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Schaltanordnung zur Eichung eines Mehrkanalpeilers Die Erfindung betrifft
die Eichung eines Mehrkanalpeilers. Ihr Wesen besteht darin, daß Schaltungsmittel
vorgesehen sind, mit Hilfe derer ein Signal mit genau der gleichen Frequenz wie
die Empfangsfrequenz synthetisch erzeugt wird, das während der sogenannten Eichphase
zum Abgleich der Kanäle benutzt wird, so daß, auch wenn kein Empfangssignal vorliegt,
die Peilanlage auf gleiche Verstärkung der Kanäle abgeglichen werden kann.
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Beim Mehrkanalpeiler nach dem Watson-Watt-Prinzip ist es erforderlich,
daß die von den Antennen gelieferten Signale in den zwei oder drei im Peiler vorhandenen
Kanälen völlig gleich bewertet werden, d.h. die Verstärkung muß innerhalb gewisser
Toleranzbereiche dem Betrag und der Phase nach gleich sein. Insbesondere bei den
eigentlichen Peilkanälen darf der Verstärkungsunterschied z.B. nicht größer als
1 % in der Amplitude und nicht mehr als einige Grad in der Phase betragen.
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Es ist daher beim Peiler üblich, vor jeder Peilung das Gerät zu eichen,
nämlich den Verstärkungsabgleich nach Betrag und Phase vorzunehmen. Hierzu ist es
gebräuchlich, beispielsweise alle-Kanäle durch geeignete Umschalter, z.B. Relais
auf ein zur Eichung benutztes Signal zu schalten, hierfür wird in der Regel die
Antenne ausgenutzt, die die größere Spannung liefert. Einen gewissen Fortschritt
bei der Eichung stellt der Einsatz eines 3. Kanales dar, weil hier die benutzte
Hilfsantenne im allgemeinen ein Runddiagramm aufweist. Während diese Eichung ursprünglich
von Hand vorgenommen wurde, ergab sich eine Bedienungsvereinfachung und ein technischer
Fortschritt durch automatische Eichverfahren, die z.B. darauf basieren, daß die
Kanäle,
die zur Frequenzumsetzung und zur Verstärkungo ei? I zyklisch
gegeneinander vertauscht werden, so daß der auftretende Peilfehler einmal mit positiver
und einmal mit negativer Richtung auftritt und das Mittel leicht erkennbar wird
bzw. durch eine entsprechende Regelschaltung zu Null gemacht werden kann. Ein anderes
Verfahren basiert darauf, daß für die Eichphase die Peilkanäle auf die Hilfsantenne
geschaltet werden; dann muß die Peilanzeige ohne Aufspaltung unter 45° erscheinen,
eine geeignete Regelschaltung sorgt dafür, daß bei Abweichung der Fehler zu Null
korrigiert wird.
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Der Nachteil dieser Eichmaßnahmen, die das Antennensignal ausnutzen,
besteht darin, daß nachdem ein Signal auftritt oder nachdem der Peiler auf die Frequenz
eingestellt wird, erst eine gewisse Zeit gebraucht wird, um den Eichvorgang durchzuführen.
Bei den immer häufiger werdenden kurzen Sendungen, deren Dauer weniger als 1 sec
beträgt, bedeutet dieser Zeitverlust gleichzeitig einen Verlust an Peilmöglichkeiten;
u.U. macht er die Peilung völlig unmöglich.
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Eine Abhilfe bestand schon in früheren Lösungsvorschlägen darin, daß
zur Eichung ein Rauschgenerator benutzt wurde, dessen Spektrum sich über den gesamte
Frequenzbereich des Peilers erstreckt. Häufig wurde der Rauschgenerator durch eine
einfache Multivibratorschaltung ersetzt, wobei die Schwingfrequenz so niedrig gewählt
werden mußte, daß mehrere Spektrallinien des Oberwellenspektrums innerhalb der Bandbreite
des Gerätes empfangen werden konnten.
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Der Nachteil eines solchen breitbandigen Spektrums- bzw.
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Rauschgenerators besteht im wesentlichen darin, daß die Leistung in
bezug auf die Bandbreite des Empfängers u.U.
