DE1489671C - Verfahren zum Betreiben eines Kernreaktors mit wenigstens zwei voneinander getrennten Spaltzonen - Google Patents
Verfahren zum Betreiben eines Kernreaktors mit wenigstens zwei voneinander getrennten SpaltzonenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Kernreaktors mit wenigstens zwei voneinander
getrennten, von einem gemeinsamen Reflektor umgebenen Spaltzonen, von denen jede für sich bei normalem
Betrieb unterkritisch ist, jedoch beide gemeinsam auf Grund des Neutronenflusses kritisch werden,
wobei der ungehinderte Neutronenfluß von der einen Spaltzone verwendet wird, um Xenon in der anderen
Spaltzone zu verbrennen.
Eines der Probleme beim Betrieb eines Kernreaktors besteht in dem Anlassen eines vergifteten Reaktors,
nachdem er einige Stunden außer Betrieb war. Die Vergiftung von thermischen Reaktoren durch Spaltprodukte
ist ein wohlbekanntes Phänomen. Das wichtigste Gift ist Xenon 135, welches beim Zerfall
des direkten Spaltproduktes Tellurium-135 zu Jod-135
entsteht, das wiederum zu Xenon-135 zerfällt. Xenon-135
hat einen Absorptionsquerschnitt für thermische Neutronen von etwa 3,5 · 106 barn, was viel größer ist
als der irgendeines anderen der erzeugten Gifte. Wenn der Reaktor in Betrieb ist, verbleibt die Konzentration
an Xenon-135 in dem Reaktor auf einem Ruhewert. Das Gift wird ständig erzeugt; es wird jedoch auch
ständig entfernt, und zwar hauptsächlich auf Grund einer Umwandlung in Xenon-136 durch die Absorption
von Neutronen und in einem geringeren Ausmaß auf Grund des natürlichen Zerfalls. Der Reaktor muß
eine genügende Reaktivität über die hinaus aufweisen, ■ die bei Abwesenheit von Xenon-135-Vergiftung erforderlich
sein würde, um die thermischen Neutronen zu schaffen, die zur Aufrechterhaltung dieses Ruhewertes verbraucht werden.
Wenn ein Reaktor stillgesetzt wird, hört die Entfernung von Xenon-135 auf Grund der thermischen
Neutronenabsorption auf. Das Jod-135, welches be-: reits gebildet wurde, fährt fort zu zerfallen und erzeugt
mehr Xenon-135. Da die Entfernungsrate von Xenon-135 vermindert wurde, beginnt sich die Konzentration
an Xenon-135 zu erhöhen und erreicht dabei ein Maximum, bei dem die Erzeugungsrate an Xenon-135
gleich dem Verlust von Xenon-135 durch Zerfall ist. Wenn dieser Höhepunkt an Xeriönvergiftung erreichtist,
sinkt die Xenon-135-Konzentration langsam ab. Das Zeitintervall vom Stillsetzen des Reaktors, bis die
Vergiftung;den Höhepunkt erreicht hat, beträgt etwa
10 Stunden, und das .Zeitintervall,, bis. die Vergiftung
auf den Ruhewert "bei normalem Reäktionsbetrieb abnimmt,
beträgt etwa 40 Stunden. Das bedeutet, daß, falls ein Reaktor aus irgendeinem Grunde (Reparatur,
: Wartung; Laden von Brennstoff) stillgesetzt wird, er
fast sofort wieder gestartet werden' muß öder für fast
40 Stunden leer läuft, es sei denn, daß der Reaktor eine .ausreichende überschüssige Reaktivität entweder
eingebaut oder extern gespeichert hat, welche benutzt werden kann, um die Xenonvergiftung zu.überwinden.
Einen Reaktor mit der erforderlichen überschüssigen Reaktivität zu bauen,, würde beträchtliche Energiekostenverluste
mit sich bringen;,dadurch würde wahrscheinlich der Reaktor unwirtschaftlich im Verhältnis
zu allen anderen Energiequellen sein.
