DE2239690A1 - Abgabebehaelter fuer ein haarbehandlungsmittel und dgl - Google Patents
Abgabebehaelter fuer ein haarbehandlungsmittel und dglInfo
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Description
Patentanwalt Patentanwälte
D-757 Baden-Baden Balg D i ρ I. - I Π g, Ralf M-. Ke Γ Π
Eduard-Schmld-Str. 2
-| Tel.: (0811) 663197
The Gillette Company ™.x::__o2SS02_tUiJ
Boston/V.St.. A. . 2239690
1 λ AUG. 1972
Dr.P./pa
Abgabebehälter für ein Haarbehandlungsmittel und dgl.
Abgabebehälter für ein Haarbehandlungsmittel und dgl.
biü Erfindung betrifft unter Druck abgepackte flüssige
Kompositionen, insbesondere aus zwei Komponenten bestehende
Komxjositionen, deren eine Wasserstoffperoxid enthält und
die sich bei bloi3er Abgabe bzw. beim bloßen Austrag aus
dem Behälter, in welchem sie abgepackt sind, miteinander
vermischen lassen. Ganz speziell ist die Erfindung mit unter Druck stehenden Abgabebehältern mit aus zwei Komponenten
bestehenden Haarbehandlungskompositionen, z.B. in Form von Oxidationsfarbstoffen und Bleichmitteln, befaßt.
Bei der Behandlung von menschlichem Haar mit Direktfarbstoffen,
d.h..beim Färben, erhält das Haar eine endgültige Farbe, die aus einer Kombination der unverändert gebliebenen
ruatürlichen Haarfarbe und der durch den Farbstoff vermittelten
zusätzlichen Farbe besteht. Bei einigen anderen Verfahren werden die im Haar vorhandenen natürlichen Pigmente
zunächst durch Behandlung mit Oxidationsmitteln, z.B. alkalischem V/asserstoffperoxid, entfernt, worauf die (Haar-)
Li'anet-n uuroh Behandlung mit Oxidationsfarbstoffen, wie pi'hony
Lendicimin oder p-T olylendiamin, die gewünschte Farbp;
erhalten. HLerbei werden die 0;:ld farbstoffe
-2-
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BAD
223969Q
in den (Haar-)pasern unter Einwirkung von atmosphärische»*
Sauerstoff oder von chemischen Oxidationsmitteln, wie ,,■;
Wasserstoffperoxid, in hochmolekulare, gefärbte Verbindungen überführt. Die geschilderten Schritte, nämlich das
Bleichen und Färben, lassen sich auch gleichzeitig durchr- ·
führen, indem das alkalische Wasserstoffperoxid das Haarr
bleicht, während der Farbstoff gleichzeitig in die (Haar-) Fasern eindringt und unter Bildung der gewünschten Farbtönung
oxidiert wird.
Beim üblichen Färben oder einem kombinierten Bleichen und Färben wird die Oxidationsfarbstoffbase in einem Behälter
gründlich mit Wasserstoffperoxid gemischt und derart auf das Haar applizlert, daß eine vollständige Sättigung des
Haars einschließlich der Wurzeln gewährleistet ist. Ein derartiges Vorgehen ist jedoch selbstverständlich zeitraubend.
Ferner kann es hierbei zu Mischfehlern kommen, was einerseits zu einer unzureichenden Farbtönung und andererseits
zu einer Beschädigung des Haars infolge Verwendung eines Überschusses an Peroxid führen kann. Weiterhin ist es aus
dem einen oder anderen Grunde denkbar, daß die Komposition
nicht unmittelbar nach dem Vermischen der Komponente^ sondern erst nach einer gewissen Zeit auf das Haar appliziert
werden kann. Da Oxidationsfarbstoffvorlaufer unmittelbar
nach der Einwirkung von atmosphärischem Sauerstoff oder Wasserstoffperoxid zu oxidieren beginnen, dürfte es einleuchtend
sein, daß man unerwünschte Farbtönungen erreichen kann, wenn man eine teilweise oxidierte Komposition verwendet.
Um nun den geschilderten Schwierigkeiten zu begegnen, hat es nicht an Versuchen gefehlt, oxidative Haarfärbemittel in
unter Druck stehenden Abgabebehältern abzupacken. So wurde beispielsweise vorgeschlagen, in einem Druckbehälter zwei
Innenkammern vorzusehen, deren Inhalt bis zur endgültigem
Verwendung dor fertigen Komposition getrennt gehalten wird.
