DE2222008C3 - Düsenplatte zum Prillieren von geschmolzenem Material und Verwendung einer solchen Düsenplatte zum Prillieren von Ammoniumnitrat und/oder Harnstoff - Google Patents

Düsenplatte zum Prillieren von geschmolzenem Material und Verwendung einer solchen Düsenplatte zum Prillieren von Ammoniumnitrat und/oder Harnstoff

Info

Publication number
DE2222008C3
DE2222008C3 DE2222008A DE2222008A DE2222008C3 DE 2222008 C3 DE2222008 C3 DE 2222008C3 DE 2222008 A DE2222008 A DE 2222008A DE 2222008 A DE2222008 A DE 2222008A DE 2222008 C3 DE2222008 C3 DE 2222008C3
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
nozzle plate
prilling
ammonium nitrate
molten material
longitudinal bores
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE2222008A
Other languages
English (en)
Other versions
DE2222008B2 (de
DE2222008A1 (de
Inventor
John Kenneth Ipswich Suffolk Brandley
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Fisons Ltd
Original Assignee
Fisons Ltd
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Fisons Ltd filed Critical Fisons Ltd
Publication of DE2222008A1 publication Critical patent/DE2222008A1/de
Publication of DE2222008B2 publication Critical patent/DE2222008B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2222008C3 publication Critical patent/DE2222008C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J2/00Processes or devices for granulating materials, e.g. fertilisers in general; Rendering particulate materials free flowing in general, e.g. making them hydrophobic
    • B01J2/16Processes or devices for granulating materials, e.g. fertilisers in general; Rendering particulate materials free flowing in general, e.g. making them hydrophobic by suspending the powder material in a gas, e.g. in fluidised beds or as a falling curtain
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J2/00Processes or devices for granulating materials, e.g. fertilisers in general; Rendering particulate materials free flowing in general, e.g. making them hydrophobic
    • B01J2/02Processes or devices for granulating materials, e.g. fertilisers in general; Rendering particulate materials free flowing in general, e.g. making them hydrophobic by dividing the liquid material into drops, e.g. by spraying, and solidifying the drops
    • B01J2/04Processes or devices for granulating materials, e.g. fertilisers in general; Rendering particulate materials free flowing in general, e.g. making them hydrophobic by dividing the liquid material into drops, e.g. by spraying, and solidifying the drops in a gaseous medium

