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Anordnung zur Herstellung von vierdrähtigen Gesprächsverbindungen
und zur Durchführung von Ton- und Rufanschaltvorgängen in einer zweistufigen Zeit-Multiplex-Fernsprechvermittlungsanlage
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Herstellung von vierdrähtigen Gesprächsverbindungen
und zur Durchführung von Ton- und Rufanschaltvorgängen in einer zweistufigen Zeit-Multiplex-Fernsprechvermittlungsanlage
mit Hilfe eines in mehrere Zeilen und Spalten aufgeteilten Speichers, wobei die
erste Stufe der Vermittlungsanlage mehrere Anschlußgruppen aufweist und die Gesprächsverbindungen
zwischen Anschlüssen der-selben Gruppe über den-selben Weg in abgehender und ankommender
Richtung zeitlich nacheinander aufgebaut werden und die Gesprächsverbindungen zwischen
Anschlüssen in verschienen Anschlußgruppen in abgehender und ankommender Richtung
gleichzeitig über räumlich getrennte Wege durchgeführt werden.
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In der zeitmultiplexen zu der zeitsultiplexen Fernsprechvermittlungstechnik
werden die miteinander verbindenbn Teilnehmer in einem vorgegebenen Zyklus für einen
kurzen Zeitabschnitt miteinander verbunden. Zu diesem Zweck ist es notwendig, entweder
einem Teilnehmer oder einer Gesprächsverbindung einen bestimmten Zeitabschnitt innerhalb
eines größeren Zeitrahmens zuzuordnen. Für eine derartige Zuordnung können sogenannte
Umlaufspeicher verwendet werden, bei denen die Befehle für die Verbindung der Teilnehmer
eine Schleife durchlaufen, sodaß zu einem def-inierten Zeitpunkt am Ausgang dieser
Schleife jeweils nur ein Befehl
für die Herstellung einer Verbindung
ansteht. Es ist auch möglich, Magnetkern-oder Halbleiter-Matrixspeicher vorzusehen,
bei denen jeweils eine Speicherzeile für eine Verbindung fest zugeordnet ist und
die Speicherzeilen zyklisch nacheinander ausgelesen werden.
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Speicher der letztgenannten Art sind z.B. bei einer mehrstufigen Zeit-multiplex-Fernsprechvermittlungsanlage
bekannt, die Teilnehmergruppen, Leitungsgruppen und Sonderleitungsgruppen aufweist,
wobei die Xeilnehmergruppen wiederum in Untergruppen aufgeteilt sind
Die Eingaben und Ausgaben dieser Speicher werden über Ausgaberegister, Eingabesteuerungen,
Speicherablaufsteuerungen und Ausgabesteuerungen vorgenommen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Verbindungsspeicher
und dessen zugehörige Ausgabesteuerung so zu organisieren, daß es möglich ist, in
einer zweistufigen Zeitmultiplex-Fernsprechvermittlungsanlage verschiedenartige
Hörtöne und Rufe anzuschalten und verschiedenartige Gespräche durchzuschalten.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst daß in jeder Zeile
des Speichers ein Speicherbereich Vorgesehen ist, der seinerseits drei eilbereiche
aufweist, im von denen die Bit-folge des ersten Teilbereichs festlegt, ob eine Gesprächsdurchschaltung,
eine Tonanschaltung, eine Rufanschaltung oder ein sonstiger Vorgang durchgeführt
werden soll und die Bit-folge des zweiten Teilbereichs festlegt, um welche Art von
Gesprächsdurchschaltung, Tonanschaltung, Rufanschaltung etc, es sich handelt und
von denen der dritte Teilbereich festlegt, ob die durch die beiden anderen Teilbereiche
festgelegten Vorgänge modifiziert werden oder nicht.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen: Figur 1 - Ein zweistufiges Zeitmultiplex-Vermittlungs system
mit einem Gruppenverbindungsspeicher in der A-Koppelstufe und mehreren Sammelschienenverbindungsspeicher
in der B-Koppelstufe.
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Figur 2 - Einen Ausschnitt der Schnittstelle zwischen der A-Koppelstufe
und der B-Koppelstufe.
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Figur 3a- Eine Teilnehmergruppe der A-Koppelstufe mit den zugehörigen
Steuerleitungen.
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Figur 3b- Einen Gruppenverbindungsspeicher und seine Ansteuereinheiten.
