DE2312391A1 - Pulverfoermige, vernetzbare ueberzugsmittel - Google Patents
Pulverfoermige, vernetzbare ueberzugsmittelInfo
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Description
Zentralbereich Patente, Marken und Lizenzen
Wr/Hg 509 Leverkusen. Bayerwerk
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein spezielles Verfahren zur Herstellung von Polyisocyanat-Polyadditionsprodukten,
welche als Bindemittel für oberhalb 11O0C härtbare
Pulverlacke geeignet sind, die nach diesem Verfahren zugänglichen Polyisocyanat-Polyadditionsprodukte sowie deren
Verwendung als Bindemittel bzw. Bindemittelkomponente in Pulverlacken.
Das Oberziehen von Metallgegenständen mit pulverförmigen
Überzugsmitteln ist bekannt. Die verschiedenartigsten Polymeren, die auf den Metallgegenstand als Pulver aufgebracht
werden und auf dem Metallgegenstand nach dem Schmelzen eine Schutzschicht bilden, können dabei als nicht vernetzbare
bzw. selbstvernetzende Einkomponentensysteme eingesetzt
werden.
Auch Zwei- oder Mehrkomponentensysteme und deren Verwendung
als Lackrohstoffe, wie z. B. Mischungen blockierter PoIy-
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isocyanate mit Hydroxylgruppen enthaltenden Polyestern, usw.
gehören ebenfalls zum Stand der Technik (Deutsche Patentschrift 946 143)· Diese Verbindungen haben gegenüber freie
Isocyanatgruppen enthaltenden Produkten den Vorteil, daß sie bei niederen Temperaturen, z. B. bei Raumtemperatur, auch
bei längerer Lagerung in Gegenwart von Wasser und Polyalkoholen
praktisch unverändert bleiben und erst bei höheren, in der · Regel deutlich über 1oo C liegenden Temperaturen die Blockierungsmittel
in Freiheit setzen und mit den angebotenen polyfunktionellen
Reakt ions par tnern, z. B. Poly ölen, zu einem vernetzten Überzugsfilm abreagieren.
Diese blockierten Isocyanate haben den Nachteil, daß das
Blockierungsmittel während der Aushärtungsreaktion in Freiheit
gesetzt und an die Umgebung abgegeben wird. Die Blockierungsmittel sind zum Teil physiologisch nicht unbedenklich
(Phenole, Mercaptane) und scheiden sich außerdem an den kühleren Stellen größerer Einbrennapparaturen ab, erfordern
somit einen größeren Reinigungsaufwand.
Auch die in der Deutschen Aualegeschrift i 153 9oo, der
Deutschen Offenlegungsschrift 2o 44 838 und der älteren
Anmeldung P 22 21 17o.7 beschriebenen Fretdiongruppen aufweisenden
Polyadditionsprodukte eignen sich nicht als Bindemittel für hitzehärtbare Pulverlacke, da sie die
Grundvoraussetzungen hierzu, nämlich das gleichzeitige Vorliegen von
a) einer unter 5o°C gewährleisteten Pulver!sierbarkeit,
b) eines zwischen 5o - 18o°C, vorzugsweise zwischen
6ο - 14o°C liegenden Erweichungs- bzw. Schmelzpunkts»
und
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c) einer mindestens 10 - 4O0C über dem Erweichungs- bzw.
Schmelzpunkt, vorzugsweise oberhalb 11o C, insbesondere zwischen 14o - 22o°C liegenden Härtungstemperatur
zumindest nicht gleichzeitig erfüllen.
Durch die vorliegende Erfindung wird nun ein Weg zu neuen Uretdiongruppen aufweisenden Polyisocyanat-Polyadditionsprodukten
gewiesen, welche diesen Voraussetzungen genügen und daher wertvolle, neue Bindemittel für hitzehärtbare
PuIverlacke darstellen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von lagerfähigen, als Bindemittel für oberhalb
11O0C härtbare Pulverlacke geeigneten verzweigten PoIyisocyanat-Polyadditionsprodukten
des Molekulargewichtsbereichs 464 - 18ooo durch Umsetzung von eine üretdiongruppe aufweisenden
Polyisocyanaten bzw. deren Mischungen mit Uretdiongruppen-freien
Polyisocyanaten mit Verbindungen mit gegenüber
Isocyanatgruppen reaktionsfähigen Wasserstoffatomen, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß
a) die Funktionalität der an der Polyadditionsreaktion
beteiligten Reaktionskomponenten und deren Mengenverhältnisse so gewählt werden, daß die mittlere
Funktionalität der Verfahrensprodukte bezogen auf die in den Verfahrensprodukten vorliegenden endständigen
Reaktivgruppen zwischen 2,05 und 10 liegt,
b) die an der Reaktion beteiligten Komponenten in einem Äquivalentverhältnis von gegenüber Isocyanatgruppen
reaktionsfähigen Gruppen : Isocyanatgruppen von 1,o7 : 1 bis 2,5 : 1 entsprechenden Mengen zum
Einsatz gelangen, und
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c) die eine Uretdiongruppe aufweisende Polyisocyanate in
solchen Mengen initverwendet werden, daß in den Verfahrensprodukten
0,6 - 25 Gewichtsprozent an Uretdiongruppen -N=(CO)2=Ii- vorliegen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind auch die gemäß diesem Verfahren zugänglichen Polyisocyanat-Polyadditionsprodukte.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist schließlich auch die Verwendung dieser Polyisocyanat-rPolyadditionsprodukte
als Bindemittel bzw. Bindemittelkomponente in hitzehärtbaren
PuIverlacken.
Wie erfindungsgemäß gefunden wurde, muß bei der Herstellung von Uretdiongruppen aufweisenden Polyisocyanaten, welche
den oben genannten Voraussetzungen genügen sollen, insbesondere folgenden Punkten Beachtung geschenkt werden:
1. Das Durchschnittsmolekulargewicht muß innerhalb eines
Bereichs von 464 - I8000, vorzugsweise von 52o - 6000
liegen. Das Durchschnittsmolekulargewicht kann sowohl durch das Molekulargewicht der eingesetzten Ausgangsverbindungen
als auch durch die Wahl des Äquivalentverhältnisses von gegenüber Isοcyanatgruppen reaktionsfähigen
Gruppen zu Isοcyanatgruppen nach einfacher, an sich
bekannter stöchiometrischer Rechnung eingestellt werden.
2. Der Gehalt der Isocyanat-Polyadditionsprodukte an Uretdiongruppen-N=(CO)2=N-muß
innerhalb eines Bereichs von 0,6 . - 25 , vorzugsweise 2-24 Gewichtsprozent
liegen. Dieser Gehalt der Verfahrensprodukte an Uretdiongruppen kann sowohl durch die Konzentration an eine Uretdiongruppe
aufweisenden Polyisocyanaten in der Geeamt-Polyisocyanatkomponente
als auch durch das Molekular-
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gewicht der Ausgangskomponenten als auch das Äquivalent-Verhältnis
von gegenüber Isocyanatgruppen reaktionsfähigen Gruppen : Isocyanatgruppen stöchiometrisch berechnet und
eingestellt werden.
5« Die Verfahrensprodukte müssen einen Verzweigungsgrad aufweisen,
der einer mittleren Funktionalität der reaktiven Endgruppen in den fertigen Bindemitteln von 2,05 bis 10,
vorzugsweise 2,1 bis 5 entspricht. Diese Funktionalität bezieht sich auf die in den Verfahrensprodukten vorliegenden,
endständigen gegenüber üretdiongruppen reaktionsfähigen
Gruppen wie insbeondere Hydroxyl-, Amino-, Carboxyl- oder Sulfhydrylgruppen. Die primäre Aminogruppe ist hierbei als
monofunktionelle Gruppe anzusehen. Die mittlere
Funktionalität läßt sich aus experimentell bestimmbaren analytischen Daten einfach gemäß folgender Formel errechnen:
Έ = MxC
m
m
Dabei bedeutet
Έ = Durchschnittsmolekulargewicht (osmotisch bestimmbar)
G = Konzentration der funktioneilen Gruppen in Gewichtsprozent. (OH- bzw. HH£- hzw. COOH-Gruppen)
Ä = Äquivalentgewicht der funktioneIlen Gruppe Der erforderliche Vereweigungsgrad kann durch Mitverwendung
von höher als difunktionellen Polyisocyanaten und/oder durch Mitverwendung von im Sinne der Isocyanat-Polyadditionsreaktion
höher als difunktionellen Verbindungen mit gegenüber Isocyanatgruppen reaktionsfähigen Gruppen
erreicht werden.