Ein weiteres Problem, welches beim Betrieb von Reaktoren, speziell solchen mit hohen Energieausgangsraten,
auftritt, besteht in den Xenonoszillationen quer zur Spaltzone des Reaktors. Bei großen Spaltzonen
kann die Tendenz bestehen, daß an einer Stelle in der Spaltzone eine geringere Energie ist, als in dem
übrigen Teil, und zwar auf Grund einer überschüssigen Xenonanhäufung in dem Gebiet. Es werden Neutronen
von den »Hoch«-Teilen der Spaltzone zu diesem »niedrigen« Abschnitt fließen und den Effekt der überschüssigen
Vergiftung verringern. An dieser Stelle wird die Energie ansteigen, bis hier eine höhere Energie
herrscht, als in den anderen Abschnitten.
Auf Grund der Zeitverzögerung bei der Erzeugung und der Entfernung von Xenon kann ein Oszillationseffekt in der gesamten Spaltzone auftreten. Dieses ist
unerwünscht, da der Reaktor am wirtschaftlichsten ist,
ίο wenn derFlußpe'gel (Energie- oder Leistungsausgang)
in allen Teilen der Spaltzone gleich ist. Um diesen Effekt zu verhüten, ist es üblich, Steuereinrichtungen
in verschiedenen Teilen der Spaltzone anzuordnen, so daß die Flußpegel an verschiedenen Orten entweder
einzeln oder gemeinsam gesteuert werden können, wie es erforderlich ist. Bei großen Reaktoren kann es jedoch
vorzuziehen sein, getrennte Spaltzonen anstatt einer großen Spaltzone zu haben.
Aus der USA.-Patentschrif13 093 563 sind Reaktoren mit Verbundkernen bekannt, die in an sich bekannter Weise aus zwei oder mehreren Bereichen bestehen. Beispielsweise wird ein Bereich hauptsächlich mit thermischen Neutronen und ein anderer Bereich hauptsächlich mit schnellen Neutronen betrieben. Dabei wird die Belastung auf Grund des Xenons im schnellen Bereich erheblich vermindert. In dem Ausmaß, in welchem thermische Neutronen jedoch in den schnellen • Bereich eindringen, bildet das im schnellen Bereich erzeugte Xenon eine Belastung, die in einem yollständig schnellen Reaktor nicht auftreten würde.
Aus der USA.-Patentschrif13 093 563 sind Reaktoren mit Verbundkernen bekannt, die in an sich bekannter Weise aus zwei oder mehreren Bereichen bestehen. Beispielsweise wird ein Bereich hauptsächlich mit thermischen Neutronen und ein anderer Bereich hauptsächlich mit schnellen Neutronen betrieben. Dabei wird die Belastung auf Grund des Xenons im schnellen Bereich erheblich vermindert. In dem Ausmaß, in welchem thermische Neutronen jedoch in den schnellen • Bereich eindringen, bildet das im schnellen Bereich erzeugte Xenon eine Belastung, die in einem yollständig schnellen Reaktor nicht auftreten würde.
Weiterhin ist aus der USA.-Patentschrift 2 992 982 ein schneller Reaktor bekannt, in welchem eine Synthese
von thermischem Leistungsreaktor und schnellem :;Brüter vorhanden ist: Die in der USA.-Patentschrift
2 992 982 beschriebene Anordnung stellt eine Verbesserung gegenüber der Anordnung dar, welche in
der USA.-Patentschrift 3 093 563 beschrieben ist, und zwar insbesondere im Hinblick auf die relativen Größen
und Wechselwirkungen der thermischen und der
schnellen Bereiche..... -.',■::. -· :·
Weiterhin ist aus der USA.-Patentschrift 2 790 760 ■V." ein Reaktor bekannt, welcher zwei grundsätzlich voneinander
getrennte Spaltzonen aufweist, die von einem gemeinsamen Reflektor umgeben sind.
Die bekannten Reaktoranordnungen sind nicht geeignet, die eingangs geschilderten Probleme beim
Wiedereinschalten eines Reaktors nach einer Betriebspause zu lösen.
