DE2243811A1 - Verfahren zur herstellung von methylformiat - Google Patents
Verfahren zur herstellung von methylformiatInfo
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Description
Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG
Unser Zeichen: Q.Z. 29 380 Bk^Wn 67OO
Ludwigshafen, 4. 9· 1972
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Methylformiat durch Umsetzen von Methanol mit Kohlenmonoxid
enthaltenden Gasen.
Es ist bekannt, Methylformiat durch Umsetzen von Methanol mit
Kohlenmonoxid in Gegenwart von Alkalimetallakoholaten herzustellen
(vgl. deutsche Patentschriften 8fo 046 und 1 046 602).
Die Umsetzung wird üblicherweise in sogenannten Blasensäulen durchgeführt, um die entstehende Reaktionswärme abführen zu
können. Es ist jedoch erforderlich, für die Reaktion reines Kohlenmonoxid zu verwenden, dessen Herstellung einen zunehmend
steigenden Aufwand erfordert. Nach einem anderen aus der deutschen Offenlegungsschrift 1 493 O58 bekannten Verfahren gelingt
es zwar unter Verwendung von Füllkörperkolonnen, Kohlenmonoxid enthaltende Gase für die Herstellung von Methylformiat zu verwenden.
Das Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß die erzielten Umsätze und somit die Menge an gebildetem Methylformiat relativ
gering sind. Ein solches Verfahren gibt keinen Anreiz für seine technische Realisierung. Darüber hinaus müssen bei derart geringen
Umsätzen erhebliche Mengen an nicht umgesetztem Methanol durch Destillation zurückgewonnen werden. Der entscheidende
Nachteil der bekannten Verfahren ist somit, daß einerseits entweder reines Kohlenmonoxid verwendet werden muß oder nur minimale
Umsätze erzielt werden.
Es war deshalb die technische Aufgabe gestellt, Methylformiat aus Methanol unter Verwendung von Kohlenmonoxid enthaltenden
Gasen herzustellen, wobei Umsätze erzielt werden, die eine technische Realisierung des Verfahrens gewährleisten.
Es wurde gefunden, daß man Methylformiat durch Umsetzen von 513/72 4098U/1159 _a_
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Methanol mit Kohlenmonoxid enthaltenden Gasen im Gegenstrom bei Temperaturen von 50 bis 130°C unter erhöhtem Druck in Gegenwart
von Alkalimetallalkoholaten vorteilhafter als bisher erhält, wenn man die Umsetzung in mehreren hintereinander geschalteten
Reaktionszonen durchführt.
Das neue Verfahren hat den Vorteil, daß es selbst bei Verwendung von Kohlenmonoxid enthaltenden Gasen anstatt reinem Kohlenmonoxid
mit hohen Umsätzen verläuft, wobei die Reaktionswärme auf einfache und wirksame Weise abgeführt wird.
Zweckmäßig verwendet man Methanol, das möglichst wasserfrei ist, z.B. einen Wassergehalt von höchstens 0,1 Gewichtsprozent hat.
Bevorzugte Kohlenmonoxid enthaltende Gase haben einen Gehalt an Kohlenmonoxid von 20 bis 90 Volumenprozent. Besonders geeignet
sind 50 bis 90 Volumenprozent Kohlenmonoxid enthaltende Gase.
Neben Kohlenmonoxid können die Gase andere unter den Reakt^onsbedingungen
inerte Gase, wie Stickstoff, Wasserstoff oder Methan, enthalten. Es versteht sich, daß die verwendeten Gase
möglichst frei von Wasser sein sollen.
In der Regel wendet man kohlenmonoxidreiches Gas im Bereich von
0,5 bis 20 NrrP je kg Methanol an.
Die Umsetzung wird bei Temperaturen von 50 bis 1J50 C durchgeführt.
Besonders gute Ergebnisse erhält man, wenn man Temperaturen von 70 bis 1200C anwendet. In der Regel führt man die
Umsetzung unter Drücken von 40 bis 300 Atmosphären durch. Vorteilhaft
wählt man den Druck so, daß ein Kohlenmonoxidpartialdruck von 40 bis I50 Atmosphären, insbesondere von 60 bis 110
Atmosphären, eingehalten wird.
