DE2220139C2 - Verfahren zum Schmelzen von Glasmaterialchargen für die Herstellung von Floatglas - Google Patents
Verfahren zum Schmelzen von Glasmaterialchargen für die Herstellung von FloatglasInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Herstellung von Flachglas von hoher Qualität nach dem FIc -tt-Verfahren und im
besonderen die Vermeidung von Tridymit-Fehlstellen in so hergestelltem Glas.
Das Float-Verfahren, wie es z. B. in der US-PS 30 83 551 beschrieben ist, wird in der Technik in großem
Umfang zur Herstellung von Flachglas mit hoher Qualität angewandt. Auf diesem Gebiet ist es bekannt, daß
man, um ein brauchbares Handelsobjekt zu erzielen, sorgfältig und im größtmöglichen Umfang die üblichen
Fehlerarten ausschließen muß, die in einem solchen Glas auftreten können, wie Keime, Blasen, Knoten und
steinartige Fehlstellen. Darüber hinaus müssen die Maßnahmen für den Ausschluß oder das Vermeiden solcher
Fehler so getroffen werden, daß sie keine nachteilige Auswirkung auf die optische und mechanische Qualität
des Glases haben. Bei der Produktion von Glas ist es im allgemeinen nötig, Glas herzustellen, das eine Fchlcrhäufigkeit
(unter Berücksichtigung aller Fehlerartcn) in der Größenordnung von 43 pro 100 m2 und möglichst
von ungefähr 22 pro 100 m2 oder weniger hat.
Bei der Herstellung von Flachglas ist bekannt, daß eine Fehlerart, die gelegentlich vorkommt, die Tridymit-Fehlstellen
sind. Man weiß, daß diese Fehlerart von der Einwirkung von alkalischen Dämpfen auf die feuerfeste
Decke von Schmelzofen, die gewöhnlich im wesentlichen aus Siliciumoxid besteht, herrührt. Das Problem ist
bei der Herstellung von gegossenem oder gewalztem Flachglas von verhältnismäßig geringer Bedeutung, weil
die Fehler gewöhnlich durch das nachfolgende Schleifen und Polieren beseitigt werden. Beim Floatglas-Verfahren
werden jedoch Schleifen und Polieren (die ja Kosten verursachen) vermieden und es sind andere Maßnahmen
erforderlich, um Schwierigkeiten mit den Tridymit-Fehlstellen zu vermeiden.
Es ist außerdem bekannt daß solche Tridymitfehler während der ersten acht bis zwölf Monate eines neuen
oder neuzugestellten Ofens kein Problem sind. Manchmal entsteht dieses Problem auch später nicht Wenn es
aber auftaucht sind bisher verschiedene Maßnahmen zur Abhilfe vorgeschlagen worden, aber es ist zu bedenken,
daß diese alle Nachteile im Vergleich zu der vorliegenden Erfindung haben.
In einem Aufsatz, betitelt »The Siliceous Scale Droppcd
From The Tank Furnace Crown« von W. Araki, wird vorgeschlagen, dieses Problem durch Anwendung
von Siliciumdioxid-Bausteinen mit besonders niedrigem Kalkgehalt zu bewältigen.
Eine solche Hilfsmaßnahme ist aber mit dem Nachteil
ic· verbunden, daß größere Kosten für den Bau der feuerfesten
öfen erforderlich sind.
