DE2335946C3 - Verfahren zur Herstellung von Kräuselfäden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von KräuselfädenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Kräuselfäden durch Erwärmen und gleichzeitiges Falschzwirnen von Chemiefasern mit mehr als 2000
Drehungen pro Meter Fadenlänge, wobei Mehrkomponentenfäden zum Einsatz kommen, bei denen
mindestens eine der Komponenten andere, ihre Länge oder ihr Längenverhalten beeinflussende Eigenschaften
hat als die andere bzw. die anderen.
Ein durch die GB-PS 11 42 617 bekanntes derartiges
Verfahren arbeitet mit einer Abzugsgeschwindigkeit, die unter 1500 m/min liegt Die so entstehenden
unverstreckten Fäden haben eine geringe molekulare Orientierung. Deshalb ist es erforderlich, die Fäden, die
in unverstrecktem Zustand in die Falschzwirnvorrichtung einlaufen, während der Falschzwirnung einer
verhältnismäßig hohen Verstreckung zu unterwerfen. Dabei besteht die Gefahr von Fadenbrüchen. Außerdem
vermögen die Intensität der Kräuselung des allein während des Falschdrallen hoch verstreckten Garnes
noch nicht voll zu befriedigen. Schließlich ist es nachteilig, daß zur Auslösung der Kräuselung, soweit sie
durch die unterschiedliche Schrumpffähigkeit der Einzelfadenkomponenten bedingt ist, eine abschließende Wärmebehandlung erforderlich ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, das bekannte Kräuselverfahren dahingehend zu verbessern, daß ohne die
Gefahr von Fadenbrüchen und ohne einen abschließenden Wärmebehandlungsschritt Kräuselfäden mit einer
voll entwickelten intensiven Kräuselung erzielt werden.
Diese Aufgabe wird ausgehend von dem genannten bekannten Verfahren erfindungsgemäß durch den
Einsatz von Mehrkomponenten-Fäden, die mit einer Abzugsgeschwindigkeit von mehr als 3000 m/min
gesponnen worden sind, gelöst
Dadurch, daß man die Mehrkomponentenfäden von der Spinndüse mit sehr hoher Geschwindigkeit abzieht,
erhält man Fäden mit einer hohen Vororientierung. Diese hohe Vororientierung vereinfacht das nachfolgende Kräuseln der Fäden, was zu einer verbesserten
Kräuselung der Fäden führt. Wegen der hohen molekularen Vororientierung kommt man mit verhältnismäßiger niedriger Verstreckung aus.
s über dem Querschnitt symmetrischer Verteilung der
Im folgenden wird die Erfindung an Hand der Zeichnung und in Ausführungsbeispielen erläutert Es
ίο zeigt
F i g. 1 Querschnitt von Bikomponentenfaden,
F i g. 2 die schematische Darstellung des Spinnprozesses.
zesses,
Fig.4 die schematische Darstellung eines Falschzwirnkräuselungsprozesses,
Fig.5 die graphische Darstellung der maximalen Verstreckverhältnisse verschiedener Polymeren.
Der Fadenquerschniu nach Fig. la zeigt ungefähr
gleiche Anteile verschiedener Polymere. Die Polymere sind in Längsrichtung miteinander verschweißt
Der Fadenquerschnitt nach Fig. Ib zeigt ebenfalls
unterschiedliche Polymere, die jedoch im wesentlichen
formschlüssig miteinander verbunden sind. Es handelt
sich um eine exzentrische Kern/Mantel-Anordnung.
Der Fadenquerschniu nach Fig. Ic zeigt eine
konzentrische Kern/Mantel-Anordnung unterschiedlicher Polymere.
In F i g. 2 ist der herkömmliche Spinnprozeß in seinen wesentlichen Verfahrensstufen schematisch dargestellt
Der Faden wird aus einer zur Erzeugung eines Bikomponentenfaden geeigneten Düse 1 ausgepreßt
und durch den Spinnschacht 2 mit höherer Geschwin
digkeit als der Spritzgeschwindigkeit abgezogen (Ab
zugsgeschwindigkeit). Im Spinnschacht 2 kann der Faden über den Anblasschacht 3 gekühlt werden.