Description

Die Erfindung betrifft eine Düsenplatte zum Prillieren von geschmolzenem Material mit einer Vielzah1 von Längsbohrungen, die insbesondere durch Kapillarröhrchen gebildet werden.
Beim Prillieren werden aus geschmolzenem Material Tröpfchen gebildet, die in einem Kühlturm herabfallen, wobei sie sich verfestigen. Zweckmäßigerweise werden die Tröpfchen dadurch gebildet, daß man das geschmolzene Material durch eine Düsenplatte in der Basis eines Behälters für das geschmolzene Material strömen läßt. Als Beispiel sei verwiesen auf eine Düsenplatte der eingangs genannten Art, die in der DE-AS 12 50411 beschrieben ist, und bei der die Kapillarröhrchen auswechselbar sind. Eine ähnliche Düsenplatte beschreibt die DE-OS 14 42 900, deren Düseneinsätze auswechselbar sind.
Der Durchfluß von geschmolzenem Material durch die Düsen ist aber bei den bekannten Düsenplatten geringer, als man aufgrund theoretischer Überlegungen erwarten könnte. Prillierköpfe mit einer derartigen Düsenplatte mit Schwerkraftförderung müssen daher unterhalb der erwarteten Produktionsgeschwindigkeit betrieben werden, insbesondere zum Prillieren von Ammoniumnitrat und/oder Harnstoff.
Es wurde auch vorgeschlagen, die Innenflächen der Bohrungen in der Düsenplatte mit Silikonharzen oder Polytetrafluoräthylen zu behandeln. Jedoch haben diese Behandlungen die Produktionsgeschwindigkeit nicht verbessert, sondern bewirkt, daß die sich bildenden Tröpfchen unregelmäßig groß sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde.^eine Dusenplatte zum Prillieren von geschmolzenem Mate-.rial vorzuschlagen, die sich insbesondere zum Prillieren von Ammoniumnitrat und Harnstoff eignet und wobei der Durchfluß des geschmolzenen Materials durch die Düsenplatte beschleunigt und die Gleichförmigkeit der erzeugten Tröpfchen verbessert werden soll.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß die Innenflächen der Längsbohrungen mit Epoxyharzüberzügen versehen sind.
Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß durch diese Maßnahme die Erfindungsaufgabe gelöst wird.
Bevorzugt wird es, wenn die Außenflächen der aus der Düsenplatte nach unten vorstehenden Kapillarröhrchen und/oder die Dusenplatte mit Silikon- oder Polytetrafluoräthylenüberzügen versehen sind. Hierdurch wird das Kriechen des geschmolzenen Materials an der Düsenplatte fühlbar verringert.
Die neuartige Düsenplatte wird vorzugsweise zum Prillieren von Ammoniumnitrat und/oder Harnstoff, gegebenenfalls mit einem Gehalt bis zu 30 Gewichtsprozent Ammoniumphosphat verwendet.
Die die Düsen ausbildenden Längsbohrungen können Bohrungen in der Dusenplatte sein. Es können aber auch in Bohrungen der Düsenplatte eingesetzte Kapillarröhrchen sein. Zumindest die Innenflächen der Längsbohrungen sind mit dem Epoxyharzüberzug versehen. Es können aber auch die Kapillarröhrchen selbst, sofern diese eingesetzt werden, oder auch die gesamte Dusenplatte aus Epoxyharz bestehen.
Die Dicke der Düsenplatte liegt zwischen etwa 0,5 und 5 cm, vorzugsweise bei etwa 1 cm. Die Länge und der Durchmesser der Längsbohrungen können über einen weiten Bereich in Abhängigkeit von der Größe der Tröpfchen und dem Druck, unter dem das geschmolzene Material den Längsbohrungen zugeführt wird, variieren. Zum Prillieren mit Schwerkraftförderung wird eine Säulenhöhe an geschmolzenem Material von etwa 7,5 cm bevorzugt, wobei die Längsbohrungen einen Innendurchmesser von 0,75 bis 2 mm und eine Länge von etwa 12 bis 15 cm haben sollen. Bei diesen Parametern werden Tröpfchen mit einer Größe von etwa 2 bis 3 mm erhalten. Bevorzugt wird es, wenn die Auslässe der Längsbohrungen über die Unterseite der Dusenplatte vorstehen.
Die Anzahl und der Abstand der Längsbohrungen in der Dusenplatte hängt von der gewünschten Produktionsgeschwindigkeit ab; je größer die Anzahl der Längsbohrungen ist, desto größer ist die Produktionsgeschwindigkeit für eine bestimmte Fläche der Düsenplatte. Jedoch kann ein übermäßig kleiner Abstand der Längsbohrungen zu einer Kollision der Tröpfchen führen, weshalb es vorgezogen wird, einen Abstand von nicht weniger als 0,5 cm, z. B. 0,75 bis 2 cm, zu wählen.
