DE2238545A1 - Corticotropin-peptide enthaltende arzneimittel und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents

Corticotropin-peptide enthaltende arzneimittel und verfahren zu ihrer herstellung

Info

Publication number
DE2238545A1
DE2238545A1 DE19722238545 DE2238545A DE2238545A1 DE 2238545 A1 DE2238545 A1 DE 2238545A1 DE 19722238545 DE19722238545 DE 19722238545 DE 2238545 A DE2238545 A DE 2238545A DE 2238545 A1 DE2238545 A1 DE 2238545A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
acth
acid
ibu1
corticotropin
peptide
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Ceased
Application number
DE19722238545
Other languages
English (en)
Inventor
Masaya Baba
Masaharu Hirata
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Shionogi and Co Ltd
Original Assignee
Shionogi and Co Ltd
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Shionogi and Co Ltd filed Critical Shionogi and Co Ltd
Priority to DE19722238545 priority Critical patent/DE2238545A1/de
Publication of DE2238545A1 publication Critical patent/DE2238545A1/de
Ceased legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07KPEPTIDES
    • C07K14/00Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof
    • C07K14/435Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof from animals; from humans
    • C07K14/665Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof from animals; from humans derived from pro-opiomelanocortin, pro-enkephalin or pro-dynorphin
    • C07K14/695Corticotropin [ACTH]

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Gastroenterology & Hepatology (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Biophysics (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Genetics & Genomics (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Proteomics, Peptides & Aminoacids (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Medicines That Contain Protein Lipid Enzymes And Other Medicines (AREA)

