DE2306252A1 - Verfahren zur herstellung von rissfreien harten chromschichten - Google Patents
Verfahren zur herstellung von rissfreien harten chromschichtenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Herstellung von besonders harten und rißfreien Chromauflagen durch mechanische Aktivierung
während der elektrolytischen Abscheidung aus einem tvässrigen
Elektrolyt. Die erfindungsgemäß erhaltenen Chromüberzüge zeichnen
sich durch eine Härte von zumindest 700 VH (700VPH,,nn)
auf ■ ιυυ
aus und weisen keine Risse, sei es anfängliche Risse oder Alterungsrisse
während zumindest einem Jahr. Bei den erfindungsgemäß erhaltenen Schichten handelt es sich um Schutzschichten,
verschleißbeständige Hartmetallüberzüge oder dergleichen im Gegensatz zu rein dekorativen Anwendungen.
Die bisher bekannten Chromüberzüge als Verschleißschich-■fcen
zeigten immer ein gewisses Rißmuster. Betrachtet man derartige Überzüge unter dem Mikroskop, so schauen sie aus,
wie sonnengetrocknete Erde, d.h. es bildet eine große Anzahl an Rissen kleine Inseln von Metall. Diese Risse sind übli- ,
cherweise sichtbar in den Überzügen unmittelbar nach ihrer Bildung. Sie liegen im allgemeinen bei allen üblichen Schichten
mit einer Stärke von zumindest 3/um vor und werden voll-
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ständig entwickelt, wenn die Schichten während relativ kurzer
Zeit, ζ-,B. nicht mehr als 56 Tage, gealtert sind. Diese
Risse beruhen offensichtlich auf Zugspannungen, die sich
während der Abscheidung ausbilden.
Eißfreie weiche Chromschichten, d,h„ metallische Überzüge
mit einer Härte von maximal 6 VH (Vickers-Härte unter einer Last von 100 g) kann man üblicherweise herstellen durch
Abscheidung bei erhöhten Temperaturen im Elektrolyt enthaltend Schwefelsäure und Chromsäure in einem Verhältnis von
1 : 100 bei Arbeiten mit geringen St romdicht en=
Die bekannten Chromschichten sind also entweder weich und rißfrei oder hart und gerissen. Die harten rissigen
Chromschichten nach dem Stand der Technik bieten eine gute
Verschleißschicht, sind jedoch ungeeignet als Sciait ζ schichten für ein Substrat in z.B„ hochoxidierender Umgebung* Dies
verhindert ihre Anwendung im Rahmen hoher Arbeitstemperaturen, wo Stahl und andere Werkstoffe wie Molybdän durcli Sauerstoff
schnell korrodieren, wenn sie nicht durch entsprechende Schutzschichten daran gehindert werden«,
Die Erfindung bringt nun die Herstellung von Chromschichten,
die nicht nur rißfrei sind, sondern auch eine Härte über 700 HV haben.. Diese rißfreien "Überzüge bleiben auch
rißfrei beim Altern von zumindest einer Zeit vom 56 Tagen; "**
innerhalb der übliche Hartchromschicht en bereits zur Rißbildung
neigen. Die erfindungs gemäß en Produkte bleiben rißfrei über ein Vielfaches dieser Zeit. So kann man Überzüge
über 2 1/2 Jahre altern, ohne daß Risse auftreten.
Zu der Herstellung von derartigen Chromüberzügen wird auf
die US-Patentschrift 3 619 384 verwiesen«, Beiliegende Figur
1 zeigt eine Mikrofotographie~mit 250-facher. Vergrösserung-
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der Oberfläche von harten Chromschichten, die 16 Sekunden
cpätzt worden sind, um anhand dieses Materials die vollständig
entvfickelten Risse üblicher Hart ehr umschichten zu erläutern*
iigur 2 zeigt eine ähnliche Mikrofotographie, jedoch von
der erfindungs gemäß en Ghromschicht. Sie wurde 25 Sekunden
geätzt und zeigt eine vollständig rißfreie Oberfläche.
