DE2221991B2 - Verfahren zur herstellung von formkoerpern - Google Patents
Verfahren zur herstellung von formkoerpernInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein ^s
Verfahren zur Herstellung von Formkörpern, insbesondere Platten, durch Verleimung von Teilchen
bzw. schichtförmigen Materialien unter Anwendung Von Druck sowie gegebenenfalls Wärme, wobei als
Leim ein Vorkondensat verwendet wird, welches die Komponenten Phenol und oder Harnstoff und oder
Melamin und vorzugsweise Formaldehyd enthält.
Es ist bereits seit langem bekannt, derartige Gebilde durch die Anwendung von Pheno- bzw. Aminoplast-Vorkondensaten
unter Anwendung von Druck und .;? gegebenenfalls auch Hitze herzustellen. So werden
beispielsweise auf diese Art und Weise die bekannten Spanplatten durch Verleimung von Holzspänen hergestellt;
unter Verwendung des gleichen Leimmaterials werden aber auch Sperrholzplatten erzeugt. Es
hat nicht an Versuchen gefehlt, den verwendeten Kondensaten, sei es durch Zusatz von Härtern, um bei
niedrigen Temperaturen arbeiten zu können, sei es durch Zusatz von hydrophobierenden Mitteln für
den jeweiligen Verwendungszweck, die optimalen tigensehaften zu erteilen, doch hat sich herausgestellt,
daß dabei eine gewisse Grenze hinsichtlich Reaktionszcit einerseits und hinsichtlich der gewünschten Eigenschaften
am fertigen Produkt, insbesondere in bezug auf Wasserfestigkeit, nicht überschritten werden so
konnte (siehe beispielsweise die schweizerische Patentschrift 4 31 942).
Die Amino- bzw. Phenoplaste, die durch Reaktion von zwei Komponenten, nämlich einerseits Harnstoff,
Melamin oder Phenol und andererseits Formaldehyd, hergestellt werden können, sind in der Literatur
zahlreich beschrieben. Ebenso sind in der Literatur einzelne Kondensationsharze des obigen Typs
beschrieben, welche anstelle des Foimakichyds oder
zusätzlich zum Formaldehyd einen anderen Aldehyd '·->
enthalten. Die Eigenschaften derartiger Harze sind in der zur Verfügung stehenden Literatur jedoch nur
spärlich beschrieben, und es findet sich kein Hinweis
darauf, daß Harze der obigen Art irgendwelche vorteilhaften Eigenschaften besitzen, die sie /ui Verweil- '>·,
dung als Leim bei der Herstellung son I ormknipein.
Spänen, schichtartigen, faserfürmigen Malenalien
od. dgl. besonders geeignet machen konnten ΛΚ
Literaturstellen seien hierzu insbesondere die US-Patentschnften 2176951. 2231860, 1667872 und
34 25 9S9 genannt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist also das Verfahren der eingangs genannten Art so weiterzuentwickeln,
daß der Leim eine verbesserte Fällbarkeit aufweist und die damit verleimten Formkörper
eine höhere Wasserfestigkeit bzw. geringere Quellbarkeit besitzen.
Die Erfindung löst die Aufgabe dadurch, daß dem Leim ein aliphatischer Aldehyd mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen
beigegeben wird. Ein solcher Leim eignet sich vorzüglich zur Herstellung der obengenannten
Preßkörper, wobei innerhalb der üblichen Härtungszeiten fertige Körper erhalten werden, die
insbesondere hinsichtlich der Wasserfestigkeit die bisher bekannten Körper dieser Art, wie beispielsweise
Faserplatten, Spanplatten. Sperrholzplatten od. dgl. weit übertreffen.
Darüber hinaus wird bei den Harzen der angegebenen Type die Fällbarkeit im sauren Bereich verbessert,
so daß nicht nur Fertigprodukte mit besseren Eigenschaften als dies bisher möglich war, hergestellt
werden können, sondern darüber hinaus fabrikationstechnische Probleme, wie insbesondere das Abwasserproblem
bei der Herstellung von Faserplatten nach dem Naßverfahren wesentlich vermindert werden.
Es ergibt sich daraus, daß durch den erfindungsgemäßen
Vorschlag Vorteile in doppelter Hinsicht erzielt werden. Insbesondere gute Ergebnisse werden
bei der Verwendung von Isobutyraldehyd-Formaldehyd-Kondensationsproduktcn mit Phenolen. Harnstoff
bzw. Melamin erhalten.
Aufgrund der ausgezeichneten Hydrophobierungseigenschaften der erfindungsgemäß eingesetzten Harze
ist es sogar möglich, beispielsweise bei der Herstellung von Holzfase-- bzw. Spanplatten auf einen Zusatz
der bisher verwendeten Paraffinemulsion teilweise zu verzichten.
In den folgenden Tabellen sind die oben angegebenen Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens
zahlenmäßig zusammengestellt.
