DE2225900C3 - Schneidwerkzeug - Google Patents

Schneidwerkzeug

Info

Publication number
DE2225900C3
DE2225900C3 DE19722225900 DE2225900A DE2225900C3 DE 2225900 C3 DE2225900 C3 DE 2225900C3 DE 19722225900 DE19722225900 DE 19722225900 DE 2225900 A DE2225900 A DE 2225900A DE 2225900 C3 DE2225900 C3 DE 2225900C3
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
coating
cutting
cutting tool
hard metal
ruthenium
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE19722225900
Other languages
English (en)
Other versions
DE2225900B2 (de
DE2225900A1 (de
Inventor
Brian Arthur Bromsgrove Worcestershire; Jones Bryan; Tracey Victor Allen; Solihull Warwickshire; Betteridge Walter Beckenham Kent; Mynard (Grroßbritannien)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Inco Ltd
Original Assignee
Inco Ltd
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Priority claimed from GB1799271A external-priority patent/GB1393115A/en
Application filed by Inco Ltd filed Critical Inco Ltd
Publication of DE2225900A1 publication Critical patent/DE2225900A1/de
Publication of DE2225900B2 publication Critical patent/DE2225900B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2225900C3 publication Critical patent/DE2225900C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Description

Die Hrfindung bezieht sich auf ein Schneidwerkzeug mit einer mindestens teilweise mit einem die Verschleißfestigkeit erhöhenden Überzug versehenden Oberfläche.
Schneidwerkzeuge mit einem die Verschleißfestigkeit erhöhenden Überzug sind bekannt; so werden in der deutschen Offenlegungsschrift 1964602 und der ^S Zeitschrift »wt-Z. ind. Fertig. 60 (1970), Nr. 4, Seite 178« Schneidwerkzeuge beschrieben, die aus einem verhältnismäßig zähen Hartmetall bestehen und zur Verbesserung der Verschleißfestigkeit mit einem dünnen Metallkarbid-Überzug, beispielsweise einem Überzug aus Titankarbid, versehen sind. Derartige Schneidwerkzeuge tragen der Gegenläufigkeit von Zähigkeit und Verschleißfestigkeit dadurch Rechnung, daß auf ein verhältnismäßig zähes Hartmetallsubstrat ein weniger zäher, dafür aber um so verschleißfesterer Überzug aufgebracht wird. Allerdings ergeben sich dabei Schwierigkeiten, die insbesondere aus der erforderlichen Schichtdicke, dem verhältnismäßig geringen Haftvermögen sowie der mangelhaften Temperaturwechselbeständigkeit und Schlagfestigkeit des Überzugs bedingt sind.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift 2 035 677 ist auch bereits ein Verfahren zum elektrolytischen Aufbringen von Osmium bekannt, ohne daß sich außer Hinweisen auf die optische Beschaffenheit des Überzugs irgend etwas über die Eigenschaften eines Osmiumüberzugs findet.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, durch Aufbringen eines Überzugs die Standzeit eines Schneidwerkzeugs und'oder die zulässige Schnittgeschwindigkeit bei gleicher Standzeit zu erhöhen. Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß bei einem Schneidwerkzeug der eingangs genannten Art mindestens die der Schneidkante benachbarten Oberflächen mit Ruthenium und oder Osmium überzogen sind. Im Gegensatz zu den bekannten Schneidwerkzeugen besitzt der Überzug demgemäß eine geringere Härte als das Substrat. Dieses kann aus Hartmetall, d.h. im wesentlichen aus Karbiden und einem Bettungsme'all der Eisengruppe, üblicherweise Kobalt oder aus einem Hochgeschwindigkeitsstahl bestehen.
Der erfindungsgemäße Überzug läßt sich in üblicher Weise, beispielsweise elektrolytisch, durch Flammspritzen oder Aufdampfen auftragen. Des weiteren kann der Überzug durch Auftragen einer Pulveraufschlämmung auf ein Hartmetallwerkzeug und anschließendes Sintern oder durch Auftragen eines rutheniumhaltigen flüssigen Glanzerzeugers aufgebracht werden, die anschließend durch Erhitzen bis zum Metall zersetzt wird. Schließlich kann der Überzug schon beim Herstellen des Hartmetallwerkzeugs durch Flammspritzen eines aus Karbiden und metallischer Bettungsmasse bestehenden Preßlings vor dem Sintern oder durch Auftragen einer Deckschicht aus Ruthenium und/oder Osmium auf einen Pulverpreßling und Nachpressen vor dem Sintern des Preßlings aufgebracht werden.
