DE2233677B2 - Verfahren zur herstellung von platin- (ii)-nitrat und dessen verwendung fuer platinkatalysatoren fuer die katalytische nachverbrennung von autoabgasen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von platin- (ii)-nitrat und dessen verwendung fuer platinkatalysatoren fuer die katalytische nachverbrennung von autoabgasenInfo
- Publication number
- DE2233677B2 DE2233677B2 DE19722233677 DE2233677A DE2233677B2 DE 2233677 B2 DE2233677 B2 DE 2233677B2 DE 19722233677 DE19722233677 DE 19722233677 DE 2233677 A DE2233677 A DE 2233677A DE 2233677 B2 DE2233677 B2 DE 2233677B2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- platinum
- nitrate
- production
- nitric acid
- catalyst
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01J—CHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
- B01J23/00—Catalysts comprising metals or metal oxides or hydroxides, not provided for in group B01J21/00
- B01J23/38—Catalysts comprising metals or metal oxides or hydroxides, not provided for in group B01J21/00 of noble metals
- B01J23/40—Catalysts comprising metals or metal oxides or hydroxides, not provided for in group B01J21/00 of noble metals of the platinum group metals
- B01J23/42—Platinum
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01G—COMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
- C01G55/00—Compounds of ruthenium, rhodium, palladium, osmium, iridium, or platinum
Description
Platinkatalysatoren für die katalytische Nachverbrennung von Autoabgasen werden aus thermisch stabilen
Trägern mit kleiner spezifischer Oberfläche hergestellt. Die Imprägnierung oberflächenarmer Träger bereitet
mit den bekannten Platinverbindungen nach den bekannten Verfahren erhebliche Schwierigkeiten, da
wegen der geringen Absorptionskraft des Trägers aufwendige Imprägnierverfahren eingesetzt werden
müssen, die Katalysatoren mit trotzdem nur geringer Aktivität ergeben. Dieser Nachteil wird überraschenderweise
mit Platinnitrat, das nach einem neuen Verfahren hergestellt wird, vollständig überwunden.
Der wesentliche Vorteil des neuen Platinnitrats besteht darin, daß oberflächenarme Träger nach dem
Tauchverfahren imprägniert werden können, das nicht pufwendig ist und Katalysatoren mit homogener
Verteilung liefert. Werden hingegen andere Platinverbindungen, wie Platinchloride, Platinacetat, Platintetramminhydroxid,
Platinalkoholat oder Platinnitrat nach Gmelin eingesetzt, so ist das Tauchverfahren
wegen der geringen Platinaufnahme des Trägers recht aufwendig, da die Imprägnierlösung hohe Platinkonzentrationen
enthalten muß. Mit den bekannten Platinverbindungen kann man diese Träger nach dem Tränkverfahren,
bei dem die Imprägnierlösung eingedampft wird, imprägnieren. Das Tränkverfahren aber ist aufwendig
und liefert Katalysatoren mit inhomogener Verteilung.
Im einzelnen betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Platin(Il)-nitrat der Formel Pt(NO3J2
durch Lösen von Hexahydroxoplatin(IV)-säure in konzentrierter Salpetersäure bei erhöhter Temperatur
und Abdampfen überschüssiger Salpetersäure, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man mit Stickoxiden
gesättigte Salpetersäure einsetzt und die nach dem Abdampfen der überschüssigen Salpetersäure anfallende
Masse unter schonenden Bedingungen trocknet.
Weiterhin betrifft die Erfindung die Verwendung des so hergestellten Platin(II)-nitrats in wäßriger Lösung
zur Imprägnierung eines Trägers zwecks Herstellung eines Platinkatalysators für die katalytische Nachverbrennung
von Autoabgasen. Hierbei taucht man zweckmäßig ein an sich bekanntes Trägermaterial in
eine wäßrige Platin(II)-nitratlösung ein, läßt die Lösung bis zur weitgehenden Absorption von Platin(II)-Ionen
auf dem Träger einwirken, nimmt den imprägnierten Träger aus der Lösung und trocknet ihn oberhalb 100°C.
