DE2243986A1 - Biologisch abbaubarer augeneinsatz zur verabreichung eines arzneimittels - Google Patents
Biologisch abbaubarer augeneinsatz zur verabreichung eines arzneimittelsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Körper zur geregelten
kontinuierlichen Verabreichung eines Arzneimittels an
das Äuge über eine längere Zeit. Sie betrifft besonders
einen arzneimittelhaltigen Körper, der in das Auge eingesetzt
werden kann und der im Augenmilieu biologisch abgebaut bzw. 'aufgelöst ■ werden kann, während er gleichzeitig
das Arzneimittel freisetzt oder zu einem geeigneten Zeitpunkt nachdem die gewünschte Menge an Arzneimittel
verabreicht worden ist»
Zur Zeit werden Augenerkrankungen behandelt, indem man Arzneimittel für das Auge in flüssiger oder in Salbenform
aufbringt. Die Verabreichung von Arzneimitteln f'uv
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das Auge sollte, um wirksam zu sein, in vielen. Fällen im
wesenblichen kontinuierlich erfolgen." Eine derartige kontinuierliche
Abgabe des Arzneimittels wird bei Verwendung einer Flüssigkeit oder Salbe auch dann nicht erreicht, wenn.
sie in regelmäßigen Abständen während des Tages und der Nacht aufgebracht werden. Das periodische Aufbringen dieser
Dosisformen führt dazu, daß das Auge eine starke, aber nicht genau vorher bestimmbare Menge des Arzneimittels zum Zeitpunkt
des Aufbringens erhält, die durch Tränen sehr schnell
ausgewaschen wird und das Auge bis zur näclisten Verabreichung
im wesentlichen keine Medizin erhalte
Wenn man die Menge des Arzneimittels im Auge und dem
umgebenden Gewebe gegen die Zeit während einer Periode wenn Übliche Augenmittel verabreicht werden,aufträgt erhält
man eine Kurve, die eine Heihe von Spitzen besitzt, die
die Toxizitätsschwelle des Arzneimittels überschreiten können
und Täler, die unter, die kritische Grenze absinken, die
erforderlich ist, um den gewünschten therapeutischen Effekt zu erzielen. Eine kontinuierliche Behandlung, bei der diese
Spitzen und Täler vermieden werden, würde außerordentlich wichtige therapeutische Vorteile ergeben, besonders bei
einigen Augenkrankheiten, die durch eine konstante Verschlechterung gekennzeichnet sind, ζ·Β· Glaukom. Dariiberhinaus sind
die meisten zur Zeit erhältlichen Augensalben, nicht steril
und können im allgemeinen nur schwierig so angewandt werden, daß sie die Sicht nicht beeinträchtigen und verschlechtern.
Es wurde Ende des letzten Jahrhunderts angegeben, wasserlösliche arzneiiaittelhaltige Gele aus mit Glj'cerin
behandelter Gelatine zu verwenden, die die Form einer Lamelle oder Augenscheibe besitzen* Derartige Lamellen wurden auf das
— 3 —.
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Auge aufgebracht, um das Arzneimittel zu liefern. Bei .der
Verwendung lös to sich der Träger aus glyceriliiert er Gelatine '
nahezu vollständig in der Tränenflüssigkeit, was zu der
gleichen wirkung führte wie flüssige Verabreichungsformen. So Bind diese Scheißen.nicht geeignet für eine längere oder
kontinuierliche Preisetzung des Arzneimittels„
Um diese Nachteile der üblichen Augenmittel auszuschalten, wurden vor einiger Zeit Einsätze in das Auge beschrieben,
die das Arzneimittel freisetzen und wenn sie sich in dem Milieu des Auges befinden, das Arzneimittel für das Auge
über eine lange Zeit freisetzen (US-PS 3 416 530 und 3 618 604),
Die in diesen Patentschriften beschriebenen Einsätze
in das Auge werden hergestellt aus einem biologisch inerten Material, das in der Tränenflüssigkeit nicht löslich isto
Wenn ein derartiger Einsatz in den oberen oder unteren Augensack,
der durch die Oberfläche der Sklera des Augapfels und der Bindehaut des Augenlids, gebildet wird, eingesetzt wird,
behält er seine Form und dient als Reservoir zur kontinuierlichen Freisetzung des Arzneimittels an das Auge mit einer
geregelten Geschwindigkeit. Derartige Vorrichtungen besitzen den deutlichen Vorteil, daß sie eine geregelte und kontinuierliche
Freisetzung des Arzneimittels ermöglichen. Da sie jedoch, im Augenmilieu nicht löslich sind, tritt das Problem auf,
daß sie nach Beendigung der Therapie entfernt werden müssen was für manche Patienten schwierig oder una-ngenehm sein kann.
In einigen wenigen Fällen wird die Entfernung noch schwieriger .durch eine unerwünschte v/anderung des Einsatzes nach-dem
oberen Augengewölbe hin?.. wo es lange nachdem das gesamte
Arzneimittel an das Auge abgegeben-ist, bleiben kann»
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DarUberhinaus ist in der augenärztlichen Praxis der Kontakt zwischen Arzt und Patient nicht ausreichend, um
sicherzustellen, daß die ärztlichen Anweisungen von dem Patienten genau befolgt wercLen. So ist es, wenn ein unlöslicher
Einsatz in das Auge verwendet wird, nicht sicher, daß der Patient den Körper rechtzeitig entfernt. Das ist besonders
bei älteren Patienten der Fall, die oft vergessen oder einfach nicht im Stande sind, aufgrund des fehlenden
Erinnerungsvermögens oder der Sehfähigkeit, den Körper zu entfernen.
Daher besteht die Aufgabe der Erfindung darin, einen verbesserten Augeneinsatz zur Freisetzung des Arzneimittels
zur kontinuierlichen geregelten Verabreichung von Arzneimitteln an das Auge über eine längere Zeit zu entwickeln,
der nach Beendigung der Therapie nicht entfernt werden muß.
Die Erfindung betrifft daher einen biologisch abbaubaren Körper zur kontinuierlichen Verabreichung einer vorher
bestimmten Menge eines Arzneimittels an das Auge, der ein od'er mehrere Reservoirs enthält, von denen jedes eine Arzneimittelzubereitung
in einem biologisch abbaubaren, die Freisetzungsgeschwindigkeit regelnden Material eingeschlossen enthält,
wodurch kontinuierlich die Freisetzung einer therapeutisch wirksamen Menge des Arzneimittels aus dem Reservoir an das
Auge mit einer geregelten Geschwindigkeit über eine längere Zeit möglich ist. Uer Körper kann im Milieu bzw. der Umgebung
des Auges gleichzeitig mit der Freisetzung des Arzneimittels oder zu einer bestimmten Zeit nach der Freisetzung der therapeutisch
erwünschten kenge des Arzneimittels biologisch abgebaut
werden und besitzt eine Größe und anfängliche Form, die geeignet ist, um ihn in den Augensack, d.h. den Sack, der
von der Oberfläche der Konjuktivajbulbi, der Sklera des Aug-
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apfels und der Bindehaut des Augenlides gebildet wird, eingesetzt
werden kann. " - ' '. * ·
Eine Ausführungsform der Erfindung betrifft einen Augeneinsatz
zur geregelten kontinuierlichen Verabreichung einer vorher bestimmten Dosis eines Arzneimittels an das Auge
über eine lange Zeit, umfassend einen Körper aus einem Material, das biologisch abbaubar ist und die Preisetzungsgeschwindigkeit
des Arzneimittels regelt, inpem.das Arzneimittel eingeschlossen ist, wobei der Körper eine Größe
und anfängliche Form besitzt, die geeignet ist, ihn in den Augensack einzusetzen, wobei der Körper kontinuierlich die
Abgabe einer therapeutisch wirksamen Menge des Arzneimittels an das Auge in einer geregelten Geschwindigkeit über eine
längere Zeit mißt und in der Umgebung des Auges gleichzeitig mit der Freisetzung des Arzneimittels oder an einem bestimmten
Punkt nach der Freisetzung einer vorher bestimmten Dosis des Arzneimittels biologisch abgebaut werden kann.
Die Erfindung betrifft ferner einen Einsatz in das Auge,
umfassend eine Vielzahl von einzelnen Reservoirs,von denen jedes das Arzneimittel in einer Mikrokapsel aus einem Material
enthält, das biologisch abbaubar ist und die Freisetzungsgeschwindigkeit des Arzneimittels regelt, wobei die Mikrokapseln innerhalb des'ganzen Körpers des biologisch abbaubaren
Matrixmaterials verteilt sind, das für den Durchgang des Arzneimittels mit einer größeren Geschwindigkeit durchlässig
ist als die Freisetzungsgeschwindigkeit aus den Mikrokapseln,aus dem Material, das die Freisetzungsgeschwindigkeit
regelt, wobei die therapeutisch wirksame Dosis des Arzneimittels, die an das Auge mit einer geregelten Geschwindigkeit
über lange Zeit abgegeben v/ird, durch das letztere bestimmt
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wird und wobei der Körper aus dem Matrixmaterial eine Anfan^sform
besitzt, die geeignet ist, in den Tränensack des Auges eingesetzt zu werden und wobei die Mikrokapseln und die Matrix
im Augenmilieu gleichzeitig mit der Freisetzung oder zu einen bestimmten Punkt nach der Freisetzung der therapeutisch
gewünschten Menge des Arzneimittels abgebaut werden können.
Die Erfindung wird anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Dabei ist Pig. 1 ein Aufriß einer teilweise
schematischen Zeichnung des menschlichen Auges, der die wirksame Lage des erfindungsgemäßen Einsatzes kurz nach dem Einsatz
in das Auge zeigt. Fig. 2 ist ein vertikaler Schnitt einer teilweise schematischen Ansicht eines Augapfels und
der oberen und unteren Augenlider, der die wirksame Lage des erfindungsgemäßen.Einsatzes zeigt. Die Fig. 3 und 4
sind Querschnitte durch einen erfindungsgemäßen Einsatz.
.Der Ausdruck "biologisch abbaubar", wie er hier verwendet
wird, bedeutet die Eigenschaft eines Materials von einer einheitlichen Struktur * vollständig abgebaut zxx
werden bzw. zu zerfallen innerhalb einer längeren Zeit aufgrund der Umgebung des Auges durch ein oder mehrere physikalische
oder chemische Abbauprozesse, z.B. durch enzymatische Wirkung, Oxidation oder Reduktion, Hydrolyse (Proteolyse),
Verschiebung, z„B. Ionenaustausch oder Lösung durch Löslichmachen,
' Emulgieren oder Llizellenbildung, wobei Produkte - entstehen,
die anschließend durch das Auge und das umgebende Gewebe absorbiert oder auf andere Weise aufgebraucht oder ausgestoßen
werden, z.B. durch Ausscheidung aus der Augenhühlunr;
durch das Punktum mit der Tränenflüssigkeit.
Der Ausdruck "längere Zeit", wie er hier gebraucht wird, bedeutet Zeiträume von mindestens 0 h bi3 ungefähr 30 Tn^on
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oder darüber und vorzugsweise von 1 bis 8 Sägern Dieser
Ausdruck bezieht sich auf das Zeitintervall, währendjdessen das Arzneimittel freigesetzt wird und auch auf die Zeit
während/deren der Einsatz in-der Umgebung des Auges biologisch
abgebaut wird, obwohl die beiden Zeiten nicht unbedingt übereinstimmen müssen.
