DE2214954A1 - Supraleitungsmagnetspule mit einer auf einem traegerzylinder angeordneten, langgestreckten, zweipoligen wicklung - Google Patents
Supraleitungsmagnetspule mit einer auf einem traegerzylinder angeordneten, langgestreckten, zweipoligen wicklungInfo
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Description
Supraleitungsmagnetspule mit einer auf einem Trägerzylinder
angeordneten, langgestreckten, zweipoligen Wicklung
Die Erfindung betrifft eine Supraleitungsaiagnetspule mit
einer auf einem Trägerzylinder angeordneten, langgestreckten, zweipoligen Wicklung mit zwei zu einer durch die Längsachse
des Trägerzylinders und senkrecht zum Magnetfeld der Spule verlaufenden Symmetrieebene symmetrischen Teilwicklungen aus
mehreren schalenartig übereinander angeordneten, in ihrer Form einer Zylindermantelfläche angepaßten Wicklungsiagen mit etwa
parallel zur Längsachse des Trägersylinders verlaufenden
Seitenteilen und gewölbten Wicke!köpfen, wobei die einander
entsprechenden Wicklungslagen beider Teilwicklungen jeweils eine zylindermantelförmige Wicklungsschale bilden und benachbart
zu den Wicklungslagen für ein Kühlmittel in axialer.und
tangentialer Richtung durchlässige Kühlmittelführungen derart vorgesehen sind, daß jede Wicklungslage wenigstens einseitig
vom Kühlmittel bespülbar ist, und wobei Stützteile innerhalb der Wicklungsschalen und gegebenenfalls Wicklungsschalen
umschließende Halte teile vorgesehen sind.
Derartige zweipolige Supraleitungsmagnetspulen mit schalen- ' artig übereinander angeordneten Wicklungslagen sind als Magnetspulen
für MHD-Generatoren bekannt (Aufsatz von Z.J.J.Stekly in "IEEE-Transactions on Magnetics", Sept. 1966, YoI. Mag-2,
No. 3, S. 319 bis 322 und Aufsatz von K.Koyama et al. in
"Proceedings of the Third International Cryogenic Engineering Conference, Berlin 25-27 May 1970», 1970, S. 351 bis 354).
Zur Halterung der schalenförmigen Wicklungslagen sind bei
diesen bekannten Spulen sowohl Stützteile innerhalb der einzelnen Wicklungsschalen als auch zylinderförmige Halteschalen
vorgesehen, die eine bzw. mehrere Wicklungsschalen umgeben. Die einzelnen Wicklungslageη bestehen bei diesen bekannten
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Spulen aus bandförmigen, sogenannten stabilisierten Leitern, bei denen Drähte aus einem Hochfeldsupraleitermaterial, wie
Mob-Titan oder Niob-Zirkon, in ein Band aus einem bei der Betriebstemperatur der Spule von beispielsweise etwa 4,2 K
gut elektrisch normalleitenden und gut wärmeleitenden Metall,
wie Kupfer oder Aluminium, eingebettet sind. Derartige, aus Supraleitermaterial und elektrisch normalleitendem Metall
zusammengesetzte Leiter müssen bekanntlich gut gekühlt werden, damit die Wärme, die bei einem eventuellen Übergang eines
supraleitenden Drahtes in den normalleitenden Zustand im normalleitenden Metall frei wird, rasch abgeführt werden kann
und der Leiter sich nicht über die Sprungtemperatur des Supraleitermaterials erwärmt. Benachbart zu den Wicklungslagen sind
daher Kühlmittelführungen vorgesehen, durch die das Kühlmittel wenigstens an einer Seite der Wicklungslage die Seitenkanten
der bandförmigen Leiter bespülen kann. Zum Zwecke der Kühlung
wird die Supraleitungsmagnetspule im Heliumbehälter eines Kryostaten angeordnet. Man spricht dabei von einer sogenannten
Badkühlung, da die Spule vollständig in ein Bad aus flüssigem Helium eintaucht. Durch die Kühlmittelführungen kann nun einerseits
flüssiges Helium zu den einzelnen Wicklungslagen gelangen, andererseits haben die Kühlmittelführungen auch die Aufgabe,
an der Leiteroberfläche entstehende Heliumdampfblasen möglichst schnell aus dem Spuleninneren abzuführen. Letzteres
wird bei den bekanten Spulen dadurch erreicht, daß die Kühlmittelführungen
in Längsrichtung des Trägerzylinders durch die gesamte Spule verlaufende Kühlmittelwege freigeben und die
Spule senkrecht, d.h. mit vertikal gerichteter Längsachse des Trägerzylinders, in den Heliumbehälter des Kryostaten eingebaut
wird. An den »Yicklungsleitern entstehende Kühlmitteldampfbläschen
können dann durch die vertikal verlaufenden Kühlmittelwege nach oben steigen. Bei einer bekannten Spule (Aufsatz
von Stekly) sind ausschließlich in Längsrichtung des Trägerzylinders verlaufende, also axiale Kühlkanäle vorgesehen.
