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Rollenkassette Die Erfindung betrifft eine Rollenkassette für Rollen
fotov grafischen Eopiermaterials, die an fotografische Eopiergeräte ansetzbar ist,
mit einer beweglichen Lichtschleuse an einem lichtdicht an das Eopiergerät anschließenden
Austrittsschlitz.
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Rollenkassetten der eingangs beschriebenen Art dienen dazu, in einem
Dunkelraum mit dem lichtempfindlichen Kopiermaterial gefüllt zu werden und dann
an das im Hellen stehende Kopiergerät so angefügt zu werden, daß ohne nennenswerten
Papierverlust das Eopiermaterial in das Kopiergerät eingeführt werden kann, Dabei
ist åe nach Art des Kopiergerätes eine Vielzahl von Manipulationen erforderlich,
bei denen Bedienungsfehler nicht immer ausgeschlossen sind.
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Ziel der Erfindung ist es, eine Rollenkassette so auszubilden, daß
sie Bedienungsfehler weitgehend ausschließt
und Papierverluste beim
Einfädeln des Bandanfangs möglichst gering hält.
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Gemäß der Erfindung ist eine Rollenkassette der eingangs genannten
Art dadurch gekennzeichnet, daß eine Antrieb vorrichtung für das Kopiermaterialband
vorgesehen ist, die mit der Lichtschleuse so gekoppelt ist, daß bei geschlossener
Schleuse der Antrieb gesperrt ist.
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Das Verriegeln der Antriebsvorrichtung für das Eopiermaterial bei
geschlossener Lichtschleuse verhindert, daß der frei vorgeschobene Bandanfang auf
die geschlossene LicHschleuse trifft und dann in den Innenraum der Kassette umgelenkt
wird, von wo ein ordnungsgemäßes Einführen in das Kopiergerät nicht mehr möglich
ist. Ferner bewirkt die vorzugsweise beim Schließen des Deckels automatisch geschlossene
Lichtschleuse während des Transportes der Kassette einen sehr geringen Materialverlust,
da selbst der Bandanfang nicht durch den Schlitz belichtet werden kann.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen im Zusammenhang mit der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels,
das im folgenden anhand von Figuren eingehend erläutert ist. Es zeigen
Fig.
1 eine erfindungsgemäße Rollenkassette in einer Ansicht senkrecht zur Rollenachse,
Fig. 2 die Kassette gemäß Fig. 1 in der Seitenansicht in Richtung der Rollenachse,
Fig. 3 die Rollenkassette gemäß Fig. 1 und 2 in geöffnetem Zustand, Fig. 4 eine
Materialbandrolle zum Einsatz in die Kassette und Fig. 5 eine schematische Darstellung
der Kinematik einer LichtschleUse und eines Bandantriebs am Auslaßschlitz der Kassette.
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In Fig. 1 ist mit 1 das Unterteil einer Rollenkassette bezeichnet,
die im wesentlichen eine kubische Form aufweist.
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Das Unterteil 1 ist mit einem Oberteil 2 durch ein Scharnier 3 verbunden,
Das Oberteil weist an seiner im-Betriebszustand dem Kopiergerät anliegenden Seite
einen Auslaßschlitz 4 auf. Am oberen Rand des Kassettenoberteils ist eine Anordnung
von zwei Bolzen, 7 in Richtung der Rollenachse vorgesehen, die gemäß Fig. 2 in Rakeln
8 des Kopiergerätes eingehängt werden. Die Haken ragen über die Seitenwand 9 des
Kopiergerätes hinaus, das außerdem eine Bohrung 9a aufweist, in die ein Indexstift
10 der Kassette 1 eingreift. Schließlich weist die Kassette an der in Fig. 1 linken
Seitenwand ein- Handrad 11 und einen Schwenkhebel 12
auf, deren
Funktion noch erläutert wird. An der Kassette ist ferner ein Fühlstift 13 zu sehen,
der je nach dem, ob die Kassette an einem Kopiergerät angehängt ist oder nicht,
von einer Feder nach außen gedrückt wird. Ein Transportwalzenpaar 14, 15 ist ferner
schematisch angedeutet.
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In Fig. 3 ist eine Kassette gemäß Fig. 2 im geöffneten Zustand dargestellt,
in die eine Rolle 16 von fotografischem Kopiermaterial eingesetzt wird. Die Rolle
weist gemäß Fig. 4 im Bereich ihres Rollenkerns über die Seitenflächen der Rollen
hinausstehende Lagerstücke 17, 18 auf, die gemäß der Lehre des deutschen PatentesP2222
291ausgebildet sein können, Diese Stücke 17, 18 werden in offene Lagerschalen 19,
20 an den Innenwänden des Kassettenunterteils eingelegt. Die Materialpaarung zwischen
den Lagerschalen 19, 20 und den Lagerstücken 17, 18 ist dabei vorzugsweise so zu
wählen, daß sich zwischen ihnen beim Abrollen des Kopiermaterials ein großer Reibwert
ergibt, der den Nachlauf des Naterialwickels bei plötzlichem Stop der Auszugsbewegung
gering hält.
