DE2222008C3 - Düsenplatte zum Prillieren von geschmolzenem Material und Verwendung einer solchen Düsenplatte zum Prillieren von Ammoniumnitrat und/oder Harnstoff - Google Patents
Düsenplatte zum Prillieren von geschmolzenem Material und Verwendung einer solchen Düsenplatte zum Prillieren von Ammoniumnitrat und/oder HarnstoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Düsenplatte zum Prillieren von geschmolzenem Material mit einer Vielzah1 von
Längsbohrungen, die insbesondere durch Kapillarröhrchen gebildet werden.
Beim Prillieren werden aus geschmolzenem Material Tröpfchen gebildet, die in einem Kühlturm herabfallen,
wobei sie sich verfestigen. Zweckmäßigerweise werden die Tröpfchen dadurch gebildet, daß man das geschmolzene
Material durch eine Düsenplatte in der Basis eines Behälters für das geschmolzene Material strömen läßt.
Als Beispiel sei verwiesen auf eine Düsenplatte der eingangs genannten Art, die in der DE-AS 12 50411
beschrieben ist, und bei der die Kapillarröhrchen auswechselbar sind. Eine ähnliche Düsenplatte beschreibt
die DE-OS 14 42 900, deren Düseneinsätze auswechselbar sind.
Der Durchfluß von geschmolzenem Material durch die Düsen ist aber bei den bekannten Düsenplatten
geringer, als man aufgrund theoretischer Überlegungen erwarten könnte. Prillierköpfe mit einer derartigen
Düsenplatte mit Schwerkraftförderung müssen daher unterhalb der erwarteten Produktionsgeschwindigkeit
betrieben werden, insbesondere zum Prillieren von Ammoniumnitrat und/oder Harnstoff.
Es wurde auch vorgeschlagen, die Innenflächen der Bohrungen in der Düsenplatte mit Silikonharzen oder
Polytetrafluoräthylen zu behandeln. Jedoch haben diese Behandlungen die Produktionsgeschwindigkeit nicht
verbessert, sondern bewirkt, daß die sich bildenden Tröpfchen unregelmäßig groß sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde.^eine
Dusenplatte zum Prillieren von geschmolzenem Mate-.rial vorzuschlagen, die sich insbesondere zum Prillieren
von Ammoniumnitrat und Harnstoff eignet und wobei der Durchfluß des geschmolzenen Materials durch die
Düsenplatte beschleunigt und die Gleichförmigkeit der erzeugten Tröpfchen verbessert werden soll.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß die Innenflächen der Längsbohrungen
mit Epoxyharzüberzügen versehen sind.
Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß durch diese Maßnahme die Erfindungsaufgabe gelöst wird.
Bevorzugt wird es, wenn die Außenflächen der aus der Düsenplatte nach unten vorstehenden Kapillarröhrchen
und/oder die Dusenplatte mit Silikon- oder Polytetrafluoräthylenüberzügen versehen sind. Hierdurch
wird das Kriechen des geschmolzenen Materials an der Düsenplatte fühlbar verringert.
Die neuartige Düsenplatte wird vorzugsweise zum Prillieren von Ammoniumnitrat und/oder Harnstoff,
gegebenenfalls mit einem Gehalt bis zu 30 Gewichtsprozent Ammoniumphosphat verwendet.
Die die Düsen ausbildenden Längsbohrungen können Bohrungen in der Dusenplatte sein. Es können aber auch
in Bohrungen der Düsenplatte eingesetzte Kapillarröhrchen sein. Zumindest die Innenflächen der Längsbohrungen
sind mit dem Epoxyharzüberzug versehen. Es können aber auch die Kapillarröhrchen selbst, sofern
diese eingesetzt werden, oder auch die gesamte Dusenplatte aus Epoxyharz bestehen.
Die Dicke der Düsenplatte liegt zwischen etwa 0,5 und 5 cm, vorzugsweise bei etwa 1 cm. Die Länge und
der Durchmesser der Längsbohrungen können über einen weiten Bereich in Abhängigkeit von der Größe
der Tröpfchen und dem Druck, unter dem das geschmolzene Material den Längsbohrungen zugeführt
wird, variieren. Zum Prillieren mit Schwerkraftförderung wird eine Säulenhöhe an geschmolzenem Material
von etwa 7,5 cm bevorzugt, wobei die Längsbohrungen einen Innendurchmesser von 0,75 bis 2 mm und eine
Länge von etwa 12 bis 15 cm haben sollen. Bei diesen Parametern werden Tröpfchen mit einer Größe von
etwa 2 bis 3 mm erhalten. Bevorzugt wird es, wenn die Auslässe der Längsbohrungen über die Unterseite der
Dusenplatte vorstehen.
