DE2322255C3 - Verfahren zur Herstellung von Calciumzirkonat - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Calciumzirkonat

Info

Publication number
DE2322255C3
DE2322255C3 DE19732322255 DE2322255A DE2322255C3 DE 2322255 C3 DE2322255 C3 DE 2322255C3 DE 19732322255 DE19732322255 DE 19732322255 DE 2322255 A DE2322255 A DE 2322255A DE 2322255 C3 DE2322255 C3 DE 2322255C3
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
baddeleyite
calcium
production
zirconium oxide
calcium zirconate
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE19732322255
Other languages
English (en)
Other versions
DE2322255A1 (de
DE2322255B2 (de
Inventor
Wilhelm Dr 4033 Hösel; Greinacher Ekkehard Dr 4300 Essen Brugger
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Evonik Operations GmbH
Original Assignee
TH Goldschmidt AG
Filing date
Publication date
Application filed by TH Goldschmidt AG filed Critical TH Goldschmidt AG
Priority to DE19732322255 priority Critical patent/DE2322255C3/de
Priority to FR7408122A priority patent/FR2228035B1/fr
Priority to GB1596774A priority patent/GB1405745A/en
Priority to ZA00742504A priority patent/ZA742504B/xx
Publication of DE2322255A1 publication Critical patent/DE2322255A1/de
Publication of DE2322255B2 publication Critical patent/DE2322255B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2322255C3 publication Critical patent/DE2322255C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Calciumzirkonat durch Calcinieren von Baddeleyit und Calciumcarbonat.
Ausgangsmaterial zur Herstellung von Calciumzirkonat ist entsprechend dem Stande der Technik entweder Zirkonsilicat oder Zirkonoxid.
Zirkonoxid wird in Südafrika in Form des Minerals Baddeleyit in Mengen von etwa 0,2 Gew.-% im Erzkörper des Loole Kop gefunden. Dieser Erzkörper besteht in seinem Inneren aus Carbonatit und ist außen umgeben von einer Phoscoritzone.
Bei der Aufarbeitung dieses Erzkörpers wird das besondere Augenmerk auf die Gewinnung des in diesem enthaltenen Kupfersulfide gerichtet, welches in einer Menge von etwa 0,4 bis 1 Gew.-% vorliegt. Die Abtrennung der Begleitmineralien und der Mahlungsgrad des gewonnenen Minerals sind auf eine möglichst quantitative Gewinnung des Kupfersulfids ausgerichtet. Hierdurch fällt das Mineral Baddeleyit in einer vorbestimmten Teilchengröße an.
Da der Baddeleyit nur in einer Menge von 0,2% im Erzkörper enthalten ist, ist man bestrebt, die weitere Aufarbeitung des entkupferten Erzes möglichst kostensparend vorzunehmen. Mit physikalischen Methoden der Erzaufbereitung kann auf Grund des hohen spezifischen Gewichts dieses Baddeleyits von 5,7 bis 5,8g · cm"1 ein Baddeleyitkonzentrat mit einer Reinheit von 99 ±0,3% ZrÜ2 + HfCb gewonnen werden. Ein Teil des Baddeleyits wird feingemahlen und nach einer Reinigung mit Säuren an die keramische Industrie zur Herstellung von Farbkörpern verkauft. Die Aufnahmefähigkeit des Marktes für diesen Zweck ist jedoch begrenzt.
Von besonderem Interesse ist daher die Überführung des Zirkonoxids in eine säurelösliche Form, um auf diese Weise den Zirkonanteil in eine Vielzahl verschiedener, technisch wertvoller Zirkonverbindungen zu überführen. Es ist zwar bekannt, feingemahlenes Zirkonoxid mit Calciumcarbonat aufzuschließen. Hierzu muß aber das Zirkonoxid eine Teilchengröße von <0,l mm aufweisen.
Wie oben ausgeführt, fällt aber das als Baddeleyit vorliegende Zirkonoxid in einer Teilchengröße an, die durch die Abtrennung, insbesondere des Kupfersulfidanteils, vorgegeben ist. Diese Teilchengröße beträgt jedoch bis zu 0,7 mm. Ein solches Zirkonoxid läßt sich aber nicht mit Calciumcarbonat zur Calcium/irkonat calcinieren. Man ist deshalb gezwungen, das Zirkonoxid erst fein zu vermählen. Durch den Abrieb in den Mühlen und den in den Mühlen enthaltenen Mahlkugeln wird das Zirkonoxid verunreinigt und muß deshalb erst vor dem Calcinationsprozeß durch eine Säurebehandlung.
die sehr aufwendig ist, von den durch die Vermahlung eingebrachten Verunreinigungen befreit werden.
Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, diese zusätzliche Vermahlungsstufe zu vermeiden und das direkt bei der Erzaufbereitung anfallende grobe Baddeleyitkonzentrat einem Aufschluß mit Calciumcarbonat zugänglich zu machen.
Erfindungsgemäß gelingt dies dadurch, daß man Baddeleyit und Calciumcarbonat in einem Molverhältnis
ίο von 1 : 1,05 bis 1 : 1^2 in Gegenwart von 1 bis 3 Gew.-%, bezogen auf Gesamtmischung, Calciumfluorid innerhalb eines Temperaturbereiches von 1100 bis 12000C calciniert.
Es war für den Fachmann überraschend, daß durch den geringen Zusatz an Calciumfluorid die zusätzliche Vermahlung vermieden werden kann.
Ein besonderer Vorteil der direkten Verwendung des groben Baddeleyitkonzentrates ergibt sich daraus, daß man die zu calcinierende Mischung mit geringen Mengen eines Bindemittels, z. B. einer wäßrigen Lösung von Methylcellulose, zu Formkörpern verpressen und trocknen kann und dabei Formkörper erhält, deren mechanische Stabilität genügend groß ist, daß man sie aufeinander geschichtet durch einen Tunnelofen, der auf
2s entsprechende Temperaturen aufgeheizt ist, schicken kann. Man kann also die Apparaturen und Hilfsmittel verwenden, wie sie zur Herstellung von gebrannten Ziegeln üblicherweise vorhanden sind. Nach Verlassen des Ofens erhält man Formsteine, die sich in Calciumzirkonat umgewandelt haben und für einen Transport zum Kunden genügend mechanische Stabilität aufweisen.
Die Calcinierung erfolgt erfindungsgemäß bei Temperaturen von 1100 bis 12000C, wobei die Obergrenze der Calcinierungstemperatur dadurch gegeben ist, daß die aus grobem Baddeleyitkonzentrat, Kalk, Flußspat und wäßriger iviethylcelluloselösung bestehenden Formkörper beim Glühen oberhalb von 12300C ihre mechanische Festigkeit weitgehend verlieren und dabei zu einer pulverförmigen Masse zerfallen.
Das so erhaltene Calciumzirkonat löst sich praktisch rückstandsfrei in verdünnten Säuren auf, wobei ein Säureüberschuß von 1 bis 5% genügt. Beim Auflösen bilden sich Zirkonoxychloride und Calciumchloridc, wobei die Zirkonoxychloride beispielsweise durch eine fraktionierte Kristallisation vom Calciumchlorid abgetrennt werden können. Das Zirkonoxychlorid kann als solches verwendet werden oder stellt ein Ausgangsmaterial zur Herstellung weiterer Zirkonverbindungen dar.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird an Hand der folgenden Beispiele noch näher erläutert:
Die Kornverteilung des Baddeleyitkonzentrates geht aus der folgenden Siebanalyse hervor (Siebsatz DIN 4188):
> 0,63 mm 0,4%
> 0,5 mm 0,7%
> 0,4 mm 1,2%
> 0,315 mm 2,6%
> 0,25 mm 4,7%
> 0,20 mm 6,4%
> 0,16 mm 11,0%
> 0,125 mm 13,0%
> 0.100 mm 16,1%
(>5 > 0,09 mm 7,6%
> 0,08 mm 8,4%
> 0,071 mm 10,3%
> 0,063 mm 8,1%
> 0,056 mm
> 0,05 mm
< 0,05 mm
3,0%
4,1%
2,4%
Die analytische Zusammensetzung dieses Baddeleyitkonzentrates ist:
ZrO2 + HfO2 Beispiel 1 99,1%
HfO2 1,5%
TiO2 0,19%
SiO2 0,14%
Fc2O3 0,28%
CuO 0,03%
P2O5 0,007%
Eine Mischung, bestehend aus 250 g Baddeleyitkonzentrat [2 Mol (Zr1Hf)O2], 220 g Kalk (2,2 Mol CaCO3) und 7,8 g FlutJspat (0,1 Mol CaF2), wurde in einem lose bedeckten Schamottetiegel im elektrischen Ofen im Laufe von 4'/2 Stunden auf 1180 bis 1190°C erhitzt und diese Temperatur 6 Stunden lang gehalten. Nach dem Erkalten wurde das locker zusammengesinterte Calcinationsprodukt von 377 g zerkleinert und danach in 1,751 einer 5 η-Salzsäure gelöst. Der Löserückstand bzw. die Menge des nicht aufgeschlossenen Zirkonoxids beträgt 1,57 g = 0,63% des eingesetzten Baddeleyits.
Beispiel 2
Es wurde beim gleichen Ofenbrand wie im Beispiel 1 ein zweiter bedeckter Schamottetiegel mit einer fluoridfreien Mischung, bestehend aus 250 g Baddeleyit und 220 g Kalk, geglüht, wobei 372,5 g calciniertes Endprodukt gebildet wurden. Beim Lösen in Salzsäure blieben 212 g bzw. 84,8% des eingesetzten Zirkonoxids als unlöslicher Rückstand zurück.
Beispiel 3
Eine Mischung von 3,5 g Baddeleyitkonzentrat [28 Mol (Zr1Hf)O2], 3,24 kg Kalk (32,4 Mol CaCO3), 140 g Flußspat (1,79 Mol CaF2) wurde mit 500 ml einer 5% wäßrigen Lösung von Methylcellulose angefeuchtet und danach in einer Spindelpresse zuerst vorverdichtet und dann mit einem Gesamtdruck von 16 t zu einem rechteckigen Formkörper von 25 cm Länge, 14 cm Breite und 9 cm Höhe verpreßt. Nach 7tätiger Trocknung an der Luft wurde dieser Formkörper im Laufe von 5'/2 Stunden auf 1140 bis 11500C erhitzt und diese Temperatur weitere 8'/2 Stunden gehalten. Der calcinierte »Stein« aus Calciumzirkonat von 5,48 kg hatte beim Lösen in Salzsäure einen unlöslichen Rückstand von 2,5 g, entsprechend 0,07% des eingesetzten Baddeleyits.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Calciumzirkonat durch Calcinieren von Baddeleyit und Calciumcarbonat, dadurch gekennzeichnet, daß man Baddeleyit in der bei der Erzaufbereitung anfallenden Korngröße und Calciumcarbonai in einem Molverhältnis von 1 :1.05 bis 1 : 1,2 in Gegenwart von 1 bis 3 Gew.-%, bezogen auf Gesamtmischung, Calciumfluorid innerhalb eines Temperaturbereiches von 1100 bis 1200°Ccalciniert.
DE19732322255 1973-05-03 1973-05-03 Verfahren zur Herstellung von Calciumzirkonat Expired DE2322255C3 (de)

Priority Applications (4)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19732322255 DE2322255C3 (de) 1973-05-03 Verfahren zur Herstellung von Calciumzirkonat
FR7408122A FR2228035B1 (de) 1973-05-03 1974-03-11
GB1596774A GB1405745A (en) 1973-05-03 1974-04-10 Method of producing calcium zirconate
ZA00742504A ZA742504B (en) 1973-05-03 1974-04-19 A process for producing calcium circonate

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19732322255 DE2322255C3 (de) 1973-05-03 Verfahren zur Herstellung von Calciumzirkonat

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2322255A1 DE2322255A1 (de) 1974-11-21
DE2322255B2 DE2322255B2 (de) 1976-07-29
DE2322255C3 true DE2322255C3 (de) 1978-02-09

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0105025B1 (de) Verfahren zur Herstellung von kristalliner Tonerde
DE2541141C3 (de)
DE2541141A1 (de) Verfahren zur herstellung von magnesiumaluminatspinellen
DE3730947A1 (de) Verfahren zum erzeugen eines speziellen aluminiumoxids aus dem beim kalzinieren von metallurgischem aluminiumoxid anfallenden, feinen pulver
DE2340908A1 (de) Staubfreies, koerniges erdalkalicarbonat und verfahren zu seiner herstellung
EP0427938B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Zirkondioxidpulver
AT389693B (de) Verfahren zur herstellung von aluminium-titanat
DE3932780A1 (de) Zirkondioxidpulver, verfahren zu seiner herstellung, dessen verwendung sowie daraus hergestellte sinterkoerper
DE2322255C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Calciumzirkonat
DE2055024C2 (de) Verfahren zur Herstellung von &amp;beta;-Aluminiumoxid und dessen Verwendung zur Herstellung von keramischen Formkörpern
DE69003311T2 (de) Verfahren zur Herstellung von Silicaglaspulvern.
DE69118326T2 (de) Verfahren zur Reinigung von Eisenoxid
DE1911524A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines permanentmagnetischen Strontiumferriten
DE2322255A1 (de) Verfahren zur herstellung von calciumzirkonat
DE1767511A1 (de) Verfahren zur Herstellung von natriumoxidarmem Aluminiumoxid
EP0421076A1 (de) Zirkondioxidpulver, Verfahren zu seiner Herstellung, dessen Verwendung sowie daraus hergestellte Sinterkörper
DE2700790A1 (de) Aus wasserfreiem cas0 tief 4 gebildetes anhydrit
DE3623734A1 (de) Verfahren zur herstellung von mullit mit hoher reinheit
DE700212C (de) Verfahren zur Herstellung titanoxydhaltiger Massen fuer keramische Zwecke
DE1026287B (de) Verfahren zur Herstellung von Bariummetatitanat hoher Reinheit
EP0255946B1 (de) Komprimate aus getrocknetem Rauchgasgips und Verfahren zur Herstellung derselben
DE2842176C2 (de) Chemisch abbindende Masse mit hohem Tonerdegehalt auf Bauxitbasis ohne Zusatz von Tonen und ihre Verwendung als Formkörper, insbesondere Steine, zur Auskleidung von Aluminiumschmelzaggregaten
DE3310924C2 (de)
DE967674C (de) Verfahren zur Herstellung von Duengemitteln oder Beifuttermitteln
DE2018329C3 (de) Masse und Verfahren zur Herstellung feuerfester Ziegel