DE2250980C2 - Bearbeitungswerkzeug zur Bearbeitung des Oberlederzwickeinschlages bei der Schuhherstellung - Google Patents
Bearbeitungswerkzeug zur Bearbeitung des Oberlederzwickeinschlages bei der SchuhherstellungInfo
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- A43D—MACHINES, TOOLS, EQUIPMENT OR METHODS FOR MANUFACTURING OR REPAIRING FOOTWEAR
- A43D37/00—Machines for roughening soles or other shoe parts preparatory to gluing
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- B24—GRINDING; POLISHING
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- B24B41/00—Component parts such as frames, beds, carriages, headstocks
- B24B41/04—Headstocks; Working-spindles; Features relating thereto
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Bearbeitungswerkzeug, zur Bearbeitung des Oberlederzwickeinschlages
bei der Schuhherstellung, bei dem ein erstes und ein zweites rotierendes Werkzeug mittels einer Werkzeugspindel
derart gelagert sind, daß die Bearbeitungsflächen des ersten und des zweiten Werkzeugs eng
beieinanderliegend und im wesentlichen gleichzeitig zur Einwirkung auf das zu bearbeitende Werkstück
bringbar sind.
Wenn das Oberleder auf den Leisten aufgezogen, übergeholt .und schließlich auf die Brandsohle gezwickt
ist folgen Vorbereitungsarbeiten für das Ankleben der ίο Laufsohle. Der Oberlederzwickeinschlag zeigt nämlich
im Fersen- und Spitzenbereich weit abstehende Falten. Besonders bei klebegezwicktem Oberleder lassen sich
durch den Bearbeitungsvorgang des Anklopfens diese Falten weitgehend egalisieren. Geeignete Anklopfmasrhinen
sind seit langem im Handel erhältlich. Weiterhin ist es im Bereich des Oberlederzwickeinschlages
erforderlich, die Lederdeckschicht von der Vliesschicht zu entfernen, um eine gute Haftung der Laufsohle
sicherzustellen. Hierzu sind ebenfalls die verschiedensten Werkzeuge und Maschinen im Handel erhältlich.
Als Nachteil dieser bekannten Werkzeuge und Maschinen ist dabei anzusehen, daß diese beiden
Bearbeitungsvorgänge nacheinander und zumeist auf separaten Maschinen ausgeführt werden, was unnötig
viel Zeit in Anspruch nimmt
Es ist durch die US-PS 23 28 609 bereits ein gattungsgemäßes Werkzeug bekannt, bei dem zwei
rotierende Werkzeuge mittels einer Werkzeugspindel angeordnet sind, wobei die zu bearbeitenden Flächen
durch das erste und durch das zweite Werkzeug eng beieinander liegen und im wesentlichen gleichzeitig von
diesen bearbeitbar sind. Da das Aufrauhen sehr viel Routine und Erfahrung des Bedienungspersonals
erfordert, damit nicht zu viel oder zu wenig Material vom aufzurauhenden Werkstück abgetragen wird, ist es
neben den Vorteilen, die vorstehend bekannte Anordnung mit sich bringt, nachteilig, daß das eigentlich
aufrauhende Werkzeug in senkrechter Druckauflage auf das aufzurauhende Werkstück nicht entsprechend der
technologischen Materialbeschaffenheit durch dieses druckregulierbar ist, was eine weitgehende Automatisierung
der Bearbeitung ausschließt und somit nach wie vor die Erfahrung des Bedienungspersonals unentbehrlich
macht. Bei einer anderen gebräuchlichen Aufrauhmaschine können zwar durch Höhenverstellung eines
nachgiebigen Aufrauhwerkzeugs dessen Drähte oder Borsten und dergleichen auf eine gewünschte Rauhtiefe
eingestellt werden, aber eine erforderliche sofort einstellbare kontrollierte Druckbeaufschlagung für
jeweils einen bestimmten Druck, mit dem ein jeweiliges Werkstück gemäß seiner technologischen Beschaffenheit
optimal zu bearbeiten wäre, ist hierbei jedoch nicht gegeben. Daher ergeben auch die bekannten Rauhautomaten,
ζ. B. gemäß der DE-AS 12 05 422, bei denen das Rauhwerkzeug schablonengesteuert der sogenannten
Rauhkontur entlang geführt wird, noch keine befriedigende Lösung. Darüber hinaus ist auch noch die
Oberflächenstruktur zu beachten, da vorangegangenes Überholen des Oberleders als auch unterschiedliche
Lederstärken zu verschieden weit abstehender Faltenbildung führen. Demgemäß vermögen sich die bisher
bekannten Maschinen den von Schuh zu Schuh variierenden Gegebenheiten nicht ausreichend anzupassen.