Die Anzahl und der Abstand der Längsbohrungen in der Dusenplatte hängt von der gewünschten Produktionsgeschwindigkeit
ab; je größer die Anzahl der Längsbohrungen ist, desto größer ist die Produktionsgeschwindigkeit
für eine bestimmte Fläche der Düsenplatte. Jedoch kann ein übermäßig kleiner Abstand der
Längsbohrungen zu einer Kollision der Tröpfchen führen, weshalb es vorgezogen wird, einen Abstand von
nicht weniger als 0,5 cm, z. B. 0,75 bis 2 cm, zu wählen.
Der Epoxyharzüberzug wird dadurch erhalten, daß auf die Längsbohrung ein Präpolymer aufgebracht und
dann in situ gehärtet wird. Das Härten erfolgt durch Anwendung eines Katalysators und/oder eines reaktiven
Härters. Es sind viele Arten von Präpolymeren und Härtungsmitteln bekannt. Für den vorliegenden Zweck
werden solche ausgewählt, die zu einem Harz führen, das unter den während des Prillierens erhaltenen
Bedingungen chemisch und physikalisch stabil ist. Daher sollte das Harz gegenüber dem zu prillierenden
Material inert sein und eine hohe Wärmestabilität aufweisen. Vorzugsweise werden Präpolymeren verwendet,
die durch Kondensation von Epichlorhydrin mit einem Bisphenol der Formel
(HO),,,-P 4-R-fr H-(OH)111,
worin η und m ganze Zahlen von 0 bis 2 bzw. 1 bis 4
bedeuten und R eine Alkylengruppe darstellt, gebildet worden sind. Vorzugsweise weist R die Formel
-CH2
oder
CH3(CH2),,-C—(CH2)„.CH3
auf, worin ρ und p' jeweils eine ganze Zahl von 0 bis 2
auf, worin ρ und p' jeweils eine ganze Zahl von 0 bis 2
sind, jedoch nicht gleich sein müssen. Für den vorliegenden Zweck geeignete Bisphenole sind Diphenylolmethan,
Diphenylolpropan (bekannt als Bisphenol A) und 2,2-Di-(dichlorphenylol)-propan (bekannt als
Tetrachlor-bisphenol A).
Vorzugsweise werden feste Präpolymeren mit 7 bis 10 Hydroxylfunktionen verwendet, d.h. solche, die
durch Kondensieren von weniger als 2 Molanteilen Epichlorhydrin pro Molanteil Bisphenol erhalten
wurden. Viele geeignete Präpolymeren sind im Handel erhältlich und können als solche verwendet werden.
Die Härter sind im allgemeinen aromatische primäre oder tertiäre Amine oder Anhydride von Carbonsäuren,
obwohl auch andere Härter verwendet werden können, beispielsweise Bortrifluorid, für ein besonderes Präpolymer.
Typische Härter für den vorliegenden Zweck sind beispielsweise m-Phenylendiamin, 4,4'-Methylendianilin,
Diaminodiphenylsulfon, Dimethylaminomethylphenol, Tri-(dimethylaminomethyl)-phenol, Phthalsäureanhydrid,
Maleinsäureanhydrid und Trimellitsäureanhydrid.
Die Aufbringung der Mischung von Präpolymer und Härter und ihre Härtung in situ werden in an sich
bekannter Weise durchgeführt So werden, wenn die Düsenplatte aus Stahl besteht, die Längsbohrungen
zuerst gereinigt, d. h. entfettet, worauf die Mischung aus Präpolymer und Härter als Überzug (d. h. als eine
Lösung in einem geeigneten Lösungsmittel, wie Methyläthylketon) auf die Längsbohrungen aufgebracht
wird, der auf die Wände der Längsbohrungen aufgestrichen oder aufgesprüht und dann gehärtet wird,
wonach das Lösungsmittel abgedampft wird.
