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Schätzwertbildner für Codierer und Decodierer für Differenz-Pulscodemodulation.
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(Zusatz zu Patent . ... .*. (ARt.Z.: P 21 35 193.9) ) Die Erfindung
betrifft einen Schätzwertbildner für Codierer und Dekodierer für Differenz-Pulscodemodulation,
bei dem der Eingang desSchätzwertbildners mit einem ersten Eingang einer ersten
und zweiten Addierschaltung verbunden ist, bei dem der Ausgang der ersten Addierschaltung
über ein erstes Verzögerungselement mit dem Eingang eines ersten Bewertungsgliedes
verbunden ist, dessen Ausgang mit einer zweiten Eingang der ersten Addierschaltung
und einem ersten Eingang einer dritten Addierschaltung verbunden ist, bei dem der
Ausgang der dritten Addierschaltung mit einem zweiten Eingang der zweiten Addierschaltung
und dem Ausgang des Scnätzwertbildners verbunden ist, bei dem der Ausgang der zweiten
Addierschaltung mit dem Eingang eines zweiten Verzögerwrjselements verbunden ist
und bei dem der Ausgang des zweiten Verzögerungselements mit dem Eingang eines zweiten
Bewertungsgliedes und dessen Ausgang mit einem zweiten Eingang der dritten Addierschaltung
verbunden ist.
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Ein derartiger Schätzwertbildner ist im Hauptpatent als Ausführungsbeispiel
an Hand dortiger Fig. 12 beschrieben.
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Fig. 1 zeigt ein Blockschaltbild eines bekannten bertragungssystems
mit D;fferenz-Pulscodemodulation (DP0TL). Dieses enthält eine erste Subtrahierschaltung
1, einen Quantisierer 2, einen sendeseitigen Schätzwertbildner 3, einen Übertragimgskanal
4, einen empfangsseitigen Schätzwertbildner 5 und eine vierte Addierschaltung 6.
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Die sendeseitig einem Analogsignal in äquidistanten Zeitabständen
entnommenen Amplitudenproben werden dem positiven Eingang der ersten Subtrahierschaltung
1 zugeführt, während deren negativem Eingang ein Schätzwert zugeführt wird. Das
Ausgangssignal der ersten Subtrahierschaltung 1 ist der Schätzfehler, welcher dem
Quantisierer 2 zugefuhrt una durch ihn quantisiert wird. Das Ausgangssignal des
Quantisierers 2 ist der quantisierte Schätzfehler,welcher sowohl dem Ubertragungskanal
4 als auch dem sendeseitigen Sehätzwertbildner 3 zugeführt wird. Das Ausgangssignal
des sendeseitigen Schätzwertbildners 3 ist der Schätzwert, welcher wie bereits erwähnt
dem negativen Eingang der ersten Subtrahierschaltung 1 zugeführt wird.
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Das Ausgangssignal des ffbertragungskanals 4 wird sowohl dem ersten
Eingang der vierten Addierschaltung 6 als dem Eingang des empfangsseitigen Schätzwertbildners
5 zugeführt, dessen Ausgang mit dem zweiten Eingang der vierten Addierschaltung
6 verbunden ist. Der Ausgang der vierten Addierschaltung 6 bildet den Systemausgang.
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Der ungleichförmige Quantisierer setzt dem Bildsignal dort,wo es schlecht
vorhergesagt wird, mehr Quantisiergeräusch zu als in treffender vorhergesagten Bildteilen.
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Die Fig. 2 zeigt ein DPOM-Ubertragungsaysten unter Verwendung eines
Schätzwertbildners 3 der eingangs geschilderten Art.
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Dieser enthält Addierschaltungen 7, 8 und 9, Verzögerungsglieder 10
und 11 sowie Bewertungsglieder 12 und 13.
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Der empfangsseitige Schätzwertbildner 5 und die 4. Addierschaltung
6~zusammengenommen sind durch eine Kettenschaltung aus normierten rekursiven Filtern
mit Addierschaltungen 14 und 15, Verzögerungsgliedern 16 und 17 und Bewertungsgliedern
18 und 1g, realisiert.
