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Kontinuierliche Presse für die Vorpressung und/oder Fertigpressung
von Spanplatten Die Erfindung bezieht sich auf eine kontinuierliche Presse für die
Vorpressung und/oder Fertigpressung von Spanplatten, Faserplatten und dergl., bestehend
aus Pressenoberteil und Pressenunterteil mit dem Pressenoberteil sowie im Pressenunterteil
über Umlenksterne umlaufenden, angetriebenen Plattenketten aus Preßplatten, die
im Preßbereich und beim Preßvorgang über Abstützwalzen abgestützt und gegeneinander
preßbar sind, wobei die Plattenketten von zusätzlichen, metallischen Pressenbändern
umschlungen sind, die ihrerseits über zusätzliche Umlenk- oder Äntriebstrommeln
geführt sein können.
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Die bekannten kontinuierlichen Pressen der beschriebenen Gattung (vgl.
DT-OS 2 061 195) sind kalte Vorpressen. Eine Beheizung der Plattenketten bzw. der
Preßplatten in den Plattenketten und damit der Pressenbänder ist nicht vorgesehen,
- und nicht einfach möglich, solange man die bei Taktpressen herrschende Baulehre
übernimmt, wonach zur Beheizung von Pressenbändern die Pressenplatten beheizt werden,
so daß die Pressenbänder nur durch Wärmeleitung thermische Energie aufnehmen. Die
Beheizung der Pressenplatten bei derartigen Taktpressen erfolgt durch Dampf, heiße
Gase und dergl., nur ausnahmsweise wird mit elektrischen Heizschlangen gearbeitet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine kontinuierliche Presse
für die Vorpressung und/oder Fertigpressung von Spanplatten, Faserplatten und dergl.
beheizbar auszuführen.
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Ausgehend von einer kontinuierlichen Presse der eingangs beschriebenen
Gattung besteht die Erfindung darin, die metallischen Pressenbänder beheizbar auszuführen
und dazu induktiv an eine Induktionsheizeinrichtung anzuschließen. - Die Erfindung
geht von der Erkenntnis aus, daß zur Vorpressung und/oder Fertigpressung von Matten
für die Herstellung von Spanplatten, Faserplatten und dergl. in einer kontinuierlichen
Presse die Beheizung der Pressenbänder ausreichend ist, die regelmäßig ohnehin als
Stahlbänder ausgeführt sind und eine Dicke aufweisen, die ausreicht, um an den Stoßstellen
zwischen den Preßplatten der Plattenkette mechanisch ausgleichend zu wirken.
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Folglich kann auf eine Beheizung der Preßplatten verzichtet werden
und eine induktive Beheizung der Pressenbänder durchgeführt werden. Diese induktive
Erwärmung der Pressenbänder kann ohne Schwierigkeiten so gesteuert werden, daß die
gesamte für die Vorpressung und/oder Fertigpressung erforderliche thermische
Energie
von den Pressenbändern her in das zu pressende Gut eingeführt werden kann. Im einzelnen
bestehen für die Verwirklichung der Erfindung mehrere Möglichkeiten. In der Ausführungsform
von kontinuierlichen Pressen mit über besondere Umlenk- und Antriebstrommeln geführten
Pressenbändern, die in ihrem den Abstützwalzen abgewandten Trum mit Abstand von
den Plattenketten geführt sind, lehrt die Erfindung, die Pressenbänder als Transformatorschleifen
zu schalten und dazu in ihrem abgewandten Trum durch eine Induktionsspule der Induktionsheizeinrichtung
zu führen. Das hat allerdings zur Folge, daß die Pressenbänder auf ihrem gesamten
Umlaufweg induktiv durch Ohm'sche Wärme beheizt sind. sa jedoch sowohl bei der Vorpressung
als auch bei der Fertigpressung von Matten für die Herstellung von Spanplatten,
