DE2238498A1 - Im autoklaven behandeltes calciumsilikaterzeugnis, das mit glasfasern verstaerkt ist, und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
Im autoklaven behandeltes calciumsilikaterzeugnis, das mit glasfasern verstaerkt ist, und verfahren zu seiner herstellungInfo
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Description
NATIONAL RESEARCH DEVELOPMENT CORPORATION
Kingsgate House 66/74 Victoria Street London SWl, England
Kingsgate House 66/74 Victoria Street London SWl, England
Im Autoklaven behandeltes Calciumsilikaterzeugnis, das mit Glasfasern verstärkt ist, und Verfahren zu
seiner Herstellung
Die vorliegende Erfindung betrifft glasfaserverstärkte, zementartige Erzeugnisse und eine Verbesserung oder Abwandlung
der in der deutschen Patentanmeldung N 30 877 VIb/j52b
und der DT-OS 1 77I 940.5 beschriebenen Erfindungen.
Jüngste Entwicklungen auf dem Gebiet der glasverstärkten Zementverbundstoffe haben zur Aufstellung von Kriterien
für die Verträglichkeit von Glasfasern mit zementartigen
Stoffen, wie Portlandzement und anderen Zementarten, in denen das Abbinden und Erhärten des Materials von einer
Umsetzung zwischen kalkhaltigen und kieselsäurehaltigen Stoffen abhängt, geführt. Diese Kriterien, die auch die
Alkalibeständigkeit umfassen, wurden in der- deutschen
Patentanmeldung N 30 877 VIb/^2b und der DT-OS 1 77I
derselben Anmelderin beschrieben.
Patentanmeldung N 30 877 VIb/^2b und der DT-OS 1 77I
derselben Anmelderin beschrieben.
- 1 3098G7/1246
12 442
Unter den alkalibeständigen Gläsern wurde gefunden, dass diejenigen, die Zirkoniumoxid enthalten, sich besonders
hervorragend für eine Verwendung zusammen mit zementartigen Grundmassen eignen. So ergeben Fasern aus den Zirkoniumoxidgläsern
zusammen mit Portland-Zement, der unter
praktisch normalen Bedingungen, d.h. bei Umgebungstemperatur, gehärtet worden 1st, Verbundstoffe mit ausgezeichneten
Eigenschaften. Dort wo jedoch aussergewöhnliche Härtungsbedingungen angewandt werden, beispielsweise
hohe Temperaturen,-können selbst diese Fasern den stark alkalischen, korrodierenden Bedingungen, die In
der Grundmasse vorherrschen, nicht vollständig widerstehen, und deshalb wurde die Verwendung von Glasfasern
anstelle von Asbest in solchen Situationen bislang nicht als möglich angesehen. Da sich die aus der praktischen
Verwendung von Asbest ergebenden Probleme jedoch fortbestehen, gab dies Anlass, die Suche nach einem Ersatzmittel
wieder aufzunehmen, und" entgegen früheren Annahmen und Erwartungen wurde nun gefunden, dass Zirkoniumoxidglasfasern tatsächlich sehr erfolgreich als verstärkende
Elemente in im Autoklaven behandelten Calciumsilikatmaterialien sind.
Im Autoklav behandelte Calciumsilikatmaterialien werden in ausgedehntem Umfange in der Bauindustrie in der Form
von Sand-Kalk-Mauersteinen, Asbest-verstärkten Platten, Röhren und verschiedenen anderen Produkten verwendet.
Im Autoklav behandelte, mit verschiedenen Arten von Asbestfasern verstärkte Calciumsilikaterzeugnis.se finden
wegen ihrer thermischen Isolier- und Feuerbeständigkeitseigenschaften
verbreitete Verwendung. Im allgemeinen stellt man diese Materialien her, indem man Mischungen
aus Kalk und Kieselsäure unter fakultativem Zuschlag von anderen Bindemitteln, wie Portland-Zement, Hochdruckwasserdampf
in einem Autoklaven aussetzt. Die Asbestfasern können vor der Behandlung im Autoklaven
in die Grundmasse eingebracht werden. Die Mengenverhältnisse von Kalk zu Kieselsäure und die Art der Aus-
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gangsstoffe werden so gewählt, dass sie dem fertigen Erzeugnis,
was Festigkeit, Dichte und Wärmeleitfähigkeit angeht, die gewünschten Eigenschaften erteilen, wie sie beispielsweise
in dem British Standard B.S. 3536:1962 vorgeschrieben
sind» Im allgemeinen liegt das Molverhältnis von Kalk zu Kieselsäure im Bereich von 0,8 bis 1,2, und die Stoffe
werden 5 bis 10 Stunden lang bei 150° bis 200 0C im Autoklaven
behandelt.