In Veröffentlichungen, wie in den britischen Patentschriften 10 67 006; 1035 415 und der US Patentschrift
32 40 581 wird vorgeschlagen, daß das Probk-m durch Zuführen einer Natrium-Schwefelverbindung gelöst
werden kann. Dies hat den Nachteil, daß eine genaue Kontroiie der Verfahrensbeuingungen erforderlich
wird. In US-PS 32 38 030 ist beschrieben, die feuerfeste Ausmauerung im Kopfraum von Raffinierteilen von
Glasschmelzofen mit leuchtenden Flammen zu erwärmen, so daß durch die reduzierende Atmosphäre eine
Umsetzung zwischen flüssigem Na2SO«\ Alkali und S1O2
unter Bildung einer Oberflächenschicht aus Na-Silicatglas
erfolgt Um nachteilige Wirkungen der rcduzierenden Atmosphäre auf das geschmolzene Glas zu vermeiden,
erfolgt die Behandlung periodisch. Die periodische Bildung von Glasüberzügen vermindert die Korrosion
der Ausmauerung durch Bildung einer Schutzschicht In der kanadischen Patentschrift 8 51 103 wird vorgeschlagen,
das Problem durch eine Umkonstruktion der Ofendecke zu beseitigen, bei der ein dauerndes Fließen von
Gasen durch die Poren des feuerfesten Silikats dieses vor dem Angriff von Alkalidämpfen schützen soli. Folgt
man diesem Vorschlag, so wird sin Außerbetriebsetzen des Ofens für eine Reparatur im kateTi Zustand notwendig.
Es erscheint außerdem fraglich, ob das Ausmaß der Gasdurchdringung des feuerfesten Materials für den gewünschten
Effekt ausreicht, wenn nicht spezielles Silikatmaterial, das poröser als üblich ist, verwendet wird;
dann ist es noch fraglich, ob ein poröses, feuerfestes Silikatmaterial erhalten werden kann, das beides hat, die
erforderliche Porösität und eine ausreichende Festigkeit, die es für die Konstruktion einer Ofendecke der
erforderlichen Spannweite geeignet macht.
In AT-PS 2 63 246 ist eine Glasschmelzwanne beschrieben,
deren Wandung in Höhe der Glasspiegellinie aus chromoxidhaitigen feuerfesten Steinen besteht Um
diese zu schützen, wird ein Schleier aus Glasflammen benutzt, um eine neutrale oder auch reduzierende
Schutzgasatmosphäre in der Nähe der Oberfläche dieser Steine zu erzeugen und sie gegen Luft abzuschirmen.
Zum Schmelzen und Raffinieren von Glas sind öfen bekannt, bei denen Brenner im Vorherd oder der Raffinierzone
vorgesehen sind und/oder eine Trennwand zwischen dem Kopfraum der Raffinierzone und dem der
Schmelzzone vorgesehen ist, so daß die Kopfräume der beiden Zonen wesentlich verschiedene Atmosphären
enthalten. In dieser Hinsicht sei auf die US Patentschrif-
trf ten 19 93 964; 26 00 490 und 27 67 235 hingewiesen. Den
Offenbarungen der obigen Patentschriften fehlt es jedoch an jeder Würdigung der Bedeutung dieser Merkmale
im Zusammenhang mit der Aufgabe der Erfindung.
Aufgabe der Erfindung ist, es, eine Verfahrensführung
beim Schmelzen von Glasmaterialchargen zu schaffen, bei der im Kopfraum der Raffinierzone die Bildung von
Tridymitteilchen an der Decke sicher und zuverlässig auch über längere Zeiträume vermieden wird und bei
der keinerlei unerwünschte Nebeneffekte auftreten.
Diese Aufgabe wird gelöst durch das Verfahren nach Anspruch 1.
In den Unteransprüchen sind bevorzugte Ausführungsformen beschrieben.
Nach der Erfindung wird bei der Herstellung von hochwertigem Flachglas nach dem Float-Verfahren die
Schwierigkeit der Tridymitfehlstellen sicher vermieden durch Anordnen von Brennern am Stirnende des Ofens
(Raffuiierzone), so daß das Siliciumdioxid-Gewölbe dieses
Ofenteils durch die heißen Gase im wesentlichen von der Berührung von Alkalidämpfen bewahrt wird. Es
ist ferner eine Trennwand, die den Kopfraum der Raffinierzone
vom Kopfraum der Schmelzzone trennt, vorhanden.