Es soll dafür Sorge getragen werden, daß das Epoxyharz mit den Außenflächen der Düsen so wenig
wie möglich in Berührung gelangt, da das Harz dazu beitragen kann, daß die geschmolzene Flüssigkeit
während des Prillierens über die Außenfläche der Düsenplatte kriecht. Wenn ein übermäßiges Kriechen
auftritt, variiert die durch jede Düse gebildete Tropfengröße, und in Extremfällen kann zwischen
benachbarten Düsen eine Brückenbildung erfolgen, die zur schlechten Funktion der Verteilerplatte führt.
Die Epoxyharzschicht auf den Wänden der Bohrung ist von minimaler Dicke, abhängig von den Kosten und
der adäquaten Verbesserung der Prilliergeschwindigkeit. Beispielsweise wurde gefunden, daß Schichten von
0,0025 bis 0,125mm, z.B. etwa 0,025mm Dicke
zufriedenstellend sind.
Die Düsen können auch aus Kapillarröhrchen aus Epoxyharz bestehen, die in geeigneten Bohrungen in
der Düsenplatte angeordnet sind. Es können auch die Düsenplatte und die Düsen zur Gänze aus Epoxyharz
gebildet sein. In beiden Fällen ist es wünschenswert, das Äußere der Düsen und der Düsenplatte, wie im
nachstehenden beschrieben, zu behandeln, um das Kriechen des geschmolzenen Materials während des
Prillierens zu reduzieren.
Hierzu wird vorzugsweise die Außenfläche der Düsenplatte und jede Düse mit einem Überzug
versehen, der durch das zu prillierende geschmolzene Material nicht leicht benetzt wird. Der Überzug wird
aufgesprüht, aufgestrichen oder andersartig aufgebracht. Zumindest die Düsen sind mit einem derartigen
Überzug versehen. Der Überzug kann aus einer Anzahl von geeigneten Substanzen in Abhängigkeit von dem zu
prillierenden Material bestehen, beispielsweise aus fluoriertem Kohlenwasserstoffpolymer, z. B. Polytetrafluoräthylen,
einer Mischung von polymeren oder keramischen Materialien, die einen fluorierten Kohlenwasserstoff
enthalten, oder au:. Silikon sein. Die Verwendung eines Silikonkautschuküberzuges, z. B.
Methylphenylpolysiloxan, wird besonders bevorzugt
Um das Kriechen von geschmolzenem Materia] auf den Außenflächen der Düsenplane weiter herabzusetzen,
wird es vorgezogen, die Düsenöffnungen mit einen, scharfen Rand auszubilden. Dies wird zweckmäßigerweise
dadurch erzielt daß die Kapillarröhrchen gegen die Öffnung zu verjüngt werden, so daß sich die
Wanddicke über einen Teil oder die gesamte Länge gegen die öffnung zu progressiv vermindert Idealerweise
sollte die Verjüngung so klein wie möglich sein.
Die Düsenplatte ist die Bodenplatte eines Behälters. Es wird bevorzugt, wenn der Behälter mit Mitteln
versehen ist, die eine konstante Flüssigkeitssäule aus geschmolzenem Material oberhalb der Düsenplatte
auirecht halten, was zur Bildung von gleichmäßig großen Tröpfchen beiträgt. Dies wird zweckmäßigerweise
mittels eines Überlaufauslasses oder dergleichen erzielt Es wird auch bevorzugt, wenn die Düsenplatte
mit Heizvorrichtungen versehen ist, um Wärmeverluste aus dem geschmolzenen Material an die Düsenplatte zu
reduzieren. Die Heizvorrichtung ist beispielsweise eine Heizspirale, die an der Düsenplatte angebracht ist.
Die Düsenplatte ist besonders zum Prillieren von Materialien anwendbar, die Ammoniumnitrat und/oder
Harnstoff enthalten. Geeignete Materialien sind beispielsweise Ammoniumnitrat/ Ammoniumphosphat Schmelzen,
Mischungen von Harnstoff und Kaliumchlorid, Mischungen von Ammoniumnitrat und Ammoniumsulfat.
Vorzugsweise sind die geschmolzenen Materialien homogene Flüssigkeiten und nicht Aufschlämmungen
und enthalten weniger als 2 Prozent z. B. 0 bis 0.5 Gewichtsprozent Wasser. Vorzugsweise werden sie bei
einer Temperatur bis zu 300C, ι B. 1 bis 100C. oberhalb
ihres Schmelzpunktes prilliert. Besonders bevorzugte Materialien sind jene, die einen größeren Anteil an
Harnstoff oder Ammoniumnitrat enthalten, insbesondere Schmelzen von im wesentlichen reinem Ammoniumnitrat
oder Harnstoff, die gegebenenfalls bis zu 30 Gewichtsprozent Ammoniumphosphat enthalten.