Bei der anderen bekannten Spule (Aufsatz von Koyama et al.) ist zwar auch eine Kühlmittelbewegung tangential zu den
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Wi cklungs schalen söglicn, jede2h können auch hier die Heliumdampfblasen
nur in axialer Sielrirang aus der Spille entweichen.
Dies hat einmal den Sachteil, cs.2 die Wege für die Abführung
der Heliumdampf blasen iznä für die Zufuhr von frischem, flüssigemHelium
verhältnismäßig lang sind. Unter Umständen müssen Heliumdampfblasen von unten xtaeh oben die gesamte Spule durchströmen.'
Zum anderen ist man bei den bekanten Spulen auf den
Betrieb mit vertikal gerichteter Längsachse beschränkt, da anderenfalls entstehende Eeliiissdaspfbläschen überhaupt nicht
in den Kühlmittelführungen aufsteigen und die Spule verlassen
können und somit die Gefahr der Slidung von S-aspolstern besteht,
die eine wirksame Spulenkühlung stark beeinträchtigen. Bei heftiger und raseher Entwicklung von Heliumdampf innerhalb
der Spulenwicklung, beispielsweise infolge eines Betriebsfehlers, besteht sogar die Gefahr„ daß die Spule explodiert,
wenn der Heliumdampf nicht rasch genug nach außen abgeführt wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, bei einer Supraleitungsmagnetspule der eingangs erwähnten Bauart die Kühlung weiter zu verbessern.
Insbesondere soll eine rasche Abführung auch größerer Mengen von dampfförmigem Helium sowie eine rasche Zufuhr von
flüssigem Helium auf möglichst kurzen siegen erreicht und darüber hinaus auch ein Betrieb der Supraleitungsmagnetspule in anderer
als vertikaler Lage ohne wesentliche Beeinträchtigung der Spulenkühlung ermöglicht werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe sind wenigstens in einem Teil der
Stütz- bzw. Haiteteile Rühlmitteikanäle vorgesehen, die von den
zu den WicklungslageE. Benachbarten Kühlmittelführungen radial
zum äußeren Spulenumfang führen.
Durch diese radial gerichteten Kühlniittelkanäle können einerseits
bei einer von der vertikalen Sichtung abweichenden Lage der Spulenlängsachse in den Küiilmittelführungen entstehende
Heliumdampfblasen rasch aus der Spule herausgelangen. Zum
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anderen kann aber auch, unabhängig von der Lage der Spule
durch, diese Kühlmittelkanäle frisches flüssiges Helium schnell und auf kurzen Wegen in die Kühlmittelführungen der
Spule gelangen. Ein weiterer Vorteil ist, daß die in den Stütz- und Halteteilen verlaufenden Kühlmittelkanäle außerhalb
der Wicklungslagen selbst verlaufen und diese nicht durchsetzen. Eine Verringerung des Packungsfaktors der
Wicklung und eine damit verbundene Vergrößerung der Baulänge der Wicklung durch eine Verlängerung der Wickelköpfe wird
dadurch vermieden.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die benachbart zu den Wicklungslagen angeordneten Kühlmittelführungen die Form von
Zylindermänteln haben. Sie umschließen in diesem Fall jeweils eine ganze Wicklungsschale und können daher leicht mit den in
den Stütz- bzw. Halteteilen vorgesehenen radialen Kühlmittelkanälen verbunden werden. Außerdem ermöglichen Kühlmittelführungen
in Form von Zylindermänteln auch eine gleichmäßige Kühlmittelversorgung sowohl der Seitenteile als auch der
Wickelköpfe der einzelnen Wicklungslagen.
