DE2301385B1 - Vorrichtung zur pruefung der luft auf ihren keimgehalt - Google Patents
Vorrichtung zur pruefung der luft auf ihren keimgehaltInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Prüfung der Luft auf ihren Keimgehalt in Zeitabhängigkeit
mit schnell rotierendem Lüfterflügel, bei der die zu prüfende Luft gegen eine axial und/oder radial angeordnete
Nährbodenschicht strömt.
Der Nachweis von Luftkeimen in den Bereichen der Human- und Tiermedizin, der pharmazeutischen-
und Lebensmittelindustrie, nimmt immer mehr an Bedeutung zu.
Bekannt sind viele Geräte und Methoden, die sowohl in qualitativer als auch quantitativer Hinsicht bei
gleichen Voraussetzungen sehr unterschiedliche Ergebnisse bringen. Die Bestimmung absoluter Werte
ist mit keinem Gerät möglich, da je nach der angewendeten Methodik die Keime zum Teil gar nicht erfaßt
oder aber auch abgetötet werden.
Durch neuere Forschung ist nachgewiesen worden, daß die bisherige Vorstellung einer gleichmäßigen
Verteilung der Keime im Luftraum nicht haltbar ist. Deshalb ist besonders die Prüfung geringer Luftvolurnen
aus einem größeren Raum höchst zweifelhaft. Eine Umrechnung der ermittelten Werte auf ein bestimmtes
Volumen, etwa 1 m3 Luft, kann somit insbesondere, wenn noch ein großer Umrechnungsfaktor
hinzukommt, keinen verläßlichen Aufschluß über den tatsächlichen Keimgehalt geben. Vorrichtungen mit
nur geringem Luftdurchsatz erfassen nur die Luft, die sich unmittelbar an der Entnahmestelle befindet, jedoch
völlig frei von Luftkeimen sein kann, während unmittelbar daneben Keimwolken sein können, die
der Erfassung entgehen.
Da aber ein nicht erfaßter Keim, z. B. der Gruppe Clostridium, schwerste Schäden verursachen, ja tödlich
sein kann, gilt es, einen möglichst großen Luftraum in kurzer Zeit zu erfassen, um die Wahrscheinlichkeit
der Nichterfassung weitgehend auszuschalten. Laufende Kontrollen der Raumluft auf ihren
Keimgehalt sind daher unumgänglich, um vorsorglich Schäden zu vermeiden.
x5 Bei der Beurteilung der Leistungsfähigkeit einer
Vorrichtung spielt neben dem Bestreben, möglichst alle Keime in einem bestimmten Luftraum zu erfassen,
auch der Aufwand eine große Rolle.
Durch die Erfindung soll eine Vorrichtung zur Prüfung
der Luft auf ihren Keimgehalt mit schnell rotierendem Lüfterflügel, bei der aus großem Luftraum
die zu prüfende Luft in kurzer Zeit gegen eine axial und/oder radial angeordnete Nährbodenschicht
strömt, so ausgebildet werden, daß die in der Luft befindlichen Partikel, deren Anwesenheit festgestellt
werden soll, auf den Nährboden aufgeschleudert werden, wobei Nährböden verschiedener Art in speziellen
Nährbodenträgern Verwendung finden und zur Beurteilung die Laufzeit des Lüfterflügels zur Keimerfassung
das Hauptunterscheidungsmerkmal ist.
Die eingangs genannte Vorrichtung ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß im oberen Teil
des Gehäuses 1 der durch Batterien 2 angetriebene Antriebsmotor 3 über die Antriebsachse 4, den
Kupplungsflansch 5 und die Magnetkupplung 6 mit dem Lüfterflügel 7 verbunden ist und auf dem Gewindestutzen
8 des oberen Teils des Gehäuses 1 ein Zylinder 9 aufgeschraubt ist, auf dessen Innenseite durch
den Schlitz 14 eine mit Nährboden 13 beschichtete Trägerfolie 12 von außen eingeschoben ist, deren
Länge dem inneren Umfang und deren Breite der Höhe des Zylinders 9 entspricht und eine aus dem
Schlitz 14 des Zylinders 9 herausragende Handhabe 16 aufweist, oder auf dem Gewindestutzen 8 eine
Reuterschale 10 aufgeschraubt ist, die eine konzentrisch angeordnete Öffnung 20 im Schalenboden aufweist,
durch die die Antriebsachse 4 mit dem Kupplungsflansch 5 zum Antrieb des Lüfterflügels 7 ragt.
In vorteilhafter Weise ist die Trägerfolie 12 quer zur Längsrichtung der Zylinderhöhe 9 in Längsrichtung
zum inneren Umfang des Zylinders 9 entsprechend in Näpfchen 15 zur Aufnahme des Nährbodens
13 aufgeteilt.