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Figur 4 - Eine nähere Darstellung der Ausgabesteuerung des Gruppenverbindungsspeicher£
Figur 5 - Eine Tabelle über die Zuordnung der einzelnen Bittfolgen in den Teilbereichen
einer Zeile des Gruppenverbindungsspeichers.
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In der Figur 1 sind die beiden Koppelstufen A-KS und B-KS einer zweistufigen
Zeitmultiplex-Vermittlungsanlage
dargestellt.
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Die Teilnehmerschaltung TS ist hierbei vierdrähtig über einen Amplitudenprobensender
APS und einen Amplitudenprobenempfänger APE an die gehende Sprachsammelschiene SS-G
bzw. die kommende Sprachsammeischiene SS-K angeschlossen. Für Verbindungen, deren
Urspruch und Ziel indder selben Anschlußgruppe liegen, können die Sprachsammelschienen
SS-G und SS-K durch einen Gruppenschalter GS miteinander verbunden werden. Bei Verbindungen
zu anderen Anschlußgruppen wird die B-Koppelstufe B-KS eingeschaltet. Zu diesen
Zweck werden die gehenden und
kommenden Sprachsammelschienen SS-G
und SS-K durch Verbindungsgruppenschalter VGS1 und VGS2 mit der B-Koppelstufe B-KS
verbunden. Die B-Koppelstufe ist so aufgebaut, daß die gehenden Sprachsammelschienen
einer Gruppe mit den kommenden Sprachsammelschienen aller anderen Gruppen über äe
einen B-Koppelpunkt BKP verbindbar sind.
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Als Verbindungsprinzip wird eine zeitmultiplexe Sprechwegedurchschaltung
mit Pulsamplituden-Hodulation verwendet, wobei das Durchschalten vom Verbindungsspeicher
übernommen wird, der beispielsweise als Umlaufspeicher ausgebildet ist. Die Ansteuerung
der Amplitudenprobensender APS, der Amplitudenprobenempfänger APE, der Gruppenschalter
GS und der Verbindungsgruppenschalter VGS1 und VGS2 erfolgt durch eine nicht gezeigte
zentrale Steuerung über einen zentralen Daten- und Befehlskanal ZBK, einen Kanalkopf
KK, ein Speichersteuerwerk Sp-St mit Hilfe des Gruppenverbindungsspeichers VSP-G.
Dagegen erfolgt die Ansteuerung der B-Koppelpunkte BKP durch die Sammelschienen-Verbindungsspeicher
VSP-SS.
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Anhand der Figur 2, die einen Ausschnitt aus den Koppelstufen A-KS
und B-KS zeigt, wird im folgenden das Durchschalteprinzip für Verbindungen innerhalb
einer Gruppe sowie für Verbindungen zwischen verschiedenen Gruppen näher beschrieben.
das gezeigte Verbindungssystem arbeitet ohne Zeitlagen-Transformation, das heißt,
für eine bestimmte Verbindung ist eine Zejphase innerhalb eines vorgegebenen Zeitrahmens
vorhanden, in der die Information in beiden Richtungen zu übertragen ist.
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Während bei Verbindungen innerhalb einer Gruppe die Übertragung der
beiden gerichteten Signale im zeitlichen Nacheinander auf dem-selben Weg erfolgt,
werden bei Verbindungen zwischen zwei verschiedeen Gruppen getrennte Wege mit zeitlich
parallelerDurchschaltung verwendet.
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Ein Beispiel möge dies verdeutlichen.
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Zunächst sei angenommen, daß die Anschlüsse U1 und U2 innerhalb der
selben Gruppe U zu verbinden seien.
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Die der Verbindung zugeordnete Zeitphase ist dabei in zwei Halbphasen
unterteilt. Während der ersten Halbphase gelangt die Information vom Anschluß U1
über den Amplitudenprobensender APSl,den Gruppenschalter GS1 und den Amplitudenprobenempfänger
APE2 zum Anschluß U2; während der zweiten Halbphase gelangt die Information vom
Anschluß U2 über den Amplitudenprobensender APS2, den Gruppenschalter GS1 und den
Amplitudenprobenempfänger APE1 zum Anschluß Ul. Innerhalb von nur einer vollständigen
Zeitphase sind also (z.B. über den Gruppenschalter GS1) zwei Amplitudenproben zu
übertragen.
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Die innerhalb einer Gruppe hergestellte Verbindung könnte man deshalb
als sukzesqve Vierdrahtverbindung bezeichnen.