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In Fig. 5 ist die kinematische Verknüpfung der Teile im Bereich des
Auslaßschlitzes 4 der Kassette gezeigt. Hinter der Kassettenwand mit dem Schlitz
4 ist verschiebbar gelagert eine Lichtschleuse 20, die einen sich in Durchlaufrichtung
des
Materialbandes verjüngenden Schlitz 20a aufweist. Durch die Verschiebung der Schleuse
20 gegenüber der Kassette wand in die gestrichelt gezeichnete Stellung wird der
Auslaßschlitz lichtdicht verschlossen. Die Schleuse steht unter der Wirkung einer
Zugfeder 21, die die Schleuse ständig in die geschlossene Stellung zieht. An der
Oberseite des Schleusenteils greift ein mittig kassettenfest gelagerter dreiarmiger
Hebel 22 an, dessen einer Arm 22a in Eingriff steht mit dem Taststift 13. In der
nicht eingedrückten Stellung des Stiftes 13, d. h. in der Zeit, in der die Kassette
nicht an dem Kopiergerät hängt, nimmt der Arm 22a die gestrichelt gezeichnete Stellung
ein, in der der Hebel 22 mit seinem hochgehobenen Arm 22b das Schleusenteil 20 in
die geschlossene Stellung laufen läßt.
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Der dritte Arm 22c trägt einen Sperrzahn 22d, der in der nicht eingedrückten
Stellung des Stiftes 13 mit einer Sperrzahnung 14a an dem Antriebsrad 14 des Antriebswalzenpaares
in Eingriff steht. Der Taststift ist außerdem mit einem im Kassettenunterteil gelagerten,
nicht dargestellten Teil so gekuppelt, daß bei geöffnetem Oberteil die Schleuse
geöffnet, -bei geschlossenem Oberteil jedoch geschlossen ist.
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Das Rad 14 ist auf einer Schwinge 23 drehbar gelagert, die ihrerseits
um eine kassettenfeste Achse 24 drehbar ist; dabei wird sie von einer Druckfeder
25 nach unten gedrückt,
so daß das Rad 14 zur Anlage am Gegenrad
15 gebracht wird.
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An dem kassettenfesten Gegenlager der Feder 25 sitzt eine Rastfeder
26, die mit einer Klinkenverzahnung 14b des Antriebsrades so zusammenwirkt, daß
dieses nur entgegen dem Uhrzeigersinn verdreht werden kann.
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Um die Achse 24 ist ferner ein Hebel 27 gelagert, der mit dem äußeren
Antriebshebel 12 verbunden ist und zum Antrieb einer aus einem beweglichen Messer
28 und einem feststehenden Gegenmesser 29 bestehenden Schneidvorrichtung dient.
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Das Messer 28 wird durch eine Zugfeder 30 ständig in seine unwirksame
Stellung gezogen. Das Messer 28 trägt ferner eine Nase 28a, die einen Sperrhebel
31 betätigt, der um einen kassettenfesten Punkt 32 drehbar gelagert ist und mit
einer Sperrnase 31a auf einem zweiten Arm 31b einen Rasthebel 33 arretiert, der
ebenfalls um die Achse 24 drehbar ist und von einer Feder 34 zu der Schwinge 23
gezogen wird. Der Rasthebel 33 trägt an seinem vorderen Ende zwei Rastnasen 33a
und 33b, von denen die vordere die kleinere ist.
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Diese stehen in Eingriff mit einem auf dem Rad 14 angebrachten Vorsprung
14c. Ein kassettenfester Anschlag 35 begrenzt den Weg des Rasthebels 33 in Richtung
zu der Schwinge 23.