Aufgabe der Erfindung ist daher ein Bearbeitungswerkzeug, bei dem insbesonders das Aufrauhwerkzeug
derart angeordnet ist, daß dessen jeweiliger Auflagendruck auf das aufzurauhende Werkstück dessen
Materialbeschaffenheit sowie der jeweiligen Oberflächenstruktur
anpaßbar einen weitgehend gleichmäßigen Aufrauheffekt verbunden mit einer möglichst
optimalen vorbereitenden Fläche für die Weiterbearbeitung des Schuhbodens ergibt
In der nachfolgenden Beschreibung sind die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele erläutert.
Es zeigt
F i g. 1 eine erste Ausführungsform gemäß der Erfindung,
Fig.2 eine zweite Ausführungsform gemäß der
Erfindung.
Die F i g. 1 zeigt ein erstes rotierendes Werkzeug 1 und ein zweites rotierendes Werkzeug 2, welche jeweils
topfförmig ausgestaltet und deren Topfränder la beziehungsweise 2a als ilearbeitungsflächen ausgebildet
sind. So sind beispielsweise am Umfang des Topfrandes la mehrere Schlagkugeln IZj eingearbeitet, entsprechend
der Funktion als Anklopfwerkzeug, während in den Topfrand 2a scharfkantige Diamantspitzen 2b
eingebracht sind, entsprechend der Funktion als Rauhwerkzeug. Das erste Werkzeug 1 ist in einer
ersten als Hohlwelle ausgebildeten Spindelwelle 3 mittels Schrauben 4 befestigt Die erste Spindelwelle 3
ist mittels Wälzlager 5 unmittelbar in einem Spindelgehäuse 6 gelagert, an welchem ein Befestigungsflansch 7
angebracht ist Mittels des Befestigungsflansches 7 kann das Bearbeitungswerkzeug beispielsweise stationär an
einem Maschinenbock befestigt werden oder beweglich in einem Bearbeitungsautomaten. An ihrem dem ersten
Werkzeug 1 gegenüberliegenden Ende trägt die erste Spindelwelle 3 ein Antriebszahnrad 8, welches mit einer
nicht also des Rauhwerkzeuges, den Materialeigenschaften des Werkstückes angepaßt und durch Änderung
der Federkraft die jeweilige Druckbeaufschlagung auf das aufzurauhende Werkstück stets so eingestellt
werden, daß weder zu viel noch zu wenig Material davon durch das Rauhwerkzeug abgetragen wird, was
nun nicht mehr allein der Erfahrung und dem Können des Bedienungspersonals unterliegt
Wenn die zu bearbeitenden Schuhe von Hand an das erfindungsgemäße Bearbeitungswerkzeug angelegt
werden, wird demgemäß die Konzentrationsfähigkeit der Bedienungsperson in weit geringerem Maße
beansprucht Aber auch im Falle einer automatisch arbeitenden Bearbeitungsmaschine ergibt das erfindungsgemäße
Bearbeitungswerkzeug bei geringem konstruktivem und steuerungstechnischem Aufwand ein
gutes Bearbeitungsergebnis.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung lassen sich den Unteransprüchen entnehmen.
Zur Ven'nschaulichung ist mit 22 ein Schuh
angedeutet, dessen Oberlederzwickeinschlag zu bearbeiten ist. Beim Führen des Bearbeitungswerkzeuges
entlang der Rauhkontur ist dabei sinngemäß darauf zu achten, daß das erste rotierende Werkzeug dem
Anklopfwerkzeug 1 folgend das Rauhwerkzeug als zweites rotierendes Werkzeug zur Einwirkung kommt.