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Bei einer Verbindung zwischen Anschlüssen U1 und V1, die sich in verschiedenen
Gruppen befinden, wird ein anderes Durchschalteverfahren verwendet. Innerhalb der
Zeitphase wird einerseits die Information des Anschlusses U1 über den Amplitudenprobensender
APSI, den Verbindungsgruppenschalter VGS1, den B-Eoppelpunkt BKP5, den Verbindungsgruppenschalter
VGS4 und den Amplitudenprobenempfänger APE3 zum Anschluß V1 übertragen, andererseits
gelangt aber gleichzeitig die Information des Anschlusses V1 über den Amplitudenprobensender
APS3, den Verbindungsgruppenschalter VGS3, den B-Koppelpunkt BKP2, den Verbindungsgruppenschalter
VGS2 und den Amplitudenprobenempfänger APE1 zum Anschluß U1. Diese Verbindungsart
könnte man simultane Vierdrahtverbindung nennen. Man erkennt, daß die Pulsdichte
auf allen beteiligten Verbindungsabschnitten nur halb so groß ist wie bei einer
Verbindung innerhalb einer Gruppe. Da die Verbindungswege bei einer Verbindung zwischen
zwei verschiedenen Gruppen im allgemeinen länger sind als bei einer gruppeninterner
Verbindung, wodurch das Nebensprech-Verhalten nachteilig beeinflußt wird, wirktsich
der größere Puls abstand besonders vorteilhaft aus.
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In der Figur 3a ist eine Teilnehmergruppe TNG, wie sie in Figur 1
angedeutet ist, des näheren gezeigt. Eine Untergruppe UGRl dieser Teilnehmergruppe
TNG weist Teilnehmerapparat e mit Nummern-Schalterwahl NuS-Tln, Teilnehmerapparate
mit Tastwahl nach dem Dioden-Erdverfahren DEV-Uln und Teilnehmerapparate mit Tastwahl
nach dem Mehrfrequenz-Verfahren MFV-Tln auf. Diese Teilnehmerapparate sind über
ihre Teilnehmerschaltung TSA, TSB, TSC und über Amplitudenprobensender APS1...APS3
sowie Amplitudenprobenempfänger APEl.. .APE3 mit abgehenden und ankommenden Sprachsammelschienen
SS-, SS-K verbunden. Die kommende und die gehende Sammelschiene SS-K bzw. SS-E sind
über einen ungetakteten Trennverstärker TV1, TV2 und über den getakteten Gruppenschalter
GS zusammengefaßt. An Stelle einer Teilnehmergruppe könnte indessen ebensdgut eine
Sonderleitungsgruppe oder eine Sondergruppefür die Erläuterung der Erfindung dargestellt
werden.
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Die Teilnehmerschaltungen TSA, TSB, TSC sind an eine Abtastsammelschiene
AT-SS angeschlossen, die zu einem Abtaster AT führt, der seinerseits über einen
AbtastkankOfKK½T mit dem Zustands- und Befehlskanal ZBK verbunden ist. Ein Mehrfrequenz-Register
M2V-Reg, das an der Abtastsammelschiene AT-SS liegt, ist über den Schalter S1 mit
der kommenden Sammelschiene SS-K verbunden, während ein Tongenerator TonGen über
den Schalter S2 an der gehenden Sammelschiene SS-G liegt. Die Ansteuerung der Amplitudenprobensender
APSl. . .APS3 und der Amplitudenprobenempfänger APE1.. .APE3 erfolgt -ebenso wie
die Ansteuerung der Schalter S1 und S2 durch die Ausgabesteuerung Ausg.St eines
Verbindungsspeichers VSp-G (Figur 3b). Dieser Verbindungsspeicher VSp-G ist mit
dem Zustan + nd Befehlskanal ZBK (Figur 3a) über einen Kanalkopf KK-VSp, über die
Koppelpunkte VZ (= Verbindungszustand), GT (= gerufener Teilnehmer), RT (= rufender
Teilnehmer), Z (= Zeile), das Ausgaberegister AusG, Rg'und die Koppelpunkte DP,
RB, G2,R? verbunden. Die Arbeitsweise des Verbindungsspeichers
VSp-G
wird durch eine Eingabesteuerung EGSt, eine Speicherablaufsteuerung SB-ASt und eine
Ausgabesteuerung AusgSt weitgehend festgelegt. Ein Rufadressenzähler RAZ ist an
den Verbindungsspeicher VSp-G und anddie Ausgabesteuerung AusgSt angeschlossen.