Der Epoxyharzüberzug wird dadurch erhalten, daß auf die Längsbohrung ein Präpolymer aufgebracht und dann in situ gehärtet wird. Das Härten erfolgt durch Anwendung eines Katalysators und/oder eines reaktiven Härters. Es sind viele Arten von Präpolymeren und Härtungsmitteln bekannt. Für den vorliegenden Zweck werden solche ausgewählt, die zu einem Harz führen, das unter den während des Prillierens erhaltenen Bedingungen chemisch und physikalisch stabil ist. Daher sollte das Harz gegenüber dem zu prillierenden Material inert sein und eine hohe Wärmestabilität aufweisen. Vorzugsweise werden Präpolymeren verwendet, die durch Kondensation von Epichlorhydrin mit einem Bisphenol der Formel
(HO),,,-P 4-R-fr H-(OH)111,
worin η und m ganze Zahlen von 0 bis 2 bzw. 1 bis 4 bedeuten und R eine Alkylengruppe darstellt, gebildet worden sind. Vorzugsweise weist R die Formel
-CH2
oder
CH3(CH2),,-C—(CH2)„.CH3
auf, worin ρ und p' jeweils eine ganze Zahl von 0 bis 2
sind, jedoch nicht gleich sein müssen. Für den vorliegenden Zweck geeignete Bisphenole sind Diphenylolmethan, Diphenylolpropan (bekannt als Bisphenol A) und 2,2-Di-(dichlorphenylol)-propan (bekannt als Tetrachlor-bisphenol A).
Vorzugsweise werden feste Präpolymeren mit 7 bis 10 Hydroxylfunktionen verwendet, d.h. solche, die durch Kondensieren von weniger als 2 Molanteilen Epichlorhydrin pro Molanteil Bisphenol erhalten wurden. Viele geeignete Präpolymeren sind im Handel erhältlich und können als solche verwendet werden.
Die Härter sind im allgemeinen aromatische primäre oder tertiäre Amine oder Anhydride von Carbonsäuren, obwohl auch andere Härter verwendet werden können, beispielsweise Bortrifluorid, für ein besonderes Präpolymer. Typische Härter für den vorliegenden Zweck sind beispielsweise m-Phenylendiamin, 4,4'-Methylendianilin, Diaminodiphenylsulfon, Dimethylaminomethylphenol, Tri-(dimethylaminomethyl)-phenol, Phthalsäureanhydrid, Maleinsäureanhydrid und Trimellitsäureanhydrid.
Die Aufbringung der Mischung von Präpolymer und Härter und ihre Härtung in situ werden in an sich bekannter Weise durchgeführt So werden, wenn die Düsenplatte aus Stahl besteht, die Längsbohrungen zuerst gereinigt, d. h. entfettet, worauf die Mischung aus Präpolymer und Härter als Überzug (d. h. als eine Lösung in einem geeigneten Lösungsmittel, wie Methyläthylketon) auf die Längsbohrungen aufgebracht wird, der auf die Wände der Längsbohrungen aufgestrichen oder aufgesprüht und dann gehärtet wird, wonach das Lösungsmittel abgedampft wird.
Es soll dafür Sorge getragen werden, daß das Epoxyharz mit den Außenflächen der Düsen so wenig wie möglich in Berührung gelangt, da das Harz dazu beitragen kann, daß die geschmolzene Flüssigkeit während des Prillierens über die Außenfläche der Düsenplatte kriecht. Wenn ein übermäßiges Kriechen auftritt, variiert die durch jede Düse gebildete Tropfengröße, und in Extremfällen kann zwischen benachbarten Düsen eine Brückenbildung erfolgen, die zur schlechten Funktion der Verteilerplatte führt.
Die Epoxyharzschicht auf den Wänden der Bohrung ist von minimaler Dicke, abhängig von den Kosten und der adäquaten Verbesserung der Prilliergeschwindigkeit. Beispielsweise wurde gefunden, daß Schichten von 0,0025 bis 0,125mm, z.B. etwa 0,025mm Dicke zufriedenstellend sind.
Die Düsen können auch aus Kapillarröhrchen aus Epoxyharz bestehen, die in geeigneten Bohrungen in der Düsenplatte angeordnet sind. Es können auch die Düsenplatte und die Düsen zur Gänze aus Epoxyharz gebildet sein. In beiden Fällen ist es wünschenswert, das Äußere der Düsen und der Düsenplatte, wie im nachstehenden beschrieben, zu behandeln, um das Kriechen des geschmolzenen Materials während des Prillierens zu reduzieren.
Hierzu wird vorzugsweise die Außenfläche der Düsenplatte und jede Düse mit einem Überzug versehen, der durch das zu prillierende geschmolzene Material nicht leicht benetzt wird. Der Überzug wird aufgesprüht, aufgestrichen oder andersartig aufgebracht. Zumindest die Düsen sind mit einem derartigen Überzug versehen. Der Überzug kann aus einer Anzahl von geeigneten Substanzen in Abhängigkeit von dem zu prillierenden Material bestehen, beispielsweise aus fluoriertem Kohlenwasserstoffpolymer, z. B. Polytetrafluoräthylen, einer Mischung von polymeren oder keramischen Materialien, die einen fluorierten Kohlenwasserstoff enthalten, oder au:. Silikon sein. Die Verwendung eines Silikonkautschuküberzuges, z. B. Methylphenylpolysiloxan, wird besonders bevorzugt