Description

  • " Corticotropin-Peptide enthaltende Arzneimittel und Verfahren zu ihrer Herstellung " Zusatz zu Patent (Patentanmeldung P 21 57 535.9) Die Erfindung betrifft Corticotropin-Peptide enthaltende Arzneimittel und ein Verfahren zu deren Herstellung.
  • Bisher wurden suspendierte Komplexpräparate von Corticotropin-Peptiden mit einem Schwermetall insbesondere mit Zink, gewöhnlich als protahiert wirkende Präparate verwendet. Bei längerer Lagerung sedimentieren jedoch die Teilchen dieser Komplexsuspensionen und koagulieren am Boden der Behälter, z.B, Ampullen oder Fläschchen, in denen sie abgefUllt sind. Die sich am Boden absetzende Substanz läßt sich nur schwer in eine homogene Suspension zurückverwandeln, selbst wenn der Behälter vor der Applikation kräftig geschüttelt wird. Dementsprechend könneun diese Präparate nicht mehr einwandErei und genau injiziert werden. Einige der bekannten Präparate haben den weiteren Nachteil, daß sie nach der Injektion lokale Reizungen erzeugen, die vermutlich von den Nakropartikeln des Komplexes hervorgerufen werden. Die gleichen Nachteile werden bei einem Komplexpräparat von Corticotropin-Peptiden mit einer Polyaminsäure beobachtet.
  • Das Hauptpatent ... (Patentanmeldung P 21 57 535.9) betrifft Corticotropin-Peptide enthaltende Arzneimittel mit verbesserter protrahierter Corticotropin-Aktivität und ausgezeichneter Haltbarkeit, die nicht koagulieren, eine niedrige Sedimentationsgeschwindigkeit haben und sich leicht wieder suspendieren lassen. Diese Arzneimittel enthalten ein Corticotropin-Peptid, einen Komplexbildner, ein organisches Amin und bzw. oder ein Aluminiumsalz sowie übliche pharmakologisch verträgliche Hilfsstoffe.
  • Es wurde nun gefunden, daß eine Gruppe weiterer Amine zur Stabilisierung des komplexen Corticotropin-Peptid-Gels geeignet ist.
  • Gegenstand der Erfindung sind daher Corticotropin-Peptide enthaltende Arzneimittel aus einem Corticotropin-Peptid, einem Komplexbildner, einem organischen Aminßqesebenenfalls einem Aluminiumsalz sowie üblichen pharmakologisch verträglichen Hilfsstoffen nach Patent ... (Patentanmeldung P 21 57 535.9), dadurch gekennzeichnet, daß sie als organische Amine C2 10-Alkylenamine bzw. deren Derivate, Asparagin, Carnitin, Citrullin, Ornithin, Cystein, Cystin, Serinphosphat, Cycloserin, Thiolhistain, Histidylalanin, Isonicotinoylhydrazid, Pyridoxal, 3'- oder 5'-Pyridoxalphosphat, Pyridoxin, 3'- oder 5'-Pyridoxinphosphat, Pyridoxamin, 3'- oder T'-Pyridoxaminphosphat, Indazol, 2-Methyl-2-imidazolin, Vitamin K5, Vitamin K6, Vitamin K7, Pyrazolon bzw. dessen Derivate, p-Aminosalicylsäure, Guanidin bzw. dessen Derivate, Xanthin bzw. dessen Derivate9 1-Amino-1-desoxysorbit Sulfanilsäureamide, pder ein Gemisch dieser Amine enthalten.
  • Ein spezielles Beispiel für C2-10-Alkylenamine ist Äthylen diamin; geeignete Beispiele für Alkylenaminderivate sind Äthylendiamintetraessigsäure und Hexamethylentetramin, für Pyrazolonderivate Aminopyrin und Antipyin, für Guanidinderivate Phenylbiguanid, Sulfaguanid und Morpholbiguanid, für Xanthin derivate Theophyllin und für Sulfanilsäureamide Sulfamethoxazol, Sulfathiazol und Sulfapyrazol.
  • Die verwendete Menge der genannten Amine unterliegt keinen engen Grenzen, vorzugsweise wird jedoch das Amin in der 0,01 bis 5fachen molaren Menge, bezogen auf den Komplexbildner, verwendet.
