DE2304736A1 - S schaumstoffmaterial aus carbonisierten kohlehydraten und deren technische verwendung - Google Patents

S schaumstoffmaterial aus carbonisierten kohlehydraten und deren technische verwendung

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DE2304736A1 DE19732304736 DE2304736A DE2304736A1 DE 2304736 A1 DE2304736 A1 DE 2304736A1 DE 19732304736 DE19732304736 DE 19732304736 DE 2304736 A DE2304736 A DE 2304736A DE 2304736 A1 DE2304736 A1 DE 2304736A1
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B30/00Preparation of starch, degraded or non-chemically modified starch, amylose, or amylopectin
    • C08B30/10Working-up residues from the starch extraction, e.g. potato peel or steeping water, including pressing water from the starch-extracted material

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Description

  • B e s c h r e i b u n g Schaumstoffmaterial aus carbonisierten Kohlehydraten--und deren technische Verwendung.
  • Verschiedenartige starre Schaumstoffe mit geschlossenen, offenen oder gemischten Zellstrukturen sind bekannt. Sie können entweder durch Verschäumen von Kunststoffen oder Kunststoffprodukten infolge Gasabspaltung bei der Härtungsreaktion, wie z.B. bei Polyurethanschäumen oder durch das Schaum-Schlag-Verfahren in Gegenwart von Härtungskatalysåtoren wie z.B. bei Harnstoffmelamin- oder Phenor-harzschäumen oder-durch den Zusatz von gasabspaltenden Treibmitteln bei thermoplastischen Massen, wie z.B. bei Polyvinylchloridschäumen, Polystyrolschäumen, Polyäthylenschäumen und ähnlichen, hergestellt werden und sind fUr die unterschiedlichsten technischen Zwecke geeignet. Allerdings sind sie zum Teil wegen der bei ihrer Herstellung verwendeten speziellen Ausgangsstoffe oder der speziellen Massnahmen zur Herstellung der Schaumstruktur relativ teuer und schwierig herzustellen. Da sie im wesentlichen aus Kohlenstoff und Wasserstoff und gegebenenbestehen, fcçs2%f bestehen, sind sie nicht nur gegenüber höheren Temperaturen empfindlich, d.h. leicht zersetzlich, sondern sie sind auch leicht brennbar, so dass sie für viele Zwecke nicht oder nur unter bestimmten Bedingungen verwendet werden können. Viele dieser Schäume sind auch gegenüber Feuchtigkeit empfindlich und verlieren ihre Festigkeit bei längerer Einwirkung von Wasser. Ausserdem sind sie zum SM1 weder gegenüber dem mikrobiologischen Abbau noch gegenüber dem Frass von Schadtieren immun.
  • Es wurde nun überraschenderweise festgestellt, dass durch eine Pyrolyse reiner Kohlehydrate oder Polysaccharide, inbesondere geformter bzw. granulierter, reiner oder technischer Stärke aber auch durch Pyrolyse von Zuckerarten, wie Saccharose, Glukose, Fruktose oder Xylit ein starres Schaummaterial aus carbonisiertem Kohlehydrat erhalten werden kann, das für viele technische Zwecke besser geeignet ist als die bisher bekannten Schaumstoffe auf Kunststoffbasis und das auch relativ preiswert hergestellt werden kann, weil sowohl das Ausgangsmaterial einen billigen Rohstoff darstellt als auch das Herstellungsverfahren einfach ist und geringe Kosten verursacht.
  • Bei der trockenen Erhitzung der Kohlehydrate in granulierter, gepresster oder grob kristalliner Form auf Temperaturen von 200 bis 4000C tritt eine starke thermische Zersetzung der Kohlehydrate ein unter intramolekularer Abspaltung im wesentlichen von Wasser, wobei unter gläichzeitiger Aufschäumung durch den entstehenden Wasserdampf und durch das Carbonisieren der Kohlehydrate ein starres Leichtschaumstoffmaterial entsteht, das eine vernetzte Struktur besitzt und daher in Wasser und organischen Lösungsmitteln praktisch unlöslich ist. Es ist zwar bereits bekannt, dass stärkehaltige Erzeugnisse, wie Getreidekörner, insbesondere Mais- und Reiskörner nach bestimmter Vorbereitung beim Erhitzen zu Puffreis oder Puffmais aufgebläht werden und dass man dann dieses expandierte Material unter Verwendung von Kunstharz als Bindemittel zu geschäumten Körpern oder fÜr Verpackungszwecke verwenden kann.