Um das Kriechen von geschmolzenem Materia] auf den Außenflächen der Düsenplane weiter herabzusetzen, wird es vorgezogen, die Düsenöffnungen mit einen, scharfen Rand auszubilden. Dies wird zweckmäßigerweise dadurch erzielt daß die Kapillarröhrchen gegen die Öffnung zu verjüngt werden, so daß sich die Wanddicke über einen Teil oder die gesamte Länge gegen die öffnung zu progressiv vermindert Idealerweise sollte die Verjüngung so klein wie möglich sein.
Die Düsenplatte ist die Bodenplatte eines Behälters. Es wird bevorzugt, wenn der Behälter mit Mitteln versehen ist, die eine konstante Flüssigkeitssäule aus geschmolzenem Material oberhalb der Düsenplatte auirecht halten, was zur Bildung von gleichmäßig großen Tröpfchen beiträgt. Dies wird zweckmäßigerweise mittels eines Überlaufauslasses oder dergleichen erzielt Es wird auch bevorzugt, wenn die Düsenplatte mit Heizvorrichtungen versehen ist, um Wärmeverluste aus dem geschmolzenen Material an die Düsenplatte zu reduzieren. Die Heizvorrichtung ist beispielsweise eine Heizspirale, die an der Düsenplatte angebracht ist.
Die Düsenplatte ist besonders zum Prillieren von Materialien anwendbar, die Ammoniumnitrat und/oder Harnstoff enthalten. Geeignete Materialien sind beispielsweise Ammoniumnitrat/ Ammoniumphosphat Schmelzen, Mischungen von Harnstoff und Kaliumchlorid, Mischungen von Ammoniumnitrat und Ammoniumsulfat. Vorzugsweise sind die geschmolzenen Materialien homogene Flüssigkeiten und nicht Aufschlämmungen und enthalten weniger als 2 Prozent z. B. 0 bis 0.5 Gewichtsprozent Wasser. Vorzugsweise werden sie bei einer Temperatur bis zu 300C, ι B. 1 bis 100C. oberhalb ihres Schmelzpunktes prilliert. Besonders bevorzugte Materialien sind jene, die einen größeren Anteil an Harnstoff oder Ammoniumnitrat enthalten, insbesondere Schmelzen von im wesentlichen reinem Ammoniumnitrat oder Harnstoff, die gegebenenfalls bis zu 30 Gewichtsprozent Ammoniumphosphat enthalten. Wenn geschmolzenes Ammoniumnitrat allein prilliert werden soll, kann es bis zu 5 Gewichtsprozent eines internen trockenen Salzes, z. B. Magnesiumsulfat Magnesiumnitrat Magnesiumoxyd, Aluminiumsulfat oder Mischungen hiervon enthalten.
Die geschmolzenen Tröpfchen fallen im allgemeinen durch einen leeren Kühlturm herab, durch den ein Strom von Kühlgas, z. B. Luft, nach oben geleitet werden kann.
Es wird aber vorgezogen, die Tröpfchen, während sie noch geschmolzen sind, durch eine Suspension von feinen Feststoffteilchen fallen zu lassen. Die Verwendung einer derartigen Staubphase ermöglicht eine Verminderung der Höhe des Kühltumrs, z. B. von 50 m oder mehr auf etwa 5 m, falls Ammoniumnitrat prilliert werden soll. Weiterhin ist es möglich, die Eigenschaften des Endproduktes durch die Verwendung geeigneter Materialien in der Staubphase zu modifizieren, da die Tröpfchen beim Fallen aus der Staubphase Staub aufnehmen.
Beim Prillieren unter Verwendung einer Staubphase
werden Staubteilchen mit einer Größe von vorzugswei-
' se weniger als 50 Mikron in einen Gasstrom, z. B. Luft, der durch den Kühlturm nach oben strömt, eingeführt, wodurch 0,0008 bis 0,0024 g Staub pro cm3 Gas vorgesehen werden. Die Fließgeschwindigkeit des Gases durch den Turm nach oben beträgt vorzugsweise 0,3 bis 1,2, z.B. 0,5 bis 0,7m pro Sekunde, und die
Staubphase ist mindestens 1 m tief. Geeignete Pulver für den vorliegenden Verwendungszweck sind beispielsweise Fullererde; Kaolin; Attapulgit; Bentonit; Montmorillonit; Talk; Siliziumoxyd; Phosphatgestein; Magnesiumoxyd; Pyrophyllit; Salze oder Verbindungen von Kalzium, Magnesium oder Aluminium, z. B. die Oxyde, Hydroxyde, Sulfate oder Nitrate hiervon sowie Hydrate hiervon; oberflächenaktive Mittel, z. B. die Alkali- oder Erdalkalimetallsalze von langkettigen Fettsäuren, z. B. Kalziumstearat; langkettige Fettsäureamide; basische Schlacke; das zu prillierende Material oder andere Düngemittel, z. B. Kaliumchlorid, Kaliumsulfat, Kaliummetaphosphat, Ammoniumsulfat oder Mono- oder Diammoniumphosphat. Wenn gewünscht, kann eine Mischung der Materialien verwendet werden, und wenn eine Mischung von Pulvern verwendet wird, in welchem ein Pulver weniger leicht vom geschmolzenen Material benetzt wird als das andere, kann die Menge an Pulver, welches von den geschmolzenen Tröpfchen aufgenommen wird, durch Variieren der Anteile jeder Komponente der Pulvermischung variiert werden. Besonders bevorzugte Pulvermischungen für die vorliegende Verwendung sind Mischungen von Fullererde. Bentonit oder Montmorillonit (95 bis 40, vorzugsweise 85 bis 75 Gew.