Als Träger kann man bevorzugt Wabenrohre einsetzen. Die Absorption von Platin(II)-Ionen auf dem
Träger kann bei Raumtemperatur oder bei 40 bis 90° C vorgeßommen werden. Den mit Platin(II)-Ioneri imprägnierten
und oberhalb 100° C getrockneten Träger kann man einer abschließenden Reduktion mit Formiergas
bei erhöhter Temperatur unterwerfen.
Beispiel 1
a) Herstellung von Platin(II)-nitrat Pt(NO3J2
a) Herstellung von Platin(II)-nitrat Pt(NO3J2
Als Ausgangsprodukt für die Herstellung von Platinnitrat diente die nach bekannten Verfahren (G.
Brauer, Handbuch der Präparativen Anorganischen
Chemie, Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart, 1962, Seite 1371) hergestellte Kaliumhexahydroxoplatinat(IV)-iösung.
Durch Zugabe von Essigsäure wurde die Hexahydroxoplatin(IV)-säure H2[Pt(OH)6] ausgefällt,
auf der Nutsche gründlich alkali- und chlorfrei gewaschen und ziemlich trocken gesaugt. Anschließend
wurde der Filterkuchen mit einem beliebigen Überschuß an mit Stickoxiden gesättigter, sogenannter roter
rauchender Salpetersäure gelöst, und die Lösung auf 8O0C erwärmt. Die überschüssige Salpetersäure wurde
bei dieser Temperatur abgedampft. Danach trocknete man bei etwa 40° C im Rotationsverdampfer oder
Vakuumtrockner schonend weiter. Die zurückbleibenden Brocken wurden zerkleinert und bis auf Gewichtskonstanz weitergetrocknet. Man erhielt eine braune,
schwach hygroskopische Substanz mit etwa 61 Gewichts-% Platin entsprechend dem theoretischen Wert
für Pt(NO3)? mit 61,2 Gewichts-% Platin. Das Platinnitrat
löste sich leicht in Wasser und konnte aus organischen Lösungsmitteln, z. B. Aceton, umkristallisiert
werden. Dieses Platinnitrat war leicht reduzierbar und zersetzte sich oberhalb 100° C.
Nur das nach dieser Vorschrift hergestellte Platinnitrat hatte die Fähigkeit, auch von oberflächenarmen
Trägern absorbiert zu werden. Nach »Gmelins Handbuch der Anorganischen Chemie«, System-Nr. 68
Platin Teil C, Seite 57, wurde »Platinnitrat« [basisches Platin(IV)-nitrat] bisher u. a. durch Eindampfen einer
Lösung von H2[Pt(OHJe] in überschüssiger konzentrierter
Salpetersäure auf dem Wasserbad hergestellt, wobei eine rötliche Substanz zurückbleibt.
Eine Überprüfung dieser Herstellungsmethode im Labor ergab, daß diese Substanz sehr stark hygroskopisch
und deshalb für den technischen Einsatz kaum geeignet ist. Gewichtskonstanz war nicht erzielbar.
h) Verwendung des Platinnitrats gemäß
vorliegender Anmeldung zur Herstellung
eines Trägerkatalysators durch Tauchung
vorliegender Anmeldung zur Herstellung
eines Trägerkatalysators durch Tauchung
81 g des nach a) hergestellten Platinnitrates wurde in 200 1 Wasser gelöst. In die Lösung wurden 100 1 Träger,
beispielsweise Wabenrohre, entsprechend 81 kg, eingetaucht. Danach ließ man die Lösung 48 h bei
Raumtemperatur und anschließend 6 h bei 6O0C einwirken. Daraufhin waren etwa 95% der Platin(H)-Ionen
aus der Lösung absorbiert. Die imprägnierten Träger wurden aus der Lösung genommen und bei
150°C getrocknet. Die Reduktion der Platin(II)-Ionen zu
Pt erfolgte während 24 h bei 250°C mit Formiergas (Stickstoff mit 5 bis 10 Volumen-% Wasserstoff). Im
Stickstoffstrom ließ man die Katalysatoren abkühlen.
