DE2328073C3 - Oszillator für die Zeitmessung mit einem Resonator, auf den elektrostatische Kräfte einwirken - Google Patents
Oszillator für die Zeitmessung mit einem Resonator, auf den elektrostatische Kräfte einwirkenInfo
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Description
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45
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Oszillator für die Zeitmessung mit einem Resonator, dessen
Schwingung durch mindestens ein durch elektrostatische Kräfte zwischen an einer Gleichspannungsquelle liegenden Elektroden hin und her bewegliches
Teil angeregt wird, wobei das Teil durch wechselweise Kontaktgabe mit den Elektroden umgeladen
wird. Solche elektrostatische Antriebe eignen sich besonders gut zum Anschluß an eine Gleichspamiungsquelle hoher Spannung, insbesondere eine Isotopenbatterie mit direkter Konversion.
Es sind verschiedene auf elektrostatischem Prinzip beruhende Antriebe oder Oszillatoren bekannt, die
jedoch vornehmlich mit Wechselstrom betrieben werden. Diese sind fürden gedachtenAnwendungszweck
z.B. Umwandlung einer hohen Gleichspannung in mechanische Energie, ungeeignet. Die elektrostatischen Wandler, welche lediglich einen Antrieb darstellen, können mit einem einfachen Schwingkondensator, der im normalen Um- oder Entladeverfahrei
arbeitet, betrieben werden. Diese eignen sich jedoct
nicht für den Unterhalt einer mechanischen Oszillation. Wenn z.B. mit einem einfachen Schwingkondensator, welcher lediglich einseitig im Entladeverfahren arbeitet, ein mechanischer Resonator angetrieben werden sollte, würde dieser nur einseitig einer
Impuls erhalten, bis sich die Kondensatorplatten berühren und entladen. Der Wirkungsgrad wäre demzufolge sehr schlecht und die Frequenz des mechanischen Resonators müßte größer sein als z. B. die extrem kleine Zeitkonstante der Aufladezeit oder die
Frequenz der Kondensatorfeder. Dies ist praktisch genommen nicht durchführbar. Bevor der mechanische Resonator wiederum in seine Ausgangsposition
zurückkehren würde, könnte die Kondensatorfedei wieder angezogen sein, was keinen Synchronismus gewährleistet. Das zeitbestimmende Glied in diesem
Fall wäre die Kondensatorfeder. Wollte man einen einseitig wirkenden Schwingkondensator für einen
mechanischen Resonator verwenden, welcher im Nullpunkt den Impuls erhält, ist dies insofern nicht möglich, weil für eine Halbschwingung der Impuls zwai
möglich wäre, aber beim Durchlauf des Nullpunktes die Kondensatorfeder übersprungen werden müßte
für die zweite Halbschwingung und der Antrieb füi die weitere Schwingung auf der falschen Seite dei
Kondensatorfeder erfolgen würde. Das gleiche gilt auch für die Fälle, wo der mechanische Resonator beim
Durchlaufen des Nullpunktes einen Kontakt berühren könnte, um den Kondensator mit Strom zu versorgen. In diesen Fällen müßte ein Kommutatorprinzip vorliegen, was für Nullpunktimpulse in wechselseitiger Form nicht möglich ist. Ein Antrieb eines
mechanischen Resonators nach obigen bekannten Ausführungen von Schwingkondensatoren ist deshalb
nicht möglich. Mit bekannten wechselseitig arbeitenden selbstentladenden Schwingkondensatoren isl
ebenfalls ein Antrieb eines mechanischen Resonators ausgeschlossen, da die in sich starren schwingenden
Kondensatorplatten keine freie Schwingung des mechanischen Resonators zulassen.
Es ist das Ziel vorliegender Erfindung, die Mängel aller obenerwähnten, bekannten Anordnungen zu umgehen. Der erfindungsgemäße Oszillator ist dadurch
gekennzeichnet, daß an der Kontaktgabe mindestens ein elastisch verformbares Organ beteiligt ist, dessen
elastische Verformungsenergie bei der Kontaktgabe wesentlich geringer ist als die potentielle Schwingungsenergie des Resonators.