Bevorzugt ist eine Absaugvorrichtung im Kopfraum der Raffinierzone angeordnet. Diese Vorrichtungen
ermöglichen eine Verfahrensführung, bei der die
Entwicklung von Tridymitfehlstellen weitgehend vermieden
wird, so daß eine Unterbrechung des Herstellungsverfahrens wegen Fehler dieser Art fast nicht notwendig
wird. Die gefundene Lösung der Aufgabe beugt nicht nur der Entwicklung von Fehlern im Glas vor,
sondern sie bringt auch ein Minimum an Störung im Fluß des geschmolzenen Glases mit sich; darüber hinaus
ist sie nützlich, um im Glas in der Raffinierzone des Schmelzofens die Entwicklung von Rayleigh-Instabilitäten
zu verhindern, die zu unerwünschten Inhomogenitäten im hochwertigen Floatglas führen.
Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf die Abbildung noch näher beschrieben. Die Abbildung stellt einen
schematischen Aufriß eines Teiles eines Glasschmelzofens dar, der mit den Vorrichtungen zur erfindungsgemäßen
Verfahrensführung versehen ist.
In dieser Zeichnung wird ein schematisches Bild des Ausflußteiles oder des Endes der Raffinierzone 2 eines
Schmelzofens gezeigt, der eine Ummantelung 4 hat und in seinem unteren Teil eine Auskleidung 6 aus feuerfestem
Material mit einem Bad 8 aus geschmolzenem Glas. Der obere Teil des Raffinierteiles 2 hat auch eine
feuerfeste Auskleidung 10, die auch ein Kuppelgewölbe einschließt Für den Fachmann ist erkennbar, daß in
Übereinstiminung mit dem bekannter. Stand der Technik der Raffinierteil 2 ein Teil eines großen Regenrativofens
für das Schmelzen von Glas-Materialchargen ist, wobei der Ofen im Horizontalschnitt meist rechteckig
ist und der dargestellte Raffinierten 2 ungefähr 40 bis 50% der Gesamtlänge des Ofens ausmacht. Das Glasbad
8 hat in der Regel eine Breite von 8 bis 12 m; die Gesamtlänge des Schmelzofens einschließlich der Raffinierzone
2 beträgt 45 bis 125 m und der Durchsatz von Glaschargen pro Tag liegt in der Größenordnung von
!35 bis 630 t. Im Ofen hat das Glas einen Fluß im Sinne der Pfeile 14 und 16, d. h. im oberen Teil des Glasbades
8, der das heißere Glas enthält, besteht ein Fluß vorwärts, wie mit Pfeil 14 angezeigt, und im kühleren und
unteren Teil besteht ein Fluß rückwärts, wie mit Pfeil 16 angezeigt. Das Glas fließt aus dem Raffinierteil 2 des
Schmelzofens durch die Öffnung 18 auf das Zinnbad.
Zur Ausführung der Erfindung wird ein Schmelzofen mit einer zuvor beschriebenen Raffinierzone 2 mit zusätzlichen
Einrichtungen versehen: Mit einer Trennwand 20, cÜe clen Kopfraum der Raffinierzone 22 von
dem Kopffaufh der SchruMzzone 24 trennt; mit einem
oder mehreren Brennern 26, die durch eine öffnung oder durch öffnungen 28 in einer oder mehreren der
Wände 30 der Zone 2 des Schmelzofens ragen; bevorzugt, aber nicht notwendig, mit Lüftungs- oder Absaugevorrichtungen,
allgemein mit 32 bezeichnet Vorrichtungen und die Betriebsweise werden im folgenden detailliert
beschrieben:
Die Trennwand 20 kann die Form eines Hängegewölbes oder einer Schutzwand haben, die aus Siliciumdioxid
ίο oder aus anderem geeigneten feuerfesten Material besteht
Ihr unteres Ende 34, hat im allgemeinen einen Abstand von etwa 50 bis 300 mm von der Oberfläche 36
des Glasbades 8.
