DE2320731C3 - Fälschungsgesichertes Wertpapier - Google Patents
Fälschungsgesichertes WertpapierInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein fälschungsgesichertes Wertpapier. Unter Wertpapier sollen dabei alle
Papiere oder andere Informationsträger verstanden werden, die unabhängig von ihrem materiellen Wert
einen ideellen Wert repräsentieren und deren Nachahmung durch Unbefugte in möglichst hohem Maße
erschwert werden muß. Wertpapiere in diesem Sinne sind Banknoten, Aktien, Schecks, Urkunden, Ausweise,
Kreditkarten, Verträge, ja sogar Kunstwerke.
Zur Fälschungssicherung von Wertpapieren ist es bekannt, in dem Papier Sicherheitsmerkmale, wie
Sicherheitsfäden, Wasserzeichen u. dgl. vorzusehen, wobei man im wesentlichen darauf achtet, daß die
Nachahmung der Sicherheitsmerkmale nur mit großem Aufwand möglich ist, damit gegebenenfalls der Aufwand
größer und teurer ist als der durch das Papier repräsentierte Wert.
Die deutsche PS 6 77 711 beschreibt ein Herstellungsverfahren
von Sicherheitspapier, bei dem Melierfasern in das Papier eingebracht werden, die entweder bei
normalem Licht verschiedenfarbig und bei UV-Licht gleichfarbig aussehen oder die im UV-Licht verschiedenfarbig
und bei normalem Licht gleich aussehen. Als zusätzliche Eigenschaft der Fasern wird noch angegeben,
daß diese derart ausgewählt werden, daß sie die fotografische Schicht einer Fotoplatte verschieden
beeinflussen.
Durch die unterschiedliche Beeinflussung der Fotoplatte wird einem Fälscher zwar das Abfotografieren
des Wertpapiers erschwert, ansonsten kann er jedoch schon durch Eindrucksfälschungen das Sicherheitssystem
umgehen.
Durch die US-PS 34 73 027 ist ein Verfahren bekannt,
bei dem sichtbare oder unsichtbare Tinten mit
Lanthanidionen versehen werden, so daß die eine Tinte rot, die andere organge, die dritte grün und die vierte
blau fluoresziert. Da das Fluoreszenzspektrum sehr schmalbandig ist, können diese Farben sehr gut
voneinander getrennt werden und bieten somit die Möglichkeit, durch die Anwesenheit oder Abwesenheit
einer oder mehrerer dieser Farben eine Codierung zu schaffen, die von außen nicht erkennbar, mit den
entsprechenden Prüfgeräten jedoch sicher feststellbar ist Bei η verschiedenen Zusammensetzungen erhält
man somit die Möglichkeit, 2"—1 Symbole codiert
wiederzugeben.
Die US-PS 34 73 027 nutzt einen weiteren Effekt dieser chemischen Verbindungen aus, der darin besteht,
daß unterschiedliche Konzentrationen der seltenen Erden auch unterschiedliche Fluoreszenzintensitätspegel
hervorrufen.
Um nun mit einer geringen Zahl von Elementen die mögliche Zahl der Symbole zu erhöhen, wird vorgeschlagen,
z. B. zwei verschiedene Konzentrationen zu wählen, wodurch die Codierung nicht mehr nur durch
die Anwesenheit oder Abwesenheit, was dem Wert 1 oder 0 entspricht, gebildet wird, sondern durch z. B. die
Abwesenheit, die Anwesenheit des halben Pegels und die Anwesenheit des ganzen Pegels, was einer 0, einer 1
und einer 2 entsprechen könnte. Diese Einbeziehung unterschiedlicher Pegel läßt eine größere Varia'ion der
Symbole zu.
Da bei den bekannten Verfahren und Einrichtungen nur die Anwesenheit bzw. Abwesenheit von schmalbandigeri
fluoreszierenden Stoffen festgestellt und ausgewertet wird, ist eine Identifikation der Stoffe und damit
eine Fälschungssicherung nicht möglich.
Wie die vielen Fälschungen, insbesondere von Banknoten, aber zeigen, ist es offenbar bisher noch nicht
gelungen, eine zufriedenstellende Fälschungssicherung zu erzielen. Bei Untersuchung der bekannten Methoden
und Vorkehrungen zur Fälschungssicherung ergab sich nun, daß diese im allgemeinen relativ leicht durch den
Fälscher an dem Wertpapier selbst festzustellen und damit im Prinzip auch relativ leicht nachzuahmen sind.
