DE2313015A1 - Verfahren zum verbessern der eigenschaften eines stahls - Google Patents
Verfahren zum verbessern der eigenschaften eines stahlsInfo
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Description
Dr. F. Zumsteln sen. - Dr. E, Assmann Dr. R. Koenlgsberger - Dlpl.-Phys. R. Holzbauer - Dr. F. Zumsteln jun.
TELEX 539979
BANKKONTO:
BANKHAUS H. AUFHAUSER
8 MÜNCHEN 2,
Case P-8038-77 3/By.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbessern der Eigenschaften
eines Stahls und insbesondere zum Ausbilden eines Ferrit-Perlit-Feingefüges im Stahl ohne den Zusatz spezieller
Elemente oder eine Abschreckbehandlung lediglich durch eine Schnellabkühlung mit einer geeigneten Abkühlungsgeschwindigkeit.
Zur Verbesserung der Walzstruktur, d.h. zur Vereinheitlichung der Eigenschaften und zur Verfeinerung des Kristallkorns wird
im allgemeinen ein bekanntes Glühverfahren verwandt, das aus einer Luftkühlung nach einem Aufheizen in das Austenitgebiet
und ein anschliessendes Aufbewahren für die erforderliche Zeitdauer besteht. In einem solchen Fall ergeben sich keine Probleme,
wenn die Dicke des Stahles relativ gering, beispielsweise geringer als 6 mm ist, da die Abkühlungsgeschwindigkeit selbst
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bei einer Luftkühlung noch gross genug ist. Bei einer grösseren
Dicke, beispielsweise von mehr als 10 mm,insbesondere von
mehr als 30 nun, treten viele Schwierigkeiten auf. Das heisst, dass der Verbesserung dieser Eigenschaften, insbesondere der
Zähigkeit, Grenzen gesetzt sind, da die Geschwindigkeit der Luftkühlung geringer wird, wenn die Dicke ansteigt. Daher
wurde ein teures Legierungselement, beispielsweise Nickel, dem Stahl weiterhin zugesetzt oder wurde die bekannte Abschreckbehandlung
verwandt, mit der beispielsweise ein aluminiumberuhigter Stahl zur Verwendung bei niedriger Temperatur
behandelt wird. Natürlich bringt eine solche Arbeitsweise eine Erhöhung der Kosten mit sich. Im letzteren Fall ist es
gleichzeitig bekannt, dass eine aus einem solchen Material bestehende Form oftmals begrenzt ist und dass ein Anstieg
der Härtespannungen verursacht wird. Alle diese Mängel sind jedoch dadurch beträchtlich verringert worden, dass der Stahl
einem bekannten Plattenabschreck- oder Walzenabschreckver-fahren unterworfen wird. Wenn jedoch eine Sehne11abkühlung
mit einer relativ geringen Geschwindigkeit erforderlich ist, ergeben sich andere Mängel. Das heisst, dass zunächst die
Steuerung der Abkühlungsgeschwindigkeit schwierig ist. Weiterhin
tritt eine Ungleichmässigkeit der Abschreckung oder die bekannten harten Flecken auf. Insbesondere v/erden die
harten Flecken an der Stelle des Stahles erzeugt, auf die viele Tropfen des Kühlwassers während einer frühen Abkühlungsstufe
aufgetroffen sind. Natürlich bringen solche Erscheinungen
eine Verteilung der mechanischen Eigenschaften und eine Verschlechterung der Zähigkeit mit sich. In vom obigen
Verfahren unterschiedlicher Weise wird manchmal eine Druckluftkühlung für den Stahl verwandt. Es ist jedoch offensichtlich,
dass eine Abkühlungsgeschwindigkeit schwer zu erreichen ist, die einen Einfluss auf die Eigenschaften des
Stahles hat und dass selbst ohne den Zusatz eines Legierungselementes für die Streckgrenze und die Zähigkeit von selbst
eine Grenze besteht.