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Es sei nun angenommen, daß mit dem Teilnehmerapparat NuS-Tln (Figur
3a) eine Verbindung zu dem Teilnehmerapparat DEV-Tln aufgebaut werde, also eine
Verbindung innerhalb der selben Gruppe stattfinde.
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Zunächst fragt der Abtaster AT zyklisch nacheinander alle Teilnehmerschaltungen
TSA, TSB, TSC ab und erkennt auf diese Weise die verschiedenen Teilnehmerzustände
(''frei", "besetzt" etc.). Wird nun der Handapparat des Teilnehmerapparates NuS-Tln
abgenommen, so ändert sich z.B. das Potential am Markierpunkt der Teilnehmerschaltung
TSA in Folge des Speisestroms auf eine bestimmte Weise. Diese Potentialänderung
wird von dem Abtaster AT erkannt. Wählt der rufende Teilnehmer anschließend die
Nummer des Teilnehmerapparates DEV-Tln, so werden dieeinzelnen Wählimpulse ebenfalls
von dem Abtaster AT erkannt, gezählt und schließlich als gewählte Ziffer im Abtaster
AT gespeichert. Die Unterscheidung zwischen Wählimpulsen und anderen Signalen trifft
der Abtaster AT aufgrund eines Zeitvergleichs.
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Dieser Zeitvergleich kann beispielsweise mittels MOSFET-Umlaufspeicher
erfolgen und zur Unterdrückung von Kontaktprellungen verwendet werden. Der Abtaster
AT übergibt sodann die von ihm erkannten Änderungszustände sowie die Rufnummer des
gerufenen und des anruf enden Teilnehmers über den Kanalkopf KK-AT und den Zustands-
und Befehlskanal ZBK an einen nicht gezeigten zentralen Steuerrechner. In diesem
Steuerrechner werden die Informationen verarbeitet. Da der Steuerrechner erkennt,
daß sich der rufende und der gerufene Teilnehmer innerhalb der selben Teilnehmergruppe
TNG befinden, veranlaßt er über den Zustands- und
Befehlskanal ZBK
die Einspeicherung der Adresse des ruf enden und des angerufenen Teilnehmers in
der-selben Zeile des Verbindungsspeichers VSp-G (Figur 3b). Uber die Ausgabesteuerung
AusgSt werden nun die Amplitudenprobensender und -empfänger APS1, APE2 bzw. APS2,
APE1, der Gruppenschalter GS sowie der Schalter S2 in zyklischen Abständen geöffnet
und wieder geschlossen. Nach der Abnahme des Handapparates am Teilnehmerapparat
DEV-Uln ist die Gesprächsverbindung hergestellt.
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Der Vorgang von der Ausgabe der Information aus dem Steuerrechner
bis zur Ansteuerung der Amplitudenprobensender und -empfänger etc. soll nun noch
etwas genauer betrachtet werden. Wie bereits oben angedeutet, umfaßt die Speichersteuerung
Sp-St (Figur 1) im wesentlichen einen Verbifiungsspeicher VSp-G, eine Speichereingabesteuerung
EGSt, eine Speicherablaufsteuerung SP-ASt, ein Ausgaberegister AusgRg und eine Ausgabesteuerung
AusgSt (Figur 3b). Werden nun die Daten aus dem Steuerrechner auf den Zustands-
und Befehlskanal ZBK gegeben, so gelangen sie über den Kanalkopf KK-VSp in das Ausgaberegister
AusgRg und werden dort zwischengespeichert.
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Sie stehen nun für die Aufnahme in den Verbindungsspeicher VSp-G bereit.
Der Inhalt einer Zeile des Ausgaberegisters AusgRg kann etwa folgende Informationen
enthalten: Z RT GT 6bit 8bit 8bit Hierin beduteten Z = Adresse der anzusteuerndendeile
des Verbii ungsspeichers, RT = Adresse des rufenden Teilnehmers, GT = Adresse des
gerufenen Teilnehmers. Die Eingabesteuerung EG-St gibt die Datenwege zwischen dem
Ausgaberegister AusgRg und dem Verbindungsspeicher VSp-G frei und die Speicherablaufsteuerung
SP-ASt sorgt dafür, daß die Informationen der einzelnen Zeilen des Verbindungsspeichers
VSp-G zyklisch nacheinander ausgelesen und wieder unverändert zurückgeschrieben
werden, falls keine Äiaderung in der Zeileninformation erfolgen soll. Auf diese
Weise erscheint der Inhalt einer jeden Zeile regelmäßig in Abständen von z.B. 125
/u-sec. in
der Ausgabesteuerung AusgSt für die Dauer von zwei
Abhängig von den Zustandsdaten einer Verbindung, die der Ausgabesteuerung AusgSt
vom Verbindungsspeicher VSp-G zeilenweise in regelmäßigen Abständen angeboten werden,
gibt sie in der zur Verfügung stehenden Zeit ein Ausgabeprogramm aus. Dieses Ausgabeprogramm
hält aufgrund seiner periodischen Wiederholung die vermittlungstechnischen Zustände
in der Teilnehmergruppe TNG aufrecht, z.B. das Ansteuern des Sprechwegenetzes, das
Anlegen der Hörtöne und des Ruf es. Der Ruf wird mit Hilfe des Rufadressenzählers
RAZ gewonnen. Dieser besteht z.B. aus einem -reibit-Binärzähler, der zyklisch 8
Rufadressen anbietet. Aus diesen Rufadressen werden in der Ausgabesteuerung AusgSt
ohne Rufverzug der 5-Sekunden-Ruf bzw. Freiton gewonnen.