  • Die Corticotropin-Peptide enthaltenden Arzneimittel der Erfindung können z.B. zur Behandlung von Störungen der Nebennierenrindenfunktion, rheumatischer Arthritis allergischen Hauterkrankungen, Addison' seher Krankheit, bestimmten Augenerkrankungen und grossflächigen Verbrennungen der Haut verwendet werden, weil sie eine stark protrahierte Corticotropin-Aktivität entfalten.
  • Die Erfindung beruht auf dem Befund, dass ein komplexes Gel bei der Herstellung von Corticotropin-Peptiden mit einem Schwermetall oder einer Polyaminosäure durch Zusatz eines organischen Amins und gegebenenfalls eines Aluminiumsalzes stabilisiert werden kann, und dass diese Präparate nicht nur eine verbesserte protrahierte Corticotropin-Aktivität sondern auch eine gute Haltbarkeit des komplexen Gels aufweisen. Das komplexe Gel der erfindungsgemässen Arzneipräparate lässt sich leicht homogen wieder suspendieren, selbst wenn es lange Zeit aufbewahrt wurde. Dies kann auf der Tatsache beruhen, dass eine unerwünschte Agglomeration des Gels während der Lagerung nicht erfolgt und die Sedimentationsgeschwindigkeit dieses Gels wegen seiner sehr geringen Teilchengrösse besonders niedrig ist. Eine homogene Suspension des komplexen Gels hat den Vorteil, dass das Arzneimittel einwandfrei und genau appliziert werden kann, Im Gegensatz zu bekannten Präparaten können die Corticotropin-Peptide enthaltenden Arzneimittel der Erfindung ohne Schmerzen und lokale Reizungen zu erzeugen, verabreicht werden.
  • Die Corticotropin-Peptide enthaltenden Arzneimittel der Erfindung können durch Vermischen eines oder mehrerer der organischen Amine mit einem iiblichen Komplexpräparat eines Corticotropin-Peptids und einem Komplexbildner sowie gegebenenfalls einem Aluminiumsalz, einem Puffer, einem Isotonisierungsmittel, einem Antisepticum und pharmakologisch verträolichen Hilfsstoffen, vorzugweise bei Temperaturen von 10 bis 500C und unter annähernd neutralen Bedinquneen, vorzugsweise in einem nH-Bereich von etwa 6 bis 8 hergestellt werden.
  • Als Corticotropin-Peptide kommen fiir die Arzneimittel der Erfindung vorzugsweixe Peptide mit den ersten 18 bis 39 Aminodureresten vom Stickstoffende der AminosSurenenuenz im natürlichen Corticotropin in Frage, sowie deren pharmakologisch verträgliche Salze mit anorganischen oder organischen Säuren, wie EIalogenwasserstoffsäuren, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Ameisensäures Essigsäure, Citronensäure, Bernsteinsäure, Oxalsäure, Maleinsäure und p-Toluolsulfonsäure. In diesen Peptiden können bestimmte Aminosäuren durch andere Aminosäuren ersetzt sein, ohne dass die corticotrope Aktivität dadurch signifikant. vermindert wird.
  • Das heisst, der Serinrest in der l-Stellung kann durch D-Serin, Glycin, B-Alanin, α-Aminoisobuttersäure, y-Aminobuttersäure oder Sarcosin, der Methioninrest in der 4-Stellung durch Norleucin, L-Norvalin oder L-Leucin, der Bysinrest in der 15- und 16-Stellung durch L-Ornithin, der Argininrest in der 17- und 18-Stellung durch L-Lysin oder L-Ornithin und der Asparaginsäurerest in der 25-Stellung durch L-Valin ersetzt sein. Die Carboxylgruppe (n), die nicht in Peptidbindungen vorliegen, können freie Carcoxylgruppen, veresterte Carboxylgruppen oder amidierte Carboxylgruppen sein. Die Alkoholkomponente in den veresterten Carboxylgruppen leitet sich von Alkoholen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen ab, wie Methanol, Äthanol, Propanol, Isopropanol, n-Butanol, tert.-Butanol, Pentylalkohol und Hexylalkohol.