-Teile) mit Talk (5 bis 60, vorzugsweise 15 bis 25 Gew.-Teile) Magnesiumoxyd (5 bis 20 Gew.-Teile) mit Talk (95 bis 80 Gew.-Teile); und Phosphaigestein (50 bis 90 Gew.-Teile) mit Talk (10 bis 50 Gew.-Teile), gegebenenfalls auch mit Magnesiumoxyd (bis zu 2,5 Gew.-Teile).
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird unterhalb der Staubphase ein Wirbelbett der Feststoffteilchen, z. B. 15 bis 60 cm tief, gebildet Dieses Wirbelbett dient als Polster, in welchen die mit Pulver überzogenen, jedoch unvollständig verfestigten Tröpfchen fallen, als Kühlbett, in welchem die Tröpfchen weiter abgekühlt werden und auch als weitere Behandlung der Tröpfchen, nämlich weil die Tröpfchen gewöhnlich einen weiteren Überzug an Teilchen aus dem Wirbelbett aufnehmen. Das Wirbelbett kann daher aus jedem beliebigen der oben für die Verwendung in der Staubphase angegebenen Materialien gebildet werden, obwohl die Staubphase und das Wirbelbett nicht aus dem gleichen Material bestehen müssen; es kann auch aus Produkttröpfchen gebildet sein. Zweckmäßigerweise wird das Wirbelbett dadurch gebildet, daß ein einziges Pulver dem Kühlturm zugeführt wird, welches Pulver Teilchen verschiedener Größe, nämlich weniger als 10 bis 50 Mikron oder mehr, enthält In dem Turm entmischt sich das Pulver im Gasstrom, wobei eine untere Wirbelbettzone und eine obere Staubzone gcuiiCtCt werden.
Das Wirbelbett kann unter Verwendung eines anderen Gasstromes, als jenem, der zur Bildung der Staubphase verwendet wird, gebildet werden, in welchem Falle für das Wirbelbett eine niedrigere Gasströmungsgeschwindigkeit verwendet wird als für die Staubphase, z. B. 3 bis 12 cm pro Sekunde.
Die vorliegende Erfindung wird beispielsweise anhand der Zeichnung näher erläutert, worin F i g. 1 einen schematischen Schnitt eines PriUierkopfes mit einer Düsenplatte gemäß der Erfindung und Fig.2 einen schematischen Schnitt einer der Längsbohrungen mit einer Ansicht der Überzüge der Düsenoberflächen in vergrößerter Form zeigt
Der Prillierkopf weist einen mit Stahlwänden versehenen zylindrischen Behälter 1 mit einem Dampfmantel 2, einem Einlaß 3 für das zu prillierende Material, einem Auslaß 4 für überschüssiges Material und einen Deckel 5 auf. An der Basis des Behälters 1 ist eine Innenschulter vorgesehen, in die eine Düsenplatte 6 eingesetzt ist. Die Düsenplatte 6 ist mit einer Vielzahl von Längsbohrungen 7 versehen, deren Konstruktion deutlicher in Fig.2 gezeigt ist. Die Außenfläche der Düsenplatte 6 ist mit einer wärmeleitenden Schicht 8 versehen. An ihrer Innenfläche weist die Düsenplatte 6 eine ringförmige Wand 9 auf, die sich in einem Abstand von der Seitenwand des Behalten; 1 befindet und konzentrisch ist. Die Wand 9 bildet einen Innenbehälter innerhalb des Behälters 1 aus, dem vom Einlaß 3 her geschmolzenes Material für die Düsen in der Düsenplatte 6 zugeführt wird. Überschüssiges zugeführtes Material fließt über die Wand 9 und durch den Auslaß 4 hinaus. Die Höhe der Wand 9 reguliert daher die Säule der geschmolzenen Flüssigkeil oberhalb der Düsen 7 in der Platte 6. Im Innenbehälter ist eine Dampfrohrspirale 10 vorgesehen.
Der Prillierkopf ist an der Spitze eines herkömmlichen Prillierturmes angeordnet.
Wie aus Fig.2 ersichtlich ist, sind die die Düsen ausbildenden Längsbohrungen 7 in der Düsenplatte 6 Kapillarröhrchen 11, weiche durch die Düsenplatte 6 hindurchgehen. Das Innere des Kapillarröhrchens 11 ist mit einem Überzug 12 aus einer Mischung eines Epoxypräpolymers mit einem Härter, gelöst in Methyläthylketon, überzogen. Die Mischung wird durch Erhitzen in situ gehärtet Die Außenfläche, die sich infolge einer Verringerung der Wandstärke des Kapillarröhrchens 11 von der Düsenplatte zur Rohröffnung verjüngt, ist mit einem Silikonüberzug 13 versehen. Der Rand 14 der öffnung des Kapillarröhrchens 11 ist wegen der Verjüngung des Rohres scharf.
