DE2217816A1 - Verfahren zum abschalten eines hochtemperatur-reaktors - Google Patents
Verfahren zum abschalten eines hochtemperatur-reaktorsInfo
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Description
Dipl.-Ing. H. Sauerland · Dn.-Ing. R. König · Dipl.-Ing. K. Bengen
Patentanwälte ■ 4Dod Düsseldorf · Cecilienallee 7S · Telefon 4327aa
Unsere Akte: 27 363 12. April 1972
HKG-Hochtemperatur-Kernkraftwerk GmbH, 4701 Uentrop/Unna
"Verfahren zum Abschalten eines Hochtemperatur-Reaktors"
Für den sicheren Betrieb von Kernreaktoren ist es eine unerläßliche
Voraussetzung, daß diese mit absolut sicheren Abschalteinrichtungen versehen sind. Hierzu ist bereits
eine große Anzahl von Vorschlägen gemacht worden, die im wesentlichen sämtlich auf dem Prinzip beruhen, in irgendeiner
Weise Neutronenabsorber in den neutronenphysikalischen Wirkungsbereich des Reaktors einzubringen«, So hat
man beispielsweise sogenannte Abschaltstäbe mit Neutronenabsorbern entwickelt und zum Einsatz gebracht, die sowohl
willkürlich manuell oder in Störfällen durch automatisches Auslösen der Sicherheitsschaltung (Reaktorschutz) in das
Reaktorcore eingebracht werden. Darüber hinaus sind jedoch auch andere Möglichkeiten zum Einbringen neutronenabsorbierender
Materialien bekannt, die häufig insbesondere als zusätzliche Abschaltmittel eingesetzt werden, zum Beispiel
das Zugeben von Neutronenabsorbern in flüssiger oder gasförmiger Form, wobei sich der Aggregatzustand nach der Art
des Kühlmittels des Reaktors richteto
Diese bekannten Abschaltverfahren werden zwar dem Bedürfnis nach Sicherheit in dem Maße voll gerecht, wie sie
durch die Redundanz der Ausführung gegeben ist, jedoch treten bei Hochtemperatur-Reaktoren für größere Leistung und
mit dementsprechend hoher Leistungsdichte zusätzlich tech-
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nologische Probleme auf, die dadurch bedingt sind, daß die Absorberstäbe in das Core selbst eingefahren werden
müssen, dessen Betriebstemperaturen im heißesten Bereich bereits heute zwischen 1000 und 1100° C liegen,, Wird nun
ein Abschaltvorgang durch Einfahren von Absorberstäben in das Core eingeleitet, so wird zwar die durch Kernspaltung
erzeugte Leistung des Reaktors reduziert bzw. unterbrochen, jedoch kommt sodann die sogenannte Nachwärmeproduktion
zum Tragen, die zufolge der hohen Leistungsdichte insbesondere nach voraufgegangenem längerem Vollastbetrieb
noch für mehrere Wochen nach dem Abschalten größer als die Wärmeleistung ist, die ohne wesentliche Temperatursteigerung
über den Reflektor nach außen abfließen kann. Ohne geeignete Maßnahmen würden die daraus resultierenden
Wärmemengen die Abschaltstäbe unzulässig hohen Temperaturen aussetzen, so daß zur Vermeidung einer Zerstörung der
Abschaltstäbe durch entsprechende Kühlung für hinreichende Abfuhr der Nachwärme gesorgt werden muß. Um hierfür
eine ausreichende Sicherheit zu gewährleisten, ist für die Redundanz der Nachwärmeabfuhreinrichtungen ein außerordentlich
hoher Aufwand erforderlich.
Zu den zuvor beschriebenen, im Interesse der geforderten Sicherheit unerläßlichen Maßnahmen kommen bei diesen bekannten
Abschaltverfahren noch weitere Nachteile hinzu, die sich insbesondere beim' Betrieb des Reaktors auswirken, wobei
zu bemerken ist, daß bei der überwiegenden Zahl der Abschaltfälle, der Reaktor nach dem Abschaltvorgang schnell
wieder angefahren werden soll, weil die Ursache für die meisten Abschaltfälle sich nämlich innerhalb relativ kurzer
Zeit ermitteln und beheben läßt. Da die Ausfahrgeschwindigkeit der zum Abschalten in das Core eingefahrenen Absorberstäbe
aus Sicherheitsgründen begrenzt ist, nimmt das Wiederanfahren des Reaktors eine längere Zeit in Anspruch.