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als Bei der Nehrfrequenztastwahl muß - anders bei der Tastwahl nach
dem Diodenerdverfahren oder bei der reinen Impulswahl - die Wortlänge des Ausgaberegisters
AusgRg um mindestens 3 Bit und die des Verbindungsspeichers VSp-G um mindestens
4 Bit erweitert werden. Die Erweiterung ergibt sich aus dem Vorhandensein von Mehrfrequenzregistern
MFV-Reg, deren Adressen beim Aufbau einer gehenden Verbindung in die Position des
gerufenen Teilnehmers eingeschrieben werden. Die Position des gerufenen Teilnehmers
GT steht daher für die Verbindungszustände VZ nicht mehr zur Verfügung. Die 3 Bits
für die Verbindungszustände VZ, welche die Zustände Wählton, Besetztton, Kurzverbindung,
Langverbindung und Reserve kennzeichnen, werden durch das Hinzufügen eines 4. Bits,
dem sogenannten Rufbit RB, in den Verbindungsspeicher VSp-G für die Durchs chaltepro
gramme DP doppelt ausgenutzt. Das Rufbit RB kennzeichnet ganz allgemein das Durchschalteprogramm
für den Ruf, während die restlichen 3 Bit die vom Rufadressenzähler RAZ ausgegebenen
8 Rufadressen kennzeichnen (Erzeugung des 5-Sekunden-Rufs bzw. des Freitons ohne
Rufverzug). Ohne Rufbit können
somit bei dem gewählten Beispiel
folgende Durchschalteprogramme zur Verfügung gestellt werden: Wählton, Besetztton,
Kurzverbindung, Langverbindung, Reserve. Andere Möglichkeiten sind denkbar und werden
weiter unten geschildert.
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Die Datenauszabe vom KanalkoDf RE-VSD in den Xerbindungsspeicher VSp-G
läuft in drei Phasen ab.
nehmen der im Kanalkopf KK-VSp bereitgestellten Daten in das Ausgaberegister AusgRg,
Datentransport vom Ausgaberegister AusgRg zum Verbindungsspeicher VSp-G und der
Eingabe in den Verbindungsspeicher VSp-G. Beim Datentransport sind zwei Versionen
möglich. Bei der einen Version steht der Verbindungszustand "Ruf" nicht im Ausgaberegister,
während er bei der zweiten Version im Ausgaberegister steht. Die Übernahme der Daten
in das Ausgaberegister AusgRg
auf ähnliche Weise ab, wie es bereits oben beschrieben wurde. Der Unterschied besteht
allein darin, daß jetzt das im Ausgaberegister AusgRg abgespeicherte Telegramm um
drei Bit verlängert ist und sich zum Beispiel aus folgenden Bestandteilen zusammensetzt:
Z RT GT VZ 6 Bit 8 Bit 8 Bit 3 Bit Die Speichereingabesteuerung PGSt prüft nun,
ob im Ausgaberegister AusgRg der Verbindungs zustand "Ruf" eingeschrieben ist. Ist
dieser nicht eingeschrieben, sondern ein anderer Zustand, dann werden zum Einschreibezeitpunkt
die Datenleitungen für den Verbindungszustand direkt vom Ausgaberegister AusgRg
zum Verbindungsspeicher VSp-G durchgeschaltet, während die Leitung für das Rufbit
RB und die Leistung für die Rufadresse vom Rufadressenzähler RAZ zum Verbindungsspeicher
VSp-G gesperrt bleiben.