Der Erfindung liegt nun die Erkenntnis zugrunde, daß die Sicherheit gegen unbefugtes Nachahmen dann
wesentlich gesteigert werden kann, wenn es gelingt, in dem Wertpapier Sicherheitsmerkmale anzubringen, die
nicht nur mit großem technichem, sondern auch nur mit großem wissenschaftlichem Aufwand zu analysieren
sind. Feiner sollten die Ech;. itsmerkmale auf Substanzen beruhen, die nach etwa gelungener Analyse nur mit
großem Aufwand reproduziert werden können.
Die Erfindung betrifft ein fälschungsgesichertes Wertpapier, das in seiner Gesamtheit oder an einer oder
mehreren Stellen als Sicherheitsmerkmale fluoreszierende Stoffe in bestimmter Konzentration enthält,
welche im angeregten Zustand im sichtbaren, ultravioletten oder infraroten Spektralbereich in charakteristischen
Emissionsspektren fluoreszieren, und ist dadurch gekennzeichnet, daß die Fluoreszenzspektren der der
Sicherung dienenden Stoffe Emissionsliniendubletten enthalten.
Zur Erschwerung der Fälschung ist es vorteilhaft, ein Gemisch aus mehreren schmalbandig fluoreszierenden
Substanzen auf dem Papier vorzusehen, so daß das Mischungsverhältnis als zusätzliche Sicherheit dient.
Ferner ist es zur Erschwerung der Fälschung und damit Erhöhung der Sicherheit möglich, die für die
Echtheitsprüfung verwendeten Substanzen mit weiteren schmalbandig emittierenden Fluoreszenzsubstanzen
zu mischen, die außerhalb des in der Prüfeinrichtung
untersuchten Wellenlängenbereiches emittierea Der Nachweis der der Echtheitsprüfung dienenden Substanzen
wird dadurch nicht beeinflußt, jedoch wird dem potentiellen Fälscher die Arbeit erschwert, da er nicht
ohne weiteres erkennen kann, weiche Substanzen bei der Echtheitsprüfung ausgewertet werden.
Schließlich kann man auch breitbandig emittierende Fluoreszenzsubstanzen beimischen, sogar wenn diese in
dem für die Echtheitsprüfung maßgeblichen Spektralbereich nicht emittieren. Der visuelle Eindruck der
Fluoreszenzfarbe kann durch den Zusatz von breitbandig emittierenden Fluoreszenzfarben jedoch vollständig
geändert werden.
Die Erfindung bietet den Vorteil, die Echtheit von Wertpapieren schnell und zuverlässig durch ein
automatisches Prüfgerät festzustellen, z. B. in Geldwechselautomaten
oder Verkaufsautomaten, bei der Gelbearbeitung an Bankschaltern, bei Ausweiskontrollen
usw.
Es zeigt
Fig. 1 schematisch den Aufbau einer Prüfeinrichtung
zur Prüfung eines Wertpapiers gemäß der Erfindung,
F i g. 2 die geometrische Anordnung der Abtast-Fotozellen zur Identifizierung von Emissions-Linien-Dubletten,
Fig. 3 die Verstarkerschaltungen zur Verstärkung der Fotozellenströme,
F i g. 4 die Schaltung zur Bildung der Differenz zweier Fotozellenströme und
Fig.5 die Schaltung zur Bildung des Quotienten
zweier Fotozellenströme.
Die Einrichtung zur Prüfung der Sicherheitsmerkmale, die gemäß der Erfindung in dem Wertpapier
vorgesehen sind, besteht im wesentlichen aus einer Transporteinrichtung, die das Wertpapier in seiner
Ebene bewegt, einer Lichtquelle zur Beleuchtung des Wertpapiers und damit Anregung der Fluoreszenzsubstanz,
einem Sp^ktralfotometer zur Analyse der vom Wertpapier ermittierten Strahlung sowie einer elektronischen
Schaltung zur Auswertung der Fotozellenströme, um eine Entscheidung echt oder falsch zu treffen
und daraus Folgevorgänge auszulösen.
Fig. 1 zeigt schematisch den Aufbau der Prüfeinrichtung.