Dabei ist der Anpreßdruck zwischen dem Schuh 22 und dem Anklopfwerkzeug 1 wenig kritisch, weil hierbei
kein Werkstoff abgetragen wird. Der eigentlich kritische Anpreßdruck zwischen dem Schuh 22 und dem
Rauhwerkzeug 2 hingegen ist infolge des zugleich als Führungselement wirkenden Anklopfwerkzeugs 1 ausschließlich
von der Vorspannung der Schraubenfeder 13 abhängig.
Gemäß F i g. 2 sind ein erstes Werkzeug 23 und ein zweites Werkzeug 24 jeweils als kreisförmige Scheiben
ausgestaltet, deren äußere Umfangsflächen 23a beziehungsweise 24a als Bearbeitungsflächen ausgebildet
sind. Entsprechend der Funktion als Anklopfwerkzeug sind in die äußere Umfangsfläche 23a des ersten
Werkzeugs 23 mehrere Schlagkugeln 236 eingebettet, ίο und in die äußere Umfangsfläche 24a des zweiten
Werkzeugs 24 sind scharfe Diamantspitzen 24Z> eingesetzt, entsprechend der Funktion des Raiihwerkzeugs.
Das erste Werkzeug 23 ist an einer Welle 25 der Werkzeugspindel direkt befestigt, zum Beispiel mittels
einer Schraubenmutter 26. In unmittelbarer Nähe des ersten Werkzeuges 23 ist auf die Welle 25 ein
federnd-elastisches Element 27, hier in Form eines Ringes aus gummiartigem Material, aufgesetzt, auf
welches das zweite Werkzeug 24 aufgesteckt ist. Eine flanschartige Verbreiterung 24c des zweiten Werkzeugs
24 dient als ein Gegenlager für das i'edernd-elastische
Element 27. A)s zweites Gegenlager dient ein abwechselnd von beiden Stirnseiten geschlitzter Ring 28
mit Innenkonus, der auf ein entsprechend kenisch ausgeformtes Teilstück 25a der Welle 25 aufgesetzt ist
Die axiale Lage des Ringes 28 wird dabei von einem Distanzring 29 bestimmt der sich am ersten Werkzeug
23 abstützt Die Breite des Distanzringes 29 bestimmt somit die radiale Ausdehnung des Ringes 28 und damit
die Vorspannung des federnd-elastischen Elementes 27. Die Welle 25 ist in an sich bekannter Weise mittels
Wälzlager 30 in einem Spindelgehäuse 31 gelagert, welches einen Befestigungsflansch 32 trägt. An der
Welle 25 ist weiterhin ein Antriebszahnrad 33 drehfest befestigt, welches mit einer nicht dargestellten Antriebseinrichtung
in Verbindung steht Eine Feder 34 dient zum Dichtstellen der Wälzlager 30.
Bei der in F i g. 2 ersichtlichen Ausfuhrungsform ist
ebenfalls aus Gründen einer einfachen Konstruktion davon ausgegangen worden, daß das erste Werkzeug 23
und das zweite Werkzeug 24 von einer gemeinsamen Antriebseinrichtung gleichsinnig angetrieben werden
sollen. Zur Kopplung der beiden Werkzeuge 23,24 ist in die Stirnfläche des zweiten Werkzeuges 24 ein Bolzen
35 eingeschraubt, der durch einen radialen Schlitz 36 des ersten Werkzeuges 23 ragt.
Zur Veranschaulichung der Funktionsweise ist mit 37 ein Schuh angedeutet, dessen Oberlederzwickeinschlag
zu bearbeiten ist. Hervorgehoben sei, daß das zweite Werkzeug 24 einen größeren Außendurchmesser
aufweist als das erste Werkzeug 23. Wenn der Schuh 37 an das erste Werkzeug 23 angelegt wird, wird deshalb
das zweite Werkzeug 24 zu einer radialen Ausweichbewegung gezwungen. Dies führt zu einer federnd-elastisehen
Verformung des federnd-elastischer Elementes 27. Die Elastizität des gummiartigen Materials und die
Vorspannung aufgrund der Lage des Ringes 28 bestimmen somit den Anpreßdruck, mit dem das zweite
Werkzeug 24 auf de .i Schuh 37 einwirkt.
