DE2307924B2 - Verfahren zur Direktreduktion von Eisenerzen - Google Patents
Verfahren zur Direktreduktion von EisenerzenInfo
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Description
im Gegenstrom geführt wird, wobei ein Teil dieses Reduktionsgasgemisches vor Erreichen des in Strömungsrichtung
hinteren Endes des Aggregates aus diesem herausgeführt und einer Regenerierung zugeführt
und anschließend zusammen mt frischem Reduktionsgasgemisch dem Aggregat wieder zugeführt wird
Bei einem durch die US-PS 28 37 419 bekannten derartigen Verfahren wird der vor En eichen des in
StrömungTichtung hinteren Endes des Aggregates
aus diesem herausgeführte Teilstrom dem Generator zur Herstellung von frischem Reduktionsgas zugeführt.
Insgesamt stiebt die bekannte Lehre eine Verringerung des Koksverbrauches beim Verhütten von
Erzen an. Dadurch soll der Tatsache Rechnung getragen
werden, daß die Kokskohlenbasis nicht oder zumindest nicht überall für die herkömmlichen Verhüttungsverfahren
ausreicht. Die Frage, inwieweit die Wirtschaftlichkeit eines derartigen Verfahrens auch
vom Gesamtenergiebedarf, also nicht nur vom Koksverbrauch, abhängig ist, bleibt dabei außer Betracht
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, den Energiebedarf des Verfahrens der"eingangs
beschriebenen Art zu verringern. Es echt somit
— abweichend von der Lehre gemäß der ijS-PS
nicht darum, für irgendein bisher verwendetes Reduktionsmitlel
einen Ersatz zu finden. Vielmehr wird eine Verbesserung der Wirtschaftlichkeit des Direktreduktionsverfahrens
angestrebt.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindun« vor, daß der Teilstrom des Reduklionsgasgemisches
etwa an der Stelle aus dem Aggregat herausgeführt wird, an welcher das zu behandelnde Erz im Verlauf
des Reduktionsvorganges von der Maenetit- zur Wüstit-Stufe übergeht.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand eines Schachtofens erläutert, ohne daß dadurch deren Anwendung
auf einen Schachtofen beschränkt sein soll. Die im Schachtofen befindliche Erzsäule weist an
ihrem oberen Ende praktisch unverändertes Ausgangsmaterial auf, wohingegen an ihrem unteren
Ende im wesentlichen reines Fe vorhanden sein wird. Zwischen diesen beiden Extremen befinden sich
Übergangsstufen, wobei sich im wesentlichen folgende Schichten oder Zonen übereinander vor· oben nach
unten befinden: Hämatit — Magnetit — Wüstit Fe.
Die Reduzierbarkeit, d. h. die Bereitschaft zur Sauerstoffabgabe der jeweiligen Schicht, nimmt von
oben nach unten deutlich ab. Die Reduktion in den oberen Zonen bereitet demnach weniger Schwieriukeiten
als in den unteren Schichten. Deniziifol,»; wird
der im Aggregat verbleibende Teilgasslroni" weitgehend
ausgenutzt und zu einem kaum noch verwertbaren kalten Gichtgas umgewandelt. Andererseits
wird der abgezweigte Teilgasstrom nacii seiner weitgehenden Befreiung von Kohlendioxid und Wasserdampf
dem frischen, z. B. aus einem Vergaser kom-■lenden
Reduktionsgasgemisch zugemischt, so daß im Ergebnis das z. B. über eine Kohlevergasung zuzusetzende
frische Reduktionsgas in bezug auf Kohlenmonoxid und WasserstolT nur geringfügig die zum
stöchiometrischen Abbau des ErzsauerstolTs notwendige Reduktionsgasmenge übersteigt.