Die Umsetzung wird in Gegenwart von Alkoholaten von Alkalimetallen
durchgeführt. Besonders bewährt haben sich Natrium- oder Kaliummethylat, insbesondere Natriummethylat. Vorteilhaft verwendet
man die genannten Alkoholate in Mengen von 0,4 bis 1,5 Gewichtsprozent, bezogen auf das eingesetzte Methanol.
Die Umsetzung wird in mehreren hintereinander geschalteten
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Reaktionszonen durchgeführt und zwar so, daß Methanol und
Kohlenmonoxid enthaltende Gase im Gegenstrom zueinandergeführt werden. Als mehrere hintereinander geschaltete Reaktionszonen
sind z.B. Kaskaden von 2 bis 10, insbesondere J bis 6 Reaktionsgefäßen, die mit den entsprechenden Kühleinrichtungen versehen
sind,■geeignet. Bevorzugt führt man die Umsetzung in Kolonnen
mit gefluteten Böden durch. Geeignete Kolonnen sind beispielsweise
Glockenboden-, Ventilboden- oder Tunellbodenkolonnen. Vorteilhaft verwendet man Kolonnen mit 5 bis 60 Böden, insbesondere
dann, wenn man das Kohlenmonoxid im verwendeten Gasgemisch stark abreichern möchte. Falls man aus dem Ausgangsgemisch
Kohlenmonoxid nur zum Teil entfernen möchte, reichen
Bodenzahlen von 5 bis 15 Böden aus. Besondere technische Bedeutung
haben Kolonnen mit gefluteten Böden erlangt, die so eingerichtet sind, daß die einzelnen Böden gekühlt werden
können. Dies geschieht beispielsweise durch Anbringen wasserdurchflossener Rohre oder Rohrschlangen auf den einzelnen
Kolonnenboden.
Vorteilhaft führt man die Umsetzung so^ daß an der Austrittsstelle des flüssigen Reaktionsgemischs bei einer Kaskadenfahrweise
oder im Kolonnensumpf bei der Verwendung von Kolonnen mit gefluteten Böden ein Methylformiatgehalt von 20 bis 70 Gewichtsprozent,
insbesondere von J50 bis 60 Gewichtsprozent,
eingehalten wird.
Falls man Kolonnen mit gefluteten Böden verwendet, werden diese
nach dem Prinzip einer Gaswäsche betrieben, d.h. Methanol wird am Kopf zugegeben, während die Kohlenmonoxid enthaltenden Gase
von unten im Gegenstrom zugeführt werden. Das Methylformiat enthaltende Gemisch wird aus dem Sumpf der Kolonne entnommen.
Reines Methylformiat läßt sich daraus auf einfache Weise durch Destillation, isolieren.
Es hat sich auch als vorteilhaft herausgestellt, wenn man bei der Umsetzung Verweilzeiten für die flüssige Phase von 50 bis
I5OO Sekunden, insbesondere von 3OO bis 1000 Sek'unden, einhält.
Weiterhin hat es sich als besonders zweckmäßig erwiesen, wenn
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man bei der Verwendung einer Kolonne den Katalysator zwei bis
fünf Böden unterhalb der Methanolzugabestelle zuführt.
Das Verfahren gemäß der Erfindung ist nicht nur zur Herstellung von Methylformiat geeignet, sondern gleichzeitig auch zur Erzeugung
von Kohlenmonoxid enthaltenden Synthesegasen, wenn man
z.B. von einem Gas ausgeht, das einen höheren Kohlenmonoxidgehalt hat und diesen nach dem Verfahren der Erfindung auf einen
bestimmten Gehalt abreichert. Auf diese Weise lassen sich z.B. Synthesegasgemische, die zur Herstellung von Methanol geeignet
sind, erzeugen.
Methylformiat, das nach dem Verfahren der Erfindung hergestellt wurde, eignet sich z.B. zur Herstellung von Formamid und Dimethylformamid, die wichtige Lösungsmittel sowie Ausgangsstoffe
für weitere Synthesen sind. Das Verfahren nach der Erfindung sei an folgenden Beispielen veranschaulicht.
