DE2335946B2 - Verfahren zur Herstellung von Kräuselfäden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kräuselfäden

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Description

35
Die Erfindung betrifft ein Verfahren /ur Herstellung von Kräuselfaden durch Erwärmen und gleichzeitiges Falschzwirnen von Chemiefasern mit mehr als 2000 Drehungen pro Meter Fadenlängc (T m).
Beim Falschdrallkräuseln von Chemiefasern ist man heute an einer oberen Grenze der Arbeitsgeschwindigkeiten angelangt. Für die f-alschdrulltcxturierung hat sich insbesondere die Magnctlalsehzwirnspindel (bekannt z. H. durch französische Patentschrift 1231M) 13) durchgesetzt. Mit derartigen Magnetfalschzwirnspindeln können Drehzahlen von maximal einer Million Upm, (· Umdrehungen pro Meter), bei höheren Titern von z. B. 167 dtex jedoch nur etwa 5Ot)OO(I Upm erzielt werden. Jc höher die Geschwindigkeiten des Ürehröhrchens werden sollen, desto dünner muß das Drehröhrchen sein. Folglich wird auch die Handhabung des Drehröhrchcns immer schwieriger. Hei einer Verzwirnung von /.. B. .SOOO T n:, Ai · sie ein Faden von 22 detex erfordert, und einer Drehzahl der Falschzwirnspindel von einer Million Upm kann der Faden höchstens 200 m min laufen. Hier liegt eine bislang nicht iibcrschrcilbare Grenze, da eine Falschzwirnung von weniger als 5000 ΤΊ11 bei einem Faden von 22 dtex und weniger als 2000 T/m bei Id7 dtex nicht mehr zu hochelastischen Kräuselresultaten führt. Aus diesem Grunde ist es wünschenswert, zu Friktionsdrallgebern überzugehen (bekannt z.B. durch französische Patentschrift 1203072). Diese haben jedoch den Nachteil, daß die Mitnahme des Fadenstranges durch die Oberfläche des Drallgebers nicht genau definiert ist. Es kommt daher zu einem zeitlich nicht konstanten Schlupf zwischen Drallgeber und Fadenstrang. Jede Schwankung des Schlupfes führt zu Ungleichmäßigkeiten der Kräuselung und daher zu einer nicht gleichmäßigen Farbe und Voluminösität des Gestricks und Gewebes.
Es sind nun bereits Versuche unternommen worden, die Wirkungsweise der Friktionsdrallgeber zu verbessern, insbesondere in der Richtung, daß ein Schlupf vermieden bzw. der Schlupf auf definierten Werten und in definierten Grenzen gehalten wird. Es sei erwähnt, daß auch Magnetfalschzwirnspindeln bei den angegebenen hohen Drehzahlen u. U. unkontrollierte Schlupferscheinungen zeigen.
Andererseits sind auch mit Erfolg andere Kräuselungsverfahren eingeführt worden, bei denen Fäden mit immanenten Kräuseleigenschaften eingesetzt werden. Es handelt sich hierbei um Fäden aus mehreren in axialer Richtung miteinander verschweißten oder formschlüssig verbundenen synthetischen fadenbildenden Massen, die durch Extrudieren der Massen zu Fadensträngen. Kühlen. Abziehen und Verstrekken gewonnen werden. Die immanenten Kräuselungseigenschaften derartiger Mehrkomponentenläden beruhen darauf, daß zumindest eine der Komponenten andere, ihre Lnge oüer ihr Längenverhalten beeinflussende Eigenschaften hat als die andere bzw. die anderen. Derartige Mehrkomponentenfäden können z. B. aus ungleichen Polymeren (USA-Patentschrift 2439814) oder gleichartigen Polymeren mit unterschiedlichen Schrumpf- und Erholungseigenschatten (USA.-Patentschrift 2 931091) oder Quelleigenschalten (französische Patentschrift 1 205 lf>2) bestehen.
Gemeinsam ist der Mehrzahl dieser Mehrkomponentenfäden, daß sich ihre Kräuselung erst in einer Schrumpfbehandlung durch z. B. Quellen, Benetzen. Erh'tzen ausbildet, wobei die Schrumpfbehandlung im entspannten Zustand der Fäden zu erfolgen hat Derartige Fäden werden daher als »potentiell" krausei bare Fäden bezeichnet.