Faserplatten und dergl. mit verhältnismäßig niedrigen Temperaturen von z. B. 2000C
gearbeitet wird, ist diese Erwärmung nicht besonders-störend. Die Pressenbänder
führen allerdings Strom. Je nach dem, wie die Spannungen eingerichtet werden, muß
ein entsprechender Berührungsschutz vorgesehen werden. Man kann jedoch die Anordnung
so treffen, daß die Pressenbänder praktisch nur im eigentlichen Preßbereich, das
heißt im Bereich der Abstützwalzen eine Beheizung erfahren. Dazu lehrt die Erfindung,
daß die Preßplatten der Plattenketten aus nichtleitendem Werkstoff (Kunststoff,
keramischen Werkstoff) bestehen, und daß im Pressenoberteil sowie im Pressenunterteil
zwischen den Abstützwalzen Wicklungen der Induktionsheizeinrichtung angeordnet sind,
die sich zu einer Induktionsspule ergänzen, durch die die Plattenketten sowie die
Pressenbänder hindurchgeführt sind. Die schon erwähnten verhältnismäßig niedrigen
Temperaturen einerseits, die Tatsache, daß bei kontinuierlichen Pressen für die
Vorpressung und/oder Fertigpressung von Spanplatten, Faserplatten und dergl. sehr
hohe spezifische Preßkräfte
nicht aufzubringen sind, macht es möglich,
die Preßplatten der Plattenketten in der schon beschriebenen Weise aus nichtleitendem
Werkstoff aufzubauen, so daß diese Plattenketten eine induktive Erwärmung beim passieren
der Induktionsspule nicht erfahren.
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Zu einer Erwärmung nur im Bereich des eigentlichen Preßvorganges kommt
man dann, wenn die Induktionsspule im ganzen so ausgelegt ist, daß in den Pressenbändern
hauptsächlich quer zur Transportrichtung fließende Induktionsströme erzeugt werden.
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Die beschriebene Ausführungsform einer kontinuierlichen Presse für
die Vorpressung und/oder Fertigpressung von Spanplatten, Faserplatten und dergl.
hat den Vorteil, daß eine Stromzuführung zu bewegten Teilen nicht erforderlich ist.
Auch eine solche bereitet jedoch in der modernen Technik keine besonderen Schwierigkeiten.
Man kommt daher auch zu einer Lösung der Erfindungsaufgabe, wenn man die einzelnen
Preßplatten mit je einer Mehrzahl von Induktionsspulen versieht, deren Achse im
wesentlichen orthogonal zur Preßplattenebene angeordnet ist, wobei die Pressenbänder
an diese Induktionsspulen induktiv angekoppelt sind und daraus die elektrische Energie
für ihre Erwärmung erfahren. Dabei kann man ohne weiteres die Induktionsspulen einer
Preßplatte so schalten, daß über die Pressenbänder eine Kopplung möglich ist, was
zu einer sehr gleichmäßigen Beheizung der Pressenbänder führt. Ein anderer Vorschlag
der Erfindung geht in diesem Zusammenhang dahin, die Preßplatten der Plattenketten
mit Wicklungen zu versehen, die nach Art eines Linearmotors aufgebaut sind, wobei
diese Wicklungen die Pressenbänder gleichsam als Kurzschlußläufer zugeordnet sind.
Bei der erfindungsgemäßen kontinuierlichen Presse kann sich die so in die Pressenbänder
eingeleitete elektrische Energie jedoch nicht in Bewegung umsetzen, so daß eine
Beheizung erfolgt. Die Kraftkomponente,
die von den Linearmotorwicklungen
auf die Pressenbänder ausgeübt wird, kann sowohl orthogonal zur Transportrichtung
als auch in Transportrichtung oder entgegen der Transportrichtung erfolgen. Solange
die kinematischen Verhältnisse nicht so gewählt sind, daß die Linearmotorwicklungen
die Transportarbeit aufbringen, erfolgt die angestrebte Beheizung. Es liegt also
an dieser Stelle im Rahmen der Erfindung, über die Linearmotorwicklungen die Pressenbänder
zusätzlich zu transportieren.
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Bei den letztbeschriebenen Ausführungsformen muß den einzelnen Preßplatten
der Plattenketten bzw. den Plattenketten elektromagnetische Energie zugeführt werden.
Das kann auf verschiedene Weise erfolgen. Im allgemeinen ist es ausreichend, die
Anordnung so zu treffen, daß die einzelnen Preßplatten im Bereich der Abstützwalzen
ihrerseits galvanisch über Gleitkontakteinrichtungen oder Wälzkontakteinrichtungen
oder auch induktiv an die übrigen Bauelemente der Induktionsheizeinrichtung angeschlossen
sind. Das kann auch über den gesamten Umlaufweg geschehen. Die Bauelemente der Induktionsheizeinrichtung
können bei dieser Ausführungsform und bei den vorbeschriebenen neben der kontinuierlichen
Plattenpresse aufgestellt werden oder auch im Pressenoberteil bzw. im Pressenunterteil
untergebracht werden.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert; es zeigen in schematischer Darstellung:
Fig. 1 die Seitenansicht einer erfindungsgemäßen kontinuierlichen Presse,
Fig.
2 in einem Querschnitt durch den Gegenstand nach Fig. 1 eine andere Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen kontinuierlichen Presse, Fig. 3 in weiterer Schematisierung
und perspektivisch die Induktionsspule aus dem Gegenstand nach Fig. 2, Fig. 4 eine
andere Ausführungsform des Gegenstandes der Fig. 3, Fig. 5 entsprechend der Fig.
2 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen kontinuierlichen Presse,
Fig. 6 eine Aufsicht auf die untere Pressenplatte des Gegenstandes nach Fig. 5 Fig.
7 entsprechend der Fig. 2 eine nochmals andere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
kontinuierlichen Presse und Fig. 8 eine Aufsicht auf die untere Pressenplatte aus
dem Gegenstand nach Fig. 7.
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Die in den Figuren dargestellte kontinuierliche Presse 1 ist für die
Vorpressung und/oder Fertigpressung von Spanplatten, Faserplatten und dergl. bestimmt.
Um die Zeichnungen übersichtlich zu machen, sind stets die Pressenständer oder Pressengestelle
fortgelassen worden. Die Presse 1 besteht in ihrem grundsätzichen Aufbau dann aus
Pressenoberteil 2 und Pressenunterteil 3 mit dem Pressenoberteil 2 sowie im Pressenunterteil
3 über Umlenksterne 4 umlaufenden, angetriebenen Plattenketten 5 aus
Preßplatten
6, die im Preßbereich und beim Preßvorgang über Abstützwalzen 7 abgestützt und gegeneinander
preßbar sind.
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Selbstverständlich kann das Pressenoberteil 2 vom Pressenunterteil
3 abgehoben werden, um.die Presse 1 zu öffnen. Das deuten die Pfeile 8 an. Die Plattenketten
5 sind von zusätzlichen metallischen Pressenbändern 9 in Form von Stahlbändern umschlungen,
dem Ausführungsbeispiel und nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ihrerseits
über zusätzliche Umlenk-und Antriebstrommeln 10 geführt sein können. Erfindungsgemäß
sind die metallischen Pressenbänder 9 beheizbar ausgeführt und dazu induktiv an
eine Induktionsheizeinrichtung 11 angeschlossen.
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Fig. 1. zeigt eine einfache Ausführungsform zur-Verwirklichung dieses
Grundgedankens. Die über besondere Umlenk- und Antriebstrommeln 10 geführten Pressenbänder
9 sind in ihrem den Abstützwalzen 7 abgewandten Trum 12 mit Abstand von den Plattenketten
5 geführt. Das gibt die Möglichkeit, die Pressenbänder 9 als Transformatorschleife
zu schalten und dazu in ihrem abgewandten Trum 12 durch eine Induktionsspule 13
der Induktionsheizeinrichtung 11 zu führen. Auf diese Weise sind die Pressenbänder
9 auf ihrem gesamten Umlaufweg beheizt, die Beheizung wird so eingerichtet, wie
es die Vorpressung bzw. Fertigpressung verlangt.
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Eine andere Ausführungsform der Erfindung ist in den Fig. 2 bis 4
verdeutlicht worden. Hier bestehen die Preßplatten 6 der Plattenketten 5 aus nichtmetallischem
Werkstoff (Beispielsweise Kunststoff, Keramik). Sowohl im Pressenoberteil 2 als
rauch im Pressenunterteil 3 sind zwischen den Abstützwalzen 7 Wicklungen 14 der
Induktionsheizeinrichtung 11 angeordnet, Diese sind in besonderer Weise geschaltet,
nämlich so, daß sie sich zu einer Induktionsspule 13 ergänzen, durch die sowohl
die Plattenketten 5 von Pressenoberteil 2 und Pressenunterteil 3
als
auch die Pressenbänder 9 hindurchgeführt sind. Das verdeutlichen die Fig. 3 und
4. In Fig. 4 ist gleichzeitig angedeutet worden, daß die Induktionsspule 13 auch
so ausgelegt sein kann, daß in den Pressenbändern 9 hauptsächlich quer zur Transportrichtung
fließende Induktionsströme erzeugt werden. Das beschränkt die Erwärmung praktisch
auf den Bereich, in dem auch Preßarbeit durchgeführt wird.
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Bei der beschriebenen Ausführungsform einer kontinuierlichen Presse
1 sind die Elemente, die für die induktive Beheizung der Pressenbänder 9 erforderlich
sind, stationär angeordnete Elemente. Eine Stromzuführung zu bewegten Teilen ist
daher nicht erforderlich. Man kann jedoch auch mit einer solchen Stromzuführung
zu bewegten Teilen arbeiten. Dazu zeigen die Fig. 5 und 6 eine Ausführungsform,
bei der die einzelnen Pressenplatten 6 je eine Mehrzahl von Induktionsspulen 13
aufweisen, deren Achse im wesentlichen orthogonal zur Pressenplattenebene angeordnet
ist, wobei die Pressenbänder 9 an diese Induktionsspulen 13 induktiv angekoppelt
sind. Die einzelnen Induktionsspulen 13 sind miteinander verschaltet und durch die
Pressenbänder 9 so gekoppelt, daß eine möglichst gleichmäßige Erwärmung erreicht
wird.
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Eine weitere Ausführungsform ist in den Fig. 7 und 8 dargestellt worden.
Hier sind die Preßplatten 6 der Plattenketten 5 mit Wicklungen 14a nach Art eines
Linearmotors versehen, denen die Pressenbänder 9 gleichsam als Kurzschlußelemente
so zugeordnet sind, daß sie die angestrebte Erwärmung erfahren. Sowohl bei dieser
Ausführungsform als auch bei der vorbeschriebenen nach den Fig. 5 und 6 sind die
Pressenbänder 9 mechanisch so gestalt:ft, dan siebs trotz der Auskammerungen 15
in den Preßplatten 6 in df2n('l) die Induktionsspulen 1 3 bzw. Linearmotorwicklungen
14a
untergebracht sind, eine hinreichend ebene Oberfläche definieren und die Beanspruchungen
aufnehmen. Jede Preßplatte kann gleichsam eine Wicklung des Linearmotors aufweisen,
dessen Gesamtwicklung also aus der Gesamtzahl der Preßplatten 6 in einer Plattenkette
5 besteht; aber auch die einzelne Preßplatte kann bereits mehrere Wicklungen 14a
nach Art eines Linearmotors aufweisen. Die einzelnen Preßplatten 6 oder die Plattenketten
5 insgesamt erfahren im Bereich der Abstützwalzen 7 ihrerseits über galvanische
Gleitkontakte oder im Ausführungsbeispiel induktiv die Zuführung der elektrischen
Energie, d. h. sie sind.
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induktiv an die übrigen Bauelemente der Induktionsheizeinrichtung
11 angeschlossen. Diese Induktionsheizeinrichtungen 11 sind im Ausführungsbeispiel
im Pressenoberteil 2 bzw. im Pressenunterteil 3 untergebracht.