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Da jedoch mit der fertigen Komposition mehrere Stunden
lang, in der Regel einen Tag lang^ "Fleckenversuche" durchgeführt
werden müssen, bevor die Komposition tatsächlich zur Anwendung gebracht wird, ist es unmöglich, Packungen
oder Behälter zu verwenden, in denen der gesamte Inhalt der
beiden Kammern vor der Abgabe der fertigen Komposition aus dem Behälter gemischt wird(vgl. hierzu britische Patentschrift
1 125 528 und USA-Patentschrift 5 318 484). Wie bereits
ausgeführt, bleibt die fertig gemischte Komposition für den beabsichtigten Verwendungszweck nach dem Mischen
nur kurzzeitig brauchbar.
Es wurde auch bereits vorgeschlagen, Haarfarbe in zweikammrigen Behältern abzupacken und die einzelnen Komponenten
gleichzeitig mit der Abgabe aus dem Behälter zu mischen (vgl. USA-Patentschriften J 272 589 und 3 J41 418). Die Ge-
oder
fahr einer unbeabsichtigten «s* vorzeitigen Vermischung des
Inhalts der beiden Kammern durch leckage oder Bruch einer
der beiden Kammern oder durch Hindurchtreten der einen oder anderen Komponente durch die die Kammern trennende Wand
bedeutet jedoch ein ernsthaftes Hindernis für die Verwendung solcher Abgabebehälter. Im Falle einer vorzeitigen Vermischung der einzelnen Komponenten wird die erhaltene Mischung
nicht nur innerhalb kürzester Zeit wertlos, hinzukommt vielmehr, daß bei Bildung von gasförmigem.Sauerstoff durch Zersetzung
des Peroxids beim Inkontaktkommen mit den Bestandteilen
einer eine übliche Oxidationsfarbstoffbase enthaltenden
Komposition - insbesondere, wenn sie alkalisch ist, was vorkommen kann - einen übermäßigen Druckanstieg im Behälter
hervorruft, so daß ohne besondere Vorkehrungen hinsichtlich der Konstruktion des Behälters eine erhebliche
Explosionsgefahr besteht.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß sich das Entstehen übermäßig hoher Drucke in einem zweikammrigen
+ auf der Haut -4-
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_2f-
Behälter infolge zersetzung von in einer Kammer enthaltenen
Wasserstoffperoxid verhindern läßt, indem man in der anderen Kammer eine Komposition mit einer oder mehreren bestimmten
chemischen Steuerungssubstanz(en) unterbringt. Ein dieser Steuerungssubstanzen sind primäre Oxidationsfarbstoff zwischenprodukte (Farbbildner) der Üblicherweise
bei oxidativen Haarfärbeverfahren verwendeten Art. Andere dieser Steuerungssubstanzen sind Kuppler oder Farbmodifizlerungsmittel,
wie sie ebenfalls im Rahmen oxidativer Haarfärbeverfahren
zur Modifizierung der durch die primären Oxidationsfarbstoffzwischenprodukte gebildeten Farbtönung
bereits verwendet wurden. Eine dritte Gruppe dieser Steuerungssubstanzen wurde bisher noch nicht als bei oxidativen
Haarfärbeverfahren geeignet erkannt. Es hat sich ferner gezeigt, daß durch Einstellung der relativen Mangen an der
jeweiligen Steuerungssubstanz bzw. dem jeweiligen Gemisch an solchen Steuerungssubstanzen wie üblich auf das Peroxid
und das Volumen des freien Raums im Behälter die Bildung von gasförmigem Sauerstoff aus dem Peroxid auf sichere Werte
reduziert oder vollständig ausgeschaltet werden kann, so daß es nunmehr möglich wird, auch auf dem vorliegenden Applikationsgebiet
Behälter üblicher Leichtbauweise, wie sie zum Abpacken anderer Kompositionen zusammen mit üblichen Drucktreibmitteln
verwendet wurden, zum Einsatz zu bringen.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Abgabebehälter mit
zwei Kammern zur getrennten Aufnahme zweier Komponenten eines Haarbehandlungsmittels sowie einer ein unter Druck
stehendes Treibmittel zum gleichzeitigen Austreiben des Inhalts aus beiden Kammern unter gleichzeitigem Vermischen
der verschiedenen Komponenten enthaltenden Einrichtung, welcher dadurch gekennzeichnet ist, daß in der einen der beiden
Kammern ein eine Steuerungssubstanz, bestehend aus 4-Amino-3-methylphenol,
2, 5-Dihydroxyberz;oesäure, 3,4-Dlhydroxybenzoesäure,
Gallussäure, 2,2',4,41-Tetrahydroxybi-
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phenyl, Hydrochinonmonosulfonsäure, 2,2,4-Trihydroxyacetophenon,
3-(NrN-Dimethy!amino)phenol und/oder 4-tert.-Butylkatechin,
enthaltendes wäßriges Medium und in der anderen der beiden Kammern eine wäßrige Peroxidlösung enthalten
ist; daß mindestens in einer der beiden Kammern eine alkalisch machende verbindung in einer solchen Menge, daß
das fertige Haarbehandlungsmittel einen pH-Wert von 7,0 bis 12 erhält, enthalten ist und daß die Gesamtmenge an Steuerungssubstanz
ausreicht, um die Freisetzung von gasförmigem
Sauerstoff bei unbeabsichtigtem Vermischen des Inhalts beider Kammern im Abgabebehälter in einer den Innendruck im
Abgabebehälter über 10,5 atü hinaus erhöhenden Menge zu verhindern.