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Die Datenleitungen für die R- und die Adresse werden unabhängig vom
Verbindungszustand immer direkt vom Ausgaberegister AusgRg zum Verbindungsspeicher
VSp-G durchgeschaltet. Erkennt die Speichereingabesteuerung EGSt aus den drei Bits
des Verbindungszustands den Ruf zustand, dann bleiben die Datenleitungen für den
Verbindungszustand zwischen Ausgaberegister AusgRg und Verbindungsspeicher VSp-G
gesperrt. Statt dessen werden zum Einschreibezeitpunkt die Leitungen RB für das
Einschreiben des Rufbits RB aus der Eingabesteuerung EGSt und die drei Leitungen
für das Einschreiben der gerade im Rufadressenzähler RAZ anstehenden Rufadresse
in den Verbindungsspeicher VSp-G freigegeben. Die Leitungen der RT- und Adresse
werden ebenfalls durchgeschaltet.
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Mit Hilfe der im Ausgaberegister AusgRg gespeicherten Zeilenadresse
Z und der von der SpeicherablauSsteuerung zyklisch angebotenen Zeilenadresse des
Verbindungsspeichers VSp-G findet die Speichereingabesteuerung EGSt durch Koinzidenz
die Zeile, in welche das im Ausgaberegister AusgRg stehende Wort eingeschrieben
werden soll. Erkennt die Speichereingabesteuerung EGSt Zeilenkoinzidenz, d.h. die
im Ausgaberegister AusgRg stehende Zeilenadresse Z stimmt mit der von der Speicherablaufsteuerung
SP-ASp gesendeten Zeilenadresse überein, dann teilt die Speichereingabesteuerung
EGSt dieses Ergebnis der Ablaufsteuerung SP-ASP über die Leistung K mit. Diese unterbricht
daraufhin die Rückführungsschleife des Verbindungsspeichers VSp-G, so daß beim Erscheinen
des Schreibtaktes nicht der alte Inhalt dieser Zeile zurückgeschrieben wird, sondern
die im Ausgaberegister AusgRg bzw. im Rufadressenzähler RAZ anstehende Daten übernommen
werden. Etwas später als der Schreibtakt erscheint der Löschtakt, der den Inhalt
des Ausgaberegisters AusgRg löscht. In der Eingabesteuerung EGSt verschwindet die
Zeilenkoinzidenz und somit das anliegende Koinzidenzsignal. Die Rückführungsschleife
des Verbindungsspeichers
VSp-G wird wieder geschlossen. Der Ruhezustand
des Verbindungsspeichers ist wieder hergestellt. Wie bereits erwähnt, gibt der Verbindungsspeicher
VSp-G die gespeicherten Daten in periodischen Zyklen für die Dauer von zwei/us an
die Ausgabesteuerung AusgSt ab. Diese Daten setzen sich beispielsweise zusammen
aus.
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RU GG DP 8 Bit 8 Bit 4 Bit In der Ausgabesteuerung werden mit Hilfe
von Decodierungen diese Daten ausgewertet und mit den die Gesprächsrichtungen, die
Ruf- und Hörtonrhythmen festliegenden Zeittakten versehen. Die Ausgabesteuerung
AusgSt entscheidet anhand der eingetragenen RT- bzw-GT-Adressen, ob der Schalter
für Freiton bzw. der für den Ruf angesteuert wird, wenn das Durchschalteprogramm
des Verbindungsspeichers VSp-G eine der acht Rufgruppen enthält. Die Aus gab esteuerung
AusgSt versorgt das Sprechwegenetz der Teilnehmergruppe TNG mit dem aus dem Verbindungsspeicher
VSp-G ausgewerteten Informationen.
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In der Fig. 4 ist die Ausgabesteuerung AusgSt gemäß Fig. 3d noch einmal
näher dargestellt. Diese Ausgabesteuerung weist, neben einer logischen Verknüpfung
und mehreren Schaltern S10, Soll, S12, S13, ein Register Reg mit drei Speicherbereichen
auf. Einen Bereich für die Adresse des rufenden Teilnehmers RT, einen Bereich für
die Adresse des gerufenen Teilnehmers GT und einen Bereich für die Verbindungszustände
VZ. Eine besondere Unterscheidung dieser Verbindungszustände in ein Durchschalteprogramm
DP und ein Rufbit RB ist hierbei nicht getroffen. Während die beiden Adressenbereiche
jeweils
acht Bit aufweisen und somit 256 verschiedene Adressen
darstellen können, weist der Zustandsbereich VZ die sechs Bits A, B, C, D, E, F
auf. Mit Hilfe dieser letztgenannten sechs Bits können Töne und Rufe angeschaltet
sowie Gesprächsdurchschaltungen vorgenommen werden. Wie dies im einzelnen geschieht
wird im folgenden näher beschrieben, und zwar zuerst für die Gesprächsdurchschaltungen
und dann für die Ton- und Rufanschaltungen.