Es kann in dieser Weise ein einfaches System hohen Wirkungsgrades erzielt werden, das infolge einei
praktisch ungestörten Schwingung des Resonators hohe Ganggenauigkeit gewährleistet. Störende Schläge
des zwischen den Elektroden beweglichen Teils gegen starre Elektroden werden vermieden. Diese Tatsache
ist von besonderer Bedeutung bei der Speisung des Oszillators mit einer Isotopenbatterie, deren Leistung
im Laufe der Zeit abnimmt. Es ist dabei nämlich nicht zu vermeiden, daß im Neuzusiand einer Uhr die
Schwingungsamplituden größer gewählt werden müs-
sen als unbedingt für eine sichere Kontaktgabe erforderlich
wäre, damit die ordnunpgemäßc Kontaktgabe auch später, wenn die Amplitude etwas absinkt, gewährleistet
bleibt
Vorzugsweise wird das z. B. als Feder ausgebildete bewegliche Teil mit einem Resonator gekuppelt, dessen
potentielle Energie wesentlich höher ist als die potentielle Energie des Teils selbst Als Resonator
kommt vor allem eine Unruh bzw. ein Torsionsschwinger hoher Frequenz, ζ. B. 50 Hz, in Frage. Damit
ist nicht nur eic hohes Verhältnis zwischen der potentiellen Energie des Resonators und der Energie
der auftretenden elastischen Verformung möglich, sondern die Amplitude des Resonators kann erheblich
größer gewählt werden als diejenige des zwischen den Elektroden beweglichen Teils, womit die Fortschaltung
des Räderwerks vom Resonator her erheblich erleichtert ist gegenüber der Fortschaltung direkt
durch eine zwischen den Elektroden schwingende Feder.
Die Erfindung wird nun an Hand mehrerer Ausführungsbeispiele erläutert, die in der Zeichnung
schematisch dargestellt sind.
Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel mit
einer Unruh, dse mit einer antreibenden Schwingfeder „
gekuppelt ist;
Fig. la zeigt eine Ausführungsvariante;
Fig. 2 zeigt die Unruh und Schwingfeder uach F i g. 1 in einer Extremlage;
F i g. 3 und 4 zeigen den Spannungsverlauf an den Elektroden bei verschiedenen Schwingungsamplituden
der Unruh nach Fig. 1;
Fig. 5 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel mit
an einer Unruh befestigter Schwingfeder;
F i g. 6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel mit zweiarmigem Antriebshebel;
F i g. 7 zeigt ein Ausführungsbeispiel mit einseitig wirkendem Antriebssystem;
F i g. 8 zeigt ein Ausführungsbeispiel mit einer Stimmgabel als Resonator, und
F i g. 9 zeigt eine weitere Ausführungsform.
Fig. 1 zeigt schematisch die als Scheibe ausgebildete
Unruh 1, die auf einer Achse 2 befestigt ist. Die Spiralfeder 3 ist in bekannter Weise an der Unruhachsel
und am äußeren Ende befestigt, wobei ihre wirksame Länge zur Regelung des Ganges veränderbar
ist.
Die Unnihscheibe 1 ist mit zwei Stiften 4 versehen, zwischen welchen das freie Ende einer Blattfeder S
mit Spiel eingreift. Das andere Ende der Blattfeder 5 ist eingespannt, wie Fig. 1 schematisch andeutet.
Näher beim eingespannten als beim freien Ende der Blattfeder 5 sind seitlich derselben zwei Platten als
Elekroden 6 angeordnet. Die Elektroden sind direkt mit einer hochohmigen Spannungsquelle, vorzugsweise
einer Isotopenbatterie mit direkter Konversion verbunden. Die Blattfeder S ist sowohl in ihrer Einspannung
als auch gegenüber der Unruh 1 isoliert. Es können beispielsweise Stifte 4 aus Isoliermaterial,
ζ. Β. Saphir, verwendet werden.
Wenn die Unruh 1 durch äußeren Einfluß zu schwingen beginnt, so berührt die Blattfeder 5 dis
eine Elektrode 6 und wird auf deren Potential aufgeladen. Sie wird dann von der berührten Elektrode
abgestoßen und gegen die andere Elektrode angezogen. Dabei überträgt die Feder 5 Energie an die Unruh
1. Bei Berührung mit der anderen Elektrode 6 wird die Feder 5 erneut umgeladen und wird nun auf
die andere Seite bewegt, wobei sie wiederum Energie
an die rückschwingende Unruh überträgt. Die Schwingung der Unruh 1 wird in dieser Weise aufgeschaukelt.