Erfindungsgemäß können sämtliche zweikammrigen Druckbehälter, die ein Vermischen der verschiedenen Komponenten
gleichzeitig mit der Abgabe gestatten, als Packung für in der geschilderten Weise modifizierte Haarbehandlungsmittel
verwendet werden. Vorzugsweise bedient man sich jedoch eines Behälters, wie er aus der USA-Patentschrift 5 24i 722 bekannt ist. Die dünne flexible Wand des Innenbehälters der
aus der USA-Patentschrift J 241 722 bekannten Abgabevorrichtung,
die den Inhalt des Innenbehälters vom Inhalt des Aussenbehälters trennt, besteht in üblicher Weise aus Polyäthylen,
Polypropylen, Celluloseacetat oder einem anderen plastischen Kunststoff und ist in mehr oder minder großem Maße
für den Inhalt der beiden Behälter permeabel und auch bruchanfällig.
Erfindungsgemäß wird nun ein Schutz gegen Leckage oder Diffusion des Peroxids durch die Trennwand mit anschließender
Reaktion unter Bildung von Sauerstoff im zweiten Behälter geschaffen.
Bei üblichen Druckbehältern, in denen der Druck durch übliche Treibmittel, z. B. verflüssigte gasförmige Treibmittel, erzeugt
wird, ist es von wesentlicher Bedeutung, in dem ge-
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füllten Behälter etwas freien Raum, d.h. mit Gas oder Dampf und nicht mit Flüssigkeit oder Feststoffen gefüllten
Raum,übrig zu lassen, um die Gefahr eines Berstens des
Behälters bei Einwirkung höherer Temperaturen während des Versands oder der Lagerung vor der Verwendung zu vermeiden.
Das Minimum an freiem Raum beträgt etwa 5#; das Maximum an
freiem Raum wird durch bestimmte Vorschriften und durch die unzweckmäßig höheren Kosten für die Unterbringung einer gegebenen
Menge an Endprodukt in einem übergroßen Behälter bestimmt. In der Regel ist es zweckmäßig, den freien Raum auf
maximal 50# zu begrenzen. Zweckmäßigerweise entspricht die
"Füllhöhe" für Produkte des angesprochenen Typs einem freien Raum von etwa 10 bis etwa 40#, vorzugsweise von etwa 20
bis etwa K0%.
Erfindungsgemäß wird es möglich, Behälter bis zum Minimum
von etwa 5$ an freiem Raum im Behälter einschließlich beider
Kammern zu füllen, ohne daß die Gefahr des Berstens des Behälters bei vorzeitiger und unbeabsichtigter Vermischung
des Inhalts der beiden Kammern erhöht wird.
In der Regel können Drucke im Behälter bis zu etwa 10,5 bei einer Temperatur von 25°C toleriert werden, ohne daß
eine übermäßige Explosionsgefahr besteht. Dies bedeutet jedoch in der Praxis, daß bei einem freien Raum von 5% des
Gesamtvolumens genügend Steuerungssubstanz (en) verwendet werden muß (müssen), um die Freisetzung von gasförmigem
Sauerstoff bei unbeabsichtigter Vermischung der verschiedenen Komponenten praktisch vollständig zu verhindern. Je
nach der (den) verwendeten Steuerungssubstan(en) beträgt diese Menge, bezogen auf das als Wasserstoffperoxid angegebene
Peroxid, etwa 50 bis etwa 500 Gew.-%. Wenn der freie Raum größer ist, kann selbstverständlich die Freisetzung
von etwas Sauerstoff toleriert werden, solange der Gesamtdruck
im Behälter 10,5 atü nicht übersteigt. Folglich kann
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-T-
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die Mindestmenge an den aus Sicherheitsgründen insgesamt benötigten Steuerungssubstanzen bei größerem freien .. Raum
geringer gehalten werden, als wenn der freie Raum das Mindestvolumen
von 5$ beträgt.