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Es ist damit eine Tatsache, dass es sehr schwierig ist, einen Stahl mit einer hohen Streckgrenze und einer ausgezeichneten
Zähigkeit zu erhalten. Es ist jedoch ebenfalls eine Tatsache, dass ein solcher Stahl seit langem gewünscht wird. Daher sind
viele Versuche unternommen worden. Ein typisches Beispiel dafür sind die in den japanischen Patentschriften 4111/60
oder 31058/70 dargestellten Verbesserungen. Gemäss der japanischen
Patentschrift 4111/60 ist es möglich, einen Stahl mit hoher Kerbzähigkeit zu erhalten, ohne ein spezielles Legierungselement
zuzufügen. Das Merkmal dieses Stahls liegt darin, dass die Ausbildung eines Ferrit-Perlit-Gefüges von wenigstens
mehr als 50% durch eine spezielle Wärmebehandlung verursacht
wurde. Es hat sich jedoch bestätigt, dass die Streckgrenze des Stahls noch unzureichend ist, während die Kerbzähigkeit
beträchtlich verbessert wurde. Andererseits wird gemäss der japanischen Patentschrift 31058/70 dem Stahl Niob
als festigendes 'Element zugefügt und ein Ferrit-Perlit-Feingefüge
von wenigstens mehr als 60% gebildet. Das Merkmal des Verfahrens gemäss der japanischen Patentschrift 31058/70
liegt in einer forcierten Abkühlung, wohingegen eine solche forcierte Abkühlung gemäss der japanischen Patentschrift
4111/60 vermieden werden sollte, da sonst eine Neigung zur
Erzeugung unerwünschter Bainit- oder teilweise Martensitumwandlungen besteht. Wenn ein solches Zwischengefüge wie Bainit
im Stahl gebildet wird, besteht selbst bei einer teilweisen Ausbildung kein Zweifel daran, dass die Streckgrenze verringert
und die Bruchübergangstemperatur verschlechtert ist. Es hat sich tatsächlich bestätigt, dass bei einem Stahl gemäss
der japanischen Patentschrift 31058/70, der forciert abgekühlt wurde, die oben genannte Neigung auftritt. Die chemische
Zusammensetzung der in den Experimenten geprüften Materialien ist in der Tabelle I dargestellt, die Änderung der physikalischen
Eigenschaften zeigt Figur 2.
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Tabelle I Chemische Zusammensetzung (Gew-%)
Gelös-
A 0.08 0.40 1.26 0.015 0,0l4 - 0.043
B 0.09 0.4l 1.31 0.0l6 0.014 - 0.058 0.069
C 0.09 0.40 1.29 0.015 0.0l6 - - 0,022 - O.O36
D 0.13 0,33 1.28 0,013 0.013 0.20 0.08 0.008 - 0.023
E O.l4 0.21 1.33 0,006 0,009 0,09 O.31 O.O25 0,048 0.008
F 0.1? 0.41 I.36 0,017 0,017 - - - - O.O31
Die Stähle A und F in der obigen Tabelle I sind Stähle, die auf dem Verfahren gemäss der japanischen Patentschrift
4111/60 beruhen,und der Stahl C ein Stahl, der auf dem Verfahren
gemäss der japanischen Patentschrift 31058/70 beruht. Figur 2 ist zu entnehmen, dass die Streckgrenze und die 50%
Bruchübergangstemperatur schrittweise absinken, wenn die Abkühlungsgeschwindigkeit
ansteigt. Diese Neigung tritt bei dem Stahl auf, der auf dem Verfahren gemäss der japanischen Patentschrift
31058/70 beruht und der im Gegensatz zu dem Verfahren gemäss der japanischen Patentschrift 4111/60 forciert
abgekühlt wurde. Mit anderen Worten scheint die Erzeugung des Martensit-Zwischengefüges in dem Stahl gemäss der japanischen
Patentschrift 31058/70 unvermeidlich. Damit existiert bisher kein stabiles Herstellungsverfahren für einen Stahl,
der eine hohe Streckgrenze und eine ausgezeichnete Zähigkeit hat, ohne den Zusatz eines speziellen Legierungselementes
oder der Wärmebehandlung wie dem bekannten Abschrecken (oder Glühen).