Außerdem verursacht das Wiederaufheizen des Cores nach sei-
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nem Herunterkühlen nicht nur einen erheblichen zusätzlichen Zeitverlust beim Wiederanfahren, sondern führt in
jedem Fall auch zu nachteiligen Temperaturwechselbeanspruchungen des Cores und seiner Einbauten.
Es sei in diesem Zusammenhang erwähnt, daß Hochtemperatur-Reaktoren
bekannt sind, die zwar weitere Absorberstäbe für die Leistungsregelung und für die Kompensation der Überschußreaktivität
als soganannte Regelstäbe neben den zuvor erwähnten Absorberstäben für das Abschalten und Kaltfahren
des Reaktors (Abschaltstäbe) aufweisen, die ständig im Neutronenfluß arbeiten, jedoch werden diese aus Gründen
einer möglichst geringen Temperaturbelastung in einem kälteren Teil des Reaktors angeordnet, beispielsweise im
Bereich der KühlgaseintrittsSeite des Cores oder im Bereich
des Seitenreflektors. Zwar ist in diesen Bereichen einerseits die Temperaturbelastung der Regelstäbe tragbar
und andererseits der Neutronenfluß noch ausreichend hoch, um den für die Regelaufgabe geforderten, relativ geringen
Reaktivitätsbeitrag der Regelstäbe zu gewährleisten. Er reicht jedoch nicht aus, um mittels der Regelstäbe den
Reaktor über das Abschalten hinaus auch kaltzufahren. Der Reaktivitätsbeitrag der Regelstäbe beträgt zum Beispiel
bei einem 300 MW^-Kugelhaufen-Reaktor bei im Seitenreflektor
angeordneten Regelstäben insgesamt ca, 4 Nile, während für den kaltunterkritischen Zustand dieses Kugelhaufen-Reaktors
eine.Gesamtreaktivitätsbindung der in das Core eintauchenden Abschaltstäbe von ca. 18 Nile vorzusehen ist,
Daraus wird deutlich, daß lediglich mit den an und für sich hinsichtlich der Temperaturbelastung günstig ange- ·
ordneten Regelstäben ein Abschalten des Reaktors nicht möglich ist, vielmehr dazu die bereits erwähnten Abschaltstäbe
erforderlich sind, die die eingangs aufgezeigten Nachteile mit sich bringen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
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zum sicheren Abschalten eines Hochtemperatur-Reaktors zu schaffen, das die vorerwähnten Nachteile bekannter Reaktoren
nicht aufweist und insbesondere zu einer Schonung und damit Lebensdauererhöhung der Corestäbe führt, wobei
gleichzeitig insbesondere kurzfristige Abschaltvorgänge in betrieblich günstigerer Weise als bisher durchführbar
sind. Die Lösung dieser Aufgabe basiert auf dem Gedanken, den negativen Temperaturkoeffizienten der Reaktivität, der
in der Praxis bei Hochtemperatur-Reaktoren vorgesehen wird, in den Abschaltvorgang als maßgebliche Einflußgröße einzubauen.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der Abschaltvorgang durch Erhöhen der mittleren Coretemperatur
mittels der Nachwärmeproduktion eingeleitet wird. Da die Erhöhung der mittleren Coretemperatur zu einer
negativen Reaktivität führt, wird dann im Reaktor praktisch keine Leistung durch Spaltung mehr erzeugt.
Durch die eingangs erwähnte Nachwärmeproduktion ergibt sich
für den erfindungsgemäßen Abschaltvorgang insofern eine
überraschend einfache Ausführbarkeit, als das Aufheizen des Cores mittels der Nachwärme erfolgen kann, indem zunächst
die Leistungsabfuhr unterbrochen und sodann eine dosierte Nachwärmeabfuhr durchgeführt wird. Wird das erfindungsgemäße
Verfahren beispielsweise bei einem Kugelhaufen-Reaktor angewandt, so wird dabei vorzugsweise die mittlere
Coretemperatur von ca, 550 bis 700° C zunächst auf ca. 800 bis 1300° C erhöht.