Die so hergestellten Katalysatoren hatten eine Platinkonzentration von 0,06 Gewichts-% und erreichten bei
einem Träger mit einer BET-Oberfläche von 5 m2/g eine
Platinoberfläche von etwa 0,5 mVg Katalysator. Die
Bestimmung der Platinoberfläche erfolgte nach H. Kral, Edelmetallverteilung auf Trägerkatalysatoren, Z.
Phys. Chemie, N. F. 48 (1966) 9.
c) Vergleich mit dem Stand der Technik
Der nach b) hergestellte Katalysator hatte eine höhere Aktivität und Belastbarkeit als nach herkömmlichen Verfahren hergestellte Katalysatoren. Dabei ist die
Aktivität eines Katalysators durch diejenige Arbeitstemperatur gekennzeichnet, die einen 90prozentigen
Umsatz gewährleistet (vgl. Dechema-Monographien, Band 64 [1970], Seiten 81 bis 90, A b b. 7 und 8). Je tiefer
die Arbeitstemperatur liegt, desto aktiver ist der
Katalysator. Als Kenngröße für die Belastbarkeit bzw. Belastung eines Katalysators dient die Raumgeschwindigkeit
RG, d.h. die auf das Katalysatorvolumen bezogene durchgesetzte Gasmenge (Gasdurchsatz):
RG =
durchgesetzte Gasmenge
Katalysatorvolumen
Katalysatorvolumen
Die Aktivität bzw. die Arbeitstemperatur hängt von der Art der Reaktion und von der Belastung ab. Eine
Erhöhung der RGbzv/. der Belastung bewirkt meist eine Erhöhung der für einen 90 prozentigen Umsatz
erforderlichen Arbeitstemperatur. In der nachstehenden Tabelle sind solche Arbeitstemperaturen für
verschiedene Raumgeschwindigkeiten und Oxidationsreaktionen aufgeführt.
Reaktion
RG
Arbeitstemperatur ("C)
konventioneller Katalysator nach
Katalysator Beispiel Ib)
Katalysator Beispiel Ib)
Äthylen-Oxidation
Propan- Butan-Oxidation
Propan- Butan-Oxidation
10000 30 000
10 000 30 000
Der konventionelle Katalysator wurde durch Tränken mit Platinchlorid, Trocknen und anschließende
Reduktion zu Platin hergestellt und erforderte bei gleicher Edelmetallkonzentration und wesentlich höhere
Arbeitstemperatur als der Katalysator nach Beispiel Ib). Die hohe Aktivität des erfindungsgemäßen
Katalysators wird durch eine gute Edelmetallverteilung erreicht. Für den technischen Einsatz ist aber nicht allein
eine hohe Anfangsaktivität evforderlich, sondern auch
eine hohe Standzeit. Der nach Beispiel Ib) hergestellte Katalysator ermöglichte beim Einsatz in einem Linienbus
im Langzeitversuch noch nach 118 000 km Fahrzeit 160
155
340
520
520
90
100
100
240
370
370
die Verbrennung von 90% des Kohlenmonoxides und 60% der Kohlenwasserstoffe in den Abgasen.