Im Falle, daß der freie Raum etwa 50$ des Gesamtraums ausmacht,
kann die Gesamtmenge an aus Sicherheitsgründen erforderlicher (erforderlichen) Steuerungssubstanz(en), bezogen
auf das als Wasserstoffperoxid angegebene Peroxid, (nur)
etwa 10 Gew.-% ausmachen. Wenn der freie Raum zwischen 5$ und
50$ liegt, ändert sich die Mindestmenge an insgesamt benötigten
Steuerungssubstanzen in etwa proportional. Im Falle, daß der freie Raum 10$ bis 25$ des Gesamtraums beträgt, müssen
mindestens 25$, bezogen auf das Gewicht des Peroxids, der Steuerungssubstanz bzw. des. Gemisch/aus Steuerungssubstanzen
verwendet werden.
Die Menge und Art der in einem speziellen Fall verwendeten Steuerungssubstanz(en) hängt von J Faktoren ab, nämlich der
Menge an zur Zersetzung unter Bildung von sauerstoffählgen Peroxids, dem verfügbaren freien Raum und der letzlich gewünschten
Farbtönung.
Ein primäres OxidatLonsfarbst off Zwischenprodukt (Farbbildner),
das sichzur Steuerung oder Einschränkung der Entstehung von
Sauerstoff aus Peroxidlösungen wirksam erwiesen hat, ist 4-Amino-3-methylphenol.
Bei der Zusammenstellung von Oxidationsfarbstoffen ist es
üblich, für alle Farbtöne einen Überschuß an primären Zwischenprodukten gegenüber der Menge an Kuppler oder Modifizierungsmittel
zu verwenden, um sicherzustellen, daß kein freier Kuppler oder kein freies Modifizierungsmittel auf dem
Haar verbleibt. Ein Verbleiben von Kuppler oder Modifizierungsmittel auf dem Haar ist unzweckmäßig, da einig8ieser Mittel gegenüber
Haar extrem Substantiv sind und in überschüssiger Form
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-σ-
beim anschließenden Färben unerwünschte Farbtöne entstehen
lassen. Bei der Erzeugung dunkelbrauner oder schwarzer Farbtöne arbeitet man üblicherweise sogar mit größeren Überschüssen
an primären Zwischenprodukten, um die nötige Farbtiefe zu gewährleisten. Bei diesen Farbtönen ist es weniger
erforderlich, daß die ursprünglich gegebenenfalls vorhandenen Haarpigmente ausgebleicht werden, um letztlich die gewünschte
Haarfarbe erreichen zu können. Somit sind also auch relativ geringere Mengen an Peroxid erforderlich. In vielen
die
Zubereitungen kann/für die gewünschte Farbentwicklung erforderliche
Menge an primären Zwischenprodukten und Modifizierungsmitteln oder Kupplern ausreichen, um die Bildung
von Sauerstoff bei unbeabsichtigter Vermischung des Peroxids
mit der Farbstoffbase zu reduzieren oder auszuschalten.
Bei der Formulierung von Haarfärbemitteln für hellere Farbtöne,
z.B. von solchen mit relativ geringen Mengen an primären Zwischenprodukten, die ein merkliches Bleichen des
Haars (wenn es ursprünglich dunkel ist) erfordern, ist es jedoch in der Regel notwendig, die Steuerungssubstanzen in
einer über die für die bloße Farbentwicklung notwendige Menge hinausgehendenwenge zuzusetzen, um den erfindungsgemäß erreichbaren
Erfolg zu gewährleisten. Wenn ein Haarfärbemittel für die gewünschte Farbtönung zusammengestellt wird und dieses
Haarfärbemittel keine ausreichende Gesamtmenge a.n primären ■
Zwischenprodukten enthält, um eine geeignete Drucksteuerung ]
zu gewährleisten, hat es sich gezeigt, daß durch sorgfältige * Auswahl von nicht aus primären Zwischenprodukten bestehenden |
Steuerungssubstanzen eine geeignete Drucksteuerung erreicht \
werden kann, ohne daß die beim Färben oder anschließenden Umfärben gebildete Farbe beeinträchtigt wird. In solchen
Kompositionen ist die Gesamtmenge an primären Zwischenpro- (
dukten in der Gesamtmenge an Steuerungssubstanzen üblicher- \
weise geringer als die Gesamtmenge an übrigen Steuerungssub- j stanzen. \
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Die Wahl der jeweiligen Steuerungssubstanz kann einen wesentlichen Einfluß auf die letzlich erhaltene Farbe
ausüben. Es ist zweckmäßig, zunächst eine Komposition der gewünschten Farbtönung oder Farbe ohne Rücksicht auf
die verwendete Gesamtmenge an primären Zwischenprodukten, Modifizierungsmitteln oder Kupplern zu formulieren und dann
eine weitere Menge an einer anderen Steuerungssubstanz, die , die letztlich gewünschte:. Farbe oder Farbtönung nicht merklich
ändert, zuzusetzen. Die bevorzugte Steuerungssubstanz, die - wenn über_haupt - einen höchstens geringfügigen Einfluß
auf die Farbe bzw. Farbtönung ausübt, ist 2,5-Dihydroxybenzoesäure.