Liegt zum Beispiel bei einem 300 MW -,-Kugelhaufen-Reaktor
die mittlere Coretemperatur bei Vollast bei 630° C und wird diese um etwa 250° C in der erfindungsgemäßen Weise erhöht,
so bedeutet dies bei einem negativen Temperaturkoeffizienten der Reaktivität von 2 mNile/°C eine Unterkritikalität
von 0,5 Nile. Damit ist der Reaktor ohne Einbringen von Absorberstäben lediglich durch Unterbrechen der Lei-
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stungsabfuhr, d.h. der Corekühlung, beispielsweise durch
Abschalten der Kühlgasgebläse, um den genannten Betrag unterkritisch, wobei die Nachwärmeproduktion im Zusammenhang mit dem negativen Temperaturkoeffizienten das erfindungsgemäße
Verfahren inhärent sicher macht.
Da, wie eingangs erwähnt, die Nachwärmeproduktion nicht schlagartig abfällt, ist mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
gleichzeitig gewährleistet, daß das erhöhte Temperaturniveau in einfacher Weise über längere Zeit gehalten
werden kann, wobei Nachwärme lediglich in dem Umfang abzuführen ist, als sie zu einer Erhöhung der Temperatur
über die gewünschte mittlere Coretemperatur hinausführen würde.
Eine Erhöhung der mittleren Coretemperatur - zum Beispiel um 250° C - bedeutet aber auch für die Brennelemente keine
besondere Belastung, da die mittlere Temperatur im Brennstoff bei Vollast im Falle des zuvor erwähnten ·Kugelhaufen-Reaktors
beispielsweise bei etwa 680° C liegt, während die maximale Temperatur im Brennstoff 1250° C beträgt.
Wird nun der Reaktor in der erfindungsgemäßen Weise abgeschaltet, so ist damit zwar eine Erhöhung der mittleren
Coretemperatur verbunden, jedoch steigt aufgrund der unterbrochenen Leistung die maximale Brennstofftemperatur
allenfalls unwesentlich an. Es stellt sich also zwangsläufig ein Temperaturausgleich im Core ein, so daß
beim Übergang von Leistungsproduktion zur Nachwärmeabfuhr sich der in den Brennelementen thermische Spannungen hervorrufende
Temperaturgradient in vorteilhafter Weise verringert ·
Somit bietet das erfindungsgemäße Abschaltverfahren gegenüber bisher bekannten Vorschlägen in vieler Hinsicht erhebliche
Vorteile. Abgesehen davon, daß es aufgrund der physikalischen Zusammenhänge nicht nur inhärent sicher ist,
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werden die Abschaltstäbe auch keinerlei Temperaturbeanspruchung >
: unterworfen, da sie zumindest in der ersten Phase des Abschaltvorgangs in ausgefahrener Position verbleiben.
Darüber hinaus werden bei kurzzeitigen Abschaltvorgängen die üblicherweise mit dem Wiederanfahren verbundenen
Zeitverluste vermieden, da für diese Fälle das Ziehen der Abschaltstäbe sowie das Wiederaufheizen des Reaktors entfällt. Damit ist weiterhin verbunden, daß die erheblichen
Wärmewechselbeanspruchungen des Reaktors und seiner Einbauten vermieden werden, was insofern von besonderer
Bedeutung ist, als die Abschaltstäbe die temperaturempfindlichsten Elemente eines Reaktorcores darstellen.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung bieten sich je nach den Erfordernissen hinsichtlich der Folge der einzelnen Abschaltmaßnahmen
verschiedene Möglichkeiten an. So besteht zunächst eine Möglichkeit darin, die dosierte Nachwärmeabfuhr
nach Abschalten der Leistungsabfuhr mittels getrennter
Nachwärmeabfuhreinrichtungen, beispielsweise Gebläse,
durchzuführen. Alternativ kann die dosierte Nachwärmeabfuhr
jedoch auch mittels der Leistungsabfuhreinrichtungen selbst erreicht werden, indem diese auf reduzierter Leistung
gefahren werden, so daß zumindest für diese Phase des Abschaltvorgangs zusätzliche bzw. gesonderte Nachwärmeabf
uhreinrichtungen nicht erforderlich sind. Da das Abschalten der Leistungsabfuhr insbesondere für den Fall,
daß dies mittels Gebläse durchgeführt wird, eine Maßnahme darstellt, die ohne nennenswerte Verzögerung durchgeführt
werden kann, bietet das erfindungsgemäße Verfahren somit in jedem Fall die Möglichkeit, entweder bei Störungen unverzüglich
zu reagieren oder willkürlich außerhalb des Sicherheitssystems ein schnelles Abschalten ohne Vorliegen
einer Störung einzuleiten, ohne daß damit die eingangs im Zusammenhang mit dem Einfahren von Abschaltstäben aufgezeigten
Nachteile verbunden sind.