Ferner können vorteilhaft zwischen den Seitenteilen der jeweils eine Wicklungsschale bildenden Wicklungslagen der beiden
Teilwicklungen als Stützelemente Paßstücke vorgesehen sein, die radiale, innerhalb bzw. in unmittelbarer Umgebung
der Symmetrieebene verlaufende Kühlmittelkanäle enthalten. Derartige Paßstücke ermöglichen eine einfache Abstützung der
Wicklungslagen gegeneinander und gestatten ferner eine einfache Herstellung der radialen Kühlmittelkanäle. Ferner können vorteilhaft
innerhalb der innersten Windung der einzelnen Wicklungslagen ebenfalls mit radialen Kühlmittelkanälen versehene
Füllstücke angeordnet sein.
Als Halteteile sind vorteilhaft Bandagen aus Material hoher Zugfestigkeit geeignet, welche die jeweiligen Wicklungsschalen
umschließen und mit Öffnungen für die radialen Kühlmittel-
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kanäle versehen sein. Ferner ist es für die Kühlmittelversorgung
der Spule auch förderlich, wenn zwischen dein Trägerzylinder und der auf diesen folgenden innersten Wicklungsschale eine für Kühlmittel in axialer und tangentialer Richtung
durchlässige Kühlmittelführung vorgesehen ist.
Obwohl die erfindungsgemäße Supraleitungsmagnetspule infolge
der radial verlaufenden Kühlkanäle in den verschiedensten Lagen betrieben werden kann, bringt es besondere Vorteile,
wenn man sie im Kühlmittelbehälter des zugehörigen Kryostaten derart anordnet, daß die Längsachse des Trägerzylinders etwa
horizontal und die Symmetrieebene etwa vertikal, d.h. in Richtung der Schwerkraft, verlaufen. Diese räumliche Anordnung,
bei welcher auch das durch die Spule erzeugte Magnetfeld horizontal gerichtet ist, bringt insbesondere den Vorteil,
daß auch in den Wickelköpfen entstehende Kühlmitteldampfbläschen in den zu den Wicklungslagen benachbarten Kühlmittelführungen
in tangentialer Richtung weitgehend vertikal nach oben steigen und aus den Wickelköpfen vorzugsweise durch die innerhalb
bzw. in unmittelbarer Umgebung der Symmetrieebene verlaufenden Kühlmittelkanäle nach außen entweichen können. Eine
derart verstärkte Kühlung der Wickelköpfe ist besonders vorteilhaft, weil gerade an den Wickelköpfen besonders hohe
Magnetfelder auftreten. Bei einer solchen Anordnung der Supraleitungsmagnetspule
ist es ferner besonders vorteilhaft, wenn die Kühlmittelkanäle in den Paßstücken zwischen den Seitenteilen
der Wicklungslagen einen größeren Querschnitt aufweisen als die Kühlmittelkanäle in den Füllstücken innerhalb der
Wicklungslagen. Die Kühlmittelkanäle in den Paßstücken liegen nämlich gerade bei dieser Anordnung an der tiefsten und an der
höchsten Stelle der Spule und bilden daher sowohl die Hauptaus strömkanäle für dampfförmiges als auch die •Haupteinströmkanäle
für flüssiges Helium.
Anhand einiger Figuren und Ausführungsbeispiele soll die Erfindung
noch näher erläutert w^^'len.
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Pig. 1 zeigt schematisch und teilweise im Schnitt eine bevorzugte
Ausführungsform einer Supraleitungsmagnetspule nach der Erfindung,
Pig. 2 zeigt zur Verdeutlichung vergrößert einen Teil des Querschnittes der Spule nach Fig. 1»
Pig. 3 zeigt schematisch eine Anordnung der Wicklungslagen, durch welche besonders homogene Magnetfelder erzielt werden
können.