Es genügen sehr dünne Überzüge, beispielsweise mit einer Dicke von höchstens 2 oder 3 μπι, wobei die Überzugsdicke allerdings von der Art d. s Aufbringens abhängig ist. Beim elektrolytischen Auftragen wurde festgestellt, daß die Qualität bei Dicken über 6 μπι leidet, so daß die Uberzugsdicke vorzugsweise 2 bis 10 μπι beträgt. Gleichmäßige Überzüge mit einer Dicke von 2 bis 30 /im ergeben jedoch im wesentlichen dieselben Verbesserungen der Standzeit. Die meisten Elektrolyten, aus denen sich Ruthenium oder Osmium abscheiden läßt, sind jedoch so sauer, daß sie das Bettungsmetall des Hartmetalls angreifen, so daß vor der Elektrolyse zunächst eine schützende Überfangschicht aus einem säurebeständigen Metall, beispielsweise aus Gold oder Palladium aufgebracht werden sollte. Durch Flammspritzen aufgebrachte Überzuge sind zwangläufig dicker und erreichen beispielsweise eine Dicke von 125 μπι.
Wird der Überzug beispielsweise mittels eines rutheniumhaltigen flüssigen Glanzerzeugers aufgebracht, wie er beispielsweise bei einer Reaktion eines Rutheniumhalogenids mit einem Äther anfällt, so ergibt sich bei einem einmaligen Auftragen mit anschließendem Trocknen und Glühen bei 600° C ein etwa 0,5 μπι dicker Überzug, so daß mehrere Schichten aufgetragen werden müssen, um eine größere Überzugsdicke zu erreichen.
Die Erfindung bewirkt insbesondere eine Erhöhung der Standzeit von Schneidplättchen, wie zahlreiche Versuche unter Vet wendung von Hartmetallschneidplättchen aus 83% Wolframkarbid, 12% Titankarbid und 5% Kobalt gezeigt haben. Bei diesen Versuchen unter erschwerten Bedingungen wurden die Plättchen zum Zerspanen eines Stahls mit 0,3% Kohlenstoff, 4% Nickel, 1,25% Chrom und 0.3% Molybdän verwendet, der auf 500 Hv gehärtet und angelassen worden war. Die Mehrzahl aller Versuche wurden ohne Verwendung eines Bohröls oder Kühlungsmittels durchgeführt. Der Anstellwinkel des Plättchens in bezug auf das Werkstück betrug 75°, und es wurde mit einer Plättchenkante gespant. Der Vorschub betrug 0,3 mm/U und die Schneidtiefe 0,13 mm. Als Standzeit wird die Zeit angenommen, bei der alternativ die Werkzeugspitze ausbricht, der mittlere Flankenverschleiß 0,4 mm oder ein örtlicher Flankenverschleiß 0,8 mm beträgt, oder bei der die Schneide auf einem gegebenen Durchmesser keinen sauberen Schnitt mehr lieiert.
Beispiel 1
Verschiedene Plättchen wurden elektrolytisch in einem wäßrigen Bad mit 30 g/l (NHJ3 [Ru2NCI8 (H2O)2] und 10 g/l Ammoniumsulfat bei einem mittels Sulfamatsäure auf 1,5 eingestellten pH-Wert, einer Badtemperatur von 70° C und einer Stromdichte von 1 bis 2 A/dm2 mit Ruthenium überzogen. Vor dem Eintauchen in dem Elektrolyten wurde das Hartmetall in einem alkalischen Goldcyanid-Bad mit einem dünnen Goldüberzug versehen, um eine Korrosion des
3 4
Kobalts durch den sauren Elektrolyten zu vermeiden. 13%Titankarbid und 5% Kobalt wurde entsprechend
Die Hartmetal'plättchen wurden mit Überzügen un- Beispiel 1 elektrolytisch mit einem 6 μΐη dicken Ru-
terschiedlicher Dicke versehen. Bei Überzugsdicken theniumüberzug versehen. Bei einem Zerspanungs-
von 6 und 10 μπι und einer Schnittgeschwindigkeit versuch entsprechend Beispiel 1 nut einer Schnittgevon92 m/min ergaben sich dreimal längere Standzei- 5 schwindigkeit von 61 m min besaß das Plättchen die
ten als bei nichtüberzogenen Plättchen derselben Zu- dreifache Lebensdauer eines Vergleichsplättchens
samrnenscizung. ohne Überzug.
Beispiel 2 Beispiel 4
Mehrere Schneidplättchen wurden in einem wäßri- i0 Ein Schneidwerkzeug aus Hochgeschwindigkeitseen Bad mit 10 g/l Kaliumhexachlorosmat, 15 g/l Ka- stahl mit 0,8% Kohlenstoff, 21 % Wolfram, 11 % Koliumchlorid und 60 g/l Kaliumbisulfat, dessen pH- bait, 5% Chrom, 1,5% Vanadin, 0,5% Molybdän, Wert mittels Kaiiumhydroxyd auf 1,2 bis 1,5 Resi Eisen wurde entsprechend Beispiel 1 mit einem eingestellt worden war, elektrolytisch mit Osmium 4 μίτι dicken Rutheniumüberzug versehen. Da das überzogen. Die Badlemperatur betrug 70° C, die Ka- 15 Aufbringen des Rutheniumüberzugs auf den vorerthodenstromdichte 1 bis 2 A/dm: und die Anoden- wähnten Stahl schwierig war, wurde dieser zunächst stromdichte unter 0,5 A/dm'. Um eine Korrosion des ebenso vorbehandelt wie rostfreie Stähle beim Uber-Bettungsmetalls durch den Elektrolyten zu vermei- ziehen mit Nickel. Nach dieser Vorbehandlung wurde den, wurden sämtliche Plättchen zunächst mit einem zunächst eine dünne Goldschicht aufgebracht, ehe der dünnen Goldüberzug versehen. Die Standzeit war im 20 Stahl mit Ruthenium überzogen wurde. Beim z<*rsP/*' Falle von 3 μπι dicken Osmiumüberzügen bei einer nen eines auf eine Härte von 500 Hv vergüteten Stahls Schnittgeschwindigkeit von 67 m/min dreimal besser mit einer Schnittgeschwindigkeit von 15 m/min, einem als bei Vergleichsplättchen. Vorschub von 0,25 mm/U und einer Schnittiefe von
1,3 mm ergab sich eine Standzeit, die viermal so lang Beispiel 3 25 war] w;e bej einem Vergleichswerkzeug ohne Über-
Ein Hartmetallplättchen aus 82% Wolframkarbid, zug.

