DE2225616C2 - Verfahren zur Abstands- und Schichtdickenmessung mit Hilfe von gamma-Strahlern - Google Patents
Verfahren zur Abstands- und Schichtdickenmessung mit Hilfe von gamma-StrahlernInfo
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Description
(Ey = 0,76 MeV)J86Zn(E,, = 1,11 MeV) demonstriert,
mit zunehmender Schichtdicke s (s 0, 10 und 20 cm) des Absorbers (Wasser) beobachtet werden (F i g. 1).
Bekanntlich nimmt die Wahrscheinlichkeit für die Streuung eines y-Quantes in einem Compton-Prozeß,
in dem, je nach Streuwinkel, ein Teil der Energie an den Stoßpartner abgegegben wird, mit der im Absorber
zurückgelegten Wegstrecke zu. Somit vermindert sich mit wachsender Schichtdicke für ein von der Strahlungsquelle
P emittiertes y-Quant die Wahrscheinlichkeit, ungestreut den im Abstand.? plazierten Detektor/)
zu erreichen.
Analysiert man nun die bei verschiedenen Schichtdicken aufgenommenen y-Spektren hinsichtlich des
gestreuten (Nr) und ungestreuten {Np) Anteils von
y-Quanten (Fig. 2), so läßt sich zwischen ί und
beispielsweise dem Quotienten Np/Nc (—- Q) fü^ die
verschiedenen Radionuklide eine sehr enge Korrelation nachweisen (F i g. 3). Diese kann nun, sofern Eichung
und eigentliche Messung unter identischen Bedingungen erfolgen, zur Bestimmung der gesuchten Schichtdicke
ausgenutzt werden.
Aus einem Vergleich der verschiedenen Radionuklide geht hervor, daß bei ein und demselben Absorber das
Nuklid mit der niedrigsten y-Energie die ausgeprägteste
Abhängigkeit aufweist (F i g. 4). Dies aber bedeutet für eine praktische Anwendung, daß bei einer
Bestimmung von s die höchste Genauigkeit mit Radionukliden niederer y-Energie zu erzielen ist.
Diese hängt wiederum von der statistischen Genauigkeit ab, mit der die Spektrumsanteile Np und Ne letztlich
registriert werden. Sie Icann somit aus den erhaltenen
Meßdaten direkt berechnet werden.
Eine Gegenüberstellung der verschiedenen Absorber dagegen zeigt, daß bei ein und demselben Radionuklid
(85Sr) der Absorber mit der höchsten Dichte (Glas)
die ausgeprägteste Korrelation aufweist (F i g. 5).
Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet somit, die zwischen einer Strahlungsquelle P (y-Strahler),
deren Intensität nicht bekannt zu sein braucht, und einem Detektor/) (z.B.: NaJ(Tl)-Szintillator) bestehende
Entfernung d ohne direkten Kontakt mit einer Eindetektoranlage zu messen. Ist der Zwischenraum
zwischen P und D von einem beliebigen Absorber von der Schichtdicke s erfüllt, so kann im 1. Falle
(s = d) die Schichtdicke s und damit die vorliegende
Entfernung«/ direkt ermittelt werden. Im 2. Falle (d—s — konst.; s d) wird bei bekanntem Abstand
d—s zunächst die Schichtdicke 5 erhalten, woraus d
wiederum folgt.
Die Vorzüge des beschriebenen Verfahrens liegen vor allem darin, daß:
die Messungen mit den in der Nuklearmedizin ' üblichen Nukliden (51Cr, "8Au, 131J, u. a.) durchgeführt
werden können, Besonderheiten des Zerfallsschemas daher nicht vorausgesetzt werden:
2. zwischen der gesuchten Schichtdicke λ bzw. Entfernung
d und der eigentlichen Meßgröße (ζ. Β.: Q j eine eindeutige, sehr ausgeprägte Relation besteht,
wobei die Genauigkeit der Messung vor allem durch den bei der Aktivitätszählung auftretenden
statistischen Fehler, der stets angebbar ist, bestimmt wird;
3. die Messungen mit einer '--onventionellen Eindetektoranlage,
die mit zwr Impulshöhenanalysatoren ausgestattet ist, vorgenommen werden kann. Die Schwellwerte der Diskriminatoren sind
hierbei so eingestellt (F i g. 2), daß gestreute neben ! ngestreuten Quanten simultan gezählt werden
können. An Stelle einer Dualkanalanlage kann auch ein entsprechend programmierter Vielkanalimpulshöhenanalysator
verwendet werden, der zweckmäßigerweise durch Bildung geeigneter Untergruppen beide Anteile zu unterscheiden
gestattet. Spezielle Kollimatoren werden bei den Messungen nicht benötigt. Die Bestimmung von s
bzw. d kann auch mit einer konventionellen Einkanalanlage erfolgen, sofern Np und Ne nacheinander
gemessen werden.