Im einzelnen zeigen die Figo 1 und 2 ein menschliches
Auge, umfassend einen Augapfel 1 und die oberen und unteren Augenlider 2 bzw. 3. Der Augapfel 1 ist zum größten Teil
von der Sklera 4 bedeckt und am mittleren Teil von der Kornea 5. Die Augenlider 2 und 3 sind überzogen mit einer.
Epithelmembran oder der Lidbindehaut (palpebral Eonjunktiva)»
Die Sklera 4 ist ebenfalls mit einer epithelen Membran oder Konjunktiva bulbi umgeben, die den "offenen Teil des Augapfels,
umfassend die Kornea 5, bedeckt, wobei der Teil, der die Kornea bedeckt, transparent isto Dabei bildet der
Teil der Lidbindehaut, der die oberen Augenlider 2 überzieht und der untere Teil der Konjunktiva bulbi den oberen
Sack (cul-de-sac) 7 und der Teil der Lidbindehaut, der das untere Augenlid 3 auskleidet und der untere Teil der Konjunktiva
bulbi den unteren Sack 11 ο Die oberen und unteren Augenwimpern
sind als 8 bzw. 9 bezeichnete Andere Einzelheiten des Augapfels 1 haben nichts direkt mit dem erfindungsgemäßen
Einsatz zu tun und sind daher weggelassen·
Ein Augeneinsatz 12 ist in dem unteren Sack 11 des Auges in der wirksamen Stellung gezeigt» Der erfindungsgemäße
Augeneinsatz kann in irgendeinen der Augensäcke, deh."
entweder den oberen Sack 7 oder den unteren Sack 11 eingesetzt werden. Der Einsatz in den unteren Sack ist bevorzugt, da das
Auge während des Schlafens nach oben rollt, was als Bell's Phänomen bekannt ist, was für den Patienten zu Unbequemlich-
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keiten fuhren kann, wenn der Einsatz sich in dem oberen
Sack 7 befindet.
Wenn er sich einmal an.Ort und Stelle befindet, setzt
der Augeneinsatz kontinuierlich eine abgemessene Menge des
Arzneimittels an das Auge und das umgebende Gewebe über eine längere Zeit frei. Nachdem das Arzneimittel aus dem
Augeneinsatz austritt, wird es durch den Fluß der Tränenflüssigkeit
und das Blinzeln der Augenlider zu dem Auge und dem umgebenden Gewebe transportiert. Die Freisetzung dee
Arzneimittels wird durch die Arzneimittelübertragungsmechanismen
erreicht ι 1) "Geregelte Penetrationsfreisetzung",
d.h. daß die Freisetzungsgeschwindigkeit des Arzneimittels aus dem Einsatz durch die Diffusionsgeschwindigkeit des
Arzneimittels durch das die Geeehwindigkeit regulierende Material des Einsatzes bestimmt wird und/oder 2) "Geregelte
Erosionsfreisetzung", d.h. daß die Freisetzungsgeschwindigkeit des Arzneimittels aus dem Einsatz geregelt wird durch die
Geschwindigkeit mit der das die Freisetzungsgeschwindigkeit regelnde Material erodiert bzw. abgebaut wird aufgrund der
Wirkung des Augenmiiieus und das eingeschlossene Arzneimittel freisetzt. Es ist in Beziehung auf den oben angegebenen
Mechanismus 1, d.h. die geregelte^enetrationsfreisetzung
zu verstehen, daß das die Freisetzungsgeschwindigkeit regelnde Material entweder nicht durchlöchert (imperforate) oder
mikroporös sein kann und daß daher der Fluß des Arzneimittels durch molekulare Diffusion erfolgen kann, wie es bei nichtdurchlöcherten
geschv/indigkeitsbestimmenden Materialien der Fall ist, oder durch einen viskosen Diffusionsfluß, wie es
der Fall ist bei mikroporösen geschwindigkeitsbestimmenden Materialien, die mit Augenflüssigkeiten getränkt sind. Erfindungsgemäß
sind diese beiden Arzneimittelübertragungen möglich. Außerdem können als mikroporöses Material hydrophile
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Materialien verwendet werden, die ursprünglich nicht durchlöchert sind, aber die im Augenmilieu quellen und eine mikroporöse
Struktur annehmen» ·
Irgendein Material, das die Freisetzungsgeschwindigkeit des Arzneimittels über eine längere Zeit nach einem dieser
Mechanismen oder einer Kombination dieser Mechanismen über eine längere Zeit regeln kann, ist ein "die Preisetzungsgeschwindigkeit
des Arzneimittels regelndes Material".
Der erfindungsgemäße Körper bzw. Einsatz, der das Arzneimittel für das Auge freisetzt, ergibt wesentliche Vorteile
gegenüber bekannten Verfahren der Verabreichung von Arzneimitteln an das Auge,, Ein wesentlicher Port schritt des erfindungsgemäßen
Körpers besteht darin, daß der Körper, außer daß er das Arzneimittel kontinuierlich über lange Zeit
freisetzen kann, am Ende der Behandlung nicht aus dem Auge des Patienten entfernt werden muß, da er biologisch abgebaut
bzw. aufgelöst werden kann«. So besitzen die erfindungsgemäßen Körper die Vorteile der kontinuierlichen Verabreichung, ohne
den Hachteil, daß sie nach Verbrauch des Wirkstoffs aus dem
Auge entfernt werden müssen. Darüberhinaus wird die Gefahr vermieden, die auftritt, wenn der Patient die Anweisungen
des Arztes bezüglich der Entfernung der Einlage nicht beachtet.
Ein anderer wichtiger Vorteil der erfindungsgemäßen Körper besteht darin, daß man eine Preisetzungsgeschwindigkeit
erster Ordnung (Konstante) für das Arzneimittel erzielt, d.h»
eine PreisetZungsgeschwindigkeit für das Arzneimittel, die
im wesentlichen während der gesamten Verabreichungsdauer zeitunabhängig ist. therapeutische Vorteile können
dadurch erhöht werden, wenn da3 Arzneimittel in einer im-
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wesentlichen konstanten Dosis vorhanden ist.'
Der Augeneinsatz sollte in einer solchen Form hergestellt werden, die ein bequemes Pesthalten im Augensack
erlaubt. So kann der äußere Rand des Augeneinsatzes elliptisch, ringförmig, bohnenförmig, bananenförmig, kreisförmig usw.
sein. Formen mit scharfen Ecken sollten vermieden werden. Im Querschnitt kann der Einsatz doppelt-konvex, konkavkonvex,
rechteckig usw. sein. Da der Augeneinsatz flexibel ist und sich bei der Anwendung der Form des Auges anpaßt, ist der
ursprüngliche Querschnitt des Körpers nicht von besonderer Wichtigkeit. Der Körper muß eine Größe besitzen, daß er
leicht zu handhaben ist, d.h. er muß groß genug sein, daß er mit der Hand in den Augensack eingeführt werden kann.
Die untere Grenze für die Größe des Körpers wird bestimmt durch die Menge an Arzneimittel, die an das Auge und das
umgebende Gewebe abgegeben werden soll, um die gewünschte pharmakologische Wirkung zu erzielen. Die obere Grenze der
Größe des Körpers wird bestimmt durch die geometrische Begrenzung des Raums im Auge in Obereinstimmung mit einem
bequemen Festhalten des Einsatzes. Zufriedenstellende Ergebnisse können erzielt werden mit einem Körper zum Einsetzen
in den Augensack mit einer Länge von 4 bis 20 mm, einer Breite von 1 bis 12 mm und einer Dicke von 0,1 bis
2 mm. Die besten Ergebnisse erreicht nan, wenn der Einsatz 4 bis 10 mm lang, 2 bis 8 mm breit und 0,1 bis 1,5 mm dick
ist. Typische Ausführungsformen dieser Einsätze sind in den Fig. 3 und 4 gezeigt.
.Bei der einen Ausführungsform umfaßt der erfindun^sgemäße
Augeneinsatz 1) einen inneren Vorratsbehälter bzw. ein Reservoir, enthaltend das Arzneimittel und 2) eine
äußere Membran aus einem biologisch abbaubaren, die Frei-
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Setzungsgeschwindigkeit des Arzneimittels bestimmenden Material, das das innere Reservoir umgibt, wobei die Membran
für das Arzneimittel durchlässig ist, aber mit einer geringeren Geschwindigkeit als das innere Reservoir.'Der
Einsatz besitzt eine anfängliche G-rcJße und Form, die- geeignet
ist zum Einsatz und zum Festhalten in dem Augensack und die äußere Membra.iPes'timml:ontinuierlich den Fluß einer
therapeutisch wirksamen Menge des Arzneimittels aus dem Reservoir zu dem Auge mit einer geregelten Geschwindigkeit
über lange Zeit. Der Einsatz wird in der Umgebung bzw. dem Milieu des Auges gleichzeitig mit der Freisetzung oder zu
einem bestimmten Zeitpunkt nach der Freisetzung der therapeutisch erwünschten Menge des Arzneimittels biologisch
abgebaut.
Bei einem derartigen Einsatz kann das innere Reservoir ein Arzneimittel, eine Arzneimittelzubereitung oder ein
Arzneimittel in einer biologisch abbaubaren inneren Matrix sein» Um dieses innere Reservoir herum ist eine biologisch
abbaubare äußere Membran, die das Arzneimittel freisetzt· . Derartige Einsätze können so hergestellt v/erden, daß sie
eine Freisetzungsgeschwindigkeit nullter Ordnung erreichen,
deh. eine konstante Geschwindigkeit über eine längere Zeit.
Durch eine entsprechende Gestaltung und Materialauswahl wird die Freisetzung des Arzneimittels aus dem Körper vorzugsweise
in erster Linie bewirkt durch einen geregelten Penetrationsmechanismus und umfaßt eine Reihe von Stufen, die gekennzeichnet
sind durch eine geregelte Arzneimitteldiffusion durch die äußere Membran und anschließend durch eine Kombination
von Auslaugen des Arzneimittels durch die Tränenflüssigkeit
und die Blinzelwirkung der Augenlider, um das Arzneimittel von der äußeren Oberfläche der äußeren Membran
zu dem Auge und dem umgebenden Gewebe zu transportieren·
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Ein anderer erfindungsgemäßer Augeneinsatz zur geregelten kontinuierlichen Verabreichung einer vorher bestimmten Dosis ■
eines Arzneimittels an das Auge Über eine längere Zeit umfaßt einen Körper aus einem biologisch abbaubaren Material, das
die Freisetzungsgeschwindigkeit des Arzneimittels regelt, inpem das Arzneimittel enthalten ist, wobei der Körper eine
anfängliche Größe und Form besitzt, die zum Einsetzen und Pesthalten im Augensack geeignet ist und der Körper kontinuierlich
-den Fluß einer therapeutisch wirksamen Menge des Arzneimittels an das Auge mit geregelter Geschwindigkeit über
eine längere Zeit mißt. Dieser Körper wird in dem Augenmilieu
gleichzeitig mit der Freisetzung oder zu einem bestimmten Zeitpunkt nach der Freisetzung der therapeutisch
erforderlichen Menge des Arzneimittels biologisch abgebaut. Die Fig. 3 zeigt eine AusfUhrungsform eines derartigen Augeneinsatzes,
bei dem der Einsatz 50 besteht aus einem Körper aua einem mikroporösen festen oder gelförmigen biologisch
abbaubaren Hatrixmaterial 51» das die Freisetzungsgeschwindigkeit
des Arzneimittels regelt, indem das Arzneimittel 21 dispergiert ist. Das Matrixmaterial 51 dient sowohl als
Arzneimittelreservoir und als Material, das die Freisetzungsgeschwindigkeit
bestimmt, um kontinuierlich eine abgemessene Menge des Arzneimittels an daa Auge und das umgebende Gewebe
über eine längere Zeit abzugeben, und zwar aufgrund des oben diskutierten wichtigsten Übertragungsmechanismus, d.h.