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Die Gesprächsdurchschaltungen können bei einer zweistufigen Zeitmultiplexanlage
beispielsweise in vier Grundtypen unterteilt werden: Die doppeltgerichtete Xurzverbindung
(DKV), die doppeltgerichtete Iangverbindung (DLV), die einfach gerichtete Kurzverbindung
(edv) und die einfach gerichtete Langverbindung (edv).
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Bei der doppeltgerichteten Kurzverbindung (DIN) findet eine Verbindung
zwischen zwei Teilnehmern innerhalb derselben Gruppe für den Gruppenschalter GS
statt.
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Eine solche Kurzverbindung wird derart vorgenommen, daß in einer ersten
Halbphase die Adresse des rufenden Teilnehmers RT aus dem Register Rg über mehrere
Schalter, von denen in der Fig. 4 nur die Schalter S10, S11, S12, 513 dargestellt
sind, zu einem nicht dargestellten Decodierer für die Ansteuerung des Amplitudenprobensenders
des ruf enden Teilnehmers RT gesendet wird und gleichzeitig die Adresse des gerufenen
Teilnehmers GT aus dem Register Reg auf einen nicht dargestellten Decodierer für
die Ansteuerung des Amplitudenprobenempfängers des gerufenen Teilnehmers GT gegeben
wird.
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In einer zweiten Halbphase wird die Adresse des gerufenen Teilnehmers
GT aus dem Register Rg zu einem nicht dargestellten Decodierer für die Ansteuerung
des Amplitudenprobensenders des gerufenen Teilnehmers GT gesendet
und
gleichzeitig die Adresse des ruf enden Teilnehmers RT aus dem Register Rg auf einen
nicht dargestellten Decodierer für die Ansteuerung des Amplitudenprobenempfängers
des ruf enden Teilnehmers RT gegeben (vergl.
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DD-AS 1 299 339). Auf diese Weise kann eine sukzessive Vierdrahtverbindung
zwischen den beiden Teilnehmern einer Gruppe zustande gebracht werden.
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Bei der doppelt gerichteten Langverbindung (DLV) befinden sich die
miteinander zu verbindenden Teilnehmer in verschiedenen Gruppen, so daß - wie betts
oben geschildert - eine simultane Vierdrahtverbindung möglich ist. Um eine solche
Vierdrahtverbindung zu realisieren, müssen selbstverständlich die Gruppenverbindungsspeicher
VSp-G in beiden Gruppen aktiviert werden. Während der ersten Halbphase wird eine
gruppeninterne Verbindung zwischen den ruf enden Teilnehmer RT und einem Register,
z.B. dem Register MFVReg hergestellt. Dadurch soll die Wahl aufnahme während der
Verbindung zu dem Teilnehmer der anderen Gruppe gewährleistet werden. Die Adresse
dieses Registers steht dabei in der Position der gerufenen Teilnehmers GT, was dadurch
ermöglicht wird, daß in jeden Gruppenverbindungsspeicher nur eine Eeilnehmeradresse
abgelegt werden muß. Im einzelnen wird während dieser ersten Halbphase also die
Adresse des ruf enden Teilnehmers RT auf dessen Amplitudenprobensender gegeben und
die Adresse des gerufenen Teilnehmers GT (Register) dem entsprechenden Amplitudenprobenempfänger
zugeführt.
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Gleichzeitig wird auch der Gruppenschalter GS geschlossen.
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Während der zweiten Halbphase werden die Verbindungsgruppenschalter
VGS1, VGS2; VGS3, VGS4 und die B-Koppelpunkte BKP5, BKP1, BKP6, die Amplitudenprobensender
des Teilnehmers der ersten Gruppe, die Amplitudenprobenempfänger
des
Teilnehmers der zweiten Gruppe, die Amplitudenprobenempfänger der ersten Gruppe
und die Amplitudenprobensender der zweiten Gruppe rechtzeitig geschlossen.