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sehr klein wird, und dadurch die Eichung erschwert ist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren hat sich zur Aufgabe gestellt, die
Nachteile zd umgehen und sieht vor, mit einem diskreten Signal zu eichen, das genau
der Abstimmfrequenz
des Peilers entspricht. Hierzu wird im Gerät
neben dem Uberlagerungsoszillator ein Festfrequenzoszillator vorgesehen, dessen
Frequenz genau gleich der ersten ZF des Gerätes ist. Durch einen Mischprozeß des
Uberlagereroszillator-Signals mit dem Festfrequenz-Signal ergibt sich dabei je nach
Mischvorgang ein Spektrum, das die Oszillatorfrequenz selbst sowie ein unteres und
oberes Seitenband enthält. Eines dieser beiden Seitenbänder ist genau gleich der
Empfangsfrequenz. Mit Hilfe dieser Schaltmaßnahmen ist es also möglich, den Peiler
zu eichen, auch wenn kein Empfangssignal vorhanden ist. Nach dem Eichvorgang ist
der Peiler für die eingestellte Empfangs frequenz scharf". Der Eichvorgang selbst
kann beispielsweise automatisch nach jedem Frequenzwechsel oder aber durch ein besonderes
Kommando, etwa durch Tastendruck, ausgelöst werden.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dem durch Mischung der
Oszillatorfrequenz mit einer Festfrequenz, die gleich der ersten Zwischenfrequenz
ist, gebildeten Mischprodukten zusätzlich ein niederfrequentes Rauschen, dessen
Bandbreite größer als die halbe für die Peilauswertung maßgebliche Durchlaßbandbreite
ist, aufzumodulieren.
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Diese Maßnahme gibt dem Beobachter die Möglichkeit, aus der Anzeigefigur
weitere Rückschlüsse.auf die Gleichheit der Kanäle zu ziehen. So zeigt sich beispielsweise
eine innerhalb der Bandbreite unterschiedliche Amplitudenbewertung in einer "verwaschenen"
Winkelanzeige und eine unterschiedlichen Phasenbewertung (Gruppenlaufzeit) in einer
"verschmierten" Aufspaltung.
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Anhand der Figur sei das erfindungsgemäße Verfahren noch einmal erläutert.
Die von den drei Antennen gelieferten Signale (durch , y und z angedeutet) werden
über die in der Schalteinheit 1 angeordneten Schalter den drei Mischern
2,
3 und 4
Das vom Oberlagereroszillator 5 gelieferte Signal, das einerseits in den drei genannten
Mischern die Umsetzung auf die l.ZF bewirkt, wird gleichzeitig dem Mischer 6 zugeführt
und hier mit der Festfrequenz des Referenzoszillators 7 gemischt.
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Damit steht am Ausgang des Mischers 6 ein Mischprodukt, dessen Frequenz
gleich der Empfangsfrequenz ist. Für die Eichphase werden dann die Schalter 1 auf
das vom Mischer 6 gelieferte Signal, nämlich das simulierte Empfangssignal, umgeschaltet,
und der Eichvorgang nach den bekannten Verfahren ausgelöst. Für die Peilung kehren
die Schalter in der Einheit 1 in ihre Ruhelage zurück, so daß der jetzt geeichte
Peiler bereit für die Peilung ist.
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Für die Weiterbildung der Erfindung kann dem Mischer 6 zusätzlich
noch ein vom Generator 8 geliefertes niederfrequentes Rauschen zugeführt werden.
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Die hier am Beispiel eines Sichtfunkpeilers nach dem Watson-Watt-Prinzip
beschriebene erfindungsgemäße Maßnahme läßt sich selbstverständlich sinngemäß auch
auf andere mehrkanalige Peilverfahren, bei denen es auf gleiche Verstärkung in den
Kanälen ankommt, z.B. Interferrometerpeiler übertragen.
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und von dort den Verstärkerzagen 9, 10 und 11 der drei Kanäle zugeführt,
so daß nach entsprechender Verstärkung und gegebenenfalls nochmaliger Frequenzumsetzung
auf dem Schirm der Elektronenstrahlröhre 12 die Peilrichtung in bekannter Weise
zur Anzeige gebracht wird>