1) geregelte Penetrationsfreisetzung und/oder
2) geregelte Erosionsfreisetzung.
Der jeweilige Regelmechanismus hängt ab von der Ausgestaltung des Einsatzes, besonders von der Wahl des Arzneimittels
und des die Freisetzungsgeschv/indigkeit regelnden Materials. Das folgende sind verallgemeinernde Betrachtungen
zur Bezeichnung eines Augeneinsatze3 mit besonderer Berücksichtigung der Verabreichung von wasserlöslichen Arzneimitteln.
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Der Ausdruck "wasserlöslich", wie er hier verwendet wird,
bedeutet Materialien, die in Wasser in einer Menge von mehr als ungefähr 50 ppm löslich sind.,
Ausgezeichnete Ergebnisse werden erzielt in Fällen,
zu
in denen das freisetzende Arzneimittel nicht wasserlöslich ist und in Fällen, wo das Arzneimittel wasserlöslich ist und das Material, das die Freisetzungsgeschwindigkeit rege.lt, im wesentlichen wasserundurchlässig (hydrophob) ist» Zufriedenstellende Augeneinsätze können hergestellt werden, wenn die Freisetzung des Arzneimittels aus dem Körper in das Auge bewirkt wird durch einen oder eine Kombination der oben angegebenen Übertragungsmechanismen 1) und 2)o Die !jeweilige Art der Arzneimittelübertragung hängt ab von Faktoren wie der Löslichkeit oder Unlöslichkeit des Arzneimittels in dem geschwindigkeitsbestimmenden Matrixmaterial und dem Zerfallschema des Matrixmaterials, zoB. der Oberflächenerosion oder anderem» Andererseits ist es nicht bevorzugt, wasserlösliche Arzneimittel unter Verwendung stark wasserdurchlässiger Matrixmaterialien, dü,e die Geschwindigkeit der Freisetzung bestimmen, Z0B0 von hydrophilen Materialien, zur Verfügung zu stellen. Die Freisetzungsgeschwindigkeit des Arzneimittels bei einer derartigen Kombination wird bestimmt durch die Geschwindigkeit der lösung des Arzneimittels in der Tränenflüssigkeit und ist daher weder geregelt noch verlängert. Es ist daher bevorzugt, das. Arzneimittel so zu modifizieren, daß es unlöslich wird. Da3 Unlöslichmachen des Arzneimittels kann auf zahlreiche Arten erreicht werden, z.B. durch pharmazeutisch geeignete Derivate des Arzneimittels, die nicht wasserlöslich sinde Diese Derivate können auf bekannte Weise hergestellt und dann für die erfindungsgemäßen Augeneinsätze verwendet werden«, natürlich
in denen das freisetzende Arzneimittel nicht wasserlöslich ist und in Fällen, wo das Arzneimittel wasserlöslich ist und das Material, das die Freisetzungsgeschwindigkeit rege.lt, im wesentlichen wasserundurchlässig (hydrophob) ist» Zufriedenstellende Augeneinsätze können hergestellt werden, wenn die Freisetzung des Arzneimittels aus dem Körper in das Auge bewirkt wird durch einen oder eine Kombination der oben angegebenen Übertragungsmechanismen 1) und 2)o Die !jeweilige Art der Arzneimittelübertragung hängt ab von Faktoren wie der Löslichkeit oder Unlöslichkeit des Arzneimittels in dem geschwindigkeitsbestimmenden Matrixmaterial und dem Zerfallschema des Matrixmaterials, zoB. der Oberflächenerosion oder anderem» Andererseits ist es nicht bevorzugt, wasserlösliche Arzneimittel unter Verwendung stark wasserdurchlässiger Matrixmaterialien, dü,e die Geschwindigkeit der Freisetzung bestimmen, Z0B0 von hydrophilen Materialien, zur Verfügung zu stellen. Die Freisetzungsgeschwindigkeit des Arzneimittels bei einer derartigen Kombination wird bestimmt durch die Geschwindigkeit der lösung des Arzneimittels in der Tränenflüssigkeit und ist daher weder geregelt noch verlängert. Es ist daher bevorzugt, das. Arzneimittel so zu modifizieren, daß es unlöslich wird. Da3 Unlöslichmachen des Arzneimittels kann auf zahlreiche Arten erreicht werden, z.B. durch pharmazeutisch geeignete Derivate des Arzneimittels, die nicht wasserlöslich sinde Diese Derivate können auf bekannte Weise hergestellt und dann für die erfindungsgemäßen Augeneinsätze verwendet werden«, natürlich
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muß" das Derivat des Arzneimittels so sein, daß es im Körper
durch die V/irkung der Körperenzyme^ sonstiger Umwandlungen
des pH-Wertea spezifischer Organaktivitäten und' ähnliches in das aktive Mittel umgewandelt werden kann. V/ahlweise kann
das Arzneimittel unlöslich gemacht werden, indem man es z.B. durch Mikroumkapseiung (microencapsulation) mit einem unlöslichen
Material überzieht. Daher werden die in Fig. 3 gezeigten
Einsätze, wenn das Arzneimittel wasserlöslich und das die Geschwindigkeit bestimmende Matrixmaterial wasserdurchlässig
ist, vorzugsweise hergestellt, indem man das Arzneimittel unlöslich macht. Verfahren und Materialien für die Hikroumkapselung
des Arzneimittels zur Herabsetzung der Löslichkeit des Arzneimittels sind später in Beziehung auf die
.Reservoirs in Fig. 4 näher beschrieben. Diese Verfahren, Strukturen und Materialien für die Mikroumkapseiung sind
geeignet für die Umkapselung des Arzneimittels bei der Ausführungsform des in Fig. 3 gezeigten Typs, wobei jedoch
bei Fig. 3 das Mikrokapselmaterial nicht für den geschwindigkeitsbestimmenden Schritt verantwortlich ist, wie es bei
dem in Fig. 4 gezeigten Einsatz der Fall ist.
Eine andere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Einsatzes ist in Fig. 4 gezeigt» Diese Ausführungsform
umfaßt eine Vielzahl von Reservoirs, von denen jedes das Arzneimittel in einer Mikrokapsel aus einem biologisch abbaubaren,
die FreisetZungsgeschwindigkeit bestimmenden Material
umfaßt. Die Reservoirs sind verteilt innerhalb eines biologisch abbaubaren Matrixmaterials, das für das Arzneimittel
mit einer höheren Geschwindigkeit durchlässig ist αϊε das die Freisetzungsgeschwindigkeit bestimmende Material,
so daß zuletzt genannte eine therapeutisch wirksame Menge des Arzneimittels, die von dem Reservoir mit einer gerogelten
Geschwindigkeit über eine längere Zeit an das Auge abgegeben
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wird, mißt. Der Einsatz besitzt eine anfängliche' Form, die geeignet ist, um ihn in den Augensack einzusetzen und dort
festzuhalten. Das Reservoir und· die Matrix werden aus der
Augenhöhlung durch Bioerosion in dem Augenmilieu entfernt und diese Entfernung findet gleichzeitig mit der Freisetzung
oder zu einem Zeitpunkt nach der Freisetzung der therapeutisch gewünschten Menge des Arzneimittels statt.
Die Fig. 4· zeigt einen erfindungsgemäßen Augeneinsatz 60,
der besonders zur Verabreichung eines wasserlöslichen Arzneimittels
64 geeignet ist. Der Einsatz 60 zur Freisetzung des Arzneimittels besteht aus einem biologisch abbaubaren
Matrix 62, in der eine Vielzahl von Reservoirs 61 verteilt sind. Die Reservoirs 61 sind Mikrokapseln, bestehend aus
einem Arzneimittel, entweder in fe.ster oder flüssiger Form oder im Gemisch mit einem Träger, das in einem die Freisetzungsgeschwindigkeit
regelnden Material eingeschlossen ist» Die Arzneimittelmoleküle, die aus den Reservoirs 61 austreten,
gelangen in die Matrix 62 und wandern dann durch die Matrix zur Verabreichung des Arzneimittels an das Auge. Die Frei-,
se'tzung des Arzneimittels aus dem Reservoir ist der geschwindigkeit
sbestiinmende Schritt für die Freisetzung des Arzneimittels aus dem Einsatz. Konstruktiv kann der Einsatz
als eine einzelne Einheit angesehen werden, umfassend zwei Strukturen, die zu einer wirksamen Arzneimittelverabreichung
an das Auge zusammenwirken. Die eine Struktur umfaßt die Reservoirs 61, die Mikrokapseln darstellen, umfassend einen
Mikrokörper aus einem die Freisetzungsgeschwindigkeit bestimmenden Material, in dem das Arzneimittel 64 eingeschlossen
ist und die andere Struktur betrifft die biologisch abbaubare Matrix 62, die die Reservoirs umgibt und aus einem für das
Arzneimittel durchlässigen Itiaterial besteht.
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Die Reservoirs 61 können als Hohlbehälter ausgebildet " ·
sein, in denen das Arzneimittel enthalten ist· Sie können auch feste Teilchen sein, in denen das Arzneimittel verteilt
ist oder sie können eine poröse Struktur besitzen. Durch entsprechende Auswahl und Regelung der Struktur dieser
Reservoirs ist eine geregelte Freisetzung einschließlich einer Freisetzungsgeschwindigkeit nuliter Urdnung möglich.
Die zur Herstellung der Reservoirs 61,die hohle Körper,
feststoffe, poröse oder halbporöse Strukturen sein können, geeigneten Materialien sind natürlich vorkommende oder
synthetische Materialien, die nicht toxisch sind und die vorzugsweise eine geringe Löslichkeit und/oder geringe
Diffusionsfähigkeit für Wasser besitzen<> Im allgemeinen
besitzen Materialien, die hydrophob sind, diese Eigenschaften. Die zur Herstellung der Reservoirs 61 verwendeten geschwindigkeitsbestimmenden
Materialien sollten biologisch abbaubar sein.