Der Nachteil dieser Fäden besteht in den Schwierigkeiten der für sie erforderlichen Schrumpfbehandlung. Bei der Schrumptbehandlung müssen die Fäden den fur die Ausbildung der Kräuselung erforderlichen Raum haben und sie dürfen daher nicht unter Zugbclastving stehen.
Dabei besteht vor allem bei den heute geforderten hohen Fadengeschwindigkeiten die Gefahr, daß die im wesentlichen spannungslos laufenden Faden Ösen und Schlaufen bilden, bzw. daß sich die Kräuselung nur sehr unvollkommen entwickelt. Diese (Ken und Schlaufen lassen sich u. U. auch bei erhöhter Spannung des Fadens nicht Michr entfernen und werden daher auf der Spule mit abgelegt. Dadurch können die Ösen und Schlaufen zu Schwierigkeiten und zum Fadenbruch beim Ablauf des Fadens von der Spule führen.
Fs ist deswegen erforderlich, die Fadengeschwindigkeiten der Kräuselzone so aufeinander einzuregeln, daß weder zu viel noch zu wenig Faden in die Kräusclzonc geführt wird und einerseits die Ösen- und Schlaufenbildung vermieden, andererseits aber die Bildung der Kräuselung nicht behindert wird. Das macht ein technisch und wirtschaftlich aufwendiges Regelsystem für die Fadcnzuführung und die Fadenabführung erforderlich.
Diese Nachteile werden vermieden beim Spinnen von spontan kräuselnden Mehrkomponentenfäden, wie sie z. B. in der österreichischen Patentschrift
249247 beschrieben sind. Derartige spontan kräuselnde Faden brauchen lediglich - wie auch Einkomponentenfäden - verstreckt zu werden. Sie kräuseln nach der Verstreckung auch nach längerer Aufbewahrung auf Spulen spontan aus, sobald keine Spannung mehr auf die Fäden einwirkt.
Ein Nachteil der spontan kräuselnden MeVkomponentenfäden besteht darin, daß hierfür - mehr noch als für potentiell kräuselnde Mehrkomponentenfäden - nur stark unsymmetrische Querschnittskonstruktionen geeignet sind. Es handelt sich hierbei vor allem um Mehrkomponentenfäden mit Seite-an-Seite-Anordming der beiden Komponenten oder mit exzentrischer Kern Mantel-Anordnung. Derartige unsymmetrische Konstruktionen bereiten jedoch Schwierigkeiten hinsichtlich der Längshaftung der einzelnen Komponenten. Selbst bei exzentrischer Kern/Mantet-Konstruktion kommt es leicht zu einem Aufplatzen des Mantels. Es ist in solchen Fällen vorteilhaft, konzentrische Kern Mantel-Anordnungen zu verwenden, diese haben jedoch nur eine sehr geringt· und ungleichmäßige Kräuselneigung.
Aufgabe der Erfindung ist es, das Falschzwirnkräuselverfahren zu verbessern und insbesondere die Schädlichkeit eines nicht konstanten Schlupfes, der vor allem bei Verwendung von Friktionsfalschdrallern, aber auch bei Verwendung von Magnetfalschzwirnspindeln bei den angegebenen hohen Dr^hzah len auftritt, zu eliminieren.
Zur Lösung der Aufgabe wird für übliche Falschdrallkräuselverfahren der Einsatz von Mehrkomponentenfäden vorgeschlagen, bei denen mindestens eine der Komponenten and:re, ihre Länge oder ihr Längenverhalten beeinflussende Eigenschaften hat als die andere bzw. die anderen.
Es können beliebige Bikomponentenkonstruktionen aus üblichen und bekannten Materialien zum Einsatz kommen. Einzelheiten der Bikomponentenherstellung finden sich /. B. in dem Buch »Bicomponent Fibres« von R. Jeffries, 1971, Merrow. England.