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Für den Pall, daß in den erfindungsgemäßen Verfahrensprodukten verschiedene endständige funktioneile Gruppen,
wie z.B. Hydroxyl-, Amino- und/oder Carboxylgruppen vorliegen, ergibt sich die mittlere !Funktionalität des Bindemittels
aus der Summe dor Einzelwerte der mittleren Funktionalitäten, gemäß
P = Pm(0H)+il m(liH2)+Pnl(C00H)
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Die mittleren Funktionalitäten der Endprodukte bezüglich ihrer endständigen funktionellen Gruppen, dies bedeutet
insbesondere bezüglich ihrer endständigen Hydroxyl-, Amino- und/oder Carboxylgruppen kann überraschend hoch
gewählt werden, ohne daß hierdurch vorzeitige Vernetzungsreaktionen hervorgerufen werden. Bei einem Molekulargewicht
der Verfahrensprodukte von 2500 - 5500 kann ohne weiteres eine mittlere Funktionalität von ca. 9 eingestellt werden.
Besonders bevorzugt sind Verfahrensprodukte mit einem Durchschnittsmolekulargewicht von 1100 - 3000 und einer
mittleren Funktionalität bezüglich der endständigen funktionellen Gruppen von 3,8 - 4,5. Verfahre nsprodukte
mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von etwa 8000 - 18000 sind jedoch ebenfalls als Bindemittel für
Pulverlacke geeignet. Diese höhermolekularen Bindemittel weisen vorzugsweise mittlere Funktionalitäten von 2,05
bis 2,14 auf. Die jeweils angestrebte mittlere Funktionalität der Verfahrensprodukte kann auf einfache Weise durch
Mitverwendung von höherfunktionellen Ausgangsverbindungen, d.h. höher als difunktloneIlen Polyisocyanate und/oder
von im Sinne der Isocyanatpolyadditionsreaktion höher als
difunktionellen gegenüber Isocyanatgruppen reaktionsfähige
Gruppen aufweisenden Verbindungen, eingestellt werden. Die verzweigend wirkenden Reaktionskomponenten
werden beim erfindungsgemäßen Verfahren vorzugsweise in Mengenverhältnissen von 5 - 70 Molprozent bezogen auf die
Summe aller an der Isocyanatpolyadditionsreaktion beteiligten Verbindungen eingesetzt.
Für das erfindungagemäße Verfahren geeignete eine Uretdiongruppe
aufweisende Polyisocyanate sind beispielsweise solche der allgemeinen Formel
N-IT
1 /N. ρ
(OCN)JEl-N N-IT(NCO)1
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in welcher -0V
η und m für gleiche oder verschiedene ganze Zahlen
von 1 bis 3, vorzugsweise 1, stehen, und R und R gleiche oder verschiedene (n + 1) - bzw.
(m + 1) - wertige C2-C20-AIkVl-, C2""C2o~
Alkenyl-, C5-C15-CyClOaIkVl-, C7-C^5~Aralkyl-
oder Cg-C1 ,--Arylreste darstellen, welche
durch Sauerstoff-, Stickstoff- oder Schwefelhaltige Reste unterbrochen oder substituiert
bzw. durch Halogenatome substituiert sein · können.
Bevorzugt werden beim erfindungsgemäßen Terfahren solche
Uretdiongruppen aufweisende Polyisocyanate der obigen allgemeinen Formel eingesetzt, in welchen η und m jeweils für
1 stehen und in we
Stoffreste stehen.
Stoffreste stehen.
1 2 1 stehen und in welchen die Reste R und R für Kohlenwasser-
Beispiele von für das erfindungsgemäße Verfahren geeigneten eine Uretdiongruppe aufweisenden Polyisocyanaten sind
ÜT,Nf-Bis-(5-isocyanato-1 , 3,3-trimethyl-cyclohe:xylmethyl-)-uretdion,
N,N'-Bis-(6-isocyanato-n-he3cyl-)uretdion, Ii,N1-Bis-(6-isocyanato-5,5,3-trimethyl-hexyl)-uretdion,
Ν,Ν'-Bis-(6-isocyanato-3,3,5-trimethyl-hexyl-)-uretdion,
N,Nr-Bis-(4-methyl-3-isocyanato-phenyl)-uretdion,
li,iri-Bis-/"'4--(4--isocyanatophenyl-methyl-)phenyl__7-uretdion
usw. Prinzipiell können beim erfindungsgemäßen Verfahren alle beliebigen
durch die an sich bekannte Dimerisierung (z. B. Deutsche Offenlegungsschrifte» 1 67o 72o und 1 934 763) der in der
Polyurethanchemie an sich bekannten Polyisocyanate zugänglichen, eine uretdiongruppe aufweisenden Polyisocyanate
eingesetzt werden.
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Grewünschtenfalls gelangen "bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
Mischungen der eine üretdiongruppe aufweisenden Polyisocyanate
mit Uretdiongruppen-freien Polyisocyanaten zum Einsatz.
Beispiele derartiger Uretdiongruppen-freien Polyisocyanate, wie sie auch zur Herstellung der eine Üretdiongruppe
aufweisenden Polyisocyanate eingesetzt werden, sind insbesondere
solche der allgemeinen Formel
wobei R und η die bereits oben genannte Bedeutung haben. Typische Beispiele geeigneter Polyisocyanate sind 1,4-Ietramethylendiisocyanat,
1,5-Pentamethylendiisocyanat, 1,6-Hexamethylendiisocyanat,
2,2,4- und 2,4,4-Trimethyl-1,6-diisocyanatohexan,
1,11-Undecamethylendiisocyanat, 1,12-Dodecamethylendiisocyanat,
1,2-Diisocyanatomethylcyclobutan,
1,4-Diisocyanatocyclohexan, Dicyclohexyldiisocyanat, Dicyclo
hexylmethan-4,4t-diisocyanat, p- und m-XyIylendiisocyanat,
1-Methy1-2,4-diisocyanato-cy clohexan, 1-Methy1-2,6-diisocyanatocyclohexan,
3-Isocyanatomethyl-3,5»5-trimethyl-cyclohexylisocyanat
(= Isophorndiisoeyanat), oi, CO -Diisocyanatocapronsäureester
mit 1 bis 8 C-Atomen im Alkoholrest, Toluylen-2,4- und -2,6-diisocyanat, Diphenyl-4,4'-diisocyanat,
gegebenenfalls substituiertes Diisocyanato-di-phenylmethan
und höhere Homologe, Naphthylen-1,5-diisocyanat, Bi-(4-isocyanatophenyl)-oxid,
Bi-(4-isocyanatophenyl)-sulfid, 2-Trichlormethyl-4,6-diisocyanato-s-triazin, Triphenylmethan-4,4',4M-triisocyanat
perchlorierte Ary!polyisocyanate, wie sie z. B. in der Deutschen Auslegeschrift 1 157 6o1 beschrieben
werden, Carbodiimidgruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie in der Deutschen Patentschrift 1 o92 oo7 beschrieben
werden, Diisocyanate, wie sie in der US-Patentschrift 3 492 33o beschrieben werden, Allophanatgruppen aufweisende
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Polyisocyanate, wie sie ζ, B. in der Britischen Patentschrift
994 89o, der Belgischen Patentschrift 761 626 und der veröffentlichten
Holländischen Patentanmeldung 7 1o2 524 beschrieben werden, Isocyanuratgruppen aufweisende Polyisocyanate, wie
sie z. B. in den Deutschen Patentschriften 1 o22 789, 1 222 o67 und 1 o27 394 sowie in den Deutschen Offenlegungsschriften
1 929 o34 und 2 oo4 o48 beschrieben werden, ürethangruppen
aufweisende Polyisocyanate, wie sie z. B. in der Belgischen
Patentschrift 752 261 oder in der· US-Patentschrift 3 394 164
beschrieben werden, acylierte Harnstoffgruppen aufweisende
Polyisocyanate gemäß der Deutschen Patentschrift 1 23o 778,
Biuretgruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie z. B. in der Deutschen Patentschrift 1 1o1 394, in der Britischen.
Patentschrift 889 o5o und in der französischen. Patentschrift 7 o17 514 beschrieben werden, durch Telomerisationsreaktionen
hergestellte Polyisocyanate, wie sie z. B. in der Belgischen Patentschrift 723 64o beschrieben werden, Estergruppen aufweisende
Polyisocyanate, wie sie z. B. in den Britischen Patentschrift 956 474 und 1 o72 956, in der ÜS-Patentschrift
3 567 763 und in der Deutsehen Patentschrift 1 231 688
genannt werden, Umsetzungsprodukte der obengenannten Isocyanate
mit Acetalen gemäß der Deutschen Patentschrift 1 o72 385.