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Schließlich weist der Hebel 27 eine Sperrnase 27a auf, die an einer
zylindrischen Fläche 14d mit einer einzigen Aussparung 14e anliegt. Die Aussparung
14e liegt zu dem Vorsprung 14c so, daß die Sperrnase gerade vor der Aussparung 14e
liegt, wenn der Vorsprung 14c zwischen d;? beiden Nasen 33a und 33b eingreift.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtu!g ist wie folgt; Eine
Kopiermaterialrolle 16 wird im Dunkelraum aus der lichtdichten Transportverpackung
entnommen und mit den Stücken 17, 18 versehen Mit diesem vorrang ist durch geeignete
Hebel ein Zurückziehen des Stiftes 13 im Kassette oberteil verbunden, so daß däs
Lichtschleusenteil 2Q nach unten in die in Fig. 5 ausgezogen gezeichnete, geöffnete
Stellung geschoben wird. Dann wird die Rolle 16 in die Kassette eingelegt und der
Anfang des Naterialbandes zwischen den beiden Rädern 14, 15 hindurchgeschoben, bis
er geführt durch entsprechende, Hilfsmittel durch den Schlitz 4 austritt. Das Oberteil
der Kassette wird dann heruntergeklappt und durch bekannte Mittel verriegelt, wodurch
auch die Schleuse 20 geschlossen ist, Wird nun ausgehend vonder gezeichneten Stellung
durch Betätigen des Hebels 12 das
Messer 28 herunterbewegt, wird
zunächst die vorlaufende Kante des Materialbandes sauber beschnitten. Das überstehende
Ende kann ohne Schwierigkeiten aus dem Schlitz 4 entnommen werden. Aufgrund der
Schließbewegung des Oberteils ist der Stift 13 in seine äußere Lage zurückgekehrt,
so daß der Hebel 22 sich entgegen dem Uhrzeigersinn verdreht, das Schleusenteil
20 nach oben in die Schließstellung geht und der Sperrzahn 22d in die Zahnung 14a
einfällt und damit das Antriebsrad sperrt. Schon beim Abwärtsgehen des beweglichen
Messers 28 wurde der Sperrhebel 31 im Uhrzeigersinn verschwenkt, wobei der Zahn
31a das Ende des Hebels 33 vor Beendigung der Schnittbewegung freigibt, so daß die
ganze Schwinge 23 mit dem Rasthebel 33 und dem Antriebsrad 14 unter der Wirkung
der Feder 25 nach unten bewegt wird. Das Materialband ist damit zwischen den Rädern
14, 15, die gegen Drehung gesichert sind, fest eingespannt. Die Kassette ist damit
transportfähig.
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Sie kann in hellem Licht zu dem Kopiergerät befördert und in der aus
Fig. 2 entnehmbaren Weise daran befestigt werden. Damit wird der Stift 13 wieder
nach links bewegt, wodurch der Hebel 22 die gezeichnete Stellung einnimmt, die Lichtschleuse
20 neben dem durch die Geräteseitenwand abgedeckten Schlitz 4 geöffnet wird und
das Rad 14 freigegeben ist. Wird nun an dem
Handrad 11 außen gedreht,
bewegt sich der Umfang des Rades 14 entgegen dem Uhrzeigersinn unter Mitnahme des
Bandmaterials.
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Dieses wird deshalb vorwärtsgeschoben, wobei der Bandanfang in das
Kopiergerät bis zu einem hierfür vorgesehenen Transportwalzenpaar geschoben wird.
Die Weglänge zu diesem Transportwalzenpaar ist so bemessen, daß sie gerade einen
Umfang des Rades 14 abzüglich der der Länge der Nase 33a entsprechenden Weglänge
beträgt. Während des gesamten Drehweges ist die Auslösung eines Schneidvorgangs
durch den Sperrzahn 27a und den Bogen 14d an dem Antriebsrad verhindert. Kurz bevor
eine Drehung vollendet ist, erreicht der Zahn 33a den Vorsprung 14c und wird, da
durch die mittlerweile erfolgte Arretierung des Rasthebels 33 an dem Sperrzahn 31a
dieser nicht mehr, ausweichen kann, die gesamte Schwinge mit dem Rad 14 angehoben,
bis nach dem Einschnappen des Vorsprungs 14c zwischen den Zähnen 33a und 33b die
Ausgangssituation wieder erreicht ist. Nach dieser Weglänge ist die vorlaufende
Kante des Bandes zwischen den kopiergeräteseitigen Transportwalzen eingelaufen und
der Transport wird nunmehr von dem Kopiergerät bewirkt. Das Antriebsrad 14 ist abgehoben
von dem Gegenrad 15 und behindert den Auszug des Materialbandes nicht mehr.
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Das Gegenrad 15 ist zusammen mit dem Gegenmesser 29 auf einer Schwinge
36 gelagert, die durch einen auslenkbaren
Haken 37 arretiert und
zu Reinigungszwecken um einen kassettenfesten Lagerpunkt auslenkbar ist.
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Die beschriebene Kassette eignet sich vor allem als Abwickelkassette,
die es ermöglicht, bei sich nahendem Ende der Aufträge z. B. eines Tages in einem
Kopierformat und einer Bandbreite das Band mittels des Messers 28 abzuschneiden
und auf die restliche, bis zur Eopierstation liegende Bandlänge noch Kopien aufzubelichten.
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Nach dem Durchlauf des Bandes kann dann durch Drehen des Handrades
11 in kürzester Zeit der Bandanfang erneut in das Kopiergerät eingeführt werden.
Eine nahezu verlustlose Trennung des Bandes wird dadurch ermöglicht. Die Auslaufrichtung
des Materialbandes richtet sich nach der Ausgestaltung des zugehörigen Kopiergerätes.
So kann es durchaus zweckmäßig sein, die Antriebsmechanik der Kassette um 90 ° zu
drehen und das Band vertikal aus der Kassette herauszuziehen, wenn das Band in dem
Kopiergerät wenigstens ein Stück des Weges senkrecht nach oben geführt werden soll.