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß die Durchführung der Falschzwirnkräuselverfahren in üblicher Weise erfolgt. Es kann ein einstufiges Falschzwirnkräuselverfahren angewandt werden, bei dem zwischen zwei Lieferwerken lediglich eine Erhitzung und Falschverzwirnung des laufenden Fadens erfolgt. Es kann aber auch ein zweistufiges Falschzwirnkräuselverfahren angewandt werden, bei dem erfindungsgemäß der Mehrkomponentenfaden nach der Falschzwirnung einer weiteren Wärmebehandlung zur Reduzierung der Kräuselkontraktion unterworfen und sodann mit definierter Dehnung aufgespult wird (vgl. im einzelnen: Scherzberg »Texturierte Garne«, Verl. Melliancl. 1%«).
/.war ist ein Verfahren bekannt, bei dem Bikomponentenfaden einer Falschzwirnbehandlung unterworfen werden (deutsche Auslegeschrift 151013ft, insbesondere Beispiel 2). Hierbei ist die Falschzwirnung jedoch abgestellt auf die Maschengröße des Gestricks, zu dem die Fäden hinterher verarbeitet werden. Es ist in Beispiel 2 der deutschen Auslcgeschrift I 5 H)13d angegeben, daß ein Einzclfaservcrbundfaden mit einer Garnzahl von 15,3 den. einer Falschzwirnung von 1500T/m bei einer Heiztemperatur von 140° C unterworfen wird. Dabei soll zusätzlich eine zweite Wärmebehandlung unter Spannung zur Beseitigung noch vorhandener Drallspannungen erfolgen. Diese Falschzwirn- und sonstige Behandlung führt erfahrungsgemäß nicht zur Ausbildung einer Kräuselung. Die 7.wimungso!i vielmehr lediglich verhindern, daß der Bikomponentenfaden sich bei der konventionellen Kräuselbehandlung in einer bevorzugten Ebene krümmt und dadurch im Gestrick definierte Formungstendenzen hervorruft, die zu einer Welligkeit des Gestricks führen. Die Zwirnung bzw. Falschzwirnung soll dem Faden die für eine mehrdimensionale Kräuselung erforderliche Biegeweichheit ertei-Jen, indem die Ausrichtung des Fadenquerschnitts über die Fadenlänge durch Verzwirnung oder Falschzwirnang fortlaufend und gleichmäßig verändert wird. Die vorliegende Erfindung macht von dieser Theorie keinen Gebrauch. Es wird vielmehr eine Falschzwirnung angewandt, wie sie auch bei Einkomponentensynthesefasern üblich ist. Für eine ausreichende Kräuselung erforderliche Werte sind z. B. bei Scherzberg a.a.O. Seite 31 angegeben. Ein Verbundfaden mit einer Garnzahl von 15,3 den. müßte
so demnach eine Falschzwirnung von mindestens 4000 T m haben. Es sei ergänzend bemerkt, daß die Heiztemperatur in der Kräuselstufe füi einen Faden mit Nylon h.h-Anteil bei etwa 200' C liegen sollte (Scherzberg a.a O. Seite 47).