Die Arbeitsweise im Zusammenhang mit der in F i g. 1 besprochenen Ausführung ist auf diese Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Bearbeitungsw :rkzeugs in gleicher Weise übertragbar.
Die Arbeitsweise im Zusammenhang mit der in F i g. 1 besprochenen Ausführung ist auf diese Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Bearbeitungsw :rkzeugs in gleicher Weise übertragbar.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Bearbeitungswerkzeug zur Bearbeitung des Oberlederzwickeinschlages bei der Schuhherstellung
bei dem ein erstes und ein zweites rotierendes Werkzeug mittels einer Werkzeugspindel derart
gelagert sind, daß die Bearbeitungsflächen des ersten und des zweiten Werkzeugs eng beieinanderliegend
und im wesentlichen gleichzeitig zur Einwirkung auf das zu bearbeitende Werkstück
bringbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite rotierende Werkzeug (2; 24) mittels
eines federnd-elastischen Elementes (13; 27) an der Werkzeugspindel oder an Teilen derselben abgestützt
beziehungsweise gelagert ist
2. Bearbeitungswerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Werkzeug (1;
23) als Anklopfwerkzeug und das zweite Werkzeug (2; 24) als Rauhwerkzeug ausgebildet ist
3. Bearbeitungswerkzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das federnd-elastische Element (13; 27) zwischen zwei Gegenlagern (12,14
bzw. 24c, 28) abgestützt ist, welche jeweils kraftschlüssig mit dem ersten bzw. dem zweiten
Werkzeug (1,33 bzw. 2; 24) verbunden sind, und daß zumindest eines der Gegenlager (14; 28) zur
Einstellung der Federkraft des federnd-elastischen Elementes (13,27) verstellbar ausgeführt ist.
4. Bearbeitungswerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste und das
zweite Werkzeug (1 bzw. 2) topfförmig ausgestaltet sind, wobei deren Topfränder (la, 2a) jeweils als
Bearbeitungsflächen ausgebildet sind, daß das erste Werkzeug (1) an der als Hohlwelle ausgebildeten
Werkzeugspindelwelle (3) befeä igt ist, daß das zweite Werkzeug (2) an einer durch die Werkzeugspindelwelle
(3) hindurchführenden und axial verschiebbaren zweiten Spindelwelle (10) befestigt ist,
derart, daß die Bearbeitungsflächen des ersten und des zweiten Werkzeuges (1 bzw. 2) koaxial
nebeneinander ausgerichtet sind und daß das zweite Werkzeug (2) mittels des federnd-elastischen Elementes
(13) gegenüber dem ersten Werkzeug (1) axial in Richtung eines zu bearbeitenden Werkstükkes
(22) mit Vorspannung abgestützt ist.
5. Bearbeitungswerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste und das
zweite Werkzeug (23 bzw. 24) als kreisförmige Scheiben ausgestaltet sind, deren äußere Umfangsflächcn
(23a, 24a) als Bearbeitungsflächen ausgebildet sind, wobei die Bearbeitungsfläche des zweiten
Werkzeuges (24) einen größeren Durchmesser umschließt als die Bearbeitungsfläche des ersten
Werkzeuges (23), daß das erste Werkzeug (23) an der Werkzeugspindelwelle (23) direkt befestigt ist,
da3 weiterhin das federnd-elastische Element (27) aus gummiartigem Material gefertigt und ringförmig
in unmittelbarer Nähe des ersten Werkzeuges (23) auf die Werkzeugspindelwelle (25) aufgesetzt ist und
daß schließlich das zweite Werkzeug (24) auf das federnd-elastische Element (27) aufgesteckt ist.
Priority Applications (6)
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