Diese Verbindung hat sich insbesondere bei der Formulierung von Kompositionen, die von (Haar-)
Aufhellern oder/eine Farbe bildenden Bleichmitteln, bei
denen üblicherweise weder primäre zwischenprodukte noch Modifizierungsmittel oder Kuppler verwendet werden und die
Steuerungssubstanz lediglich eine Drucksteuerung bewirkt,
bis zu hellbraune Farbtöne hervorrufenden Haarfärbemitteln,
von denen einige nicht genügende Mengen an primären Zwischenprodukten
und Modifizierungsmitteln oder Kupplern enthalten,
um eine genügende Drucksteuerung zu gewährleisten, reichen, als besonders brauchbar erwiesen. Andere Steuerungssubstanzen,
die eine wirksame Steuerung der Sauerstoffbildung ermöglichen,
liefern beim Vermischen mit einer Peroxidlösung lediglich sehr schwache bzw. helle" Farben und eignen sich insbesondere
als Zusatz bei der Formulierung von Haarfärbemitteln für
hellbraune Farbtöne. Allerdings eignen sich diese Steuerungsstoffe, beispielsweise 5,4-Dihydroxybenpesäure, Gallussäure,
2,2',4,4f-Tetrahydroxybipheny1, Hydrochinonmonosulfonsäure,
2,5;4-Trihydroxyacetophenon und/oder 3-(N,N-Dimethylamino)-phenol,
eignen sich nicht in gleicher Weise in (Haar-^Aufhellern
oder Bleichmitteln wie 2,5-Hydroxybenzoe'sä'uße.
Die Steuerungssubstanz 4-tert .-Butylcatechin führt zur
dung etwas intensiverer Farben und ist folglich von be- ' «
grenzterer Verwendbarkeit. Obwohl es sich bei dieser Steue-
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rungssübstanz nicht um einen normalerweise als primäres
Zwischenprodukt in Haarfärbemitteln handelt, kann es zusammen
mit primären Zwischenprodukten zur Bildung dunkler Farbtöne und zur Drucksteuerung verwendet werden.
Der Reaktionsmechanismus, nach welchem die zu erwartende
Druckerhöhung durch aus Peroxid gebildetem Sauerstoff abgeschwächt oder unterdrückt wird, ist noch nicht vollständig
geklärt, da das Molverhältnis der Mindestmenge an sämtlichen Steuerungssubstanzen oder an der Mischung aus Steuerungssubstanzen
zur Menge an Peroxid häufig nur 0,10 beträgt.
In unter Druck stehenden Abgabebehältern gemäß der Erfindung
werden vorzugsweise das Peroxid, Stabilisatoren für das Peroxid und ein Teil des gesamten Wassers in eine Kammer und
die restlichen Bestandteile der Oxidationsfarbstoffkomposition in die andere Kammer eingebracht. Wenn alkalisch machende
Mittel verwendet werden, werden sie vorzugsweise getrennt vom Peroxid in der zweiten Kammer untergebracht. Das
Drucktreibmittel kann in der einen oder in beiden Kammeifc)
untergebracht sein. Bei dem aus der USA-Patentschrift J 241
bekannten, bevorzugten Druckbehälter wird die peroxidhaltige Komponente vorzugsweise in der inneren Kammer untergebracht,
während das Treibmittel zusammen mit den restlichen Bestandteilen der Komposition in die äußere Kammer eingeführt wird.