2S Der Vorteil des erlindungsgemäßen Verfahrens gegenüber dem Falschzwirnkräuselverfahren bei Einsatz von Einkomponentenfäden liegt darin, daß in dem Bikomponentenfaden durch die Falschzwirnung und gleichzeitige Erhitzung die latent vorhandene Neigung hervorgerufen wird, eine rein geometrische Umlagerung der »längeren Komponente« gegenüber der »kürzeren Komponente« durchzuführen. Diese Neigung wird durch die Einbringung eines Mindestzwirns eingeleitet und vor allem in cmc definierte Richtung gebracht. Ist das einmal geschehen, so unterstützt die natürlicherweise vorhandene Kräuselneigung des Bikomponentenfadens den Antrieb des Fadens durch den Drallgeber, wenn die Umfangsgeschwindigkeit des Drallgebers auf die zuvor beschriebene natürliche Kräuselneigung des Bikomponentenfaden abgestimmt wird. Der Fortschritt gegenüber dem Falschdrallkräuselverfahren mit Einkomponentengarn besteht mithin darin, daß die natürliche Kräuselneigung des Fadenseine Vergleichmäßigung der beim Falschdrallen aufgebrachten Kräuselung und eine Eliminierung des schädlichen Einflusses von Schlupfschwankungen bewirkt. Eine erhebliche Geschwindigkeitssteigerung durch den Einsat/ von Friktionsdrallgebern wird möglich bei einer gleichzeitigen Verbesserung dei Qualität des Kräuselgarns. Durch die Steigerung der Produktionsgeschwindigkeit werden die höheren Kosten füi das eingesetzte Bikomponentengarn bei weitem ausgeglichen. Dci Vorteil der falsch/wirngekräuselten Bikomponentenfaden gegenüber solchen Bikomponentenfaden, die lediglich über ihre natürliche Kräuselung verfügen, besteht darin, daß die natürliche Kräuselung fast ausschließlich von tier Konstruktion der Bikomponentenfaser η und der Art der Komponenten abhängt. Eine Modifizierung dieser Kräuselung ist nicht möglich, wogegen das Falschzwirnkräuselverfahren die Erzeugung eines breiten Spektrums von Kräuseleigenschaften und Fadeneigensehaften zuläßt. Vorteilhaft ist aber auch, daß nach dem erfindungsgemäßen Verfahren die sonst für Bikomponentenfäden zur Entwicklung der Kräuselung meist erforderliche Schrumpfbehandlung mit ihren vielfältigen verfahrenstechnischen Schwierigkeiten fortfällt.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens gegenüber dem Verfahren nach der deutschen Auslegeschrift 1 585 136 besteht darin, daU die nach der deutschen Auslegeschrift 1585 13h hergestellten Waren zunächst eine Übergröße haben und sodann auf das Normalmaß zusammengeschrumpft werden müssen. Eine nachträgliche Schrumpfbehandlung fertig gestrickter Teile beinhaltet weiterhin die Gefahr ungleicher Schrumpfung in Längs- und Querrichtung je nach den Dimensionen des Stuckes. Nach der Erfindung wird dagegen durch die Falschzwirnbehandlung sofort ein gebrauchsfertiges Kräuselgarn erzeugt, das keinci weiteren Schrumpfbehandlung zur Entwicklung der Kräuselung bedarf.
Besonders vorteilhaft läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren auf Bikomponentenfaden anwenden, die mit hoher Vororientierung ersponnen worden sind. Es hat sich herausgestellt, daß der maßgebende Einflußfaktor für die Höhe der Vororientierung die Abzugsgeschwindigkeit ist, mit der der Faden von der Spinndüse abgezogen wird. Es wird deshalb in vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen, daß Bikomponentenfaden zum Einsatz kommen, die mit Abzugsgeschwindigkeiten von mehr als 2500 m min, vorzugsweise Abzugsgeschwindigkeiten zwischen 2700 und 3500 m/min ersponnen worden sind. Der Vorteil des Einsatzes derartiger Bikomponentenfaden liegt darin, daß diese mit sehr guten Kräuselresultaten auf einer Falschzwirnkräuselmaschine gleichzeitig verstreckt und gekräuselt werden können. Es hat sich gezeigt, daß gleichzeitig verstreckte und falschzwirngekräuselte Garne, die mit hoher Vororientierung ersponnen worden sind, bessere Kräuselungs- und sonstige Eigenschaften haben als im üblichen Spinnverfahren erzeugte Fasern. Ferner hat sich gezeigt, daß die unterschiedlichen Polymeren bzw. Copolymeren der Mehrkomponentenfäden, wenn sie mit den angegebenen Abzugsgeschwindigkeiten ersponnen worden sind, sehr unterschiedliche zum Bruch führende, d. h. maximale Verstreckverhältnisse zeigen. Wenn nun die Verstreckung, die vorzugsweise wiederum gleichzeitig mit der Falschverzwirnung erfolgen kann, bis zum oder bis über das maximale Verstreckverhältnis einer Komponente ausgedehnt wird, so zeigt ein derartiger Bikomponentenfaden eine verbesserte natürliche Kräuselneigung. Die Anwendung der angegebenen hohen Abzugsgeschwindigkeiten hat sich ferner deswegen als vorteilhaft erwiesen, weil dadurch die Wärme- und Streckbehandhing der unterschiedlichen Polymerenkomponenten, wie z. B. Polyester und Polyamiden, in Bikomponentenfaden vereinfacht wird. Denn es hat sich gezeigt, daß die Wärmebehandlung der Polyesterkomponenten in der Streckstufe, die bei mit normalen Abzugsgeschwindigkeiten bis zu 1500 m/min ersponnenen Fäden wegen der Notwendigkeit einer zweifach abgestuften Heizbehandlung (1. Heizstufe etwa 70 bis 90°. 2. Heizstufe mehr als 170°) Schwierigkeiten bereitet, bei schnellgesponnenem Polyester vereinfacht und der Verstreckbehandlung des Polyamids angeglichen werden kann.