  • Demgegenüber wird erfindungsgemäss nicht nur ein gepufftes Kohlehydratmaterial verwendet, sondern ein durch Pyrolyse carbonisiertes Kohlehydratschaumstoffmaterial. Da die Gegenwart von Protein die Schaumbildung sowie die Eigenschaften des carbonisierten Materials ungünstig beeinflusst, muss reine Stärke verwendet werden bzw. ein im wesentlichen aus Stärke bestehendes Material wie Reis oder Sago bzw.
  • technisch reine Zuckerarten.
  • Der erfindungsgemässe Schaumstoff kann in sehr einfacher Weise durch Erhitzung des gegebenenfalls granulierten oder körnigen Kohlehydratmaterials in einem Tunnelofen mit Absaugvorrichtung für die Zersetzungsgase hergestellt werden.
  • Bei Einwirkung der trockenen Hitze von 200 bis 4000C, vorzugsweise 230 bis 280°t, bildet sich innerhalb von 10 bis 40 Minuaten aus dem Kohlehydrat, das hierbei im Falle von Stärke einen weichen, im Falle der Zuckerarten einen flüssigen Zustand durchläuft, unter Vernetzung ein dunkelbraun bis schwarz gefärbter Leichtschaumstoff, der völlig wasserunlöslich ist und dessen Poren je nach Art des verwendeten Ausgangsmaterials geschlossen oder offen sind. Der Gewichtsverlust bei der Pyrolyse beträgt etwa 20 bis 40,' bezogen auf das Kohlehydratausgangsmaterial, wobei gleichzeitig eine starke Volumenvergrösserung eintritt, bis schliesslich unter Erstarrung der schwarz gewordenen Masse ein sehr leichter starrer Schaumkörper aus carbonisiertem Kohlehydrat erhalten worden ist. Durch Zugabe geringer Mengen organischer oder anorganischer Säuren, wie Salzsäure, Schwefelsäure oder Phosphorsäure oder saurer Salze, wie Ammoniumsalze, lässt sich durch Verminderung des pH-Werts des Kohlehydratmaterials die Pyrolyse und Carbonsierungsreaktion beschleunigen. Dies kann im Falle der Stärke durch Waschen oder Besprühen mit Säure erreicht werden.
  • Auch durch Imprägnieren mit gasförmigen sauer reagierenden Stoffen oder durch Zumischen der sauren Salze zu dem Kohlehydrat kann der saure Katalysator in das Material eingebracht werden.
  • Der durch Pyrolyse von granulierter Stärke,z.B. Kartoffel-, Mais- oder Reisstärke, erhaltene Schaum ist sehr feinporig mit offenen Poren von 0,03 bis 0,5 mm Durchmesser. Dieser Schaum saugt Wasser gut auf, wobei er etwas elastischer und weicher wird. Er kann bis zu 5000,' seines Eigengewichts an Wasser aufnehmen.
  • Bei Verwendung von Sago statt Stärkepulver entstehen Produkte mit niedrigerem Schaumvolumen, ebenso bei Verwendung feucht granulierter Stärke. Diese Produkte besitzen nach der Pyrolyse eine geschlossene Haut. Es entstehen hierbei Schaumkugeln.
  • Der aus Saccharose, d.h. also aus Rohr- oder Rübenzucker erhaltene Schaum ist grobporiger mit zum Teil geschlossenen Poren, die einen Durchmesser von 0p bis 2 mm aufweisen.
  • Dieser Schaum besitzt daher eine geringere Wasseraufnahmefähigkeit als der Stärkeschaum.
  • Der aus Dextrose durch Pyrolyse erhaltene Schaum ist feinporig wie der Stärke schaum und hat im wesentlichen auch offene Poren. Er nimmt Wasser gut auf, wobei er relativ flexibel wird, wie z.B. ein Schwamm.