Die zweipolige Wicklung der in den Figuren 1 und 2 dargestellten Supraleitungsmagnetspule besteht aus zwei Teilwicklungen,
die wiederum aus je zwei schalenartig übereinander angeordneten Wicklungslagen 1 und 2 bzw. 3 und 4 aufgebaut
sind. Die Wicklung ist auf einem Trägerzylinder 5 angeordnet, der gleichzeitig das Innenrohr des Heliumbehälters des
Kryostaten darstellt, in welchem die Spule untergebracht ist. Das Außenrohr des Heliumbehälters des Kryostaten ist mit 6
bezeichnet. Wie man besonders an der Wicklungslage 1 in Fig. 1 erkennen kann, sind die Wicklungslagen in ihrer Form
einer Zylindermantelfläche angepaßt und weisen etwa parallel zur Längsachse 7 des Trägerzylinders 5 verlaufende Seitenteile
8 und gewölbte Wickelköpfe 9 auf. Der Verlauf der unterhalb der Viiicklungslage 1 angeordneten Wicklungslage 2
ist in Pig. 1 gestrichelt angedeutet. Da die Wicklungslage aus mehr Windungen besteht als die V/icklungslage 1 , weist
sie auch einen breiteren Wickelkopf auf. Die beiden Teilwicklungen liegen symmetrisch zu der Symmetrieebene, die
durch die Längsachse 7 des Trägerzylinders 5 und die senkrecht auf der durch den Pfeil 13 angedeuteten Richtung des
von der Spule erzeugten Magnetfeldes stehenden Geraden 10 aufgespannt wird. In Fig. 1 χει die bereits als besonders
vorteilhaft erwähnte Anordnung der Spule im Heliumbehälter (5, 6) des Kryostaten dargestellt, bei welcher die Längsachse
7 in der Horizontalen und die durch die Geraden 7 und 10 aufgespannte Symmetrieebene in der Vertikalen verlaufen.
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Die Wicklungslagen 1 und 3 sowie 2 und 4 "bilden gemeinsam
je eine zylinderförmige Wicklungsschale. Zwischen der
innersten Wicklungsschale (2, 4) und dem Trägerzylinder 5 ist
eine zylinderförmige Kühlmittelführung 11 vorgesehen, die in
axialer und tangentialer !Richtung kühlmitteldurchlässig ist. Beispielsweise kann man ein kunststoffbeschichtetes Metallnetz
oder ein bzw. mehrere entsprechend ausgestaltete Kunststoffmatten um den Trägerzylinder 5 herumlegen. Auf diese
Kühlmittelführung 11 folgen die Wicklungslagen 2 und 4, die vorzugsweise aus bandförmigen, stabilisierten, aus Hochfeldsupraleitermaterial
und elektrisch normalleitendem Metall zusammengesetzten Leitern bestehen. Die den Kühlmittelführungen
zugewandten Bandkanten sind dabei wegen des besseren
Y/ärmeübergangs vorzugsweise blank, also nicht mit Isoliermaterial
bedeckt. Zur Isolation der einzelnen Windungen einer · Wicklungslage gegeneinander kann beispielsweise ein Band aus
Isoliermaterial mitgewickelt werden. Auf die beiden Wicklungslagen folgt eine weitere Kühlmittelführung 12. Um diese ist
eine Bandage 13» beispielsweise aus epoxidharzgetränkten
Glasseidebändern hoher Zugfestigkeit^gewickelt. Auf diese
Bandage folgt erneut eine Kühlmittelführung 14. Auf dieser Kühlmittelführung sind die Wicklungslagen 1 und 4 angeordnet.
Di-ese sind wiederum von einer zylinderförmigen Kühlmittelführung 15 umgeben und werden zusammen mit dieser durch eine
weitere Bandage 16 gehalten. In lig. 1 sind die Kühlmittelführungen
11, 12, 14 und 15 aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit nicht eigens dargestellt.
Zwischen den Seitenteilen der Wicklungslagen 1 und 3 bzw. 2
und 4 sind jeweils Paßstücke 17, beispielsweise, aus Hartfasermaterial,
vorgesehen, die radiale, etwa in der durch die Geraden 7 und 10 aufgespannten Symmetrieebene verlaufende
Kühlmittelkanäle 18 aufweisen. Die Bandagen 13 und 16 sowie die aus Netzen oder Matten bestehenden Kühlmittelführungen 12,
14 und 15 sind an den Auftreffpunkten dieser Kühlkanäle jeweils
mit Öffnungen 19 versehen. Dadurch entstehen von den
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Kühlmittelführungen 11, 12, 14 und 15 aus radial zum äußeren Umfang der Spule führende Kühlkanäle.
Innerhalb der einzelnen Wicklungslagen 1 bis 4 sind ferner
Füllstücke 20, beispielsweise aus Hartfasermaterial, mit radialen Kühlmittelkanälen 21 vorgesehen. Diese Kühlmittelkanäle
21 führen vorteilhaft bis zu der jeweils letzten zylinderförmigen Kühlmiite!führung, die noch erreicht werden
kann, ohne daß der Kühlmittelkanal 21 eine Wicklungslage durchstoßen muß. Die Bandagen 13 und 16 sind auch an den
Stellen der radialen Kühlmittelkanäle 21 mit entsprechenden Öffnungen 22 versehen.