In einigen Fällen können Mikrokapseln entsprechender Größe (z.B. 100 /um oder kleiner) aus der Augenhöhle durch das
Punktum austreten, wobwohl dieses Verfahren der Eliminierung weniger bevorzugt ist. Materialien, die zur Herstellung
von Mikrokapseln mit einer Größe, die durch das Punktum austreten kann, geeignet sind, umfassen hydrophobe
Polymere, wie Polyvinylchlorid und Siliconkautschuk, Fettsäuren mit 10 bis 20 Kohlenstoffatomen, einige hydrophile
Polymere und ähnliches. Biologisch abbaubare Materialien, die zur Herstellung der Mikrokapseln geeignet sind, sind
später angegeben. Da3 jeweilige Material wird so gewählt,
daß es die ?reiaetzungsgesohwindigkeit des wasserlöslichen
setzen
Arzneimittels in der gewünschten Menge herab/ kann. Hydrophobe
Materialien sind bevorzuct. _ 17 _
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8A0 OFUGiNAL
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Andere Faktoren, die bei der Bestimmung der Preise tzungsgesc'hwindigkeit des Arzneimittels aus einer Mikro- - kapsel
berücksichtigt werden sollen, sind die Größe und die Wanddicke der Mikrokapsel und die Dichte des Arzneimittels·
Qualitative Anhaltspunkte in dieser Beziehung sind , daß die Freisetzungsgeschwindigkeit des Arzneimittels mit
Zunahme jedes dieser Parameter ebenfalls zunimmt. Eine typische Kombination von Arzneimittel und Überzug ist ein
100 /um groß'es Ghloramphenicolteilchen, das mit Polyessigsäure in einer Dicke von 3 /um überzogen ist ο Eine derartige
Mikrokapsel kann in einer vernetzten Gelatinematrix verteilt
sein.
Gegebenenfalls können Trägerteilchen für das Arzneimittel, wie Stärke, Gummiarabicum, Aktivkohle, Tragant,
Calciumcarbonat, Polyvinylchlorid und ähnliche zusammen mit
dem Arzneimittel in den Mikrokapseln enthalten sein»
Jedes der bekannten Standardumkapselungs- oder Imprägnierungsverfahren
kann zur Herstellung der Mikrokapseln 61 angewandt werden, die erfindungsgemäß in das Matrixmaterial
eingebettet werden. Das Arzneimittel in Form von Teilchen oder Flüssigkeit kann zu dem Umkapselungsmaterial in flüssiger
oder fester Form zugegeben werden, wobei das Gemisch durch Vermählen oder ähnliches zu kleinen Mikrokapseln zerkleinert
wird. Wahlweise können kleine Teilchen oder Losungen des Arzneimittels überzogen werden, zoB. indem man trockene
Teilchen des Arzneimittels in einem luftstrom dispergiert und den btrom mit einem Strom des Umkapselungsmaterials zusammenbringt,
wobei da3 Arzneimittel mit einer dafür durchlässigen Membran überzogen wird. -
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- 18 - 1A-41 911
Ein anderes geeignetes Verfahren zur Mikroumkapselun^
ist das Goacervationsverfahren. Das Coacervationsverfahren bei der Herstellung besteht im wesentlichen aus der Bildung
von drei nicht mischbaren Phasen, einer flüssigen Herstellungsphase,
einer Phase aus dem Kernmaterial und einer flüssigen
Uberzugsphase. Der flüssige polymere Überzug wird auf dem Kernmaterial abgeschieden und üblicherweise durch thermische
Behandlung, Vernetzung oder Desolvationsverfahren unter Bildung der Mikrokapseln erhärtet. Andere typische Verfahren
zur Herstellung von Mikrokapseln, wie das von Bungenberg, de Jong und Kaas beschriebene, sind angegeben in Biochem.
z, Bd, 232, S. 338-345} 1931} J. Pharm.Sci., Bd. i>9, ITr. 10,
(1970), S. 1367-1376; (DT-PS 1 939 066) und Remington's
Pharmaceutical Science, 3d. XIV, Mack Publishing Company,
Easton, Pa., 1970, S. 1676-1677.
Geeignete Materialien für die Matrix 62 müssen biologisch abbaubar und für das Arzneimittel mit einer Geschwindigkeit
durchlässig sein, die größer ist als diejenige für den Durchtritt des Arzneimittels durch das Reservoirmaterial.
Das Matrixmaterial 62 muß nicht die Durchgangsgeschwindigkeit des Arzneimittels regeln. Die Geschwindigkeit
des biologischen Abbaus bzw. der Bioerosion des Iiatri:-:-
materials 62 kann so sein, daß das Material gleichzeitig mit oder nach der Freisetzung des Arzneimittels aus dem
Reservoir 61 abgebaut wird. Es ist bevorzugt, aber nicht kritisch für die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Körper,
daß das Arzneimittel,im wesentlichen aus dem Reservoir 61
entfernt ist, bevor das Reservoir aus der Matrix 62 ausgestoßen wird und die Bioerosion oder der Durchgang durch das
Punktum erfolgt. Das Matrixmaterial kann wasserdurchlässig oder undurchlässig sein. Wenn das Arzneimittel v/nsuerlöolieh
ist, sind undurchlässige Materialien bevorzugt,
309813/0789 BAD orig,nal
2243886
- 41 911 - 19 -
Obwohl der in Fig. 4 gezeigte Einsatz zur Verabreichung von wasserlöslichen Arzneimitteln geeignet ist, ist er ebenfalls
geeignet zur Verabreichung von nicht wasserlöslichen Mitteln. -
Die in den Fig, 3 und 4 gezeigten Einsätze können in geeigneter
Weise hergestellt werden, indem man zunächst das zu verwendende Arzneimittel, dessen Dosis und die Behandlungsdauer bestimmt. Hierdurch wird die erforderliche Freisetzungsgeschwindigkeit
und die Menge des Arzneimittels, das in den Einsatz eingebaut werden muß, festgelegt.
Materialien mit der entsprechenden Freisetzungsgeschwindigkeit und Abbaugeschwindigkeit können in Übereinstimmung
mit dem zur Freisetzung geeigneten Oberflächenbereich hergestellt werden, wobei man einen Einsatz erhält, der
die gewünschte Menge des Arzneimittels an das Auge mißt und abgibt.
Jedes der zur Behandlung des Auges und des umgebenden Gewebes geeigneten Arzneimittel kann in den erfindungsgemäßen Einsatz eingebaut werden. Man kannauch das Auge
und das umgebende Gewebe als Eintritts crt für systemisch wirkende Arzneimittel oder Antigene anwenden, die schließlich
in den Blutstrom oder den Nasenrachenraum,die Speiseröhre
oder den Gastrointestinalbereich gelangen, um eine pharmakologische Wirkung an einer von der Anwendungsstelle entfernten
Stelle zu erzielen.
Geeignete Arzneimittel, die zur Augenbehandlung mit dem
erfindungsgemäßen Einsatz verwendet werden können in Übereinstimmung
mit ihrer bekannten Dosis und Anwendung unterliegen keiner weiteren Beschränkung. Geeignet sind Antibiotika
wie Tetracyclin, Chlortetracyclin, Bacitracin, Neomycin, Polymyxin,
Gramicidin, Oxytetracyclin, Chloramphenicol,
- 20 -
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Gentamicin und Erythromycin; antibakterielle Stoffe wie
Sulfonamide,' SuIfacetamid, Sulfamethizol und Sulfieoxazolj * ·
Antivirenmittel wie Idoxuridin und andere antibakte.rie4.le Mittel wie Nitrofurazon und Na-propionatj Antiallergica wie
Antazolin, Methapyrllin, Chlorpheniramin, Pyrilamin und
Prophenpyridaminj entzündungshemmende Mittel wie Hydrocortison,
Hydrocortison-acetat, Dexamethason, Dexamethason-21-phoßphat,
Fluocinolon, Medryson, Prednisolon, Hethyiprednisolon,·rrednisolon-21-phosphat,
Prednisolon-acetat, Fluorinethaion, ß-Methason und Triamcinolonj Decongestantien
wie Prenylephrin, Naphazolin und Tetrahydrazolinj Miotica und
Anticholinsterasen wie Pilocarpin, Eserin-salicylat,
Carbachol, Di-isopropyl-flaorphosphat, Phospholin-jodid und
Demecarium-bromidf Mydriatica wie Atropin-sulfat, Cyclopentolat,
Homatropin, Scopolamin, Tropicamid, Eucatropin und Hydroxyamphetamin und Sympathomi^metica wie Epinephrin.
Die Arzneimittel können in verschiedener Form vorliegen,
z.B. als unveränderte Moleküle, Molekülkomplexe oder nicht störende pharmakologisch geeignete Salze, wie Hydrochlorid,
Hyärobromid, Sulfat, Phosphat, Nitrat, Borat, Acetat, Maleat,
Tartrat, Salicylat usw. Für saure Arzneimittel können Metallsalze, Amine oder Salze organischer Kationen,(z.B. quaternäre
Ammoniumsalze) verwendet werden; Ferner können einfache Derivate der Arzneimittel wie Äther, Ester, Amide usw., die
die gewünschte Zurückhaltung des Arzneimittels,die Freisetzung
oder löslichkeit besitzen, die aber durch den pH-Wert^die Enzyme usw. des Körpers leicht hydrolysiert werden, verwendet
werden. Die in dem Augeneinsatz enthaltene Arzneimittelmenge variiert je nach der Zeit, die der Augeneinsatz angewandt
werden soll·
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Unschädliche pharmazeutische Träger können ebenfalls
zu dem Arzneimittel zugesetzt werden. Geeignete Träger sind z.B. steriles Wasser, Salzlösung, Dextrose, Kondensationsprodukte von Ricinusöl und Äthylenoxid, umfassend ungefähr
30 bis ungefähr 35 Mol Äthylenoxid' pro Mol Ricinusöl} flüssige Glycerintriester von niedermolekularen Fettsäuren,
niedere Alkanole, öle, wie Maisöl und ähnliches, zusammen mit Emulgatoren wie Mono- oder Diglyceriden oder Fettsäuren
oder einem Phosphat, z.B. Lecithin und ähnliches; Glykole, Polyalkylenglykole, wäßrige Medien in Gegenwart eines Suspensionsmediums,
ZeB. Uatriumcarboxymethylcellulose, ^atriumalginat,
Poly(vinylpyrrolidon) und ähnlichem, allein oder zusammen mit geeigneten Dispersionsmitteln wie Lecithin,
Polyoxyäthylenstearat und ähnlichem. Der Träger kann auch Zusätze wie Konservierungsmittel, Stabilisatoren, Netzmittel,
Emulgatoren und ähnliches enthalten»
Um eine Verträglichkeit mit dem Auge und dem umgebenden Gewebe zu erzielen, kann die Oberfläche des Augeneinsatzes,
die mit dem Auge in Berührung steht, mit einer dünnen Schicht, z.B0 von 1 bis 2 /um Dicke eines biologisch abbaubaren
hydrophilen Materials überzogen sein, wie den wasserlöslichen hydrophilen Polymeren von nicht vernetzten Hydroxyalkylacrylaten
und Methacrylaten, wie sie in der US-PS
3 576 760 angegeben sind, z.B. Hydron-S, Gelatine, Polysaccharide und ähnliches»
Der erfindungsgemäße Augeneinsatz ergibt eine vollständig geregelte >
Dosis über eine längere Zeit. Daher muß er ausreichend Arzneimittel enthalten, um die gewünschte
Dosis über die Behandlungszeit hinweg aufrechtzuerhalten. Beispielsweise sollte zur Behandlung von Glaucom bei Erwachsenen
die tägliche Dosis zwischen 25 und 1 000 mg PiIo-
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carpin pro Tag liegen. Daher müßte ein Einsatz, der 7 Tage
im Auge bleiben soll und 500 >ug Pilocarpin am Tag freigibt,
3,5 mg Pilocarpin enthalten·
Andere Einsätze, die verschiedene Mengen an Arzneimittel zur Anwendung über verschiedene Zeiträume enthalten
und das Arzneimittel mit höherer oder geringerer Geschwindigkeit freisetzen, sind natürlich ebe^nfalls möglich/Beispiele
für Dosen, die mit den erfindungsgemäßen Einsätzen verwendet werden können, sindi
Antibiotica wie
Polymixini 250 /Ug/Einsatz . Tag Sulfonamide wie
SuIfacetamid: 500 /Ug/^insatz . Tag
Antivirenmittel wie
Idoxuridin: 5 /Ug/Einsatz . Tag
Entzündungshemmende
Mittel wie
Mittel wie
Hydrocortison-
· acetat oder Pred-
· acetat oder Pred-
nieolon: 500 /Ug/Einsatz . Tag
Als allgemeine Regel enthalten die erf indunssgemäßen.