  • Typische Beispiele für die genannten Peptide sind ACTH(1-18)-OH, ACTH (1-18)-NH2, [Gly¹]-ACTH(1-18)-OH, [Gly¹]-ACTH (1-18)-NH2, [Gly¹]-ACTH(1-18)-OCH3, [ß-Ala¹]-ACTH(1-18)-OH, [ß-Ala¹]-ACTH-(1-18)-NH2, [ß-Ala¹]-[Orn15]-ACTH (1-18)-NH2, +) [ß-Ala¹]-[Lys17,18]-ACTH(1-18)-NH2, [Ibu¹]-ACTH(1-18)-OH (Ibu=α-Aminoisobuttersäure), [Ibu¹]-ACTH(1-18)-OCH3, [Ibu¹]-ACTH(1-18)-OC2H5,[Ibu¹]-ACTH-(1-18)-NH2, [Ibu¹]-[Nval4]-ACTH(1-18)-NH2,[Ibu¹]l[ys17,18]-+) [Gly¹]-[Gln5]-ACTH(1-18)-NH2 ACTH (1-18)-NH2, [Ibu¹]-[Orn15]-ACTH(1-18)-NH2,[Ibu¹]-ACTH-(1-24)-OH, [1bu¹]-ACTH(1-24)-OCH3, [Ibu¹]-ACTH(1-24)-NH2, [D-Ser¹]-ACTH(1-24)-OH, ACTH (1-27)-OH,+) [Ibu¹]-ACTH(1-27)-NH2, natürliches ACTH und deren pharmakologisch verträgliche Salze mit Säuren. Die abgekürzten Bezeichnungen der Aminosäuren, Peptide und ihrer Derivate entsprechen den Vorschlägen der IUPAC Kommission für die biochemische Nomenklatur ; vergl. Biochemistry, Bd. 5 (1966), S. 2485 und Bd. 6 (1967), S. 362.
  • Sämtliche Aminosäuren besitzen die L-Konfiguration, sofern nichts anderes angegeben ist. Die Corticotropin-Peptide und ihre pharmakologisch verträglichen Salze mit Säuren können z.B.
  • nach den in folgenden Veröffentlichungen beschriebenen Methoden hergestellt werden: J. Biochem. (Tokyo), Bd. 58 (1965), S. 512; J. Am. Chem. Soc., Bd. 92 (1967), S. 391; Chem.Pharm. Bull.
  • (Tokyo), Bd. 16 (196d), S. 929, Bd. 17 (1969), S. 2135, Bd. 17 (1969), S. 1935, Bd. 18 (1970), S. 1288; Bull.Chem.Soc.
  • Japan, Bd. 43 (1970), S. 1163, Bd. 43 (1970), S. 196, Bd. 45 (1970), S. 2278 und Bd. 43 (1970), S. 3873. Die für die Arzneimittel der Erfindung verwendbaren Corticotropin-Peptide sind nicht nur auf synthetische Peptide beschränkt, es können auch gereinigte Produkte aus natürlichen Quellen und enzymatische Abbauprodukte natürlicher Corticotropine verwendet werden.
  • +) [Ibu¹]-ACTH(1-27)-OH Die als Stabilisatoren verwendeten Aminosäuren, Peptide und deren Derivate können in der L-, D- und D'l-Konfiguration verwendet werden.
  • Die bevorzugten Aluminiumsalze zur Herstellung der nicht koagulierenden Corticotropin-Peptide enthaltenden Arzneimittelsuspensionen der Erfindung sind z.B. Aluminiumchlorid 9 Aluminiumacetat und Aluminiumsulfat. Diese Aluminiumsalze werden in der 0,25 bis lOfachen molaren Menge, bezogen auf den Komplexbildner; verwendet.
  • Die üblichen Komplexpräparate, die stabilisiert werden sollen, werden durch Behandlung eines Corticotropin-Peptids oder einer wässrigen Lösung dieses Peptids mit einem Komplexbildner, z.B.
  • einer Schwermetallverbindung oder einer Polyaminosäure oder mit einer wässrigen Lösung dieser Verbindungen, unter annähernd neutralen Bedingungen, vorzugsweise in einem pH-Bereich von etwa 6,0 bis 8,0, und gegebenenfalls zusammen mit Puffern, wie Phosphat-, Carbonat-, Acetat- oder Citrat-Puffern, Antiseptika, wie Phenol, Benzylalkohol oder p-Hydroxybenzoesäure, Isotoni sierungsmittel, wie Glycerin, Glucose oder Natriumchlorid, oder anderen geeigneten Hilfsstoffen, wie Glycerophosphat, Netapho'sphonsäure, Polyphosphorsäure, Sorbit, Mallnits, Gelatine Polyäthylenglykol oder Propylenglykol-alginsäureester, hergestellt.
