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Quersteifer Fördergut Die Erfindung betrifft einen quersteifen Fördergurt
aus elastomerem Werkstoff, bei welchem auf beiden Seiten einer Kernschicht zwischen
dieser und der Trag- und der Laufschicht mit einem Einbettungselastomer ummantelte
Einlagen aus je einem Gewebe oder Fadengelege mit quer orientierten Schußfäden vorgesehen
sind, von denen mindestens eine Einlage mit hochfesten und dehnungsarmen Schußfäden
in Längsrichtung dehnfähig und die restlichen Einlagen in Längsrichtung zugfest
ausgebildet sind.
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Quersteifigkeit eines Fördergurtes bedeutet, daß dieser quer zur Längs-
bzw. Laufrichtung eine besonders große, einer Muldung des Fördergurtes entgegenwirkende
Steifigkeit hat, während die Steifigkeit in Längsrichtung normal ist, so daß der
Fördergurt Trommeln üblichen Durchmessers umlaufen kann. Es sind bereits verschiedene
Konstruktionen quersteifer Fördergurte bekannt geworden, die insbesondere zur Personenbeförderung
gedacht sind. In der Regel aber haben die bekannten Konstruktionen nur unvollkommene
quersteife Eigenschaften, d. h. sie sind auch In Löngsrichtung relativ steif, so
daß sie nur in Verbindung mit Trommeln sehr großen
Durchmessers
verwendet werden können. Außerdem haben sie meistens nur eine relativ kurze Lebensdauer
und sind nicht mit den üblichen Herstellungsverfahren und -maschinen fUr Fördergurte
produzierbar, was sie kostspielig macht.
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Aus dem deutschen Gebrauchsmuster 7 123 318 des Anmelders ist ein
Fördergurt der eingangs genannten Gattung bekannt, der die genannten Nachteile in
sehr befriedigender Weise vermeidet. Bei diesem Fördergurt sind die Gewebe- oder
Fadengelege-EXnlagen auf beiden Seiten der Kernschicht jeweils immer nur paarweise
angeordnet. Die beiden Einlagen jedes Paares unterstützen und versteifen sich gegenseitig
und bilden dadurch einen Verbund, der dem Fördergurt die Quersteifigkeit verleiht.
Diese liegt, bezogen auf die Ebene des Fördergurtes in beiden Richtungen vor; sie
wirkt also, bezogen auf eine der beiden Deckflächen des Fördergurtes, sowohl einer
konkaven als auch einer konvexen Muldung entgegen. Bei einer Reihe von Anwendungsfdllen
ist jedoch Quersteifigkeit nur in einer Richtung erforderlich oder erwünscht. Solche
Anwendungsfälle sind z. B.
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die Steilförderung über mehrere Niveaus mit abgelenkter Linienführung
oder die Horizontalförderung in nur einer Linie ohne Ablenkung. Hier ist der zuletzt
genannte, bekannte Fördergurt entweder nlcnt verwendbar oder stellt mit seinen mindestens
vier Einlagen einen UberflUssig hohen Aufwand dar.
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Entsprechend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, den durch den
Anmelder bekannt gewordenen Fördergurt so weiterzubilden, daß er unter Beibehaltung
oder sogar Verbesserung seiner guten Eigenschaften wie leichte Umlenkbarkeit, einfache
Hersteilbarkeit und hohe Lebensdauer eine möglichst hohe Quersteifigkeit bevorzugt
nur in einer Richtung hat.
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Ausgehend von dem Fördergurt der eingangs genannten Art ist diese
Aufgabe effindungsgemöß laclurch gelost, claß eine einzige dehnföbige Einlage allein
auf
der einen Seite der Kernschicht vorgesehen ist, und daß die zugfesten Einlagen und/oder
ihr Einbettungselastomer auf der anderen Seite der Kernschicht Insgesamt für eine
hohe Widerstandsfahigkeit gegen Stauchung in Querrichtung ausgebildet sind.