Körper 1 /um bis 0,1 g des Arzneimittels.
Substanzen, die zur Verwendung als biologisch abbaubare, die Freisetzung3geschwindigkeit des Arzneimittels
regelnde Mikrokapseln, Membranen und Matrices für die erfindungsgemäßen
Augeneinsätze sowie als die Geschwindigkeit nicht bestimmende biologisch abbaubare innere Reservoire
und Matrices verwendet werden können, sind Materialien, die nicht toxisch und mit dem verwendeten Arzneimittel verträglich
- 23 309813/0789 ßAD original
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sind, wobei ,das spezielle Material in Übereinstimmung mit
den früher gemachten Bemerkungen bezüglich des Abbaus und der Freisetzungsgeschwindigkeit ausgewählt wird· Beispiele
für Materialien, die für diese Strukturen verwendet werden können, sind:
1) Polyester
Polyester der allgemeinen Formel
-K)-(W)-CO-J-
und deren Gemische, wobei
W eine -GH2-;
W eine -GH2-;
OH
oder ι 3 -Gruppe ist,
oder ι 3 -Gruppe ist,
-CH-
Y einen solchen Wert hat, daß das Molekulargewicht des Polymers 4 000 bis 100 000 beträgto
Diese Polymere sind Polymerisation-Kondensationsprodukte einbasischer Hydroxysäuren der Formel
CnH2n(OH)COOH II
in der η einen Wert von 1 bis 2 hat, besonders Milchsäure
und Glykolsäure. Ebenfalls geeignet sind Copolymere, aus Gemischen dieser Säure«, Die Herstellung von Polymeren der
Formel I ist nicht Teil der Erfindung und es sind verschiedene Verfahren bekannt (Filachione, et al, Industrial and .
Engineering Chemistry, Bd0 36, Hr. 3, S. 223-228, März 1944;
BAD ORIGINAL" 24
r,., 309813/0789
- 24 - 1A-41 911
Tsuruta, et al, Macromol. Chera., Bd. 75, S. 211-214 (1964)
und US-PS 2 703 316, 2 668 162, 3 297 033 und 2 676 945). · ·
2) Vernetzte Gelatine
Gelatine wird bekanntlich erhalten durch selektive Hydrolyse von Collagen und umfaßt ein komplexes Gemisch
hochmolekularer wasserlöslicher Proteine. Der Ausdruck "vernetzte Gelatine" bedeutet hier das Reaktionsprodukt
von Gelatine" oder Gelatinederivaten mit einem Vernetzungsmittel,
das mit den funktionellen Hydroxyl-, Carboxy I- oder Aminogruppen des Gelatinemoleküls reagiert, aber im
wesentlichen nicht mit den .reptidbindungen des Gelatinemoleküls ο Das Produkt der Vernetzungsreaktion besitzt vorzugsweise
ein mittleres Molekulargewicht von 20 bis 50 zwischen den Vernetzungen, während höhere Werte ebenfalls
möglich sind. Die Reaktionsprodukte sind in dem Augenmilieu innerhalb einer längeren Zeit abbaubar»
Vernetzte Gelatinematerialien und ihre Herstellung sind bekannt. Der Grad-der Vernetzung der Gelatine hängt
ab von den Herstellungs- und Verarbeitungsbedingungen und wirkt deutlich auf die biologische Abbaufähigkeit der Gelatine
ein. Die Geschwindigkeit (und daher der Grad) der Vernetzung der Gelatine wird in erster Linie bestimmt von '
1) der wirksamen Konzentration der vorhandenen reaktionsfähigen Gruppen, 2) der Reaktionszeit, 3) der Temperatur,
bei der die Reaktion durchgeführt wird und 4) dem pH-Y/ert des Reaktionsmediums.
Beispiele für Vernetzungsmittel sind Aldehyde wie Monoaldenyde, s.3o Aldehyde mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
z.B. Propanal, Acetaldehyd, Formaldehyd, Acrolein, Ürotonaldehyd,
2-lIydroxyadipaldeh,yd, Dialdchydo wie Gluxaraldehyri,
BAD ORIGINAL - 25 309813/0799
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Glyoxal, andere Aldehyde wie Stärkedialdehyd, Paraldehyd, Furfural und Aldehydbisulfit, Additionsverbindungen wie
Aldehydbisulfit, Aldehydzucker z.B. Glucose, Lactose, Maltose und ähnliche, Ketone wie Aceton, methylolierte
Verbindungen wie Dimethylolharnstoff, Trimethylolmelamin,
"blockierte" methylolierte Verbindungen wie Tetramethoxymethylharnstoff,
Melamin und andere Reagentien wie disubstituierte Carbodiimide mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
Epoxide wie Epichlorhydrin, Eponit 100 (Shell), Parabenzochinon, Dicarbonsäuren, z.B„ Oxalsäure, Disulfonsäuren,
z.B. m-Benzoldisulfonsäure, Ionen mehrwertiger' Metalle, z.B. Chrom; Eisen-, Aluminium; Zink-und Kupferionen,
Amine wie Hexamethylentetramin und wäßrige Peroxydisulfate (H.L. Needles, J. Polymer Science, Teil A-I,
5 (D 1 (1967).
Aldehyde und Ketone, besonders die Aldehyde und Ketone mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen sind bevorzugt, wobei Formaldehyd
als Vernetzungsmittel besonders bevorzugt ist.
Bestrahlung ist ein anderes geeignetes Mittel zur Vernetzung von Gelatine (Y. Tomoda and M. Tsuda, J. Poly. Sei.,
54, 321 (1961).
Die reaktionsfähigen Hydroxyl-, Carboxyl- und Aminogruppen sind jeweils in der Gelatine in ungefähr einer
Menge von 100, 75 und 5QnAg pro 100 g enthalten. Diese Mengen können als allgemeine Richtlinie zur Bestimmung der
zu verwendenden Menge an Vernetzungsmittel dienen. Die jeweiligen Geschwindigkeiten für den biologischen Abbau
werden jedoch, wie in den .ieispielen gezeigt, vorzugsweise experimentell bestimmt,, ZoB0 können bei Verwendung von
Formaldehyd als Vernetzungsmittel Konzentrationen von 0,01
- 26 309813/0789
r- 26 - 1A-41 911
bis 60 Ge\7.-#, bezogen auf das Gewicht der Gelatine, verwendet
werden sowie Reaktionszeiten von 0,1 h bin zu 5 Tagen und Temperaturen von 4,0 bis 350G. Die genaue
Kombination von Konzentration, Temperatur und Zeit wird bestimmt durch die gewünschte Lösungsgeschwindigkeit. Allgemeine
Informationen über vernetzte Gelatine finden sich in Advances in Protein Chemistry, Bd. VI, Academic Press,
1951, "Cross Linkages in Protein Chemistry", John Bjorksten.
Diese Materialien werden nur als beispielhaft angesehen. Jedes biologisch abbaubare Material, das mit dem
Arzneimittel verträglich und nicht toxisch ist und das die gewünschte Abbau- und I'reisetzungsgeschwindigkeit besitzt,
kann ebenfalls verwendet werden. Die Polyester und vernetzten Gelatinen, die oben angegeben sind, sind als abbaubare
und die Freisetzungsgeschwindigkeit regelnde Materialien jedoch bevorzugt.
Materialien, die für die inneren Kerne und Matrices geeignet sind, die die Preiset Zungsgeschwindigkeit nicht
bestimmen, sind solche, die mit dem Arzneimittel verträglich und für dieses stark durchlässig sind und verhältnismäßig
schnell biologisch abgebaut werden können. Beispiele hierfür sind glycerinierte Gelatine, Collagen,
Gummi arabicum, Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon, Alginsäure und Alkalimetallsalze von Alginsäure, Stärkephosphat,
Stärke und Gelatine, lineare Polyacrylamide und Polymethacrylamide und ähnliche. Außerdem können die
oben als geschwindigkeitsbestimmende Materialien erwähnten
Substanzen ebenfalls verwendet werden als nicht geschwindigkeitsbestimnende Substanzen, solange ihre Durchlässigkeit
für das Arzneimittel höher ist als diejenige des jeweils geschwindigkeitsbestimmenden Materials.