Da es zur Aufrechterhaltung einer Schwingung erforderlich ist, daß die Feder 5 jeweils die beiden
Elektroden 6 erreicht und dieselben berührt, muß die Schwingungsamplitude unternormalen Betriebsbedingungen
um einen gewissen Sicherheitsfaktor höher gewählt werden, als es zur Erfüllung dieser Bedingung
gerade erforderlich wäre. Dazu kommt, daß im Falle einer Isotopenbatterie, deren Leistung im Laufe
der Zeit absinkt, die Schwingungsamplitude in der neuen Uhr noch höher sein muß, damit-auch gegen
Ende der Lebensdauer, d.h., ungefähr bei Halbwertszeit des in der Batterie verwendeten radioaktiven Materials,
insbesondere Tritium, die Amplitude noch genügt.
Es ist somit klar, daß die Bedingungen so zu wählen sind, daß die Unruh 1 in einer bestimmten Richtung
noch weiterschwingt, wenn die Feder 5 in der entsprechenden Richtung bereits auf die Elektrode 6
aufgetroffen ist. F i g. 2 zeigt die ungefähren Verhältnisse bei einer Extremlage der Unruh. Die Feder 5
ist ziemlich stark durchgebogen und stützt sich an einer Kante der einen Elektrode 6 ab. Die strichpunktierte
Linie 7 bezeichnet die Lage und Form der Feder S im Augenblick, wo sie auf die rechte Elektrode
auftreffen bzw. sich von derselben lösen würde. Es erfolgt daher während jeder Halbschwingung der Unruh
eine gewisse elastische Durchbiegung der Feder 5. Die Verformungsenergie und Verformungskraft ist jedoch
so gering, daß die Schwingung der Unruh als praktisch freie Schwingung betrachtet werden kann.
Insbesondere ist die Verformungsenergie der Feder 5 bedeutend geringer als die potentielle Energie der Unruh,
d. h., die Energie der voll gespannten Spiralfeder 3 bzw. die kinetische Energie der Unruhscheibe
1 bei ihrem Nulldurchgang mit maximaler Geschwindigkeit. Die maximale Verformungskraft der
Feder 5 soll etwa gleich sein der Anregungskraft, und die Verfonnungsenergie soll in derselben Größenordnung
liegen wie die Antriebsenergie pro Halbschwingung. Unter diesen Verhältnissen kann mit sehr einfachen
Mitteln eine zuverlässige Gangregelung erzielt werden, weil der als Unruh ausgebildete Resonator
praktisch frei· schwingt und somit seine Frequenz praktisch unabhängig ist von Amplitudenschwankungen.
Wäre dagegen das elektrostatische Antriebssystem starr mit dem Resonator gekuppelt, so würde
die Schwingung des Resonators erheblich gestört und die Frequenz würde dann stark abhängig von der Geschwindigkeit,
mit welcher das antreibende Teil die Strecke zwischen den beiden Elektroden durchlaufen
würde.
Daß keine Instabilität in dem Sinne eintreten kann, daß bei höherer Amplitude infolge des längeren Verweilens
der Feder 5 jeweils an der einen Elektrode 6 είπε höhere Aufladung erfolgen und damit die Amplitude
unkontrollierbar immer höher werden könnte, soll an Hand der F i g. 3 und 4 gezeigt werden. Die
Diagramme F i g. 3 und 4 zeigen den Verlauf der Spannung an den Elektroden 6. Im Einschaltzeitpunkt
0 beginnt die Aufladung des durch die Elektroden gebildeten Kondensators gemäß der Ergiebigkeit
der Spannungsquelle. Es erfolgt dabei eine Aufladung praktisch auf eine begrenzte Maximalspannung.