. .. Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Ver-
5<\ fahren zum Betreiben eines Kernreaktors der eingangs
■genannten Art zu schaffen, um den Reaktor nach teilweiser Stillsetzung zwecks Wartung, Reparatur oder
. .Brennstoffwechsel .wesentlich schneller. ..als bisher
wieder auf die volle Leistung zu bringen.
55·· 'Diese Aufgabe wird erfmdungsgemäß daduich gelöst,
daß jede der beiden ·Spaltzonen für sich allein kritisch gemacht werden kann .und daß beim Abschalten
der einen Spaltzone der. anderen Spaltzone zusätzlicher Spaltstoff zugeführt wird, um den Verlust
an Neutronen auszugleichen, die sie normalerweise von der einen Spaltzone erhalten würde, und somit die
andere Spaltzone kritisch gehalten wird, bis die eine Spaltzone wieder eingeschaltet ist.
Ein bevorzugter Kernreaktor zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zeichnet sich dadurch
aus, daß der Zwischenraum zwischen den Reaktorspaltzonen frei von Abschirmungs- bzw. Reflektormaterial
zum ungehinderten Neutronenfluß von
der einen Reaktorspaltzone zur anderen ausgebildet ist.
• Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des Kernreaktors zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist vorgesehen, daß jeder Reaktorspaltzone Zusatzbrennstoffstäbe zugeordnet sind, die
jeweils bei Ausfall oder Abschalten einer Reaktorspaltzone in der anderen Reaktorspaltzone bzw. den
anderen Reaktorspaltzonen zur Erhöhung von deren Reaktivität einführbar sind.
Der gemäß der Erfindung erreichbare technische Fortschritt ist im wesentlichen darin zu sehen, daß
beim erneuten Einschalten eines Kernreaktors der erfindungsgemäßen Art nach einer bestimmten Betriebspause
die,volle Leistung bereits nach einer Zeit von etwa 10 Stunden wieder erreicht werden kann,
während bisher dazu etwa 40 Stunden benötigt j wurden.
Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise an
Hand der Zeichnung beschrieben; in dieser zeigt
■ F i g. 1 eine schematische Darstellung von zwei getrennten Reaktorspaltzonen, die von einem gemeinsamen Reflektor umschlossen werden,
■ F i g. 1 eine schematische Darstellung von zwei getrennten Reaktorspaltzonen, die von einem gemeinsamen Reflektor umschlossen werden,
Fi g;. 2 eine Ansicht ähnlich der Fi g. Ij in der jedoch
drei Spaltzonen dargestellt sind, ■ '
: F i g. 3 eine graphische Darstellung, in der die Beziehung
zwischen der Zeit nach Stillsetzung und einem Parameter Δ (der Betrag, um den eine Spaltzone unterkritisch
ist) dargestellt ist, und . / .,
F i g. 4 eine von der graphischen Darstellung der F i g. 3 abgeleitete graphische Darstellung, in der die
Beziehung zwischen Anlaßzeit und Gesamtzeit bis zum Erreichen der vollen Leistung nach Stillsetzung
dargestellt ist.
Nach F i g. 1 sind zwei Reaktorspaltzonen A und B relativ nahe beieinander angeordnet und vollständig
von einem Neutronenreflektor und einer Abschirmung 1 umgeben. Der Zwischenraum 2 zwischen den
beiden Spaltzonen ist frei von Abschirmungsmaterial, um den Fluß von Neutronen, die aus der einen Spaltzone
entweichen, zur anderen Spaltzone zu gestatten. Die Zusatz- oder Aufladestäbe (booster rods) 3 und 4
sind schematisch dargestellt. Die Reaktorspaltzonen sind normalerweise in geraden zylindrischen Tanks
enthalten, die als Röhrentanks bekannt sind. Bei den augenblicklich gebauten Reaktoren liegen sie auf ihrer
Seite, wobei die Brennstoffbeladung von beiden Enden stattfindet. Die Steuerung der Reaktoren kann durch
Steuerstäbe stattfinden, die durch die Abschirmung von oben oder von den Enden eingesetzt sind. Es können
jedoch andere Steuerformen verwendet werden, wie z. B. Moderator—Pegelsteuerung und die Einführung
von Giften an vorbestimmten Orten in den Reaktorspaltzonen. Es wird darauf hingewiesen, daß viele verschiedene
Reaktorformen in Verbindung mit dieser neuartigen Anordnung verwendet werden können; es
wird daher nicht für notwendig erachtet, die Konstruktion der Reaktoren im einzelnen zu beschreiben,
da hierüber ausreichend Literatur zur Verfügung steht.