Es ist auch möglich, die bei der technischen Isocyanatherstellung anfallenden Isocyanatgruppem aufweisenden
Destillationsr&ckstände, gegebenenfalls gelöst in einem oder mehreren der vorgenannten Polyisocyanate, einzusetzen. Ferner
ist es möglich, beliebige Mischungen der vorgenannten Poly- . isocyanate zu verwenden. Es ist ferner möglich, hierbei
kleine Mengen (1 - 15 Gewichtsprozent, bezogen auf Endprodukt) an Monoisocyanaten, wie z. B. Methylisocyanat, Äthylisocyanat,
Methoxymethylisocyanat, Stearylisocyanat, Cyclohexyl-
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isocyanat, Phenylisocyanat, Methoxymethylisocyanat, ungesättigte
Isocyanate, wie Methaerylsäure-ß-isocyanatoäthylester
mitzuverwenden.
Bevorzugte Vertreter sind Hexamethylendiisocyanat, 3,5» 5-Trimethy1-5-isocyanatomethy1-cyclohexyl~isocyanat,
2,4-Diisocyanato-toluol, 2,6-Diisoeyanato-toluol, 4,4'-Diisoeyanato-diphenylmethan
oder 1,5-Diisocyanato-naphthalin.
Die beim erfindungsgemäßen Verfahren zum Einsatz gelangende
Polyisocyanatkomponente enthält im allgemeinen 20 - 100 ,
vorzugsweise 50 - 100 Molprozent an eine Uretdiongruppe aufweisenden Polyisocyanaten.
Reaktionspartner der Polyisocyanate sind beim erfindungsgemäßen
Verfahren alle beliebigen, in der Polyurethanchemie
an sich bekannten Verbindungen mit gegenüber Isocyanatgruppen
reaktionsfähigen Gruppen des Molekulargewichtsbereichs 42 85oo, vorzugsweise 62 - 35oo. Geeignete Reaktionspartner für
die Isocyanatkomponente sind beim erfindungsgemäßen Verfahren beliebige organische Verbindungen des genannten Molekulargewicht
sbereichs, welche freie, mit Isocyanatgruppen reaktionsfähige Gruppen, wie z. B. Hydroxy-, Amino-, Carboxy1-
oder Mercaptogruppen aufweisen. Bevorzugt werden beim erfindungsgemäßen
Verfahren Verbindungen eingesetzt, welche freie Hydroxyl- und/oder Aminogruppen aufweisen.
Beispiele geeigneter fieaktionspartner für die Polyisocyanatkomponente
beim erfindungsgemäßen Verfahren sind
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1. Polyole mit einem unter 25o liegenden Molekulargewicht,
wie z. B. Äthyl englykol, 1,3-Propandiol, 1,2-Propandiol,
. Tetramethylenglykol, Hexame thy I englykol, Octamethylenglykol,
Glycerin, Trimethylolpropan, Pentaerythrit.
2. Aminoalkohole mit einem unter 25o liegemäen Molekulargewicht,
wie Ithanolamin, Diäthanolamin, Triäthanolamin, 3-Aminopropanol-tris-propanolamin.
3. Polyamine mit einem unter 25o liegenden Molekulargewicht,
wie z. B. Äthylendiamin, Trimethylendiamin, Tetramethylendiamin,
Hexamethylendiamin, J-Aminomethyl^jS^-trimethylcyelohexylamin
(=Isophorondiamin), 1,4~Diamino-l)enzol, 2,4-Diamino-toluol,
2,6-Diamino-toluol, 4,4' -Diaminodiphenylme than.
4. Freie Hydroxylgruppen aufweisende Polyester des Molekulargewichtsbereichs
25o - 85oo, vorzugsweise 6oo - 35oo, wie sie in an sich bekannter Weise durch Umsetzung überschüssiger
Mengen der oben beispielhaft genannten Polyole mit Polycarbonsäuren, insbesondere Dicarbonsäuren, wie z. B.
Bernsteinsäure, Adipinsäure, Korksäure, Acelainsäure,
Sebacinsäure, Phthalsäure, Isophthalsäure, Tetrahydrophthalsäure,
Hexahydrophthalsäure, Tetrachlorphthalsäure, Maleinsäure, Pumarsäure, dimere oder trimere ungesättigte
Fettsäuren zugänglich sind. Anstelle der freien Säuren können gegebenenfalls bei der Herstellung der Polyester
auch Säureanhydride, wie Phthalsäureanhydrid, Tetrahydrophthalsäureanhydrid,
Hexahydrophthalsäureanhydrid, Maleinsäureanhydrid usw. eingesetzt werden. Die mittlere
Funktionalität der Polyesterpolyole errechnet sich auf einfache Weise aus ihrem Gehalt an freien Hydroxylgruppen und
ihrem osmotisch bestimmbaren Molekulargewicht.
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5. Freie Hydroxylgruppen aufweisende Polyäther des Molekulargewicht
sber eiche #5o - 85oo, vorzugsweise 600 - 35oo, wie sie in an sich bekannter Weise durch Alkoxylierung von
geeigneten Startermolekülen, wie z. B. Wasser, den oben genannten Polyölen, Aminoalkoholen oder Polyaminen mit
Alkylenoxiden, wie Äthylenoxid, Propylenoxid, Styroloxid,
Tetrahydrofuran, Epichlorhydrin zugänglich sind. Auch
durch Yiny!polymerisate modifizierte Polyäther, wie sie
z. B. durch Polymerisation von Styrol oder Acrylnitril in Gegenwart von Polyäthern entstehen (US-Patentschriften
3 383 351, 3 3o4 273, 3 523 o93, 3 Ho 695, Deutsche Patentschrift 1 152 536) sind für das erfindungsgemäße
Verfahren geeignet.
Außer diesen hier beispielhaft aufgeführten Verbindungen mit gegenüber Isocyanatgruppen reaktionsfähigen Gruppen
sind auch z. B. die in der Polyurethanchemie an sich bekannten
Polythioäther, Polyacetale, Polycarbonate, Polyepoxide,
Polyesteramide oder Polyurethane des Molekulargewichtsbereichs 250 - 85oo, vorzugsweise 600 - 35oo, welche gegenüber
Isocyanatgruppen reaktionsfähige Gruppen, insbesondere Hydroxylgruppen aufweisen, geeignet.
Weiterhin für das erfindungsgemäße Verfahren geeignet sind z. B. Mischpolymerisate aus olefinischen Monomeren, welche
mindestens zum Teil gegenüber Isocyanatgruppen reaktionsfähige Gruppen aufweisen, d. h. Mischpolymerisate aus beispielsweise
Styrol, Butadien, Acrylnitril, Acryl- und/oder Methacrylsäure, Alky!estern, Vinylacetat, Vinylchlorid und/
oder Vinylidenchlorid mit Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure,
Methacrylsäure- und Acrylsäure-ß-hydroxy-alkylester.
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Außer den vorgenannten im Sinne der Polyisocyanat-Polyadditionsreakt
ion polyfunktionellen Verbindungen können beim erfindungsgemäßen Verfahren auch im Sinne der Isocyanat-Poly
additionsreakt ion monofunktioneile Verbindungen in Anteilen
von vorzugsweise 0 - 2o Molprozent, bezogen auf die Gesamtheit der beim erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten
Komponenten, mitverwendet werden. Beispiele derartiger monofunktlonelier
Verbindungen sind Alky!monoisocyanate, wie
HeJEylisocyanat, Stearylisocyanat, Ary !isocyanate, wie Phenylisocyanat,
^c-Isocyanatonaphthalin oder monofunktionelle
Alkohole, wie z. B. Methanol, Äthanol oder Stearylalkohol.
Bei Verwendimg von im wesentlichen diftxnktionellen Komponenten erfolgt die Erhöhung der. mittleren Funktionalität
der Bindemittel vorzugsweise durch Mitverwendung von 5 - 50 Molprozent an Glycerin, Trimethylolpropan, deren
Alkoxy lierungsprodukte, oxäthyliertem oder propoxyliertem
Pentaerythrit, bezogen auf die Summe aller zur Polyaddition befähigten Ausgangsverbindungen,,
Das erfindungsgemäße Verfahren wird somit unter Verwendung
von eine Uretdlongruppe aufweisenden Polyisocyanaten bzw.
deren Gemischen mit TJretdiongruppen-freien Polyisocyanaten
und den oben beispielhaft erwähnten Verbindungen mit gegenüber Isocyanatgruppen reaktionsfähigen Gruppen bzw. deren Gemischen
durchgeführt. .
