DE2306513C3 - Schubrohr-Wasserstrahlantrieb mit Treibgasbeimischung für Wasserfahrzeuge - Google Patents
Schubrohr-Wasserstrahlantrieb mit Treibgasbeimischung für WasserfahrzeugeInfo
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Description
40
Die Erfindung bezieht sich auf einen Antrieb, besonders
für Schnellboote, Luftkissenfahrzeuge und Tragflächenboote. Die Mehrzahl der gegenwärtig für Schiffe
benutzten Antriebe weist mechanische Kraftübertragungen zu einer Schiffsschraube oder einer in einem
Kanal angeordneten" Schraube auf. Es können auch andere Übertragungen benutzt werden, jedoch beschränkt
sich deren Anwendung auf relativ geringe Wellenleistung. Für hohe Leistungen, etwa in der Größenordnung
von 100 000 PS und mehr, ergibt sich ein schwerwiegendes Problem bei der Benutzung herkömmlicher
Kraftübertragungssysteme insbesondere dann, wenn die Leistung über eine Art Strebe oder eine
Verkleidung zu einer unter Wasser liegenden Schubgondel übertragen werden muß. In diesen Fällen kann
die Benutzung komprimierten Gases als Leistungsübertragungsmedium zweckmäßig erscheinen. Bei einigen
Vorschlägen wird eine Zweiphasenströmung innerhalb des Reaktionsantriebes benutzt. Gemäß der Literatur
sind hierbei zwei Klassen zu unterscheiden.
Die erste Klasse umfaßt ein Unterwasserstaustrahltriebwerk, das nicht in der Lage ist, von selbst zu starten
und einen ausreichenden Wirkungsgrad nur bei sehr hohen Geschwindigkeiten aufweist, wobei jedoch
eine obere Höchstgeschwindigkeit wegen der hohen Luftinjektionsdrücke nicht überschritten werden kann.
Die andere Klasse der Reaktionsantriebe, die als Verbesserung des Staustrahltriebwerks angesehen werden
kann, besitzt Pumpen oder andere Rotoren innerhalb des Kanals, um den Innendruck anzuheben. Diese Pumpen
werden entweder von einer äußeren Quelle oder von innen her durch Zweiphasenturbinen angetrieben,
wie diese beispielsweise in der GB-PS 12 38 995 beschrieben sind. Diese Anordnungen erfordern auch
noch eine äußere Starteinrichtung und besitzen einige bemerkenswerte Nachteile. Einer dieser Nachteile besteht
darin, daß die Gasexpansion etwa isothermisch verläuft wodurch sich eine obere Grenze für die Energieübertragung
für einen gegebenen Einlaßdruck ergibt, wobei zu berücksichtigen ist daß die für solche
Anlagen benutzten Kompressortypen gewöhnlich nicht mit einer Zwischenkühlung versehen sind und daher
eine der adiabatischen Verdichtung entsprechenden Leistungsaufnahme aufweisen. Außerdem weisen die
meisten bekannten Einrichtungen sowohl eine äußere als auch eine begrenzte innere Divergenz im Kanaleingang
auf, die beide erwünscht sind. Bei Maschinen jedoch, die nur eine oder zwei Druckschriften haben,
wird eine weitere divergente Strecke erforderlich, weil die zugeordneten Verluste unvermeidbar den Gesamtwirkungsgrad
des Kanals absinken lassen. Wenn eine Zweiphasenturbine als Antrieb für die Druckpumpe benutzt
wirr1, ergeben sich Probleme der Strömungstrennung
in der Düse und der Beschaufelung, wodurch eine nicht homogene Zweiphasenmischung erzeugt wird, die
in der Schubdüse nicht in der erwünschten Weise expandieren kann, wodurch sich ein weiterer Wirkungsgradverlust
ergibt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Strahlantrieb für Wasserfahrzeuge zu schaffen, der unter
Vermeidung der geschilderten Nachteile einen hohen Wirkungsgrad in weiten Geschwindigkeitsbereichen
besitzt.