Vorzugsweise ist die Reuterschale 10 durch radial angeordnete Stege 19 unterteilt, deren Höhe mindestens
der Schichtdicke des einzufüllenden Nährbodens entspricht.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird durch den mit hoher Drehzahl angetriebenen Lüfterflügel
Luft auch aus großer Entfernung angesaugt, ähnlich einer Windhose in Drehung versetzt, und mit
hoher Geschwindigkeit sowohl in axialer als auch radialer Richtung auf den Nährboden geschleudert, wobei
die Keime in den Nährboden eindringen, dort haften bleiben und nach anschließender Bebrütung als
Kolonien sichtbar werden.
Zweckmäßig ist der Lüfterflügel so ausgebildet, daß
dieser von der Antriebsachse leicht abgenommen und
wieder aufgesetzt werden kann. z. B. durch eine magnetische Kupplung.
Die mit Nährboden zu beschichtende Trägerfolie ist zweckmäßigerweisc so ausgebildet, daß diese in der
Lange dem inneren Umfang des Zylinders entspricht, zusätzlich einer Handhabe, die nach vollständigem
Einschieben außerhalb des Einführungsschlitzes bleibt. Die Trägerfolie ist in der Breite der Höhe des
Zylinders angepaßt und sowohl in ihrer Länge als auch ihrer Breite in Näpfchen unterteilt, die mit Nährboden
gefüllt sind. Die Schichtdicke des Nährbodens entspricht maximal der Tiefe der Näpfchen. Die Unterteilung
gestattet außerdem die Einführung auf kleinem Biegeradius und erleichert die Auszählung nach
der Bebrütung. Die Handhabe gestattet das leichte Herausziehen der Trägerfolie aus dem Zylinder ohne
den Nähragar zu berühren.
Bei Verwendung der mit Nährboden beschichteten Reuterschaie wird zunächst der Lüfterflügel und dann
der Zylinder zur Aufnahme der Trägerfolie abgenommen und die mit Nährboden beschichtete Reuterschale aufgesetzt. Danach wird der Lüfterflügel mit
der magnetischen Kupplung auf die Antriebsachse geschoben.
Bei einer weiteren Ausführungsform der Reuterschale ist der äußere, zylindrische, obere Teil mit nach
innen umgebogenem Rand versehen, der eine Füllung der Reuterschale nicht nur des Schalenbodens, sondern
auch der Schaleninnenwand erlaubt, wobei die Breite des Randes mindestens gleich der Dicke einer
an der Innenwand der Schale aufzubringenden Nährbodenschicht ist.
Die Beschichtung der Innenwand der Reuterschale mit Nährboden erfolgt im Schleudergießverfahren,
während der Schalenboden durch einfaches Eingießen des Nährbodens beschichtet wird.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 einen diametralen Schnitt durch eine Vorrichtung mit einem konzentrisch angeordneten Zylinder
zur Aufnahme der Trägerfolie,
Fig. la eine teilweise Draufsicht des Zylinders mit
Einführungsschlitz für die Trägerfolie,
Fig. 2 einen diametralen Schnitt durch eine Vorrichtung mit einer konzentrisch angeordneten Reuterschale
gemäß der Erfindung,
F i g. 3 eine Ausführungsform einer Trägerfolie und ihrer Verpackung,
Fig. 4 eine Ausführungsform der Reuterschale mit radialer Aufteilung des Schalenbodens in mehrere
gleich große Felder,
F i g. 5 eine Ausführungsform der Reuterschale mit nach oben abgebogenem Schalenrand und Aufteilung
in mehrere, gleichgroße Felder, sowohl des Schalenbodens als auch der Schalenwand.
Die Vorrichtung besteht aus einem Gehäuse 1 zur Aufnahme von Batterien 2, dem Antriebsmotor 3 mit
der Antriebsachse 4 und dem Kupplungsflansch 5 für die Magnetkupplung 6 des Lüfterflügels 7 und einem
Gewindestutzen 8 zur wahlweisen Aufnahme des Zylinders
9 oder einer Reuterschaie W. Am Gehäuse 1 befindet sich der Schalter 11, der als Zeitschaltuhr
ausgebildet ist und die Vorrichtung für eine vorbestimmte Zeit eingeschaltet hält und selbständig ausschaltet.
Die Vorrichtung arbeitet wie folgt: Bei Verwendung des Zylinders 9 wird dieser nach Sterilisation auf
den Gewindestutzen 8 des Gehäuses 1, in dem die Batterien 2eingeschoben sind, aufgeschraubt, danach
der sterilisierte Liifterflügel 7 aufgesetzt, der durch die magnetische Kupplung 5 und 6 mit der Antriebsachse
4 des Motors 3 verbunden ist.
Am Ort der Luftprobenentnahme wird die mit Nährboden 13 beschichtete Trägerfolie 12 der Verpackung
17 entnommen und von außen so durch den
ίο Schlitz 14 des Zylinders 9 eingeschoben, daß die offen
liegende Nährbodenschicht 13 nach innen zum Liifterflügel 7 hin zu liegen kommt, und der gesamte Innenumfang
des Zylinders 9 bedeckt wird. Dabei bleibt die Handhabe 16 außerhalb des Zylinders 9. Mit dein
Schalter 11 wird die vorgewählte Laufzeit, z. B. 2 Minuten, eingestellt, wobei der Lüfterflügel 7 mit großer
Drehzahl angetrieben wird und nach Ablauf der vorgewählten Zeit wieder zum Stillstand kommt. Dadurch
wird die Luft über der Vorrichtung in Drehung.
ähnlich einer Windhose versetzt, wobei sich im Inneren dieser vom Lüfterflügel 7 erfaßten Luftmasse ein
in axialer Richtung trichterförmig erweiterter Kern mit geringem Unterdruck ausbildet. Mit Annäherung
an den Lüfterflügel 7 wird die Luftmasse immer schneller bewegt, bis sie die Drehgeschwindigkeit des
Lüfterflügels 7 erreicht hat. Dabei werden die in der Luftmasse befindlichen Partikel (Keime) auf den rings
um den Lüfterflügel 7 angeordneten Nährboden 13 der Trägerfolie 12 geschleudert, wo sie haften bleiben.
Hinter den Stegen 18 der Trägerfolie 12 entsteht eine zusätzliche Turbulenz, die das Absetzen auch kleinster
Partikel auf die Nährbodenschicht 13 in den Näpfchen 15 begünstigt. Am oberen Rand des Zylinders 9 tritt
die Luft wieder aus und wird z. T. wieder angesaugl, wodurch ein für die Ausbeute günstiger Kreislauf entsteht.
Nach Ablauf der vorgewählten Laufzeit und Stillstand des Lüfterflügels 7 wird die Trägerfolie 12
an der Handhabe 16 dem Zylinder 9 entnommen und in die Verpackung 17 zurückgegeben, verschlossen
und dem Brutschrank zugeführt.
Die Trägerfolie 12 als auch die Verpackung 17 sowie die Reuterschaie sind vorteilhafterweise aus
durchsichtigem Material gefertigt. Für weitere Luftproben ist lediglich jeweils eine neue beschichtete
+5 Trägerfolie 12 in den Zylinder 9 einzuschieben, nachdem
dieser und der Lüfterflügel 7 kurz abgeflammt wurden.
Bei Verwendung der Reuterschaie wird der Lüfterflügel 7 und der Zylinder 9 abgenommen. Eine mit
so Nährboden beschichtete Reuterschaie nach Wahl, entsprechend F ig. 2, Fig. 4 oder Fig. 5, wird auf den
Gewindestutzen 8 aufgeschraubt und der jeweilige Deckel 23 entfernt. Danach wird der Lüfterflügel 7
aufgesetzt und am Ort der Luftprobenentnahme mit dem Schalter 11 die vorbestimmte Laufzeit, z. B.
2 Minuten, eingeschaltet. Nachdem der Lüfterflügel 7 wieder zum Stillstand gekommen ist, wird dieser abgenommen,
die Reuterschaie entfernt und mit dem Deckel 23 verschlossen dem Brutschrank zugeführt.
Je nach Aufgabenstellung ist es zweckmäßig, mit einer Trägerfolie 12 oder aber den Reuterschalen nach
Fig. 2, Fig. 4 oder Fig. 5 zu arbeiten.
Zur Beurteilung der Luftproben ist als Kriterium die ermittelte Keimzahl bei gleicher Laufzeit bestim-
$3 mend, wobei selbstverständlich auch die qualitative
Auswertung zu berücksichtigen ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
COPY
Claims (3)
1. Vorrichtung zur Prüfung der Luft auf ihren Keimgehalt in Zeitabhängigkeit mit schnell rotierendem
Lüfterflügel, mit dem die zu prüfende Luft gegen eine koaxial und/oder axial angeordnete
Nährbodenschicht strömt, dadurch gekennzeichnet,
daß im oberen Teil des Gehäuses (1) der durch Batterien (2) angetriebene Antriebsmotor
(3) über die Antriebsachse (4), den Kupplungsflansch
(5) und die Magnetkupplung (6) mit dem Lüfterflügel (7) verbunden ist und auf dem
Gewindestutzen (8) des oberen Teils des Gehäuses (1) ein Zylinder (9) aufgeschraubt ist, auf dessen
Innenseite durch den Schlitz (14) eine mit Nährboden (13) beschichtete Trägerfolie (12) von
außen eingeschoben ist, deren Länge dem inneren Umfang und deren Breite der Höhe des Zylinders
(9) entspricht und eine aus dem Schlitz (14) des Zylinders (9) herausragende Handhabe (16) aufweist,
oder auf dem Gewindestutzen (8) eine Reuterschale (10) aufgeschraubt ist, die eine konzentrisch
angeordnete Öffnung (20) im Schalenboden aufweist, durch die die Antriebsachse (4) mit dem
Kupplungsflansch (5) zum Antrieb des Lüfterflügels (7) ragt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerfolie (12) quer zur
Längsrichtung der Zylinderhöhe (9) in Längsrichtung dem inneren Umfang des Zylinders (9) entsprechend
in Näpfchen (15) zur Aufnahme des Nährbodens (13) aufgeteilt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reuterschale (10) durch radial
angeordnete Stege (19) unterteilt ist, deren Höhe mindestens der Schichtdicke des einzufüllenden
Nährbodens (13) entspricht.
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