Bei der Berührung einer Elektrode durch die Feder 5 erfolgt ein Spannungsabfall durch die plötzliche
Aufladung bzw. Umladung der Feder. Solange die Feder 5 in Berührung mit einer Elektrode steht,
ist die Kapazität des Kondensators erhöht und es erfolgt ein verlangsamter Anstieg der Spannung. Löst
sich die Feder 5 dann von einer Elektrode, so verringert sich die Kapazität und die Spannung steigt
nach einem kleinen Sprung schneller an. Die F i g. 3 und 4, welche die Verhältnisse bei kleinerer bzw.
größerer Amplitude zeigen, lassen erkennen, daß die Feder um so stärker aufgeladen wird, je langer sie in
Berührung mit einer Elektrode steht, und somit auch um so mehr Ladung transportieren wird, je länger sie
mit einer Elektrode in Berührung stand. Damit wird aber die Ladung der Elektroden bzw. der Spannungsquelle auch rascher abgebaut. Da ferner die Frequenz
des Ladungstransportes durch die Unruh 1 konstant gehalten wird, erfolgt ein um so intensiverer Ladungstransport je höher die Spannung zwischen den Elektroden
6 steigt und je höher die Amplitude der Unruh ist. Es stellt sich daher ein natürlicher Regelprozeß
ein, der ein unkontrolliertes Ansteigen der Ladung an den Elektroden 6 verhindert, und der übrigens unterstützt
wird durch die erhöhten Verluste durch stärkere Verbiegung der Feder 5, stärkere Reibung zwischen
den Stiften 4 und der Feder 5 und erhöhte Reibungsverluste der Unruh selbst bei höherer Amplitude. Berechnungen
haben im übrigen ergeben, daß die Amplitude bei Neuzustand einer Isotopenbatterie die
Amplitude nach Ablauf der Halbwertszeit, wo also die Spannung theoretisch auf die Hälfte und die Antriebsenergie
theoretisch auf einen Viertel abgesunken ist, um nur etwa 3% übersteigt.
Die gezeigte Anordnung kann in einer Armbandoder Taschenuhr verwendet werden. Die Unruh kann
vorzugsweise mit einer Frequenz von 50 Hz und einer Amplitude von rund 15° schwingen. Der Schwingungswinkel
übersteigt somit erheblich den Nullpunktswinkel der Spiralfeder. Bei dieser Amplitude
und Frequenz der Unruh ist es verhältnismäßig leicht, ein Räderwerk fortzuschalten. Ferner wird, wie erwähnt,
eine hohe Ganggenauigkeit bei einer Güte der Unruh von 425 erzielt. Der Raumbedarf für die Unruh
und ihr Antriebssystem ist gering.
Für eine Tritium-Zelle mit einer Aktivität von 30OmCi läßt sich folgende elektrische Leistung errechnen:
Elektronen/s 1,3 ■ 1010
Strom 2 · ΙΟ"» Α
Spannung 1,2- 102V
Dies ergibt eine Leistung von 2,4· 10"7W oder
0,24 μW.
Wie Erhebungen ergeben, beträgt die zum Antrieb eines mechanischen Uhrwerks erforderliche Leistung
0,01 μW. Es steht also eine durchaus genügende Leistungsreserve
zur Verfügung, selbst wenn man keinen maximalen Wirkungsgrad voraussetzt. Gegebenenfalls kann auch mit einer schwächeren 2HeUe gearbeitet werden.
Die Ausführung nach Fig. 1 and 2 kann in verschiedenen Punkten abgewandelt werden. So könnte
z. 6. das eine Ende der Feder 5 nicht eingespannt sondern gemäß F i g. 1 a drehbar gelagert werden.
Dk Kopplung zwischen Feder 5 und Unruh 1 kann in anderer Weise erfolgen, indem z. B. an der Unruh 1 nur ein Stift 4 vorgesehen wird, um welchen
eine Gabel der Feder 5 greift.
demjenigen nach Fig. 1 und 2 dadurch unterscheidet, daß die Antriebsfeder 5' mit der Unruh 1 verbunden
ist. Im übrigen sind in F i g. 5 entsprechende Teile gleich bezeichnet wie in den F i g. 1 und 2 und
bedürfen keiner weiteren Erläuterung. Bei schwingender Unruh biegt sich die Feder 5' jeweils nach ihrem
Auftreffen auf eine der Elektroden 6 durch und ermöglicht damit eine praktisch freie Schwingung der
Unruh 1, deren potentielle Energie erheblich höher
ίο ist als die Verformungsenergie der Feder 5'. Die
Feder 5' ist isoliert an der Unruh befestigt sofern nicht die Unruh selbst aus nichtleitendem Material
besteht.
F i g. 6 zeigt eine weitere Ausführungsvariante, in welcher wiederum entsprechende Teile gleich bezeichnet
sind wie in den vorangehenden Figuren. Die Unruh 1 ist in diesem Falle mit einem Stift 4 besetzt,
der in eine Gabel am einen Ende eines zweiarmigen Antriebshebels 8 greift. Der Hebel 8 ist um eine
ao Achse 9 schwenkbar. Sein der Gabel gegenüberliegendes
Ende liegt zwischen den Elektroden 6. Der eine oder beide Arme des Hebels 8 sind als Feder
ausgebildet. Bei schwingender Unruh 1 trifft der untere, zwischen den Elektroden 6 liegende Arm des
Hebels 8 wechselweise auf die eine oder andere der Elektroden 6 auf, worauf sich der eine oder beide
Arme des Hebels 8 durchbiegen. Wiederum soll die Verformungsenergie des Hebels wesentlich geringer
sein als die potentielle Energie der Unruh.
F i g. 7 zeigt eine Ausführung, die derjenigen nach F i g. 1 und 2 entspricht, jedoch nur eine Elektrode 6
aufweist. Die Teile sind gleich bezeichnet wie in Fig. 1. Die Feder 5 ist in diesem Falle direkt mit der
Batterie verbunden. Beim jeweiligen Auftreffen der Feder 5 auf die Elektrode 6 wird die Batterie kurzgeschlossen. Es wirken also überhaupt keine elektrostatischen
Kräfte, solange die Feder 5 mit der Elektrode 6 in Berührung steht. Wird dann die Feder 5
durch die Schwingung der Unruh 1 von der Elektrode 6 abgehoben, so beginnt die Aufladung des
durch die Feder S und die Elektrode 6 gebildeten Kondensators. Während der Halbschwingung der Unruh
im Gegenuhrzeigersinn ist die Spannung zwischen der Elektrode 6 und der Feder S noch gering,
so daß die die Schwingung bremsende elektrostatische Kraft entsprechend gering ist. Bei der nachfolgenden
Rückschwingung im Uhrzeigersinn ist dagegen die Spannung zwischen Feder und Elektrode 6 bereits
erheblich höher, so daß nun eine wesentlich stärkere antreibende Kraft wirkt
F i g. 8 zeigt den Antrieb einer Stimmgabel 10 die
in bekannter Weise über eine Klinke 11 ein Klinkenrad 12 antreibt, in welches ferner eine Sperrklinke 13
eingreift. Die Schenkel der Stimmgabel greifen je
zwischen zwei entgegengesetzt " larisierte, elastisch
Elektroden, von welchen die mittlere Elektrode K U-förmig ausgebildet ist end mit beides Schenket
der Stimmgabel zusammenwirkt. Die äueren Elektroden 15 sind L-fönnig ausgeoüdet Das Joch de;
Elektrode 14 und die kürzeren halen Schenke der Elektroden 15 sind in nicht dargestellter Weis«
befestigt während die parallel za des Stimmgabel schenkein liegenden Teile der Elektroden frei beweg
hch sind. Bei der Schwingung der Sal 14
treffen deren Schenkel abwecfashmgsweise auf die ge
meinsatne Elektrode 14 oder auf je eme der äußere) Elektroden 15 auf. Die frei beweglichen Schenke
der Elektroden weichen dabei elastisch aus, mn di
^e clci
Ix-kie >!! die
Io
freie Schwingung der Stimmgabel nicht zu beeinträchtigen. Wiederum soll die potentielle Energie der
Stimmgabel erheblich höher sein als die Verformungsenergie der federnden Elektroden 14 und
Mit anderen Worten, sollen die Stimmgabelschenkel praktisch starr sein verglichen mit den federnden
Elektroden 14 und
In allen Ausführungsformen können an Stelle der dargestellten starren Elektroden 6 federnde Elektroden
vorgesehen sein, welche mit praktisch starren Teilen zusammenarbeiten. Umgekehrt können die
Schenkel der Stimmgabel 10 nach F i g. 8 mit federnden Kontakten versehen werden, die auf starre Elektroden
14 bzw. 15 auftreffen. Wesentlich ist es in jedem Falle, daß die Frequenz der federnden Kontakte
wesentlich höher sei als diejenige des frequenzbestimmenden Resonators und/oder daß die federnden
Kontakte so stark gedämpft sind, daß ihre Eigenschwingung die Kontaktgabe praktisch nicht beeinflußt.