Wie erwähnt, haben die erfindungsgemäß erhaltenen Hartchromschichten
eine Härte von zumindest 700 HV, insbesondere
mehr als 900 HV. Sie zeigen nach dem Polieren und Ätzen eine im wesentlichen fehlerfreie Oberfläche, d.h. keine sichbaren
Rißlinien. Diese rißfreie Struktur liegt nicht nur in dünnen Schichten vor, also in der Größenordnung von 25 /um sondern
auch in Auflagen größerer Scb.ichtstärke, d.h. bis hinauf zu zumindest 0,5 mm. Untersuchungen ergaben, daß sich unter
normalen atmosphärischen Bedingungen in Zeiträumen bis etwa 2 Jahre keine Risse entwickeln und daß weiter solange gealterte
Schichten unter strengen Spannungsbeanspruchungen, z.B. Abziehen der Schichten von dem Substrat, noch immer nicht
zu einer Entwicklung von Rissen führen.
Aus den beiden Mikrofotographien gehen die wesentlichen unterschiede zwischen üblichen Hartchromschichten und den
erfindungs gemäßen Schichten hervor. Aus Figur 1 entnimmt man eine Vielzahl von sich überschneidenden Rissen quer über die
ganze Fläche. Bei einer speziellen Probe konnte eine Rißdichte in der Größenordnung von 45 Rissen je mm ermittelt werden.
In der Figur 2 fehlen andererseits vollständig Rißlinien bei
gleicher Vergrößerung, obwohl eine um mehr als 50 %ige Itzzeit
gegenüber den bekannten Materialien angewandt wurde. Beide Proben wurden mit üblichen Elektrolyten in Form von
schwefelhaltiger Chromsäure erhalten, die bekanntlich nur
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gerissene Schichten nach, dem Stande der Technik zu erbringen
vermögen« Beide Proben wurden in der gleichen Weise und "unter
gleichen Bedingungen geätzt mit Ausnahme, daß die erfindungsgemäße Fläche 9 .Sekunden langer als die bekannte Probe (16
Sekunden) geätzt wurde= Die Ätzlösung war eine Chromsäurelößung
24? g/i (33 oz=/gal»)° Die Ätzung erfolgt elektrolytisch
gegen eine Kupferkathode unter einer Spannung von 6575 Volt
und 192 Imp. Die Härte der Proben wurden nach üblicher genormter
Härteprüfung nach Vickers mit einem pyramidenförmigen
Eindruckkörper unter einer Last von 10Og ermittelt (Metals
Handbook, 8. Auflage, Band 2, Seite 471). Die der Figur 1 zu- ■
grundeliegende bekannte gerissene Chromschicht hatte eine Härte von 1 050 EY gegenüber der der Figur 2 zugrundeliegenden erfindungs gemäß en Schicht mit 964 HV0 Die Probe nach Fi-
gir 1 hatte eine Stärke von 46 /um(1?8 mil) und die erfindungsgemäße
Schicht nach Figur 2 von 132 ,um (5? 2 mil). Es ist allgemein
bekannt, daß dickere Schichten eher zur Entwicklung
von Hissen neigen als dünnere«, Zur Zeit der mikrofotographischen
Untersuchung war die erfindungsgemäße Schicht nach Figur
2 etwa 2,5 Jahre alt und war mechanisch von der Stahlunterlage,
auf der sie erzeugt worden ist, etwa 1 Woche vor der
mikrofotographischen Aufnahme abgehoben worden. Die Schicht
der Figur 1 war weniger als 2 Jahre alt und wurde im Sinne
. der Figur 2 von der Unterlage getrennt.
Die Erfindung wird an folgendem Beispiel weiter erläutert«.