  • Worauf dieser Unterschied in der Struktur der Schäume aus carbonisiertem Kohlehydrat zurückzuführen ist, konnte noch nicht völlig geklärt werden. Durch Kombination der Ausgangsstoffe lassen sich die Eigenschaften des Schaummaterials in gewurischter Weise variieren. Die Tatsache, dass bei Verwendung verschiedenen Kohlehydratmaterials ein starrer Schaumstoff mit nur unterschiedlichen Poreneigenschaften erhalten wird, zeigt, dass zwar das Kohlehydratmaterial1das in den meisten Fällen nur aus Glukoseeinheiten aufgebaut ist, bei der Pyrolyse etwa im gleichen Masse carbonisiert wird, aber dennoch bei der Pyrolyse unterschiedliche Vorgänge eintreten, die dann zur Änderung der Porenstrukturen führen.
  • Bei Beginn der trockenen Erhitzung tritt zunächst eine Braunfärbung des Kohlehydratmaterials ein, wobei im Falle der Verwendung von Zucker dieses sich verflüssigt. Sobald die Zersetzung stärker in Gang gebracht ist und die Aufschäumung beginnt, wird nur noch wenig zusätzliche Eneingie für den Carbonisierungs- und Aufschäumungsvorgang benötigt.
  • Im allgemeinen ist der Vorgang Je nach Intensität der Wärmezufuith bei den angegebenen Temperaturen im Bereich von 200 bis 4000Cnach 10 bis 40 Minuten beendet. Auch bei längerer Erhitzung gibt der carbonisierte Kohlehydratschaum dann praktisch keine Gase mehr ab und verändert auch nicht mehr seine Struktur. Er bleibt vielmehr stabil, weshalb der sich auch besonders gut als Füllstoff in feuersicheren Bauelementen eignet.
  • Die absolute Wasserunlöslichkeit des carbonisierten Kohlehydratschaums und die Tatsache, dass dieserSchaum keine toxischen Stoffe an die Umgebung abgibt, macht ihn geeignet als wasserhaltenden und auflockernden Zusatz zu Kulturböden, insbesondere die carbonisierten Stärkeschäume können grosse Mengen an Wasser, d.h. etwa 3000 bis 5000 , ihres Eigengewichts, aufnehmen. Die dunkelbraune bis schwarze Farbe der Schaumkörper ist im Hinblick auf das Warmhaltevermögen der Kulturböden auch eine günstige Eigenschaft. Der Schaum wird in erwünschter KrUmelstruktur, die durch einen einfachen Zerkleinerungsvorgang des zerbrechlichen starren Leichtschaums ohne Schwierigkeiten erhalten wird, den Kulturböden zugeführt und fördert die Durch-lüftung und Wasserregelung und erhöht dadurch die Ertragsfähigkeit des Bodens. Um die Wasserrückhaltefähigkeit eines Kulturbodens um beispielsweise 10 , Wasser zu erhöhen, ist demnach ein Zusatz von stückigem Schaum in nur einer Menge von 0,2 , erforderlich. Von dem pulverisierten Produkt sind etwa 0,5 46 erforderlich. Zur Einbringung von Luft in den Kulturboden lassen sich besonders die Schaumtypen auf Saccharosebasis verwenden, denn sie nehmen kein oder nur wenig Wasser auf.
  • Die Schäume werden durch die Mikroorganismen im Boden nicht oder nur sehr langsam abgebaut. Durch Wahl des Ausgangsmaterials, insbesondere durch Kombination der genannten verschiedenen Kohlehydrate kann der Schaumkörper in gewünschter Weise hinsichtlich Verhältnis von offenen zu geschlossenen Poren und auch hinsichtlich der Porengrösse auf den gewünschten Verwendungszweck eingestellt werden. In den fertigen Schaum können auch Düngemittel eingearbeitet werden, so dass der Lockerungszusatz zugleich als DUnger dienen kann. Die bisher für die Auflockerung von Kulturböden verwendeten Kunstharzschaumstoffe besitzen demgegenüber verschiedene Nachteile. Das hierfür häufig verwendete Polystyrolmaterial reflektiert als heller Körper die Wärmestrahlen. Ausserdem besitzt Polystyrol kein Wasserhaltevermögen, da die Schäume geschlossenporig sind.