Ohne eine geeignete Verstärkung durch faserartige Materialien weisen diese Stoffe nicht eine angemessene mechanische Festigkeit
auf. Bis zur heutigen Zeit hat man zur Bereitstellung dieser Verstärkung Asbestfasern wegen ihrer Wohlfeilheit,
hohen Festigkeit und Verträglichkeit mit der Grundmasse bei erhöhten Temperaturen und Drücken verwendet. Kürzlich
wurden einige Bedenken bezüglich der möglichen Gefahren
für die Gesundheit geaussert, die mit der Verwendung von Materialien, welche solche Fasern -enthalten, verbunden
sind. Es wird angenommen, dass besondere Schwierigkeiten dann auftreten, wenn solche Stoffe bei der Konstruktion
von Wänden, Türen, Decken und anderen Bauteilen verwendet werden. Solche Vorgänge, wie das Schneiden, Sägen, Bohren
und Fertigstellen dieser Platten in einem umschlossenen Raum werden als besonders gefährlich angesehen. Es wurden
daher Versuche angestellt, um einen Ersatz für Asbestfasern auf diesen Anwendungsgebjteben zu finden.
Alkalibeständige, zirkoniumoxidtragende Glasfasern erwecken als Ersatz für Asbest in den oben erwähnten, zementartigen
Produkten grosse Erwartungen. Ausgezeichnete Ergebnisse
erhält man mit Fasern aus Gläsern, die mindestens 6,0 Mol-# ZrOp enthalten, einschliesslich Gläsern auf
Grundlage des Systems S102/Zr02/Na20, beispielsweise
derjenigen, die in den DT-OSS 1 771 940.3 und 2 037 910.6
beschrieben sind. Verstärkte Platten, welche diese Materialien enthalten, werden hergestellt, indem Mischungen
- 3 3 09807/1246
12 442 w
aus gelöschtem Kalk und einem geeigneten Kieselsäure-artigen Material (Sand oder Diatomeenerde) und zerhackte
Glasfasern gemäss der in der deutschen Patentanmeldung
N 30 877 VIb/32 b beschriebenen Methode auf eine Vakuumform gesprüht werden. Die Aufschlämmung aus Kalk und
Kieselsäure kann einige Stunden vor dem SprUhen hergestellt und, wenn notwendig, erhitzt werden, um eine
vorläufige Reaktion zu bewirken. Unmittelbar vor der Herstellung der Platte kann mit Vorteil eine Menge Zement
und/oder anderer Bindemittel zugesetzt werden. Die Menge der der Platte einverleibten Glasfasern hängt von dem
Endverwendungszweck des Erzeugnisses ab; für Materialien, die dem British Standard B.S. 3536:1962 gehorchen, ist
jedoch ein Zusatz von 2 bis 10 % Fasern, bezogen auf das Gewicht der nassen Platten, angemessen (5 bis 20 %
Glas in der fertigen Platte). Platten aus glasfaserverstärktem, im Autoklaven behandeltem Calciumsilikatmaterial
wurden unter Verwendung von Kalk und verschiedenen Kieselsäurequellen mit Zirkoniumoxid tragenden, alkalibeständigen
Glasfasern hergestellt. Ergebnisse, die mit Platten erhalten wurden, deren Nenn-Molverhältnis von Kalk zu
Kieselsäure 1,0 betrug und die bei Temperaturen zwischen 150 0C und 180 0C bei Härtungszeiten im Bereich von 3
bis 8 Stunden hergestellt worden waren, sind sehr vielversprechend. Einige typische Beispiele für Stoffe, Betriebsbedingungen
und die sich ergebenden Eigenschaften werden in der nachfolgenden Tabelle gebracht.
Die Biegefestigkeit wird in Mega-Newton je Quadratmeter
(MN/m ) angegeben. Die Kerbzähigkeit ("impact strength")
wird in Kilojoules je Quadratmeter (KJ/m ) angegeben.
