DE231807C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21B—MANUFACTURE OF IRON OR STEEL
- C21B13/00—Making spongy iron or liquid steel, by direct processes
- C21B13/12—Making spongy iron or liquid steel, by direct processes in electric furnaces
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Der Gegenstand der Erfindung ist in erster Linie ein Verfahren, Roheisen unmittelbar aus
Eisenerzen zu gewinnen; die Erfindung erstreckt sich ferner auf die Weiterverarbeitung
des gewonnenen Roheisens zu Stahl und Flußeisen beliebiger Art.
Die Herstellung von Roheisen ist im ununterbrochenen
Betriebe bisher nur im Gebläsehochofen möglich, wobei Erze, Kohle und schlackebildende
Zuschläge in den Kopf eines schachtförmigen Ofens eingebracht und durch aufsteigende
Flammengase zu Roheisen niedergeschmolzen werden. Im Flammofen hingegen vermag man bisher nur Flußeisen aus Eisenerzen
zu gewinnen, indem man pulverisierte Eisenerze, Kohle und Zuschläge mischt, in den
Flammofen einsetzt und durch die Flammengase einschmilzt, oder indem man Eisenerze
und Zuschläge im Flammofen erhitzt und mit flüssigem, stark gekohltem Eisen übergießt.
Im Gegensatze hierzu bedient sich das neue Verfahren zur Herstellung von Roheisen eines
in einem elektrisch beheizten Ofen hergerichteten, stark überhitzten und dementsprechend
hochkohlenstoffhaltigen Eisenbades, in welches Eisenerze, Zuschläge und feste kohlenstoffhaltige
Reduktionsmittel in kleinen Mengen eingebracht werden. Infolge der höheren Temperatur,
die dem Eisenbade im elektrischen Ofen gegeben werden kann, wächst seine Aufnahmefähigkeit
für Kohlenstoff ganz erheblich, und. es wird so ein Eisenbad erzeugt, das infolge
seines sehr hohen Kohlenstoffgehaltes erheblich größere Erzmengen zu reduzieren vermag als ein im gewöhnlichen Herdofen
durch Rückkohlen erhaltenes Eisenbad.
Das neue Verfahren wird im wesentlichen in folgender Weise gehandhabt: In einem elektrisch
beheizten Ofen wird zunächst ein hocherhitztes, hochkohlenhaltiges, flüssiges Eisenbad
durch Einbringen eines flüssigen Einsatzes oder auf andere Weise hergerichtet. Dieser
Einsatz wird allmählich auf eine immer höhere Temperatur erhitzt, wobei er wesentlich aufnahmefähiger
für Kohlenstoff wird und mit solchem zu sättigen ist.
In dieses Eisenbad werden nunmehr ununterbrochen oder in geeigneten Zeitabständen Mengen
Erz, die erforderliche Menge Kohle und die sonst erforderlichen schlackebildenden Zuschlage
auf irgendeine zweckdienliche Art eingetragen. Diese Einsatzmengen werden von dem stark erhitzten Eisenbad sofort begierig
aufgenommen, wobei sich die bekannten Reaktionen vollziehen und aus dem Erz ein Roheisen
entsteht. Die Einsatzmengen sind so bemessen und folgen sich in solchen Zeitabschnitten,
daß sie nur eine unerhebliche Wärmeabnahme des Eisenbades zur Folge haben, welche
bei den hohen, im elektrischen Ofen herrschenden Temperaturen für die Stetigkeit des Betriebes
ohne Einfluß ist und durch den dauernd tätigen elektrischen Heizstrom in sehr kurzer
Zeit wieder eingebracht ist.
Im Verlaufe des Verfahrens bildet sich eine
immer größer werdende Menge Roheisen, welche schließlich abgestochen werden muß, damit der
Ofen nicht überfüllt wird. Der Abstich des Roheisens ist so zu bewirken, daß immer noch
ein Teil des Schmelzgutes, etwa ein Drittel oder ein Viertel, im Ofen zurückbleibt, um auch
weiterhin Roheisen erzeugen zu können.
