DE2235669A1 - Verfahren zur herstellung legierter pulver-metallurgisch gesinterter gegenstaende, insbesondere von legiertem stahl - Google Patents

Verfahren zur herstellung legierter pulver-metallurgisch gesinterter gegenstaende, insbesondere von legiertem stahl

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DE2235669A1 DE19722235669 DE2235669A DE2235669A1 DE 2235669 A1 DE2235669 A1 DE 2235669A1 DE 19722235669 DE19722235669 DE 19722235669 DE 2235669 A DE2235669 A DE 2235669A DE 2235669 A1 DE2235669 A1 DE 2235669A1
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Description

  • "Verfahren zur Herstellung legierter pulver-metallurgisch gesinterter Gegenstände, insbesonders von legiertem Stahl" Zur Verbesserung der Festigkeit eines Eisengegenstandes, der durch pulver metallurgische Verfahren hergestellt wurde, ist es üblich, die Technik anzuwenden, die zur Verarbeitung von Eisen und Stahl bei herkömmlichen schmelzmetallurgischen Verfahren verwendet wird.
  • Das Einbringen von Legierungs-bildenden Substanzen in das Eisen und die Wärmebehandlung des so erhaltenen Stahls wurden daher sehr lange ebenso in der pulver-metallurgischen Industrie angewendet0 Bei der herkömmlichen Stahlherstellung werden die Legierungs-bildenden Substanzen dem geschmolzenen Eisen zugegeben und nur dann, wenn alles gelöst und eine homogene Schmelze gebildet ist, wird der Stabil angestochen. Bin legiertes Stahlpulver kann durch Zerteilung des abgestochenen Stroms, der so bezeichneten Zerstäubung, hergestellt werden. Das pulver-metallurgische Herstellungsverfahren, das das Verdichten bzw. Verpressen und Sintern eines solchen fein zerstäubten Pulvers beinhaltet, liefert ein Produkt, das abgesehen von den Poren, im wesentlichen homogen ist0 Jedoch hat dieses Verfahren der Verwendung der schmelzmetallurgischen Legierungstechnik auf dem Gebiet der Pulver-Metallurgie nur begrenzte Verwendung gefunden. Der Vorteil einer einheitlichen Verteilung der Legierungs-bildenden Elemente wird beispielsweise durch die verringerte Duktilität der Pulverpartikel und durch ihre geringere Verdichtbarkeit aufgewogen. Weiterhin sind die beträchtlich höheren Koeten ein wesentlicher Nachteil.
  • Das bei weitem bedeutsamste Verfahren der pulver-inetallurgischen Legierung von Eisen besteht darin, Gemische von Eisen und Begierungspulver zu verdichten und zu sintern.
  • Das Legierungs-bildende Pulver kann aus einem einheitlichen Legierungs-bildenden Element, aus mechanischen Gemischen verschiedener einheitlicher Legierunge-bildender Elemente oder aus einer oder mehreren Legierungen von Legierungsbildenden Elementen bestehen. Die Homogenisierung unter Bildung eines Stahls wird dann durch Diffundieren erzielt, wenn der verdichtete Körper bzw. Presslinggesintert wird, Jedoch hat dieses Verfahren der pulver-metallurgischen Eisenlogierungsbildung seine Nachteile. Im Hinblick auf die praktischen Schwierigkeiten Sinterungsatmosphären mit ausreichend geringem Sauerstoffgehalt zu verwenden, können elemente, die leicht oxidiert werden, nach diesem Verfahren zur Legierungebildung nicht herangezogen werden. Die Cibbs-Energie. #G, wird oftmals als charakteristisch für die Oxidationsneigung zur Reaktion des Elements mit 1 Mol O2 bei 1100°C herangezogen. #G > 100 kcal gibt eine zu hohe Oxidatiollsneigung an und bedeutende Legierungs-bildende Elemente, wie Si, Cr und 1n müssen daher von der Verwendung ausgeschlossen werden.