  • Die Formaldehydharz-Schäume andererseits zersetzen sich allmählich unter Abgabe von Formaldehyd, der hemmend auf das Wachstum bzw. zerstörend auf die natürlichen und notwendigen Bodenbakterien einwirkt.
  • Die carbonisierten Kehlehydratschäume eignen sich aber auch insbesondere als Auflockerungs- und Füllungsmaterial in der Baus,toffindustrie. Durch Zusatz des Schaums in Teilchen- oder Pulverform lassen sich Leichtgipsplatten, Leichtbeton und andere Leichtbaustoffe ohne Schwierigkeiten herstellen. Wegen der guten Benetzbarkeit tritt auch eine feste Bindung mit dem Gips oder Beton ein. Im allgemeinen werden Mengen von 10 bis 20 Vol.-,' verwendet.
  • In der folgenden Tabelle sind einige Vergleiche mit bekannten Schaumstoffen, die in der Bauindustrie Verwendung finden, aufgezeigt, wobei die Rohstoffkosten zum Zeitpunkt kurz vor der Anmeldung berücksichtigt wurden.
  • TABELLE TABELLE Material Raumgewicht Rohstoff Rohstoff kg/m3 DM/Kg DM/m3 Kork 300 Polystyrol-Harze 20-35 1.60 32,-- bis 56.-Polyurethan-Schäume 35-50 3.50 122.-- bis 175.-Phenolharzschäume 50-80 1.-- 50.-- bis 80.-Stärkeschäume* 20-35 -.55 20.-- bis 35.-Zuckerschäume* 20-35 -.40 15.-- bis 25.-(Industriezucker) * bei der Berechnung wurde der Gewichtsverlust durch die Entwicklung der Schwelgase berücksichtigt.
  • ** Verkaufspreis ca. DM 100.--/m3 Die Schaumstoffe können auch als Wärmeisoliermaterial Verwendung finden, wobei sie zusätzlich flammhemmende Wirkung haben. Als Isoliermaterial können sie auch in Sandwich-Bauteile eingearbeitet werden. So können die z.B. in Brockenform anfallenden Schaumkörper mit oder ohne zusätzliche Bindemittel zwischen armierenden Deckschichten in an sich bekannter Weise eingebaut werden. Ähnlich wie bei der Nineralfaserplattenherstellung kann die Bindung des Schaummaterials hier durch warm- oder kalthärtende Kunststoffe sowie unter Verwendung von aufgeschlossener Stärke hergestellt werden. Die Schaumkörper können auch als Zusatz zu den bekannten Mineralfaserplatten Verwendung finden, wo-.
  • bei dann feuer- bzw. flammfeste Platten mit relativ niedrigem Rohgewicht erhalten werden. Als Zusatz in Form der Granulate oder als pulverisiertes Material lässt sich der Schaum nach dem üblichen Verfahren unter Verwendung von Stärke als Bindemittel hervorragend mit ausflocken und zur Ausformung der Mineralfaservliese homogen unterbringen. Die noch nassen Vliese zeigen mit dem Schaum eine höhere Formstandfestigkeit und nach dem Trocknen ein reduziertes spezifisches Gewicht.
  • Mineralfaserplatten, die etwa'250 kg/m3 wiegen, können mittels 20 96 Schaum auf ein Raumgewicht von 200 bis 220 kg/m3 gesenkt werden. Es wurden Versuchsplatten mit bis zu 80 t Schaum hergestellt, wobei die Mineralfasern nur noch als zusätzliche Armierung wirkten. Der Polystyrolschaum ist bekanntkich für diese Zwecke nicht geeignet, da beim Backen der Platten Temperaturen von 1600C oder mehr erreicht werden, um z.B. das Wasser des Binde-mittels auszutreiben.