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Schneidwerkzeug mit einer mindestens teilweise mit einem die Verschleißfestigkeit erhöhenden Überzug versehenen Oberfläche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens die der Schneidkante benachbarten Oberflächen mit Ruthenium und/oder Osmium überzogen sind.
2. Schneidwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es aus Hartmetall bestehr
3. Schneidwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Überzug elektrolytisch mit einer Dicke von 2 bis 10 μπι aufgebracht JSt.
DE19722225900 1971-05-28 1972-05-27 Schneidwerkzeug Expired DE2225900C3 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
GB1799271 1971-05-28
GB1799271A GB1393115A (en) 1971-05-28 1971-05-28 Cutting tools and cutting processes

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2225900A1 DE2225900A1 (de) 1972-12-14
DE2225900B2 DE2225900B2 (de) 1976-05-20
DE2225900C3 true DE2225900C3 (de) 1977-01-20

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1796175C2 (de) Hochtemperaturkorrosions- und zunderbeständige Diffusionsschutzschicht auf Gegenständen aus hochwarmfesten Legierungen auf Nickel- und/oder Kobaltbasis
DE4421144C2 (de) Beschichtetes Werkzeug mit erhöhter Standzeit
DE2341783C2 (de) Hartmetallkörper
DE2253745A1 (de) Hartmetallkoerper
CH667469A5 (de) Verfahren zum aufbringen von schutzschichten.
DE2502284C2 (de) Galvanisches Verchromungsbad und Verfahren zum galvanischen Abscheiden von Chromüberzügen unter Verwendung dieses Bades
DE3241377A1 (de) Flammspritzwerkstoff
DE2225896C2 (de) Sinterhartmetall
DE2225900C3 (de) Schneidwerkzeug
DE2254857B2 (de) Verfahren zur Herstellung von abnutzungsfesten Nickeldispersionsüberzügen
DE2601896A1 (de) Verschleissteil fuer die spanabhebende und spanlose formgebung
DE2225900B2 (de) Schneidwerkzeug
EP0909839B1 (de) Galvanische Hartchromschicht
DE2306252A1 (de) Verfahren zur herstellung von rissfreien harten chromschichten
DE69100405T2 (de) Rasterwalze mit einer gemusterten schicht in einer galvanischen deckschicht und walzkörper für eine derartige walze.
EP0651071B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Werkstücken mit verschleissfesten Überzügen
DE2313104C3 (de) Verfahren zum Aufbringen einer festhaftenden Schicht nichtmetallischer Stoffe auf einer elektrisch leitenden Unterlage
DE2261782C3 (de) Galvanische Abscheidung einer Chrom-Nickel-Eisen-Legierung
DE2263491A1 (de) Verfahren zur herstellung einer boridischen hartstoffschicht auf metallischen und nichtmetallischen substraten
DE102011053716A1 (de) Schneidwerkzeug mit Verschleißerkennungsschicht
DE1148838B (de) Verfahren zum Herstellen einer Kugelschreiberminenspitze
DE2537623C3 (de) Verfahren zum Herstellen von beschichteten Metallrohren
EP1796875A1 (de) Fokussierdüse
DE102007021390A1 (de) Mechanik-Bauteil sowie dessen Herstellungsverfahren
DE102007046410A1 (de) Gießereiwerkzeug und Verfahren zur Herstellung eines solchen Werkzeuges sowie dessen Verwendung