Die die beiden Kammern trennende Wand soll vorzugsweise aus einem plastischen Kunststoff, z.B. Polyäthylen, Polypropylen,
Celluloseacetat und dgl. bestehen, da dieses Material leichter reift als die Außenwand des Behälters, die vorzugsweise
aus Metall besteht.
Abgesehen von den Erfordernissen, daß genügend Steuerungssubstanz (en) zur Vermeidung einer übermäßigen Druckerhöhung
bei unbeabsichtigtem Vermischen der peroxidhaltigen Komponente mit der anderen Komponente verwendet werden muß (müssen),
+ bekannten Zusatz -11-
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können im Rahmen der vorliegenden Erfindung übliche Haarfärbemittelherstellungs-
und aerosoltechniken angewandt werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden
die Steuerungssubstanzen einer wäßrigen Mischung einverleibt, die mit sämtlichen nötigen Zusätzen versetzt wurde,
um den gewünschten1 pH-Wert zu erreichen und um der Komposition
die erforderliehe Eigenstabilität und' die erforderlichen
Applikationseigenschaften zu verleihen. Um einen vom ästhetischen
Standpunkt aus annehmbaren Schaum beim Austritt . aus dem Druckbehälter zu erreichen und um das Eindringen
des Haarbehandlungsmittels in das Haar zu verbessern, werden vorzugsweise geringe Mengen an Seife und bestimmten Netzmitteln
mit verwendet. Erfindungsgemäß können sämtliche in Oxidationshaarfärbemitteln als brauchbar bekannte alkalisch
machende Mittel, z.B. nicht-flüchtige Alkalien, wie Natriumoder Kaliumhydroxid;. Ammoniak oder verschiedene Amine, verwendet
werden. Vorzugswelse verwendet man kurzkettige Alkanolamine,
wie Monoäthanolarain.
Die Kompositioi/gemäß der Erfindung sind, wie übliche Oxidationshaarfärbemittel,
in einem breiten pH-Bereich, nämlich bei pH-Werten von 7,0 bis 12,0, wirksam. Wenr^sowohl das Haar
gebleicht werden als auch die (Haar-^Easern eine neue Farbe
erhalten sollen, wird vorzugsweise so viel alkalisches Material mit verwendet, daß die fertige Komposition einen
End-pH-Wert von 9 bis 11 erhält. Wenn kein Bleichen gewünscht
wird, d.h. wenn das behandelte Haar nicht heller sein soll,
als es ursprünglich gefärbt war, können pH-Werte bis herunter zu 7,0 eingehalten werden.
Wenn lediglich die natürliche Farbe des Haares verstärkt oder "aufgefrischt" werden soll, hat es sich als zweckmäßig
erwiesen, die Peroxidkonzentration, bezogen auf den Gesamt-
-12-
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gehalt der Packung ausschließlich der Treibmittel, auf O,1
bis 2,0, vorzugsweise 1,5 Gew.-^ zu begrenzen. Innerhalb
dieses Bereichs ist genügend Peroxid vorhanden, um die Farbstoffzwischenprodukte zu der gewünschten Farbtönung
zu entwickeln. Der Peroxidgehalt reicht jedoch nicht aus, um auf die natürlichen Pigmente des Haares eine merkliche
Bleichwirkung auszuüben. Wenn die natürliche Farbe des Haares
oder
aufgehellt · / ■ gebleicht werden und gleichzeitig den (Haar-) Pasern eine neue Farbe verliehen werden soll, verwendet man zweckmäßgerweise, bezogen auf den Gesamtgehalt an wirksamen Komponenten ausschließlich der Treibmittel, 2 bis 6, vorzugsweise 3,0 bis 4,5 Gew.-% (Peroxid). Innerhalb dieses Bereichs kommt es zu einer merklichen Bleichung der natürlichen Pigmente, so daß die endgültige Farbe beträchtlich heller sein kann als die ursprüngliche Naturfarbe des Haares.
aufgehellt · / ■ gebleicht werden und gleichzeitig den (Haar-) Pasern eine neue Farbe verliehen werden soll, verwendet man zweckmäßgerweise, bezogen auf den Gesamtgehalt an wirksamen Komponenten ausschließlich der Treibmittel, 2 bis 6, vorzugsweise 3,0 bis 4,5 Gew.-% (Peroxid). Innerhalb dieses Bereichs kommt es zu einer merklichen Bleichung der natürlichen Pigmente, so daß die endgültige Farbe beträchtlich heller sein kann als die ursprüngliche Naturfarbe des Haares.