Für die Durchführung wird eine Kolonne mit 8 gekühlten Glockenboden
verwendet. Am Kopf der Kolonne dosiert man stündlich 30
Methanol, das 0,7 Gewichtsprozent Natriummethylat enthält, zu. Unterhalb des untersten Bodens wird ein Gasgemisch aus 51 Volumenprozent
Wasserstoff und 49 Volumenprozent Kohlenmonoxid in einer Menge von 33 Nnr/Stunde eingeleitet. In der Kolonne hält
man eine Temperatur von 80°C und einen Druck von 300 Atmosphären aufrecht. Dies entspricht einem Kohlenmonoxidpartialdruck
von l47 Atmosphären. Die Verweilzeit für die flüssige Phase
beträgt 350 Sekunden. Am Kolonnenkopf erhält man stündlich
17 Nnr Abgas, das 23 Volumenprozent Kohlenmonoxid enthält. Das
aus dem Kolonnensumpf abgezogene Reaktionsprodukt enthält 65 Gewichtsprozent Methylformiat. Das am Kolonnenkopf erhaltene
Abgas eignet sich zur Herstellung einer mit oxidischen Katalysatoren betriebenen Methanolsynthese.
Am Kopf einer Glockenbodenkolonne mit I5 gekühlten Böden gibt
man stündlich 30 1 Methanol, das 0,7 Gewichtsprozent Natrium-
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-5-
- 5 - o'.z. 29 380
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methylat enthält, auf. Unterhalb des untersten Bodens leitet
man stündlich 29 Nnr eines Gases aus 49 Volumenprozent Kohlenmonoxid
und 51 Volumenprozent Wasserstoff unter einem Druck von ]00 Atmosphären ein. Der Kohlenmonoxidpartialdruck beträgt
49 Atmosphären und die Verweilzeit für die flüssige Phase
65O Sekunden. In der Kolonne hält man eine Temperatur von 80 C
aufrecht. Am Kolonnenkopf entnimmt man stündlich 20 Nnr Abgas, das 29 Volumenprozent Kohlenmonoxid enthält, während das aus
dem Kolonnensumpf abgezogene Reaktionsprodukt 43 Gewichtsprozent
Methylformiat enthält. Das gewonnene Abgas eignet sich zur Herstellung von Methanol.
Man verfährt wie im Beispiel 1, verwendet jedoch eine Kolonne
mit 30 gekühlten Glockenböden und leitet am untersten Boden
22,7 Nm /Stunde eines 49 Volumenprozent Kohlenmonoxid und 51 Volumenprozent Wasserstoff enthaltenden Gases unter ein°m
Druck von j500 Atmosphären ein. Die Verweilzeit der flüssigen
Phase beträgt 900 Sekunden. Am Kolonnenkopf erhält man stündlich
12 Nnr Abgas mit einem Kohlenmonoxidgehalt von 5 Volumenprozent,
während aus dem Kolonnensumpf das Reaktionsprodukt, das 54 Gewichtsprozent Methylformiat enthält, abgezogen wird.
U 0 9 8 T k I 1 1 5 9 _6_
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Methylformiat durch Umsetzen von Methanol mit Kohlenmonoxid enthaltenden Gasen im Gegenstrom
bei Temperaturen von 50 bis 1300C unter erhöhtem
Druck in Gegenwart von Alkalimetallalkoholate^ dadurch gekennzeichnet, da3 man die Umsetzung in mehreren hintereinander
geschalteten Reaktionszonen durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Umsetzung in Kolonnen mit gefluteten Böden durchführt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 mit 2, dadurch gekennzeichnet,
da3 man die Umsetzung in Kolonnen mit gefluteten und
gekühlten Böden durchführt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 mit 3j dadurch gekennzeichnet,
daß man Verweilzeiten von 50 bis 1500 Sekunden einhält.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 mit 4, dadurch gekennzeichnet,
daß man an der Zugabestelle für Kohlenmonoxid enthaltende Gase im Reaktionsgemisch einen Gehalt von 20 bis
70 Gewichtsprozent Methylformiat einhält.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 mit 5, dadurch gekennzeichnet,
da3 man bei der Verwendung von Kolonnen mit gefluteten
Böden Alkalimetallalkoholate zwei bis fünf Böden unterhalb
der Zugabestelle für Methanol zuführt.
Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG
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