Vorteilhaft ist ferner, daß nur geringere Verstreck Verhältnisse für das hochvororientierte Material zur Anwendung kommen müssen (etwa 1: 2.5 bis I : 1.2) Die hohe Vororientierung der Fäden mit der durch sie bewirkten größeren Festigkeit und Stabilität des Polymeren hinsichtlich Quellung und kristallisation erlaubt ferner eine leicht».· Handhabung iler I adin beim Anlegen und eine Verminderung der Fadenbruchzahlen.
Weiterhin wird als vorteilhaft vorgeschlagen, daß bei einem üblichen Falschzwirnkräuselvcrfahren Bikomponentenfädcn mit konzentrischer Kern/Mantel-Anordnung zum Einsati: kommen. Konzentrische Kern Mantel-Anordnungen weisen nicht die oben geschilderten Haftungsprobleme auf, andererseits zeigen sie als normal verarbeitete Bikomponentenfaden
ίο eine sehr schlechte Kräuselneigung. Dieser Nachteil wird nach der Erfindung behoben. Dabei muß man sich vor Augen halten, daß in einem Bikomponentenfaden mit konzentrischer Kern«Mantel-Anordnung entsprechend seinem symmetrischen Aufbau ein über den Querschnitt symmetrisches Axialspannungsleld entsteht, das wegen seiner Symmetrie nicht /ur Kräuselung, keinesfalls aber zu einer spontanen Kräuselung führt. Die Falschverzwirnung des Bikomponcntcnfadens mit konzentrischer KenvMantel-Anordnung führt nun zu einer Störung der achsparallelen Ausrichtung des Spannungsfcldes. Unter dieser BeIa stung, die mechanisch gesprochen - eine Drehknikkungbewirkt, kräuselt der Faden aus Wegen der allseits vorhandenen relativ großen Wandstärke der Mantclkomponente sind Produktionssicherheit und Qualität des Fertigproduktes besonders gut.
Die Struktur der Mehrkomponentenfäden, wie sie auf Grund des Spinnprozesses erzeugt werden, ist nicht konstant, da sie bereits durch geringfügige Anderung der beim Spinnprozeß zur Einwirkung kommenden Parameter, wie Viskosität der Schmelzen. Abkühlung, Fadenspannung, Abzugsgeschwindigkeit beeinflußt wird. Zur Vergleichmäßigung der Struktur wird vorgeschlagen, daß die verstreckten Mehrkomponentenfäden vor dem Bereich, in den der Zwirn zurückläuft, erwärmt werden.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand der Zeichnung und in Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigt
Fig. 1 Querschnitt von Bikomponentenfaden,
Fig. 2 die schematische Darstellung des Spinnprozesses,
Fig. 3 die schematische Darstellung des Streckprozesses.
Fig. 4 die schematische Darstellung eines Falschzwirnkräuselungsprozesses.
Fig. 5 die graphische Darstellung der maximalen Verstreckverhälinisse verschiedener Polymeren. Der Fadenquerschnitt nach Fig. la zeigt ungefähr
gleiche Anteile verschiedener Polymere. Die Polymere sind in Längsrichtung miteinander verschweißt IXt Fadenquerschnitt nach Fig. 1 b zeigt ebenfall· unterschiedliche Polymere, die jedoch im wesentli chen formschlüssig miteinander verbunden sind. E* handelt sich um eine exzentrische Kern Mantel-Anordnung.
Der Fadenquerschnitt nach Fig. Ic zeigt eine konzentrische Kern/Mantel-Anordnung unterschiedlicher Polymere.