F i g. 2 zeigt einen Reaktoraufbau, bei dem drei Spaltzonen A, B und C mit den Zusatzstäben (booster
rods) 13,14 und 15 nahe beieinanderliegend angeordnet sind.
Bei der Diskussion des Betriebes des Reaktorsystems werden Raum- und andere Sekundäreffekte
auf die Reaktivität (k) vernachlässigt. Bei dem System mit zwei Spaltzonen (F i g. 1) fließen beim normalen
Betrieb Neutronen, welche einen Teilausfluß (ε) darstellen, von der Spaltzone A zur Spaltzone B und umgekehrt.
Während jede Spaltzone getrennt um bk ?» ε
unterkritisch ist, ist die Kombination jedoch kritisch. Falls A aus irgendeinem Grunde stillgesetzt wird, ist
es, um B auf Leistung zu halten, erforderlich, daß diese
Spaltzone kritisch gemacht wird, indem ein Reaktivitätsinkrement gleich ε hinzugefügt wird. Dieses kann
mit Hilfe der Zusatzstäbe durchgeführt werden. Die Spaltzone A wird weiterhin Ausflußneutronen von der
ίο Spaltzone B mit derselben Rate erhalten, und falls die
Spaltzone A um · einen Betrag Δ unterkritisch ist [(Zl = 1 — keii{Ä)], werden diese Neutronen einen
Bruchteil —r von der vollen Energie von A erzeugen. An-
fänglich ist Δ der Wert, der von der Stillsetzung herrührt.
Später kann der Wert von Δ durch die Fähigkeit des Bedienungspersonals bestimmt werden, um eine
Reaktivität in der Spaltzone A zu schaffen. Wenn Δ gleich ε gemacht werden kann, ist der normale Betriebszustand
wiederhergestellt. Es wurde festgestellt, daß bei Bedingungen, die der Vergiftung (poison-out)
der Spaltzone A entsprechen, d. h. Δ größer als ε,: der
Zufluß von Neutronen aus der Spaltzone B eine schnellere Wiederherstellung der Spaltzone A ergibt.
In F 1 g. 3 zeigt die Kurve ABCDE Δ (in milli-A;) als
Funktion der Zeit nach Stillsetzung —wobei kein Abbrand des Giftes angenommen ist — für eine typische
Kombination gemäß der Erfindung. Es sei ange-
,._" nommen, daß der Interspaltzonenausfluß (ε) gleich
10 milli-έ ist (1% Interspaltzonenausfluß). Die Kurve
kreuzt die lO-miUi-fc-Linie bei 0,53 Stunden nach Stillsetzung;
vor dieser Zeit kann der Reaktor auf volle Leistung gebracht werden, sobald die Steuerung
wiederhergestellt ist. Diese Zeit kann als »Zeit zum Vergiften« angenommen werden. Der Punkt B auf der
Kurve stellt den Fall dar, wo eine 4stündige Verzögerung stattgefunden hat, bevor der Reaktivitätsmechanismus
der Reaktorspaltzone auf seinen normalen Zustand gebracht werden kann. An diesem Punkt hat
Δ einen Wert von 62 milli-A:, und die Leistung der
Spaltzone A kann auf 10/62 der vollen Leistung angehoben
werden. Diese Energie reicht aus, um das Xenon verhältnismäßig schnell abzubrennen; anstatt
daß Δ der oberen Kurve bis CDE folgt, fällt es entlang
BP ab, und an dem Punkt P ist die normale Energie wieder erreicht. An dem Punkt P ist der Zuladestab
der Spaltzone A noch voll eingesetzt. Die Vergiftung (poison-out) ist folglich bei 10,2 Stunden anstatt bei
38 Stunden beendet. Bereits vor 10,2 Stunden beträgt die Energie einen großen Bruchteil der normalen. Jede
der anderen Kurven, die von ABCDE abfallen, zeigt den Verlauf der Wiederherstellung, falls der Reaktor
auf »Anlassen« zu der Zeit gebracht wird, wo die Kurve ABCDE trifft.