Am Übergang von der Magnetit- zur Wüstit-Stufe hat das Reduktionsgas noch ein so größeres Reduktionspotential,
daß es nach Entfernen der nicht mehr reduzierenden Bestandteile noch einmal ohne weiteres
mit Nutzen durch die Wüstit-Stufe geschickt werdenkann. Letzten Endes stellt es eine Verschwenduni'
dar, dieses die Wüstit-Stufe verlassende Reduktionsgas zur Behandlung der Hämatit-Stufe zu verwenden,
in welcher die Bereitschaft des Erzes zur Abgabe von Sauerstoff ohnehin sehr groß ist.
Die bei Anwendung der Erfindung erzielbaren Einsparungen liegen in der Größenordnung von bis zu
50%. Dies bedeutet, daß bis zur Hälfte der frischen Reduktionsgasmenge eingespart werden kann, die
notwendig wäre, wenn der gesamte Reduktionsgasstrom bis zur Gicht des Reduktionsaggregates geführt
würde. Es ist zwar unvermeidbar, daß für die Reinigung usw. des rückzuführenden Teilgasstromes ebenfalls
Kosten entstehen. Diese sind jedoch wesentlich geringer als die Aufwendungen, die durch die Herstellung
einer entsprechenden Menge von frischem Reduktionsgas entstehen würden.
Die Erfindung sieht weiterhin die Möglichkeit vor, daß das Reduktionsgasgemisch durch die Vergasung
von Kohle, vorzugsweise von Braunkohle, im Gleichstrom in einem dicht oberhalb des ersten Wirbelpunktes
betriebenen Fluidatbett hergestellt wird. Dies geschieht vorteilhaft unter Verwendung eines sogenannten
Hochtemperatur-Winkler-Generators, der, an sich — bei tiefen Temperaturen arbeitend — seit
Jahrzehnten bekannt ist. Die bisher üblichen Temperaturen bis etwa 900° C werden bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren zur Erzielung eines direkt nutzbaren Reduktionsgases im Fall der Verwendung von
reaktionsfähigen Brennstoffen, wie z. B. Braunkohle, auf etwa 1100 C angehoben, eine Temperatur, die
genügt, um ein Reduktionsgas mit genügend geringem Oxidationsgrad (z.B. kleiner 5"/o) zu schallen.
Als Oxidationsgrad wird hierbei der Anteil von CO2 -;- H„O in den insgesamt im Reduktionsgas enthaltenden
Komponenten CO, CO2, H2O, H2 verstanden.
Die zum Einsatz gelangende Kohle der Körnung von etwa 0 bis 6 mm wird vor Einsatz im
Fluidatbett-Vergaser vorteilhaft auf etwa 4 bis 15 Gewichtsprozent
Wasser vorgetrocknet, so daß die angestrebte Vergasungstemperatur durch eine entsprechende
Vorwärmung der Luft (oder der sauerstoffangereicherten Luft) erreicht wird, beispielsweise
durch Vorwärmen auf etwa 900° C, wenn Braunkohle vergast wird. Die Bedingungen im Fluidatbett
werden durch Gasgeschwindigkeiten in der Nähe des unteren Wirbelpunktes so eingestellt, daß es gelingt,
auch feinkörnige Kohle genügend lange im Fluidatbett zur Reaktion zu bringen und sie nicht ungenutzt
mit dem Gasstrom nach oben auszutragen. Die Menge an Vergasungsmitteln wird zweckmäßig so
eingestellt, daß der aus der Kohle ausgetriebene Wasserdampf und die aus der Kohle entbundenen flüchtigen
Bestandteile zur Fluidiemng der Kohle des vorteilhaft im Gleichstrom betriebenen Vergasers