Der pH-Wert der peroxidhaltigen Komponente beträgt unabhängig davon, ob sie mit einem Treibmittel gemischt ist oder nicht,
zweckmäßigerweise 2,5 bis 7,5, vorzugsweise 5,5 bis 4,5·
Es ist zweckmäßig, daß der Gesamtinhalt der Packung, ausschließlich
der Treibmittel, etwa 1Oo bis 120 g ausmacht. Eine solche Packung reicht für eine einmalige Applikation aus. Gegebenenfalls können in einer einzigen Packung auch größere Mengen
zur Mehrfachapplikation untergebracht werden.
In Abgabebehältern gemäß der Erfindung können sämtliche üblichen, verflüssigten gasförmigen Treibmittel verwendet
werden. Sehr geeignet und wohlfeil sind Kohlenwasserstoffe, wie η-Butan oder Isobutan allein oder in Mischungen mit Propan,
ferner halogeniert^ Kohlenwasserstol'fe, wie sie unter der
Handelsbezeichnung "Freon" vertrieben werden, z.B. Diehlordifluormethan,
Monochlortrifluormethan, Trichlortrifluoräthan,
Dichlortetrai'luoräthan und dgl. Forner können auch unter Druck stehende gasförmige Treibmittel, wie Stickstoff, alleine od<:r
309808/ 1 3 Λ Β
in Verbindung mit den. genannten verflüssigten gasförmigen
TreibmitteIn,verwendet werden.
Die aus Abgäbebehältern gemäß der Erfindung austretende
Komposition wird direkt auf das Haar appliziert. Bei der
Abgabe werden die in den beiden Kammern untergebrachten
Komponenten !wötaeaäjaiesBa&jbs^^ gemischt und als
fertige Komposition auf das Haar appliziert. Die jeweilige
Komposition muß auf dem Haar ausreichend lange verbleiben,
um die gewünschte Farbtönung zu erzeugen. Hierauf wird das
Haar gespült und in üblicher bekannter Weise schampuniert. Die Komposition kann 2 bis 90 min lang .mit dem Haar in Kontakt
bleiben. In der Regel reichen Jedoch 10 bis 20 min '
vollständig aus, um den gewünschten Effekt zu erzielen.
η e en
Die folgende/Beispiel/ soll/die Erfindung näher veranschaulichen,
Die folgende/Beispiel/ soll/die Erfindung näher veranschaulichen,
Beispiel 1 " - ' .
Zur Messung des durch gasförmigen Sauerstoff, der beim Vermischen
einer eine übliche Farbstoffbase enthaltenden Komponente (ohne irgendwelches FarbstoffZwischenprodukt oder Modifizierungsmit.tel)
mit einer üblichen ein stabilisiertes Peroxid enthaltenden Komponente In Abwesenheit eines Drucktreibmittels
entbunden wird, im Inneren eines Behälters erzeugten Drucks wurden die folgenden Kompositionen zubereitet:
Teil I . Gew.-3
Ölsäure | 8,7 |
Mono ät hano lamin | 6,7 |
Isopropanol ' | 1,9 |
Octylphenoxypolyäthoxyäthanol | 1,9 |
Laurylalkohol | 0,4 |
mit V/asser aufgefüllt auf | 100 |
309808/1345,
Teil II Gew.
-%
Wasserstoffperoxid 16,O
Phenacetin )stabilisatoren o,O4.
Natriumstannat'
mit entionisiertem Wasser aufgefüllt auf1OO
mit Phosphorsäure eingestellt auf
einen pH-Wert von 4,0
Hierauf wurde in einen ausgekleideten Aluminiumdruckbehälter eine Mischung aus' 90g Teil I und ^O g Tell II eingefüllt,
wobei 47$ freier Raum übrig blieb, d.h. der Behälter wurde
zu 52#, bezogen auf das Gesamtvolumen, mit der Mischung
aus den Teilen I und II gefüllt. Hierauf wurde der Druckbehälter sofort mit einem üblichen Aerosolventil und
einer üblichen Aerosolkappe versehen. Der Druck im Inneren des Behälters wurde nach J>
Tagen gemessen. Zu Vergleichszwecken wurden entsprechende Mischungen untersucht, denen
jedoch die in der folgenden Zusammenstellung angegebenen Steuerungssubstanzen einverleibt wurden. Hierbei wurden
folgende Ergebnisse erhalten:
Steuerungssubstanz Gev;.