Es ist häufig erwünscht, daß die Trennwand 20 so angeordnet ist daß sie sich in einer Verengung oder
einem Kanal befindet der die Schmelzzone und die Raffinierzone des Schmelzofens verbindet Dies macht eine
Zeit- und Materialersparnis möglich, die für den Bau der Trennwand 20 gebraucht werden. Aber dies wird nicht
als wesentlich für die Wirksamkeit der vorliegenden Erfindung angesehen. Solch eine Verengung oder Kanal
kann eine Weite von ungefähr 10 bis 4^% der Gesamtweile des Schmelzofens haben.
Es können ein oder mehrere Brenner 26 verwendet werden, die durch eine Öffnung oder durch öffnungen
28, bevorzugt in der Stirnwand 30 der Raffinierzone 2, eingesetzt werden. Wie in der Zeichnung angedeutet,
erzeugen diese einen Strom von heißen Gasen, die aus der Verbrennung von z. B. Erdgas und einem genügen-
den Teil von Überschußluft entstehen. Es ist sehr wichtig, daß das Leuchten der Flamme vermieden wird, weil
eine leuchtende Flamme im geschmolzenen Glas durch Strahlung einen unerwünschten Konvektionsfluß im
Glas auslöst. Solcher Konvektionsfluß kann dahin führen, daß das Glas den verhältnismäßig hohen Grad an
innerer Homogenität einbüßt, den es aufweisen sollte, wenn es für die Herstellung von Flachglas hoher Qualität
geeignet sein soll.
Die aus dem oder den Brennern 26 ausströmenden Gase dienen dazu, den Kopfraum 12 der Raffinierzone gegen die Berührung mit alkalischen Dämpfen zu schützen. Auf diese Weise dienen sie dazu, die Entwicklung von Tridymitpartikeln auf der Oberfläche des feuerfesten Materials zu verhindern, die sonst dort über einen Zeitraum von Monaten aufgebaut wurden und dann beginnen würden, in das Glasbad 8 herunterzufallen und in dem Glas Tridymit-Fehlstellen zu erzeugen.
Die aus dem oder den Brennern 26 ausströmenden Gase dienen dazu, den Kopfraum 12 der Raffinierzone gegen die Berührung mit alkalischen Dämpfen zu schützen. Auf diese Weise dienen sie dazu, die Entwicklung von Tridymitpartikeln auf der Oberfläche des feuerfesten Materials zu verhindern, die sonst dort über einen Zeitraum von Monaten aufgebaut wurden und dann beginnen würden, in das Glasbad 8 herunterzufallen und in dem Glas Tridymit-Fehlstellen zu erzeugen.
In der Raffinierzone 2 hat das Glas eine Temperatur von etwa 980° bis 13000C. In Übereinstimmung mit der
Erfindung wird es als wesentlich betrachtet, daß die Gase durch den oder die Brenner 26 in ausreichender Menge
zugeführt werden, um das Gewölbe zu schützen. Für eine Raffinierzone von 9 m Breite und ungefähr 23 m
Länge für die Herstellung von Floatglas mit einem
Vt Durchsatz von ungefähr 320 t am Tag, ist ein Gasvoiumen
von etwa 1700 m' pro Stunde erforderlich. Es kann
in Abhängigkeit von den Bedingungen zwischen 850 bis 2240 mJ pro Stunde variieren. Weniger Gas erbringt den
erwünschten Schulz nicht zuverlässig. Mehr Gas ist nicht nur vom Stan ^punkt zusätzlichen Brennstoffverbrauchs
unwirtschaftlich, sondern es kann auch unerwünschte thermische Effekte auf das geschmolzene
Glas haben. Obwohl unter Arbeitsbedingu'igt-n — wie oben angegeben — befriedigende Ergebnisse mit einem
einzelnen Brenner erzielt werden können, der nahe der Kuppel mit im wesentlichen horizontalem Ausstoß angebracht
ist, ist es vorzuziehen, daß mehrere Brenner verwendet werden, etwa 2 bis 6 oder mehr. Diese wer-
den in räumlichen Abständen angeordnet — mit ihrem Ausstoß im wesentlichen horizontal ausgerichtet — und
damit am besten, aber nicht notwendig, dichter am Gewölbe
als an der Glasoberflächc. Befriedigende Ergebnisse können jedoch mit zwei Brennern erreicht werden,
von denen jeder durch die Brusiwand der Raffinierzonc ragt und Gase von einer Zusammensetzung und Menge
abgibt, wie hier bereits angegeben wurde.