Das Wertpapier 1 wird von einer Lichtquelle 2 beleuchtet. Als Lichtquelle dient — je nach der
erforderlichen Anregungswellenlänge der fluoreszierenden Substanzen — eine Hoch- oder Niederdruck-Gasentladungslampe,
eine Blitzlampe oder eine Glühbirne. Es kann aber auch eine Röntgenröhre, Elektronenstrahiröhre
oder eine radioaktive Substanz zur Anregung der Fluoreszenz verwendet werden. Wenn
man optische Fluoreszenzanregung verwendet, so ist zwischen Lichtquelle und Wertpapier ein optischer
Filter 3 angeordnet, welches störende Wellenlängen im Lampenlicht abblockt.
Der Kondensor 4 sammelt das emittierte Licht des fluoreszierenden Wertpapiers und bündelt es auf ein
schräggestelltes, schmalbandiges Interferenzfilter 5. Bekanntlich ist die Wellenlänge der maximalen
Transmission eines Interferenzfilters von dem Einfallswinkel des Lichtes abhängig. )e schräger der Lichteinfall,
desto stärker verschieben sich die Wellenlängen des durchgelassenen Lichtes. Die Linse 6 fokussiert das
durchgelassene Licht auf eine Anordnung gleichartiger Fotozellen 7 in der Brennebene von 6. Jede der
Fotozellen wird nur von monochromatischem Licht getroffen. Dadurch mißt jede der Fotozellen die
Fluoreszenzemission des Wertpapiere bei einer anderen Wellenlänge.
In Fig.2 ist die geometrische Anordnung der Fotozellen gezeigt die man zweckmäßigerweise wählt
um ein Emissions-Linien-Dubiett zu identifizieren. In dieser Anordnung messen die Fotozellen F2 und F4 die
Lichtemission bei den Wellenlängen der Intensitätsmaxima,
während die Fotozellen Fl, F3 und F5 die Helligkeit des Untergrundes messen. Wenn also ein
ίο Wertpapier eine Substanz enthält welche ein Emissionsspektrum
nach Fig.2 besitzt so liefern die Fotozellen F2 und F4 kräftige Signale, während die
Fotozellen Fl, F3 und F5 keine Signale liefern.
Die elektronische Auswertung der Signale ist in F i g. 3 und 4 dargestellt
Im Vorverstärker (F i g. 3) werden die Fotoströme der
fünf Fotozellen mit Hilfe von Feldeffekttransistoren verstärkt Dabei werden, um Bauteile zu sparen, die
Fotoströme der Fotozellen Fl, F3 und FS addiert und gemeinsam verstärkt
Im Vergleicher (Fig.4) wird mit Differenzverstärkern
die Differenz der Fotoströme von den Fotozellen F2 bzw. F4 mit den Fotoströmen von Fl, F3 und F5
gebildet. Dadurch wird geprüft ob die beiden Intensitätsmaxima von Fig.2 aus dem Untergrund
herausragen. Sofern dies der Fall ist, erhält man am Ausgang A des Vergleichers einen positiven Spannungsstoß.
Dieses Ausgangssignal läßt sich in bekannter Weise zur Steuerung von Relais oder zur Erzeugung
von akustischen oder optischen Signalen weiterverarbeiten.
Die Differenzbildung hat noch den Vorteil, daß breitbandig emittierende Fluoreszenzsubstanzen, die
den schmalbandig emittierenden Substanzen zur weiteren Fälschungssicherung beigemischt werden, den
Nachweis der letzteren Substanzen nicht beeinflussen, da die zusätzlichen Substanzen nämlich lediglich in allen
Fotozellen zusätzliche, etwa gleich große Fotoströme erzeugen, die bei der Differenzbildung eliminiert
werden.
In Fig.5 ist eine einfache Schaltung dargestellt, mit
deren Hilfe nicht die Differenz, sondern der Quotient der Fotoströme zweier Fotozellen mit definierten
Höchst- und Mindestwerten verglichen und zur Echtheitsfeststellung des Wertpapiers verwendet wird.
Die Schaltung hat den Vorteil größerer Sicherheit, da die Verschmutzung des Wertpapiers Schwankungen der
Lampenhelligkeit und Lagerungsgenauigkeit des Wertpapiers im Prüfgerät keinen Einfluß auf die Meßgenauigkeit
besitzen.