-%
Druck(atü)
3,4-Dihydroxybenzoesäure
Hydrochinonsulf ons äure,
Kaliumsalz
3-(N,N-Dimethylamino)pheno1
4-tert.-Butylkatechin 2,5-Dihydroxybenzoesäure
Eine Analyse der verschiedenen Mischungen auf restliches Wasserstoffperoxid nach 3 Tagen ergab, daß in sämtlichen
Fällen eine beträchtliche zersetzung des Peroxids stattgefunden hatte.
- 15 -309808/1345
- | 12,6 |
1,0 | 0,7 |
1,0 | 3,01 |
2,0 | 0,5 |
1,0 | 0,77 |
1,0 | 0,14 |
i)ie im folgenden genannten Verbindungen wirden in gleicher
Weise wie in Beispiel 1 geprüft. Hierbei wurden folgende
Ergebnisse erhalten:
Steuerungssubstanz | Gen | 0 | Druek(atü) |
4-ATnino-3«methylphenol | 1, | 0 | 0,77 |
Gallussäure | 2, | O | 0,56 |
2,3,4-Trihydroxyacetophenon | 1, | 1,82 | |
2,2*,4,4*-Tetranydroxy- | 0 | ||
biphenyl | 1, | 0 | |
- 16 -
309808/1346
Claims (1)
- PatentansprücheAbgabebehälter mit zwei Kammern zur getrennten Aufnahme zweier Komponenten eines Haarbehandlungsmittels sowie einer ein unter Druck stehendes Treibmittel zum gleichzeitigen Austreiben des Inhalts aus beiden Kammern unter gleichzeitigem Vermischen der verschiedenen Komponenten enthaltenden Einrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß in der einen der beiden Kammern ein eine Steuerungssubstanz, bestehend aus 4-Amino-5-methylphenol, 2,5-Dihydroxybenzoesäure, J,4-Dihydroxybenzoesäure, Gallussäure, 2,2l,4,4t-Tetrahydroxybiphenyl, Hydrochinonmonosulfonsäure,"2,3,4-Trihydröxyacetophenon, 3-(N,N-Dimethylamlno)phenol und/oder 4-tert.-Butylkatechin, enthaltendes wäßriges Medium und in der anderen der beiden Kammern eine wäßrige Peroxidlösung enthalten ist; daß mindestens in einer der beiden Kammern eine alkalisch machende verbindung in einer solchen Menge, daß das fertige Haarbehandlungsmittel einen pH-Wert von J,0 bis 12 erhält, enthalten ist und daß die Gesamtmenge an Steuerungssubstanz ausreicht, um die Freisetzung von gasförmigem Sauerstoff bei unbeabsichtigtem vermischen des Inhalts beider Kammern im Abgabebehälter in einer den Innendruck im Abgabebehälter über 10,5 atü hinaus erhöhenden Menge zu verhindern.2. Abgabebehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der gesamte freie Raum im Behälterinneren einschließlich der beiden Kammern 10 bis 50 % beträgt und die Gesamtmenge an Steuerungssubstanz, bezogen auf das Peroxid, mindestens 10 Gew.-% ausmacht.309808/134535. Behälter nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerungssubstanz aus einem Gemisch aus 4-Amino-3-methylphenol und einer zweiten Steuerungssubstanz, bestehend aus 2,5~Dihydro3cybeniz5besäure, 3,4-Dihydr oxy benzoesäure, Gallussäure, 2,2f,4,4f-Tetrahydroxybiphenyl, Hydrochinonmonosulfonsäure,~2,3,4-Trihydroxyac et ophenon, ;5-(N, N~Dimethylamino) phenol und/ oder 4-tert.-Butylcatechiii, besteht, wobei die Menge an ^-Amino-^-niethylphenol geringer ist als die Menge der zweiten Steuerungssubstanz.4. Behälter nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerungssbustanz aus 2,5-Dihydroxybenizoesäure besteht.5. Behälter nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Kammern voneinander durch eine Wand aus einem für einen Teil des Inhalts mindestens einer der beiden Kammern durchlässigen plastischen Kunststoff getrennt sind.309808/1345
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2013017995A3 (en) * | 2011-07-29 | 2014-03-20 | Kimberly-Clark Worldwide, Inc. | Two part oxygen generating system |
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LU77994A1 (fr) * | 1977-08-19 | 1979-05-23 | Oreal | Compositions tinctoriales a base de colorants d'oxydation comprenant un acide(2,5-dihydroxyphenyl)alcanoique ou l'un de ses sels a titre d'anti-oxydant et procede de preparation |
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-
0
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-
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