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Die Quersteiflgkelt des erfindungsgemößen Fördergurtes beruht auf
dem Zusammenwirken der einzigen dehnfähigen, aber in Querrichtung dehnungsarmen
Einlage auf der einen Seite der Kernschicht mit den auf der anderen Seite der Kernschicht
angeordneten, in Querrichtung insgesamt wenig stauchbaren zugfesten Einlagen.
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In der Regel wird die dehnfähige Einlage zwischen der Trag- und der
Kernschicht, also entfernt von den Trommeln angeordnet. Dann hat der neue Fördergurt
Quersteifigkeit in der Richtung, In der einer konvexen Muldung der Trngflöche entgegengewirkt
wird, wie es z. B. für die Steilförderung notwendig ist. Da die dehnfähige Einlage
beim Umlauf um Trommeln keinen Widerstand leistet, können sehr kleine Trommel durchmesser,
und zwar noch kleinere Trommeldurchmesser als bei dem durch den Anmelder bekannten
Fördergurt verwendet werden, ohne daß Stauchfalten auftreten. Die dehnfähige Einlage
kann aber auch zwischen der Lauf- und der Kernschicht vorgesehen sein, was im einfachsten
Falle durch eine gewendete Installierung des nur in einer Ausfuhrung hergestellten
Fördergurtes geschieht. Dann wird einer konkaven Muldung der Tragfläche entgegengewirkt.
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Dies ist zum Beispiel bei der Horizontalförderung ohne Querstollen
erwünscht, bei der sich der Fördergurt unter Betriebsspannung im Rücklauf normalerweise
50 wölbt, daß sich aufgesetzte Wellenkantenprofile nach innen stellen, was die Anordnung
geeigneter RuckfUhrrollen erschwert. Allerdings wird bei dieser letzteren Variante
in einem gewissen Ausmaß auf den Vorteil der Umlenkbarkeit auch mit Trommeln sehr
kleinen Durchmessers verzichtet, weil die dehnfähige Einlage in bezug auf die Trommeln
innen liegt. Die im Einsatz des Fördergurtes auftretenden Zugbelastungen werden
im wesentlichen von den zugfesten Einlagen Ubernommen.
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Ihre Anzahl und die Ausbildung ihrer Kettfäden richtet sich daher
im wesentlichen in der üblichen Weise nach der jeweiligen Belastung.
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Bei dem erfindungsgemäßen Fördergurt wird die gewünschte Quersteifigkeit
in einer Richtung mit minimalem Aufwand erreicht. Dies betrifft insbesondere die
Einlagen, die nur dort vorgesehen sind, wo ihre Funktion erforderlich ist. Da es
sich um Gewebe- oder Fadengelegeeinlagen handelt, kann der neue Fördergurt durch
Ubliche Kalanderkonfektionierung oder durch maschinelle Dupliervorgönge auf den
Ublichen, vorhandenen Anlagen hergestellt werden. Er ist dadurch preiswert. Ein
besonderer Vorzug des erfindungsgemäßen Fördergurtes liegt darin, daß er gerade
auch in den beiden Randbereichen neben den Gurtkanten quersteif ist. Dies ist eine
wichtige Eigenschaft z. B. in der Steilförderung, wo die höchste Biegebeanspruchung
in etwa 100 - 200 mm von den Gurlkanten entfernten Randbereichen auftritt. Außerdem
haben die Fördergurte vielfach in der Mitte durch aufgesetzte Mitnehmerstollen eine
sowieso schon höhere Qversteifigkeit.
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Die Dehnfählgkeit der dehnfähigen Einlage kann z. B. durch eine entsprechende
Fadenfuhrung im Gewebe oder Fadenglege erreicht werden. Bevorzugt wird jedoch eine
dehnfähig Einlage, die dehnfähig Kettfäden aufweist. Kettfäden aus einem nicht oder
nur wenig vorgedehnten oder geschrumpften Polyamid sind besonders geeignet.