  • Die bedeutendsten Legierungs-bildenden Elemente, die verwendet werden können, sind C, Cu, Ni und o, im geringeren Ausmaß Co und Sn. Da in erster Linie die Legierungsbildung dazu dient, die Härtbarkeit des Stahls zu erhöhen, muß C immer vorhanden sein, und die erwähnten Metalle werden dahor gewöhnlich zusammen mit C verwendet.
  • Von den Ketallen Cu, Ni und Mo, bildet Cu eine Klasse für sich, weil es über seinem eigenen Schmelzpunkt bei der Sinterungster: rnerutur ver-endet wird. Geschmolzenes Cu benetzt Fe, und es wird daher ein extrem guter Kontakt zwischen den letallen während der Sinterung erreicht, was zu einer schnel len Diffusion führt. Jedoch läßt jedos Cu-Partikel eine Pore gleichen Volumens zurück, und wenn dann die Cu-Atome in das Fe-Giter überführt werden, tritt eine beträchtliche Erhöhung des Volumens des gesinterten Körpers während dem Sintervorfahren ein, was ein Wachteil sein kann.
  • Ni und Le liegen wesentlich unter ihren Schmelzpunkten bei der Sinterungstemperatur. Der Kontakt mit dem Fe wird daher auf die Kontaktpunkte zwischen den Körnern beschränkt.
  • Die Diffusion bleibt daher Beschränkt auf diese Kontaktpunkte und findet daher extrem langsain statt. Die Verteillung von Mi und Le in des gesinterten Endgegenstand wird daher sehr ungleich sein, sogar dann, wenn die Sinterung bei Temperaturen über 11500C durchgeführt wird (der oberen Temperaturgrenze der meisten Industrieöfen).
  • bin weiterer Nachteil der hier erwähnt werden soll, ist der, daß alle drei erwtjhnten Metalle in Pulverform sehr teuer sind, Die vorliegende Erfindung betrifft daher ein neues fliffusionserfahren zur Legierungsbildung von pulver-metallurgischen Einonkörpern, bei denen man eie Legierungs-bildenden Elemente in Form von Pulvern der Sulphide der entsprechenden Elemente vorwendet. De rurde festgestellt, daß durch dieses Verfahren Cr ebenso wie die oben erwähnten Elemente mit # G > 100 keal zur Legierungsbildung herangezogen werden können. In allen Fällen findet die Legierungsbildung während dem normalen Sinterungsverfahren bei 1150°C während 1 Stunde statt, und das Ergebnis ist in allen Fällen fast 100%ig, ausgenommen Or, wo sie etwa 25%ig ist.
  • Die Legierungrstildung kann durch zwei gänzlich unterschiedliche Reaktionen stattfinden: 1. eS + Fe = Fes + ;e 2. ReS + H2 = H25 + Me In dem ersten Falle findet die Legierungsbildung ohne irgendeine Volumänderung des gesinterten Körpers satt (ausgenommen natürlich der normalen Schrumpfung, die bei der Sinterung von nicht legiertem Eisen eintritt).
  • Im zweiten Balle findet eine Volumerhöhung des gesinterten körpers als Folge des Legierungsverfahrens statt, weil die Kotalldiffusion nur in einer Richtung stattfindet.