beitragen. Dabei kann es weiterhin vorteilhaft sein, vorgeschwelte Kohle einzusetzen, die beispielsweise
bis übei 300° C geschwelt wurde. Zur Vermeidung von Anbackungen im Vergaser und zur Entschwefelung
des sich bildenden Gasgemisches kann der zugcfiihrten Kohle Kalkstein in Mengen bis etwa 200O
in Abhängigkeit von der Schlackenmence und Zusammensetzung, vornehmlich etwa 5 Gewichtsprozent
zugesetzt werden. Zum einen wird hierdurch eine Krümelbildung der Asche zum Zwecke des
besseren Austrags hervorgerufen; Schlackenansätze an den Wandungen werden vermieden; zum anderen
wird die Entschwefelung des im Vergaser entstandenen Irischen Reduktionsgas« hp.wirkt I »as Am Ver-
gaser verlassende Reduktionsgas kann zur Vcrmei- gen und der Regeneration zugeführt wird Es kann
dung von schädlichen Sintcrmcheinungen im z. B. zur Vorwärmung der Vergasungsluft des Fluidatbett-
aneeeliederten Gegenstrom-Schachtofen oder im Wir- vergaser*, zur Erztrocknung und zur Regenera ion
belbett-Reduktionsaggrcgat auf die im Reduktions- des Gichtgases, d. h. zur Entfernung von Kohlen-
acgreeat erwünschte Temperatur bis etwa 10000C 5 dioxid und Wasserdampf, verwendet werden. Das im
entweder durch austretendes Vorreduktions-Gichlgas Generator so gereinigte Gas wird erneut dem Kreis-
(indirekter Wärmeübergang) oder durch Zumischung lauf zugeführt.
von regeneriertem Gichtgas so weit heruntergekühlt Es kann vorteilhaft scm, daß die Vorreduktions-
werden daß mit der im Reduktionsaggregat bewirk- stufe in einem von der Endreduktionsstufe getrennten
ten Ma'ximaltemperatur ein Zusammensintern des in io Aggregat betrieben wird.
diesem erzeugten Eisenschlammes weitgehend ver- Des weiteren ist es vorteilhaft, den Fluidatbettvermiedenwird
Saser beispielsweise gegenüber einer nachgeschalte-Zur
Erzielung eines zur Rückführung nach Aus- ten Mischkammer und dem Reduktionsaggregat mit
waschung besonders geeignetes Gichtgases, z. B. bei einem Überdruck bis über 1 bar zu betreiben, um
Abzug desselben aus der Magnetit-Stufe, wird ein 15 Gaspumpen für das heißgehende Reduktionsgas zu
taktmäßioer Gaswechsel des quer zur Absenkrichtung vermeiden und eine einwandfreie Zwangsstromung
des Erzes strömenden Reduktionsgases im Quer- sicherzustellen. Als zweckmäßig erweist sich weiterstrom-Schachtofen
angestrebt, wobei der Gasrich- hin die heißgehende Entstaubung der jeweiligen Gastungswechsel
etwa in Abständen von 5 bis 60 Min., ströme (z. B. aus dem Fluidatbett und aus der Mavornehmlich
bei etwa 15 Min. vorgenommen wird. 20 gnetitstufe) nach bekannten Verfahren. Bei Betrieb
Zur Erzielung vorteilhafter Erzzustände im des Fluidatbettes bei Temperaturen oberhalb von
Schachtofen, im Wirbelbett-Reduktionsaggregat etwa 1100° C kann es notwendig sein, eine indirekte
od dgl wird eine Erzvorwärmung vorgenommen, Frischgaskühlung, z. B. mit Gas, das zur Vergaserderen
Wärmebedarf durch die Verbrennung eines Luftvorwärmung oder zur Erztrocknung bestimmt ist,
Gichtgasteilstromes, z. B. aus der Magnetit-Stufe, 25 durchzuführen.
