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Medizinisches Gerät Die Erfindung betrifft ein medizinisches Gerad
für die Trennung von Gewebeverwachsungen in Körperhöhlen, bestehend aus einem mit
einem Handgriff versehenen, rohrförmigen, wenigstens teilweise als Wärmetauscher
ausgebildeten und von einem Mantelrohr umgebenen, aus gut-wärmeleitfahigem Material
bestehenden Instrumententeil, an dessen dem Handgriff abgewandten Stirnseite eine
hakenartige Ausbildung angeordnet ist, entsprechend der Patentanmeldung P 2 024
961#O.
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Gewebeverwachsungen der hier betreffenden Art, wie sie z.B.
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zwischen den Organen im Inneren der Bauchhdhle oder zwischen einem
solchen Organ und dem Hautgewebe vorkommen können, verursachen beim Patienten erhebliche
Schmerzen. Das einzige, wirksame Mittel zum Trennen derartiger Verwachsungen war
bisher der chirurgische Eingriff.
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In der Hauptanmeldung wird vorgeschlagen, zur Trennung derartiger
Gewebeverwachsungen das eingangs erwähnte Instrument zu verwenden, bei dem das Instrumententeil
mit der hakenartigen Ausbildung relativ zum Mantelrohr verschiebbar ausgebildet
ist. Die Trennung der Verwachsungen erfolgt mit diesem Gerät in der Welse, daß zunächst
mit dem Haken der zu trennende Gewebestrang umfaßt wird. Danach wird durch Offen
eines Ventils in der Versorgungsapparatur flüssiges Kältemittel in den Wärmetauscher
eingelassen, wodurch der Haken kurzfristig auf die Temperatur des flüssigen Kältemfttels
abgekühlt wird und
das vom Haken erfaßte Gewebeteil vereist . Der
Haken wlrd dann in das Mantelrohr g%ogen, so daß die Stirnflächen des Mantelrohres
in Verbi..'tng mit den Seitenflächen des Hakens das erfaßte Gewebeteil abklappen,
Um möglicherweise an dem Gerät angeklebte, gefrorene Gewebetelle oder Eiskristalle
abzulösen und einen weicheren Einsatz zu ermöglichen, wird die Zufuhr des flüssigen
#ältemittels kurzzeitig unterbrochen und eine im Instrument befindliche Heizung
eingeschaltet.
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Beim Arbeiten mit dem Gegenstand der Hauptanmeldung hat sich gezeigt,
daß der eigentliche Trennvorgang also das Abkappen des Gewebeteiles nach dem Verweisen
beim Patienten immer noch gewisse Schmerzen verursacht. Als Grund dafür wurde erkannt,
daß infolge der schlechten Scherwirkung zwischen den Seitenteilen des Hakens und
dem Mantelrohr Kräfte auf die verelsten Gewebeteile ausgeübt werden, die sich bls
uber den lokalanästhesierten Bereich hinaus auswirken. Außerdem war aus dem gleichen
Grunde die Trennung der Verwachsungen nicht immer in einfacher Weise möglich. Schließlich
ist das Schärfen der Vorderkante des Mantelrohres nur in umständlicher Weise mögloch.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein medizinisches Gerät
der eingangs genannten Gattung zu schaffen, das wesentliche bessere Schneideigenschaften
als das Gerät nach der Hauptanmeldung aufweist.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem medizinischen Gerät für
die Trennung von Gewebeverwachsungen in Körperhöhlen, bestehend aus einem mit einem
Handgriff versehenen, rohrfbrmigen, wenigstens teilweise als Wärmetauscher ausgebildeten
und von einem Mantelrohr umgebenden, aus gut-wärmeleitfähigem Material bestehenden,
Instrumententeil, an dessen dem Handgriff abgewandten Stirnseite eine hakenartige
Ausbildung angeordnet ist, dadurch gelöst, daß eine seitlich an der hakenartigen
Ausbildung
entlanggleitende Schneide vorgesehen ist.
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Zur Relativbewegung des Hakens gegenüber der' Schneide ist entweder
- bei feststehender Schneide - die hakenartige Ausbildung innerhalb des Mantelrohres
axial verschiebbar angeordnet oder die Schneide ist - bei feststehendem Haken -
an einem innerhalb des Instrumentes verschiebbar angeordneten Gestänge oder Rohr
befestigt, Bei einem in dieser Weise ausgebildeten medizinischen Gerät kommt durch
Relativbewegung des Hakens gegenüber der Schneide eine sehr gute Scherwirkung zwischen
dem einen Seitenteil des Hakens und der Schneide zustande. Auf einem größeren Bereich
des Gewebes sich auswirkende Kräfte treten dadurch während des Arbeitens mit dem
erfinOungsgemäßen Instrument nicht mehr auf, so daß auch die dem Patienten zugefügtefl
Schmerzen auf ein Minimum ruzlert werden können.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, den im Mantelrohr
verschiebbar angeordneten Teilen einen am Handgriff befindlichen Schiebemechanismus
zuzuordnen, der als Schiebe~ bügel und/oder als Fingerring ausgebildet sein kann,
Dadurch wird die Bedienung des Gerätes besonders einfach.