  • Die Reduzierbarkeit der verschiedenen Metallaulphide in defowasserstoff (Roaktion 2) erhöh-t sich in der Reihenfolge Cr, Cu, Fe, Me, Hi. Ein Eicenkörper, der mit 3% Cu (in Form von Cu2S) legiert wird, gibt etwa 8/a der zugeführten Menge an 8 während der normalen Sinterung (1150°C, 1 Stunde) ab, wenn der körper auf 6 to/cm² verdichtet, bzw. gepreßt war und einem asseretoffstrom ausgesetzt wird. Wenn Eisenkörper, die mit Cr, Cu und Le (in Form von CrS, Cu2S und MoS2 legiert sind, eingebettet in körniges Al2O3, innerhalb von Retorten mit losen Abdenkungen gesintert werden, tritt kaum irgendein b-Velust (über Reaktion 2) auf. Bei lJi-legierten Eisenkörpern, die in der gleichen Weise gesintert werden (Ni in Form von Ni3S2) können Schwefelverluste nicht vermieden werden, aber sie sind nich-t so groß, daß sich das Volumen des Versuchskörpers erhöht. Bei der Sinterung in einer Atmosphäre mit geringerem Partialdruck des H2 , kann der Reaktion 2 entgegengewirkt werden, und bei sinterung in H2-freier A-tmosphare kann sie natürlich vollständig vernieden werden. So bietet die hinderung der Sinterungsatmosphäre eine interessante köglichkeit, Änderungen der Dimension der gesinterten lare nach Wunsch zu steuern.
  • Um die oben beschriebene Diffusionslegierungsbildung zu untersuchen, wurden Sulphid-legierte Eisenkörper bei einer Elektrohen-Hikroprobenuntersuchung nach der oben beschriebenen Sinterung geprüft. Die Zugabe an Sulphid, wie beschieben, entspricht einer Zugabe von 3 ,0 an Letallegierunge-bildender Substanz. Der Gehalt der Legierungs-bildenden Substanz wurde sowohl in der Sulphidphase als auch in der Matrix des Iletalls bestimmt. Lisenkörper, die in der herkömmlichen Weise Diffusions-legiert waren, vurden zum Vergleich herangezogen, wobei Cu in Form von Cu-Pulver, XTi als Nickelcarbonyl, lo als Mo-Metall und Cr als Forrochrompulver (Anolyse: 42% Cr, Rest Fe) zugegeben wurden.
  • Bei dem Sulphid-legierten Fe mit Cu, Mo und Ni, wurden Reste des Sulphids der entsprechenden Metalle in isolierten Bereichen in der Sulphidphase angetroffen. Diese Bereiche gehen von den anfangs zugeführten Sulphidkörnern größerer Dimension, die absichtlich zu Prüfungszwecken eingeführt wurden, aus, können aber volletändig bei der erstellung im technischen Umfang vermieden werden. In diesen isolierten Fällen war der Gehalt an Legierungs-bildender Metall in dem Teil der Metallmatrix, der unmittelbar der Sulphidphase benachbart ist, auch sehr hochO Dies erklärt sich damit, daß unter den herrschenden Sinterungsbedingungen bei großen Sulphidkörnern die Zeit zur vollständigen Umwandlung nicht ausreicht, weil das freigesetzte Legierungs-bildende Metall keine Zeit hat, so in die Matrix zu diffundieren, daß der Gehalt an Legierungs-bildendem Metall an der Grenzfläche ausreichend nieder wird. Diese Beobachtung ist wertvoll, weil sie zeigt, daß es wesentlich ist, die Sulphidadditive in so feiner Partikelform wie möglich zu verwenden. Es wurde festgestellt, daß es unerwünscht ist, Iartikel über 50 µm zu verwenden. Vorzugsweise sollte die Partikelgröße unter 10 µm liegen, doh. das Sulphidpulver sollte ein Sieb einer lichten Baschenweite von 0,044 mm durchlaufen.
  • Et surde foutgestellt, daß alle kleineren Sulphidkörper (FeS, das als Folge de@ Umwandlung von Cu2S, Ni3B2 und MoS2 auftritt), Gehalte an Cu, Ni und Mo der gleichen Grössenordnung wie die umgebende Matrix aufweisen.
  • In mit Cr Sulphid-legiertem Eisen (Cr zugegeben als CrS mit 62% Cr) beträgt der Cr-Gchalt der umgewandelten Sulphide etwa 48%.
  • Die Prüfung der Mikroproben auf den Gehalt der Legierung in der Metallmatrix der Versuchastücke hat gezeigt, daß diese Leglerungsgehalte relativ einheitlich sind. Im Falle von Cu, Ni und Mo wurde normalerweise ein zwischen 2,3 und 3,2 % wechselnder Gehalt in der Matrix festgestellt.