aufgebracht wird. Im einzelnen wird beim Ausführungsbeispiel ge-Zur
Luftvorwärmung des Fluidatbettvergasers maß F i g. 3 die Braunkohle 1 (0,4677 t mit 8 °/o
kann ebenfalls hochwertiges Abgas, z.B. aus der Wassergehalt) dem bei etwa 11000C arbeitenden
Magnetit-Stufe, eingesetzt werden. Es kann jedoch Vergaser zugeführt, der mit der Vergasungsluft 3
aus Gründen höherer Zuverlässigkeit günstiger sein, 30 (864,1 Nm3) nach der Vorwärmung in 4 durch den
einen Teilstrom des im Fluidatbettvergasers erzeug- Vergasungsmittelstrom 5 (bei 851° C) beaufschlagt
ten frischen Reduktionsgases direkt zur Luftvorwär- wird. In den Vergaser wird zusätzlich Kalkstein 6
mung zu verbrennen; in diesem Fall wird eine Un- (21,5 kg) eingeführt. Aus dem Vergaser wird
abhängigkeit der Reduktionsfahrweise, z. B. im die Asche (36,7 kg) und das Reduktionsgas 8
Schacht von Reduktionsgasherstellung (Luftvorwär- 35 (1483.4 Nm3 mit einem CO : H2: CO2: H2O : N,-mung
der Vergasungsluft) erzielt. Verhältnis von 33,41:17,1:1,49:1,77:46,23 bei Es ist ebenfalls vorteilhaft, bei einem Verbund- 1100° C) abgezogen. Das Reduktionsgas 8 gelangt in
betriebj z. B. mit einem Stahlwerk, das hochwertige die Mischkammer 9, in der auch das wiedererhitzte
Abgas,' z. B. aus der Magnetitstufe, oder direkt das regenerierte Gas 25 mit der Temperatur von etwa
Reduktionsgas zur Erzeugung von elektrischer Ener- 40 900° C eingeleitet wird. Das Reduktionsgas 10
gie (bei autarker Anstrebung eines Stahlwerkkom- (4226,2 Nm3 mit dem Verhältnis CO : H2: CO2: H„O
Jlexes einschließlich Elektroöfen und Walzwerk) zu : N2 = 26,3 :13,7 :0,59 :1,91:57,5 mit 924° C) vernutzen,
'aßt die Mischkammer 9 und gelangt in den unteren
Das Verfahren gemäß der Erfindung hat gegen- Teil des Schachtofens 11 c, der in der Endreduktionsüber
solchen Verfahren, die ohne Gasrückführung +5 stufe bei etwa 9400C arbeitet. Das Erz 12 (1,552 t
arbeiten, den Vorteil, daß der Energiebedarf z. B. in mit 64,42 %> Fe und 4°/o H2O) gelangt in den ErzForm des Frischkohlezusatzes gesenkt wird. Dadurch trockner 15 und von dort als angetrocknetes Erz 12 a
gelingt es, die Baugrößen von Vergaser und z. B. Re- in den Vorreduktionsteil 11a des Schachtes. Nach
duktionsschacht so aufeinander abzustimmen, daß Verlassen der Wüstit-Stufe tritt das Reduktionsgas
die jeweiligen optimalen Baugrößen eingehalten wer- 50 16 (3430,9 Nm3) aus dem Schachtteil 11 b aus und
den. Besonders wichtig ist es, daß durch Senkung wird in die Teilströme 17 (173 Nm5), 20 (3033,9 Nm3'
des Brennstoffverbrauchs pro Tonne ausgebrachten und 26 (224 Nm3 mit der Gaskonzentration CO : H.