  • Beispiele für bevorzugte Schwermetallverbindungen sind Zinkchlorid, Zinkhydroxid, Zinkacetat, Zinksulfat, Zinkaphosphat, Kupferchlorid, Kupfersulfat, Nickelchlorid, Nickelsulfat, Kobaltchlorid, Kobaltsulfat, Eisenchlorid und Eisensulfat. Zinksalze sind besonders bevorzugt. Diese Schwermetallverbindungen werden vorzugsweise in der 0,1 bis 20fachen Gewichtsmenge, bezogen auf die Corticotropin-Peptide, bei der Komplexbildung verwendet.
  • Die anderen Komplexbildner, das heisst, die Polyaminosäuren, sind Homopolymerisate oder Copolymerisate von Aminosäuren, die in der L-, D- oder DL-Konfiguration vorliegen können, Die bevorzugten Polyaminosäuren sind Poly-glutaminsäure, Polyasparaginsäure, Co-poly-(glutamyl-tyrosin) und Co-poly-(aspartyl-glutaminsäure). Vorzugsweise werden Polyaminosäuren mit einem Molekulargewicht von 1000 bis 100 000 in der O,l-bis l0Ofachen Gewichtsmenge, bezogen auf die Corticotropin-eptide, verwendet. Vorzugsweise werden mit einem Alkali, wie Natronlauge, neutralisierte Polyaminosäuren verwendet. Diese Polyaminosäuren können nach dem in J. Am. Chem. Soc., Bd. 78 (195Y),S. 941 beschriebenen Verfahren hergestellt werden.
  • Wie bereits erwähnt, werden die stabilisierten Präparate der gegebenenfalls Erfindung durch Zusatz des organischen Amins und des Aluminiumsalzes zu dem üblichen Komplexpräparat erhalten. Die Corticotropin-Peptide, der Komplexbildner, das Lösungsmittel, das organische Amin, das Aluminiumsalz und die anderen Zusätze können in beliebiger Reihenfolge miteinander vermischt werden.
  • Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform wird das Corticotropin-Peptid in einer wässrigen Lösung gelöst,und die erhaltene Lösung wird mit einer wässrigen Lösung des i;ompl-exbildners vermischt. Geeignete Puffer, Antiseptika, lsotonisierungsmittel und andere liilfsstoffe können in einer beliebigen Stufe des Verfahrens zugesetzt oder zusammen mit der Lösung des Corticotropin -Peptids oder des Komplexbildners zugegeben werden. Danach wird das Gemisch durch Zusatz eines Puffers oder einer Alkalihydroxidlösung auf einen annähernd neutralen pH-Wert, vorzugsweise von etwa 6 bis 8, gebracht. Die erhaltene Suspension wird danach erforderlichenfalls mit Wasser oder Pufferlösungen verdünnt und auf bestimmteKonzentration der Corticotropin-Peptide, z.B. 10 bis 70 Einheiten/ml, eingestellt. Bei dem vorstehend beschriebenen Verfahren erfolgt die Komplexbildung augenblicklich, wenn die Corticotropin-Peptide und der Komplexbildner miteinander innerhalb eines pH-Bereiches von etwa 6 bis 8 vermischt werden.
  • Die vorstehend beschriebene Komplexbildung wird durch folgenden Versuch bestätigt. Das auf die vorstehend beschriebene Weise erhaltene Präparat wird 10 Minuten bei 2500 U/min zentrifugiert, um das komplexe Gel abzutrennen. Der Überstand wird mit Wasser bis zu einer 1 : 5 Konzentration verdünnt. Danach wird die Fluoreszenz des Corticotropin-Peptids bei 350 nm gemessen (Anregungswellenlänge 295 nm). Anhand dieser fluoreszenzspektroskopischen Analyse ergab sich, dass der restliche Gehalt an Peptid in den meisten Fällen weniger als 2 Prozent beträgt. Dies zeigt, dass das Corticotropin-Peptid nahezu vollständig in Form eines Komplexes vorliegt. Der Komplex kann isoliert werden, er wird jedoch gewöhnlich als salcher für die Arzneimittel der Erfindung verwendet.