Wenn geschmolzenes Ammoniumnitrat allein prilliert werden soll, kann es bis zu 5 Gewichtsprozent eines
internen trockenen Salzes, z. B. Magnesiumsulfat Magnesiumnitrat Magnesiumoxyd, Aluminiumsulfat
oder Mischungen hiervon enthalten.
Die geschmolzenen Tröpfchen fallen im allgemeinen durch einen leeren Kühlturm herab, durch den ein Strom
von Kühlgas, z. B. Luft, nach oben geleitet werden kann.
Es wird aber vorgezogen, die Tröpfchen, während sie noch geschmolzen sind, durch eine Suspension von
feinen Feststoffteilchen fallen zu lassen. Die Verwendung einer derartigen Staubphase ermöglicht eine
Verminderung der Höhe des Kühltumrs, z. B. von 50 m oder mehr auf etwa 5 m, falls Ammoniumnitrat prilliert
werden soll. Weiterhin ist es möglich, die Eigenschaften des Endproduktes durch die Verwendung geeigneter
Materialien in der Staubphase zu modifizieren, da die Tröpfchen beim Fallen aus der Staubphase Staub
aufnehmen.
Beim Prillieren unter Verwendung einer Staubphase
werden Staubteilchen mit einer Größe von vorzugswei-
' se weniger als 50 Mikron in einen Gasstrom, z. B. Luft,
der durch den Kühlturm nach oben strömt, eingeführt, wodurch 0,0008 bis 0,0024 g Staub pro cm3 Gas
vorgesehen werden. Die Fließgeschwindigkeit des Gases durch den Turm nach oben beträgt vorzugsweise
0,3 bis 1,2, z.B. 0,5 bis 0,7m pro Sekunde, und die
Staubphase ist mindestens 1 m tief. Geeignete Pulver für den vorliegenden Verwendungszweck sind beispielsweise
Fullererde; Kaolin; Attapulgit; Bentonit; Montmorillonit; Talk; Siliziumoxyd; Phosphatgestein; Magnesiumoxyd;
Pyrophyllit; Salze oder Verbindungen von Kalzium, Magnesium oder Aluminium, z. B. die
Oxyde, Hydroxyde, Sulfate oder Nitrate hiervon sowie Hydrate hiervon; oberflächenaktive Mittel, z. B. die
Alkali- oder Erdalkalimetallsalze von langkettigen Fettsäuren, z. B. Kalziumstearat; langkettige Fettsäureamide;
basische Schlacke; das zu prillierende Material oder andere Düngemittel, z. B. Kaliumchlorid, Kaliumsulfat,
Kaliummetaphosphat, Ammoniumsulfat oder Mono- oder Diammoniumphosphat. Wenn gewünscht,
kann eine Mischung der Materialien verwendet werden, und wenn eine Mischung von Pulvern verwendet wird,
in welchem ein Pulver weniger leicht vom geschmolzenen Material benetzt wird als das andere, kann die
Menge an Pulver, welches von den geschmolzenen Tröpfchen aufgenommen wird, durch Variieren der
Anteile jeder Komponente der Pulvermischung variiert werden. Besonders bevorzugte Pulvermischungen für
die vorliegende Verwendung sind Mischungen von Fullererde. Bentonit oder Montmorillonit (95 bis 40,
vorzugsweise 85 bis 75 Gew.-Teile) mit Talk (5 bis 60, vorzugsweise 15 bis 25 Gew.-Teile) Magnesiumoxyd (5
bis 20 Gew.-Teile) mit Talk (95 bis 80 Gew.-Teile); und Phosphaigestein (50 bis 90 Gew.-Teile) mit Talk (10 bis