Vergleich der Fällbarkeit von reinem Phenolformaldehydharz mit Phenol-Isobutyraldehyd-Formaldehydharzcn,
Phenol-n-Butyraldehyd-Formaldehydharzen,
Phenol-Isononyl-Formaldehydharz bei vergleichbarem Kondensationsgrad (Harzgehalt. Viskosität)
bei einem pH-Wert von 4.5.
I Kom- | MoI- | Verwendetet) | Mol-"0 | 'Ίι V'OI |
ponenie | verhiillnis | Aldelndlel | <■': '.: | f.illuni! |
l'henol | I. Kom | Aldehyd | be/, au | |
ponente | he/. ;iLif | llaiv- | ||
/U | liirm· | yeh.ill | ||
(iesaml- | iil.|eh\d | |||
.ildehyde | ||||
Phenol | 1 : 1.75 | Formaldehyd | O | S5 |
Phenol | I : 1.75 | n-Buiyr- | IX | 92 |
Formaldehyd | ||||
l'henol | I : 1.75 | n-Butyr- | 28 | 93 |
Formaldehvd |
Fortsetzung | Mol | Verwendet elr| | Mol-% | % Vor- |
I. Kom- | verhältnis | Aldehydic! | C"i C1, | fällung. |
ponenie | I. Kom | Aldehyd | bez. auf | |
»'henol | ponente | bez. auf | Harz | |
zu | Form- | gehalt | ||
Gesaml- | a!dch\d | |||
aldehyde | ||||
1:1,75 | lsobutyr-/ | 9 | 91 | |
Phenol | Formaldehyd | |||
1:1.75 | lsobutyr-, | 25 | 91 | |
Phenol | Formaldehyd | |||
1:1,75 | lsobutyr-/ | 30 | 92 | |
Phenol | Formaldehyd | |||
1:1,75 | isobutyr-/ | 40 | 92 | |
Phenol | Formaldehyd | |||
1:1,75 | Isononyl-/ | 5 | 94 | |
Phenol | Formaldehyd | |||
Vergleich der Spanplaiteneigenschaften unter Verwendung
eines reinen Harnstoff-Formaldehydharzes mit einem Harnstoff-Isobutyraldehyd-Formaldehydharz.
Harz | Mol-Ver | aldehyd-Formaldehyd- | Tabelle V | Mol-% | Queüung. | |
hältnis | harz | Isobutyr | % | |||
IO | Harnstoff | aldehyd. | (2 Stunden) | |||
zu | bezogen | |||||
Gesamt | auf Form | |||||
aldehyde | aldehyde | |||||
15 | Harnstoff-Form | 1:2.0 | 0 | 8 | ||
aldehydharz | ||||||
Harnstoff-Isobutyr- | 1:2.0 | 5 | 6 | |||
20 | ||||||
Vergleich der Faserplatteneigenschaften bei Verwendung
eines reinen Phenol-Formaldehydharzes mit einem Phenol - Isobutyraldchyd - Formaldehydharz
{mit 25 Mol-% Isobutyraldehyd. bezogen auf Formaldehyd).
Vergleich der Kochfestigkeit von Snerrholzleimen bei Verwendung eines reinen Harnstofl-Formaldclndharzes
mit einem Harnstoff-Isobutyraldchyd-Formaldehydharz.
Mol-Verhältnis
Phenol
zu
Phenol
zu
Gesamtaldchvdc
Vor- % Wasser-
leimung: aufnahme
% Fest- nach
harz 24 Stunden atm Hob
Phenol-Formaldehyd
Phenol-Isobutyr-
aldehyd-Formaldehyd
Phenol-Formaldehyd
Phenol-lsobutyr-
aldehyd-Formaldehyd
1,75
1.75
1.75
1:1.75
1:1,75
1:1,75
1,5 1.5
0,25 0.25
21
15
26 20
Vergleich der Platleneigenschaften bei Verwendung eines reinen Phenol-Formaldehydharzes mit einem
Phenol-Isobutyraldehyd-Formaldehydharz bei gleicher Wichte und gleichem Festharzgehalt.
Harz
Mol-Ver- Mol-% "„ Dicken-
hiillnis Isobutyr- quellung
Harnstoff aldehyde nach
bezogen 30 Min.
zu
Gcsamt-
aldchvdc
Harnstoff-Formaldehydharz
Harnstoff-Isobutyraldehyd-Formaldehydharz
Harnstoff-Isobutyraldehyd-Formaldehydharz
1:2
auf Form- Lagerung
aldehyde in Wasser
bei 100 C
zerfällt
9
9
Wie aus den obigen Tabellen ersichtlich ist, werden durch das erfindungsgemäße Verfahren wesentliche
Vorteile erzielt. Das erfindungsgemäße Verfahren bringt diese Vorteile nicht nur bei der Herstellung
von Körpern aus Einzelspänen, wie beispielsweise bei der Herstellung von Spanplatten. Holzfaserplatten,
Platten aus anderen Fasern u. dgl., sondern auch bei der Herstellung von Schichtstoffen, wobei nicht
nur Sperrholz, sondern auch andere beschichtete Stoffe, wie beispielsweise mit Kunstharzplatten beschichtete
Holzplatten, Schichtstoffe aus Papier bzw. Pappenschichten od. dgl. hergestellt werden können.