Die Außenfläche der Düsenplatte 6 ist mit einem Überzug 15 aus Silikon versehen. Bei einer anderen Ausführungsform der Düsenplatte besteht diese aus Polytetrafluoräthylen, in welchem Fall der Überzug 15 nicht erforderlich ist Gemäß einer weiteren Ausführungsform bestehen die Düsenplatte 6 und die Längsbohrungen 7 aus einem Epoxyharz, in welchem Fall der Überzug 12 entfällt
Bei der Verwendung wird Dampf durch den Dampfmantel 2 und die Spirale 10 geleitet, um den Prillierkopf und die Düsenplatte zu erwärmen. Geschmolzenes Ammoniumnitrat wird über den Einlaß 3 dem Innenbehälter zugeführt, füllt diesen, fließt über die Wand 9 und schließlich durch den Auslaß 4 wieder heraus, wonach es dem Kreislauf wieder zugeführt
so werden kann. Geschmolzenes Material im Innenbehälter fließt auch durch die Längsbohrungen 7 und bildet einen Strom von Tröpfchen.
Beispiel 1
Eine Düsenplatte aus Weichstahl mit Düsen aus rostfreiem Stahl wurde in der Anordnung gemäß F i g. 1 verwendet, um Ammoniumnitrat bei 175° C zu prillieren.
Bei einem vorhergehenden Versuch blieben die
Längsbohrangen unbehandelt, und die maximale Prilliergeschwindigkeit unter Anwendung von Schwerkraftförderung mit einer Säule von 7 cm geschmolzenen Materials oberhalb der Düsen betrug 1,2 kg Ammoniumnitrat pro Minute. Vergleichsweise wurden die Düsenplatte und die Düsen gereinigt und in einem weiteren Versuch unter identischen Bedingungen wieder verwendet, mit der Ausnahme, daß in diesem Fall die Längsbohrungen der Düsen mit einem Epoxyharz überzogen worden waren. Die Prillierge-
schwindigkeit betrug 1,8 kg Ammoniumnitrat pro Minute.
Beispiel 2
Ein Prillierkopf wurde im wesentlichen, wie in F i g. 1 gezeigt, konstruiert und an der Spitze eines 5 m hohen Prillierturmes mit einem Durchmesser von 3 m angebracht. Eine Mischung von Talk und Fullererde (Gewichtsverhältnis 20 : 80, 100 Prozent weniger als 50 Mikron) enthaltende Luft wurde durch den Turm nach oben mit einer Geschwindigkeit von 0,5 bis 0,7 m pro Sekunde geblasen, um ein Wirbelbett gröberer Teilchen etwa 1,5 m tief an der Basis des Turmes und eine Staubzone mit 0,0016 g Staub pro ml Gas in den oberen 3,5 m des Turmes zu bilden. Der Gasstrom verließt den Oberteil des Turmes durch eine Seitenöffnung und
wurde zu einem Staubsammler geleitet, wo der Staub zur Rückführung entfernt wurde, ehe das Gas in die Atmosphäre ausströmt.
Die Längsbohrungen in der Düsenplatte waren Kapillarröhrchen aus rostfreiem Stahl mit einer Länge von 1,27 cm und einem Innendurchmesser von 0,81 mm.
Ammoniumnitrat (99,6% NH4NO3) wurde durch die Längsbohrungen bei 1750C mit einer Säule von 7 cm oberhalb der Bohrungen in den mit Pulver gefüllten Turm prilliert. In einem Fall waren die Längsbohrungen unbehandelt, in einem zweiten Fall waren die Längsbohrungen mit einem Silikon behandelt und in einem dritten Fall waren die Längsbohrungen mit einem Epoxyharz behandelt. Die mittlere Produktionsgeschwindigkeit über Stunden hinweg betrug in jedem Fall 10, 7 beziehungsweise 5 g pro Minute und Düse.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Düsenplatte zum Prillieren von geschmolzenem Material mit einer Vielzahl von Längsbohrungen, die insbesondere durch Kapillarröhrchen gebildet werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenflächen der Längsbohrungen (7) mit Epoxyharzüberzügen versehen sind.
2. Düsenplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenflächen der aus der Düsenplatte (6) nach unten vorstehenden Kapillarröhrchen (11) und/oder die Düsenplaue (6) mit Silikon- oder Polytetrafluoräthylenüberzügen versehen sind.
3. Verwendung der Düsenplatte nach Anspruch 1 oder 2 zum Prillieren von Ammoniumnitrat und/ oder Harnstoff, gegebenenfalls mit einem Gehalt bis zu 30 Gewichtsprozent Ammoniumphosphat.
DE2222008A 1971-05-08 1972-05-05 Düsenplatte zum Prillieren von geschmolzenem Material und Verwendung einer solchen Düsenplatte zum Prillieren von Ammoniumnitrat und/oder Harnstoff Expired DE2222008C3 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
GB1389371*[A GB1389821A (en) 1971-05-08 1971-05-08 Prilling