50 Gew.-Teile), gegebenenfalls auch mit Magnesiumoxyd (bis zu 2,5 Gew.-Teile).
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird unterhalb der Staubphase ein Wirbelbett der
Feststoffteilchen, z. B. 15 bis 60 cm tief, gebildet Dieses Wirbelbett dient als Polster, in welchen die mit Pulver
überzogenen, jedoch unvollständig verfestigten Tröpfchen fallen, als Kühlbett, in welchem die Tröpfchen
weiter abgekühlt werden und auch als weitere Behandlung der Tröpfchen, nämlich weil die Tröpfchen
gewöhnlich einen weiteren Überzug an Teilchen aus dem Wirbelbett aufnehmen. Das Wirbelbett kann daher
aus jedem beliebigen der oben für die Verwendung in der Staubphase angegebenen Materialien gebildet
werden, obwohl die Staubphase und das Wirbelbett nicht aus dem gleichen Material bestehen müssen; es
kann auch aus Produkttröpfchen gebildet sein. Zweckmäßigerweise wird das Wirbelbett dadurch gebildet,
daß ein einziges Pulver dem Kühlturm zugeführt wird, welches Pulver Teilchen verschiedener Größe, nämlich
weniger als 10 bis 50 Mikron oder mehr, enthält In dem
Turm entmischt sich das Pulver im Gasstrom, wobei eine untere Wirbelbettzone und eine obere Staubzone
gcuiiCtCt werden.
Das Wirbelbett kann unter Verwendung eines anderen Gasstromes, als jenem, der zur Bildung der
Staubphase verwendet wird, gebildet werden, in welchem Falle für das Wirbelbett eine niedrigere
Gasströmungsgeschwindigkeit verwendet wird als für die Staubphase, z. B. 3 bis 12 cm pro Sekunde.
Die vorliegende Erfindung wird beispielsweise anhand der Zeichnung näher erläutert, worin F i g. 1
einen schematischen Schnitt eines PriUierkopfes mit einer Düsenplatte gemäß der Erfindung und Fig.2
einen schematischen Schnitt einer der Längsbohrungen mit einer Ansicht der Überzüge der Düsenoberflächen
in vergrößerter Form zeigt
Der Prillierkopf weist einen mit Stahlwänden versehenen zylindrischen Behälter 1 mit einem Dampfmantel
2, einem Einlaß 3 für das zu prillierende Material, einem Auslaß 4 für überschüssiges Material und einen
Deckel 5 auf. An der Basis des Behälters 1 ist eine Innenschulter vorgesehen, in die eine Düsenplatte 6
eingesetzt ist. Die Düsenplatte 6 ist mit einer Vielzahl von Längsbohrungen 7 versehen, deren Konstruktion
deutlicher in Fig.2 gezeigt ist. Die Außenfläche der
Düsenplatte 6 ist mit einer wärmeleitenden Schicht 8 versehen. An ihrer Innenfläche weist die Düsenplatte 6
eine ringförmige Wand 9 auf, die sich in einem Abstand von der Seitenwand des Behalten; 1 befindet und
konzentrisch ist. Die Wand 9 bildet einen Innenbehälter innerhalb des Behälters 1 aus, dem vom Einlaß 3 her
geschmolzenes Material für die Düsen in der Düsenplatte 6 zugeführt wird. Überschüssiges zugeführtes
Material fließt über die Wand 9 und durch den Auslaß 4 hinaus. Die Höhe der Wand 9 reguliert daher die Säule
der geschmolzenen Flüssigkeil oberhalb der Düsen 7 in der Platte 6. Im Innenbehälter ist eine Dampfrohrspirale
10 vorgesehen.
Der Prillierkopf ist an der Spitze eines herkömmlichen Prillierturmes angeordnet.
Wie aus Fig.2 ersichtlich ist, sind die die Düsen
ausbildenden Längsbohrungen 7 in der Düsenplatte 6 Kapillarröhrchen 11, weiche durch die Düsenplatte 6
hindurchgehen. Das Innere des Kapillarröhrchens 11 ist
mit einem Überzug 12 aus einer Mischung eines Epoxypräpolymers mit einem Härter, gelöst in Methyläthylketon,
überzogen. Die Mischung wird durch Erhitzen in situ gehärtet Die Außenfläche, die sich
infolge einer Verringerung der Wandstärke des Kapillarröhrchens 11 von der Düsenplatte zur Rohröffnung
verjüngt, ist mit einem Silikonüberzug 13 versehen. Der Rand 14 der öffnung des Kapillarröhrchens
11 ist wegen der Verjüngung des Rohres scharf.
