DE2215050C3 - Federspeicher-Bremssystem für einen Anhänger mit Kippeinrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Federspeicher-Bremssystem für einen Anhänger mit Kippeinrichtung, dessen Radbremsen Federn, durch die die Bremsen anlegbar sind, und Hydraulikstellglieder umfassen, durch die die Radbremsen beim Zuführen eines Hydraulikmediums entgegen der Kraft der Federn lösbar sind, wobei im Hydrauliksteuerkreis ein manuell verstellbares und ein Ändern des in den Stellgliedern herrschenden Druckes des Hydraulikmediums zwischen einem Maximaldruck für gelöste Radbremsen u.id einem Minimaldruck für angelegte Bremsen ermöglichendes Bremsventil vorgesehen ist.

Bei einem bekannten Federspeicher-Bremssystem dieser Art (DE-OS 21 15 936) ist der Auslaßdruck, bei welchem das Bremsventil wieder schließt, von der Spannung der Stufenfeder und dadurch vom Ausmaß der Bewegung des Handhebels aus seiner Ausgangslage abhängig. Es wird also nur der Ausgangsdruck geändert, bei welchem das Bremsventil schließt. Wird ein derartiges Federspeicher-Bremssystem für einen Anhänger mit Kippeinrichtung verwendet und die Kippeinrichtung soll durch das Hydraulikmedium bewegt werden, so erfolgt die Steuerung der Kippeinrichtung unabhängig von der Stellung des Bremsventils, also unabhängig davon, ob die Radbremsen gelöst oder angelegt sind.

Ein Federspeicher-Bremssystem bei dem zusätzlich zu dem — hier jedoch nicht die Federspeicherbremse

ίο steuernden — Bremsventil ein manuell bewegbares Steuerventil vorgesehen ist, ist bekannt (DE-OS 19 04 842). Durch dieses Steuerventil kann Druckmedium wahlweise einer hydraulischen Einrichtung, beispielsweise einer Kippeinrichtung, oder dem Bremsventil zugeführt werden. Eine Beeinflussung des Federspeicher-üremssystems erfolgt hierdurch jedoch nicht Es besteht also auch bei diesem bekannten Federspeicher-Bremssystem die Möglichkeit, die hydraulische Einrichtung mit Hydraulikmedium zu beschicken, ohne daß die

Radbremsen angelegt sind. Handelt es sich bei der

hydraulischen Einrichtung um eine Kippeinrichtung, so kann der Anhänger gekippt werden, ohne daß die

Bremsen angelegt sind. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die

bekannten Federspeicher-Bremssysteme dahingehend abzuändern, daß bei einem Anhänger mit Kippeinrichtung sichergestellt ist, daß das Kippen nur dann erfolgen kann, wenn die Anhängerbremsen voll angezogen sind.
Diese Aufgabe wird bei einem Federspeicher-Bremssystem der eingangs genannten Art gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß dem Bremsventil ein Steuerventil vorgeschaltet ist, durch das Hydraulikmedium wahlweise dem nachgeschalteten Bremsventil oder der hydraulisch wirkenden Kippeinrichtung unter gleichzeitiger Ableitung des dem Bremsventil zugeführten Hydraulikmediums zuführbar ist. Erst durch die Vorschaltung des erfindungsgemäßen Steuerventils vor das die Stellglieder der Federspeicher-Radbremsen steuernde Bremsventil ist gewährleistet daß ein Kippen des Anhängers nur dann erfolgen kann, wenn dessen Radbremsen angezogen sind, also sich der Anhänger nicht mehr bewegen kann.

Über die genannten Merkmale hinausgehende Einzelheiten zur Weiterbildung der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Federspeicher-Bremssystems ist in der Zeichnung dargestellt In dieser zeigt

F i g. 1 eine schematische Darstellung eines Feder-

speicher-Bremssystems in Verbindung mit einer hydraulischen Kippeinrichtung für einen von einem Traktor gezogenen Kippanhänger und

F i g. 2 einen Längsschnitt durch das Bremsventil nach F i g. 1 in einem größeren Maßstab.

Die Radbremsen der Räder des Kippanhängers werden durch Druckfedern 1 angelegt die in einem jeweils zwei Rädern zugeordneten Stellglied 3 angeordnet sind und die über Bremsstangen 2 einen Bremsdruck auf die Radbremsen ausüben. Die Zylinder 4 der beiden

so Stellglieder 3 sind durch eine Hydraulikdruckleitung 5 miteinander und mit einem Bremsventil 45 verbunden. Das Bremsventil 45 umfaßt eine federbelastete Ventilkugel 6, die eine Verbindung zwischen einer mit der Hydraulikdruckleitung 5 über das Bremsventil 45 in

t» Verbindung stehenden hydraulischen Druckleitung 52 und einer Rückflußleitung 7 steuert. Im Gehäuse 9 des Bremsventils 45 ist ein Drosselkanal 8 vorgesehen, der die hydraulische Druckleitung 52 ständig mit der