  • Wird die Erhitzung bei relativ hoher Temperatur längere Zeit durchgeführt, so erhält man einet Gerüstschaun, der sich auch als Katalysatorträger und dergleichen eignet. In feingepulverter Form hat er ähnliche Wirkung wie Aktivkohle und absorbiert auch andere Stoffe.
  • Im folgenden soll die Herstellung und die technische Verwendung der durch Pyrolyse erhaltenen carbonisierten Kohlehydratschaumstoffe in der Praxis anhand von Beispielen näher erläutert werden.
  • Bei spiel 1 10 g Kartoffelstärke, entsprechend etwa 8 g wasserfreier Stärke und mit einem Volumen von 15 mol werden in etwa 5 mm dicker Schicht auf eine Metall- oder Asbestplatte gebracht und in einem geschlossenen Ofen auf 260 0c erhitzt. Es bilden sich etwa 15 bis 25 Liter brennbare Schwelgase.-Nach 30 Minuten ist ein feinporiger Schaumstoff von 5,SgGewicht und einem Volumen von 250 ml entstanden, was einem Raumgewicht von etwa 22 kg/m3 entspricht. Der Schaum weist eine relativ hohe Festigkeit auf und ist an seiner Oberfläche mit einer geschlossenen wasserundurchlässigen Haut überzogen. Werden die Schaumzellen mit Porenweite von 0,3 - 3 mm durch Entfernen der Haut offengelegt und der Schaum in Wasser gelegt, nimmt dieser etwa 3000 % seines Eigengewichtes an Wasser auf. Dabei wird dieser Schaum etwas flexibel. Der trockene Schaum kann leicht mechanisch zerkleinert werden. Das pulverisierte Schaumprodukt weist ein Raumgewicht von 25 bis 50 kg/m3, je nach Mahlgrad, auf.
  • B e i s p i e l 2 10 g Kartoffelstärke, die vor dem Trocknen durch Behandeln mit verdünnter Salzsäure auf einen pH von 2,0 angesäuert worden war, wurde wie im Beispiel 1 beschrieben 30 Minuten lang auf 230 0C erhitzt. Der erhaltene feinporige ~SChaumstoff hatte ein Gewicht von 5,5 g und ein Volumen von 270 ml.
  • B e i s p i e 1 3 10 g Kartoffelstärke wurde mit einer verdünnten Salzsäure vbn pH 2,5 besprüht und dann 10 Minuten bei 2700C erhitzt.
  • Es wurden 5,5 g eines feinporigen Schaumstoffes erhalten, der ein Volumen von 280 ml hat.
  • S e i s p i e 1 4 10 g Reisstärke wurde mit 0,3 g Ammoniumchlorid und 0,2 g taraformaldehyd vermischt, granuliert und zu Tabletten von 3 mm Höhe und 5 mm Durchmesser komprimiert und auf eine Folie in Abständen von 15 mm aufgebracht. Beim Erhitzen auf 280°C bilden sich nach 10 Minuten kugelförmige Schaumkörper, die eine äussere Haut besitzen, welche wasserabweisende Eigenschaften hat.
  • Beispiel 5 10 g technisch reiner RUben- oder Rohrzucker in grobkristalliner Form werden gemäss Beispiel 1 behandelt, wobei die Temperatur 280°C beträgt. Der nach 30 Minuten langem Erhitzen erhaltene Schaum ist grobporig mit Poren bis zu 3 mm und relativ hart. Er nimmt nur geringe Mengen Wasser auf und wird auch im nassen Zustand nicht flexibel. Nach Zerkleinern eignet er sich besonders als auflockernde und lufthaltende Komponente in Kulturböden. Bei Zugabe von 0,5 bis 1 Vol.-96 verbessert sich das Lufthaltevermögen um 10 ,.
  • Beispiel 6 10 g technische Dextrose, entsprechend etwa 8,8 bis 9 g wasserfreiem Produkt, werden nach Beispiel 1 bei 2500C behandelt. Der aus diesem Kohlehydrat gewonnene Schaum ist von mittlerer Porenweite und wird, wenn er in Wasser gelegt worden ist, flexibel wie ein Schwamm, ohne sich dabei aber aufzulösen. In gebrochener Form mit Teilchengrösse von 1 bis 5 mm kann durch Bindung mit Kunstharzmaterial ein Isolierkörper hergestellt werden.