Die folgenden Beispiele sollen die vorliegende lirfindung
näher erläutern, ohne daß diese jedoch hierauf beschränkt sein soll.
Hat/ | MoI-Wr- | Mol-".. | V 100 |
hahnis | Isohutvr- | Quei'/ugs- | |
Phenol | aldehul. | fesligkeit | |
/U | bezogen | ||
Gesamt- | auf Form | ||
aldehyde | aldehyd | I kp cirr) | |
Formaldehydharz | 1:2.5 | 0 | 1.0 |
Phcnol-Isobutyr- | 1 :2.5 | 3.4 | |
■ldehyd-Formaldehyd- | |||
Il :try |
Beispiel 1
Faserplattenerzeugung
Faserplattenerzeugung
Die für die Faserplattenherstellung geeigneten HoI/-sorten
werden auf sogenannte Hackschnitzel zerkleinert. Diese werden meist mittels pneumatischer Förderung
dem Defibrator zugeführt, wo die Hackschnitzel unter Wasserzusatz, unter Druck und Wärme
zum sogenannten Holzfaserstoff aufgeschlossen werden. Zu dem Holzfaserstoff werden dann Phenolharze,
wie in Tabelle Il aniieführt, in verdünnter Form
zugesetzt. Nach einer guten Durchmischung und Verteilung wird das Harz durch dosierten Zusatz von
verdünnter Schwefelsäure in einem pH-Bereich von 4,5 bis 4,0 auf die Faser ausgefällt. Der Faserbrei
gelangt dann weiter über Pumpen auf die sogenannte Langsiebmaschine, wo eine teilweise Entwässerung
stattfindet. Die auf Pressenformat zugeschiittenen Faserkurhen werden dann mit den Preßblechen in
eine Mehretagenpresse geführt und je nach Faserplattenstärke, Reaktivität des Harzes ca. 8 bis 12 Min. ,0
bei 170 bis 2050C und Drücken bis zu 70 kp cm2
verpreßt. Die Platten werden ausgefahren und meist in einer Nachhärtekammer mehrere Stunden bei 130
bis 170° C p.achgehärtet. Anschließend werden die Platten klimatisiert.
Beispiel 2
Spanplattenherstellung
Spanplattenherstellung
Die für die Spanplattenherstellung geeigneten HoIzlorten
werden auf Hackschnitzel und anschließend in sogenannten Zerspanern auf die gewünschte Spangröße,
d. h. für die Mittelschicht zu Grobspan und für die Deckschicht zu Feinspan bzw. Feinstspan ;,
verarbeitet. Die Späne werden auf einen feuchtigkeitsgehalt
von 2 bis 4% getrocknet und mit den in den Tabellen III oder IV aufgezeichneten Harztypen beleimt.
Durch Zusatz von Hydrophobierungsmitteln werden die Quellungseigenschaften der Fertigprodukte
niedrig gehalten.
Bei Verwendung von Harnstoff- oder Melaminharzen wird dem Harz ein Härter zugesetzt, der den
pH-Wert der Leimflotte erniedrigt bzw. bei Verpressung temperaturflüchtige Säuren abspaltet und somit
den pH-Wert der Leimflotte in den Bereich maximaler Reaktionsfähigkeit bringt.
Die verleimten Mittelschicht- bzw. Deckschichtspäne werden z. B. sogenannten Streukästen zugeführt.
Mit Hilfe des Streukastens ist eine Dosierung des Deck- bzw. Mittelschichtanteils möglich und
dienen so zur Herstellung des sogenannten Spankuchens.
Der Spankuchen, der \olumensmäßig im allgemeinen
aus :, Deckschicht und ' , Mittelschicht besteht,
wird im allgemeinen vorgepreßt und anschließend in einer Mehretagenpresse bei 150 his 180 C.
je nach Schichtstärke. 4 bis 8 Min. und Drücken von etwa 30 kp cm2 verpreßt. Die Platten werden anschließend
ausgefahren, iieschliffen und klimatisiert.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Formkörpern, insbesondere Platten, durch Verleimung von Teilchen
bzw. schichtförmigen Materialien unter Anwendung von Druck sowie gegebenenfalls Wärme,
wobei als Leim ein Vorkondensat verwendet wird, welches die Komponenten Phenol und/oder Harnstoff
und/oder Melamin und vorzugsweise Formaldehyd enthält, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Leim ein aliphatischer Aldehyd mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen beigegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Aldehyd mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen
Isobutyraldehyd und/oder n-Butyraidehyd verwendet wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT398371A AT314190B (de) | 1971-05-07 | 1971-05-07 | Verfahren zur Herstellung von Formkörpern |
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---|---|
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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---|---|---|---|---|
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- 1971-05-07 AT AT398371A patent/AT314190B/de not_active IP Right Cessation
-
1972
- 1972-03-10 CH CH353072A patent/CH564076A5/xx not_active IP Right Cessation
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Also Published As
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8235 | Patent refused |