Da die Energie der Spaltzone A ein Bruchteil (-—)
seiner normalen Energie ist und da die milli-A:, welche
von dem Zusatzstab in der Spaltzone B erforderlich
sind,
Energie der Spaltzone A ,„ ...
ε — ε - = ε (1 — ε/Δ)
Normale Energie der Spaltzone A
ist, sind diese beiden Quantitäten nur Funktionen von Δ und können an den entsprechenden Skalen an der
rechten Seite der Figur abgelesen werden.
F i g. 4 ist eine Kurvendarstellung der Gesamtzeit zur Erreichung der vollen Energie nach Stillsetzung als
Funktion der »Anlaß«-Zeit. Falls beispielsweise die Anlaßzeit 4 Stunden beträgt, dann beträgt die Gesamtzeit,
bis volle Energie erreicht ist, 10,2 Stunden. Falls die Anlaßzeit 10 Stunden beträgt, dann beträgt die
Gesamtzeit zur Erreichung der vollen Leistung etwa 15,5 Stunden.
Es ist zu ersehen, daß eine beträchtliche Zeiteinsparung über einer normalen Vergiftung durch die
Verwendung der Erfindung erreicht werden kann.
Allgemein ergibt bei großen Leistungsreaktoren die Aufteilung in wenigstens zwei Spaltzonen und die Anwendung
von geeigneten Zusatzstäben die Möglichkeit, eine Spaltzone stillzusetzen und die volle Energie
bei wesentlich verringerter Vergiftungszeit wieder zu erreichen. Zusätzlich ist das Kraftwerk weiterhin
fähig, halbe Leistung zu liefern, welches in vielen Fällen von Vorteil sein kann.
Claims (3)
1. Verfahren zum Betreiben eines Kernreaktors mit wenigstens zwei voneinander getrennten, von
einem gemeinsamen Reflektor umgebenen Spaltzonen, von denen jede für sich bei normalem Betrieb
unterkritisch ist, jedoch beide gemeinsam auf Grund des Neutronenflusses kritisch werden,
wobei der ungehinderte Neutronenfluß von der einen Spaltzone verwendet wird, um Xenon in der
anderen Spaltzone zu verbrennen, dadurch
gekennzeichnet, daß jede der beiden Spaltzonen (A, B) für sich allein kritisch gemacht werden
kann und daß beim Abschalten der einen Spaltzone (A) der anderen Spaltzone (B) zusätzlicher
Spaltstoff zugeführt wird, um den Verlust an Neutronen auszugleichen, die sie normalerweise von
der einen Spaltzone (A) erhalten würde, und somit die andere Spaltzone (B) kritisch gehalten wird, bis
die eine Spaltzone (A) wieder eingeschaltet ist.
2. Kernreaktor zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit mehreren gesonderten
Reaktorspaltzonen, die von einem gemeinsamen Reflektor umgeben sind, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zwischenraum (2) zwischen den Reaktorspaltzonen (A, B bzw. C) frei von Abschirmungsbzw. Reflektormaterial zum ungehinderten Neutronenfluß
von der einen Reaktorspaltzone zur anderen ausgebildet ist.
3. Kernreaktor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Reaktorspaltzone (A, B, C) Zusatzbrennstoff stäbe (3, 4 bzw. 13, 14, 15) zugeordnet
sind, die jeweils bei Ausfall oder Abschalten einer Reaktorspaltzone in der anderen Reaktorspaltzone
bzw. den anderen Reaktorspaltzonen zur Erhöhung von deren Reaktivität einführbar sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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