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Dao Arzneimittel kann auf verschiedene Weise in den
Augeneinsatz eingebracht werden. Z.B0 kann, wenn der Augeneinsatz
in Form eines Behälters vorliegt, jedes der· bekannten Einkapselungs-,· Bindungs- und Überzugsverfahren
oder deren Kombinationen angewandt.werden. Wenn der Augeneinsatz
eine Matrix ist, in der das Arzneimittel dispergiert ist, kann er hergestellt werden durch Zusatz des
Arzneimittels zu den Monomeren vor der Polymerisation durch Zugabe des Arzneimittels zu dem Polymer in flüssiger
Form. Gießen oder Formen und Härten oder durch Imprägnieren des polymeren Materials, entweder vor oder nachdem dieses
in die Form des Augeneinsatzes gebracht worden ist» Es können auch Laminierungsverfahren zur Herstellung des
Einsatzes angewandt werden, wobei der Körper besteht aus einem Blatt des Kernmaterials, das zwischen zwei Blättern
oder Folien vom äußere.n Material eingeschlossen ist. Um die Haftung zwischen den einzelnen Schichten zu erhöhen, kann
der innere Kern perforiert oder erhaben sein. Wenn das
Matrixmaterial eine Vielzahl von Reservoir-Mikrokapseln enthält, können diese mit dem Matrix bildenden Material
vermischt werden, das in fester, halbfester oder flüssiger Form während des Yeriaischens vorliegto Wenn die Reservoirs
im allgemeinen mit den Monomeren oder Prepolymeren, die zur Herstellung der Matrix, verwendet werden, verträglich
sind, können die Reservoirs zu diesem frühen Zeitpunkt bei der Herstellung zugegeben werden und die Matrix in situ
gebildet werden. Das Matrixmaterial, in dem die Reservoirs verteilt sind, kann durch Formen, Gießen, Pressen, Strangpressen
oder ähnliche Verfahren in die gewünschte Form gebracht werden. Hierbei erhält man gut reproduzierbare
Matrices einer genauen Zusammensetzung·
Λ'ΛΛ" BADORiGiNAL
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Das biologisch abbaubare, die Freisetzungsgeschwindigkeit bestimmende Material kann Weichmacher, Konservierungsmittel
oder andere übliche Zusätze, die in üblichen
• ■ *
medizinischen Dosisformen enthalten sind, enthalten. Typische
Weichmacher, die zur Verwendung für die erfindungs_ gemäßen Zwecke geeignet sind, sind pharmazeutisch verträgliche
Weichmacher, wie sie üblicherweise verwendet werden, wieDiäthyladipat, Di-isobutyl-adipat, Di-n-hexyl-adipat,
Di-isooctyl-adipat, Di-n-hexyl-azelat, Di-2-äthyl-hexylazelat,
Äthylenglykol-dibenzoat, Acetyl-tri-n-butyl-citrat,
epoxidiertes Sojabohnenöl, G-lycerin-monoacetat, Diäthylenglykol-dipelargonat,
Propylen-glykol-diluarat, Iso-octylpälmitat,
Tripheny!-phosphat und ähnliche. Außerdem können
Bindemittel oder Mittel, die das Zerfallen erleichtern, zur Regelung oder Erleichterung des biologischen Abbaus
des Einsatzes verwendet werden. Typische derartige liaterialien
sind Glycerin, Dextrose, Sorbit, Mannit, Saccharose, Polyäthylenglykol, Monoglycerylester von Fettsäuren,
Xthylcellulose, Stärke und ähnliche» Der verwendete Anteil des Mittels kann innerhalb weiter Grenzen variieren, je
nach der gewünschten Zerfallsgeschwindigkeit sowie den Eigenschaften des verwendeten Arzneimittels. Im allgemeinen
können ungefähr 0,01 bis ungefähr 10 Gew.-Teile pro Gew.-Teil des Arzneimittels verwendet werden, je nach der Art
des Zusatzes. Enzyme wie repsin, Trypsin und ähnliche können in das die Freisetzungsgeschwindigkeit bestimmende
Material eingebaut werden, um die biologische Abbaugeschwindigkeit der Membran-oder Matrixmaterialien des Einsatzes,
gegebenenfalls weiter zu regeln.
Wie oben diskutiert, sind die erfindungsgemäßen Augeneinsätze so gebaut, daß sie eine abgemessene Menge
des Arzneimittels aus dem Reservoir an das Auge innerhalb
- 29 309813/073 9
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einer längeren Zeit abgeben, und zwar in erster Linie durch einen geregelten Penetrations- oder geregelten
Erosionsmechanismus. Die Geschwindigkeit des Durchgangs des Arzneimittels durch ein Material, oder eine gewählte
Kombination von polymeren Materialien kann leicht bestimmt werden. Standardverfahren zur Bestimmung des Durohgangs
von Arzneimitteln durch arzneimitteldurchlässige Materialien sind z„B. angegeben in Encyl. Polymer Science
and Technology, Bd. 5 und 9, S. 65-85 und 795-807, 19b8 und der dort angegebenen Literatur.US-PS 3 279 996}
Folkman und Edmonds, Circulation Research, 10:632, 1962, Folkman und Long, J. Surg. Res., 43s139» 1964; und Powers,
J., Parasitology 51:53 (April 1965), Nr. 2 Teil 2.
Die Abbaugeschwindigkeit des Materials kann durch die
in den Beispielen angegebenen Verfahren bestimmt werden oder sie kann durchgeführt werden mit Vorrichtungen, Wie
der Vorrichtung zur Bestimmung der Zerfallsgeschwindig.ceit
von Tabletten, die in Ü.S.Po XVII beschrieben ist, wobei simulierte Tränenflüssigkeiten verwendet werden.
Die erfindungsgemäßen Augeneinsätze sollen kontinuierlich biologisch abgebaut werden und über eine längere Zeit
geregelte Mengen des Arzneimittels an das Auge abgeben, deh. innerhalb von Zeiträumen von 8 h bis zu 30 Tagen oder
darüber« So wie der Einsatz das Arzneimittel freigibt, wird er selbst abgebaut. Im allgemeinen sind die'folgenden
Abbaugeschwindigkeiten für das Material zufriedenstellend, wobei die genaue Auswahl der Abbaugeschwindigkeit von den
oben abgegebenen Voraussetzungen abhängt0
- - 30 -
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Typischer Abbau mg/Tag
Nicht geschwindigkeits- ' ·
bestimmendes Matrixmaterial 0,5-20
Geschwindigkeitsbe-
stimmendes Membran- oder
Matrixmaterial 0,1 - 15
Daa Einsetzen des Augeneinsatzes in den Augensack kann einfach dadurch erreicht werden, indem man den Körper
auf die Fingerspitze auflegt oder mit ihr erfaßt oder mit einem entsprechenden Halter einer der verschiedenen üblicherweise
verwendeten Arten zum Einsetzen oder Entfernen von Augenlinsen, künstlichen Augen und ähnlichem. Die Erfindung
betrifft auch die Verwendung eines Indikatorfarbstoffes
in dem Einsatz, der als visueller Nachweis/für die zur Verfügungstellung des Arzneimittels in dem Einsatz oder
das Vorhandensein des Einsatzes selbst im Auge. Methylen blau oder irgendein geeigneter Farbstoff kann verwendet
werden. Die erfindungsgemäßen Augeneinsätze werden vorzugsweise unter Verwendung eines arzneimittel-und feuchtigkoitsundurchlässigen
Verpackungsmaterials wie Folien lolylaminaten, z.B. Aluminiumfolie - Polyäthylenlaminaten,
verpackt. Während die Einsätze entweder feucht oder trocken verpackt werden können, ist das letztere unerläßlich, wenn
der biologische Abbau durch Lösung oder Hydrolyse erreicht wird. In solchen Fällen ist eine trockene Verpackung,z.B.
Vakuumverpackung,erforderlich.
Die Augeneinsätze werden vorzugsweise vor dem Einsetzen in das Auges sterilisiert. Sterilisationsverfahren, wie Bestrahlung
oder Behandlung mit Äthylenoxid können angewandt werden. Einzelheiten für diese und ähnliche Verfahren sind
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224398
-■ 31 - 1A-41 911
angegeben in Remington's Pharmaceutical Sciences, Bd. XIV, 1970, S. 1501-1b18. - .
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert, in denen alle Teile als Gew.-Teile
angegeben sind, soweit nicht anders vermerkt.
Beispiel 1 ' ·
Augene-insätze aus vernetzter Gelatine, enthaltend Hydrocortison zur Behandlung von Augenentzündungen, wurden
folgendermaßen hergestellt:
Ein Phosphatpuffer wurde hergestellt aus 1 1 destilliertem V/asser, 7,1 g Dinatriumhydrogenphosphat und 6,9 g
Natriumdihydrogenphosphatmonohydrat. Der pH-Wert betrug
■2.
6,8ο 0,9 g Glycerin wurden in 40 cm des Phosphatpuffers
gelöst und 0,15 g Chlorbutanol unter Erhitzen und Rühren zugegeben. 9 g Gelatine (Atlantic Pharmagel 250 Bloom Type A
USP) wurden langsam unter Rühren zu der wie oben hergestellten Pufferlösung bei 900C zugegebene Die Gelatine kann auch
zu der Pufferlösung zugegeben v/erden, nachdem sie auf Raumtemperatur abgekühlt ist und das Gemisch kann dann
bis zur vollständigen Lösung auf 90° erhitzt werden.
3,1 g Hydrocortison (Galbiochem) und 10 /ul Tween 80
(Atlas, USP) wurden zusammen vermählen und in 5 cnr Phosphatpuffer
suspendiert» Das entstehende Gemisch wurde sofort zu der Gelatinelösung unter Rühren zugegeben, die auf ungefähr
500G abkühlte. Das entstehende Gemisch wurde gründlich
4 min gerührt bis die Temperatur auf 40 fiel und auf eine
Folie aus Polyvinylchlorid aufgegossen. Mit dem Schaber wurde die Masse auf eine Dicke der nassen Schicht von ungefähr 1 mm
(40 mils) ausgestrichen. Die Schicht trocknete bei Raum-
BAD ORIGINAL „
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temperatur innerhalb eines Tages.
Eine Lösung von 1 Gew.-^ formaldehyd wurde hergestellt
durch Zugabe von 13,.1 g einer 38 #-igen Formaldehydlösung
zu 487 g Phosphatpuffer (pH 6,8). Dieses Volumen reicht aus zur Vernetzung der oben hergestellten Menge des
Films. Die Gelatinefilme wurden in diese gepufferte Formaldehydlösung für 20 min bei Raumtemperatur eingetaucht,
schnell mit Wasser abgespült und 2 h in Eiswasser gelegt. Die Filme wurden aus dem Eiswasser entfernt und über Nacht
bei Raumtemperatur liegengelassen. Die Filme wurden zum Schneiden vorbereitet, indem man sie einige Minuten in
Wasser tauchte. Aus den flexiblen Filmen wurden Einsätze in elliptischer Form geschnitten und einige Stunden bei
laumtemperatur getrocknet und dann in einer Polyäthylenfolie laminiert. .. Die Augeneinsätze waren 11,5 Mm
lang und 0,5 mm dick. Beim Einsetzen in den Augensack des
menschlichen Auges führte der Einsatz zu einer verhältnismäßig gleichmäßigen Freisetzung des Arzneimittels über
eine Zeitdauer von 4 Tagen innerhalb der sich der Einsatz vollständig auflöste.
Die folgenden Versuche zeigen die Wirkung des Vernetzungsmittels der Konzentration und Zeit der Behandlung
auf die Geschwindigkeit des biologischen Abbaus des Augeneinsatzes aus Gelatine.
Gelatinezubereitung:
18,0 g Pharmagel Bloom Type A
1,8 g Glycerin (Weichmacher)
0,3 g Chlorbutanol (Konservierungsmittel) 90cm·5 Phosphatpuffer (0,05m., pH 7,00)
1,8 g Glycerin (Weichmacher)
0,3 g Chlorbutanol (Konservierungsmittel) 90cm·5 Phosphatpuffer (0,05m., pH 7,00)
- 33 309813/078 3
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Hei einem typischen Herstellungsverfahren wurden die oben
angegebenen Mengen von Glycerin und Chlorbutanol in der Pufferlösung gelöst. Die Gelatine wurde dann zugegeben
und durch Erhitzen gelöst. Bs wurden Folien von einer Dicke von 390 bis 440 yum (17 - 19 mil) ausgezogen und bei
Raumtemperatur getrocknet. Die Folien wurden von der Unterlage abgezogen und in eine Lösung eines Vernetzungsmittels
bei 250C unter den in Tabelle I und II angegebenen Bedingungen
gegeben. Die Folien wurden aus der lösung entfernt und gewaschen bis eine chromotrope Säurelösung die
vollständige Entfernung von überschüssigem Vernetzungsmittel anzeigte
Das Vernetzungsmittel kann auch vor dem Gießen der Folien mit der Gelatine vermischt werden.