Die so eingeführten Gase haben eine Temperatur innerhalb
eines Bereiches von I65°C oberhalb oder unterhalb der Temperatur des Glases in Bad 8 und bevorzugt
näher bei dieser, d. h. bis zu etwa 25°C von der Glastemperatur abweichend. Bevorzugt ist das Gas etwas heißer
als das Glas, da dadurch die Neigung des Glases im Bad Rayleigh-Instabilitäten zu bilden vermindert wird. Aus
diesen !Stabilitäten resultieren Glasfehler, die als »ream« bekannt sind. Die heißen Gase haben eine Tempera
tür von 980° -1315° C.
Das erforderliche Gas wird durch die Verbrennung von einem flüssigen oder gasförmigen Brennstoff aus
Kohlenwasserstoff mit Überschußluft in einer Menge, die von 50 bis 500% über der stöchiometrisch für die
Verbrennung erforderlichen Luftmenge liegt, erzeugt. Die Möglichkeit Luft zu verwenden, die mit einem Zusatz
von Sauerstoff angereichert ist, um die gewünschte hohe Flammtempcratur zu erreichen, ist gegeben.
Ein Beispiel für eine geeignete Zusammensetzung des Gases für die Flamme oder den Strahl 38 ist die Mischung,
die bei der Verbrennung von Erdgas (im wesentlichen Methan) mit 50% Überschußlufl, d. in. 1 Mol
Gas auf 15 MoI Luft, entsteht.
Wenn Flachglas hoher Qualität hergestellt werden soll, ist es wichtig, die Temperatur und den Merigenfluß
des angewandten Gases mit in Rechnung zu setzen, um gewiß zu sein, daß die Raffinierzone 2 nicht zu sehr
erhitzt oder gekühlt wird. In dieser Hinsicht wurden befriedigende Resultate erhalten, wenn nach den vorstehend
angegebenen Bedingungen und Zahlen gearbeitet wird (Raffinierzone 9 auf 23 m, 3201 pro Tag) und
die öffnung 34 eine Fläche von 1,5 m2 hat. unter Anwendung
eines Paares von Brennern, die ihre Mündungen in den Brustwänden der Raffinierzonen auf entgegengesetzten
Seiten der Raffinierzone haben. Die Brennermündungen waren im wesentlichen bündig mit der
Brustwand 60 cm über dem Glasspiegel angeordnet Die aus diesen öffnungen kommenden Strahlen waren mit
einem Winkel von ungefähr 10 Grud aufwärts gerichtet,
leder AusIaS lieferte Verbrennungsgasc von 56 m1 Krdgas
pro Stunde.
Zu den Vorteilen der Erfindung gehört es, daß man mit ihrer Hilfe die Entwicklung von Tridymit-Fehlstel-
!en langfristig vermeiden kann und dadurch ein Floatglas von hoher Qualität erhält Gleichzeitig wird die
Entwicklung von unerwünschten Störungen im Ruß des geschmolzenen Glases innerhalb der Raffinierzone vermieden,
so daß keine feststellbare Zunahme von den als »ream« bekannten Fehlstellen im Glas auftreten.