In Fig. 2 ist der herkömmliche Spinnprozeß in seinen wesentlichen Verfahrensstufen schematisch dargestellt. Der Faden wird aus einer zur Erzeugung eine; Bikomponentenfaden geeigneten Düse 1 ausgepreßi und durch den Spinnschacht 2 mit höherer Geschwin digkcit als der Spritzgeschwindigkeit abgezogen (Ab zugsgcschwindigkeit). Im Spinnschacht 2 kann dei Faden über den Anblasschacht 3 gekühlt werden. An schließend wird der Faden über die Piäparationsrolli
14 geführt. Der Abzug des Fadens erfolgt durch die Abzugsgaletten 4 und 5. Der Faden wird sodann mittels Spulvorrichtung 6 zur Spinnspule 7 aufgewickelt.
Nach Fig. 3 wird die Spinnspule 7 einer Streckmaschine vorgelegt. Der Faden wird von der Spinnspule 7 mittels der Liefergaletten 8 abgezogen. Die Verstreckung erfolgt mittels der Streckgalette 11, deren Geschwindigkeit größer als die Geschwindigkeit der Liefergalette 8 ist. Die Galetten 8 und 11 sind durch ein Getriebe miteinander verbunden. Innerhalb der Streckzone ist ein beheizter Streckstift 9 und eine Heizeinrichtung 10 dargestellt. Der verstreckte Faden wird mittels Spulvorrichtung 12 zur Streckspule 13 aufgewickelt. Es sei erwähnt, daß als Streckmaschine auch eine Streckzwirnmaschine verwandt werden kann, bei der die Aufwicklung mittels Ringzwirnspindel erfolgt.
Der schematisch dargestellten Falschzwirnkräuselmaschine nach Fig. 4 wird die Streckspule 13 vorgelegt. Der Faden wird mit der Geschwindigkeit V1 durch das Lieferwerk 15 abgezogen, durch die Heizeinrichtung 16 erhitzt und durch Falschdrallorgane 17 in Richtung auf das Lieferwerk 15 falschverzwirnt. Der Faden verläßt das Falschdrallorgan 17 ohne Verzwirnung und wird durch das Lieferwerk 18 mit der Geschwindigkeit V2 abgezogen. Zur Herstellung von Set-Garnen wird der Faden anschließend in der Heizeinrichtung 19 noch einmal erhitzt und mit der Geschwindigkeit v3 durch das Lieferwerk 20 abgezogen. Anschließend wird der Faden zur Spule 21 mit der Geschwindigkeit v4 aufgewickelt. Der Falschdrallgeber 17 kann als Spindel, z. B. Magnetfalschzwirnspindel oder aber als Friktionsfalschdrallgcber ausgebildet sein.
Beispiel 1
In einer Vorrichtung nach Fig. 4 wurde ein Bikomponentenfaden von 167/36 dtex gekräuselt, der durch gleichzeitige Extrusion eines Polyamids (Nylon 6) sowie eines Copolyamids (Nylon 6 und Nylon 6.6) in einem Verfahren nach Fig. 2 ersponnen und in einem Verfahren nach Fig. 3 mit einem Querschnitt nach Fig. la hergestellt war. Dazu wurde der Faden von der Streckspule 13 abgezogen und zwischen den Lieferwerken 15 und 18 einer Falschverzwirnung von 200OTfVm mittels Friktionsfalschdrallgebers 17 unterworfen. Dabei wurde der Faden mittels Heizeinrichtung 16 mit einer Temperatur von 220° C erhitzt und anschließend vor Erreichen des Falschdrallgebers 17 in einer Luftkühlstrecke abgekühlt.
Anschließend wurde der Faden auf die Spule 21 aufgewickelt. Das Lieferwerk 15 (v,) wurde dabei gegenüber dem Abzugswerk 18 (v2) mit einer Nacheilong von 2% betrieben. Die Aufwicketgeschwindigkeit (V4) lag 12% unter der Abzugsgeschwindigkeit (v2) des Abzugswerks 18. Heizeinrichtung 19 und Lieferwerk 20 wurden umgangen. Der aufgespulte Faden zeigte auch nach mehrtägiger Aufbewahrung auf der Spule eine sich spontan entwickelnde Kräuselung mit einer Kräuselkontraktion von 18%.