  • Wenn die Messungen an einer beträchtlichen Zail von 1unkten vorgenommen wurden, konnten nur sehr wenige Fälle mit geringeren oder höheren Gehalten festgestellt werden, und derartige geringere und höhere Gehalte können offensichtlich vermieden werden, wenn man das Pulver sorgfältig mischt und das Sulphidadditiv ausreichend feine Partikel aufweist. Der Legierungsgehalt in der Latrix zeigt im Falle von Or etwas größere Breite, nämlich 0,6 - 3 . Cr.
  • Im Falle von Ou wurde bei einem Vergleichsmaterial festgestellt, daß die gleiche einheitliche Cu-Verteilung in der Latrix vorliegt. Im Falle von Ti, Mo und Cr jedoch, wechseln die Gehallte in der Latrix wesentlich, namlich von 0,5 - 15 %.
  • Die Porosität in den bulphid-legierten Eisenkörpern'ist aucr wesentlich einheitlicher als in den Letall-legierten Körpern. Dies war bei allen Versuchen (einschließlich Cu) der Pall. Es ist bekannt, daß die Zugabe von S zu Pulverkörpern aus Eisen nach Sinterung rundere und isoliertere Poren (ein weniger zusammenhängendes Porensystem) liefert.
  • Dies hängt mit der Eigenschaft von flüssigem FeS, eine bestimmte Menge von Te zu lösen zusammen, was zu einem Materialtransport entsprechend den so bezeichneten Ostwald-Reifungsverfahren führt.
  • Es war demgemäß möglich, nach den vorauegehenden Ausführungen aufzuzeigen, daß ein pulver-metallurgisches Legierungsverfahren bei den die Legierungs-bildende Substanz in Form eines Sulphids anstelle von Metall zugeführt wird, ine ausgeprägte technische Wirkung dahingchend hat, daß die Verteilung der Legierungs-bildenden Substanz in dem gesinterten Endgegenstand beträchtlich einheitlicher vorliegt. Dies bedeutet, daß die mechanischen Bigenschaften des gesinterten Stahls, besonders von Stahl dem man C zugegeben hat und der in normaler Weise wärmobchandelt wurde, auch einheitlicher sein werden. Daß dieser Vorteil wertvoll ist, ist eine logische Folgerung. Nach den bisherigen Ver fahren konnte der Stahl nach der Wärmobohandlung stellenweise har-t oder weich sein Dem gegenüber liefert das neue Verfahren ein Material, das einheitlich hart und fes-t ist, (vergütbare Recklegierung) Das neue Verfahren hat weiterhin mchrere Vortelle in wirtzchaftlicher Hinsicht. Bisher war es notwendig, den Stahl mit einer kräftiglen Überdosierung an ie,;ierungs-bildender Subetanz zu verseben, damit der STahl keinen Funkt aufweist, der einen zu geringen Legierungsgehalt aufweist. Dies ist bei Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht mehr notwendig. Weiterhin i-t das Additiv selbst bei dem erfindungsgemäßen Verfahren in verschiedenen Fällen (beispielsweise bei Cu und Mo) beträchtlich billiger. Die itorenschließende wirkung ist ohne daß man hohe Prozentsätze an S in die Ofenatmosphäre abgibt, ebenso in vieler Hineicht vorteilhafter, wie dies bekannt ist.