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist ferner das Äquivalentverhältnis zwischen gegenüber Isocyanatgruppen
'
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reaktionsfähigen Gruppen und Isocyanatgruppen zu "beachten,
welches zwischen 1,o7 : 1 und 2,5 : 1, vorzugsweise zwischen 1,16 : 1 und 2 ; 1 liegen soll, wodurch Durchschnittsmolekulargewichte
und Konzentration der Endgruppen gesteuert wird. Die Menge der "beim erfindungsgemäßen
Verfahren zum Einsatz gelangenden eine Uretdiongruppe aufweisenden Polyisocyanate soll 5-55, vorzugsweise 8-45
Molprozent, bezogen auf die Summe aller beim erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Reaktionspartner betragen. Durch geeignete
Auswahl der genannten Parameter soll ferner dafür Sorge getragen werden, daß in den Verfahrensprodukten die
Uretdiongruppen in Mengen von 0,6 - 25 , vorzugsweise von 2 - 24 Gewichtsprozent vorliegen.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl in Lösung als auch in Substanz in Gegenwart oder in Abwesenheit von
Katalysatoren bei Temperaturen von 0 - 15o°C, vorzugsweise
15 - 12o°C erfolgen.
Geeignete Lösungsmittel sind gegenüber Isocyanaten und Isocyanatgruppen
enthaltenden Prepolymeren und den für die Umsetzung verwendeten Zerewitinoff aktiven Gruppen inert, wie
z. B. Benzol, Toluol, Xylol, Chlorbenzol, Dichlorbenzol, Äthyl-, Butylacetat, Methyl- und Äthylglykolätheracetat,
gegebenenfalls Aceton, Cyclohexanon, Methyläthylketon, Dimethylformamid.
Gegebenenfalls kann die Reaktion in Gegenwart eines oder mehrerer, die Isocyanatpolyadditionsreaktion beschleunigender
Katalysatoren, bevorzugt tertiäre Amine, wie Triethylamin,
Pyridin, Methylpyridln, N,N-Dimethylbenzylamin, N,N-Dimethylaminocyclohexan,
NjN'-Dimethylpiperazin, Ν,Ν'-Endoäthylenpiperazin,
Amidine, wie 1,5-Diazabicyclo-(0.4.5)-undecen-(5) oder Metallsalze, wie Eisen(III)chlorid, Zinkchlorid, Zinn(II)-2-äthylcaproat,
DibutyIzinn(IV)-dilaurat, Molybdänglykolat und
Zink-2-äthylcaproat durchgeführt werden.
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Fach einer besonderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden die zum Einsatz gelangenden eine Uretdiongruppe aufweisenden Polyisocyanate zunächst mit überschüssigem
Diol der oben unter 1) beispielhaft genannten Art in das
entsprechende eine Uretdiongruppe aufweisende Polyöl überführt,
welches dann mit weiteren üretdiongruppen-haltigen und/oder
Uretdiongruppen-freien Polyisocyanaten sowie weiteren Verbindungen
mit gegenüber Isocyanatgruppen reaktionsfähigen Gruppen zum Endprodukt umgesetzt wird. Vorzugsweise wird bei dieser
Ausführungsform ein eine Uretdiongruppe aufweisendes Diisocyanat mit einem Diol zum entsprechenden eine Uretdiongruppe
aufweisenden Diol umgesetzt, welches dann als Kettenverlängerer mit höhermolekularen NCQ-PrepοIymeren zur
Reaktion gebracht wird, wie sie beispielsweise durch Umsetzung der oben unter 4) und 5) genannten Polyester bzw.
Polyäther mit überschüssigem Polyisocyanat erhalten werden.
Die erfindungsgemäßen Verfahrensprodukte weisen Erweichungsbzw. Schmelzpunkte von 5ο - 18o, im allgemeinen zwischen
6o - 12o C auf. Die Verfahrensprodukte können außerdem unter Einbrennbedingungen bei 9o - 3oo°0, vorzugsweise bei 12o -
23o°G allein oder in Mischung mit anderen Zerewitinoffaktive
Wasserstoffatome aufweisenden Verbindungen, beispielsweise
der oben unter 1) - 5) genannten Art zu hochwertigen Kunststoffen, insbesondere Überzugsfilmen, verwendet werden.
Es ist überraschend, daß bei der bekannten Instabilität der
Uretdiongruppen selbst längere Behandlung der Verfahrensprodukte bei 11O0C trotz Anwesenheit von überschüssigen, mit
Uretdiongruppen reagierenden Gruppen die Uretdionringe nicht nennenswert geöffnet werden und daß lagerstabile Produkte
entstehen, die auch unter Extrusionsbedingungen nicht vernetzen und bereits bei wenig höheren Temperaturen zu hochwertigen
Kunststoffen aushärten.
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Die erfindungsgemäßen Produkte können vor der Anwendung auf übliche Weise mit den bekannten Farbstoffen, Pigmenten, Füllstoffen,
anderen Harzen, Aushärtungskatalysatoren, Hilfsmitteln,
z. B. zur Verlaufsverbesserung, UV-Absorbern, Mattierungsmitteln usw. gemischt werden.
Die durch die vorliegende Erfindung erzielten Vorteile sind insbesondere:
a) Es werden Reaktivpulver zugänglich, die unter Einbrennbedingungen
Vernetzungsreaktionen eingehen, ohne dabei jedoch Blockierungsmittel abzuspalten.
b) Die Beschichtung von Metallgegenständen wird im Vergleich zu pulverförmigen nicht vernetzungsfähigen Überzugsmitteln wesentlich verbessert. Polymerisate, wie z. B.
Polyvinylchlorid, Polyäthylen,Polyamide oder Äthylenvinylaeetat-Gopolymerisate,
die auf den Metallgegenstand aufgebracht werden und nach dem Schmelzen eine Schutzschicht
bilden, sind unvernetzt und deshalb wenig chemikalienbeständig und besitzen oft keinen ausreichenden
Korrosionsschutz. Sie besitzen eine sehr geringe Oberflächenhärte und entsprechen auch im Hinblick auf Aussehen,
Glanz und Verlauf nicht den Erfordernissen eines Lack-Überzugs. Diese Nachteile werden durch die erfindungsgemäßen
Uretdiongruppen enthaltenden Polyurethanpulver
vermieden.
c) Auch gegenüber der Lackierung von Metalloberflächen mit pulvrigen Polyepoxiden, die als Vernetzungsmittel eine
reaktive Verbindung, wie Dicyandiamid, Bortrifluorid-Derivate oder Carbonsäureanhydrid enthalten, ergeben sich
nennenswerte Vorteile. Mit Epoxiden hergestellte Überzüge
besitzen zwar günstige lacktechnische Eigenschaften,
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eignen sich aber nicht für eine Außenanwendung, da sie
nicht licht- und wetterbeständig sind. Bei der Einwirkung von UV-Licht erleiden derartige Lack schicht en«, schnell
Glanzverlust und Ereidung. Erfindungsgemäß Uretdiongruppen
enthaltende Polyurethane inabesondere auf der Grundlage von dimerem Hexamethylendiisocyanat und dimerem· 3-Isocyanatomethy1-3»5,5-trimethylcyclohexy
lisocyanat (Isophorondiisocyanat) besitzen hervorragende Lichtechtheit
und zeigen hohe Wetterbeständigkeit.
d) Der Erweichungspunkt der Verfahr ens produkte kann vorteilhafterweise
so niedrig eingestellt werden, daß das Pulver auf einer geheizten Mischschnecke pigmentiert werden kann,
ohne daß Vernetzung eintritt. Das gegebenenfalls pigmentierte pulverförmige Bindemittel kann ferner nach dem
Auftragen auf den zu lackierenden Gegenstand bei der nachfolgenden thermischen Behandlung zu einem Überzug
mit gleichmäßigem Verlauf verschmelzen und erst danach tritt vollständige Vernetzung ein. Der Erweichungspunkt
des Bindemittels kann ferner vorteilhafterweise andererseits ausreichend hoch eingestellt werden, so daß es gegebenenfalls
bereits pigmentiert - zu einem nicht klumpenden, frei fließenden Pulver mit einer Teilchengröße
von ca. 2o - 12o /U vermählen werden kann. Bei
Zweikomponenten-Systemen kann Erweichungspunkt des Bindemittels
sowie Vernetzungsgrad und Härte des gehärteten Lackes besonders einfach durch entsprechende Wahl und
Konzentration der Zweitkomponente (vorzugsweise verzweigter
pulvriger Hydroxypolyester) eingestellt werden.