Durch die erweiterten Einsatzmöglichkeiten von Friktionsdrallgebern ist es auch möglich, die Spinn-. Streck- und Kräuselstufe in einem kontinuierlichen Verfahren zu durchlaufen.
ίο Weiterhin können die Verstreckung und die Falschverzwirnung gleichzeitig in ein und derselben Zone 37, z. B. zwischen den Lieferwerken 15 und 18 der Falschzwirnkräuselmaschine nach Fig. 4 erfolgen.
X5 Beispiel 11
Ein Bikomponentengarn 167 '36 dtex wurde mit einer Abzugsgeschwindigkeit von 3000 m/min durch gleichzeitige Extrusion einer Nylon 6 und einer Polyester-Komponente in einer Anlage nach Fig. 2 er-
»o spönnen.
Haftprobleme zwischen den einzelnen Komponenten konnten dabei wegen der konzentrischen Kern' Mantel-Anordnung der Komponenten überwunden werden. Die erhaltene Spinnspule 7 wurde einer
»5 Falschzwirnkräuselmaschine nach Fig. 4 vorgelegt. Es erfolgte hier gleichzeitig mit der Kräuselung eine Verstreckung mit dem Verstreckverhältnis 1:1,25 (Betriebspunkt II in Fig. 5).
Die Geschwindigkeit des Lieferwerks 20 und die Drehzahl des Falschdrallen 17 waren so aufeinander abgestimmt, daß das Garn - bezogen auf die Abzugsgeschwindigkeit - eine Falschzwirnung von 2200 T/m erhielt. Die Heizeinrichtung 16 hatte eine Temperatur von 220° C. Hinter dem Lieferwerk 18 wurde das Garn unter Umgehung der Heizeinrichtung 19 auf der Spule 21 aufgewickelt, wobei die Aufwickelgeschwindigkeit 12<7c unter der Geschwindigkeit v2des Lieferwerks 18 lag. Auch hierbei konnte eine Kräuselkontraktion von etwa 17% erzielt werden. .
Beispiel III
Ein Bikomponentengarn mit Seite-an-Seite-Anordnung der einzelnen Komponenten wurde durch gleichzeitige Extrusion eines Polyamids (Nylon 6.6) sowie eines Copolyamids (Nylon 6 und Nylon 6.6) ersponnen. Die Abzugsgeschwindigkeit betrug 3000 m/min, der Spinntiter 250/32 dtex. Die anschließende Verstreckung im Verstreckverhältnis 1:1,5 (Betriebspunkt III in Fig. 5) erfolgte gleichzeitig mit der Faischverzwirnung mit 3500 T/m und Erwärmung au) 220° C. Dabei kam es weitgehend zu einem Zerreißer der Nylon 6-Phase, wobei zum Teil auch eine Trennung der Phase eintrat. Das erhaltene Garn bot gute Kräuseleigenschaften bei einem stapelfasergamähnli chen Griff.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
509 539/3

Claims (5)

23 3 946 Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Kräuselfaden durch Erwärmen und gleichzeitiges Falschzwirneii von Chemiefasern mit mehr als 2000 Drehungen pro Meter Fadenlänge, gekennzeichnet durch den Einsatz von Mehrkomponentenfäden, bei denen mindestens eine der Komponente andere, ihre Länge oder ihr Längenverhalten beeinflussende Eigenschaft hat als die andere bzw. die anderen.
2. Verfahren zur Herstellung von Kräuselfäden nach Anspruch !,gekennzeichnet durch den Einsatz von Mehrkomponentenfäden, die mit einer Abzugsgeschwindigkeit von mehr als 3000 m/min gesponnen worden sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstreckung und Falschzwirnung in einem kontinuierlichen Arbeitsgang erfolgt.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Mehrkomponentenfäden vor dem Bereich, in den der falsche Zwirn zurückläuft, erwärmt werden.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, gekennzeichnet durch den Einsatz von Bikomponentenfaden mit über den Querschnitt symmetrischer Verteilung der Komponenten, vorzugsweise konzentrischer Kern/Mantel-Anordnung.
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