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Die dosierte Nachwärmeabfuhr kann nach einem Weiteren Merkmal der Erfindung auch intermittierend erfolgen, wobei
in vorteilhafter Weise die Möglichkeit gegeben ist, die dabei verwendeten Gebläse mit konstanter Drehzahl und
mit entsprechend der notwendigen Wärmeabfuhr unterschiedlicher Zeitdauer zu- betreiben.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist selbstverständlich auch für das sogenannte Langzeitabschalten geeignet, bei dem
das Gore vom heißen, erfindungsgemäß" abgeschalteten Zustand
ausgehend kalt gefahren werden soll. In diesem Fall ist die Reaktivitätsbindung durch die Regelstäbe nicht mehr
ausreichend, um den Reaktor in den kalt unterkritischen Zustand zu bringen. Dafür schlägt die Erfindung vor, nach
Abschalten der Leistungsabfuhr während der dosierten Nachwärmeabfuhr mindestens einige der Regelstäbe einzufahren
und sodann die Nachwärmeabfuhr zu steigern, wodurch die mittlere Coretemperatur abgesenkt wird - bei eingefahrenen
Regelstäben liegt die mittlere Temperatur für den kritischen Zustand niedriger - , so daß die Abschaltstäbe bei
bereits laufender Nachwärmeabfuhr und bei einem unter der Betriebstemperatur liegenden niedrigeren Temperaturniveau
in für sie schonender Weiee eingefahren werden können. Grundsätzlich ist es jedoch auch möglich, anstelle der Regelstäbe
die Abschaltstäbe als Regelstäbe zu benutzen.
In den Rahmen der Erfindung gehört auch die Maßnahme, den Abschaltvorgang dadurch einzuleiten, daß zunächst die Regelstäbe
um beispielsweise 0,5 Nile eingefahren werden und die mittlere Coretemperatur dann durch eine entsprechend
dosierte Nachwärmeabfuhr auf dem Betriebswert gehalten wird. Dieses Abschaltverfahren empfiehlt sich dann, wenn ein
Überschreiten der betrieblichen Durchschnittstemperaturen während des Abschaltvorgangs nicht erwünscht ist. Gleichwohl
wird auch in diesem Fall der Abschaltvorgang durch
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eine relative Erhöhung der mittleren Coretemperatur gegenüber dem Wert bei Kritikalität erreicht, da das Einfahren
der Regelstäbe eine Erniedrigung der dem kritischen Zustand entsprechenden mittleren Coretemperatur bedeutet.
Ein entscheidender Vorteil des erfindungegemaßen Verfahrens
kommt in den durchaus realen Störfällen zum Tragen, bei denen die Nachwärmeabfuhr nur mit Verzögerung einsetzt,
oder die bereits laufende Nachwärmeabfuhr ausfällt, wodurch bei den herkömmlichen Verfahren, bei denen der Abschaltvorgang
durch Einführen von Abschaltstäben ausgelöst wird, letztere erheblichen Schaden nehmen würden. Wenn
nämlich bei den bisher angewandten Abschaltverfahren nach Einfahren der Abschaltstäbe die Nachwärmeabfuhr nur verzögert
in Betrieb kommt oder während der ersten Minuten ausfällt, befindet sich das Core nicht nur auf einem noch
hohen Temperaturniveau, sondern die in dieser ersten Zeit relativ hohe Nachwarmeproduktion heizt das Core darüber
hinaus schnell weiter auf, so daß nur wenig Zeit verbleibt, redundante Einrichtungen zur Nachwärmeabfuhr für den
Schutz der Abschaltstäbe in Betrieb zu nehmen.