  • Die erfindungsgemäss hergestellten Arzneimittel zeigen eine wesentlich bessere Fähigkeit zur Resuspendierung und eine wesentlich längere protrahierte Aktivität als be üblichen Corticotropin -Präparate, die keQr; organisches Amin oder Aluminiumsalz enthalten. Dies geht aus den nachstehenden Aus£ührungsbeispielen hervor. Lässt man amin- oder aluminiumsalzfreie Komplexpräparate etwa 16 bis 18 Stunden stehen, so agglomeriert das komplexe Gel die-ser Präparate und lässt sich auch durch kräftiges Schütteln nicht wieder suspendieren. Deshalb ist die praktische Verwendbarkeit dieser Präparate sehr begrenzt. Die Arzneimittel der Erfindung sind dagegen praktisch unbegrenzt lagerfähig, da das komplexe Gel nicht nur eine gute Haltbarkeit aufweist, sondern die corticotrope Aktivität auch verlängert ist. Die protrahierte Aktivität der Arzneimittel der Erfindung wird durch Bestimmung des Gehalts an ll-Hydroxycorticosteroiden im Plasma von Ratten bestimmt, nach dem das Arzneipräparat intramuskulär hypophys ectomisierten Ratten oder mit Dexamethasonbehandelten Ratten nach einer von A. Tanaka, Endocrinol.
  • Japonica, Bd. 13, (1966), S. 180 der Lipscomb-Nelson Methode, Endocrinology, Bd. 71 (1962), S. 13 verabfolgt wurde.
  • Die Corticotropin-Peptide enthaltenden Arzneimittel der Erfindung können intravenös oder intramuskulär in Dosen verabreicht werden, die 0,1 bis 2 Einheiten, vorzugsweise 0,2 bis 0,8 Einheiten/kg Körpergewicht eines normalen Erwachsenen enthalten.
  • Gewöhnlich besitzen die Corticotropin-Peptide in den Arzneimitteln der Erfindung eine corticotrope Aktivität, d.h. eine steroidogene Aktivität von etwa 20 bis 800 Einheiten/mg. Die Aktivitäten werden ausgedrückt in USP-Einheiten/mg, entsprechend dem dritten USP-Corticotropin Reference Standard, beatimmt nach Methoden, die in folgenden Literaturstellen beschrieben sind: Thß United States Pharmacopeia, XVII (1965), S. 147; Endocrinol., Bd. 56 (1955), S. 523; Endocrinol., Bd. 71 (1962), S. 13; Hokkaido University Medical Library Series, Vol. 1, (1968), S. 49.
  • Das Beispiel erläutert die Erfindung.
  • Beispiel 100 mMol Zinkchlorid in 0,8 ml physiologischer Kochsalzlösung werden zu 0,2 ml einer physiologischen Kochsalzlösung von EGlyi/-ACTH(I-18)-NH2 (20 mg/ml) gegeben. Die erhaltene Lösung wird mit 2,2 ml einer physiologischen Koch salzlösung von.
  • 18,2 mMol 5'-Pyridoxinphosphat, 0,04 ml Benzylalkohol und 100 mMol Dinatriumhydrogenphosphat in 0,8 ml physiologischer Kochsalzlösung versetzt. Das Gemisch wird gründlich gerührt und die Suspension wird hierauf mit In Natronlauge auf PH 7,0 ein gestellt Jeweils 4 ml der erhaltenen Präparate werden in 50 mm hohe kalibrierte Reagensgläser mit einem Innendurchmesser von 11 mm eingefüllt und 7 Tage bei 370C stehengelassen. Danach werden die Reagensgläser 5 mal auf und ab ab geschüttelt, um das sedimentierte komplexe Gel wieder zu suspendieren und hierauf stehengelassen, um die Sedimentationsgeschwindigkeit zu bestimmen. Die erhaltenen Ergebnisse sind zusammen mit einem Blindversuch, bei dem kein organisches Amin verwendet wurde, in der Tabelle zusammengestellt.
  • Tabelle
    Zeit, Min. 4 10 15 20 30
    Blindversuch 38,0 38,0 38,0 38,0 38,0 (mm)
    5'-Pyridoxinphosphat 0 0 0 0 0,5 (mm)
    Der Gehalt an 11-Hydroxycorticosteroiden im Plasma von hypophysectomierten Ratten 5 Stunden nach der intramuskulären Verabfolgung des 5'-Pyridoxinphosphat enthaltenden Präparats in einer Dosis von 5 µg/5 ul/Ratte beträgt 18,0 ug/lOOml.
  • Im Vergleich dazu beträgt die Xonzentration an ll-Hydroxycorticosteroiden bei Verabfolgung des im Blindversuch verwendeten Präparats 5,0 ug/100 ml.