Das beschriebene Verfahren ist streng suf punktförmige
Strahlungsquellen in einem beliebigen Medium anwendbar. Unter Verwendung geeigneter Kollimatoren
(einfacher Parallelloch-Kollimator) kann auch die Tiefenlage radioaktiv markierter Schichten bestimmt
werden. Bei räumlich ausgedehnten .Strahlungsquellen dagegen kann aus den Meßdaten lediglich eine
durchschnittliche Größe für die vorliegende Tiefenlage erhalten werden, die, bei nicht allzu großer Ausdehnung
des Meßobjektes in i'-D-Richtung, näherungsweise der Schwerpunktslage des radioaktiv markierten
Bereiches entspricht. Homogenität der Aklivitätsspeicherung wird hierbei vorausgesetzt. Eine tomographische
Darstellung des Meßobjektes ist mit dem an£££ebenen Verfahren nicht möglich. Dagegen können
recht genaue Angaben über die durch das betreffende Organ insgesamt aufgenommene AKt;vität erhalten
werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zur Abstands- und Schichtdicken- ist, kann eine Bestimmung der durch das betreffende
messung mit Hilfe von y-Strahlern durch Ermitt- 5 Organ insgesamt aufgenommenen Aktivität nicht
lung der von den emittierten y-Quanten der Strah- oder nur in grober Näherung durchgeführt werden,
lungsquelle bis zum Detektor zurückgelegten Weg- Bei Organanomalien sind sowoh hinsichtlich der
strecke in einem beliebigen Medium, wie z. B. Luft, Aktivitätsverteilung als auch bezüglich der Urganlage
Wasser, Sand, Glas, Stahl usw., dadurch eindeutige Informationen nicht mehr zu erhalten, msge
ken η zeich net, daß die bei einem be- ίο besondere dann, wenn der Fokalbereich des verwenliebigen
Medium im y-Spektrum auftretende deten Kollimators mehr oder weniger außerhalb der
charakteristische Veränderung der Spektrums- zu messenden radioaktiv markierten Schicht liegt,
anteile hinsichtlich des ungestreuten Anteils Nv Zur Durchführung von Aktivitatsverteilungs-Mes- bzw. des gestreuten Anteils Nc der y-Quanten als sungen sind bisher insbesondere zwei Verfahren Funktion des Abstandesd bzw. der Schichtdicke s 15 bekannt:
anteile hinsichtlich des ungestreuten Anteils Nv Zur Durchführung von Aktivitatsverteilungs-Mes- bzw. des gestreuten Anteils Nc der y-Quanten als sungen sind bisher insbesondere zwei Verfahren Funktion des Abstandesd bzw. der Schichtdicke s 15 bekannt:
aufgenommen wird. j Bestimmung der Tiefenlage von Organen unter
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- Anwendung stark fokussierender Kollimatoren:
zeichnet, daß zur Bestimmung des Abstandes d 2 Ermittlung der Organlage unter Verwendung von
bzw. der Schichtdicke s der Quotient Np/Nc bzw. ' Radionukliden mit speziellen Zerfallseigenschaften
NrINp als Variable zugrunde gelegt wird. 20 (y-y-Kaskadenübergänge).
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Bestimmung des Abstandest ad 1. Kollimatoren mit eng begrenztem Fokal
bzw. der Schichtdicke λ· eine zu den Spektrums- bereich sind grundsätzlich dazu geeignet, die in einem
anteilen Np bzw. Nc bestehende beliebige mathema- beliebigen Medium auftretende dreidimensionale Akti
tische Funktion zugrunde gelegt wird (z. B.: as vitätsverteilung zu erfassen. Die Methode wird in ihrer
Np-Nc - f[s,d];Ne-Np ==■■ f[s,d]; NP/[NP\ Ne] praktischen Anwendung jedoch dadurch eingeschränkt,
- f[s, </]; Nd[Np+ Nc1 ---- f[s, </]). daß unter diesen Bedingungen die Zählausbeute stark
4. Verfahren nach Anspruch \, dad; rch gekenn- abnimmt. Umgekehrt weisen Kollimatoren mit einer
zeichnet, daß zur Bestimmung des Abstandest/ höheren Zählausbeute in der Regel eine geringere
bzw. der Schichtdicke s eine zu den, ve t der Dis- 30 Auflösung auf (S. P. T s i a 1 a s and G. J. H i η e :
kriminatoreinstellung bzw. Untergruppenaufteilung »Collimator characteristics for radioisotope scanning«,
abhängigen, den Spektrumsanteilen Np und Nc Journal of Nuclear Medicine 11, S. 100 bis 106, 1970
proportionalen Größen aNp bzw. bNe bestehende [USA]).