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2222008A1 DE2222008A1 (de) 1972-11-16
DE2222008B2 DE2222008B2 (de) 1980-10-30
DE2222008C3 true DE2222008C3 (de) 1981-08-13

Family

ID=10031295

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE2222008A Expired DE2222008C3 (de) 1971-05-08 1972-05-05 Düsenplatte zum Prillieren von geschmolzenem Material und Verwendung einer solchen Düsenplatte zum Prillieren von Ammoniumnitrat und/oder Harnstoff

Country Status (16)

Country Link
JP (1) JPS5522137B1 (de)
AT (1) AT326619B (de)
AU (1) AU475546B2 (de)
BE (1) BE782863A (de)
BR (1) BR7202845D0 (de)
CA (1) CA1000017A (de)
DE (1) DE2222008C3 (de)
DK (1) DK130918B (de)
ES (1) ES402465A1 (de)
FR (1) FR2137516B1 (de)
GB (1) GB1389821A (de)
IL (1) IL39197A (de)
IT (1) IT955299B (de)
NL (1) NL7206227A (de)
SE (1) SE373755B (de)
ZA (1) ZA722402B (de)

Families Citing this family (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CA1241797A (en) * 1983-03-22 1988-09-06 Teruhiko Sugimori Method for coagulation of polymer latices and extruder therefor
GB8608820D0 (en) * 1986-04-11 1986-05-14 Russel D B Masterbatch production
US5514307A (en) * 1992-10-13 1996-05-07 Laroche Industries, Inc. Process for the reducing emissions during prilling of material such as ammonium nitrate
DE102007061408A1 (de) * 2007-12-11 2009-06-18 Sandvik Materials Technology Deutschland Gmbh Verfahren und Tropfenformer zum Herstellen von Pastillen sowie Verfahren zum Herstellen eines schwefelhaltigen Düngers