Claims (1)

  1. Patentansrüche
    Corticotropin-Peptide enthaltende Arzneimittel aus einem Corticotropin-Peptid, einem Komplexbildner, einem organischen Amin, gegebenenfalls einem Aluminiumsalz sowie üblichen pharmakologisch verträglichen Hilfsstoffen nach Patent (Patentanmeldung P 21 57 535.9), d a d u r c fr g e k e n nz e i c h n e t, daß sie als organische Amine C2-10-Alkylenamine bzw. deren Derivate, Asparagin, Carnitin, Citrullin, Ornithin, Cystein, Cystin, Serinphosphat, Cycloserin, Thiolhistidin, Histidylalanin, Isonicotinoylhydrazid, Pyridoxal, ,3'- oder 5'-Pyridoxalphosphat, Pyridoxin, 3'- oder 5'-Pyridoxinphosphat, Pyridoxamin, 3'- oder 5'-Pyridoxaminphosphat, Indazol, 2-Methyl-2-imidazolin, Vitamin K5, Vitamin K6, Vitamin K7, Pyrazolon bzw. dessen Derivate,, p-Aminosalicylsäure, Guanidin bzw. dessen Derivate, Xanthin bzw. dessen Derivate, 1-Amino-1-desoxysorbit Sulfanilsäureamide, oder ein Gemisch dieser Amine enthalten.
    v 2. Arzneimittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als C2 10-Alkylenamin Äthylendiamin, als Alkylenaminderivate Äthylendiamintetraessigsäure oder Hexamethylentetramin, als Pyrazolonderivate Aminopyrin oder Antipyrin, als Guanidinderivate Phenylbiguanid, Sulfaguanid oder Morpholbiguanid, als Xanthinderivat Theophyllin oder als Sulfanilsäureamide Sulfamethoxazol, Sulfathiazol oder Sulfapyrazol-enthalten.
    3. Arzneimittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie das organische Amin in der 0,01 bis sachen molaren Menge, bezogen auf den Komplexbildner, enthalten.
    4. Arzneimittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Corticotropin-Peptid ein Peptid mit den ersten 18 bis 39 Aminosäureresten vom Stickstoffende der Aminosäurensequenz im natürlichen Corticotropin ist, bei dem die Aminosäure in der 1-Stellung L-Serin, D-Serin, Glycin, ß-Alanin, «-Aminoisobuttersäure, Zu -Aminobuttersäure oder Sarcosin, die Aminosäure in der 4-Stellung L-Methionin, L-Norleucin, L-Norvalin oder L-Leucin, die Aminosäure in den Stellungen 15 und 16 L-Lysin oder L-Ornithin, die Aminosäure in den Stellungen 17 und 18 L-Arginin, L-Lysin oder L-Ornithin und die Aminosäure in der 25-Stellung L-Asparaginsäure oder L-Valin ist und die nicht in Peptidbindungen vorliegende(n) Carboxylgruppe(n) eine freie Carboxylgruppe, eine veresterte Carboxylgruppe oder eine amidierte Carboxylgruppe ist.
    5. Arzneimittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Corticotropin-Peptid ACTH(l-18)-OH, ACTH(1-18)-NH2J [Gly¹]-ACTH(1-18)-OH, [Gly¹]-ACTH(1-18)-NH2, [Gly¹]-ACTH(1-18)-OCHE, [ß-Ala¹]-ACTH(1-18)-OH, [ß-Ala¹]-ACTH(1-18)-NH2, [ß-Ala¹]-[Orn15]-ACTH(1-18)-NH2,[Gly¹]-[Gln5]-ACTH(1-18)-NH2,[ß-Ala¹]-[Lys17,18]-ACTH(1-18)-NH2,[Ibu¹]-ACTH(1-18)-OH, +) [Ibu¹]-ACTH-(1-18)-OCH3, [Ibu¹]-ACTH(1-18)-OC2H5, [Ibu¹]-ACTH (1-18)-NH2, [Ibu¹]-[Nval4]-ACTH(1-18)-NH2, [Ibu¹]-[Iys17,18]-ACTH(1-18)-NH2, +) (Ibu = α - Aminoisobuttersäure), [Ibu¹]-[Orn15]-ACTH(1-18)-NH2, [Ibu¹]-ACTH(1-24)-OH, [Ibu¹]-ACTH(1-24)-OCH3, [Ibu¹]-ACTH(1-24)-NH2, [D-Ser¹]-ACTH(1-24)-OH, ACTH (1-27)-OH, [Ibu¹]-ACTH(1-27)-OH, [Ibu¹]-ACTH (1-27)-NH2 oder natürliches ACTH ist.
    6. Arzneipräparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Komplexbildner eine Schwermetallverbindung und bzw.
    oder eine Polyaminosäure ist.
    7. Arzneipräparat nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwermetallverbindung Zinkchlorid, Zinkacetat, Zinksulfat, Zinkphosphat, Zinkhydroxid, Kobaltchlorid, Kobaltsulfat, Nickelchlorid, Nickelsulfat, Kupferchlorid, Kupfersulfat, Eisenchlorid oder Eisensulfat ist.
    8. Arzneipräparat nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Polyaminosäure Poly-L-glutaminsäure, Poly-D-glutaminsäure, Poly-DI-glutaminsäure, Poly-L-asparaginsäure, Poly-D-aspoaraginsäure, Polyu-DL-asparaginsäure, Co-poly-(L-glutamyl-L tyrosin) oder Co-poly-(L-aspartyl-L-glutaminsäure) ist.
    9. Arzneipräparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Aluminiumsalz Aluminiumchlorid, Aluminiumsulfat oder Aluminiumacetat ist.
    10. Verfahren zur Herstellung der Arzneimittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein oder mehrere der in Ansnruch 1 genannten Amine mit einem üblichen Komplexpräparat eines Corticotropin-Peptids und einem Komplexbildner sowie gegebenenfalls einer Aluminiumverbindung, einem Puffer, einem lsotonisierungsmittel, einem Antiseptikum und pharmakologisch verträglichen Hilfsstoffen vermischt.
    11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß man die Bestandteile bei Temperaturen von 10 bis 500C und einem pH-Wert von etwa 6 bis 8 vermischt.
DE19722238545 1972-08-04 1972-08-04 Corticotropin-peptide enthaltende arzneimittel und verfahren zu ihrer herstellung Ceased DE2238545A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19722238545 DE2238545A1 (de) 1972-08-04 1972-08-04 Corticotropin-peptide enthaltende arzneimittel und verfahren zu ihrer herstellung