Wenn erforderlich, kann das erzeugte Roheisen vor dem Abstich durch Windfrischen und
anschließende bekannte Maßnahmen zu Stahl oder Eisen beliebiger Zusammensetzxing verarbeitet
werden.
Das Wesentliche des neuen Verfahrens liegt vornehmlich darin, daß die bekannten metallurgischen
Vorgänge des Gebläsehochofens unter solchen Bedingungen erfolgen, daß auch im Gebläsehochofen nicht einschmelzbare Erze verhüttet
werden können, und jedes beabsichtigte Erzeugnis gasrein und frei von metalloidischen
Verunreinigungen herstellbar ist.
Die hierfür maßgebenden Bedingungen sind folgende: Die zu reduzierenden Erze erhalten
die erforderliche Wärme nicht wie beim Hochofen durch brennenden, Verunreinigungen einführenden
Koks und verunreinigende Feuergase, sondern durch ein stark erhitztes, in seiner
Zusammensetzung zweckentsprechend gattiertes . Eisenbad. Die Reduktion selbst erfolgt innerhalb
des Eisenbades, welches die Erzmengen vor Gasaufnahme schützend umhüllt. Das durch die Reduktion entstehende Roheisen
verbleibt in dem ursprünglichen Wärmebade und unter einer Schlackendecke, ist also vor
schädlichen Einwirkungen der Gase auch fernerhin geschützt. Zudem entfernt die hocherhitzte
,Schlacke, der jede zweckentsprechende Zusammensetzung gegeben werden kann, die
metalloidischen Verunreinigungen. Zuletzt ermöglicht die elektrische Beheizung und die ersichtliche
Art der Wärmeabgabe bzw. -übertragung, daß die Reduktionsvorgänge in höheren
Temperaturen, als dies im Gebläsehochofen möglich ist, erfolgen.
Das neue Verfahren ist vorzüglich für die Erzeugung von Qualitätsroheisen von Wichtigkeit,
welche für die Herstellung von Edelstahlen (Chrom-, Wolfram-, Vanadin- usw.
Stähle) als Ausgangsprodukt dienen. Diese Edelstahle werden bisher durch Legieren von
gewöhnlichem Stahl mit den betreffenden Metallen (Chrom usw.) erzeugt, wobei sich einer
honaogenen Legierung vielfach Schwierigkeiten entgegenstellen. Nach dem neuen Verfahren
können solche Stähle direkt aus den Erzen mit größter Homogenität, anfangs freilich mit
hohem Kohlungsgrad, erschmolzen werden. Der erwünschte Kohlungsgrad ist erforderlichenfalls
noch in gleicher Hitze durch Windfrischen mit anschließender Desoxydation nach bekannten
Verfahren zu erreichen.
Claims (2)
1. Verfahren zur Erzeugung von Roh-.eisen
durch Eintränken von oxydischen Erzen, Zuschlagen und festen kohlenstoffhaltigen
Reduktionsmitteln in ein flüssiges kohlenstoffhaltiges Eisenbad, dadurch gekennzeichnet,
daß als Bad ein auf elektrischem Wege hocherhitztes, dementsprechend
hochkohlenstoffhaltiges Eisen benutzt wird.
2. Weiterverarbeitung des nach Anspruch ι erhaltenen Roheisens, dadurch gekennzeichnet,
daß das Roheisen in demselben Ofen und in derselben Hitze durch Windfrischen in Stahl oder Flußeisen beliebiger
Art verwandelt wird, das dann in bekannter Weise von aufgenommenem Sauerstoff befreit
wird.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE231807C true DE231807C (de) |
Family
ID=491883
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT231807D Active DE231807C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE231807C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1263795B (de) * | 1956-02-03 | 1968-03-21 | Friedrich Kocks Dr Ing | Verfahren zum Herstellen von Eisen und Stahl unmittelbar aus Erzen |
-
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- DE DENDAT231807D patent/DE231807C/de active Active
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1263795B (de) * | 1956-02-03 | 1968-03-21 | Friedrich Kocks Dr Ing | Verfahren zum Herstellen von Eisen und Stahl unmittelbar aus Erzen |
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