Das erfindungsgemäße Verfahren vermeidet diese aus hohem Temperaturniveau und gleichzeitig hoher Aufheizgeschwindigkeit
resultierende Gefährdung der Abschaltstäbe, da zumindest die erste Phase der hohen Nachwarmeproduktion bei
ausgefahrenen Abschaltstäben verläuft. Letztere brauchen erst dann eingefahren zu werden, wenn die mittlere Coretemperatur
unter das betriebliche Temperaturniveau abgesenkt worden 1st und die Nachwarmeproduktion entsprechend
ihrem zeitlichen Verlauf bereits ein erheblich niedrigeres Maß erreicht hat. So ist dieser Wert im ungünstigsten Falle
bereite nach 5 Minuten auf ungefähr die Hälfte des Anfangewerts abgesunken und beträgt nach 30 Minuten nur noch
ca. ein Drittel des Anfangswertes.
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Das mit dem Verfahren gemäß der Erfindung verbundene spätere
Einfahren der Abschaltstäbe und das damit erreichte niedrige Temperaturniveau und der langsamere Temperaturanstieg
bei Ausfall der Nachwärmeabfuhr nach Einfahren
der Abschaltstäbe lassen ausreichend Zeit, um andere aufgrund der Redundanz vorhandene Einrichtungen zur Nachwärmeabfuhr
in Betrieb zu nehmen.
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Claims (9)
- HKG-Hochtemperatur-Kernkraftwerk GmbH, 4701 Uentrop/UnnaPatentansprüche ι'I?)Verfahren zum Abschalten eines Hochtemperatur-Reaktors, dadurch gekennzeichnet, daß der Abschaltvorgang durch Erhöhen der mittleren Coretemperatur mittels der Nachwärmeproduktion eingeleitet wird.
- 2. Abschaltverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß zunächst die Leistungsabfuhr unterbrochen und sodann eine dosierte Nachwärmeabfuhr durchgeführt wird.
- 3. Abschaltverfahren nach Anspruch 1 oder 2 für einen Kugelhaufen-Reaktor, dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere Coretemperatur von ca. 550 bis 800° C zunächst auf ca, 800 bis 1300° C erhöht wird.
- 4. Abschaltverfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3« dadurch gekennzeichnet, daß die dosierte Nachwärmeabfuhr nach Abschalten der Leistungsabfuhr mittels getrennter Nachwärmeabfuhreinrichtungen durchgeführt wird.
- 5· Abschaltverfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur dosierten Nachwärmeabfuhr die Leistungsabfuhreinrichtungen auf reduzierter Leistung gefahren werden.
- 6. Abschaltverfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,309843/0122221781Sdaß die dosierte Nachwärmeabfuhr intermittierend durchgeführt wird.
- 7. Abschaltverfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß nach Abschalten der Leistungsabfuhr während der dosierten Nachwärmeabfuhr mindestens einige der Regelstäbe oder mindestens einige der dann als Regelstäbe einsetzbaren Abschaltstäbe eingefahren werden und sodann die Nachwärmeabfuhr gesteigert wird.
- 8. Abschaltverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß zunächst die Regelstäbe - vorzugsweise um ca. 0,5 Nile - eingefahren werden und sodann die mittlere Coretemperatur durch dosierte Nachwärmeabfuhr auf dem Betriebswert gehalten wird.
- 9. Abschaltverfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß mit der dosierten Nachwärmeabfuhr ungefähr 5 biß 20 Minuten nach Abschalten der Leistungsabfuhr begonnen wird.309843/0122
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DE2217816B2 DE2217816B2 (de) | 1976-04-15 |
DE2217816C3 DE2217816C3 (de) | 1976-12-02 |
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ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2451748A1 (de) * | 1974-10-31 | 1976-05-06 | Hochtemperatur Reaktorbau Gmbh | Gasgekuehlter kernreaktor und verfahren zum steuern und regeln des reaktors |
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |