DE2252877C2 - Fahrzeugluftreifen mit einem Gürtel und einer Karkasse aus Lagen paralleler und in eine Gummimischung eingebetteter Cordfäden, die einander lagenweise kreuzend verlaufen - Google Patents
Fahrzeugluftreifen mit einem Gürtel und einer Karkasse aus Lagen paralleler und in eine Gummimischung eingebetteter Cordfäden, die einander lagenweise kreuzend verlaufenInfo
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Description
25
JO
40
Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugluftreifen mit einem Gürtel und einer Karkasse aus Lagen paralleler
und In eine Gummimischung eingebetteter Cordfäden die einander lagenweise kreuzend verlaufen, wobei die
jich zwischen Wulstkernen erstreckende Karkasse mindestens
zwei Lagen unter einem Winkel von 70 bis 80 /ur Umfangsrichtung verlaufender Cordfäden aus Nylon
aufweist, sowie der /wischen Karkasse und Lauffläche
angeordnete Gürtel mindesiens /wei Lagenpaare enthält,
deren Cordfädgen Winkel unterschiedlicher Größe /ur IJmfangrrichtung bilden.
Bekannte Fahrzeugluftstreifen können etwa wie folgt eingeteilt werden Diagonalreifen, deren Cordfäden der
Lagen der Karkasse schräg zur Imfangsrlchtung des Reifens gelegt sind. Gürtelreifen, deren Cordfäden der Karkasse
radial oder Im wesentlichen radial angeordnet sind und JIe zusätzlich einen (iürtel /wischen Lauffläche und
Karkasse aufweisen; ferner gibt es als Semigürtelreifen Übergangslösungen dieser beiden Rellenlypen
Gürtelreifen sind hinsichtlich der Reifen mit Diagonalkarkasse
Insofern vorteilhaft, als erstere bessere Seitenführungskräfte und höheren Abriebwklerstand haben. Sie
sind jedoch verbesserungsbedürftig, da sie Nachteile
beim Fahrkomiort haben. Gleichzeitig weisen Diagonalreifen zu Gürtelreifen Nachtelle hinsichtlich Hochbclast- M
barkeit und hoher Geschwindigkeit auf.
Etc 1 einem gattungsglcichen Semigürtelreifen Ist notwendig
eine größere Anzahl von Gürtelcordlagen vorhanden, da das Cordmaterial dehnbares Nylon ist. Der
bekannte Reifen enthalt also schon keine Stahlcordlagen. Beim bekannten Reifen ist zwar der Elastizitätsmodul
des Gummis zur Einbettung des Karkassencords niedriger als der zur Einbettung des Gürtelcords. Dadurch ist
aber nicht angeregt, daß zudem unterschiedliche Cordlagen nur des Gürtels durch den zugehörigen Ε-Model der
sie einbettenden Gummimischung so zu beeinflussen sind, daß in ihrer Wechselbeziehung zueinander und in
gezielter Weise der Fahrkomfort verbessert, bzw. die Abriebsfestigkeit and die Seitenführungskraft erhöht
werden können. (US-PS 31 15 921).
Ebenfalls ist ein Gürtelreifen bekannt, bei dem eine größere Anzahl von paarweisen Lagen unterschiedlichen
Materials als Gürtel zw/sehen Karkasse und Lauffläche vorgesehen sind. Hierbei sollen paarweise die Cordfäden
der Lagen des Gürtels unterschiedliche Winkel zur Umfangsrichtung haben, die von 5° bis allerdings 50°
reichen. Es ist aber keine Anregung gegeben, durch Verwendung von Gummimischungen unterschiedlicher
Ε-Moduli die Gürtelcordlagen In unterschiedliches Material einzubetten. (DE-OS 16 05 602).
Bei anderen Fahrzeugluftreifen mit Gürtel sind mehrere Lagen vorgesehen, deren Drahtcordfäden sich lagenweise
kreuzend angeordnet sind, während die Textilcordfäden der anderen Lagen zumindest im wesentlichen
in Umfangsrichtung liegen. (DE-OSen 21 10 145 und 20 40 536)
Weiter ist es bekannt. Im Gürtel drei Stahlcordlagen zu
verwenden und diese ggf. in Gummimischungen von unterschiedlichem Wert des Ε-Moduls einzubetten,
wobei der vorgesehene Cordfadenwinkel zur Umfangsrichtung in einer Lage dementsprechend hohe Werte von
z. B. 40 bis 90° annimmt. (US-PS 31 31 744)
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem gattungsgemäßen Fahrzeugluftreifen Fahrkomfort. Seitenführung
und Abrieb optimal zu beeinflussen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die gekennzeichneten Maßnahmen des Patentanspruchs I
gelöst.
Eine weitere Ausgestaltung sieht vor. daß die Cord flächen
des äußeren Lagenpaares aus Kunstseide bestehen. Eine Ausführungsform der Erfindung ist In der Zeichnung
dargestellt und wird Im folgende", näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Radlaiansicht des
Reifens
Fig. 2 eine Ansicht der Lagenpaare gemäß Flg. I
Flg 3 eine grafische Darstellung der Kurvenverläufe charakteristischer Werte des Reifens gemäß FI g. I
Flg 3 eine grafische Darstellung der Kurvenverläufe charakteristischer Werte des Reifens gemäß FI g. I
Der Reifen gemäß FIg 1 hat eine Karkasse mit Lagen
1 aus Nyloncordfäden. In diesem Beispiel zwei lagen,
einen Gürtel 2. welcher zwei Lagen, d. h. ein inneres
Lagenpaar la. la. aus Stahlcord, und zwei Lagen, d h
ein äulJeres Lagenpaar lh. lh aus Textllcord aufweist, ferner
ein Paar von Wulstdrähten 3 und eine Lauffläche 4 Gürtel 2 und Karkasse I haben eine Ausrichtung und
Anordnung der Cordfäden wie In Flg. 2 dargestellt In
der Karkasse 1 liegt lagenweise kreu/end der Neigungswinkel
3 der N>loncordfäden zur mittleren Umfangsrichtung
/·.-/ Innerhalb 70 und 80 Innerhalb des Gürtels 2
liegt lagenweise kreuzend der Neigungswinkel (1 bei den Inneren Stahlcordlagen la zwischen 15' und 2.v und der
Neigungswinkel 7 der äußeren Textllcordlagcn Ib /wischen
10" und 20".
Durch diese Ausbildung des Gürtels werden In vorteilhafter
Welse ein höherer Fahrkomfort, bessere Seitcnführungseigcnschaften
und ein höherer Widerstand gegen
Abrißb erreicht. Wenn beide Neigungswinkel unterhalb der genannten 3ereiche liegen, so ist der Verlust an
Fahrkomiort beachtlich; liegen die Werte oberhalb dieser Bereiche, ist der Verlust an SeltenfOhrungskraft und am
Abriebwiderstand beachtlich. Durch die Kombination in der vorbezeichneten Welse wird es möglich, einen Reifen
zu schaffen, dessen Verhalten im Betrieb insgesamt besser wird. Die Verbesserung erreicht man auch mit relativ
niedrigen Kosten, wobei die vorteilhafte Eigenschaft des Stahlcords im Gürtel hinsichtlich des Abriebs und der
Seitenführungskraft beibehalten wird, ohne daß ein Verlust an Fahrkomfort bzw. eine Erhöhung des Fahrtwiderstandes
bei hoher Geschwindigkeit, was sonst für Stahlcord zuträfe, eintreten.
Auch weil der benutzte Stahlcord biv/. der Texlilcord
hinsichtlich des Ε-Moduls wesentlich unterschiedlich sind, werden die einbettenden Gummimischungen mit
den bezeichneten unterschiedlichen Ε-Moduli verwendet. Eine solche Gummimischung trägt bei, den Abrieb
herabzusetzen und die Seitenführungskraft zu erhöhen, sowie auch zur Verbesserung anderer Eigenschaften.
Zum Beispiel wird die Einwirkung auf den Reifen auf einer Schlaglochstraße gedämpft, der Fahrkomfort verbessert
und der Zusammenhalt der Lauffläche besier.
In dieser Hinsicht ist zu beachten, daß Festigkeitsänderungen.
die auf den jeweiligen Anteil von Stahlcord und von Textilcord im Gürtel zurückgehen, wesentlich
das Verhalten des Reifens beeinflussen. Man kann den bestimmten Festigkeitsanteil ggf. noch genauer ändern
und anpassen. In Abhängigkeit von der Dichte. Struktur und Gattung der Cordfäden.
Im Versuch wurden Reifen hinsichtlich unterschiedlicher Betriebsparameter verglichen. Die nachfolgende
Tabelle 1 zeigt anteilige Festigkeitswerte des Gürtelcords in Versuchsreifen. In diesem Beispiel wurde Kunstseide
als Textilcordfäden verwendet, man kann jedoch je nach Einzelfall unterschiedliche synthetische Cordfäden, einschließlich
Polyester. Polyvinylalkohol und dgl., verwenden.
Versuchsreifen
Koeffizient des
Abriebwiderstandes
Abriebwiderstandes
(Durchschnittswert)
100 105- 130- 150- 160- 170-120
170 190 200 205
(115) (152) (172) (178) (188)
Versuchsreifen
Beitrag zur
Festigkeit in %
Beitrag zur
Festigkeit in %
Kunstseidencord | 100 | 65 | 50 | 40 | 25 | 0 |
Stahlcord | 0 | 35 | 50 | 60 | 75 | 100 |
i I)Ic Festigkell jeder Cordlage wurde In obiger Tabelle In
Richtung der Cordfäden gemessen
i IXr Gürtel des Reifers A bestand lediglich aus vier Kunst
scidecordlagen (l65Od/3)
3 Jeder der Reifen B.( Π und f. hat einen Gürtel, der aus ?wel
Kunsiseldecnrdlagen und ?wel Stahlcordlagen besteht
4 Der Gürtel des Reifens F besteht lediglich ans vier Lagen
Stahl«, rd 1.1 y i χ 0.15)
5. Jeder ikr Testreifen hatte die Abmessung 175 SR 14,
Jeder Versuchsrclfen wurde auf einer relativ guten Straße den Betriebsbedingungen unterworfen. Die bei
unterschiedlichen Betriebsbedingungen erhaltenen Vergleichswerte sind nachfolgend in der Tabelle 2 angegeben.
un;l zwar als Koeffizienten des Widerstandes gegen
den Abrieb mit dem Wert ι.ιΟ für den Reifen A:
Der Festlgkeiisanteii von Kunstseidecord zu Stahlcord
im Gürte! von 40% zu 60% liegt im Bereich der Erfindung
und der entsprechende Reifen, Beispiel D, hat einen erhöhten Abriebwiderstand von etwa bis 72%, verglichen
mit einem Reifen A.
Es ist ersichtlich, daß, wenn Stahlcord teilweise durch Textilfasercord ersetzt wird, nur eine relativ kleine Verringerung
des Abriebwertes eintritt. Dies wird im wesentlichen der nichtkompressiven Wirku1,. des Stahlcords
zugeschrieben.
Versuche hinsichtlich Seitenführungseigenschaft sind in Tabelle 3 mit Hilfe des Koeffizienten der Seitenführungskraft
dargestellt, bezogen auf den Wert 100 für den Reifen ,4.
Tabelle 3
Versuchsreifen ABCDEF
Versuchsreifen ABCDEF
Koeffizient der
Seitenführungskraft
Seitenführungskraft
100 110 130 140 145 150
Wie aus Tabelle 3 ersichtlich, ergeben sich Werte der
Seitenführungskraft, die ähnlich den Werten dnr Abriebfestigkeit
nach Tabelle 2 sind. d. h. die Reifen C. D und E haben Seitenführungskräfte ähnlich wie beim Reifen F.
dessen Gürtel lediglich aus Stahlcord besteht. Hieraus ist ersich-iich, daß sie die tatsächliche Wirkung des Stahlcoids
darstellen. Eine Verbesserung der Seitenführungseigenschaft Ist eine Tatsache, die das stabile Verhalten
des Autos bei Geradeausfahrt als auch in Kurven bei hoher Geschwindigkeit bestimmt.
Ferner sind die Fahrkomfortkoeffizienten der Versuchsreifen In Tabelle 4 dargestellt. Der Fahrkomfort
wird beim Überfahren eines Hindernisses als Schätzwert
so als Fahrkomfortkoeffi/ient auf der Basis des Wertes 100
für den Reifen A ermittelt.c
Versuchsreifen ABCD F F
Koeffizient des
Fahrkomforts 100 99 98 % 90 86
Die gemäß Tabelle 4 ermittelten Werte neigen, daß der
Fahrkomfort für den Reifen F, dessen Gürtel lediglich aus Stahlcord besteht, schlechter als beim Reifen A ist.
dessen Gürtel lediglich aus Kunstseidecord besteht. Dies geht darauf zurück, daß der Fahrkomfort lediglich nus
der Fähigkeit des Reiitns bestimmt wird, ein Wkierstandsobjekt
beim Überfahren zu umfassen, und /war durch die Steifigkeit des Gürtels.
Deshalb wird auch der Fahrkomfort wesentlich durch den Festlgkeltsantell des Stahlcords sowie des Textilcords
beeinflußt. Ferner wurde aber als Erkenntnis der Versuche noch festgestellt, daß man einen besseren
Fahrkomfort erreicht, wenn der Neigungswinkel bei Lagen mit Stahlcord größer als bei Textilcord Ist. und
zwar um mindestens 5".
In der Zusammenfassung der Ergebnisse In FI g. 3 zeigen
die Kurven den Bereich des Anteils an Festigkeit von Stahlcord zu Textilcord, In welchem die Seltenführungselgenschaften
und der Widerstand gegen den
Abrieb wesentlich verbessert werden, ohne daß zu viel an
Fahrkomfort eingebüßt wird, nämlich Im Bereich von 40
bis 65%. Hler gibt die Abzlsse den Festlgkeltsantell von
Kunstseidecord bzw. Stahlcord an, welche den Gürtel des jeweiligen Versuchsreifens bilden, wobei die Ordinate die
jeweiligen Fleenschaftswerte des Versuchsreifens darstellt,
und die Kurve I die Änderungen des Fahrkomforts (Tabelle 4), die Kurve II Änderungen der Seitenführungskraft
(Tabelle 3) und die Kurve III Änderungen des Abriebwiderstandes (Tabelle 2) zeigen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
- Patentansprüche:I. Fahrzeugluftreifen mit einem Gürtel und einer Karkasse aus Lagen paralleler und in eine Gummimischung eingebetteter Cordfaden, die einander lagenweise kreuzend verlaufen, wobei die sich zwischen Wulstkernen erstreckende Karkasse mindestens zwei Lagen unter einem Winkel von 70 bis 80° zur Umfangsrichtung verlaufender Cordfäden aus Nylon aufweist, sowie der zwischen Karkasse und Lauffläche angeordnete Gürtel mindestens zwei Lagenpaare enthält, deren Cordfäden Winkel unterschiedlicher Größe zur Umfangsrichtung bilden, gekennzeichnet durch die gleichzeitige Anwendung der is zumindest im wesentlichen an sich bekannten Maßnahmen, daß die Cordfäden des Gürtelsa) im radial inneren Lagenpaar (2a. la) aus Stahl bestehen, einen Winkel (ß) von 15 bis 25° bilden und in eine Mischung mit einem Ε-Modul von SO bis 70KgZCm1 (bei 100% Dehnung) eingebettet sind undb) im radial äußeren Lagenpaar (26. Ib) aus Textilmaterial bestehen, einen Winkel (yj von 10 bis 20° bilden und in eine Mischung mit einem Ε-Modul von 30 bis 50 kg/cmJ (bei 100% Dehnung) eingebettet sind, woheic) der Ε-Modul der einbettenden Mischung zwischen den Lagenpaaren unterschiedlich und der gebildete Winkel im inneren Lagenpaar {la, la) um mindestens 5° großer als im äußeren Lagenpaar {Ib. 'W ist.
- 2 Reifen nach Ansp.uch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Cordfädep. des äußeren Lagenpaares (26. Ib) aus Kunstseide bestehen20
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JP46086047A JPS5240082B2 (de) | 1971-10-28 | 1971-10-28 | |
JP46088544A JPS5138122B2 (de) | 1971-11-05 | 1971-11-05 |
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ID=26427209
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