Die Verfahrensprodukte stellen entweder Einkoiaponenten-Reaktivharze
oder insbesondere die höhermolekularen Uretdiongruppen enthaltenden Polyadditionsprodukte nach erfolgtem
Zusatz niedermolekularer pulvriger TrIoIa9 Triamide, Biurete
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usw. Mehrkomponenten-Reaktivharze dar. Sie können gegebenenfalls oberhalb ihres Erweichungspunktes mit Pigmenten, Verlaufmitteln,
Weichmachern, Füllstoffen, Katalysatoren und anderen Lackhilfsstoffen homogenisiert werden. Das mit diesen
Zusätzen versehene Reaktivharz wird auf die erforderliche Korngröße vermählen und gesiebt. Selbstverständlich können
die erfindungsgemäßen Bindemittel auch unpigmentiert als Klarlack Verwendung finden oder über lösungsmittel in gelöstem
Zustand zur Anwendung gelangen und z. B. zur Drahtlackierung
und als ElektroIsolierstoffe verwendet werden.
Zur Applikation des Pulverharzes kann eine mit komprimierter Luft betriebene Spritzpistole verwendet werden, oder aber
die Teilchen werden elektrostatisch, aufgesprüht. Die Beschichtung
auf dem Gegenstand wird dann durch Erwärmen oberhalb 13o°C ausgehärtet. Man kann auch so verfahren, daß
man den Gegenstand über 13O0G, z. B. auf 2500C erwärmt und
mit dem Pulverharz in einem Wirbelbett beschichtet.
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Bindemittel können verschiedenartige
Beschichtungen erhalten werden, z. B. glänzende, halbmatte und matte Lacküberzüge und Filme, Folien und
Imprägnierungen. Sie eignen sich zum Überziehen von Metallen, Kunststoffen und Geweben. Sie können als Vliesbindemittel,
Schichtmittel und z. B. zum Umhüllen von Formkörpern eingesetzt werden.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert. Wenn nichts anderes vermerkt ist, sind die genannten
Teile Gewicht st eile. Die angegebenen Molekulargewichte wurden osmotisch bestimmt.
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a) 53,7 Teile eines verzweigten Polyesters vom DurchschnittST·
molekulargewicht 1600 aus Adipinsäure, Phthalsäure, Propandiol-(1,2) und Trimethylolpropan mit einer OH-Zahl von
165 der mittleren Funktionalität χ 4,9 und 50,15 Teile Trimethy3olpropan werden unter Peuchtigkeitsausschluß
bei 400C mit der durch
Umsetzen von 12 Teilen 2-Äthylhexandiol-(1,3) mit 66,3
Teilen einer Mischung aus 8o Teilen 2,4- und 2o Teilen 2,6-Toluylendiisocyanat bei gleicher Temperatur erhaltenen
Produktmischung gemischt. Die Temperatur wird langsam gesteigert und dann 4o Minuten bei 1100C gerührt. Danach
ist kein freies NCO mehr vorhanden. Es werden bei der gleichen Temperatur 17,4 Teile eines aus 2 Molekülen
Toluylendiisocyanat aufgebauten Uretdiondiisocyanats mit einem Gehalt an freien Isocyanatgruppen von 24,0 # untergerührt
und,bis kein freies Isocyanat mehr nachzuweisen ist,behandelt (3o Minuten). Es wird nach dem Abkühlen ein
springhartes, bei etwa 1o5°C schmelzendes, fast farbloses Harz erhalten.
Mittlere OH-Funktionalität des
BindemitteIs: 8,97
Durchschnittsmolekulargewicht
des Umsetzungsproduktes: 3100
Gehalt des Bindemittels an
Uretdiongruppen: 2,12 Gew. %
Hydroxylgehalt des Bindemittels: 4,9 Gew. 56
b) 3oo Teile des nach a) erhaltenenHarzes werden zerkleinert
und mit 15o Teilen Titandioxid (Rutiltype) in einem Extruder während 1 Minute bei 1150C gemischt. Die erstarrte,
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pigmentierte Schmelze wird zerkleinert, gemahlen und durch Sieben von Teilchen mit einem Korndurchmesser von mehr als
80/U befreit. Die gesiebten Teilchen werden nach dem elektrostatischen Pulversprühverfahren unter Anlegen einer
Spannung von 5o Kilovolt auf fettfreie Probebleche aufgesprüht, die nach 3o-minütigem Einbrennen bei 12o°C mit
einem sehr harten, vernetzten Film überzogen sind.
c) Das nach a) hergestellte Harz wird 3o$ig in Aceton gelöst,
die Lösung auf Prüfplatten aus Stahlblech gestrichen. Hach Abdunsten des Lösungsmittels bei Raumtemperatur wurde
3o Kinuten bei 14o°C eingebrannt und dabei ein hochglänzender,
farbloser, sehr harter Film mäßiger Elastizität erhalten.
a) 32,6 Teile Toluylendiisocyanat (80 96 2,4-Isomeres), 34,8
Teile eines linearen Polyesters aus Adipinsäure und Butandiol mit einer OH-Zahl von ca. 50 und einem Durchschnittsmolekulargewicht von 224O -und 2,6 Teile 2,2-Dimethylpropandiol
werden bei Raumtemperatur unter Feuchtigkeit sausschluß gemischt und 2 Stunden auf 7o°G erhitzt.
Es wird eine klare, gelb gefärbte Flüssigkeit mit einem NCO-Gehalt von 16,9 ^ erhalten, die bei Lagerung nach
2 Tagen wachsartig wird.
b) Das nach a) erhaltene Produkt wird zusammen mit 3,53 Teilen Trimethylolpropan und 18,1 Teilen 2,2-Dimethylpropandiol
45 Minuten auf 800C und 45 Minuten auf 1100O erhitzt. Danach
ist kein freies Isocyanat mehr nachzuweisen. Nach Zugabe von 14 Teilen des Uretdiondiisocyanats aus 2 Molekülen
Toluylendiisocyanat wird die Schmelze 3o Minuten bei 1100C gehalten. Das abgekühlte Harz ist springhart und
schmilzt bei ca. 950C.
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Mittlere OH-Funktionalität
des Bindemittels:
Durchsehnittsmolekulargewicht
des ümsetzungsproduktes:
Gehalt des Bindemittels an Ur et d i ongr upp en:
Hydroxy!gehalt des Bindemittels:
2,22 | G-ew | .-* |
4900 | Gew | .-1" |
3,22 | ||
0,77 | ||
c) Harz b) kann als Pulver oder acetonische Lösung aufgetragen in 6o Minuten bei 16o°C zu einem gut verlaufenen,
hochglänzenden, elastischen, harten Film vernetzt werden.
d) 1o Teile des Harzes b) werden mit o,33 Teilen eines verzweigten
Polyesters aus Phthalsäure und TrimethyIo!propan
mit einem Gehalt von ca. 8 fi freien Hydroxy!gruppen bei
12o°C in der Schmelze gemischt und nach dem Abkühlen
pulverisiert. Das auf Prüfbleche aufgesprühte Pulver
ergibt na
de Filme.
de Filme.
12o°C in der Schmelze gemischt und nach dem Abkühlen
t< ergibt nach 3o-minütigem Einbrennen bei i6o°C hochglänzen-
a) 92,6 Teile Toluylendiisocyanat (8o $ 2,4-Isomeres), 115
Teile Poly pro pylenglykol (OH-Gehalt 3,4 $) und 1,29 Teile
Wasser werden 2 Stunden bei 7o°C gerührt, dabei sinkt der Gehalt an freien Isocyanatgruppen auf 14 ^.
b) Das nach a) erhaltene Produkt wird zusammen mit 13,75
Teilen Trimethylolpropan und 38,2 Teilen 2,2-Dimethylpropandiol
45 Minuten auf 8o G und 1 Stunde auf 11o C erhitzt. Dann werden 26,33 Teile des Uretdiondiisocyanats
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aus 2 Molekülen Toluylendiisocyanat eingerührt und weitere 3o Minuten bei 11O0C belassen. Es wird ein bei Raumtemperatur
hartes, bei ca. 960C schmelzendes Harz erhalten,
das nach Einbrennen bei 16o°C während 3o Minuten einen
hochglänzenden, elastischen Kunststoff ergibt.