beliebige mathematische Funktion zugrunde gelegt ad. 2 Die Bestimmung der dreidimensionalen Akti-
wird (z. B.: aN„lbNc -= f[s,d]\ bNc/aNp = f[s,d]; 35 vitätsverteilung unter Ausnutzung von /-/-Kaskaden
aNp-bNc^- f[s,d\; bNe~aNp - f[s,d]; aNpj setzt eine mit speziellen Kollimatoren ausgerüstete
[aNp + bNc] ---- f[s, </]; bNcl[aNp + bNe] = f[s,d]), Mehrdetektoranlage voraus. Im Hinblick auf den
wobei α und b beliebige rationale Zahlen sind. relativ apparativen Aufwand sowie insbesondere wegen
des für eine Einzelbestimmung noch erheblichen Zeit-40 bedarfs konnte auch diese Methode in der praktischen
Anwendung eine größere Bedeutung bisher nicht
erlangen (H. A. K ü η k e 1 und E. U. von Weizsäcker: »Zwei neue Möglichkeiten zur In-Vivo-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abstands- Messung gammastrahlender Nuklide«, Vortrag auf der
und Schichtdickenmessung mit Hilfe von y-Strahlern 45 7. Jahrestagung der Gesellschaft für Nuklearmedizin,
durch Ermittlung der von den emittierten y-Quanten Zürich, 1969; G. S. Freedman: »Tomography
der Strahlungsquelle bis zum Detektor zurückgelegten with a gamma camera«, Journal of Nuclear Medicine
Wegstrecke in einem beliebigen Medium, wie z. B. 11, S. 602, 1970 [USA]).
Luft, Wasser, Sand, Stahl usw. Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde,
Es soll hierbei die Tiefenlage radioaktiv markierter 50 eine für den Abstand Detektor (D) — ■ Strahlungs-Bereiche
in dem betreffenden Medium bestimmt wer- quelle (P) repräsentative und eindeutige Meßgröße
den, wobei die Kenntnis der Intensität der Strahlungs- zu erhalten und eine Tiefenlokalisation mit begrenztem
quelle nicht vorausgesetzt wird. aparativem Aufwand (Eindetektoranlage) mit den in
Solche Messungen können z, B. auch an nicht oder der Nuklearmedizin gebräuchlichen Radionukliden
nur schwer zugänglichen Objekten durchgeführt 55 (z. B.: 61Cr, 198Au usw.) rasch und möglichst genau
werden und sind von besonderem Interesse auf dem durchzuführen.
Gebiet der Nuklearmedizin zur Tiefenlokalisation Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch geradioaktiv
markierter Organe bzw. Tumöre. löst, daß die bei einem beliebigen Medium im y-Spek-Die
Tiefenlokalisation von aktivitätsspeichernden trum auftretende charakteristische Veränderung der
Organen und Tumoren vermag, in Verbindung mit 60 Spektrumsanteile hinsichtlich des ungestreuten An-Kenntnissen
des anatomischen Aufbaus, dem Nuklear- teils Np bzw. des gestreuten Anteils Nc der y-Quanten
mediziner wichtige diagnostische Hinweise zu ver- als Funktion des Abstandes d bzw. der Schichtdicke s
mitteln. Solche Messungen werden dadurch notwendig, aufgenommen wird.
daß die konventionelle szintigraphische Darstellung Die Abhängigkeit der Spektrumsanteile Np bzw. Ne
von Organen und Tumoren in ihrer Aussage Ein- 65 vom Abstand d bzw. Schichtdicke s konnte unter Abschrankungen
unterliegt. So repräsentieren die hierbei nutzung der Besonderheiten der y-Spektren von
erhaltenen Meßdaten lediglich eine zweidimensionale Radionukliden nachgewiesen werden, wie sie, an Hand
Aktivitätsverteilung, wobei der Umfang der auf- von drei Beispielen (85Sr (EY = 0,51 MeV); 95Nb
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2225616A DE2225616C2 (de) | 1972-05-26 | 1972-05-26 | Verfahren zur Abstands- und Schichtdickenmessung mit Hilfe von gamma-Strahlern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2225616A DE2225616C2 (de) | 1972-05-26 | 1972-05-26 | Verfahren zur Abstands- und Schichtdickenmessung mit Hilfe von gamma-Strahlern |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2225616A1 DE2225616A1 (de) | 1973-02-22 |
DE2225616B1 DE2225616B1 (de) | 1973-02-22 |
DE2225616C2 true DE2225616C2 (de) | 1973-09-27 |
Family
ID=5845940
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE2225616A Expired DE2225616C2 (de) | 1972-05-26 | 1972-05-26 | Verfahren zur Abstands- und Schichtdickenmessung mit Hilfe von gamma-Strahlern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2225616C2 (de) |
-
1972
- 1972-05-26 DE DE2225616A patent/DE2225616C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2225616A1 (de) | 1973-02-22 |
DE2225616B1 (de) | 1973-02-22 |
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