Family Cites Families (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1250411B (de) * 1967-09-21 Chicago Bridge &. Iron Company Oak Brook 111 (V St A) Vorrichtung zum Herstellen von Prills
DE1442900B2 (de) * 1964-12-04 1971-05-13 Siemens AG, 1000 Berlin u 8000 München Verfahren und Vorrichtung zum Her stellen von kugelförmigen Teilchen aus hoch temperaturfestem Material

Also Published As

Publication number Publication date
FR2137516B1 (de) 1978-05-26
ZA722402B (en) 1973-02-28
BE782863A (fr) 1972-10-30
SE373755B (de) 1975-02-17
ES402465A1 (es) 1976-01-01
DE2222008B2 (de) 1980-10-30
NL7206227A (de) 1972-11-10
IT955299B (it) 1973-09-29
DE2222008A1 (de) 1972-11-16
IL39197A (en) 1975-02-10
ATA374172A (de) 1975-03-15
IL39197A0 (en) 1972-06-28
AU475546B2 (en) 1976-08-26
DK130918B (da) 1975-05-05
AT326619B (de) 1975-12-29
AU4184272A (en) 1973-11-08
GB1389821A (en) 1975-04-09
DK130918C (de) 1975-10-06
JPS5522137B1 (de) 1980-06-14
BR7202845D0 (pt) 1974-01-22
FR2137516A1 (de) 1972-12-29
CA1000017A (en) 1976-11-23

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2643058C2 (de)
DE3043428C2 (de) Verfahren zur Herstellung eines Granulats und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
DE2504932A1 (de) Fluidduese mit stirnflaechenreinigung
DD212750A5 (de) Verfahren zur gewinnung der fuehlbaren waerme von schlacke sowie einrichtung zur durchfuehrung des verfahrens
DE2222008C3 (de) Düsenplatte zum Prillieren von geschmolzenem Material und Verwendung einer solchen Düsenplatte zum Prillieren von Ammoniumnitrat und/oder Harnstoff
DE2555715A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur pulverherstellung durch verspruehen eines geschmolzenen materials
DE2533328C2 (de) Granulierverfahren für die Herstellung von stickstoffhaltigen Düngemitteln
DE2759205B2 (de) Schlackengranulier- und Kühlanlage
EP0436140B1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Kühlung einer pulverförmigen Substanz
DE1668856C3 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung einer kleiner als 1,O Gewichtsprozent Wasser enthaltenden Harnstoffschmelze
DE2910074A1 (de) Vorrichtung zum inberuehrungbringen von in verschiedenen phasen befindlichen substanzen
DE2529100A1 (de) Prillverfahren
DE3124200C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Schwefel in Granulatform
DE2518848A1 (de) Prillierverfahren und vorrichtung zu dessen durchfuehrung
DE2057862C3 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Metallpulvers
DE2527630C3 (de) Röhrenwärmeaustauscher
DE2331390B2 (de) Vorrichtung zum Ablöschen von durch diese gesaugten Verbrennungsgasen aus einem Abfallverbrennungsofen
DE2616828B2 (de) Wirbelschichtbehaelter
DE19545843C1 (de) Verfahren zum nachträglichen Beschichten von Stoffaustauschpackungen aus Borosilicatglas
DE8206204U1 (de) Vorrichtung zur Herstellung von Gelteilchen
DE3318652C2 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Kristallisieren von Stoffen aus ihrer Schmelze
DE2506152A1 (de) Prillverfahren
DE1442778B2 (de) Verfahren und vorrichtung zur herstellung kugelfoermiger hydrogelteilchen
DE1900329A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Zerteilung fliessfaehiger Massen in Koerner
DE1292602B (de) Hydraulischer Strahldrehbohrkopf fuer harte Gesteinsformationen

Legal Events

Date Code Title Description
OD Request for examination
C3 Grant after two publication steps (3rd publication)
8339 Ceased/non-payment of the annual fee