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Bei der einfach gerichteten Langverbindung, die zur Zeugenanschaltung
an eine Konferenz dienen kann (Mithören), wenn der Anschluß des Zeugen und der Konferenzsatz
in verschiedenen Gruppen sind, wird in der ersten Halbphase die Adresse des rufenden
Teilnehmers RT (des Zeugen) auf dessen Amplitudenprobensender gegeben. Gleichzeitig
wird der Gruppenschalter GS geschlossen und der hmplitudenprobenempfänger eines
Registers betätigt. Während der zweiten Halbphase wird der Zeuge mit dem KonSrenzsatz
verbunden, in dem die Adresse des rufenden Teilnehmers (Zeugen) auf dessen Amplitudenprobenempfänger
gegeben und der Koppelpunkt VGS2 angesteuert wird.
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Bei der einfach gerichteten Kurzverbindung, die beispielsweise bei
der Wahlaufnahme ohne Hörtongabe oder zur Zeugenanschaltung an eine Konferenz durchgeschaltet
wird, wenn der Anschluß des Zeugen und der Konferenzsatz in der gleichen Gruppe
sind, wird in der ersten Halbphase der Gruppenschalter GS geschlossen und der Zeuge
mit dem Konferenzsatz verbunden. In der zweiten Halbphase erfolgt keine Adressenausgabe.
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Es sollen nun die Vorgänge beschrieben werden, die sich bei der Tonanschaltung
in der Ausgangssteuerung AusgSt abspielen. Bei der Tonanschalt-ung ist zu unterscheiden
zwischen dem Wählton vor der Wahl (WT), dem Besetztton bei allen Besetztfällen (BT),
dem Datenton als positiver Quittung bei der Dateneingabe (DT) und dem Abweiston
zur Kennzeichnung unerwünschter Verbindungen (AD). Alle diese Tonanschaltvorgänge
haben die Struktur der oben beschriebenen
Eurzverbsndung. Dies
bedeutet, daß in der ersten Ralbphase der Gruppenschalter GS sowie der Amplitudenprobensender
des ruf enden Teilnehmers RT, der den Rufton empfangen soll, betätigt wird. Gleichzeitig
wird der Amplitudenprobenempfänger des gerufenen Teilnehmers GILT, der z.B. hier
ein Register ist, aktiviert. Damit wird die Wahlaufnahme auch während einer Tonanschaltung
ermöglicht.
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In der zweiten Halbphase wird der Schalter S2 des Tongenerators tonnen,
der Gruppenschalter GS und der Amplitudenprobenempfänger des ruf enden Teilnehmers
RT angesteuert.
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Die Fig. 5 zeigt eine Tabelle, aus der ersichtlich ist, wie die Bitfolgen
der einzelnen Teilbereiche des Verbindungszustandsbereichs in dem Register Reg bzw.
in einer Zeile des Verbindungsspeichers VSp-G einander zugeordnet sind. Die in dieser
Tabelle verwendeten Abkürzungen haben folgende Bedeutung: Res = Reserve, EKV = einfach
gerichtete Kurzverbindung, DLV = doppelt gerichtete Langverbindung, DKV = doppelt
gerichtete Kurzverbindung, ELV = einfach gerichtete Langverbindung, WT = Wählton,
BT = Besdztton, DT = Datenton, AT = Abweiston, FGO...FU7 = verschiedene Freitöne,
A, B, C, D, E, F = verschiedene bistabile Zustände in dem Bereich VZ des Registers
Reg, Block 1 = Gesprächsdurchschaltung, Block 2 = Tonanschaltung, Block 3 = Rufanschaltung,
Block O = Reserve.
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Die in der Fig. 5 gezeigten Bitfolgen 00, 01, 10, 11 für E und D geben
an, ob eine6 Gesprächsdurchschaltung, eine Tonanschaltung, eine Rufanschaltung oder
ein sonstiger Vorgang durchgeführt werden soll. Dagegen zeigen die Bitfolgen 000,
001, 010, 011, 100, 101, 110, 111 für die um Zustände C, B, A an, welche Art von
Gesprächsdurchschaltung,
Tonanschaltung oder Rufanschaltung es
sich handelt.
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Durch das 6. Zustandsbit F können die verschiedenen aufgeführten Vorgänge
derart modifiziert werden, daß jeweils in der zweiten Halbphase die Ausgabe der
Adresse zur Decodierungseinrichtung für den Amplitudenprobenempfänger in rhythmischen
Abständen für vier zyklen ausbleibt. Durch die somit erzeugte Dachschräge am Halteglied
des Amplitudenprobenempfängers erhält der Teilnehmer ein Drängelzeichen (Rollzeichen).