Anschließend wird der Faden über die Präparationsrolle 14 geführt Der Abzug des Fadens erfolgt durch die
Abzugsgaletten 4 und S. Der Faden wird sodann mittels Spulvorrichtung 6 zur Spinnspule 7 aufgewickelt
Nach F i g. 3 wird die Spinnspule 7 einer Streckmaschine vorgelegt Der Faden wird von der Spinnspule 7
mittels der Liefergaletten 8 abgezogen. Die Verstrek
kung erfolgt mittels der Streckgalette U, deren
Geschwindigkeit größer als die Geschwindigkeit der Liefergalette 8 ist Die Galetten 8 und U sind durch ein
Getriebe miteinander verbunden. Innerhalb der Streckzone ist ein beheizter Streckstift 9 und eine Heizeinrich-
tung 10 dargestellt Der verstreckte Faden wird mittels Spulvorrichtung 12 zur Streckspule 13 aufgewickelt. Es
sei erwähnt, daß als Streckmaschine auch eine Streckzwirnmaschine verwandt werden kann, bei der
die Aufwicklung mittels Ringzwirnspindel erfolgt
Der schematisch dargestellten Falschzwirnkräuselmaschine nach F i g. 4 wird die Streckspule 13 vorgelegt.
Der Faden wird mit der Geschwindigkeit v\ durch das Lieferwerk 15 abgezogen, durch die Heizeinrichtung 16
erhitzt und durch Falschdrallorgane 17 in Richtung auf
das Lieferwerk 15 falschverzwirnt Der Faden verläßt
das Falschdrallorgan 17 ohne Verzwirnung und wird durch das Lieferwerk 18 mit der Geschwindigkeit v2
abgezogen. Zur Herstellung von Set-Garnen wird der Faden anschließend in der Heizeinrichtung 19 noch
es einmal erhitzt und mit der Geschwindigkeit v3 durch das
Lieferwerk 20 abgezogen. Anschließend wird der Faden zur Spule 21 mit der Geschwindigkeit v<
aufgewickelt. Der Falschdrallgeber 17 kann als Spindel, z. B.
Magnetfalschzwirnspindel oder aber als Friktionsfalschdrallgeber ausgebildet sein.
In einer Vorrichtung nach Fig.4 wurde ein
Bikomponentenfaden von 167/36 dtex gekräuselt, der durch gleichzeitige Extrusion eines Polyamids (Nylon 6)
sowie eines Copolyamide (Nylon 6 und Nylon 6.6) in einem Verfahren nach Fig.2 ersponnen und in einem
Verfahren nach Fig.3 mit einem Querschnitt nach Fig. la hergestellt war. Dazu wurde der Faden von der
Streckspule 13 abgezogen und zwischen den Lieferwerken 15 und 18 einer Falschverzwirnung von 2000 T/m
mittels Friktionsfalschdrallgebers 17 unterworfen. Dabei wurde der Faden mittels Heizeinrichtung !6 mit
einer Temperatur von 2200C erhitzt und anschließend vor Erreichen des Falschdrallgebers 17 in einer
Luftkühlstrecke abgekühlt
Anschließend wurde der Faden auf die Spule 21 aufgewickelt Das Lieferwerk 15 (vx) wurde dabei
gegenüber dem Abzugswerk 18 (vz) mit einer Nacheilung von 2% betrieben. Die Aufwickelgeschwindigkeit
(V4) lag 12% unter der Abzugsgeschwindigkeit (V2) des
Abzugswerks 18. Heizeinrichtung 19 und Lieferwerk 20 wurden umgangen. Der aufgespulte Faden zeigte auch
nach mehrtägiger Aufbewahrung auf der Spule eine sich spontan entwickelnde Kräuselung mit einer Kräuselkontraktion
von 18%.
Durch die erweiterten ' Einsatzmöglichkeiten von Friktionsdrallgebern ist es auch möglich, die Spinn-,
Streck- und Kräuselstufe in einem kontinuierlichen Verfahren zu durchlaufen.