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Um bei der dehnfähigen Einlage die hohe Zugfestigkeit in Querrichtung
und bei den zugfesten Einlagen die hohe Widerstandsfdhigkeit gegen Stauchung zu
erzielen, wird man fUr alle Einlagen in der Regel relativ dicke, aber noch verwebbare
Schußfäden verwenden. Bevorzugt handelt es sich dabei um mindestens in einigen Einlagen
biegesteife Schußfäden. Die biegesteifen Schußfäden können z. B. Metalidröhte oder
Metalldraht-artige Elemente wie Stahlkord sein. Insbesondere kommen aber Schußfäden
aus textilem Material infrage. Als besonders geeignete Schußfäden fUr die dehnfähig
Einlagen haben sich wegen ihrer hohen Zugfestigkeit--und Dehnungsarmut vorgestreckte
Polyester- und Glasfaserföden sowie aus Polyester und Glasfasern gemischte Faden
herausgestellt. Im Sinne eines hohen Stauchwiderstandes besonders geeignete Schußfäden
fUr die zugfesten Einlagen sind neben Glasfaserföden Monofile aus einem Polyester
oder
gemischt gezwirnte Fäden mit einem Anteil an Polyesterfasem, z. B. Fäden aus Polyester
und Glasfasern oder aus Polyester und Polyestermonofilen.
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Bei Fördergurten für leichte und mittlere Belastungen kann ein ausreichender
Stauchwiderstand auch dadurch erzielt werden, daß man als zugfeste Einlagen normale
Gewebe verwendet, die durch eine chemische Vorbehandlung erhärtet oder versteift
sind. Eventuell ist dann aber eine zugfeste Einlage mehr, als er der Beanspruchung
des Fördergurtes entspricht, erforderlich. Die chemische Versteifung ist natürlich
zusätzlich auch bei den zugfesten Einlagen möglich, die die oben angegebenen speziellen
Schußfaden besitzen.
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Die Widerstandfähigkeit gegen Stauchung wird auch durch Verwendung
eines Einbettungselastomers für die zugfesten Einlagen erhöht, der mindestens so
hart, in der Regel aber harter als der Elastomer der Tragschicht eingestellt ist.
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Dann können sich bei einer Stauchbeanspruchung die zugfesten Einlagen
nicht gegeneinander verschieben. Im gleichen Sinne wirkt eine Beimischung von Textilflocken
zu dem Einbettungselastomer der zugfesten Einlagen. Eine Beimischung von Textilflocken
ist insbesondere in solchen Fallen angebracht, wo der Einbettungselastomer aufgrund
dynamischer Beanspruchungen nicht so hart eingestellt werden kann. Es sind insbesondere
Textilflocken aus Polyester oder Nylon geeignet.
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Eine Einstellung der Harte des Elastomers der Kernschicht auf einen
Wert, der mindestens so hoch, vorzugsweise aber höher als beim Elastomer der Tragschicht
ist, begünstigt das die Quersteifigkeit ergebende Zusammenwirken der dehnfähigen
Einlage mit den zugfesten Einlagen, weshalb man diese Maßnahme in den meisten Fällen
entweder allein oder zusätzlich zu der geschilderten Einstellung oder Ausbildung
des Einbettungselastomers fUr die zugfesten Einlagen anwenden wird. Genau wie bei
diesem und aus den gleichen GrUnden können dem Elastomer der Kernschicht auch Textilflocken
vorzugsweise aus Polyester oder Nylon beigemischt sein.
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Im gewissen Ausmaß wird die Quersteifigkeit auch durch eine härtere
Einstellung des Elastomers der Trag- und der Laufschicht oder eine Beimischung von
Textilflocken zu diesem erhöht. Harte Trag- und Laufschichten haben aber den Nachteil,
daß die Widerstandsfähigkeit gegenüber mechanischen Beanspruchungen durch das Transportgut
bzw. die Reibungswerte herabgesetzt werden.