Die Herstellung des Trägerkatalysators erfolgte wie in Beispiel Ib), jedoch ohne die Reduktion mit
Formiergas. Da das'Platinnitrat eine geringe thermische Stabilität besitzt und der Katalysator unter Betriebsbedingungen
leicht reduziert wird, konnte auch der unreduzierte Trägerkatalysator ohne Aktivitälsverlust
eingesetzt werden.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Platin(II)-nitrat der Formel Pt(NC>3)2 durch Lösen von Hexahydroxoplatin(rV*)-säure
in konzentrierter Salpetersäure bei erhöhter Temperatur und Abdampfen überschüssiger
Salpetersäure, dadurch gekennzeichnet, daß man mit Stickoxiden gesättigte
Salpetersäure einsetzt und die nach dem Abdampfen ι ο
der überschüssigen Salpetersäure anfallende Masse unter schonenden Bedingungen trocknet
2. Verwendung des nach Anspruch 1 hergestellten Platin(II)-nitrats in wäßriger Lösung zur Imprägnierung
eines Trägers zwecks Herstellung eines Platinkatalysators für die katalytische Nachverbrennung
von Autoabgasen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722233677 DE2233677C3 (de) | 1972-07-08 | Verfahren zur Herstellung von Platin-(H)-nitrat und dessen Verwendung für Platinkatalysatoren für die Katalytische Nachverbrennung von Autoabgasen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722233677 DE2233677C3 (de) | 1972-07-08 | Verfahren zur Herstellung von Platin-(H)-nitrat und dessen Verwendung für Platinkatalysatoren für die Katalytische Nachverbrennung von Autoabgasen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2233677A1 DE2233677A1 (de) | 1974-01-24 |
DE2233677B2 true DE2233677B2 (de) | 1976-11-11 |
DE2233677C3 DE2233677C3 (de) | 1977-07-07 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2233677A1 (de) | 1974-01-24 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2928249C2 (de) | ||
DE2414333C3 (de) | Verfahren zur selektiven Abtrennung von Stickstoffoxiden aus Abgasen | |
DE2304831C3 (de) | Verfahren zur katalytischen Entfernung von Kohlenmonoxid, unverbrannten Kohlenwasserstoffen und Stickoxiden aus Autoabgasen | |
DE19644276B4 (de) | Wärmebeständiges Oxid | |
DE69722334T2 (de) | Sauerstoffspeicherungsmaterial für Kraftwagenkatalysatoren | |
DE3428232A1 (de) | Katalysator zur entfernung von stickoxiden aus abgasen | |
EP0723810A1 (de) | Katalysator, Verfahren zu seiner Herstellung und seine Verwendung für die Produktion von Vinylacetatmonomer | |
DE19742705A1 (de) | Abgasreinigungskatalysator | |
DE2341363B2 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Katalysators zur Zersetzung von Hydrazin und seinen Derivaten | |
DE2441199C3 (de) | Verfahren zur Behandlung von Schwefelverbindungen enthaltenden Industrie-Abgasen | |
DE2333816A1 (de) | Katalysator zur aufbereitung von abgasen aus brennkraftmaschinen | |
DE2524483A1 (de) | Katalysator fuer kraftfahrzeugabgase sowie verfahren zu dessen herstellung | |
DE2727137A1 (de) | Abgaskatalysator | |
EP0221406A2 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Trägerkatalysators | |
DE2362922A1 (de) | Verfahren zur herstellung eines katalysators auf der basis von ruthenium und dabei hergestellte produkte | |
DE2363865A1 (de) | Verfahren zur entfernung von stickoxiden aus gasmischungen | |
EP0271919A2 (de) | Trägerkatalysator, Verfahren zu seiner Herstellung und seine Verwendung zur Reduktion von Stickoxiden | |
DE2155338C2 (de) | Verwendung eines die Elemente Ni, Co und/oder Fe sowie Ru, Ti und/oder Mn und gegebenenfalls La, Sr und/oder Ba in oxidischer Form enthaltenden Trägerkatalysators zur Oxidation brennbarer Bestandteile von Gasgemischen | |
DE3008306A1 (de) | Verfahren zum entfernen von stickoxiden aus abgasen | |
DE2402519A1 (de) | Katalysator und verfahren zu seiner herstellung | |
DE2233677C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Platin-(H)-nitrat und dessen Verwendung für Platinkatalysatoren für die Katalytische Nachverbrennung von Autoabgasen | |
DE2233677B2 (de) | Verfahren zur herstellung von platin- (ii)-nitrat und dessen verwendung fuer platinkatalysatoren fuer die katalytische nachverbrennung von autoabgasen | |
DE3543719A1 (de) | Verfahren zur herstellung eines katalysators zur oxidation von kohlenstoffmonoxid | |
DE2363137C3 (de) | Reinigung von Abgasen von Verbrennungsmotoren | |
DE2608038C3 (de) | Katalysator zur Reinigung von stickstoffoxydhaltigem Abgas |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: KRAL, HANS, DR., 8963 WALTENHOFEN, DE |
|
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DEGUSSA AG, 6000 FRANKFURT, DE |