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Disazopigmente Die Erfindung betrifft Disazopigmente der Formel
in der X Wasserstoff, Chlor, Brom, Methyl oder Äthyl, Y Wasserstoff, Chlor, Brom,
Methyl oder Athyl und Z Wasserstoff, Chlor, Brom oder Nitro bedeuten.
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Von besonderer technischer Bedeutung sind Verbindungen der Formel
I mit X und Y gleich Wasserstoff und Z Wasserstoff, Chlor oder Brom.
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Die Herstellung der Pigmente kann z. B. durch Umsetzung ;Ton 2 Äquivalenten
eines Säurechlorids der Formel
mit einem Äquivalent eines Diamins der Formel
wobei X, Y und Z die angegebene Bedeutung haben, erfolgen.
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Zweckmäßigerweise wird die Umsetzung in einem inerten Lösungsmittel,
wie Nitrobenzol, Dichlorbenzol, Tetralin, Dimethylformamid, N-Methylpyrrolidon oder
Mischungen davon, bei Temperaturen zwischen 100 und 1500C, vorzugsweise zwischen
150 und 1500C, vorgenommen. Die Anwendung höherer Temperaturen ist zwar möglich,
bringt aber in der Regel durch beginnende Zersetzungsreaktionen keine Vorteile.
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Eine andere Möglichkeit zur Herstellung der erfindungsgemäßen Disazopigmente
besteht in der Kupplung von 2 Aquivalenten eines diazotierten Amins der Formel
mit einem Äquivalent eines ß-Oxy-naphthoesäurearylids der Formel
wobei X, Y und Z die angegebene Bedeutung haben. Die Kupplung kann vorteilhaft in
wäßrigem Milieu bei pH 5 bis 6 und bei Temperaturen zwischen 0 -und 500 C durchgeführt
werden.
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Bei beiden Methoden kann der Herstellungsprozeß so gelenkt werden,
daß die Disazopigmente in einer für die spätere Verwendung geeigneten Form anfallen
oder sich durch eine einfache Nachbehandlung, z. B. RUiren in einem organise-w*n
Lösungsmittel,
wie Methanol, Äthanol, Propanol, Aceton, Methyläthylketon
oder Mischungen davon, in eine solche Form überführen lassen.
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Die so hergestellten Pigmente können für Druckfarben, im Lack oder
auch zur Masse färbung von Kunststoffen verwendet werden.
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Von besonderer Bedeutung ist die Anwendung im Lack und für die PVC-Massefärbung.
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Die neuen Disazopigmente zeichnen sich gegenüber den im belgischen
Patent 717 878 beschriebenen durch erheblich bessere Licht- und Wetterechtheiten
aus. Sie haben außerdem gute Farbstärke und hohe Brillanz insbesondere in Volltoneinfärbungen.
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Die im folgenden genannten Teile und Prozentangaben beziehen sich
auf das Gewicht.
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Beispiel 1 44 Teile des Azosäurechlorids des Kupplungsproduktes von
1-Aminoanthrachinon auf ß-Oxy-naphthoesäure werden in 500 Teilen Nitrobenzol bei
70°C gelöst. Man tropft dann eine Lösung von 14,9 Teilen 3,3t-Diaminodiphenylsulfon
in 100 Teilen N-Methylpyrrolidon und 5 Teilen Dimethylformamid bei 700 C zu, bringt
die Mischung auf 1400C und hält sie 5 Stunden bei dieser Temperatur. Man läßt abkühlen,
saugt bei 80°C ab und wäscht nacheinander mit Nitrobenzol, Dimethylformamid und
Methanol. Das feuchte Filtergut wird anschließend mit 1000 Teilen Methanol 5 Stunden
unter Rückflußkühlung gekocht, danach abgesaugt und bei 60°C getrocknet.
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Man erhält 50T1e.eines leuchtend roten Pigmentpulvers, Fp.5600C.