Die Außenfläche der Düsenplatte 6 ist mit einem Überzug 15 aus Silikon versehen. Bei einer anderen
Ausführungsform der Düsenplatte besteht diese aus Polytetrafluoräthylen, in welchem Fall der Überzug 15
nicht erforderlich ist Gemäß einer weiteren Ausführungsform bestehen die Düsenplatte 6 und die
Längsbohrungen 7 aus einem Epoxyharz, in welchem Fall der Überzug 12 entfällt
Bei der Verwendung wird Dampf durch den Dampfmantel 2 und die Spirale 10 geleitet, um den
Prillierkopf und die Düsenplatte zu erwärmen. Geschmolzenes Ammoniumnitrat wird über den Einlaß 3
dem Innenbehälter zugeführt, füllt diesen, fließt über die Wand 9 und schließlich durch den Auslaß 4 wieder
heraus, wonach es dem Kreislauf wieder zugeführt
so werden kann. Geschmolzenes Material im Innenbehälter fließt auch durch die Längsbohrungen 7 und bildet
einen Strom von Tröpfchen.
Eine Düsenplatte aus Weichstahl mit Düsen aus rostfreiem Stahl wurde in der Anordnung gemäß F i g. 1
verwendet, um Ammoniumnitrat bei 175° C zu prillieren.
Bei einem vorhergehenden Versuch blieben die
Längsbohrangen unbehandelt, und die maximale Prilliergeschwindigkeit
unter Anwendung von Schwerkraftförderung mit einer Säule von 7 cm geschmolzenen Materials oberhalb der Düsen betrug 1,2 kg Ammoniumnitrat
pro Minute. Vergleichsweise wurden die Düsenplatte und die Düsen gereinigt und in einem
weiteren Versuch unter identischen Bedingungen wieder verwendet, mit der Ausnahme, daß in diesem
Fall die Längsbohrungen der Düsen mit einem Epoxyharz überzogen worden waren. Die Prillierge-
schwindigkeit betrug 1,8 kg Ammoniumnitrat pro Minute.
Ein Prillierkopf wurde im wesentlichen, wie in F i g. 1 gezeigt, konstruiert und an der Spitze eines 5 m hohen
Prillierturmes mit einem Durchmesser von 3 m angebracht. Eine Mischung von Talk und Fullererde
(Gewichtsverhältnis 20 : 80, 100 Prozent weniger als 50 Mikron) enthaltende Luft wurde durch den Turm nach
oben mit einer Geschwindigkeit von 0,5 bis 0,7 m pro Sekunde geblasen, um ein Wirbelbett gröberer Teilchen
etwa 1,5 m tief an der Basis des Turmes und eine Staubzone mit 0,0016 g Staub pro ml Gas in den oberen
3,5 m des Turmes zu bilden. Der Gasstrom verließt den Oberteil des Turmes durch eine Seitenöffnung und
wurde zu einem Staubsammler geleitet, wo der Staub zur Rückführung entfernt wurde, ehe das Gas in die
Atmosphäre ausströmt.
Die Längsbohrungen in der Düsenplatte waren Kapillarröhrchen aus rostfreiem Stahl mit einer Länge
von 1,27 cm und einem Innendurchmesser von 0,81 mm.
Ammoniumnitrat (99,6% NH4NO3) wurde durch die Längsbohrungen bei 1750C mit einer Säule von 7 cm
oberhalb der Bohrungen in den mit Pulver gefüllten Turm prilliert. In einem Fall waren die Längsbohrungen
unbehandelt, in einem zweiten Fall waren die Längsbohrungen mit einem Silikon behandelt und in einem dritten
Fall waren die Längsbohrungen mit einem Epoxyharz behandelt. Die mittlere Produktionsgeschwindigkeit
über Stunden hinweg betrug in jedem Fall 10, 7 beziehungsweise 5 g pro Minute und Düse.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Düsenplatte zum Prillieren von geschmolzenem Material mit einer Vielzahl von Längsbohrungen, die
insbesondere durch Kapillarröhrchen gebildet werden, dadurch gekennzeichnet, daß die
Innenflächen der Längsbohrungen (7) mit Epoxyharzüberzügen versehen sind.
2. Düsenplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenflächen der aus der
Düsenplatte (6) nach unten vorstehenden Kapillarröhrchen (11) und/oder die Düsenplaue (6) mit
Silikon- oder Polytetrafluoräthylenüberzügen versehen sind.
3. Verwendung der Düsenplatte nach Anspruch 1 oder 2 zum Prillieren von Ammoniumnitrat und/
oder Harnstoff, gegebenenfalls mit einem Gehalt bis zu 30 Gewichtsprozent Ammoniumphosphat.
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