Insbesondere aus Pig. 1 ist deutlich zu erkennen, daß flüssiges Helium aus dem Heliumbehälter des Kryostaten von unten
her leicht über die unteren Kühlmittelkanäle 18 in alle zylinderförmigen Kühlmittelführungen (11,12, 14, 15) gelangen
und sich in diesen Kühlmittelführungen sowohl in axialer als auch in tangentialer Richtung frei über die gesamte Spule
ausbreiten kann. In Kühlmittelführungen entstehende Heliumdampfblasen können sich insbesondere auch im Bereich der
Wickelköpfe 9 in den Kühlmittelführungen nach oben bewegen und durch die Hauptauslaßöffnungen 18 in den oben liegenden
Paßstücken 17 entweichen. Die radialen Kühlmittelkanäle 21 in den Füllstücken 20 bieten weitere Wege zum raschen Entweichen
von verdampftem Helium. Außerdem kann durch diese radialen Kühlmittelkanäle 21 auch wieder frisches flüssiges Helium
rasch in die Spulenwicklung einströmen. Dadurch ist eine hervorragende Kühlung der Spule bei höchster Betriebssicherheit
gewährleistet.
Zur Herstellung der Spule können die einzelnen Wicklungslagen der Teilspulen vorteilhaft auf einer Wickelvorrichtung vorgefertigt
und beispielsweise mit einem geeigneten Kunstharz verfestigt werden. Um den rohrförmigen Trägerzylinder 5 werden
dann beispielsweise heliumtransparente Kunststoffmatten gelegt. Anschließend werden die vorgefertigten Wicklungslagen 2
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und 4 aufgesetzt und der Wickelkern durch Füllstücke 20
gefüllt. Dabei ist auch eine Sicherung gegen Verdrehung der Wicklung vorzusehen. Zwischen den Längsseiten der
Wicklungslagen werden dann die Paßstücke 17 eingefügt. lach
.Auflegen einer weiteren heliumtransparenten Matte wird die
gesamte Wicklungsschaie einschließlieh der Wickelköpfe auf ihrer gesamten Außenfläche mit Hilfe der Bandage 13 unter
Vorspannung bandagiert. Der weitere Aufbau erfolgt entsprechend in der aus den Figuren 1 und 2 su entnehmenden
Reihenfolge. Die einzelnen Wioklungslagen werden anschließend
vorteilhaft elektrisch in Reihe geschaltet. Me Kontakte werden zweckmäßigerweise in Bereichen mit kleiner mechanischer
Belastung und niedrigem Magnetfeld angeordnet.
Innerhalb der Spulenwicklung werden die elektromagnetischen
Kräfte kraftschlüssig durch die eingepaßten Füll- und Paßstücke und die vorgespannten Bandagen übertragen. Me nach
außen resultierenden Wicklungskräfte können, wie dies in den
Figuren 1 und 2 dargestellt ist, durch ein verhältnismäßig starkes, biegesteifes Trägerrohr 5 und eine nur auf Zug belastete
Außenbandage 16 aufgenommen werden. Abweichend von dieser bevorzugten Ausführungsform kann zur Aufnahme der
nach außen resultierenden Wicklungskräfte auch eine biegesteife
Außenbandage vorgesehen sein, die aus ringförmigen }
in axialer Richtung aneinandergereihten Doppel-T-Trägern besteht. Diese Lösung ist jedoch verhältnismäßig aufwendig.
Als Kryostat wird für die Spule nach den Figuren 1 und 2 vorzugsweise ein Kryostat mit horizontal liegendem, frei
zugänglichem, auf Raumtemperatur befindlichen Innenraum verwendet. Derartige Kryostate, die zusätzlich einen turmförmigen
Aufsatz zur Aufnahme eines Heliumvorrats haben, sind beispielsweise in den deutschen Patentschriften 1 501 304 und
1 501 319 beschrieben. In den Figuren 1 und 2 ist von einem solchen Kryostaten lediglich der Heliumbehälter 59 6.und
zusätzlich in Fig. 1 das den frei zugänglichen Innenraum 30
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umschließende, auf -Raumtemperatur "befindliche Innenrohr 31
dargestellt. Der Raum zwischen den Rohren 5 und 31 ist zum
Zwecke der thermischen Isolation evakuiert. Ein weiterer Vakuummantel ist nach außen um das Außenrohr 6 des Heliumbehälters
vorgesehen. Innerhalb der beiden Vakuummäntel können
beispielsweise noch in bekannter Weise stickstoffgekühlte
Strahlungsschilde und wärmeisolierende Kunststoffolien angeordnet sein. Verwendet man die in den Figuren 1 und 2 dargestellte
Spule für einen magnetohydrodynamischen Generator, so sind der Plasmakanal und die Elektroden des Generators im
Raum 30 innerhalb des Rohres 31 anzuordnen.