Es wm?de eine Vorrichtung im Sinne der US-PS 3 619 384,
Figur 3a engewandt, und ein Stahlstab, Durchmesser 25,4 m.,
wurde mit einem Anpreßdruck von 0,07 kg/cm^ auf eine nicht
gewebte poröse mechanisch aktivierende Scheibe aus Kunstfasern gedruckt. Die Scheibe besaß einen Schleifkornüberzug
Siliciumcarbid^Körnung 600 grit„Als Bindemittel diente ein
PolyuretJaanklebero Während der elektrolytischen Abscheidung
wurde die Scheibe mit einer durchschnittlichen Geschwindig- -
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u, gemessen in der Mitte des Stabs, von rund 5 m/s gedreht.
Iier Elektrolyt war eine übliche Lösung von 3,3 g/l
Schwefelsäure und250 g/l Chromsäure (0,44 "bzw. 44 oz./gal.).
Die Plattierung erfolgte "bei 55°C während 15 Minuten. Man
erhielt an dem Stabende eine 0,132 mm starke Chromschicht. Die Härte betrug 964 HV. Eine Mikrofotographie der Oberfläche
ist inFigur 2 gezeigt.
In diesem Beispiel sind die bevorzugten Arbeitsbedingungen angegeben, jedoch kann Geschwindigkeit, Druck und Härte
des mechanischen Aktivators gegebenenfalls verändert werden.
Das Ausmaß der mechanischen Aktivierung sollte jedoch im allgemeinen nicht geringer sein als in dem Beispiel angegeben,
insbesondere sollte der Anpreßdruck nicht unter etwa 0,07 kg/cm
absinken.
Hartchromschichten, wie sie nach der Erfindung erhalten
werden können, sind geeignet für Hochtemperaturanwendungen im Eahmen einer oxidierenden Atmosphäre, insbesondere dort,
wo gleichzeitig eine Beanspruchung auf Spalling oder einer Zerstörung der Metalle vorliegt. Die erfindungsgemäßen Harten
rißfreien Chromschichten bilden eine hervorragende Schicht gegenüber· Oxidation und den damit auftretenden Problemen. Molybdän
und Molybdänlegierungen, wie sie weitgehend in der Raumfahrttechnik zur Anwendung gelangen, können erfindungsgemäß
hervorragend geschützt werden. Dies gilt aber auch für "billige Werkstoffe, wie niedergekohlte Stähle, deren Qualität für Anwendungen bei höherer Temperatur auf diese Weise
verbessert werden kann. Die erfindungsgemäßen Chromschichten
bieten auch einen gewissen chemischen Schutz. So lassen sich derartige Chromschichten für die Verlängerung der Betriebszeiten elektrischer Kontaktrollen anwenden, wie sie in hoch-,
laufenden Bandplattierungsstraßen angewandt werden. Außer der Schutzwirkung hinsichtlich Oxidation und Korrosion bieten die
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erf indungs gemäß en Überzüge Verschleißwiderstand, Erosionswiderstand und einen gewissen Schutz vor festfressen.
Der genaue Mechanismus bei der Bildung der rißfreien Hartchromschicht
nach der Erfindung ist noch nicht "bekannt= Es
kann jedoch angenommen werden, daß Kompressionskräfte,aufgebracht
durch ausreichende mechanische Aktivierung, die normalen Zugspannungen aufheben und eine offensichtlieli- spannungsfreie
oder unter Druck stehende Hart ehr omschicht ergeben«
Pat ent aaspruch
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Claims (1)
- Uli, ING F.I1ATENTtKVZlLTB8 MÜNC1IKN flO SCIIWSIOBRSTRASSiE a TElWOK (0811) 00120 Sl ΤΚΙ,κχ S 2-t 070TKLr.anAMMEl PROTECTrATEKT MOnCHKK1A-42PatentanspruchVerfahren zur Herstellung rißfreier Hart Chromüberzüge mit einer Vickers-Härte von zumindest 700 in einem Schwefelßäure Ghromsäure-Elektrolyt, dadurch -gekennzeichnet daß die Abscheidung unter gleichzeitiger mechanischer Aktivierung vorgenommen wird.81XXV309835/1085L e e r s e i t e
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