Die Erfindung geht aus von einem Strahlantrieb für Wasserfahrzeuge mit einem düsenartigen Kanal als
Schubrohr, der in Strömungsrichtung hintereinander einen divergierenden Abschnitt, einen Mischabschnitt
in welchem dem das Schubrohr durchströmenden Wasser ein Treibgas beigemischt wird und in dem koaxial
auf einem Teil seiner Länge ein strömungsgünstig geformter Körper angeordnet ist, und der anschließend in
einen Düsenabschnitt übergeht, der eine zunächst konvergente,, dann divergente Form besitzt, wobei der koaxiale
Körper eine Brennkammer enthält, der Druckluft und Brennstoff zugeführt werden. Bei einem solchen
Strahlantrieb wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in Strömungsrichtung
hinter der Brennkammer in dem koaxialen Körper eine Verbrennungsturbine angeordnet ist, welche eine Propellerpumpe
antreibt die im divergierenden Ende des Schubrohres angeordnet ist, und daß die Abgase der
Turbine als Treibgas im Mischabschnitt dem das Schubrohr durchströmenden Wasser zugesetzt werden, und
daß das Gas-Wassergemisch der Propellerpumpe zuströmt.
Die Wirkung des erfindungsgemäßen Strahlantriebes beruht einmal darauf, daß eine Propellerpumpe in dem
Strömungskanal angeordnet ist, der von dem angesaugten Wasser durchströmt wird, und zum anderen darauf,
daß diesem Wasserstrom in möglichst feiner Verteilung ein Gas als Abgas von der Turbine zugeführt wird, welches
infolge der Kavitationswirkung an den Schaufeln des Propellers einseitig anhaftet und ein im wesentlichen
gasfreier Wasserstrahl gebildet wird, der zusätzlich für die Vortriebserzeugung infolge der Düsenwirkung
Schubkraft liefert. Der Erfindung liegt die Er-
kenntnis zugrunde, daß durch die erfindungsgemäße Anordnung eines Propellerrades in dem von einer Mischung
aus Gas und Wasser durchströmenden Kanal eine Entmischung von Wasser und Gas eintritt und
hierdurch besonders günstige Antriebsverhältnisse geschaffen werden.
Gemäß einer Ausführung der Erfindung ist hinter der Verbrennungsturbine für die Abgase eine Benihigungskammer
angeordnet, von der wenigstens zwei radial verlaufende Kanäle abzweigen, die mehrere Gasausflußschlitze
besitzen, die in das Schubrohr münden. Die Druckluft, die innerhalb der Brennkammer Jer Verbrennungsturbine
zur Verbrennung benötigt wird, liefert ein Gasgenerator, der im Rumpf des Wasserfahrzeugs
untergebracht ist. Dieser kann beispielsweise als Gasturbinentriebwerk ausgebildet sein, wobei die
Druckluft am Triebwerkskompressor abgezapft werden kann oder auch von einem zusätzlichen Kompressor,
der von der Turbine des Triebwerks oder einer zusätzlichen Nutzleistungsturbine angetrieben wird.
Ein derart ausgebildeter Strahlantrieb kann für beliebige Wasserfahrzeugtypen vorgesehen werden, z. B.
normale Verdrängerschiffe, Luftkissenfahrzeuge oder Tragflächenboote. Im besonderen Maße ist jedoch der
erfindungsgemäße Strahlantrieb zum Vortrieb relativ großer Luftkissenfahrzeuge mit hoher Geschwindigkeit
geeignet.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an Hand der Zeichnung beschrieben. In der
Zeichnung zeigt
F i g. 1 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Schiffs-Strahlantriebs,
F i g. 2 bis 5 schematische Ansichten verschiedener Drucklufterzeuger für den Strahlantrieb gemäß F i g. 1.
F i g. 1 zeigt einen erfindungsgemäß aufgebauten Reaktionsantrieb, der mittels einer stromlinienförmig
gestalteten hohlen Strebe 12 an einem nicht dargestellten Schiff befestigt ist. Diese Vortriebseinheit wird mit
sicherem Abstand unter der Wasserlinie montiert und die Strebe gegenüber der Bewegungsrichtung des
Fahrzeuges, die durch den Pfeil F gekennzeichnet ist, angestellt.
Die Antriebseinheit 10 umfaßt ein Schubrohr 14 mit einem divergierenden Diffusorabschnitt S, einem mittleren
Mischabschnitt C und einem Düsenabschnitt D mit einer Zweiphasenbeschleunigungsdüse 16 der
Konvergent/Divergent-Bauart. Außerdem ist ein rückwärtiger Abschnitt E vorgesehen, in dem eine Propellerpumpe
angeordnet ist.