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Ein normiertes rekursives Filter ist der Sonderfall eines Verzweigungsnetzwerkes
der ersten oder der zweiten kanonischen Porm nach Schüssler, "Zur allgemeinen Theorie
der Verzweigungsnetzwerke", Archiv der elektrischen Übertragung, 22 (1968), Seiten
361 bis 367, Bild 1 bzw. Bild 2, bei dem entsprechend dortigem Absatz 3.1 die Teilsysteme
1/H(s) Verzögerungsglieder von der Länge einer Bildpunktabstandsdauer sind und bei
dem in der Darstellung nach Schüssler bn-1, bV Uz= 0 sind. Die Erfindung beschränkt
sich auf solche normierte rekursive Pilter, bei denen zusätzlich in der Darstellung
nach Schüssler alle mit Ausnahme eines einzigen cr gleich Null sind.
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Der sendeseitige Schätzwertbildner 3 und der empfangsseitige Schätzwertbildner
5 sind nach der in der Literatur herrschenden Meinung dann optimal dimensioniert,
wenn bei Vorhandensein eines den quantisierten Schätzfehler darstellenden Signals
im Übertragungskanal 4 mit einer konstanten Leistungsdichte im Prequenzbereich des
Originalsignals sich als Ausgangs signal der vierten Addierschaltung 6 ein Signal
mit einer Leistungsdichte im Frequenzbereich des Originalsignals ergibt, deren frequenzabhängiger
Verlauf dem der im Normalfall zu erwartenden Leistungsdichte des Bildsignales möglichst
gut angenähert ist.
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Diese Aussage ist gleichbedeutend mit der Aussage, daß sich als Ausgangssignal
der vierten Addierschaltung 6 ein Bildsignal mit einer solchen zweidimensionalen
Autokorrelationsfunktion ergeben soll, wie das im Normalfall zu erwartende originale
Bildsignal eine hat. Diese Bedingung kann nur näherungsweise erfüllt werden, da
einesteils das im Normalfall zu erwartende Originalbild nicht bekannt ist und andererseits
der Aufwand für die Schätzwertbilder möglichst gering sein soll.
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Diese Dimensionierung mit Hilfe des Leistungsspektrums des Videosignals
strebt eine Minimierung des quad-rajtischen Mittelwertes des Schätzfehlers an, da
man sich davon ein niedriges Quantisiergeräusch verspricht.
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Die Dimensionierung mit Hilfe des Leistungsspektrums ist nach dem
Hauptpatent dann besonders günstig, wenn die Verzögerungsglieder 10 und 11 eine
Verzögerung von einer Zeilendauer beziehungsweise von einem Abtastintervall haben.
Die Bewertungsfaktoren müssen dabei in gunstiger Weise zu az ungefähr = 0,75 und
aA ungefähr = 0,875 gewählt werden, wie sich aus einer Betrachtung des Leistungsspektrums
beziehungsweise der Autokorrelationsfunktion des Video-Signals ergibt. (Die im Hauptpatent
als Beispiel genannten Werte 0,96, 0,94 wurden aus einem Leistungsspektrum für ein
sehr spezielles Bildsignal gewonnen.) In eigenen Experimenten hat sich dieses Ausführungsbeispiel
sehr gut bewährt.
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In der Arbeit "Proceedings 1972 International Conference on Communications11,
Philadelphia, PA., USA , Juni 1972, Seiten 39-1 bis 39-6, ist in dem Abschnitt "DPCM
compatible with cascade frame repeating" anhand der Pig. 4 ein I)PCM-System erläutert,
das einen Schätzwertbildner der eingangs geschilderten Art zeigt, der dadurch gekennzeichnet
ist, daß BeXlrertungsglieder mit einem Bewertungsfaktor 0,75 vorgesehen sind, und
daß ein erstes Verzögerungselement mit einer Verzögerungszeit von zwei Abtastintervallen
vorgesehen ist, und daß ein zweites Verzögerungselment mit einer Verzögerungszeit
von einer
Zeile vorgesehen ist. Die Wahl der Verzögerungszeiten
ist in dem Aufsatz damit begründet, daß sich ein solcher Schätzwertbildner gut an
das Fernsehleistungsspektrum anpassen läßt und daß sich ein DPCM-System mit diesen
Schätzwertbildnern gemäß zweier fruherer Vorschläge (P 21 15 410.9 und P 21 48 712.7)
vorteilhaft mit dem Low-Resolution-Bildwiederhol-verfahren kombinieren läßt.