In Fig. 3 ist schematisch dargestellt, wie man innerhalb des
Trägerrohres 5 der Spule ein weitestgehend homogenes Magnetfeld
erzielen kann. Das Trägerrohr 5 ist in Fig. 3 durch einen Kreis 40 dargestellt, die äußere Begrenzung der Wicklung
durch einen zweiten Kreis 41. Zwischen diese beiden Kreise werden zwei einander überlappende Kreise 42 und 43 derart
gelegt, daß sie die Kreise 40 und 41 berühren. Bekanntlich erhält man nun innerhalb des Kreises 40 ein homogenes Magnetfeld
B, wenn man innerhalb der von den Kreisen 42 und 43 begrenzten schraffierten Flächen 44 und 45 jeweils eine
einheitliche Stromdichte vorsieht. Dies kann man erreichen, indem man, wie dies in Fig. 3 links von der Symmetrieebene
46 dargestellt ist, die Flächen 44 und 45 durch schalenartige Wicklungslagen 47 bis 51 nachbildet und innerhalb der
einzelnen Wicklungslagen jeweils die gleiche Stromdichte vorsieht.
Beispielsweise läßt sich mit einer derart aus zehn Wicklungsschalen aufgebauten Magnetspule der erfindungsgemäßen 3auart
in einem freien Innenraum mit einem Durchmesser von etwa 77 cm ein homogenes Magnetfeld von etwa 5 Tesla erreichen.
Die einzelnen WicHungslagen können bei einer solchen Spule beispielsweise aus 5 mm breiten und 2 mm starken Kupferbändern
bestehen, in die eine Vielzahl von etwa 50 /u starken
Niob-Titan-Drähten eingelagert sind. Jede der 10 Wicklungs-
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schalen hat dann eine Stärke von etwa 5 mm. Die Stromdichte
in der Wicklung beträgt dabei etwa 10 A/cm . Die als Kühlmittelführungen
dienenden Kunststoffmatten können beispielsweise je 1 mm, die aus mit Epoxidharz -verstärktem G-lasfaserband
gewickelten Bandagen je etwa 1 mm stark sein. Die Länge der Spule kann etwa 4 m betragen.
Die erfindungsgemäße Supraleitungsmagnetspule kann gegenüber dem im einzelnen dargestellten Ausführungsbeispiel weitgehend
variiert werden. Beispielsweise kann man eine andere Anzahl von Wicklungslagen vorsehen oder zwischen zwei Wicklungslagen
eine gemeinsame zylinderförmige, axial und tangential durchlässige
Kühlmittelführung vorsehen. Ferner brauchen auch nicht nach jeder Wicklungslage Haltemittel, wie Bandagen,
vorgesehen zu werden. Ferner sind anstelle von Bandagen beispielsweise
auch über die Wicklungen zu schiebende Rohre äLs Haltemittel geeignet. Man kann dann die Kühlmittelführungen
in geeigneter Weise in die Wandungen dieser Rohre einarbeiten. Wesentlich ist jedoch, daS wenigstens eine Seite jeder Wicklungslage
vom Kühlmittel beströmbar ist und daß in Stütz- bzw.
Halteteilen radial nach außen führende Kühlmittelkanäle vorgesehen sind.
Der Trägerzylinder, auf dem die Wicklung angeordnet ist, kann statt eines kreisförmigen Querschnitts beispielsweise auch
einen elliptischen Querschnitt aufweisen. Die einzelnen Wicklungsschalen sind dann diesem Querschnitt anzupassen. Ferner
besteht auch die Möglichkeit, daß sich der Trägerzylinder von
einem Ende zum andern hin konisch verjüngt bzw. erweitert. Die Spulenwicklung kann dadurch beispielsweise an die Form eines
sich erweiternden Plasmakanals bei einem MHD-Generator angepaßt werden.