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Eine weitere Verbesserung des beschriebenen Instrumentes kann dadurch
erreicht werden, daß der Schiebemechanismus nicht durch einen Hebel ausgelöst wird,
der sich am Handgriff befindet. Bei der Betätigung dieses Hebels am Handgriff werden
unvermeidlicherweise auch Bewegungen auf das Instrument übertragen, die dem Patienten
bei der Behandlung Schmerzen verursachen. Dies wird in einer weiteren Ausführungsform
vermieden, bei der die zur Verschiebung der Schneide gegen den Haken auslösende
Bewegung durch einen fußbetätigtenHebel oder Pedal bewirkt werden, die über einen
Bowdenzug an das Instrument übertragen wird. Hierdurch wird es dem Operateur möglich,
das Instrument während des Trennvorganges völlig ruhig zu halten, Weitere Vorteile
und Einzelheiten der Erfindung sollen anhand
eines in den Figuren
1 bis 4 dafgestellten Ausführungsbeispieles erläutert werden, Es zeigen: Figur 1
einen Längsscbnitt durch den vorderen Teil eines erfindungsgemäß ausgebildeten Instrumentes
und zwar senkrecht zumHaken; Figur 2 einen der Figur 1 entsprechenden Schnitt parallel
zum Haken; Figur 3 eine Gesamtansicht des erfindungsgemäßen Gerotes mit Handbetätigung
und Figur 4 eine Gesamtansicht des erfindungsgemäßen Gerotes mit dem Pedal und dem
Bowdenzug als fußbetätigte Ausführung Beim dargestellten Instrument 1 ist gegenüber
dem Haken 2 verschiebbar die Schneide 3 angeordnet, Der Haken 2 steht in gut-wärmeleitender
Verbindung mit der Verdampferkammer 4, der über das Rohr 5 flüssiges Kältemittel
zugeführt wird, Zur Aufheizung des Hakens 2 ist die Innenseite der Verdampferkammer
4 mit einem isolierten, elektrischen Heizdraht 6 belegt, der in gut-wärmeleitender
Verbindung zu den Wandungen 7 der Verdampferkammer 4 steht.
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Die Schneide 3 (in Figur 2 gestrichelt dargestellt) ist an einem in
dem Gerät verschiebbar angeordneten Rohr 8 befestigt und kann damit in die strichpunktiert
dargestellte Position 3a (nur in Figur 1) gebracht werden, Die Verdampferkammer
4 und das Rohr 8 werden schließlich von dem aus wärmeisolierenden Material bestehenden
Mantelrohr 9 umgeben.
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Durch Verschieben des Rohres 8 kommt zwischen der Schneide 3 und den
der Schneide zugewandten Seitenteilen des Hakens 2 eine ausgezeichnete Scherwirkung
zustande, Die Verschiebung der Schneide 3 oder des Hakens 2 kann zum Beispiel mit
den bereits in der Hauptanmeldung beschriebenen Mechanismen
erfolgen,
Aus der Figur 3 ist eine weitere Möglichkeit ersichtlich, wie die Verschiebung der
Schneide 3 bewirkt werden kann, Dazu sind am Handgriff 10 zwei starr befestigte
Fingerringe 11 und 12 und ein in nicht näher dargestellter Weise mit dem Rohr 8
verbundener Schiebebügel 13 vorgesehen. Bei der Verschiebung des Bügels 13 dienen
die Ringe 11 und 12 als Widerlager.
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In dem in Figur 4 dargestellten Handgriff 15, welcher seitlich am
Instrument 1 angebracht ist und eine bessere Haltung des Instrumentes ermöglicht,
befindet sich ein nicht näher dargestellter Bewegungsmechanismus zum Anschluß an
einen Bowdenzug, bestehend aus Hülle 16 und Seele 17, der am anderen Ende an das
Pedal 18 angeschlossen ist, dessen drehbar gelagerter Fußtritt 19 gegen Federkraft
nach unten gedrückt werden kann und damit die Bewegung der Schneide 3 gegen den
Haken 2 auslöst.
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Schließlich ist aus den Figuren noch ersichtlich, daß der Haken 2
an seiner Stirnseite eine Spitze 14 aufweist, Mit einer derartigen Spitze 14 (oder
einer anstelle der Spitze vorgesehenen schmalen Schneide) können flächige Verwachsungen
vor der eigentlichen Trennung mit dem Haken 2 und der Schneide 3 durchstoßen werden,