Innerhalb des von dem Schubrohr 14 gebildeten Kanals
ist ein koaxialer Körper 10a angeordnet, der in Strömungsrichtung hintereinander eine Ringbrennkammer
und eine Verbrennungsturbine 22 enthält. Die Turbine treibt die Propellerpumpe 18 über eine Welle 24,
die von Lagern 26 getragen wird.
Brennstoff und komprimierte Luft werden der Brennkammer 20 über Leitungen 28 bzw. 30 innerhalb
der Strebe 12 zugeführt, denn die Druckluftquelle und der Brennstofftank sind entfernt von dem Reaktionsantrieb
im Rumpf des Schiffes untergebracht. Brennstoff und komprimierte Luft werden miteinander vermischt
und verbrannt, und die Brennstoffzufuhr wird z. B. wie bei einem Gasturbinenstrahltriebwerk gesteuert.
Die Abgase der Turbine treten in eine Beruhigungskammer 32 ein und strömen dann in zwei radial verlau- &5
fende Kanäle 34, die beide mit mehreren Gasausflußschlitzen 36 am stromabwärtigen Teil vorgesehen sind.
F i g. 2 zeigt eine schematische Anordnung eines Gasgenerators 38 zum Antrieb einer NutzleistungstUrbine
40, die mit einem Kompressor 42 gekuppelt ist, dessen Ausgang einer Leitung 30 zugeführt wird. Die
Nutzungsturbine 40 kann mit der Welle des Gasgenerators 38 gekuppelt sein oder sie kann als freie Nutzleistunggsturbine
ausgebildet sein.
Gemäß F i g. 3 umfaßt die Druckgasquelle ein Gasturbinentriebwerk 44 mit einem Kompressor 46, von
dem ein großer Teil komprimierter Luft vom stromabseitigen Ende des Kompressors abgezogen und einer
Leitung 30" zugeführt werden kann.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 4 ist die Druckgasquelle wiederum ein Gasturbinentriebwerk
mit einem Kompressor 48, der eine zusätzliche Stufe 48a, eine Verbrennungseinrichtung 50 und eine Turbine
52 mit einem relativ niedrigen Gesamtdruckabfall aufweist, so daß der Druck an der Turbinenabgasseite mit
dem Druck am Auslaß der in F i g. 2 und 3 beschriebenen Druckgasquellen vergleichbar wird.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 5 findet ein Zweiwellengasgenerator Verwendung, bei dem die
Wellenachsen seitlich versetzt sind und nicht koaxial und im axialen Abstand zueinander liegen. Die Wellen
tragen Kompressoren 54, 56 und Turbinen 58, 60, und es ist ein Zwischenkühler 55 zwischen den Kompressoren
54, 56 vorgesehen. Ein Gasgenerator 62 treibt die Turbinen 58,60 an.
Im Betrieb wird komprimierte Luft der Brennkammer 20 zugeführt. Es findet eine Verbrennung statt und
die Turbine 22 läuft und treibt die Propellerpumpe 18 an, welche eine Vorwärtsbewegung des Fahrzeuges
verursacht. Es strömt Wasser in den Kanal, das nach einer gewissen äußeren Divergenz im Bereich direkt
stromoberseitig des Kanaleinlasses einer weiteren Divergenz innerhalb des Abschnitts B unterworfen wird.
Am Auslaß der Turbine 22 strömt das Gas fast drucklos in das Wasser, um eine Zweiphasenmischung zu bilden.
Die Mischung wird durch die Düse 16 beschleunigt. Durch die Propellerpumpe 18 wird dem Strömungsmittel
kinetische Energie zugesetzt.