Außer für MHD-Generatoren eignet sich die erfindungsgemäße
Supraleitungsmagnetspule auch noch für eine Reihe von anderen Anwendungszwecken. Beispielsweise kann man sie als Strahlab-
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lenkmagnet bei Teilchenbeschleunigern oder als supraleitende
Ständerwicklung einer elektrischen Maschine verwenden. Auch an den Wickelköpfen brauchen die Leiter der einzelnen Wicklungslagen
nicht so stark abgebogen zu sein, wie dies in Fig. 1 dargestellt ist. Sie können auch entlang der Zylinderfläche
in einem weiteren Bogen verlaufen. Die stark abgebogenen Wickelköpfe sind jedoch besonders dann geeignet, wenn
es auf eine möglichst geringe Baulänge der Supraleitungsmagnetspule ankommt.
8 Patentansprüche
3 Figuren
3 Figuren
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Claims (8)
- - 13 PatentansprücheSupraleitungsmagnetspule mit einer auf einem Trägerzylinder angeordneten, langgestreckten, zweipoligen Wicklung mit zwei zu einer durch die Längsachse des Trägerzylinders und senkrecht zum Magnetfeld der Spule verlaufenden Symmetrieebene symmetrischen Teilwicklungen aus mehreren schalenartig übereinander angeordneten, in ihrer Form einer Zylindermantelfläche angepaßten Wicklungslagen, mit etwa parallel zur Längsachse des Trägerzylinders verlaufenden Seitenteilen und gewölbten Wickelköpfen, wobei die einander entsprechenden Wicklungslagen beider Teilwicklungen jeweils eine zylindermantelförmige Wicklungsschale bilden und benachbart zu den Wicklungslagen für ein Kühlmittel in axialer und tangentialer Richtung durchlässige Kühlmittelführungen derart vorgesehen sind, daß jede Wicklungslage wenigstens einseitig vom Kühlmittel bespülbar ist, und wobei Stützteile innerhalb der Wicklungsschalen und gegebenenfalls Wicklungsschalen umschließende Halteteile vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens in einem Teil der Stütz- bzw. Halteteile (13, 16, 17, 20) von den Kühlmittelführungen (11, 12, 14, 15) radial zum äußeren Spulenumfang führende Kühlmittelkanäle (18, 21) vorgesehen sind.
- 2. Supraleitungsmagnetspule nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die benachbart zu Wicklungslagen (1, 2, 3, 4) angeordneten Kühlmittelführungen (11, 12, 14, 15) die Form von Zylindermänteln haben.
- 3. Supraleitungsmagnetspule nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Seitenteilen der jeweils eine Wicklungsschale bildenden Wicklungslagen (1, 3 bzw. 2, 4) beider Teilwicklungen als Stützelemente Paßstücke (17) vorgesehen sind, die radiale, innerhalb bzw. in unmittelbarer Umgebung der oymmetrieebene verlaufende Kühlmittelkanäle (18) enthalten.3Q98/+Ü/Ü659 - u -VPA 72/7523- 14 - 22H954
- 4. Supraleitungsmagnetspule nach, einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb der innersten Windung der einzelnen Wicklungslagen (1, 2, 3, 4) mit radialen Kühlmittelkanälen (21) versehene Füllstücke (20) angeordnet sind.
- 5. Supraleitungsmagnetspule nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch, gekennzeichnet, daß als Halte teile Bandagen (13» 16) aus Material hoher Zugfestigkeit vorgesehen sind, die Wicklungsschalen umschließen und Öffnungen (19» 22) für die radialen Kühlmittelkanäle (18, 21) aufweisen.
- 6. Supraleitungsmagnetspule nach einem der Ansprüche 1 bis 5> dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Trägerzylinder (5) und der auf diesen folgenden innersten Wicklungsschale (2, 4) eine für Kühlmittel in axialer und tangentialer Richtung durchlässige KühlinitteIführung (11) vorgesehen ist.
- 7. Supraleitungsmagnetspule nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie im Kühlmittelbehälter (5, 6) des zugehörigen Kryostaten derart angeordnet ist, daß die Längsachse (7) des Trägerzylinders etwa horizontal und die Symmetrieebene etwa vertikal verlaufen.
- 8. Supraleitungsmagnetspule nach Anspruch. 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlmittelkanäle (18) in den Paßstücken (17) einen größeren Querschnitt aufweisen als die Kühlmittelkanäle (21) in den Füllstücken (20).3098 4 0/0659
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