2 Die Dichteeinheiten sind kg je Kubikmeter (kg/m ).
- 4 309807 /124P
Zusammensetzung: Gewicht Ca(OH)2 kg
Gewient Quarz kg Gewicht Kieselgur kg Gewient Zement kg
Kaik/Kieselsäure-Verhältnis
Giacgehalc in Gew.-%
Leitung der Behandlung im Autoklaven:
Temperatur, 0C
Zeit, Stunden
Physikalische' Eigenschaften:
Biegefestigkeit Kerbsänigkeit Diente
Schraubenziehfestigkeit, kg
Dicke (mm)
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 |
19,6 | 18,7 | 18,7 | 18,7 | 19,9 | 19,5 | 23,9 | 24,3 | 21,3 | 18,7 | 18,7 | 22,6 |
7 6 | f. D | Q Λ2ΐ | |||||||||
ι , υ 8,8 |
17,3 | 17,3 | 17,3 | 20,1 | 22,8 | 16,1 | 18,04 | D, O 7,8 |
17,3 | 17,3 | 10,4 |
4 | 4 | 4 | 4 | _.- | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | -- | |
1,0 | 1,0 | 1,0 | 1,0 | 0,8 | 0,8 | 1,2 | 1,2 | 1,2 | 1,0 | 1,0 | 0,8 |
5,5 | 6,2 | 6,4 | 7,3 | 5>8 | 6,4 | 6,4 | 5,9 | 5,5 | 10,7 | 2,1 | •5,7 |
150 | i8o | 161 | I8o | 150 | i8o | 150 | 161 | 180 | 180 | ISO | 180 |
5 | 3 | 2 | 3 | 5 | 20 | 5 | ' 3 | 8 | 10 | 10 | 8 |
8,36 | 5,03 | 6,o8 | 7,10 | 5,65 | 6,97 | 5,10 | 5,27 | 7,07 | 10,45 | 1,45 | 8,44 |
7,53 | 5,25 | 7,53 | 5,78 | 8,41 | 7,36 | 8,06 | 4,90 | 6,30 | 16,11 | 3,33 | 6,65 |
857 | 625 | 6P9 | 657 | 577 | 593 | 641 | 641 | 817 | 641 | 577 | 721 |
22 | — | 43 | — | 13 | 16 | 11 | 15 | 16 | 17 | 9 | 22 |
8,5 | 7,4 | 15,0 | '8,3 | 7,5 | 7,7 | 7,2 | 7,6 | 8,8 | 7Λ | 7,3 | 7,8 |
(υ
-fr.
ro
K) N)
CO -t^ UD CO
12 442 ,
Die Erfindung ist auf die Herstellung von Platten in der Kategorie der "Isolierplatten" und auch auf die Herstellung
ähnlicher Erzeugnisse anwendbar, die eine hohe Dichte von üblicherweise mindestens 0,881 g/cnr (55 lbs. per cu.ft.)
aufweisen und als Wandplatten (Wallboards (B.S. 5536:1962))
bezeichnet werden. Die Kerbzähigkeit der neuen Erzeugnisse ist derjenigen von herkömmlichen Erzeugnissen Überlegen,
und ihre Feuerbeständigkeit ist sehr gut.
30 9 9 0 7/ 1 ; ; 6
. 6 -
Claims (8)
1. Im Autoklaven behandeltes Calciumsilikaterzeugnis, das mit Fasern aus einem Zirkoniumoxid enthaltenden, alkalibeständigen
Glas verstärkt ist.
2. Erzeugnis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Glas mindestens 6,0 Mol-$ ZrO2 enthält.
J5. Erzeugnis nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass das Glas ein Glas auf der Grundlage des Systems Si02/Zr02/Na20 ist.
4. Erzeugnis nach einem der Ansprüche 1 bis 3* dadurch gekennzeichnet,
dass das Glas mindestens 65 Gew.-% Sit2 und
mindestens 10 Gew.-% ZrO2 enthält.
5· Erzeugnis nacn einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass es 5 bis 20 Gew.-% Glasfasern enthält.
6. Erzeugnis nach einem der Ansprüche 1 bis 5 in Form einer
Platte.
7. Calciumsilikat-Wandplatte oder -Isolierplatte, die mit- Zirkoniumoxid
enthaltenden, al'kalibes tändigen Glasfasern verstärkt
ist.
8. Verfahren zur Herstellung eines faserverstärkten Calcium-Silikatmaterials,
dadurch gekennzeichnet, dass man einer, nassen Mischung aus gelöschtem Kalk und Kieselsäure-artigem
Material Fasern aus einem Zirkoniumoxid enthaltenden, alkali beständigen Glas einverleibt, Überschüssige Feuchtigkeit entfernt
und die Mischung in die gewünschte Gestalt bringt,
- 7 3G9307/124S
223R498
12 442
wobei der Mengenanteil der Fasern 2 bis 10 Gew.-%, bezogen
auf das Erzeugnis unmittelbar vor dem Härten, beträgt, und das Erzeugnis bei erhöhter Temperatur und unter erhöhtem
Druck härtet.
3 o ri a η ν /1 ? /«r
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