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Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, den gegenwärtigen Zustand zu überwinden. Das erfindungsgemässe Verfahren ist
dadurch gekennzeichnet, dass ein Stahl, der aus weniger als 0,25% Kohlenstoff, 0,6 bis 2,0% Mangan, 0,01 bis 0,10%
gelöstem Aluminium und 0,01 bis 0,2% Niob oder weniger als 0,2% (Niob + Vanadium) besteht, nach dem Erhitzen auf eine
Temperatur zwischen dem Ac^-Punkt und 1 0000C einer Schnellabkühlung
mit einer Abkühlungsgeschwindigkeit von 0,3 bis 2,0°C/sec unterworfen wird, bis die Umwandlung vollendet ist.
Auf der Grundlage dieses Verfahrens kann mit Leichtigkeit ein Stahl erhalten werden, der sehr stabile Eigenschaften,
das heisst eine hohe Streckgrenze und eine ausgezeichnete Zähigkeit, zeigt.
Durch das erfindungsgemässe Verfahren sollen die Eigenschaften eines Stahls ohne den Zusatz eines speziellen Legierungselementes oder eine Wärmebehandlung wie ein Abschrecken oder
Glühen verbessert werden.
In dem durch das erfindungsgemässe Verfahren gelieferten
verbesserten Stahl ist kein Zwischengefüge und kein Martensit, sondern in vollem Itafang ein Ferrit-Perlit-Feingefüge ausgebildet.
Der durch das erfindungsgemässe Verfahren gelieferte verbesserte
Stahl zeigt eine hohe Streckgrenze und eine ausgezeichnete Zähigkeit.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der zugehörigen Zeichnung
beispielsweise näher erläutert:
Fig. 1 zeigt eine erläuternde Darstellung
der Schnellabkühlung mit Hilfe einer ν Zweiphasengasströmung (Wassernebel).
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Fig. 2 zeigt in einem Diagramm die Beziehung zwischen der Abkühlungsgeschwindigkeit
und der Bruchübergangstemperatur und
der Streckgrenze.
Fig. 3 zeigt die Verteilung der Härtewerte im Querschnitt in Abhängigkeit von der Abkühlungsgeschwindigkeit.
Aus der oben angeführten Tabelle I und der Figur 2 ist er
sichtlich, dass sich die physikalischen Eigenschaften der Stähle schrittweise mit dem Ansteigen der Abkühlungsgeschwindigkeit,
insbesondere über 2°C/sec und unabhängig von der chemischen Zusammensetzung der Stähle verschlechtern. Diese
Experimente wurden unter den folgenden Bedingungen durchgeführt:
Dicke:
Stähle A, B, C und F: 40 mm Stähle D und E: 14,3 mm
Aufheiztemperatur:
Jeder Stahl: 90O0C
Ausmass der Abkühlung:
Unterschiedlich zwischen 8500C und 4500C
Abkühlungsverfahren:
Aufblasen eines aus Wasser- und Luftgemisch bestehenden Nebels oder Aufsprühen von V/asser
mit hoher Geschwindigkeit.
Prüfverfahren:
2 mm Sharpy V Kerbschlagzähigkeitsprüfung.