Einsätze von 115 χ 4 mm wurden aus der Folie ausgestanzt
und ihre biologische Abbaugeschwindigkeit bei 370C
3 folgendermaßen bestimmte Ein Einsatz wurde in 5 cnr einer
0|05 m Phosphatpufferlösung, pH 7,0, gegeben. Nach einer bestimmten Zeit wurde der Einsatz entfernt und der Gelatinegehalt
der Lösung spektrophotometrisch bestimmt. Dabei wurde die Absorbtion bei 230 mn als Maß für die Gelatinekonzentration
genommen. Eine Reihe dieser Versuche wurde mit verschiedenen Zeiten durchgeführt, um die Abbaugeschwindigkeit
des Einsatzes zu bestimmen.
A) Die Wirkung der Formaldehydkonzentration und der Behandlungszeit
auf die Zeit bis zur vollständigen Lösung wurde bestimmt durch Anwendung der folgenden Vernetzungsbedingungen«.
- 34 -
3Q9813/0789
- 34 - 1A-41 | 911 | - | gen Lösung Ch) |
|
Tabelle I | 5 | |||
Behandlung mit Formaldehyd | Behandlungszeit Zeit bis zur voll- | 51 | ||
Formaldehyd- | (h) ständi | 91 | ||
konzentration | 0,167 | 151 | ||
0,05 | 2,0 | 119 | ||
7,0 | 16 | |||
24,0 | 16 | |||
5,0 | 197 | |||
1 | 0,083 | 221 | ||
2 | 0,167 | 241 | ||
2,0 | 16 | |||
7,0 | 48 | |||
24,0 | 36 | |||
0,083 | 46 | |||
2,5 | 0,167 | 96 | ||
0,083 | 48 | |||
3 | 0,167 | 72 | ||
0,250 | 104 | |||
0,167 | 197 | |||
5 | 0,25 | 175 | ||
0,67 | 221 | |||
2,0 | 253 | |||
5,0 | 49 | |||
7,0 | 49 | |||
24,0 | 55 | |||
0,083 | 72 | |||
6 | 0,083 | 96 | ||
8 | 0,083 | 72 | ||
10 | 0,167 | 96 | ||
0,250 | 197 | |||
0,167 | 216 | |||
0,250 | 216 | |||
2,0 | 217 | |||
5,0 | ||||
7,0 | ||||
24,0 | ||||
- 35 -09813/0709
- 35 - 1A-41
Formaldehyd- Behandlungszeit Zeit bis zur voll-
konzentration · (h) ständigen Lösung
W (h)
20 0,167 96
- 0,250 168
0,670 ' 168
37 0,167 . 168
0,250 168
0,670 168
B) Die Wirkung der Glutaraldehydkonzentration und der Behandlungszeit auf die Zeit bis zur vollständigen Lösung
der Folie (Tabelle II) ist im folgenden angegeben:
Tabelle II | Zeit bis zur voll ständigen Lösung (H) |
|
78 42 42 334 192 358 |
||
Glutaraldehyd konzentration (?»)■ |
Behandlung mit G-lutaraldehyd | |
0,01 0,05 0,025 |
Behandlungszeit (h) |
|
7 0,08.3 0,167 7,0 0,167 5,0 |
Das folgende Verfahren wurde angewandt, um die Freisetzungsgescliwindigkeit
von Hydrocortison aus dem Augeneinsatz zu bestimmen.
Gelatinefolien, enthaltend 10 a/o Hydrocortisonacetat,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Feststoffe, wurden herge-
- 36 "30981.Ί/0789
- 36 - 1A-41 911
stellt. Augeneinsätze mit einem Oberflächenbereich von
1,1 cm wurden aus den Folien geschnitten, Die Einsätze v
_, . „ (Polyäthjleiiterephthalat)
wurden in offenmaschige Dacronpackungen/gegeoen, die an
einem Draht in Kolben mit einer 0,9 ^-igen wäßrigen NaCl-Lösung bei 370C hingen und verschiedene Zeiten
gerührt. Am Ende der angegebenen Zeiträume wurden die Packungen in andere Kolben gegeben. Die Waschflüssigkeiten
wurden für die Analyse aufbewahrt· ■
•Uie Salzlösungen wurden zweimal mit Diäthylather
extrahiert. Der A'therauszug wurde bei 350C zur Trpckne
eingedampft. Der Rückstand wurde gewonnenen b cm Methanol
gelöst, in eine 1 cm große Spektrophotometerzelle gegeben und mit Hilfe eines Cary-14-Spektrophotometers im Bereich
vqn Λ= 250 nm bis λ= 235 nm untersucht· Die Absorptionen
bei λ= 242 nm war proportional dem Hydrocortison^gehalt
und stimmte mit einem Standard überein.
Man erhielt innerhalb der ersten 7 1/2 η die in der
folgenden Tabelle angegebenen Werteι
Zeit (h) gesamte freigesetzte Menge-. (ng)
1/2 175
1 1/2 470
2 1/2 750 4 1050 7 1/2 1500
Obwohl die FreisetZungsuntersuchungen nach 7 1/2 h
abgebrochen wurden, zeigten die bei weiteren Versuchen erhaltenen Daten eine vollständige Freisetzung des Arzneimittels«
.. 37 -
309813/07P9
1A-41
Es wurden die in vitro und in vivo Zeiten für den biologischen Abbau der entsprechend Beispiel 1 hergestellten
vernetzten G-elatinematrices im Auge von Kaninchen als Funktion der Formaldehydkonzentration und der Behandlungszeit
bestimmte Die Ergebnisse sind in Tabelle IV angegeben.
Formaldehydkonzentration
Tabelle | IV | > Entsprechender |
Behandlungs | Zeit bis zum | in vitro Abbau |
zeit (min) | vollständigen | (H) |
Abbau (h) | 96 | |
40 | 90 | |
5 | 18 | |
6 | 18 | 60 |
20 | 60 | 70 |
20 | 24 | 120 |
40 | 96 | 120 · |
20 | 96 | |
Die folgenden Untersuchungen der Abbauzeit von Gelatinefolien, die mit Formaldehyd behandelt worden waren, wurden
durchgeführt ο Formaldehyd vernetzte Gelatinefolien ohne
Arzneimittel wurden entsprechend den in Tabelle IV angegebenen Bedingungen vernetzt.t Die Folien wurden in Eiswasser
gespült, daraus entfernt, bei Raumtemperatur getrocknet und 4 h mit Ethylenoxid sterilisiert.
Die unten in Tabelle V angegebenen Ergebnisse zeigen,
daß die Polymerisationsreaktion von der Konzentration, Zeit und Temperatur abhängt.
309813/0789
1A-41 911
iOrmaldehydvernetzunfl von Gelatine (ohne Arzneimittel)
A) Wirkung von /5CH07 und Reaktionszeit
Abbauzeit bei 370C /HCHO7 Reaktionszeit Temperatur tägliche Gesamt-
Abgabe
zeit
25°C 25°C 25°C 25 C
25C 25°C 250C
Wirkung einer Erniedrigung der Beaktionstemperatur
0,25 % | 20 | min |
0,50 1> | 20 | min |
0,75 1> | 20 | min |
0,1 * | 20 | min |
0,25 # | 60 | min |
0,50 fo | 60 | min |
0,75 # | 60 | min |
33 | ί | 3 | Tage |
19 | 5 | Tage | |
7 | ,5 % | ^1 | Wp c he |
7 | ,5 % | >1 | Woche |
25 | t | 4 | Tage |
5 | ^1 | Woche | |
4 | >1 | Y/oche |
Abbau bei 37 C
1,0 *
2,0 ή
2,0 °k
2,0 ή
2,0 °k
1/3 h
h
h
h
h
25°g
4,50C
4,50C
3 Tage
4 Tage
1 Woche
Die Abbauzeit für Hydrocortisonacetateinsatze wurde bestimmt als Funktion der Konzentrationen an Formaldehyd
und Arzneimittel und der Reaktionstemperaturen und Zeiten.
Gelatine (Pharmacel A grade, Atlantic Gelatin)-Polien,
enthaltend entweder 80 Gew.-#, bezogen auf das Trockengewicht
Hydrocortisonacetat oder 60 Gew.-4» (Trockengewicht)
Hydrocortisonacetat wurden hergestellt, indem man gut gerührte Aufschlämmungen des Arzneimittels in Gelatine auf eine
Cellulosetriacetat-Oberfläche aufgoß· Stücke in dor Größe
von Augeneinaätzen aus dieser Folie wurden mit Formaldehyd-
- 39 -
309813/0789
-τ 39 - 1Α-41 911
lösungen bei den in Tabelle VI angegebenen Bedingungen vernetzt. Per pH-Wert betrug 7*0. Das gleiche Volumen
von Formal'dehydlösung pro Menge des Films wurde in jedem Falle verwendet. Die Folien wurden dann in Eiswasser 18 h
gewaschen, um überschüssiges Formaldehyd zu entfernen, bei Raumtemperatur getrocknet und 16h mit Ithylenoxid
sterilisiert» Die Freisetzungsgeschwindigkeit für das Arzneimittel und die Abbauzeit für den Einsatz wurden
nach dem in Beispiel 1 angegebenen Verfahren bestimmt. Man erhielt die in Tabelle VI angegebenen Werte.
- 40 -
3098T3707Ö9
- 40 - 1A-41 911
Abbauzeiten für hydrocortisonacetathaltige Einsätze als
Funktion der Formaldehyd- und Ar^neimittelkonzentr.ation
der Reaktionstemperaturen und Zeiten
#Arζnei-/#Ge1a mittel |
tine Reak- tions- tempera- tur |
Gesamtabbauzeit in Tagen Nach HCHO Behandlung von |
1h 4 h | 6 h 8 h | |
#HCHO | 80/20 60/40 80/20 |
25°C
250C |
i/3h | 1-2 d 0,1 d |
4 5+ 5 d "6+d |
0,05 0,05 0,05 |
60/40 80/20 |
250C | 1-2 d | 6 d 4 1/3 d |
6+d 6+d |
0,25 0,25 |
60/40 80/20 |
25°C 250C |
1-2 d | 6+d | 6+d |
0,50 0,50 |
60/40 80/20 |
25°C | 5 d | 6+d 6+d |
6+d |
0,75 | 60/40 80/20 |
4,5°C 4,50C |
6+d | 0,1 d | 5 d 6+d |
0,25 0,25 |
60/40 80/20 |
4,50C 4,50C |
6+d 4,3 d |
5 d | |
0,50 0,50 |
80/20 80/20 |
4,50C 4,50C |
6+d 6+d |
6+d 6+d |
|
0,75 1,0 |
|||||
M 6+ d = die Einsätze hielten länger als 6 Tage als der
Versuch abgebrochen wurde«
- 41 τ
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1A-41 911
0,50 0,50 |
0C | Zeit | h h |
: 18-24 24-29 42-47 Stunden |
66-71 | aus den | |
0,75 0,75 |
25 25 |
1 1 |
h h |
, 66 47 70 |
43 | ||
0,50 0,50 |
25 25 |
1 1 |
h h |
0 43 59 |
31 | Gesamt- Abbau- zeit |
|
Beispiel 7 |
4,5
4,5 |
1 | 46 50 |
90-95 - | |||
34 7+d 7+d |
|||||||
Tabelle VII | 35 7+d 7+d |
||||||
96 4 d 70 4 d |
|||||||
Hydrocortisonacetat-FreisetZungsgeschwindigkeiten | |||||||
abbaufähigen Gelatineeinsätzen | |||||||
Polymerisationsbedingungen Freisetzungs geschwindigkeit des Arznei mittels (/Ug/h) nach: |
|||||||
^Arznei- ^HCHO mittel |
|||||||
80 60 |
|||||||
80 60 |
|||||||
80 80 |
500 g Chloramphenicol mit einer Teilchengröße von 50 /um wurden mit einem Polyester umkapselt, der ein PoIyacrylsäurepolymer
mit einem Molekulargewicht von 50 000 war und folgendermaßen hergestellt worden war: 250 g der
Polyacrylsäure wurden in 2 1 Chloroform gelöst. Die Chloramphenicolteilchen
wurden mit Polyacrylsäure unter Anwendung, der Wurster luftsuspensionstechnik überzogen« Die Überzugsdicke
wurde zu 30 /um bestimmt.