  • Dabei besteht eine beträchtliche Freiheit hinsichtlich der Auswahl der als Additiv zur Verwendung vorgesehenen sulphid verbindung. Wenn man ein zu großes Additivvolumen zu vermeiden wünscht, sollte ein Sulphid mit geringem Gehalt verwendet werden. Es ist besonders wertvoll, ween das Sulphid bei der Sinterungetemperatur in die flüssige Form aber führt wird. Dies kann jedoch geviöhnlich bei Mo und Cr nicht erreicht werden. Im Falle von Ni treffen zwei Gesichspunkte zusammen: Der niederste Gehalt hat den niedersten Schmelzpunkt, In Falle von Cu, ist synthetisches Cu2S vorzuziehen, jedoch ist es auch möglich, Kupfer-angereicherte Konzentrate, beispielsweise Kupferpyrit oder - bornit zu verwenden, wobei beide Zwischenstufen in der Umwandlungskette Cu2S - FeS darstellen. Geringe Mengen an Cesteinverunreinigungen und anderen Verunreinigungen spielen bei den Additiven keine, Rolle, weil die Sulphidzugabe als solche relativ gering ist0 Im Falle von Bo wählt man zweckmäßigerweise das mineraliche MoS2, Molybdenit, als Additiv, sowohl wegen seines reises als auch wegen seiner günstigen Wirkung als Gleitmittel während dem Verpressen des Pulverkörpers.
  • Gie bereits erwähnt, sollten alle Additive eine geringere Partikelgröße als etwa 40/um aufweisen. Sie können entweder dem nicht legierten Eisenpulver durch den Verbraucher oder sie können - und dies dann gewöhnlich nach einer dem mischen folgendlen Vordiffusions-Glühbehandlung (Temperung)-durch den Eisenpulverhersteller zugegeben werden. Grafit und Gleitmittel werden gewöhnlich durch den Verbraucher unmittelbar vor der vorgesehenen Verwendung des Pulvers zugegeben.
  • Wie erwähnt, führt die Verwendung von Ohromsulphid zu einer geringen Ausbeute, weil nur ein Teil des Chromgehalts unter Bildung von chrommetall reduziert wird. Es wurde gefunden, daß es zweckmäßig ist, einen Chromsulphid-enthaltenden Geentstand in Gegenwart von Kohlenstoff zu sintern, und dadurch Chromourbid zu bilden, das ein wertvoller Bestandteil in dem Stahl ist. Kohlenstoff kann in Form von Grafitpulver dem Gemisch von Ricenpulver und Chromsulphidpulver attegelen werden. Es kann dabei auch der Kohlenstoff als.
  • Kohlemmonoxid oder ein Kohlenwasseretoff in der Sinterungs atmosphäre, die ebenso Wasserstoff enthalten soll, vorhanden sein0 Beispiel 1 Ein Gemisch von 100 g Eisenpulver, 4 g CrS-Pulver und 1 g Brafitpulver wurde in END0-Gas (oder in einem Gemisch von Wasserstoff und Methan) eine Stunde bei 11300C gesintert Die gesinterten Gegenstände wurden von 850°C in heißem Öl abgeschreckt und dann zu Erreichen der gewünschten Härte angelassen, Beispiel 2 Gegenstande werden wie in Beispiel 1 beschrieben, hergestellt, jedoch war der Sulphidbestandteil ein gemischtes Sulphid niit dem Gehalt von Or und Ni3S2 in einem Ni:Cr Verhältnis von 3:1. Das temischte Sulphid wurde durch Schmelzen eines pulverförmigen Gemischs von Nickel, raffiniertem perrochrom und Schwefel hergestellt. Die geschmolzene Lasse ließ man abkühlen und sie wurde danach unter Bildung eines Pulvers vermahlen.
  • Der Schwefelgehalt der Gegenstände ist gewohnlich während der Verwendung des gefertigten Gegenstandes nicht schädlich.