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Verfährt man wie im Beispiel 1 angegeben und ersetzt 14,9 Teile 5,5'-Diamino-diphenylsulfon
durch A Teile Diamin der Formel B, so erhält man C Teile Pigment vom Farbton D.
H2N NR2 |
Bei - A B C D |
spiel Teile Teile |
2 14.9 H2Nt302eE2 5t blaustichig rot |
5 19,0 C1S0Cl 55 blaustichig rot |
4 20,) H2Ng3S02QNH2 po1,8 rot |
02N N02 |
H2N NH2 |
5 20,3 s02- 49,4 | blaustichig rot |
Beispiel 6 25,8 Teile 4-Chlor-1-aminoanthrachinon werden in 125 Teilen 100%iger
H2S04 gelöst und in eine Mischung aus 400 Teilen Wasser und 11,5 Teilen NaN02 bei
0 bis 50C eingerührt. Nach etwa 2 Stunden wird das entstandene Diazoniumsalz abgesaugt,
mit etwas Wasser gewaschen und anschließend in 1000 Teilen Wasser aufgeschlämme;
Zu dieser Suspension gibt man bei O bis 50C eine Lösung von 29,4 Teilen eines ß-Oxy-naphthoesäurearylids
der Formel
gelöst in 300 Teilen Dimethylformamid. Durch langsames Zutropfen einer wäßrigen
Natriumacetatlösung stellt man den pH-Wert 5 bis 6 ein und rührt die Mischung 5
Stunden bei o bis 5°C und 1 Stunde bei Raumtemperatur nach. Nach dem Absaugen und
Waschen mit Wasser trocknet man bei 60°C und erhält 51,3 Teile eines roten Pigments
vom Fp. >560°C.
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Beispiel 7 Verwendet man im Beispiel 6 anstelle von 25,8 Teilen 4-Chlorl-aminoanthrachinon
25,8 Teile 3-Chlor-l-aminoanthrachinon, so erhält man 48,9 Teile eines roten Pigments.
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Beispiel 8 Verwendet man im Beispiel 1 anstelle von 44 Teilen des
Azosäurechlorids aus 1-Aminoanthrachinon gekuppelt auf ß-Oxy-naphthoesäure 45,5
Teile des Azosäurechlorids aus l-Amino-2-methylanthrachinon gekuppelt auf ß-Oxy-naphthoesäure,
so erhält man 47,2 Teile eines roten Pigments.
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Beispiel 9 5 Teile des nach Beispiel 1 gewonnenen Pigments werden
mit 95 Teilen Acrylatharzlack bestehend aus 80 Teilen Acrylatharzlösung und 20 Teilen
Melaminharzlösung, au£-dem Attritor angerieben. Man erhält einen farbstarken, roten
Lack, der nach dem Einbrennen hohe Brillanz und hervorragende Licht- und Uberlackierechtheit
zeigt.
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Durch Verschnitt von 2 Teilen des so hergestellten Acrylatharzlackes
mit 20 Teilen Weißlack (bestehend aus 20 Teilen TiO2 und 80 Teilen Acrylatharzlack),
erhält man eine farbstarke, blaustichig rote Lackfarbe, die nach dem Einbrennen
hervorragende Licht- und Uberlackierechtheiten zeigt.
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Beispiel 10 Eine Mischung aus 70Teilen Polyvinylchlorid, 30 Teilen
Dibutylphthalat und l Teil Titandioxid wird mit 0,5 Teilen eines nach Beispiel 3
hergestellten Pigments in der üblichen Weise eingefärbt. Man erhält eine rote Masse,
aus der 2. B. Folien und Profile hergestellt werden können. Die Färbung zeichnet
sich durch hohe Brillanz und hohes Deckvermögen sowie hervorragende Licht- und Weichmacherechtheit
aus. Bei Verwendung der in den anderen Beispielen angegebenen Pigments erhält man
obonfalli
brillante Färbungen in ähnlichen Farbtönen und in entsprechenden
Echtheiten.