Ein Phosphatpuffer wurde hergestellt durch Zugabe von 1 1 destilliertem Wasser zu 7,1 g Dinatriumhydrogenphosphat
und 6,9 g Natriumdihydrogenphospliatmonohydrat. Der pH-V/ert
wurde zu 6,8 bestimmt. Eine Lösung von 0,9 g Glycerin in 40 cm des Phosphatpuffers wurde hergestellt und 0,15 g
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- 42 ·
BAD ORIGINAL
- 42 - 1A-41 911
Chlorbutanol zugegeben und gelöst. 9 g Gelatine (Atlantic Pharmagel 250 Bloom Type A USP) wurden langsam zu der wie
oben hergestellten Pufferlösung bei 900C zugegeben.
3 g der Ghloramphenicolmikrokapseln wurden in der Gelatinelösung beim Abkühlen auf ungefähr 500O dispergiert.
Das Gemisch wurde auf eine Folie aus Polyvinylchlorid aufgegossen. Es wurde ein ungefähr 1 mia (40 mils) dicke Schicht
gezogen. Die Schicht wurde 1 Tag bei Raumtemperatur getrocknet»
Eine Lösung von 1 Gew.-?6 Formaldehyd wurde hergestellt
durch Zugabe von 13f1 g einer 38 #-igen Formaldehydlösung zu 487 g Phosphatpuffer (pH 6,8). Dieses Volumen
reichte aus zur Behandlung der wie oben hergestellten Menge der Folie bzw. der Schicht. Die Gelatineschicht
wurde in diese gepufferte Formaldehydlösung 20 min bei Hauiatemperatur eingetaucht, schnell mit V/asser gespült
und 2 h in -ßiswasser getaucht. Sie wurde aus dem Eiswasser
entfernt und über Nacht bei Raumtemperatur stehengelassen und dann einige Minuten in Wasser getaucht und die Einsätze
aus der flexiblen Folie mit einem elliptischen Lochstempel ausgestanzt und bei Raumtemperatur getrocknet. Die Augeneinsätze
waren 11,5 mm lang und 0,5 mm dick. Beim Einführen in den menschlichen Augensack gab der entstehende Einsatz
kontinuierlich Chloramphenicol mit einer geregelten Geschwindigkeit über eine Zeitdauer von mehr als 3 Tagen ab
und wurde anschließend im Auge vollständig abgebaut.
Das Verfahren des Beispiels 7 wurde wiederholt, wobei 3 g Epinephrinmikrokapseln mit einer mittleren Teilchengröße
von 30 /um, die in einer Dicke von 10/um mitChplesterinpalmitat
überzogen waren, anstelle der 3 g Chloramphenicolmikrokapseln des Beispiels 7 verwendet wurden. Beim Ein-
- 43 309813/0789
- 43 - 1A-41 911
führen, in das Auge setzte der wie oben hergestellte Einsatz
das Arzneimittel kontinuierlich mit einer geregelten Geschwindigkeit über eine längere Zeitdauer frei und wurde
anschließend im Auge vollständig abgebaute
Ein biologisch abbaubarer Augeneinsatz, enthaltend Chloramphenicol, wurde folgenderweise hergestellt:
1) Polymilchsäure wurde hergestellt aus dem cyclischen Lactid (R. K. Kulkarni, et al in J. of Biomed. Mater. Res«
5, 169-191 (1971).
2o 10 g des Polymers wurden in 100 cm Methylenchlorid
gelöst»
3) 2,0 g Chloramphenicol wurden unter Rühren zugegeben. 4") Die Masse aus dem Polymer und dem Arzneimittel wurde
auf einer Glasplatte ausgezogen. -Uie überzogene Platte wurde
zunächst bei Raumtemperatur, dann bei 40 C getrocknet. 5) Aus der entstehenden Folie wurden kreisförmige
Einsätze mit einem Durchmesser von 6 mm und einer Dicke von 0,5 mm ausgestanzte Jeder Einsatz enthielt ungefähr
2,3 mg Chloramphenicol pro cm ο Beim Einsetzen in. das Auge
von Affen wurde aus dem Einsatz das Arzneimittel kontinuierlich mit geregelter Geschwindigkeit über eine lange Zeit
freigesetzt und anschließend der Einsatz im Auge vollständig
abgebaut.
Ein biologisch abbaubarer Augeneinsatz, enthaltend Pilocarpin, wurde folgendermaßen hergestellt!
1) Polyglykolsäure wurde aus Hydroxyessigsäure hergestellt
(US-PS 2 676 945) und mit Hilfe einer Carver Presse bei 24O0C und einem Druck von 1-410 kg/cm (20 000 psi)
zu einer 75 /um (3,mil) starken Folie gepreßt.
- 44 309813/0789
2243988
- 44 - 1A-41 911
2) Eine Folie aus dem arzneimittelhaltigen Kern wurde
hergestellt durch:
a) Lösen von 10 g Polyvinylalkohol (duPont Elvanol 52-22) in 90 ei5 destilliertem Wasser bei 700C.
b) Abkühlen dieser Lösung und Zugabe von 20 g Pilocarpin in Form der freien Base unter Rühren.
c) Ausziehen dieser Lösung auf einer Glasplatte zu einer Filmdicke von 150 /um (6 mils) und Trocknen
des Films bei Kaumtemperatur innerhalb von 24 h·
d) Ausstanzen von 4,5 mm großen Scheiben, die das Pilocarpin enthielten.
3) Die kreisförmigen Kerne wurden zwischen zwei PoIyglykolsäurenfolien,
die wie oben hergestellt worden waren» gelegt, und in der Hitze bei 25O0C 1 see lang mit Hilfe eim
kreisförmigen Stempels von 6 mm 0 versiegelt.
Beim Einsetzen in das Auge von Affen wurde aus dem Einsatz das Arzneimittel über eine lange Zeit freigesetzt
und anschließend der.Einsatz vollständig biologisch abgebaut«
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Claims (1)
- Patent a n>s ρ r ü c h eΙ»,/ Biologisch abbaubarer Augeneinsatz zur geregelten kontinuierlichen Verabreichung einer vorher bestimmten Dosis eines Arzneimittels an das Auge, gekennzeichnet durch einen oder mehrere Reservoirs des Arzneimittels, die verteilt sind innerhalb eines biologisch abbaubaren, die Freisetzungsgeschwindigkeit des Arzneimittels regelnden Materials, das kontinuierlich den Fluß einer therapeutisch wirksamen Menge des Arzneimittels aus dem Reservoir an das Auge mit einer geregelten Geschwindigkeit über eine lange Zeit abmißt, wobei der Einsatz ursprünglich eine solche Form besitzt, daß er in den Augensack eingesetzt und dort festgehalten werden kann und sich in dem Milieu des Auges gleichzeitig mit der Freisetzung oder zu einem Zeitpunkt nach der Freisetzung der vorher bestimmten Dosis des Arzneimittels auflöste - ·2o Augeneinsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das Arzneimittel in einem , Körper, aus einem biologisch abbaubaren, die Freisetzungsgeschwindigkeit des Arzneimittels bestimmenden'Material eingeschlossen ist.3β Augeneinsatz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Freisetzungsdauer 8 h bi3 30 Tage beträgt.- 46 -309813/0789- 46 - 1A-41 9114β Augeneinsatz nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß das Arzneimittel in einer
Vielzahl von Reservoirs vorhanden ist, die in dem biologisch abbaubaren, die Freisetzungsgeschwindigkeit des Arzneimittels bestimmenden Matex-ial, verteilt sind, wobei die kontinuierliche Abgabe der therapeutisch wirksamen Menge des Arzneimittels an das Auge in erster Linie durch einen geregelten Erosionsfreisetzungsmechanismus bestimmt wird.5· Augeneinsatz nach Anspruch 1 bis 4f dadurch gekennzeichnet , daß das die Freisetzungsgeschwindigkeit bestimmende Material eine vernetzte Gelatine ist.6, Augeneinsatz nach Anspruch 1 bis 5$ dadurch gekennzeichnet , daß das die Freisetzungsgeschwindigkeit bestimmende Material eine mit einem Aldehyd
oder Keton vernetzte Gelatine ist.7β Augeneinsatz nach Anspruch 1 bis 6, dadurch ge-kenn ze i c h η e t , daß das die Freisetzungsgeschwindigkeit des Arzneimittels bestimmende Material eine
vernetzte Gelatine ist, die hergestellt worden ist durch
Umsetzung von Gelatine mit 0,01 bis 60 Gew.-$ Formaldehyd, bezogen auf das Gewicht der Gelatine bei einer Temperatur
von 0,4 bis 350C innerhalb von 0,1 h bis zu 5 Tagen.8. Augeneinsatz nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet , daß das Arzneimittel Epinephrin, Pilocarpin, Hvdrocortison, Hydrocortison-acetat, Idoxuridin, Tetracyclin, Polymixin, Gentamycin, Neomycin, Dexamethason und/oder ein pharmazeutisch verträgliches Derivat eines dieser Arzneimittel ist.- 47 -309813/07892243988- 47 - 1A-41 9119β Augeneinsatz nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet , daß das die Freisetzungsgeschwindigkeit bestimmende Material ein Polyester der allgemeinen Formel-to—(W)—CO-f-in der W eine -GH2— oderGH
• Υ 3 Gruppe ist. oder ein Gemisch derartiger Ester istCH— . 'und Y einen solchen Wert besitzt, daß das Molekulargewicht des Polymers 4 000 bis 100 000 beträgt„1Oo Augeneinsatz nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet , daß das Arzneimittel mit einem Material umhüllt ist, das die Löslichkeit des Arzneimittels in V/asser herabsetzteill·' Augeneinsatz nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet , daß das die Preisetzungsgeschwindigkeit des Arzneimittels bestimmende Material in Form einer Vielzahl von Mikrokapseln enthalten ist, die in dem Körper aus einer biologisch abbaubaren Matrix verteilt sind, die für das Arzneimittel leichter durchgängig ist als das die Geschwindigkeit bestimmende Material»62XXII9813/0789
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