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Die Zahlenwerte für die Bewertungsfaktoren ergeben sich entsprecnend
der Arbeit "?he Bell System Technical Journaltl 45 (1966), Seiten 689 bis 722. Dieser
Wert 0,75 hat sich in eigenen Experimenten besonders bewährt.
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In der genannten Arbeit "IEEE ransactions on Communications Xechnology",
COM-19 (1971) 6, Seiten 948 bis 956, ist in der Tabelle II ein 1 st-Order Horizontal
Predictor" angegeben, der für die Berechnung des Schätzwertes für einen Bildpunkt
einen diesem horizontal direkt benachbarten Bildpunkt S4 verwendet. Ein Prädiktor,
der zusätzlich den diesem-Bildpunkt wiederum horizontal in gleicher Richtung benachbarten
Bildpunkt S5 verwendet, wurde nicht angegeben.
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Da viele Prädiktoren bis zur 22-ten Ordnung untersucht wurden, liegt
der Schluß nahe, daß man einen solchen letztgenannten Prädiktor für wenig geeignet
für eine DPCM für Bildsignale ansieht.
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In der bereits erwähnten Arbeit in "The Bell System Technical Journal",
45 (1966), Seiten 689 bis 722, ist in Tabelle I ein Prädiktor Nr. 4 genannt, der
für die Berechnung des Schätzwertes für einen Bildpunkt zwei horizontal in einer
Richtung direkt benachbarte Bildpunkte (S1, S4) verwendet. Auf Seite 702, Zeile
17 und 18 ist die Ansicht vertreten, daß die Berücksichtigung von zwei Bildpunkten
gegenüber derjenigen von einem direkt benachbarten Bildpunkt keinen weiteren Vorteil
bringe.
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Die in Beispiel 4 angegebenen Bewertungskoeffizienten streuen sehr
stark bei unterschieilichen Bildvorlagen (Scene A.B,C). Der Verfasser empfiehlt
daher die Verwendung seines Pradiktors Nr. 1 aus seiner Tabelle I, der dem 1 st-Order
Horizontal Predictor nach IEEE Transactions on Gommunications Dechnology", COM-19
(1971) 6, Seiten 948 bis 956 entspricht.
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In "Proc. IEEE, 55 (1967) 3, Seiten 364 bis 379, ist die Dimensionierung
eines DPCM-Systems mit einem sehr einfachen Schätzwertbildner untersucht worden.
Der Autor untersuchte den Effekt, daß das menschliche Auge in direkter Nähe von
Konturen eine additive Störung, zum Beispiel Quantisiergeräusch, nicht so gut erkennen
kann, wie in detaillosen Plächen. Dieser Effekt wird Maskierung des Geräusches durch
den Bildinhalt genannt. Man verwendete einen sehr einfachen Schätzwertrechner. Auf
Seite 373 vertritt man die- Ansicht, ein komplizierterer Schätzwertbildner wäre
ungünstig, da er den Maskierungseffekt in Verbindung mit einer festen Quantisiererkennlinie
nicht richtig nutzen könne.
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Aus der vorstehend genannten Arbeit ist bekannt, daß der Maskierungseffekt
in der Nähe von Konturen in einem-Bereich bis zu drei Bildpunktabständen wirksam
ist (S.577).
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An besonders kontraststarken Konturen des Bildinhaltes kann eine geringfügige
Quantisierübersteuerung zugelassen werden, sofern diese nicht zum Verformen oder
gar Ausreißen von Kanten führt, das heißt sofern ihre räumliche Fortpflanzung gering
ist. Die räumliche Fortpflanzung der Quantisiererübersteuerung bei einer DPCM mit
einem Schätzwertbildner, der einen Prädiktor verwendet, dessen Wirkungsweise derjenigen
des"1 st-Order Horizontal Predictor" gleich ist, ist in dem Aufsatz "The Bell System
Technical Journal", 50 (1971) 2, Seiten 459 bis 479, anhand dortiger Figur 7 erläutert.
Wenn das zeitabhängige Videosignæl einen Sprung ausführt, folgt das mit dieser Ausführungsform
der DPCM übertragene Videosignal diesem Sprung mit begrenztem Anstieg langsam nach.