  • Der Schwafelgehalt in der Oberflfflciie des Gegenstandes ist gerign, wenn die Sinterungsatmos phäre Wasserstoff enthält, der den Schwefei in Schwefelwasserstoff überführt. Ween jedoch die Oberfläche des Gegens langes verarbeitet werden soll, können Teile mit höheren Schwefelgehalt freigestellt werden. In diesem Falle kann es zweckmäßig sein, ein modifiziertes ,iinterungsverfahren zu verwenden. Hierbei wird der verdichtete Körper zuerst bei einer vergleichsweise niederen Temperatur, die nur um 10 - 50°C höher ist als der Schmelzpunkt des Sulphids, vorgesintert. Das geschmolzene bulphid wird dann die ganze Oberfläche der Eisenpartikel abdecken, wobei es Eisensulphid und Legierungsmetall bildet, biegen der niederen temperatur werden die Poren in dem Pressling nur sehr langsam ge-schlossen. Das bedeutet, daß der Vasserstoff in der Sinterungsatmosphäre in die noch offenen Poren eindringen kann, wo er mit dem Sulphid unter Bildung von Schwefelwasserstoff reagiert, der den örper durch offene Poren verläßt. Die Temperatur wird dann auf die normale Sinterungstemperatur erhöht, wodurch die offenen Poren geschlossen werden.
  • Das Nickelsulphid Ni3S2 kann metallisches Nickel lösen, was zu einer Senkung des Schmelzpunktes führt. Wenn mehr metallisches Nickel gelöst wird, wird sich der Schmelzpunkt erhöhen. Dieses typische Verhalten von Ni3S2 kann zur Bildung einer geschmolzenen phase mit niederem Schwefelgehalt verwendet werden. Das metallische Nickel sollte in dem Ni3S2 gelöst werden wenn das Sulphid hergestellt wird. Eine geschmolzene Phase dieser Art muß nicht mehr als 20 - 25 Gew.% Schwefel enthalten.
  • Beispiel 3 Metallisches Nickel wurde in geschmolzenem Ni3S2 in einer Menge gelöst, daß das Gemisch 25 Gew.% Schwefel enthält.
  • Das Gemisch wurde gekühlt und pulverisiert, 2,5 g dieses pulvers wurden mit 100 g Eisenpulver und 0,8 g Grafitpulver gemischt. Das Gemisch wurde verpresst und in @asserstoff bei 11200C eine Stunde gesintert. Der gesinterte Gegenstand wurde von 8500C in Öl mit einer Temperatur von 500C abgeschreckt und danach bei 175° C angelassen. Der gesinterte Endgegenstand hatte eine Bruchfestigkeit von 80 kg/mm2 P a t e n t a n s p r ü c h e:

Claims (6)

  1. P a t e n t a n s p r ü c h e 1. Verfahren zur Herstellung legierter pulver-metallurgisch gesinterter Gegenstände mit Eisen als Metallbasis d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß man eine größere Menge Eisen oder Stahlpulver mit einer geringeren Menge eines Pulvers, das ein Sulphid von wenigstens einem Legierungs-bildenden Metall enthalt, mischt, das Pulvergemisch zur Bildung eines Presslings verdichtet und den Pressling in einer inerten oder reduzierenden Atnosphäre zur Bildung des gesinterten Gegenstands sintert.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch 1 d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß man ein Pulvergemisch verwendet, das auch Kohlenstoff, vorzugsweise in Form von Grafit, enthält.
  3. 3. Verfahren gemaß einem der vorausgehenden Ansprüche 1 d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß man als Legierungs-bildendes Metall wenigstens eines der Metalle Cu, Ni, Re, Co, Sn und Cr verwendet.
  4. 4c Verfahren gemäß einen der vorausgehenden Ansprüche d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß man den Preßling bei einer Temperatur über der Schmelztempenatur des Sulphids sintert.
  5. So Verfahren gemäß einen der vorausgehenden Ansprüche d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß man ein Pulver des Legierungs-bildenden Metalls verwendet, das eine Partikelgröße aufweist, die im wesentlichen unter 50/um liegt.
  6. 6. Verfahren gemäß einem der vorausgehenden Ansprüche d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß man die Änderung der Dimensionen des Presslings während dem Sinterungsverfahren dadurch steuert, daß man den Wasserstoffgehalt in der Sinterungsatmosphäre reguliert.
DE19722235669 1971-07-27 1972-07-20 Verfahren zur herstellung legierter pulver-metallurgisch gesinterter gegenstaende, insbesondere von legiertem stahl Pending DE2235669A1 (de)

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