Der beschriebene Reaktionsantrieb 10 stellt eine Verbesserung gegenüber bekannten Antrieben dar,
weil der einzige Strömüngserweiterungsvorgang ein äußerer Effekt ist und nur eine beschränkte innere
Strömungserweiterung im Einlaßabschnitt stattfindet. Zahlreiche der bekannten Vorrichtungen benutzen weitere
Erweiterungen zwischen Pumpe und Statorstufen usw, wodurch unvermeidbar ein größerer Gesamtenergieverlust
durch den Kanal hindurchtretender Flüssigkeit verursacht wird. Wenn man das Strömungsmittel
betrachtet, welches gegenüber dem Einlaßzustand einem geringen Erweiterungsvorgang unterworfen
wurde, und wenn man aus der Figur entnimmt, daß in diesem Zustand eine Mischung mit einem beträchtlichen
Teil des Gases stattfindet, das von der oben beschriebenen Nutzleistungsturbine herrührt, dann ergibt
sich, daß die Mischung danach gemäß den Gesetzen der Zweiphasenströmung expandiert, und zwar über
eine Beschleunigungsdüse, welche für Druckverhältnisse, die einen gewissen Wert überschreiten, eine
konvergent/divergentt· Form haben kann. Am Austritt dieser Düse tritt die Mischung in die Propellerpumpe
ein. Wenn Propeller in einer Zweiphasenumgebung arbeiten, hat sich gezeigt, daß eine vollständige Strömungstrennung
auf der Saugseite der Schaufel auftritt, d. h. auf der nicht arbeitenden Oberfläche, was bei der
Übertragung von Gas auf Flüssigkeit einen Energieverlust zur Folge hat. In diesem Falle kann aus dieser Wir-
kung Nutzen gezogen werden. Der durch die mehrstufige Gasturbine angetriebene Propeller arbeitet auf die
Zweiphasenmischung im Gleichdruckbetrieb, d. h. ohne irgendeine Änderung des statischen Druckes über den
Propeller. Die Leistung des Propellers wird der kinetischen Energie des Strömungsmittels hinzugefügt, wodurch
sich eine Beschleunigung der ausströmenden Flüssigkeit auf einen höheren Wert ergibt als derjenige
beträgt, der am Ende der Expansionsdüse vorhanden ist. Auf diese Weise wird der Gesamtschub dieser Antriebseinheit
beträchtlich über jenen Wert erhöht, der bei Systemen erlangt werden kann, welche keine solche
Propellerpumpe besitzen. Die Ausbildung der Propellerpumpe, die für diese Strömung geeignet ist, die
als entlüftete Strömung bezeichnet werden kann und eine ähnliche Charakteristik hat wie eine Superkavita
tionsströmung, ist wie üblich.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Strahlantrieb für Wasserfahrzeuge mit einem düsenartigen Kanal als Schubrohr, der in Strömungsrichtung
hintereinander einen divergierenden Abschnitt einen Mischabschnitt, in welchem dem
das Schubrohr durchströmenden Wasser ein Treibgas beigemischt wird und in dem koaxial auf einem
Teil seiner Länge ein strömungsgünstig geformter Körper angeordnet ist, und der anschließend in
einen Düsenabschnitt übergeht, der eine zunächst konvergente, dann divergente Form besitzt, wobei
der koaxiale Körper eine Brennkammer enthält, der Druckluft und Brennstoff zugeführt werden, dadurch
gekennzeichnet, daß in Strömungsrichtung der Brennkammer (20) in dem koaxialen Körper (10a) eine Verbrennungsturbine (22) angeordnet
ist, welche eine Propellerpumpe (iS) antreibt,
die im divergierenden Ende des Schubrohres (14) angeordnet ist, und daß die Abgase der Turbine
(22) als Treibgas im Mischabschnitt (C) dem das Schubrohr (14) durchströmenden Wasser zugesetzt
werden, und daß das Gas-Wassergemisch der Propellerpumpe (18) zuströmt
2. Strahlantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß hinter der Verbrennungsturbine
(22) für die Abgase eine Beruhigungskammer (32) angeordnet ist von der wenigstens zwei radial verlaufende
Kanäle (34) abzweigen, die mehrere Gasausflußschlitze (36) besitzen, die in das Schubrohr
(14) münden.
3. Strahlantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die komprimierte Luft von einem
Kompressor (42,46) erzeugt wird, der im Rumpf des Wasserfahrzeugs untergebracht ist
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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GB647572 | 1972-02-11 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2306513A1 DE2306513A1 (de) | 1973-08-23 |
DE2306513B2 DE2306513B2 (de) | 1975-05-22 |
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