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Aus Tabelle I und Figur 2 ergibt sich, dass sowohl die Streckgrenze
als auch die Bruchübergangstemperatur bei einer Abkühlungsgeschwindigkeit von O,3°C/sec bis 2°C/sec im Falle eines
Stahls C mit einer Dicke von 40 mm und bei einer Abkühlungsgeschwindigkeit von O,6°C/sec bis 2,0°C/sec im Falle der Stähle
D und E mit einer Dicke von 14,3 mm (in jedem dieser Stähle ist Niob enthalten) merklich verbessert sind. In diesem Fall
hat sich bestätigt, dass sich ein Ferrit-Perlit-Feingefüge in vollem Umfang ohne Zwischengefüge ausgebildet hat. Es
sei angemerkt, dass im Falle einer Abkühlungsgeschwindigkeit über 2°C/sec sich diese Eigenschaften verschlechtern und dass
die Eigenschaften der Stähle A, B und F, die kein Niob enthalten, wenig verbessert werden. Das heisst, dass die Streckgrenze
der Stähle A und F sehr unzureichend und die Streckgrenze des Stahles B, dem nur Vanadium zugesetzt ist, wenig
verbessert ist, und dass sich bei einer Abkühlungsgeschwindigkeit von mehr als 1,5°C/sec die Bruchübergangstemperatur
dieses Stahls schnell verschlechtert.
Damit liegen die Gründe dafür, dass die Eigenschaften des Stahles bei einer Schnellabkühlung mit der oben genannten
Abkühlungsgeschwindigkeit von O,3°C/sec bis 2°C/sec merklich verbessert werden können, in dem im folgenden beschriebenen
Verhalten des Niob. Das heisst zunächst, dass beim Erhitzen des Stahles die Vergröberung des Austenitkorns durch die
Verteilung von Niobkarbid und Niobnitrit gebremst wird. Weiterhin wird das Ferrit-Perlit-Gefüge, das im Stahl gebildet
ist, mehr verfeinert als im Falle der Luftkühlung, bei der die Luftabkühlungsgeschwindigkeiten jeweils 0,3 C/sec im
Falle eines Stahles mit einer Dicke von 40 mm oder O,6°C/sec
im Falle eines Stahls von 14,3 mm betragen, wodurch die Temperatur
der γ - <*· Umwandlung ein wenig herabgesetzt und das
Kornwachstum nach der Ferritumwandlung gebremst wird. Niob ist ein sehr wirkungsvolles Element zur Bildung des Ferrit-Perlit-Feingefüges
bei der oben genannten Schnellabkühlungsgeschwindigkeit. Andererseits zeigt sich bei einem Stahl, der
kein Niob enthält, eine geringe Verfeinerungswirkung bei der
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■" O ■■
Schnellabkühlung. Bei einem lediglich Vanadium enthaltenden Stahl zeigt sich die Brauchbarkeit der Schnellabkühlung
nicht, da das Vanadiumkarbid in der Abkühlungsstufe ausfällt und sich das Nitrit in Abhängigkeit von der Abkühlungsgeschwindigkeit
in einem weiten Bereich ändert. Wie oben ausgeführt beruht die schrittweise Verschlechterung der
Eigenschaften des Stahls mit dem Ansteigen der Schnellabkühlungsgeschwindigkeit und einer Abkühlungsgeschwindigkeit
über 2°C/sec auf der Ausbildung von Zwischengefügen wie Bainit oder dem Ansteigen der Versetzungsdichte im Ferrit
als wenn dieses Gefüge nicht aufträte. Es hat sich durch viele Experimente bestätigt, dass sich die oben genannten
Erscheinungen deutlich bei einem Stahl zeigen, der kein Niob enthält.
Es wurde der Einfluss der Aufheizgeschwindigkeit auf die Eigenschaften des Stahles D in Tabelle I geprüft. Die Ergebnisse
sind in Figur 2 als Stähle D-1 und D-2 dargestellt. Das heisst, dass der Stahl D-1 in einem gewöhnlichen Ofen
und der Stahl D-2 in einem Hochfrequenzofen aufgeheizt wurden. In diesem Fall ist natürlich die Aufheizgeschwindigkeit
des Hochfrequenzofens grosser als die des gewöhnlichen Ofens. Aus Figur 2 ist ersichtlich, dass die Eigenschaften durch das
genannte Schnellabkühlen merklich verbessert werden. Insbesondere ist die Verbesserung im Falle des Hochfrequenzofens
weit ausgeprägter als im Falle des gewöhnlichen Ofens. Das beruht darauf, dass die Vergröberung des Austenitkorns und
das Zusammenballen und die Vergröberung der Niobverbindungen gebremst werden und das Gefüge nach der Umwandlung mehr
verfeinert wird.
Damit wird aus den oben angeführten Experimenten deutlich, dass die Abkühlungsgeschwindigkeit einen grossen Einfluss
auf die Eigenschaften des Stahls hat, wobei der geeignetste Bereich der Abkühlungsgeschwindigkeit sehr eng ist. Diese
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Tatsache zeigt, dass die Abkühlungsgeschwindigkeit genau eingestellt
werden sollte. Daher wird ein Chromel-Alumel-thermoelektrisches Pyrometer als Thermometer in der Abkühlstufe
empfohlen, wohingegen die Messgenauigkeit eines bekannten Strahlungsthermometers oder eines gewöhnlichen Thermoelementes
wie bekannt sehr unzureichend ist. Die Einstellung der Abkühlungsgeschwindigkeit
war sehr genau.
Wenn die oben angeführte Abkühlungsgeschwindigkeit auf einen Stahl angewandt wird, der die folgende chemische Zusammensetzung
aufweist, trat die stärkste Wirkung auf:
C: weniger als 0,2596 Mn: 0,6 bis 2,0% Gelöstes Al: 0,01 bis 0,10% Nb: 0,01 bis 0,20%
Nb + V: weniger als 0,2%
falls notwendig
falls notwendig
ein Bestandteil oder mehrere Bestandteile aus einer Gruppe, die aus weniger als 1,0% Ni und Cu,
weniger als 0,5% Mo und Cr, weniger als 0,2% Ti und Zr besteht.
Jeder der in der Tabelle I dargestellten Stähle C, D und E ist ein auf dem erfindungsgemässen Verfahren beruhender Stahl.
Der Aufheizbereich für den oben beschriebenen Stahl liegt zwischen dem Ac,-Punkt und 1 0000C und die Abkühlungsgeschwindigkeit
ist auf den Bereich zwischen 0,8°C/sec bis 2,0°C/sec in Berücksichtigung der oben angeführten Experimente begrenzt.
Der Grund für die Beschränkung der chemischen Zusammensetzung eines auf dem erfindungsgemässen Verfahren beruhenden Stahles
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ist folgender: C und Mn: Wenn der C-Gehalt über 0,25% und der
Mn-Gehalt über 2,0% liegen, besteht die Neigung zum Auftreten
von irregulären Gefügen und verschlechtert sich die Zähigkeit als ob eine Abkühlungsgeschwindigkeit von weniger als 2,0°C/sec
verwandt würde. Wenn der Mn-Gehalt mehr als 0,6% beträgt, kann die erforderliche Festigkeit unmöglich erreicht werden.
Nb und Nb + V: Wenn mehr als 0,2% Nb oder Nb + V zugefügt werden, treten die erwarteten Wirkungen nicht ein. Wenn dieser
Gehalt weniger als 0,01% beträgt, zeigt sich keine Wirkung, ein solcher Gehalt ist damit sinnlos.
Gelöstes Aluminium: Wenn der Gehalt an gelöstem Aluminium unter 0,01% liegt, tritt keine D.esoxydierung und Abbindung
des Stickstoffes auf. Mehr als 0,10% gelöstes Aluminium zeigt eine geringe Auswirkung und macht den Stahl unter Anbetracht
dessen, dass dieses ein sehr hoher Gehalt ist und unter An betracht der Reinheit des Stahles lediglich schlecht.