Eisenschwamm die Wirtschaftlichkeit des Gesamt- : CO2: H2O : N2 = 20,29 :10,71:6,6:4,9 : 57,5) auf·
Prozesses beträchtlich gesteigert wird. gespalten. Der "Gichtgasanteil 17 gelangt in den Erzin
der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der 55 trockner 15 zusammen mit der Luft 18 (134,4 Nm3)
Erfindung dargestellt. Es zeigt ' aus der das Abgas 19 austritt. Aus der Vorreduktions
Fig. 1 im Schema die wesentlichen Zu- und Ab- stufe tritt ein nicht brauchbares Gichtgas 14 mi
führungen für Erz, Enderzeugnis und Gas eines etwa 1200C aus. Aus der Endreduktionsstufe trit
Schachtofens, der Eisenschwamm 13 (1,0714 t mit 93,10Zo Fe
Fig. 2 die graphische Darstellung des Abbaus von 60 aus. Der verwertbare Gichtgasteilstrom 28 tritt in dei
Eisenoxiden, Gegenstromwärmeaustauscher 21 ein, den er als Gas F i g. 3 und 4 jeweils eine schematische Darstellung strom 22 zur Regeneration 23 verläßt, woraus durcl
des Verfahrensganges bei der Umsetzung von Braun- den Teilstrom 23 a Kohlendioxid und Wasserdamp
kohle zu Reduktionsgas und Verwendung des letzte- (etwa 197,3 Nm' CO2 und 93,8 Nm3 H2O) entfern
ren in einem Reduktionsaggregat. 65 werden und das regenerierte Gas 24 in den Gegen
F i g. 1 läßt erkennen, daß ein Teil des unten in Stromwärmeaustauscher 21 strömt, um aufgehei2
einen Schachtofen eingeführten Reduktionsgases als Gasstrom 25 (mit etwa 900° C) dem Gegenstrom
nach Verlassen der Wüstit-Stufe als Abgas abgezo- wärmeaustauscher 21 (mit dem Gasverhältnis C(
: H2: CO2: H2O : N2 = 22,44 :11,86 : 0,1 : 2,0 : 63,6)
zu verlassen.
Der Teilstrom 26 wird mit der Luft (174 Nm3) im Luftvorwärmer 4 verbrannt und verläßt als Abgas 28
den Luftvorwärmer.
Im Gegensatz zu F i g. 3 wird in F i g. 4 die Luftvorwärmung in dem Luftvorwärmer 4 vor dem Fluidatbettvergaser
2 durch Verbrennung von Produktgas 26 (137,7 Nm3) erzielt. Die leicht veränderten Massen-
und Konzentrationsverhältnisse sind im einzelnen der F i g. 4 zu entnehmen.
Der Vorteil der Erfindung wird beim Vergleich mit der Prozeßführung ohne Gasregenerierung deutlich.
Verzichtet man ganz auf eine Gasregeneration, so wird bei einstufiger Reduktionsprozeßführung aus
der Vorreduktionsstufe ein Gichtgas den Prozeß verlassen, das sowohl einen hohen Anteil an fühlbarer
als auch an chemischer Energie enthält, die in weiteren nicht zur Vorreduktion gehörigen Prozeß-Stufen
genutzt werden muß, um eine genügende Wirtschaftlichkeit zu erreichen (gedacht wird z. B. an eine angegliederte
Stromerzeugung).
Hierbei erhöht sich zwangsläufig die Einsatzenergiemenge in Form kostenintensiver Trockenkohle
um mehr als 100 %>. Die zugeführte Mehrenergie führt zu Abwärmeproblemen (dies vor allem
bei Kleinanlagen, bei denen eine Abwärmenutzung nicht lohnend erscheint).
Als wichtige verfahrenstechnische Vorteile des erfindungsmäßigen Verfahrens ergeben sich:
Der geringe Oxidationsgrad im Reduktionsgas des Hochtemperatur-Winklervergasers ermöglicht es, das
dem Vergaser entströmende Gas nach Mischung mit dem regenerierten Teilgasstrom direkt ohne Zwischenschaltung
zur Reduktion zu nutzen. Bei einem Kohlenmonoxid: Wasserstoff-Verhältnis von etwa
2:1 wird die Forderung nach einer autothermen Schachtfahrweise bei der Reduktion näherungsweise
erfüllt. Der hohe Anteil an Inertgas im Reduktionsgas (Stickstoff) führt zu einem gleichmäßigen Temperaturprofil
im Reduktionsofen.
Das bereitgestellte Reduktionsgas kann nicht nur für eine sogenannte Direktreduktionsanlage vorgesehen
werden, sondern es empfiehlt sich auch zur
ίο Einblasung als Substitutions-Reduktionsmittel im
Hochofen-Verfahren, wobei die Gastemperaturlage z.B. um etwa 11000C geeignet ist, das Gas in die
Hochofenzone gleicher Temperaturlage mit noch fester Beschickung einzublasen, so daß das Eisenerz
im Hochofen im festen Zustand durch die Gaszugabe in dem Ofenschacht bis zu Reduktionsgraden
nahe bei 100% reduziert wird. Hierdurch gelingt es, zur Leistungssteigerung im Hochofen beizutragen und
den Verbrauch an teurem Koks wesentlich zu vermindern.
Bei dieser Betrachtungsweise wird die Rolle des Direktreduktionsaggregates für das Eisenerz vom
oberen Teil des Hochofens mit fester Beschickung übernommen.
Bei der Gasherstellung im Fluidatbett wird je nach Verwendungszweck zur Reduktionsgasherstellung füi
den angeschlossenen Direktreduktionsbetrieb odei den Hochofen ein Druckniveau angestrebt, das bei
der Direktreduktion bis etwa 10 bar beträgt, vornehmlich leicht über dem Normaldruck liegt unc
beim Hochofen dem jeweiligen Hochofendruck ar der Einblasestelle in den Schacht entspricht, d. h. vornehmlich
bis etwa 2,5 bar Überdruck; dadurch wire vermieden, daß gesonderte Kompressions- unc
Pumpeinrichtungen des Heißgases erforderlich sind
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Verfahren zur Direktreduktion von Eisenerzen unter Verwendung eines reduzierenden
Gasgemisches, welches durch ein das zu reduzierende Erz enthaltendes Aggregat vorzugsweise im
Gegenstfom geführt wird, wobei ein Teil dieses Reduktionsgasgemisches vor Erreichen des in
Strömungsrichtung hinteren Endes des Aggregates aus diesem herausgeführt und einer Regenerierung
zugeführt und anschließend zusammen mit frischem Reduktionsgasgemisch dem Aggregat
wieder zugeführt wird, dladurch gekennzeichnet,
daß der Teilstrom des Reduktions- »5 easgemisches etwa an der Stelle aus dem Aggregat
herausgeführt wird, an welcher das zu behandelnde Erz im Verlauf des Reduktionsvorganges
von der Magnetit- zur Wüstit-Stufe übergeht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- so
kennzeichnet, daß das Reduktionsgasgemisch durch die Vergasung von Kohle, vorzugsweise
von Braunkohle, im Gleichstrom in einem dicht oberhalb des ersten Wirbelpunktes betriebenen
Fluidatbett hergestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an oxidierenden
Bestandteilen der Kohle, H2O und CO2, so eingestellt
wird — gegebenenfalls durch Vorbehandlung derselben, wie Trocknung auf H2O-Gehalte
bis höchstens etwa 15°/o oder Vorschwelung bis
etwa 300° C —, daß unter Berücksichtigung der weiteren nachfolgend aufgeführten Maßnahmen
die Temperatur im Fluidatbett zwischen etwa 1050 und 145O0C liegt, vornehmlich bei etwa
1100° C.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vergasungsluft auf etwa
450 bis 900° C vorgewärmt wird, vorzugsweise auf etwa 800° C, derart, daß mit der Höhe der
Vorwärmtemperatur die Fluidatbett-Temperatur einreguliert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wasserdampfentbindung
und das Freiwerden der flüchtigen Kohlebestandteile als Fluidierungshilfe und Vergasungsmittel
genutzt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zu vergasenden Kohle eine
Kalksteinmenge zwischen etwa 2 und 20 0Zo, vorzugsweise
etwa 5%, der Kohlenmenge zugesetzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 2, 3 und 6, gekennzeichnet
durch eine gegenseitige Abstimmung der Maßnahmen gemäß den Ansprüchen 3 und 6,
derart, daß sich ein CO: H^-Verhältnis in dem
den Generator verlassenden Gas zwischen etwa 1,5:1 und 2,5 :1, vorzugsweise bei etwa 2 :1 einstellt,
mit einem Oxidationsgrad zwischen etwa
3 und lO°/o, vorzugsweise bei etwa 50Ai.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der aus dem Aggregat herausgeführte
Teilstrom durch Auswaschen von CO2 und H„O nach einem der bekannten Waschverfahren
"regeneriert wird.
9. Verfahren nach Anspruch 2. gekennzeichnet durch Erhitzung des zur Vermischung mit dem
Vergasergas bestimmten Rückgases aus dem Reduktionsaggregat nach Auswaschung von CO2
und HO im Gegenstrom mit dem aus diesem
!../Ion Ahoa«;
kennzeichnet, daß die Luftvorwärmung zur ErzfekS
der Vergasungstemperaturen im Fluidatbett
durch Verbrennung eines Gichtgasante.les (z B. Gichtgas aus der Magnetit-Stufe) erreicht
WIΠ Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Luftvorwärmung zur FluidXttvergasung
dadurch erreicht w.rd, daß e.n
Teil des Produktionsgases zur Luftvorwärmung Verbr2
i2Verfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, aab uie
Gkrhtgasregenerierung (z. B. Gichtgas aus der
Mapnetit-Stufe) 'teilweise entfällt und das aus oem
Vergaser, 'vornehmlich mit etwa HOO" C.austretende
Reduktionsgas indirekt auf etwa 1000 C heruntergekühlt wird, so daß keine Smterersche.-nungen
im nachgeschalteten Reduktionsschacht
auftreten können. ,
13 Verfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
durch das frische Reduktionsgas aufgeheizte
Gichtgas mit seiner chemischen und fühlbaren Wärme in angegliederten Prozessen (wie einer
Stromerzeugung) genutzt wird.
14 Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei
nicht ausreichendem Vorhandensein von Gichtgas für die angegliederten Prozesse das Gichtgas in
einer Mischkammer um frisches Reduktionsgas aus dem Fluidatbeüvergaser angereichert w.rd
15 Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet daß zur Abziehung
eines definierten Gichtgases (z. B. aus der MagneTit-Stufe) auf einen quer durchströmten
Reduktionsschacht mit taktmäßigem Richtungswechsel im 5- bis 60-min-Takt, vornehmlich auf
einen 15-min-Wechseltakt, zurückgegriffen wird.
16 Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die 111
den Vergaser eingesetzte Trockenkohle mit der Körnung U bis etwa 10 mm, vornehmlich bis
6 mm, zum Einsatz kommt.
17 Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rolle der nachpeschalteten Eisenerz-Direktreduktionsanlage
vom Hochofenoberteil übernommen
wird und das Reduktionsgas in der Hochofenebene über der Blasformebene eingeblasen wird
in der etwa bis auf Abweichungen um 100° C die Temperatur herrscht, mit der das Reduktionsga;
den Kohlevergaser verläßt.
18 Verfahren nach einem der vorhergehende! Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß de
Gasdruck im Kohlevergaser bis über oberhall des Druckes der nachgeschalteten Aggregate ein
gestellt wird.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Direkt reduktion von Eisenerzen unter Verwendung eines re
duzierenden Gasgemisches, welches durch ein das ζ reduzierende Erz enthaltendes Aggregat vorzugsweis
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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DE2307924A DE2307924B2 (de) | 1973-02-17 | 1973-02-17 | Verfahren zur Direktreduktion von Eisenerzen |
Publications (2)
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BHN | Withdrawal |