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Bei Fördergurten für mittlere und große Beanspruchungen ist es zur
Erzielung einer über die Breite des Fördergurtes optimal verteilten Quersteifigkeit
häufig angebracht, daß in den beiden Randbereichen des Fördergurtes in Längsrichtung
durchgehend, schmale Beilagestreifen aus Gewebe und/oder. Fadengelege in die Trag-
und/oder Laufschicht eingebettet sind. Die Breite und Anordnung der Beilagestreifen
können ganz variabel entsprechend den jeweiligen Anforderungen gewählt werden.
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Zweckmäßigerweise sind dabei der dehnfähigen Einlage benachbarte.
Beilage streifen wie diese Einlage in Längsrichtung dehnfähig, damit die Umlenkbarkeit
* des Fördergurtes nicht beeintrachtigt wird Bei Fördergurten für kleinere Beanspruchungen
kann es alternativ zu Erzielung einer ausreichenden Quersteifigkeit genügen, wenn
die dehnfähige Einlage nur zwei in den beiden Randzonen des Fördergurtes liegende
Teilbereiche der Breite des Fördergurtes einnimmt.
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Im folgenden ist die Erfindung mit weiteren vorteilhaften Einzelheiten
anhand von zwei schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen naher erläutert.
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In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein Teilstück
eines Fördergurtes nach der Erfindung, Fig. 2 einen Querschnitt durch einen anderen
Fördergurt nach der Erfindung.
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Der in Fig. 1 gezeigte Fördergurt ist aus einem der dafür Ublichen
elastomeren Werkstoffe, z. B. aus Kautschuk aufgebaut. Er umfaßt eine Tragschicht
1 und eine Laufschicht 2 üblicher Harte sowie eine Kernschicht 3, deren Elastomer
härter als bei der Trng- und Laufschicht eingestellt ist.
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7wischen der Tragschicht l und der Kernschicht 3 ist eine durch ein
Gewebe gebildete Einlage 4 angeordnet. Das Gewebe der Einlage 4 umfaßt in Ldngsrichtung
des @ordergurtes verlaufende, stark dehnbare Kettfäden 5 aus einem Polyamid, das
nicht oder In der-Reel wird man in jedem Randbereich einen Beilaestreirn, geleeentlich
auch zwei vorsehen.
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nur wenig vorgedehnt ist. Das Gewebe ist so konstruiert, daß häufige
KrUmmungen in der Kette die Dehnfähigkeit des Materiak unterstützen. Die quer zur
Längsrichtung des Fördergurtes orientierten Schußfäden 6 der dehnfähigen Einlage
4 bestehen aus einem Polyester und sind relativ dick und biegesteif. Sie haben eine
sehr hohe Zugfestigkeit und sind sehr dehnungsarm.
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Zwischen der Laufschicht 2 und der Kernschicht 3 sind drei Einlagen
7 aus jeweils einem Gewebe angeordnet, das durch starke Kettfäden 8 in Längsrichtung
des Förderguhes besonders zugfest ist. Die quer zur Längsrichtung orientierten Schußfäden
9 der zugfesten Einlagen 7 sind durch relativ dicke und biegesteife Polyesterfäden
gebildet. Die zugfesten Einlagen 7 sind ebenso wie die dehnfähig Einlage 4 in üblicher
Weise von einem aus Gründen der Übersichtlichkeit nur an einer Stelle angedeuteten
Einbettungselastomer-10 ummantelt, der ungefähr die gleiche Härte wie der Elastomer
der Kernschicht 3 hat.
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Dadurch erhält der Verbund der drei zugfesten Einlagen 7 eine hohe
Widerstandsfähigkeit gegen Stauchung in Querrichtung.
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Der in Fig. 2 dargestellte Fördergurt ist wie der Fördergurt nach
Fig. 1 aufgebaut.
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Allerdings besitzt er nur zwei zugfeste Einlagen 7. DafUr sind in
den beiden Randbereichen des Fördergurtes in die Tragschicht 1 zwei in Längsrichtung
durchgehende, schmale Beilagestreifen 11 und 12 gleicher Breite eingebettet. Sie
bestehen aus Gewebe, das wie die dehnfähig Einlage 4 in Längsrichtung dehnfähig
ist.
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Anspruche: