DE2265042C2 - Einrichtung zur indirekten Ermittlung des Gesamt- druckes im Düseneingang eines Strahltriebwerks - Google Patents
Einrichtung zur indirekten Ermittlung des Gesamt- druckes im Düseneingang eines StrahltriebwerksInfo
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Description
25
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung, wie sie im Oberbegriff des Patentanspruchs
1 angegeben ist
Zur Ermittlung des aerodynamischen Gesamt- oder Strahlschubes von Strahltriebwerken benötigt man die
Kenntnis des Düsengesamtdruckes Pm, der am Eingang
der Düse eines Strahltriebwerkes, das einen in Strömungsrichtung hinter der Turbine gelegenen
Diffusor hat, herrscht Dies gilt sowohl für den Fall eines Triebwerkes ohne Nachverbrennung, als auch für den
Fall mit Nachverbrennung.
Au» der GB-PS 9 90 687 ist ein Verfahren zur Messung des Gesamtschubes eines Strahltriebwerkes
bekannt, wobei der Gesamtdruck am Düseneingang mittels einer Vorrichtung gemessen wird, die sich hinter
dem Nachbenner befindet Eine solche Maßnahme stößt jedoch auf die Schwierigkeit, da für eine derartige,
hinter dem Nachbrenner befindliche Meßvorrichtung die Lebensdauer außerordentlich begrenzt ist
Zur Lösung dieses Problems hat man bisher den Weg beschritten, für diese Gesamtdruckmessung Tauchsonden
zu verwenden, die nur intermittierend in den Gasstrom im Nachbrenner hereingeschoben werden.
Diese Lösung hat sich jedoch ebenso wenig wie diejenige einer kontinuierlichen Kühlung der in den
Nachbrenner hereinragenden Gesamtdruckmeßsonde bei fliegenden Systemen bewährt Solche Sonden waren
innerhalb sehr kurzer Betriebszeit betriebsunfähig, sobald der Nachbrenner betrieben worden ist
Einzelheiten darüber, wie die physikalische Größe des Düsengesamtdruckes Ptn zur Ermittlung des Düsengesamtschubes
eines Strahltriebwerkes herangezogen wird, gehen aus der DE-PS 22 52 337 des Erfinders der
vorliegenden Erfindung hervor. Dort ist auch ein Strahltriebwerk mit den Merkmalen des Oberbegriffes
des Patentanspruchs 1 der vorliegenden Erfindung beschrieben.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, bei einer Einrichtung der Art, wie sie durch die Merkmale des
Oberbegriffes des Patentanspruches 1 beschrieben ist, eine Ermittlung des im Düseneingang herrschenden
Gesamtdruckes zu ermöglichen, ohne im Düseneingang selbst eine Gesamtdruckmeßsonde zur Messung dieses
Wertes anordnen zu müssen.
Für die Einrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 wird diese Aufgabe durch das
Merkmal des Kennzeichens dieses Anspruches gelöst Die Unteransprüche geben Lösungseiitzelheiten für die
Spezialfälle an, nämlich daß das Strahltriebwerk mit Nachverbrennung oder daß es ohne Machverbrennung
betrieben wird.
Vorteilhaft für die erfindungsgemäße Einrichtung ist
der Umstand, daß die genaue Lage der in die Wand des Strahltriebwerks eingebauten Anzapfungen für die
Druckmeßsonden ohne Bedeutung ist Die Drücke brauchen nicht die Drücke an den Meßstationen zu
repräsentieren, da es eine einfache statische Eichung des
Triebwerks in Meereshöhe ermöglicht, die Meßwerte zu korrigieren. Es können damit auch Fälle berücksichtigt
werden, in denen radiale Druckradienten, die auf die Dreidimensionaiität des Gasstromes zurückzuführen
sind, Korrekturen der Meßwerte erfordern.
Der Erfindung in ihren Varianten liegen auf zuverlässigen aerodynamischen Prinzipien beruhende
neu gefundene Gleichungen zugrunde, mit denen der gefragte Düsengesamtdruck Pm aus dem Diffusorgesamtdruck
Pn und wenigstens einem au unabhängigen statischen Druckwert im Ausstoßrohr ermittelt wird. Es
ist dazu zusätzlich eine Rechenvorrichtung vorgesehen, die in Abhängigkeit von den geometrischen Verhältnissen
der Düse und den gemessenen Dmckwerten diesen Düsengesamtdruckwert Ptn verfügbar macht Die dazu
verwendeten Meßwerte werden mit Druckmeßsonden festgestellt die sich im Strahltriebwerk an Stellen
befinden, an denen sie nur solchen Belastungen ausgesetzt sind, die eine lange Lebensdauer gewährleisten.
Der Vollständigkeit halber sei darauf hingewiesen, daß die Erfindung sowohl für Strahltriebwerke mit
konvergenter Düse als auch für solche mit konvergentdivergenter Düse verwendbar ist
Zu den konstruktiven Merkmalen der Erfindung gehört die Gesamtdruckmeßsonde, die sich im Diffusor
des Strahltriebwerkes befindet Sie liefert ein erstes Signal. Eine zweite Druckmeßsonde ermittelt den
statischen Druck am Düseneingang und sie liefert ein diesen statischen Druck repräsentierendes zweites
Signal. Für eine weitere Ausgestaltung der Erfindung liegt eine dritte Druckmeßsonde tür einen weiteren
statischen Druckmeßwert vor. Eine Rechenvorrichtung dient dazu, mindestens das erste und das zweite Signal
auf die noch anzugebende Weise miteinander zu kombinieren, um den Gesamtdruckmeßwert zu erhalten.
Die F i g. 1 zeigt schematisch ein mit Nachverbrennung arbeitendes Strahltriebwerk mit einem Diffusor 1,
einem Ausstoßrohr bzw. Nachbrenner 2 und einer Düse 3. Ferner ist eine Rechenvorrichtung 4 vorhanden, der
Signale von drei Druckfühlern 11,12 und 13 zugeführt werden, die auf den Gesamtdruck Pt 5 in dem
Diffusorteil 1 an einer Druckmeßsonde 7, bzw. auf den statischen Druck Ps e im Nachbrenner 2, z. B. in der
Flammenhaltezone, im Bereich einer Druckmeßsonde 8 bzw. auf den statischen Düseneingangsdruck Psn einer
Druckmeßsonde 9 ansprechen. Die Druckmeßsonde 8 zum Ermitteln des Druckes Pse kann an einem
beliebigen Punkt zwischen der der Strömung zugewandten Seite des Diffusors und der Düseneingangszone,
d. h. im Nachbrenner 2, angeordnet werden. In der
Düseneingangszone befindet sich die Druckmeßsonde 9 zum Ermitteln des Druckes Psn- Bei einem Triebwerk
der dargestellten Art mit einem Nachbrenner wird die Druckmeßsonde 8 somit zweckmäßig in der Nachbrennerzone
und insbesondere in der Flammenhaltezone angeordnet Bei einem Triebwerk ohne Nächbrenner
kann die Druckmeßsonde 8 in dem Diffusor angeordnet werden.
Die Rechenvorrichtung 4 ermittelt den Düsengesamtdruck
Ptn- Der Gesamtdruck Pm wird dann zur
Ermittlung des aerodynamischen Gesamtschubes weiter verarbeitet
1 +
Hierin sind:
K\ = dimensionslose Konstante
Ki = aus der geometrischen Form des Ausstoßrohrs
abgeleitete dimensionslose Konstante
K3 = aus den bekannten thermodynamischen Eigenschaften
der Triebwerksabgase abgeleitete dimensionslose Konstante
Psn = statischer Druck am Düseneintritt
Ps6 = statischer Druck nahe dem Flammenhalter
«5 = Pr5APs6=Gesamtdruck in der Strömungsrichtung
vor dem Flammenhalter im Verhältnis zum statischen Druck nahe dem Flammenhalter
Mpts), /K«s) — Funktionen des Druckverhältnisses
Es ist auch möglich, zwei Druckwerte zu ermitteln, und der Rechenvorrichtung 4 ein die Summe oder die
Differenz dieser Druckwerte repräsentierendes Signal zuzuführen.
Die nachstehende, thermodynamische genaue Gleichung
(1) stellt eine Beziehung zwischen den Druckwerten Ptn, Pt5 und Ps 6 her, wobei zwei voneinander
unabhängig gemessene statische Drücke in dem Triebwerk, vorbestimmte Funktionen der Drücke oder
Druckdifferenzen, bekannte Konstanten sowie vorbestimmte Funktionen dieser Konstanten benutzt werden:
[Ma5) - K1]
Psn), (fön, Psn), f^Pst. Psn)=Funktionen der
statischen Drücke Ps6 und Psn im Ausstoßrohr
f£K2), W1K2) - Funktionen der dimensionslosen Konstanten
K2.
Die Konstante K\ wird aus Leistungsangaben ermittelt, die beim Betrieb des Triebwerks in Meereshöhe
ohne Nachverbrennung gewonnen worden sind. Arbeitet das Triebwerk mit Nachverbrennung, kann
man die vorstehende Gleichung unverändert benutzen, um den gesuchten Düsengesamtdruck Ptn tu berechnen.
Somit ermöglicht es die Gleichung, den Druck Ptn sowohl beim Betrieb mit Nachverbrennung als auch
beim Betrieb ohne Nachverbrennung zu ermitteln.
Für jeden Fachmann auf dem Gebiet der Aerodynamik und der Thermodynamik in ihrer Anwendung bei
Turbinenstrahltriebwerken liegt es auf der Hand, daß die Durchführbarkeit des Verfahrens zum Ermitteln des
Düsengesamtdruckes Ptn nicht von einer bestimmten Anordnung der Drucksonden bzw. der zugehörigen
Anzapfungen abhängt In diesem Zusammenhang sei z.B. ein einfaches, mit Nachverbrennung arbeitendes
Turbinenstrahltriebwerk betrachtet, zu dem ein Verdichter, eine Verbrennungseinrichtung, eine Turbine, ein
Diffusor, ein Ausstoßrohr und eine Düse gehören. Die gebräuchliche Gesamtdrucksonde kann in dem Diffusorteil
an einer beliebigen Stelle angeordnet werden, z. B. in der Strömungsrichtung hinter der letzten
Turbinenstufe bis zum Flammenhalter des Ausstoßrohres. Die Anzapfung zum Ermitteln des statischen
Düsendruckes Psjvmuß in der Strömungsrichtung hinter
dem Flammenhalter angeordnet sein. Der durch den statischen Druck im Flammenhalter bestimmte statische
Druck Ps6 kann mit Hilfe einer Anzapfung gemessen
werden, die in der Strömungsrichtung hinter dem Flammenhalter, jedoch vor der Anzapfung angeordnet
ist mittels welcher der Druck Psn gemessen wird. Auch eine in die Wand eingebaute Anzapfung oder eine in den
Gasstrom eintauchende Sonde für den statischen Druck, die in der Strömungsrichtung hinter der letzten
Turbinenstufe, jedoch vor dem Flam<menhalter an
angeordnet ist liefert die benötigte Anzeige, die den Druck Ps6 repräsentiert
Es wurde festgestellt daß es möglich ist eine Ermittlung des Düsengesamtdruckes durchzuführen, bei
der auf eine unabhängige Messung eines der statischen Druckwerte verzichtet werden kann, nämlich wenn das
Triebwerk zu Eichzwecken sowohl im Betrieb ohne Nachverbrennung sowie mit Nachverbrennung untersucht
wird. Im Hinblick hierauf ist daher beabsichtigt eine mechanische Durchführung des nachstehend
beschriebenen einfachen Verfahrens zu ermöglichen, die es gestattet den Düsengesamtdruck unter Verwendung
zweier voneinander unabhängiger Druckwerte im Inneren des Triebwerks und einiger weniger Konstanten
zu berechnen.
Die Beziehung zwischen (Pts-Ptn}'Pn und Psn/Pts
entspricht sowohl beim Betrieb mit Nachverbrennung als auch beim Betrieb ohne Nachverbrennung im
wesentlichen einer geraden Linie. Diese Tatsache wird durch die folgenden einfachen Gleichungen ausgedrückt:
so a) Mit Nachverbrennung:
Ptn= Pr5(I -a.fPWPrs)- *i)
b) ohne Nachverbrennung:
b) ohne Nachverbrennung:
Ptn= Prs(l - a2(PSNl Pts)- tu)
Hierin sind:
Pt5 = in der Strömungsrichtung vor dem Flammenhalter
gemessener Gesamtdruck
Ptn = Düsengesamtdruck
Psn = in der Strömungsrichtung hinter dem Flammenhalter gemessener statischer Druck
a\ = Anstieg der einen Kennlinie für den Betrieb
mit Nachverbrennung
a2 = Anstieg der Kennlinie für den Betrieb ohne
Nachverbrennung
b\ = Schnittpunkt der Kennlinie für den Betrieb mit Nachverbrennung mit der Achse, der dazu
dient, (PTs - Pm)/Pts zu repräsentieren
bi = Schnittpunkt der Kennlinie für den Betrieb
ohne Nachverbrennung mit der Achse, der dazu dient, (Pts - Pm)/Pts zu repräsentieren.
Daher ist es möglich, den Düsengesamtdruck Pm zu berechnen, indem man die Drücke Pts und Psn im
Inneren des Triebwerkes in eine der vorstehenden Gleichungen einsetzt. Die Wahl der betreffenden
Gleichung richtet sich nach dem Wert des Verhältnisses Psn/Ptü-
Der Düsengesamtdruck Pm läßt sich somit mit Hilfe
einer genauen Gleichung (1) oder empirischen Gleichungen (2 oder 3) berechnen. Beide Gleichungen sind
unabhängig von der Düse, mit der das Triebwerk ausgerüstet ist Die Benutzung der genauen Gleichung
bedingt das Fühlen mindestens dreier voneinander unabhängiger Druckwerte innerhalb des Triebwerkes
und erfordert eine anfängliche Prüfung des Triebwerkes in Meereshöhe während des Betriebs ohne Nachverbrennung. Die Benutzung der empirischen Gleichungen
bedingt das Messen mindestens zweier voneinander unabhängiger Druckwerte innerhalb des Triebwerkes,
jedoch muß das Triebwerk zunächst in Meereshöhe auf einem ortsfesten Prüfstand bezüglich seines Verhaltens
innerhalb des gesamten Verstellbereiches der Drossel untersucht werden.
In Fig.2 ist in Form eines Blockschaltbildes eine
Ausführungsform der Recheneinrichtung dargestellt Es sind drei Druckfühler 11, 12 und 13 vorhanden, die
Signale erzeugen, welche den Gesamtdruck PTs im
Diffusor bzw. den statischen Druck Pst im Bereich des
Nachbrenners 2 bzw. den statischen Druck Psn im Eingangsbereich der Düse repräsentieren und einem
Multiplexer 16 zugeführt werden, an dessen Ausgang ein Satz von Signalen erscheint, die entsprechend den
zugeführten Eingangssignalen variieren.
Diese Ausgangssignale werden einem Analog-Digital-Wandler 17 zugeführt, der die Signale in digitale
Signale verwandelt, welche einer arithmetischen Vorrichtung 18 zugeführt werden, der drei Speichervorrichtungen zugeordnet sind, und zwar ein Kurzzeit- oder
Zwischenspeicher 19, ein Konstantenspeicher 20 und ein Programmspeicher 21. Der Kurzzeitspeicher 19 legt die
Maßstäbe für die Eingangsdaten fest und speichert sie kurzzeitig zur Verwendung durch die arithmetische
Vorrichtung 18 und nach Bedarf für den Programmspeicher 21. Dem Konstantenspeicher 20 werden in digitaler
Form Signale eingegeben, die Konstanten repräsentieren, welche in den Gleichungen 1 bis 3 vorkommen.
Die für den Gesamtdruck Pm erforderlichen Werte
-sind in den Speichern 19 und 20 enthalten, so daß die Gleichung 1 gelöst werden kann. Auf welche Weise dies
geschieht, dürfte für jeden Fachmann auf dem Gebiet der Rechnertechnik auf der Hand liegen. Die Vorrichtung 22, die einen für die Ermittlung des Wertes Pm
notwendigen Bestandteil des Programmspeichers 21 bildet, löst die Gleichung 1, um Ptn zu ermitteln. Im
Programmspeicher 21 sind ansonsten noch weitere Bestandteile für die Ermittlung des Gesamtschubes (aus
u. a. dem Düsengesamtdruckwert PmJ enthalten.
Werden die empirischen Gleichungen 2 oder 3 benutzt, ist es wie erwähnt, nur erforderlich, zwei
voneinander unabhängige Druckwerte innerhalb des Triebwerkes zu verwenden. Eine für diesen Fall
geeignete Ausführungsform der Recheneinrichtung entspricht der F i g. 2, jedoch entfällt das Teil 12 und im
Programmspeicher 21 sind die Gleichungen 2 und 3 in zwei separaten Speichern anstelle des einen Speichers
für die Gleichung 1 eingespeichert Es wird der jeweilige
separate Speicher benutzt, dessen eingespeicherte Gleichung 2 oder 3 jeweils gültig ist
Claims (3)
1. Einrichtung an einem Strahltriebwerk mit einem
in Strömungsrichtung hinter der Turbine gelegenen Diffusor, mit einer Gesamtdruckmeßsonde, mit einer
Sonde zur Messung des statischen Druckes am Düseneingang und mit einer von den Druckmeßwerten
beaufschlagten Recheneinrichtung, gekennzeichnet dadurch, daß zur indirekten Ermittlung
des im Düseneingang herrschenden Gesamtdruckes (Pm) die Gesamtdruckmeßsonde (7) im
Diffusor (1) angeordnet ist
2. Einrichtung nach Patentanspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß eine zusätzliche Druckmeßsonde
(8) für einen statischen Druckmeßwert (Pst) bei einem Triebwerk mit Nachbrenner (6) in der
Nachbrennerzone (2) angeordnet ist
3. Einrichtung nach Patentanspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß eine zusätzliche Druckmeßsonde
für einen statischen Druckmeßwert (P5*) bei
einem Triebwerk ohne Nachbrenner im Diffusor (1) angeordnet ist
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