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In dem Aufsatz "Internationale elektronische Rundschau" 27 (1973),Seiten
8 bis 12,ist anhand dortigen Bildes 4 erläutert, daß eine DPCM mit Verwendung des
obengenannten n 1 st-Order Horizontal Predictor" auf der Emgingsseite abklingende
Fortpflanzung von digitalen Bit-ffbertragungsfehlern hat; dies ist sehr vorteilhaft,
da sich Bit-8bertragungsfehler in digitalem Übertragungssystemen nicht vermeiden
lassen. Das Abklingen der Übertragungsfehlerfortpflanzung ist umso schneller, je
niedriger der Bewertungsfaktor im Prädiktor ist. Bei Bewertungsfaktoren, die niedriger
sind als 0,95, tritt das sogenannte "leak contouring pattern" auf, welches nachteilig
ist. Es ist in "Int. Elektron Rdsch." 27 (1973),Seiten 8 bis 12,im Bild 5c sichtbar
und ist im Bell System Decan. Journal",50 (1971) 2, Seiten 459 bis 479, anhand dortiger
Figur 9 erläutert. Es tritt erfahrungsgemäß dann in störender Weise auf, wenn in
detaillosen Bildteilen um mehr als etwa 7 % falsch vorhergeschätzt wird und der
Quantisierer deshalb in sehr hellen und dunklen detailarmen Flächen weit ausgesteuert
wird. Schnelles Abklingen der Übertragungsfehlerfortpflanzung und gute Bildqualität
wiedersprechen sich nach diesen Literaturstellen bei dieser Sonderform eines DPCM-Systems.
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Schätzwertbildner, die ein oder mehrere Verzögerungselemente mit der
Verzögerungszeit von etwa einer Zeilendauer haben, haben neben vielen Vorteilen
den Nachteil, daß die Verzögerungselemente aufwendig sind. Auch wenn die Zahl der
Bildpunkte je Zeile in einem Bildübertragungssystem nicht festgelegt werden kann,
da das Übertragungssystem Bildsignale verschiedener Norm überträgt, kann die Verwendung
einer Zeilenverzögerung mit Schwierigkeiten verbunden sein.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine günstige Bemessungsregel
für die Verzögerungszeiten und Bewertungsfaktoren in dem eingangs geschilderten
Schätzwertbildner anzugeben.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein erstes
Bewertungsglied mit einem Bewertungsfaktor pos875 vorgesehen ist, daß ein zweites
Bewertungsglied mit einem Bewertungsfaktor 0,5 vorgesehen ist, und daß Verzögerungselemente
mit einer Verzögerungszeit von je einem Abtastintervall vorgesehen sind.
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Dieser Schätzwertbildner kann mit den Mitteln der Algebra der Blockschaltbilder
in eine aufwendigare realisierbare Anordnung umgewandelt werden, die zwischen dem
Schätzwertbildnereingang und -ausgang gleiches Verhalten zeigt und die Form eines
Schätzwertbildners mit Prädiktor Kr. 4, der in der Arbeit Nähe Bell System Technical
Journal", 45 (1966), Seiten 689 bis 722,anhand Tabelle I erläutert ist und lediglich
andere Bewertungsfaktoren hat. In der Darstellung in dieser Arbeit wären die Bildpunktwerte
S1 mit dem Bewertungsfaktor +1,38 und 54 mit -0,44 zu bewerten. Diese Bewertungsfaktoren
sind wesentlich aufwendiger realisierbar als die erfindungsgemäßen.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß bei einem DPCM-Sys
t em mit erfindungsgemäßes 8 chät zwertbildner die räumliche Fortpflanzung der Quantisierübersteuerung
geringer ist als mit Schätzwertbildner mit 1 st-Order Horizontal Predictor", welcher
aus der Arbeit in IEEE Transaction on Communications Uechnology",COM-19 (1971) 6,
Seiten 948 bis 956,bekannt ist. Zur Erläuterung dieser Erkenntnis sei zur Analyse
des erfindungsgemäßen Schätzwertbildners die bezüglich des Verhaltens zwischen Schätzwertbildnereingang
und -ausgang äquivalente Darstellung mit Prädiktor Nr. 4 nach "?he Bell System Technical
Journal", 45 (1966), Seiten 689 bis 792,verwendet. Dadurch, daß zwei in gleicher
räumlicher Richtung benachbare Bildpunkte zur Schätzwertberechnung verwendet werden,
wird die Differenz zwischen dem um einen und dem um zwei Biidpunktabstände entfernten
Bildpunkt berücksichtigt. Bei Fortpflanzung von Quantisierübersteuerung wird dadurch
der Anstieg des Signales bei der Berechnung der Schätzwerte mit berücksichtigt,
so daß die räumliche Fortpflanzung weniger ausgedehnt ist als bei dem 1 st-Order
Predictor".
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Der Erfindung liegt die Absicht zugrunde, bei konstantem Videosignal,
das einer detaillosen Bildfläche entspricht, Schätzwerte zu berechnen, die von dem
Videosignal um nicht mehr als 7 % abweichen, um das "leck contouring pattern" zu
vermeiden; ferner liegt ihr die Absicht zugrunde, die räumliche Fortpflanzung von
digitalen Übertragungsfehlern im Kanal auf der Empfangsseite so gering zu halten
wie diejenige, die in der Arbeit nInt. Elektron. Rdsch", 27 (1973), Seiten 8 bis
12,anhand der Bilder 4b und 4c dargestellte. Die Abweichung des Schätzwertes in
detaillosen Bildflächen ist beim erfindungsgemäßen Schätzwertbildner etwa 6,5 ,
die Fortpflanzung von Übertragungsfehlern ist etwa räumlich so weit ausgedehnt wie
beabsichtigt. Geringe tbertragungsfehlerfortfflllnzung und gute Schätzwertberechnung
in detaillosen Flächen schließen sich also beim erfindungsgegmäßen Schätzwertbildner
nicht aus.
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Der Erfindung liegt die zusätzliche Erkenntnis zugrunde, daß "leak
contouring patterns" zusätzlich dadurch vermieden werden, daß zur Schätzwertbildung
mehr Bildpunkte als im "1 st-Order Horizontal Predictor" verwendet werden. Das Quantisiergeräusch
erhält einenstochastischeren Charakter, was vom Beobachter als weniger störend empfunaen
wird.
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Der Erfindung liegt die zusätzliche Erkenntnis zugrunde, daß in der
Nähe von vertikalen Konturen, an denen keine Quantisiererübersteuerung auftritt,
beim erfindungsgemäßen Schätzwertbildner ein. gegenüber detaillosen Flächen erhöhtes
Quantisiergeräusch in einem Abstand bis. zu zwei oder drei Bildpunktabständen auftritt,
und daß es in diesem Bereich immer noch vom Auge maskiert -wird. Beim "1 st-Order
Predictorl' ist dieser Abstand ein oder zwei Bildpunktabstände von der Kontur.
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Es ist vorteilhaft, wenn als Bewertungsglied mit einem Bewertungsfaktor
0,5 eine Schaltung zur Verschiebung um eine Binärstelle vorgesehen ist, und wenn
als Bewertungsglied mit einem Bewertungsfaktor 0,875 eine Schaltung zur Verschiebung
um drei Binärstellen vorgesehen ist, deren den Eingang des Bewertungsgliedes bildender-Eingang
mit dem Pluseingang und deren Ausgang mit dem Minus eingang einer dritten Subtrahierschaltung
verbunden ist, deren Ausgang den Ausgang des Bewertungsgliedes bildet.
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In den erfindungsgemäßen Bemessungsregeln für Schätzwertbildner kommen
als Bewertungsfaktoren die Zalenwerte 0,5 und 0,875 vor, dabei ist für die Güte
der Schtzwertberechnung eine exakte Einhaltung dieser Werte nicht sehr bedeutend.
Es können statt diesen Zahlenwerten auch etwas größere oder kleinere vorgesehen
werden, ohne daß es großen Einfluß auf die Qualität des wiedergegebenen Bildes hat.
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Der besondere Vorteil dieser Zahlenwerte 0,5 und 0,875 liegt in ihrer
einfachen Realisierbarkeit in binärer digitaler Rechenmaschinentechnik. In dem Buch
Digital Computer Design Fundamentals" von Yaohan Chu, Mc Graw-Hill, New York - San
Francisco - Toronto - London, 196?., ist auf Seiten 12-13 in dem Abschnitt "Shifting
Algorithm of Signed Binary Number" dargestellt, wie bei verschiedenen gebräuchlichen
binären Zahlendarstellungen die Multiplikation eines Zahlenwertes mit Potenzen von
1/2, also 1/2, 1/4, 1/8, 1/16 usw., durch Verschiebung (binary shifting) um eine,
zwei, drei, vier usw Binärstellen ohne Bauelementaufwand möglich ist. Der Bewertungsfaktor
0,5 ist auf diese Weise direkt realisierbar; der Paktor 0,875 ergibt sich, indem
1/8 von der zu bewertenden Größe subtrahiert wird.