Rückflußleitung 7 verbindet. Eine Belastungsfeder 10 der Ventilkugel 6 liegt zwischen dieser und einer kappenartigen Hülse 11, die im Ventilgehäuse 9 verschiebbar gelagert und in ständiger Anlage an einem Exzenternocken 12 angeordnet ist Da dar Exzentejnokken 12 von einer Welle 13 eines Handhebels 14 getragen ist, kann die Vorspannung der Belastungsfeder 10 durch Verschwenken des Hebels zwischen einem Maximum, bei dem der Druck des Hydraulikmediums in den Stellgliedern ausreicht, die Radbremsen zu lösen, und einem Minimum variiert werden, bei dem der Druck des Hydraulikmediums in den Stellgliedern 3 nicht ausreicht, die Kraft der Druckfeder 1 zu überwinden, durch die die Radbremsen über die Bremsstangen 2 angelegt werden. Durch die in F i g. 1 schematisch dargestellte Anordnung ist sichergestellt, daß bei einem mit dem Traktor verbundenen Kippanhänger ein Kippen nur erfolgen kenn, wenn die Anhängerbremsen voll angezogen sind und daß es ermöglicht wird, daß der AiJiänger vom Traktor bewegt werden kann, wenn die Kippeinrichtung sich in irgendeiner der verschiedenen Kippstellungen befindet Hierzu ist ein dem Bremsventil 45 vorgeschaltetes Steuerventil 46 über eine hydraulische Druckleitung 48 mit dem Traktor verbunden. Das Steuerventil 46 weist einen Ventilstößel 56, einen Einlaß 47 für die Druckleitung 48 und drei Ausgänge 49,50 und 51 auf. Der erste Ausgang 49 ist über die hydraulische Druckleitung 52, das Bremsventil 45 und die Hydraulikdruckleitung 5 mit den Stellgliedern 3 der Radbremsen des Anhängers verbunden. Der zweite Ausgang 50 steht über eine Hydraulikmedium führende Leitung 54 mit einer Kippeinrichtung 53 des Anhängers in Verbindung. Der dritte Ausgang 51 ist mit der Rückflußleitung 7 des Bremsventils 45 und mit der zum Traktor führenden Rückflußleitung verbunden. Das Steuerventil 46 weist drei Stellungen auf, in die es durch einen Handhebel 55 bewegt werden kann. In der ersten dieser Stellungen ist jedes Stellglied 3 der Radbremsen des Anhängers mit der hydraulischen Druckleitung 48 zum Traktor verbunden, um die Radbremsen gelöst zu halten. Gleichzeitig ist die Kippeinrichtung 53 des Anhängers mit der Rückflußleitung 7 verbunden, wodurch die

ίο Kippeinrichtung außer Funktion gesetzt ist In der zweiten Stellung des Handhebels 55 bewirkt das Steuerventil 46 eine Verbindung der Stellglieder 3 mit der Rückflußleitung zum Traktor, um dadurch ein Anlegen der Bremsen durch die Druckfedern 1 zu ermöglichen, und ein Verbinden der Kippeinrichtung 53 des Anhängers mit der hydraulischen Druckleitung 48 zum Traktor, um ein Kippen der Kippeinrichtung einzuleiten. In der dritten Stellung des Handhebels 55 schließt das Steuerventil 46 das Hydraulikmedium in der zur Kippeinrichtung 53 führenden Leitung 54 ein, um die Kippeinrichtung in der Stellung zu halten, in die sie bewegt wurde, und gleichzeitig führt das Steuerventil 46 in der dritten Stellung des Handhebels 55 den Stellgliedern 3 Hydraulikmedium durch die Verbindung der hydraulischen Druckleitungen 48 und 52 zu, um die

Bremsen zu lösen und damit ein Bewegen des Anhängers mit seiner Last in angehobener Position zu

ermöglichen.

Ein stehender, beladener Anhänger ist gegen ein

versehentliches Lösen der Bremsen gesichert da diese nur gelöst werden können, wenn der Anhänger ordnungsgemäß mit einem Traktor verbunden ist und dessen Motor läuft.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Federspeicher-Bremssystem für einen Anhänger mit Kippeinrichtung, dessen Radbremsen Federn, durch die die Bremsen anlegbar sind, und Hydraulikstellglieder umfassen, durch die die Radbremsen beim Zuführen eines Hydraulikmediums entgegen der Kraft der Federn lösbar sind, wobei im Hydrauliksteuerkreis ein manuell verstellbares und ein Ändern des in den Stellgliedern herrschenden Druckes des Hydraulikmediums zwischen einem Maximaldruck für gelöste Radbremsen und einem Minimaldruck für angelegte Bremsen ermöglichendes Bremsventil vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß dem Bremsventil (45) ein Steuerventil (46) vorgeschaltet ist, durch das Hydraulikmedium wahlweise dem nachgeschalteten Bremsventil (45) oder der hydraulisch wirkenden Kippeinrichtung (53) unter gleichzeitiger Ableitung des dem Bremsventil (45) zugeführten Hydraulikmediums zuführbar ist

2. Federspeicher-Bremssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bremsventil (45) eine federbelastete Ventilkugel (6) umfaßt, die eine Verbindung zwischen einer hydraulischen Druckleitung (52) und einer Rückflußleitung (7) steuert, und daß im Gehäuse (9) des Bremsventils (45) ein Drosselkanal (8) vorgesehen ist, der die hydraulische Druckleitung (52) ständig mit der Rückflußleitung (7) verbindet.

3. Federspeicher-Bremssystem nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Belastungsfeder (10) der Ventilkugel (6) zwischen dieser und einer kappenartigen Hülse (U) liegt, die im Ventilgehäuse (9) verschiebbar und in ständiger Anlage an einem Exzenternocken (12) angeordnet ist, der von einer Welle (13) eines Handhebels (14) getragen ist.

4. Federspeicher-Bremssystem nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerventil (46) eine dritte Stellung aufweist, in der ein Festlegen von Hydraulikmedium in der zur Kippeinrichtung (53) führenden Leitung (54) unter gleichzeitigem Zuführen von Hydraulikmedium zu den Stellgliedern (3) erfolgt.