Durchschnittsmolekulargewicht-
des Bindemittels: 3 82o
Mittlere OH-Funktionalität
des Bindemittels: 2,48
Gehalt des Bindemittels an
Uretdiongruppen: 2,21 Gew
Gehalt des Bindemittels an
s!gruppen: 1,1 Gew.-#
o,61 Teile N-Methyldiäthanolamin, 49,4 Teile des im Beispiel 3
beschriebenen Polypropylenglykols, o,55 Teile Wasser und 38,96 Teile Toluylendiisocyanat (8o # 2,4-Isomeres) werden
2 Stunden auf 6o°C erhitzt. Danach werden 3,53 Teile Trimethylolpropan, 17,5 Teile 2,2-Dimethylpropandiol, gelöst in
1o Volumen-Teilen Essigsäureäthylester und o,31 Teile Eisessig
zugegeben und 2 Stunden bei 8o°C gerührt. Anschließend wird zusammen mit 11,22 Teilen des Uretdiondiisocyanats aus
2 Molekülen Toluylendiisocyanat innerhalb von 15 Minuten auf 11O0C erhitzt und bei dieser Temperatur im Wasserstrahlvakuum
25 Minuten behandelt. Es wird ein bei ca. 840C schmelzendes
Harz erhalten, das durch Einbrennen bei 16o°C während 3o Minuten (oder länger bei höheren Schichtdicken) elastische,
harte, glänzende, vernetzte Kunststoffe ergibt.
Durchschnitt smolekulargewicht
des Bindemittels: 4 3oo
Mittlere OH-ilunktionalität
des Bindemittels: 2,54
Gehalt des Bindemittels an
Uretdiongruppen: 2,23 Gew.-$
Gehalt des Bindemittels an
Hydroxy!verbindungen: 1,0 Gew.-^
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4098 3R /091 L
38,1 Teile Toluylendiisocyanat (8o $>
2,4-Isomeres), 31 ,1
!Teile des in Beispiel 3 beschriebenen Polypropylenglykols,
2,o Teile 2,2-Dimethylpropandiol und o,3 Teile Wasser werden
2 Stunden bei 6o - 7o°C gerührt. Es entsteht eine klare, bei Raumtemperatur mittelviskose Flüssigkeit mit einem NCO-Gehalt
von 17,85 #. Nach Zugabe von 26,85 Teilen des in
Beispiel 1 a) beschriebenen Polyesters, 17,6 Teilen 2,2-Dimethylpropandiol und o,82 Teilen 3,3,5-Trimethyl-5-aminomethyl-cyclohexylamin
wird 85 Minuten auf 8o°C und 3o Minuten auf 11O0G erhitzt. Nach Umsetzung mit 11,22 Teilen des Uretdiondiisocyanats
aus 2 Molekülen Toluylendiisocyanat während 2o Minuten bei 11o - 1150C wird ein bei 11o°C schmelzendes,
farbloses Harz erhalten, das durch 3o-minütiges Einbrennen
bei 16o°C vernetzt werden kann.
Durchschnittsmolekulargewicht
des Bindemittels: 5 7oo
Mittlere OBHPunktionalität
des Bindemittels ι 2,17
Gehalt des Bindemittels an
Uretdi ongruppen: 2,14 Gew.-%
Gehalt des Bindemittels an
Hydroxylgruppen: o, 65 Gew.-96
2o Teile des in Beispiel 1a) beschriebenen verzweigten
Polyesters, 53,75 Teile eines linearen Polyesters aus Phthalsäure und Äthylenglykol mit einer OH-Zahl von 55 und 25 Teile
eines verzweigten Polyesters aus Phthalsäure, Trimethylolpropan,
Butandiol-(1,3) und 2,2-Bis-(4-hydro3cycyclohexyl)-propan
mit einer OH-Zahl von 66 werden bei 12o°C und 12 mm Hg von Spuren von Feuchtigkeit befreit. Nach Zugabe von o,o5 Teilen
Dibutylzinn-(IV)-dilaurat und 16,66 Teilen einer entsprechend dem in der Deutschen Offenlegungsschrift 1 934 763 beschriebenen
Verfahren erhaltenen Mischung aus 3,3,5-Trimethyl-5-
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isocyanatomethylcyclohexylisocyanat, üretdiondiisocyanat und
Triisocyanatoisocyanurat auf Basis des gleichen Diisocyanate im Gewichtsverhältnis 1 : 3 : 6 wird eine Stunde auf 1oo°C
und 3 Stunden auf 8o°C erhitzt. Danach sind keine freien Isocyanatgruppen mehr nachzuweisen. Nach 3o-minütigem Einbrennen
des auf din Prüfblech gesprühten Pulvers bei 16o°C
wird ein klarer, hochglänzender, elastischer, vernetzter 3PiIm erhalten.
Durchschnittsmolekulargewicht
des Bindemittels: 2980
Mittlere OH-Punktionalität
des Bindemittels: 2,11
Gehalt des Bindemittels an
uretdiongruppen: 0,82 Gew.-^
Gehalt des Bindemittels an
Hy droxylgruppen: 1,2 Gew.-^
a) 4oo Teile eines Polyesters aus Phthalsäure und JLthylenglykol
(OH-Zahl 56) und 1oo Teile eines elastifizierend
wirkenden Polyesters aus Adipinsäure und 1,4-Butylenglykol
(OH-Zahl 55) werden zunächst bei 12o°C im Wasserstrahlvakuum im Verlauf von o,5 Stunden entwässert. Nach Zugabe
von 151 Teilen einer Mischung aus 43 Teilen dimerem 3,3»5-Trimethyl-5-isocyanatomethyl-cyclohexylisocyanat
( = dimeres Isophorondiisoeyanat), 11 Teilen trimerem
und 46 Teilen monomerem 3,3,5-Trimethyl-5-isocyanatomethylcyciohexylisocyanat
(NCO-Gehalt der Mischung; 27,7 $>) wird 1o Minuten auf 11O0C gehalten. Anschließend werden o,o3
Teile des Zinn-(H)-SaIzes der 2-Äthylcapronsäure zugegeben.
Die Temperatur wird 4 Minuten auf 112 - 1180C gehalten.
Hierauf wird das NCO-Prepolymere mit 29,6 Teilen 2,2-Dimethylpropandiol-(1,3)
und 4,48 Teilen Trimethylolpropan zu einem verzweigten Uretdiongruppen enthaltenden Polyurethan
umgesetzt. Nach Zugabe der Kettenverlangerungs-
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4 O 9 8 3 8 / D 9 1
mittel wird die Reaktionsmischung sofort in eine Metallschale gegossen, die eine halbe Stunde auf 11O0C nachgeheizt
wird. OH/NCO-lquivalentverhältnis bei der
Polyaddition: 1,165. Man erhält ein springhartes, leicht pulverisierbares Uretdiongruppen enthaltendes Polyurethan.
Erweichungspunkt des Bindemittels; 94 - 1o1 0C
Mittleres Molekulargewicht des
Bindemittels: ' 9 o9o
Mittlere OH-Funktionalität des
Bindemittels: 2,14
Gehalt des Bindemittels an
Uretd iongruppen: 1,82 Gew.-36
Gehalt des Bindemittels an
Hydroxylgruppen: " 0,40 Gew.-#
1>) 1oo Teile des nach Beispiel 7 a) erhaltenen selbstvernetzenden
Polyesterharzes werden in einem zweiarmigen Mischer" mit 2 ο Teilen Titandioxid/Rutilware vermengt und
dann in einer beheizten zweiwelligen Knetschnecke während einer Verweilzeit von 2o Sekunden aufgeschmolzen. Die
Temperatur in der Heizzone beträgt 950C. Nach dem Erstarren
wird die Masse in einer Schlagkreuzmühle vorzerkleinert und dann in einer Schlägerwerkmühle gemahlen.
Durch fraktioniertes Sieben werden die Partikel mit einem
Durchmesser über 8o/U und unter 4o/u abgesondert, das
resultierende Pulver ist gut rieselfähig. Es wurde mit Hilfe einer handelsüblichen PulverSpritzanlage elektrostatisch
versprüht und auf gut entfettete, entrostete Bleche aufgetragen. Die Partikel werden negativ aufgeladen,
die angelegte Spannung beträgt 4o KV, der Förderdruck 0,8 atü. Nach dem Einbrennen während 3ο Minuten bei 1?o C
entstehen sehr harte und glänzende und porenfreie Filme mit einer Filmdicke von etwa 165/U.
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a) Man verwendet das gemäß Beispiel 7a) erhaltene Uretdiongruppen
aufweisende Polyadditionaprodukt zur Herstellung von Zweikomponenten-Systemen unter Mitverwendung der nachstehend
beschriebenen Polyesterkomponenten.
b) 2o8 Teile 2,2-Dimethylpropandiol-(1,3) und 268 Teile
1,1,1-Trishyäroxymethylpropan werden bei 12o - 13o°C
in einer Destillationsapparatur mit Rührer aufgeschmolzen. In die Schmelze trägt.man 444 Teile Phthalsäureanhydrid
ein. Man rührt unter Stickstoffatmosphäre eine Stunde
bei 14o°C, bis sich wieder eine klare Flüssigkeit bildet. Nun gibt man noch 9 Teile (1 Gew.-^) ca. 8o#ige phosphorige
Säure zu. Unter Wasserabspaltung setzt eine lebhafte Reaktion ein. Die Temperatur wird gesteigert und 2-3
Stunden auf 15o°C gehalten. Dabei wird gut gerührt. Danach wird nach Maßgabe der Destillationsgeschwindigkeit
(die Temperatur am Destillationsthermometer sollte um 1oo°C bleiben) innerhalb von ca. 7 Stunden bis auf 22o°C
weiter erwärmt. Man rührt anschließend eine Stunde bei 22o°C und läßt dann auf 15o°C abkühlen und setzt schließlich
die Veresterung unter vermindertem Druck im Wasserstrahlvakuum fort. Innerhalb von 5-7 Stunden wird die
Temperatur auf 22o°C erhöht und bei 22o°C eine Stunde zur Beendigung eier Umsetzung nachgerührt. Die Säurezahl des
Produktes liegt dann bei etwa 1. Die heiße Schmelze wird auf ein Blech gegossen und stellt nach dem Abkühlen eine
spröde, glasige Substanz dar, die sich leicht zerkleinern
läßt.
Ausbeute: 95 #;.
Hydroxy!zahl: 2ο6;
Säurezahl: 1.1
Hydroxy!zahl: 2ο6;
Säurezahl: 1.1
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c) 1ooo Teile des nach Beispiel 7 a) erhaltenen hochreaktiven, selbstvernetzenden, festen Polyesterurethanharzea werden
mit 1oo Teilen des nach b) erhaltenen Polyesterharzes
mittels einer Schlagkreuzmühle vermischt und auf eine Korngröße von maximal 1 mm Durchmesser gebracht, dann mit
4o Teilen Titandioxid (Rutilware) in einem Mischer (System Schleuder- und Wirbelverfahren) gut vermengt und anschließend
in einer heizbaren Knetschnecke (Extruder) aufgeschmolzen. Die Verweilzeit in der Knetschnecke beträgt
2ο Sekunden, die Manteltemperatür 8o°C und die Austrittstemperatur 112 C. Nach dem Erstarren wird die Masse
mittels einer Schlagkreuzmühle vorzerkleinert und dann in einer SchlägerwerkmUhler gemahlen. Durch fraktioniertes
Sieben werden die Partikel über 8o ,u und unter 4o ,u Durchmesser
ausgesondert, das resultierende Pulver ist gut rieselfähig, d. h. es zeigt ein flüssigkeitsähnliches Verhalten.
Es wird mit Hilfe einer handelsüblichen PuIverspritzanlage
("STAJET" der Firma SAMES, Grenoble) elektrostatisch versprüht, die angelegte Spannung beträgt
4o KV, der Förderdruck o,8 atü. Die Partikel werden negativ aufgeladen. Die Haftung auf entrosteten und gut
entfetteten Blechen ist gut. Die Filmdicke beträgt nach Einbrennen während 3o Minuten bei 16o°C ca. 16o/U. Die
Oberfläche ist hart, elastisch und zeigt guten Verlauf. Nach ca. 9oo Stunden Weatherometer-Test zeigen die Lackfilme
keine Vergilbung.
Wie in Beispiel 8 b) werden Polyester aus verschiedenen
Säuren und Alkoholen hergestellt und als Vernetzungskomponente und zir Verbesserung der Fließfähigkeit dem Uretdiongruppen
enthaltenden Polyaddukt des Beispiel 7 a) in Anteilen von
Gewichtsprozent zugegeben. Die erhaltenen Reaktivharze
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4 O 9 P λ: S / O 3 "U
bestehen aus 1ooo !eilen des in Beispiel 7a) beschriebenen
Uretdiongruppen enthaltenden Polyaddukten und I00 Teilen
eines Polyesters aus:
a) 444 Teilen Phthalsäure, I08 Teilen Propandiol-1,2, 59 Teilen
Hexandiol-1,6 und 268 Teilen Trimethylolpropan mit
einem Hydroxy!gehalt von 4,7 & und einer Säurezahl von 3,9-
b) 488 Teilen Benzoesäure, 592 Teilen Phthalsäureanhydrid, 236 Teilen Hexandiol-1,6 und 408 Teilen Pentaerythrit
mit einem Hydroxy !gehalt von 4,2 56 und einer Säurezahl von
1,9.
c) 47o Teilen 3*4-Dichlorphthalsäure, 166 Teilen Isophthalsäure, 118 Teilen Hexandiol-1,6 und 4o2 Teilen Trimethylolpropan
mit einem Hydroxy !gehalt von 7,1 $ und einer Säurezahl
von 2,8.
d) 462 Teilen Hexahydrophthalsäureanhydrid, 68 Teilen
Propandiol-1,2, 12 Teilen Hexandiol-1,6 und 4o2 Teilen
Trimethylolpropan.
e) 3o8 Teilen Hexahydrophthalsäureanhydrid, 166 Teilen
Isophthalsäure, 76 Teilen Propandiol-1,2, 33 Teilen Hexandiol-1,6 und 375 Teilen Trimethylolpropan mit 6,6 56
HydroxylgehaLt und einer Säurezahl von 2,o.
f) 462 Teilen HexahydrophthaLsäureanhydrid, 152 Teilen
Propandiol-1,2, 268 Teilen Trimethylolpropan mit einem
Hydroxy !gehalt von 4,8 56 und einer Säurezahl von 1,5.
g) 296 Teilen Phthalsäureanhydrid, 532 Teilen Isophthalsäure,
4o2 Teilen Trimethylolpropan und 2o8 Teilen 2,2-Dimethylpropandiol-1,3
mit einem Hydroxylgehalt von 5,6 $ und
einer Säurezahl von 1,9. '
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9" <8 /09
h) 592 Teilen Phthalsäureanhydrid, 2o8 Teilen 2,2-Dimethylpropandiol-1,3
und 4o2 Teilen Trimethylolpropan mit einem Hydroxylgehalt von 5j6 i>
und einer Säurezahl von 3,2.
i) 462 Teilen Hexahydrophthalsäureanhydrid, 76 Teilen Propandiol-1,2,
24o Teilen 2,2-Bis-(4-hydroxycyclohexyl)-propan und 268 Teilen Trimethylolpropan mit einem Hydroxy I-gehalt
von 3,8 # und einer Säurezahl von 1,3.
j) 462 Teilen Hexahydrophthalsäureanhy drid, 1o4 Teilen
2,2-Dimethylpropandiol-1,3, 24o Teilen 2,2-Bisr(4-hydroa^-
cyclohexyl)-propan und 268 Teilen Trimethylolpropan mit
einem Hydroxylgehalt von 4,3 $>
und einer Säurezahl von 3,2.
k) 462 Teilen Hexahydrophthalsäureanhydrid, 59 Teilen
Hexandiol-1,6, 38 Teilen Propandiol-1,2, 24o Teilen
2,2-Bis-(4-hydroxycyclohexyl)-propan und 268 Teilen 1,1,1-Trimethylolpropan mit einem Hydroxylgehalt von
3,8 ^ und einer Säurezahl von 2,1.
1) 444 Teilen Phthalsäureanhydrid, 9o Teilen Butandiol-1,3,
94 Teilen Hexandiol-1,6, 228 Teilen Trimethylolpropan und
43 Teilen Äthandiol (Hydroxylgehalt: 4,3 $; Säurezahl: 2,7)
m) 444 Teilen Phthalsäureanhydrid» 9o Teilen Butandiol-1,3,
76 Teilen Propandiol-1,2, 268 Teilen Trimethylolpropan
(Hydroxylgehalt: 4»6 $; Säurezahl: 2,7).
Die Herstellung der Lackfilme aus den pulverförmigen Reaktivharzen
erfolgt auf die gleiche Weise wie in Beispiel 8c) angegeben.