Die Erfindung schließt in einer bevorzugten Ausführungsform auch den Gebrauch einer Absauge- oder
Lüftungsvorrichtung 32 ein, die mit dem Kopfraum 22 der Raffinierzone in Verbindung steht und dazu dient
das Gas dort abzuführen. Diese Vorrichtung kann die Form eines Rauchkamins haben, der in seinem Inneren,
wenigstens im Unterteil, feuerfest ausgelegt ist und eine Höhe von 6 m oder mehr mit geeignetem Durchmesser
haben kann. Soich eine Absauge- oder Lüftungsvorrichtung kann auch eine Dämpfungseinrichtung (nicht gezeigt)
zur Kontrolle oder Regulierung (Verzögerung) des Gasdurchsatzes enthalten und/oder ein Gebläse
(nicht gezeigt), um den Gasdurchgang zu beschleunigen. Rs wird als wesentlich betrachtet, daß die Absaugeoder
Lüftungsvorrichtung, wenn sie verwendet wird, im
ι wesentlichen nahe bei der Trennwand 20 abgeordnet ist.
Der erfinderische Gedanke, eine l-'loat-Anlage in der
angegebenen Weise zu betreiben, ist deshalb besonders wertvoll, weil es dadurch möglich ist, eine Situation zu
vermeiden, bei der z. B. die Dichte der Tridymit-Fehlstellen
so sehr zugenommen hat, wie auf 5,4 oder 7,5 pro 100 m2Glas, obwohl noch keine Kaltreparatur oder Dikkenwechsel
oder Schmelzenwechsel für die nächste Zukunft geplant ist. Vor dieser Erfindung wurde es als
notwendig erachtet, entweder die Produktion aufzugeben oder solch eine Fehlerhöhe hinzunehmen, wohingegen
die vorliegende Erfindung dazu dient, das Entstehen dieser Situation zu verhindern. Von einem anderen
Standpunkt aus betrachtet macht die Kombination einer Trennwand mit der Absauge- oder Lüftungsvorrichtung
es möglich, in die Raffinierzone wesentliche Mengen von heißen Gasen für den Gewölbeschutz einzuführen,
ohne dadurch den Betrieb der anderen Teile des Schmelzofens zu stören, was geschehen könnte, wenn
diese Maßnahmen nicht angewandt werden würden.
Die Raffinierzone 2 arbeitet bei einer wesentlich niedrigeren Temperatur als die Schmei/zone des Schmelzofens
und. wenn keine Maßnahmen ergriffen werden wurden, die die Lüftung oder Absaugung von den großen
Mtngen des heißen Gewölbe-Schutzgases erlauben,
müßte man erwarten, daß diese Gase, obwohl heiß, in den Schmelzofen überströmen und dann die noch
heißeren Gase verdünnen, die in die Austauschkammern der Regenerativfeuerung der Schmelzone eintreten.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß wenn die Gase, die durch den Brenner oder die
Brenner 26 eingespeist werden, heißer sind als das Glas, eine Neigung vorhanden ist, die Tiefe unter der Glasöberfläche
36 zu vermindern, bei der die übliche Tcrnperaturumkehr
abläuft.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zum Schmelzen von Glasmaterialchargen für die Herstellung von Float-Glas hoher
Qualität in einem Schmelzofen mit Schmelzzone und Raffinierzone, bei dem der Kopfraum der Schmelzzone
vom Kopfraum der Raffinierzone getrennt ist, dadurch gekennzeichnet, daß man durch
den Kopiraum der Raffinierzone einen durch Verbrennung von einem flüssigen oder gasförmigen
Kohlenwasserstoff mit Oberschußluft in einer Menge, die 50—500% über der stöchiometrisch für die
Verbrennung erforderlichen Luftmenge liegt, erzeugten Strom heißen Gases mit einer Temperatur
innerhalb eines Bereiches von 165° C oberhalb oder
unterhalb der Temperatur des geschmolzenen Glases, das sich innerhalb der Raffinierzone befindet,
hindurchleitet
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
$sS man die heißen Gase mit einer Temperatur
von 980° — 1315°C durch die Raffinierzone leitet
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die im Kopfraum
der Raffinierzone befindlichen Gase kontinuierlich mittels einer Absaugvorricht-ing, die im Kopfraum
der Raffinierzone stromabwärts, bezogen auf den Glasfluß, angeordnet ist, abführt
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