Um Wechselstromverstärker einsetzen zu können, ist eine Lichtquelle verwendet, die periodische Helligkeitsänderungen aufweist. Dadurch erhält man in beiden
Fotozellen Wechselströme, deren Amplituden proportional zur Fluoreszenzemission bei den jeweils betrachteten
Lichtwellenlängen sind (Gleichlicht kann in der gleichen Schaltung mit etwas aufwendigeren Gleichstromverstärkern
verarbeitet werden). Die Fotoströme der beiden Fotozellen werden über die Klemmen A 1
(10 und Λ 2 zu den Verstärkern Vl bzw. V2 geleitet,
verstärkt, dann gleichgerichtet und zu den Komparatoren K\ und Ki gerührt. An den Potentiometer Pi und P2
werden die zulässigen Maximal- und Minimalwerte des Quotienten der beiden Fotoströme eingestellt.
f's Zum besseren Verständnis der Quotientenbildung soll
das Spannungsteilerverhältnis der beiden Potentiometer mit ^i bzw. ki und die durch die Fotoströme
hervorgerufenen Spannungen hinter den Gleichrichtern
mit Ux bzw. LZ2 bezeichnet werden. Falls
Ux < Jt, · U2
Ux < Jt, · U2
Ux > Jt2- U2
so erhält man am Ausgang beider Komparatoren eine positive Spannung und damit auch am Ausgang des
»UND«-Gatters G eine positive Spannung. Obige Beziehung läßt sich auch in der Form
. U1 .
schreiben. Man erhält also dann und nur dann ein positives Ausgangssignal, falls der Quotient der beiden
Fotoströme in dem für das Wertpapier charakteristisehen
Toleranzbereich liegt. Fall kein Licht auf die Fotozellen fällt, sind die Spannungen U\ und Ui jeweils
null. In diesem Fall sorgt der hochohmige Widerstand R
für eine kleine Nullpunktsverschiebung von Ux,
wodurch verhindert wird, daß in einer Prüfapparatur ohne Wertpapier das Ausgangssignal »echt« auftreten
kann.
In analoger Weise lassen sich die Signale von Fotozellenanordnungen auswerten, die zwei oder mehr
Spektrallinien ausmessen.
Es sind Interferenzfilter im Handel, die eine Halbwertsbreite von 1,5 Ä besitzen. Mit derartigen
Filtern lassen sich bis zu 10 Emissionslinien voneinander trennen.
Mit dem beschriebenen Gerät kann die Emission der fluoreszierenden Substanz nur in einem relativ engen
Spektralbereich geprüft werden, da als Dispersionselement ein Interferenzfilter verwendet wird. Um Substanzen
zu prüfen, zu deren Analyse ein größerer Spektralbereich notwendig ist, kann man selbstverständlich
das gleiche Gerät verwenden, wenn man nur das Interferenzfilter durch ein Dispersions-Prisma oder
-Gitter ersetzt. Derartige optische Anordnungen sind in Spektroskopen oder Spektralfotometern allgemein
üblich. Auch bei der Verwendung von Dispersionsprismen oder Beugungsgittern kann die Spektralanalyse in
der beschriebenen Anordnung durch mehrere Fotozellen gleichzeitig und ohne bewegte Teile erfolgen.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Fälschungsgesichertes Wertpapier, das in seiner Gesamtheit oder an einer oder mehreren Stellen als
Sicherheitsmerkmale fluoreszierende Stoffe in bestimmter Konzentration enthält, welche im angeregten
Zustand im sichtbaren, ultravioletten oder infraroten Spektralbereich in charakteristischen
Emissionsspektren fluoreszieren, dadurch gekennzeichnet, daß die Fluoreszenzspektren
der der Sicherang dienenden Stoffe Emissionsliniendubletten enthalten.
2. Wertpapier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß den der Sicherung dienenden Substanzen zusätzliche Stoffe beigemischt sind, die in
nichtcharaloeristischen Emissionsspektren (breitbandige
Emissionsspektren) fluoreszieren.
3. Wertpapier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß den der Sicherung dienenden Substanzen
zusätzliche Stoffe beigemischt sind, die schmalbandig in Wellenbereichen fluoreszieren, die bei der
Echtheitsprüfung nicht ausgewertet werden.
4. Wertpapier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es schmalbandig fluoreszierende
Substanzen an Stellen des Papiers enthält, die bei der Echtheitsprüfung nicht ausgewertet werden.
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