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Figur 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Bewertungsgliedes mit
Bewertungsfaktor 0,5 mit erster bis zwölfter Eingangsklemme 20-31 und erster bis
zwölfter Ausgangsklemme 32-43.
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Die erste Eingangsklemme 20 ist mit der ersten 32 und zweiten33 Ausgangsklemme,
die zweite Eingangsklemme 21 mit der dritten Ausgangsklemme 34, und so weiter, verbunden.
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Die zwölfte Eingangsklemme 31 ist mit keiner anderen Klemme verbunden.
Den Eingangsklemmen wird ein Zahlenwert in binärer zwölfstelliger Zweier-Komplement-Darstellung
zugeführt und zwar der ersten Eingangsklemme 20 die höchstwertige, der zweiten 21
die zweithöchstwertige, und so weiter, und der zwölften 31 die geringstwertige Binärstelle.
Entsprechend wird an den Ausgangsklemmen der mit dem Faktor 0,5- multiplazierte
Zahlenwert in der gleichen Darstellungsweise abge geben, und zwar an der ersten
Ausgangsklemme 32 die höchstwertige, und der zweiten 33 die zweithöchstwertige,
und so weiter und der zwölften 43 die geringstwertige Binärstelle.
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Die Wirkungsweise des Bewertungsgliedes nach Fig. 3 ist folgende:
Die höchstwertigen Binärstellen am Ausgang und am Eingang sind gleich. Jede weitere
Binärstelle am Bewertungsgliedausgang ist gleich der um eine höherwertigen Binärstelle
am Bewertungsgliedereingang. Dadurch wird eine Binärstellenverschiebung um eine
Binärstelle durchgeführt.
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Fig. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Bewertungsgliedes mit dem
Bewertungsfaktor 0,875 mit einem Bewertungsgliedeingang 69, einem Bewertungsgliedausgang
71, einer zweiten Subtrahierschaltung 70 und einer Schaltung zur Binärstellenverschiebung
um drei Binärstellen 68.
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Die Wirkungsweise des Bewertungsgliedes nach Fig. 4 ist folgende:
Der Zahlenwert am Bewertungegliedausgang 71 ist die Differenz aus dem Zahlenwert
am Bewertungsgliedeingang 69 und dem in der Schaltung zur Binärstellenverschiebung
um drei Binärstellen 68 mit 1/8 multiplizierten Zahlenwert am Bewertungsgliedeingang
69.
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Fig. 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Schaltung zur Binärstellenverschiebung
um drei Binärstellen 68 mit dreizehnter bis vierundzwanzigster Eingangsklemme 44-55
und dreizehnter bis vierundzwanzigster Ausgangsklemme 56-67. Die dreizehnte Eingangsklemme
44 ist mit der dreizehnten bis sechzehnten 56-59 Ausgangsklemme, dievierzehnte Eingangsklemme
45 mit der siebzehnten Ausgangsklemme 60, und so weiter, verbunden. Die zweiundzwanzigste
bis vierundzwanzigste Eingangsklemme 53-55 ist mit keiner anderen Klemme verbunden
Die Zahlenwerte werden der Schaltung zugeführt und von ihr abgegeben entsprechend
dem Bewertungsglied nach Sig. 3.
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Die Wirkungsweise der Schaltung zur Binärstellenverschiebung um drei
Binärstellen nach Fig. 5 ist folgende: Die höchstwertige Binärstelle am Eingang
und die ersten vier höchstwertigen Binärstellen am Ausgang sind gleich. Jede
weitere
Binärstelle am Ausgang der Schaltung ist gleich der um drei Stellen höherwertigen
Binärstelle am Schaltungseingang. Dadurch wird eine Binärstellenverschiebung um
drei Binärstellen durchgeführt.
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Die Ausführungsbeispiele nach Fig. 3 und Fig. 5 verarbeiten Zahlenwerte,
die mit zwölf Binärstellen dargestellt sind.
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Die Rundungsfehler sind bei dieser Binärstellenzahl erfahrungsgemäß
ausreichend klein.
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4 Patentansprüche 5 Figuren