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19722238545 DE2238545A1 (de) 1972-08-04 1972-08-04 Corticotropin-peptide enthaltende arzneimittel und verfahren zu ihrer herstellung

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE2238545A1 true DE2238545A1 (de) 1974-02-14

Family

ID=5852724

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19722238545 Ceased DE2238545A1 (de) 1972-08-04 1972-08-04 Corticotropin-peptide enthaltende arzneimittel und verfahren zu ihrer herstellung

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE2238545A1 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP2229935A1 (de) * 1997-07-04 2010-09-22 Vladimir Evgenievich Nebolsin Peptidderivate oder deren pharmazeutisch annehmbare Salze, Verfahren zu deren Herstellung, Verwendung dieser Derivate und Arzneimittel

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP2229935A1 (de) * 1997-07-04 2010-09-22 Vladimir Evgenievich Nebolsin Peptidderivate oder deren pharmazeutisch annehmbare Salze, Verfahren zu deren Herstellung, Verwendung dieser Derivate und Arzneimittel

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE68905387T2 (de) Aminosäure-Nahrungsmittelzusammensetzungen.
DE3781275T2 (de) Mischungen mit synergistischer wirkung auf die freisetzung von wachstumshormonen und verfahren fuer ihre anwendung.
DE3240177C2 (de)
EP1687031B1 (de) Pharmazeutische zubereitung enthaltend einen antikörper gegen den rezeptor für einen epidermalen wachstumsfaktor (egf-rezeptor)
DE68905886T2 (de) Calcitoninzusammensetzung zur intranasalen verabreichung.
DE2836631A1 (de) Vaginalpraeparat
DD273004A5 (de) Verfahren zur herstellung von humanprotein praeparaten
DE2306075A1 (de) Injizierbare oelige peptidpraeparate und verfahren zu ihrer herstellung
DE3015076C2 (de)
DE3207480A1 (de) Praeparat mit ausgezeichneten absorptionseigenschaften
EP0607156A1 (de) Verfahren zur herstellung von humanproteinhaltigen, konservierten arzneimitteln für infusions- oder injektionszwecke.
EP0357978A1 (de) Pharmazeutische Zubereitung zur Behandlung des Diabetes mellitus
EP1565160B1 (de) Darreichungsform für pharmazeutisch aktive peptide mit anhaltender wirkstofffreigabe und verfahren zu deren herstellung
EP1282400B1 (de) Pharmazeutische darreichungsform für peptide, verfahren zu deren herstellung und verwendung
EP0315875A1 (de) Verfahren zur Herstellung von bioabbaubaren Mikrokapseln wasserlöslicher Peptide und Proteine sowie nach diesem Verfahren erhaltene Mikrokapseln
DE3687255T2 (de) Einen gewebe-plasminogen-aktivator enthaltende zusammensetzung.
EP0370994B1 (de) Behandlung von durch Glucose ausgelöster Quervernetzung von Collagen bei Diabetes mellitus-Patienten durch Arginin, Spermidin, Kreatin oder Agmatin
DE69837159T2 (de) Verfahren zur herstellung einer einzeldosisspritze mit lyophilisierter proteinmischung zur verabreichung eines volumens von weniger als 0,5 ml
EP0302466A1 (de) Cyclopeptide als Resorptionsförderer bei Applikation auf die Schleimhäute
DE3524788A1 (de) Stabile, intravenoes applizierbare, waessrige fettemulsion und ein verfahren zu deren herstellung
DE2238545A1 (de) Corticotropin-peptide enthaltende arzneimittel und verfahren zu ihrer herstellung
DE2455203C2 (de)
DE69010518T2 (de) Wässerige Desmopressin-CMC enthaltende Arzneizubereitung.
DE69233315T2 (de) Pharmazeutische lysin enthaltende polypeptid-zusammensetzungen und verfahren zu deren verwendung
DE69002275T2 (de) Stabilisierung von organischen verbindungen.

Legal Events

Date Code Title Description
OD Request for examination
8131 Rejection