Weiterhin können die Verstreckung und die Falschverzwirnung gleichzeitig in ein und derselben Zone 37,
z.B. zwischen den Lieferwerken 15 und 18 der Falschzwirnkräuselmaschine nach F i g. 4 erfolgen.
Ein Bikomponentengarn 167/36 dtex wurde mit einer
Abzugsgeschwindigkeit von 3000 m/min durch gleichzeitige Extrusion einer Nylon b und einer Polyester-Komponente
in einer Anlage nach F i g. 2 ersponnen.
Haftprobleme zwischen den einzelnen Komponenten konnten dabei wegen der konzentrischen Kern/Mantel-Anordnung
der Komponenten überwunden werden. Die erhaltens Spinnspuie 7 wurde einer Falschzwirnkräuselmaschine
nach Fig.4 vorgelegt Es erfolgte hier gleichzeitig mit der Kräuselung eine Verstreckung mit
dem Verstreckverhältnis 1 :1,25 (Betriebspunkt II in
ίο Fig.5).
Die Geschwindigkeit des Lieferwerks 20 und die Drehzahl des Falschdrallen 17 waren so aufeinander
abgestimmt, daß das Garn — bezogen auf die Abzugsgeschwindigkeit — eine Falschzwirnung von
2200 T/m erhielt Die Heizeinrichtung 16 hatte eine Temperatur von 2200C. Hinter dem Lieferwerk 18
wurde das Garn unter Umgehung der Heizeinrichtung 19 auf der Spule 21 aufgewickelt, wobei die Aufwickelgeschwindigkeit
12% unter der Geschwindigkeit v2 des Lieferwerks 18 lag. Auch hierbei konnte eine Kräuselkontraktion
von etwa 17% erzielt werden.
Beispiel III
Ein Bikomponentengarn mit Seite-an-Seite-Anordnung der einzelnen Komponenten wurde durch
gleichzeitige Extrusion eines Polyamids (Nylon 6.6) sowie eines Copolyamide (Nylon 6 und Nylon 6.6)
ersponnen. Die Abzugsgeschwindigkeit betrug 3000 m/min, der Spinntiter 250/32 dtex. Die anschließende
Verstreckung im Verstreckverhältnis 1 :1,5 (Betriebspunkt HI in Fig.5) erfolgte gleichzeitig mit der
Falschverzwirnung mit 3500 T/m und Erwärmung auf 220°C. Dabei kam es weitgehend zu einem Zerreißen
der Nylon-6-Phase, wobei zum Teil auch eine Trennung
der Phase eintrat. Das erhaltene Garn bot gute Kräuseleigenschaften bei einem stapelfasergarnähnlichen
Griff.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Kräuselfäden
durch Erwärmen und gleichzeitiges Falschzwirnen von Chemiefasern mit mehr als 2000 Drehungen pro
Meter Fadenlänge, wobei Mehrkomponentenfäden zum Einsatz kommen, bei denen mindestens eine der
Komponenten andere, ihre Länge oder ihr Längen-Verhalten beeinflussende Eigenschaften hat als die
andere bzw. die anderen, gekennzeichnet durch den Einsatz von solchen Mehrkomponentenfäden, die mit einer Abzugsgeschwindigktit von
mehr als 3000 m/min gesponnen worden sind.
Z Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Falschzwirnen zugleich verstreckt wird.
3. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, gekennzeichnet durch
den Einsatz von Bikomponentenfaden mit über den Querschnitt symmetrischer Verteilung der Komponenten, vorzugsweise konzentrischer Kern/Mantelanordnung.
Priority Applications (2)
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DE19732335946 DE2335946C3 (de) | 1973-07-14 | Verfahren zur Herstellung von Kräuselfäden | |
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DE19732335946 DE2335946C3 (de) | 1973-07-14 | Verfahren zur Herstellung von Kräuselfäden |
Publications (3)
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DE2335946A1 DE2335946A1 (de) | 1975-01-30 |
DE2335946B2 DE2335946B2 (de) | 1975-09-25 |
DE2335946C3 true DE2335946C3 (de) | 1978-02-09 |
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