Die Aufheiztemperatur liegt im Glühbereich, d.h. über dem
Ac-z-Punkt und ist auf weniger als 1 0000C beschränkt. Wenn
diese Temperatur über 1 0000C liegt, neigt das Austhenitkorn
zur Vergröberung und das Nb-Karbid dazu, sich in dem Grund-
gefüge zu lösen, was die Bildung von unerwünschtem Zwischen- gefüge nach der Abkühlung zur Folge hat.
Die Abkuhlungsgeschwindigkeit vom oben genannten Aufheizgebiet
ist eng auf den Bereich zwischen 0,8°C/sec bis 2,0°C/sec beschränkt. Die untere Grenze, d.h. 0,8°C/sec, entspricht
einer Luftabkühlungsgeschwindigkeit für Stahl mit einer Dicke
von 10 - 12 mm, so dass sich bisher eine ausreichende Wirkung nicht gezeigt hat. Wenn diese Geschwindigkeit über 2,0 C/sec
liegt, beginnt die Ausbildung unerwünschten Zwischengefüges wie Bainit, selbst wenn Martensit nicht auftritt. Wenn das
Gefüge einmal gebildet ist, tritt nicht nur keine Streckgrenze
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des Stahles auf, sondern ist auch die Streckspannung verringert. Gleichzeitig ist die 30% Bruchübergangstemperatur angestiegen,
was folglich die Anstrengungen, die Eigenschaften des Stahles zu verbessern, zunichte macht.
Die oben beschriebene Schnellabkühlung kann mit einer Wasserkühlung
wie einer gewöhnlichen Sprühdüse durchgeführt werden. Es ist jedoch empfehlenswert, bei dem erfindungsgemässen
Verfahren einen Zweiphasengasstrom zu verwenden, in dem eine
Flüssigkeit versprüht ist. Das Merkmal eines Abkühlüngssystems mit einem Zweiphasengasstrom liegt darin, dass die Abkühlung
sehr einheitlich und stabil zu steuern ist. Bei einem Beispiel eines ZweiphasengasStrömungssystems, beispielsbeispielsweise
eines Wassernebelkühlungssystems, ist in Figur 1 mit 1 das gekühlte Stahlmaterial, mit 2 eine Sprühdüse, mit
3 ein Gasreservebehälter, mit 4 ein Walzensatz, mit 5 eine Gasblasdüse und mit 6 ein Zuführrohr für das Kühlwasser bezeichnet.
Eine typische Anordnung einer einzigen Düse des obigen Grundmechanismus ist in Figur 1a, die einer doppelten
Düse in Figur 1c und die dreier Düsen in Figur 1b dargestellt. Darüberhinaus zeigt Figur 1c ein Beispiel eines Umkehrmechanismus
für das gekühlte Material, wie es durch einen Pfeil dargestellt ist. Dieser Mechanismus wurde als gelegentlich erforderlich
ausgewählt.
Im folgenden werden auf dem oben genannten erfindungsgemässen Verfahren beruhende Ausführungsformen erläutert. Die chemische
Zusammensetzung der Ausführungsformen ist in Tabelle II dargestellt,
die erhaltenen physikalischen Eigenschaften sind in der Tabelle III und der Figur 3 jeweils aufgeführt.
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Tabelle II Chemische Zusammensetzung (Gew-So)
Gelös—
Stahl CSi Mn ■ P S Cu Cr Nb, Y tes A1
G 0.08 0,40 1.26 0.015 0.014- - 0.043
H 0.09 0,40 1.29 0.015 0.016 - - 0.022 - C.O36
O.I3 O.33 1.28 O.OI3 O.OI3 0,20 0.08 0.008 - 0.023
J 0.14 0.21 I.33 O.OO6 0.0Ü9 O.O9 O.3I 0.025 0.04-6- 0.005
Die Herstellungserfordernisse der in der obigen Tabelle III angeführten Stähle sind folgende:
Stahl G ist ein Vergleichsstahl.
Die Stähle H, I und J basieren auf dem erfindungsgemässen
Verfahren.
Aufheizerfordernisse:
Stähle G, H und J:90o°C 40 Minuten lang in einem gewöhnlichen Heizofen.
Stahl I:900°C in einem Hochfrequenzofen nach einem gesteuerten Walzen.
Abkühlungserfordernisse:
Luftkühlung und V.'assernebelkühlung mit hoher Geschwindigkeit (wie es in der folgenden
Tabelle III dargestellt ist).
Ergebnisse:
Die Abkühlungserfordernisse und die erhaltenen physikalischen Eigenschaften sind in der Ta-•
belle III dargestellt, die Verteilung der 309839/0966
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Härten im Querschnitt zeigt Figur 3.
Physikalische Eigenschaften
mm | °0/eec 1/Kg | ' Kg/mm | Kg/ran2 | T | Kg - ra | • | 4.3 | 0C | |
G | Luftkühlung | 4.8 | |||||||
0.3 | 31.0 | 44.6 | 45.4 | 29.Ο | - 54 | ||||
G | 40 | 1.2 0.06 | 32.9 | 46.3 | 42.1 | 29α | 8.8 | - 90* | |
1.8 0.35 | 33.1 | 47.Ο | 42.7 | 29.6 | 9.4 | - 70 | |||
Luftkühlung | |||||||||
0.3 | 32.1 | 47.I | 40.1 | 29-3 | - 66 | ||||
H | 40 | 0.9 ο.ο6 | 36.2 | 49.Ο | 41.9 | 29.1 | - 92 | ||
1.8 0.34 | 40.7 | 49.5 | 42.0 | 29.6 | - 93 | ||||
Luftkühlung | |||||||||
I | 14.3 | 0.6 | 43.0 | 5^.9 | 47.Ο | - 75 | |||
1.9 0.12 | 47.5 | 57.3 | 40.0 | - 82 | |||||
Luftkühlung | |||||||||
J | 14.3 | 0.6 | 41.8 | 54.4 | 41.3 | - "5 | |||
1.7 0.12 | 44.9 | 55.7 | 40.7 | - 48 |
<1> : Stahl <2> : Dicke
<3> : Abkühlungsgeschv/in-<8
digkeit
<h> : Wasser : Luft <r5>
:Streckgrenze
<f6> : Zugfestigkeit < 7> : Dehnung
Absorbierte Energie (VE0) bei O0C
<97' : 50% Bruchübergangstemperatur
(vTrs)
Aus der obigen Tabelle III und der Figur 2 (in der die Ergebnisse der oben angeführten grundlegenden Experimente, d.h. der
in Tabelle I angeführten Stähle, dargestellt sind) ist zu ersehen, dass die auf dem erfindungsgemässen Verfahren beruhenden
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2 Ή 3 Π 1 5
Eigenschaften weit besser als die des Vergleichsstahls sind (einschliesslich eines Vergleichsverfahrens, d.h. der Luftkühlung).
Das heisst, dass im Falle eines .Stahles mit einer Dicke von AO mm die Streckgrenze bei einer Schnellabkühlung
um 4 bis 8 kg/mm im Vergleich zum Vergleichsverfahren ansteigt, bei dem die Abkühlungsgeschwindigkeit 0,3 C/sec betrug,
d.h. im Vergleich mit der Luftkühlung. Gleichzeitig wurde die 50% Bruchübergangstemperatur (vTrs) um etwa 30 C
verbessert. Ein Stahl mit einer Dicke von 14,3 mm zeigt die
gleiche Neigung. Ein Beispiel für die Verteilung der Härte im Querschnitt ist in Figur 3 dargestellt. In Figur 3 ist
oben der Stahl G und unten der Stahl H dargestellt. Aus Figur 3 ist zu ersehen, dass nicht nur die Härte des Stahles
G (ohne Nb-Gehalt) empfindlich des Anstieg der Abkühlungsgeschwindigkeit
folgt, sondern dass auch die Streckgrenze in geringem Umfang verbessert ist. Andererseits wird im Falle
des Stahles H (mit Nb-Gehalt) die Härte im Vergleich mit der Luftkühlung, d.h. mit geglühtem Stahl, wenig verändert. Es
ist anzumerken, dass diese Tatsachen zeigen, dass die Ausbildung des Ferrit-Perlit-Gefüges im vollen Umfang erfolgt
ist. Aus Figur 3 ist zu ersehen, dass die Verteilung der Härte im Querschnitt im Bereich von + 1 (Vickers-Härte) liegt.
Eine solche Einheitlichkeit ist ohne Beispiel.
Um einen Stahl zu bekommen, der eine hohe Streckgrenze und eine ausgezeichnete Zähigkeit aufweist, sollte die Abkühlungsgeschwindigkeit, d.h. die Schnellabkühlung, zwischen 0,8 C/sec
und 2,0°C/sec genau eingehalten v/erden. Damit kann ein seit langem gewünschtes und gut geformtes Stahlmaterial mit
Leichtigkeit und stabil hergestellt werden. Natürlich kann dieses Stahlmaterial Platten, Röhren, Rohre, Stangen, Profilstähle
o.a. enthalten.
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Claims (6)
1. Verfahren zum Verbessern der Eigenschaften eines Stahls, der in vollem Umfang ein Ferrit-Perlit-Feingefüge aufweist
und eine hohe Streckgrenze und eine ausgezeichnete Zähigkeit zeigt, dadurch gekennzeichnet,
dass ein Stahl, der aus weniger als 0,25% Kohlenstoff, 0,6 bis 2,0% Mangan, 0,01 bis 0,10% gelöstem Aluminium und
0,01 bis 0,20% Niob oder weniger als 0,20% (Niob + Vanadium) besteht, auf eine Temperatur zwischen dem Ac^-Punkt
und 1 0000C aufgeheizt und dann mit einer Schnellabkühlungsgeschwindigkeit
von 0,3°C/sec bis 2,0°C/sec abgekühlt wird, bis seine Umwandlung vollendet ist.
2. Verfahren zum Verbessern der Eigenschaften eines Stahls, der im vollen Umfang ein Ferrit-Perlit-Feingefüge aufweist
und eine hohe Streckgrenze und eine ausgezeichnete Zähigkeit zeigt, dadurch gekennzeichnet, dass ein Stahl, der aus
weniger als 0,25% Kohlenstoff, 0,6 bis 2,0% Mangan, 0,01 bis 0,10% gelöstem Aluminium, 0,01 bis 0,20% Niob oder
weniger als 0,2% (Niob + Vanadium) und einem Bestandteil oder mehreren Bestandteilen besteht, die aus einer Gruppe
gev/ählt sind, die weniger als 1,0% NiGkel und Kupfer, weniger als 0,5% Molybdän und Chrom und weniger als 0,2% Titan
und Zirkon enthält, auf eine Temperatur zwischen dem Ac--Punkt und 1 0000C aufgeheizt und dann mit einer Schnellabkühlungsgeschwindigkeit
von 0,3°C/sec bis 2,0°C/sec abgekühlt wird, bis seine Umwandlung vollendet ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufheizen des Stahls in einem Hochfrequenzofen
erfolgt.
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? ? 1 3 n 1 5
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnellabkühlungsgeschwindigkeit des Stahls bei
einer Dicke von etwa 40 mm im Bereich zwischen 0,3 C/sec und 2,0°C/sec liegt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnellabkühlungsgeschwindigkeit des Stahls bei
einer Dicke von 14,3 mm im Bereich zwischen 0,6°C/sec und
2,0°C/sec liegt.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnellabkühlungsgeschwindigkeit des Stahls bei
einer Dicke von etwa 10-12 mm im Bereich zwischen 0,8°C/sec bis 2,0°C/sec liegt.
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP47025801A JPS4894618A (de) | 1972-03-15 | 1972-03-15 |
Publications (2)
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