  • B e i s P-i e l 7 Eine Mischung von 5 g Maisstärke und 5 g Rohrzucker wird nach Beispiel 1 bei 270 0C behandelt. Die Temperatur beträgt hierbei 2800C bei Beendigung der Reaktion nach 30 Minuten.
  • Der Schaum ist von stark unterschiedlicher Porenweite im Bereich von 0,03 bis 0,5 mm.
  • Beispiel 8 10 g geschälte Reiskörner werden in Abständen auf die Platten gebracht und einer Temperatur von 220 0C während einer halben Stunde ausgesetzt. Dann wird die Temperatur auf 250 bis 270°C erhöht bis nach 10 Minuten unten abgeflachte kugelförmige Schaumkörper mit einer geschlossenen Oberfläche entstanden sind, die Wasser nur sehr schwer aufnehmen können..
  • Beispiel 9 i00 g Kartoffelstärke wie in Beispiel 1 beschrieben werden 10 Minuten lang auf eine Temperatur von 150 0C und dann 5 Minuten auf eine Temperatur von 340 0C erhitzt. Es wird ein relativ harter Schaum erhalten.
  • B e i s p i e 1 10 Der Schaum aus Beispiel 1 wird in gepulverter Form einem Gips/Wasser-Gemisch, wie es. für die Herstellung von Gipsbauplatten Verwendung findet, in einer Menge von 10 oder 20 Gewichtsprozent zugesetzt und die Masse in üblicher Weise aushärten gelassen. Während bei der ausschliesslichen Verwendung von Gips die getrocknete Platte ein Raumgewicht von 1,6 g/cm3 aufweist, erniedrigt sich das Raumgewicht bei, 10 Gewichtsprozent Schaumzusatz auf 1,35 und bei 20 96 Schaumzusatz auf 0,95 g/cm3, wobei das Volumen von 1000 cm³ bei reinem Gips sich bei 10 Gewichtsprozent Schaum auf 1180 cm3 und bei 20 Gewichtsprozent auf 1690 cm3 erhöht hat.
  • B e i s D i'e 1 11 Der Schaum aus Beispiel 1 wird in gepulverter Form einem Ansatz zur Herstellung von Mineralfaserplatten zu20 Gewichtsprozent, bezogen auf Mineralfaser, zugesetzt. Die Platten weisen bereits vor dem Trocknen eine höhere Formstandfestigkeit auf und haben nach dem Trocknungsvorgang ein niedrigeres spezifisches Gewicht und eine glattere Oberfläche als Mineralfaserplatten ohne diesen Zusatz. Mineralfaserplatten, die überlicherweise etwa 250 kg/m3 wiegen, sind durch den Zusatz von 20 % Schaum auf ein Raumgewicht von 200 kg/m3 gesenkt worden, ohne Verlust an Festigkeit.
  • 3 e 1 5 p 1 e 1 12 Der Schaum aus Beispiel 7 wird mittels der in der Spanplattenindustrie bekannten Methodik mit 30 Gewichtsprozent härterhaltigem Harnstoffharz besprüht. Es folgt ein Pressvorgang zur Erzielung einer Formgebung unter Einwirkung einer Temperatur von 120°C. Es wird eine Verbundplatte mit einem Raumgewicht von 70 kg/m3 erhalten. Wenn der Pressvorgang zwischen zwei armlerenden Aussenschichten aus Papier, Pappe, Asbest oder Aluminiumfolie erfolgt, erhalt man eine Sandwich-Platte mit guter Isoliereigenschaft.
  • PATENTANSPRUCHE

Claims (2)

  1. P a t e n t a n s p r ü c h e 1. Schaumstoffmaterial für technische Zwecke g e -k e n n z e i c h n e t durch einen feinporigen, starren Schaum aus durch Pyrolyse carbonisierten Kohlehydraten.
  2. 2. Verwendung. des Schaummaterials als Isolier- oder FUllstoff in Baustoffen und Auflockerungsmittel in Kulturböden.
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