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2317391
4oo Teile eines Polyesters aus Phthalsäure und Äthylenglykol (OH-Zahl 56), 1oo Teile eines Polyesters aus Adipinsäure und
1,4-Butylenglykol (OH-Zahl 56) und 7 Teile TrimethyIo!propan
werden zunächst bei 12o°C 0,5 Stunden entwäseert. Man laßt
die Temperatur auf 115 C fallen und setzt anschließend 87 Teile 1-Methylbenzol-2,4-diisocyanat zu. Nach 2o Minuten werden
dem erhaltenen dünnflüssigen, HCO-Prepolymeren bei 1150C
143,5 Teile des-pulvrigen ot , co -Dihydroxy -ur et d ions der Formel
Γ3 I J Γ
HO-CH0-C-CH0-O-C-NH-V^ ^X. -/ \-/~~\ -NH-C-O-CH0-C-CH0-OH
I \ / \q/ \ / Il I
zugesetzt. Man gießt sofort in eine Metallschale und führt
die Polyaddition bei 11o°C im Verlaufe von o,5 Stunden im Heizschrank zu Ende. Man erhält nach dem Abkühlen ein springhartes,
leicht pulver!sierbares Harz, das wie in Beispiel 7 b)
beschrieben für die Herstellung harter und glänzender Filmüberzüge
geeignet ist.
Durchschnittsmolekulargewicht
des Bindemittels: 8 8oo
Mittlere OH-Funktionalität
des Bindemittels: 2,07
Gehalt des Bindemittels an
Uretdiongruppen: 2,92 Gew,-#
Gehalt des Bindemittels an
Hydroxylgruppen: 0,4 Gew.-%
Le A 14 82o - 29 -
9r ί R /
IV
Beispiel 11 43U
5oo !eile eines linearen Polyesters aus Phthalsäure und
Äthylenglykol der OH-Zahl 56 werden während einer halben Stunde
bei 13o°0 im Wasserstrahlvakuum entwässert. Man kühlt anschließend
auf 11O0C ab und fügt 169,3 Teile einer niederviskosen
Uretdiongruppen enthaltenden Polyisocyanatmisehung
zu, die zu 67 Gewichtsprozent aus dimerem Hexamethylendiisocyanat
und zu 33 Gewichtsprozent aus Tris-isoeyanatohexylisocyanurat
besteht. Der Isoeyanat-Gehalt dieser Mischung liegt bei 24*92 Gewichtsprozent. Das Reaktionsgemisch wird
anschließend während 25 Minuten bei 11o°C zur Beendigung
der Prepolymerbildung gehalten. Anschließend werden 67 !Delle
Trimethylolpropan eingerührt. Bas Eeakti ons gemisch wird
dann auf ein Metallblech gegossen und dort während 2 Stunden auf 11 ο C gehalten. Es resultiert ein springhartes, leicht
pulverisierbares Harz, das für die Herstellung harter, glänzender, lichtechter Filme geeignet ist.
Durchschnittsmolekulargewicht
des Bindemittels: 2 95o
Mittlere ÖH-Funktionalität
des Bindemittels: 3,99
Gehalt des Bindemittels an
Uretdiongruppen: 3,83 Gew
Gehalt des Bindemittels an
Hydroxylgruppen: 2,3 5ew.
Ersetzt man in obigem Beispiel das Trimethylolpropan durch
a) o,5 Mol Dimethylolpropionsäure,
b) o,25 Mol Ammoniumcarbonat und o,25 Mol Trimethylolpropan,
c) o,25 Mol Adipinsäure und o,25 Mol Trimethylolpropan oder
d) ο,25 Mol des Halbamids aus Maleinsäureanhydrid und
Ammoniak und o,25 Mol Trimethylolpropan
Le A 14 82o - 3o -
40 983 8/091 L
so erhält mau jeweils gut pulverisierbare verzweigte Polyadditionsprodukte
mit eingebauten Uretdiongruppen und mit
den uretdiongruppen reaktionsfähigen Endgruppen.
Dieses Beispiel zeigt die Herstellung von erfindungsgemäßen
Bindemitteln mit verzweigter Struktur und hoher Uretdiongruppenkonzentration
und die Möglichkeit die erfindungsgemäßen Bindemittel mit Wasser von Spuren an anhaftenden lösungsmitteln
zu reinigen, ohne daß hierbei tJretdiongruppen
hydrolysiert werden.
62 Gewichtsteile (= 1 Mol) Äthylenglykol werden in 3000
Gewichtsteilen Dimethylformamid bei 750C mit 696 Gewichtsteilen des dimeren ÖJoluylendiisocyanate (80 # 2,4-Isomeres)
in Gegenwart von 0,3 Gewichtsteilen des Zinn-II-Salzes der
2-Äthylcapronsäure zum ifOO-Prepolymeren im Verlauf von
2 Stunden umgesetzt. Anschließend fügt man zur entstehenden Suspension in einem Guß 268 Gewichtsteile geschmolzenes
Irimethylolpropan zu und sorgt durch gute Kühlung, daß die
Innentemperatur des Ansatzes nicht über 800O steigt. Man
rührt nach Beendigung der exothermen Reaktion 2 Stunden bei 750O und läßt anschließend die Suspension unter gutem Rühren
erkalten. Hierbei bildet sich ein feinteiliges Pulver. Man versetzt die Dispersion bei 200C mit 8000 Gewichtsteilen
Wasser und filtriert das pulvrige Polyadditionsprodukt. Man wäscht das Reaktionsprodukt mit viel Wasser, anschließend
mit Aceton und befreit es von anhaftendem Dimethylformamid. !fach dem Trocknen wird ein feinpulvriges Polyadditionsprodukt
erhalten, das durch 15 minütiges Einbrennen bei 1800C vernetzt
wird.
Le A 14 82o - 31 -
40983S/091Δ
Durchsehnittsmolekulargewieht.
des Bindemittels: 1100
Mittlere OH-Funktionalität des
Bindemittels: 4,27
Gehalt des Bindemittels
an Uretdiongruppen: 24,2 Gew.-%
Gehalt des Bindemittels
an Hydroxylgruppen: 6,6
Le A 14 820 - 32 -
O 9 8 3 8 / Π 9 1 L
Claims (1)
- Pat entansprüche1y Verfahren zur Herstellung von lagerfähigen, als Bindemittel für oberhalb 1100C härtbare Pulverlacke geeigneten verzweigten Polyisocyanat—Polyadditionsprodukten des Molekulargewichtsbereicha 464 - I8000 durch Umsetzung von eine Uretdiongruppe aufweisenden Polyisocyanaten bzw. deren Mischungen alt üretdiongruppenfreien Polyisocyanaten mit Verbindungen mit gegenüber Isocyanatgruppen reaktionsfähigen Wasserstoff atomen, dadurch gekennzeichnet, daßa) die Funk-fckmlität der an der Polyadditionsreaktion beteiligten Reaktionskomponenten tmd deren Mengen-r Verhältnisse so gewählt werden, daß die mittlere Funktionalität der Verfahrensprodukte bezogen auf die in den Verfahrensprodukten vorliegenden endständigen Reaktivgruppen zwischen 2,05 und 10 liegt,b) die an der Reaktion beteiligten Komponenten in einem Äquivalentverhältnie von gegenüber Isocyanatgruppen reaktionsfähigen Gruppen : Isocyanatgruppen von 1,o7 : 1 bis 2,5 : 1 entsprechenden Mengen zum Einsatz gelangen, undc) die eine Uretdiongruppe aufweisende Polyisocyanate in solchen Mengen mitverwendet werden, daß in den Verfahrensprodukten 0,6 - 25 Gewichtsprozent an Uretdiongruppen -Ii=(CO)2=Ii- vorliegen.2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung bei 0 - 15o°C liegenden Temperaturen, gegebenenfalls in Anwesenheit der in der Polyurethanchemie an sich bekannten, die Isocyanatpolyadditionsreaktion beschleunigenden Katalysatoren durchgeführt wird.Le A 14 820 - 33 -409838/09IA3* Gemäß Anspruch 1 und 2 erhältliche Polyisocyanat-Po Iyaddtionsprodukte.4. Verwendung der gemäß Anspruch 1 und 2 erhältlichen » Polyisocyanat-Polyadditionsprodukte als Bindemittel in oberhalb 11O0C härtbaren Pulverlacken.5. Verwendung der gemäß Anspruch 1 und 2 erhältlichen Polyisocyanat-Polyadditionsprodukte als Bindemittelkomponente in Zweikomponenten-Lacken in Kombination mit 5-45 Gewicht eproaent, bezogen auf Gesamt bindemittel, an Poly hydroxy !verbindungen des Molekulargewichtsbereichs 4oo - 6ooo.Le A 14 82o -34 -.40983 8/0914
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