Als Resonator können andere als die dargestellten und beschriebenen Systeme dienen. An Stelle einer
Unruh mit Spiralfeder kann ein Torsionspendel vorgesehen sein. An Stelle einer elastischen Rückstell-
kraft kann eine magnetische Rückstellkraft verwendel werden, indem auf der Unruh ein Magnet angeordnet
wird, der mit einem ortsfesten Magneten zusammenwirkt.
Bei den Ausführungen nach Fig. 1, 5 und 6 können Schwierigkeiten dadurch entstehen, daß die
Feder 5 bzw. 5' infolge ihrer Durchbiegung und Schiefstellung bei der Extremlage der Unruh die beiden
Elektroden 6 kurzschließt. Diese Schwierigkeil kann mit der Ausführung nach F i g. 9 umgangen werden,
wo an der Unruhscheibe 1 oder an der Unruhwelle 2 nach entgegengesetzten Seiten ragende Federn
5" angebracht sind, die je mit einer Elektrode 6' zusammenarbeiten. Die beiden Federn 5" sind elektrisch
verbunden und die Elektroden 6' sind an die Spannungsquelle angeschaltet. Bei Berührung je einei
Feder 5" mit einer der Elektroden 6' werden beide Federn 5" auf das Potential der berührten Elektrode
6' geladen, worauf ein Drehmoment auf die beiden Federn 5" wirkt, welches eine Drehung bewirkt
durch welche die andere Feder 5" zur Berührung mit der anderen Elektrode 6' gelangt. Damit wird in dei
oben beschriebenen Weise die Schwingung der Unruh aufrechterhalten.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
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509635/314
Claims (10)
1. Oszillator für die Zeitmessung mit einem Resonator, dessen Schwingung durch mindestens ein
durch elektrostatische Kräfte bezüglich mindestens einer an einer Gleichspanmingsquslle liegenden
Elektrode hin und her bewegliches Teil angeregt ψητά, wobei das Teil durch Kontaktgabe mit der
oder den Elektroden umgeladen wird, dadurch gekennzeichnet, daß an der Kontaktgabe
mindestens ein elastisch verformbares Organ (5) beteiligt ist, dessen elastische Verformungsenergie
bei der Kontaktgabe wesendich geringer ist als die potentielle Schwingungsenergie des Resonators.
2. Oszillator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das bewegliche Teil (S) eine
Feder ist, die mit einem Resonator gekoppelt ist.
3. Oszillator nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Resonator als Unruh (1, 2,
3, 4) ausgebildet ist.
4. Oszillator nach Anspruch 3, daduich gekennzeichnet, daß die Feder einseitig eingespannt
ist und mit ihrem freien Ende mit der Unruh gekoppelt ist oder daß eine einseitig mit der Unruh
verbundene Feder mit ihrem freien Ende zwischen die Elektroden (6) greift.
5. Oszillator nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einspannstellc der Feder
näher bei den Elektroden liegt als die Kopplungsstelle der Feder mit der Unruh.
6. Oszillator nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Teil als Arm eines zweiarmigen Hebels ausgebildet ist, wobei der andere
Arm mit der Unruh gekoppelt ist, und von welchen Armen mindestens der eine als Feder ausgebildet ist.
7. Oszillator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden elastisch verformbar sind.
8. Oszillator nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Resonator als Stimmgabel
(10) ausgebildet ist, deren Schenkel zwischen je ein Paar federnder Elektroden (14, IS) greifen.
9. Oszillator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Eigenfrequenz des elastisch
verformbaren Organs wesentlich höher liegt als diejenige des Resonators.
10. Oszillator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Resonator als Torsionsschwinger oder als Schwinger mit magnetischer
Rückstellkraft ausgebildet ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |