DE2214213C2 - Verwendung einer Aluminium-Gußlegierung für Käfigläufer-Induktionsmotoren - Google Patents
Verwendung einer Aluminium-Gußlegierung für Käfigläufer-InduktionsmotorenInfo
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Description
Die Rotorleiter von Käfigläufer-Induktio.nsmotoren werden im allgemeinen aus Aluminium hergestellt In
Fällen, in denen hohe Anlaufdrehmomente gefordert werden, werden Aluminiumlegierungen mit niedriger
elektrischer Leitfähigkeit verwendet, wobei die Rotorleiter in jedem Falle durch Spritzguß oder Dauerformguß hergestellt werden.
Die für diesen Zweck bisher verwendeten Aluminiumlegierungen sind Aluminium-Silizium-Legierungen, AIuminhjm-SiiizJum-Kupfer-Legierungen und andere Legierungen, jedoch haben diese Legierungen nicht alle
Erwartungen erfüllt, weil sie einen oder mehrere Nachteile, wie unerwünscht hohe Leitfähigkeit, schlechte Gießfähigkeit und schlechte mechanische Dehnung
aufwiesen.
Es ist ferner unter der Bezeichnung Hydronalium eine
Aluminium-Magnesium-Legierung bekannt, die vergießbar ist und die ausgezeichnete Korrosionsbeständigkeit besitzt und die infolgedessen für die Herstellung
verschiedener Gußteile verwendet worden ist, die in korrodierenden Umgebungen benutzt werden. Diese
Legierung besitzt jedoch sehr schlechte GieBeigenschaften, insbesondere in Bezug auf die Dünnflüssigkeit
beim Gießen, und es ergeben sich mit dieser Legierung zahlreiche Probleme bei der Herstellung.
Es ist auch eine Legierung auf Aluminiumbasis bekannt (DE-OS 16 08 198), die aus 0,2 bis 0,7%
Zirkonium, 0,1 -034% Chrom, 0,3-1,5% Mangan und
Rest Aluminium besteht und eine hohe Wärmebeständigkeit besitzt.
Ferner ist die Nützlichkeit quaternärer AIMnCrTi-Gußlegierungen mit gegebenenfalls Zirkonium wegen
ihrer Preiswürdigkeit, der guten Gießbarkeit, dem Fehlen von Mikrorissen nach dem Schrumpfen, der
hohen Korrosionsbeständigkeit und der guten mechanischen Eigenschaften einschließlich der Warmfestigkeit
bekannt (Zeitschrift »Aluminium«, 39, (Juni 1963), Seiten
366-369).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Aluminium-Gußlegierung der vorgenannten Art anzugeben, die speziell für die Herstellung von Rotorieitern
für Käfigläufer*Induktionsmotoren verwendbar ist. Dies
wird erfindungsgemäß erreicht durch die Verwendung von Aluminium-Gußlegierungen aus 0,1—5% Mangan
und 0,1-1% Titan und 0,1-1% Chrom und/oder 0,1 -1 % Zirkonium, Rest Aluminium für die Herstellung
von Rotorleitern für Käfigläufer-Induktionsmotoren.
Derartige Legierungen besitzen außer einer guten Gießfähigkeit und einer hohen Korrosionsbeständigkeit
sowie guten mechanischen Eigenschaften eine niedrige elektrische Leitfähigkeit, das sind alles Eigenschaften,
welche die Legierungen für die Herstellung von Rotorleitern für Käfigläufer-Induktionsmotoren besonders geeignet machen.
Mangan bewirkt eine Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit, der Gießeigenschaften und der mechani
schen Eigenschaften der Aluminium-Legierung, und es
bewirkt femer eine Erniedrigung der elektrischen Leitfähigkeit der Legierung, Es ist aber festgestellt
worden, daß bei einem Zusatz von Mangan in einer
Menge von weniger als 0,1% dessen Wirksamkeit
bezüglich der Verringerung der Leitfähigkeit und der Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit unzureichend ist. Wenn andererseits die zugesetzte Menge
größer als 5,0% ist, hat sich gezeigt, daß das Mangan die
ο Neigung hat, aus der Legierung als Mangan-Verbindungen auszuscheiden. Ferner ist ein Ansteigen der
Leitfähigkeit und eine Verschlechterung der mechanischen Eigenschaften beobachtet worden. Infolgedessen
liegt der für einen Zusatz geeignete Bereich für Mangan
zwischen 0,1 bis 5,0%.
Chrom bewirkt eine Erniedrigung der Leitfähigkeit
und eine Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit von Aluminium-Legierungen. Es ist jedoph festgestellt
worden, daß bei einem Zusatz an Chrom in einer Menge
weniger als 0,1 % diese Wirkung gering ist, während bei
einem Zusatz von Chrom in einer Menge von mehr als 1,0% die Verringerung der Leitfähigkeit aufhört und die
Gießeigenschaften, insbesondere die Dünnflüssigkeit, schlecht werden. Infolgedessen liegt der Bereich
geeigneter Zusätze an Chrom zwischen 0,1 bis 1,0%.
Zirkonium verbessert die Gießeigenschaften (die Zeit der Dünnflüssigkeit/Fließlänge) von Aluminium-Legierungen und es bewirkt eine Verringerui.g der Leitfähigkeit Wenn es jedoch in einer Menge zugesetzt wird, die
unterhalb 0,1% liegt, sind diese Wirkungen nicht deutlich erkennbar. Wenn die zugesetzte Menge größer
als 1,0% ist, tritt eine Ausscheidung an Zirkonium ein, und es ergibt sich eine Neigung in Richtung auf die
entgegengesetzte Wirkung, nämlich einer Erhöhung der
Leitfähigkeit und einer Verringerung der Korrosionsbeständigkeit Infolgedessen kann gesagt werden, daß der
geeignete Bereich eines Zusatzes an Zirkonium zwischen 0,1 bis 1,0% liegt
Titan bewirkt eine starke Erniedrigung der Leitfähig
keit von Aluminium-Legierungen, wenn es in Kombina
tion mit Chrom oder Zirkonium oder mit beiden zugesetzt wird. Jedoch ist eine zugesetzte Menge an
Titan von weniger als 0,1% nicht besonders wirksam bezüglich einer Erniedrigung der Leitfähigkeit, während
bei einer zugesetzten Menge von mehr als 1,0% sich
eine Sättigung dieser Wirkung einstellt. Infolgedessen
liegt ein geeigneter Bereich eines Zusatzes an Titan
zwischen 0,1 bis 1,0%.
so zu verwendende Aluminium-Legier.-ng, die die oben
angegebenen Zusatzelemente in den angegebenen Mengen enthält, eine elektrische Leitfähigkeit in der
Größenordnung von 15 bis 40% IACS besitzt und eine ausgezeichnete Korrosionsbeständigkeit, au«gezeichne
te Gießeigenschaften und mechanische Eigenschaften
aufweist.
Dadurch, daß eine erfindungsgemäß zu verwendende gießfähige Aluminiumlegierung eine Leitfähigkeit in der
Größenordnung von 15 bis 40% IACS hat, also einen
beträchtlichen Leitfähigkeitsbereich umfaßt, ist es
möglich, die Leitfähigkeit einer Aluminium-Legierung zum Gießen von Rotoren mit Schlitzen einer bestimmten Form für Käfigläufer-Induktionsmotoren in einem
weiten Bereich zu wählen, so daß Motoren mit
verschiedenen Anlaufdrehmoment-Charakteristiken
hergestellt werden können und damit eine wesentliche Rationalisierung in der Herstellung von elektrischen
Motoren erreichbar ist.
Um die Art und die Nützlichkeit der Erfindung noch
genauer zu erläutern, werden die folgenden spezifischen praktischen Beispiele und Ergebnisse votj Aluminium-Legierungen
angegeben, die bevorzugte Ausfuhrungsbeispiele der Erfindung darstellen. Es ist selbstverständlich,
daß diese Beispiele nur zur Erläuterung gegeben werden und die Erfindung nicht beschränken.
Beispiele (Legierungen (1) bis (6))
Sechs Legierungen mit jeweils verschiedener chemischer Zusammensetzung, die aber innerhalb der
Zusammensetzung der erfindungsgemäß zu verwendenden Legierung liegt, sind hergestellt worden. Die
Zusammensetzungen (Gewichts-%) dieser Legierungen 1 bis 6 sind in der folgenden Tabelle 1 angegeben.
Legierung
Zusammensetzung (%)
Cr Mn Ti
Zr
Al
0,46
0,48
0,49
0,12
0,48
0,49
0,12
0,11
4,00
3,98
3,97
0,53
0,32
0,31
3,98
3,97
0,53
0,32
0,31
0,49
0,22
0,28
0,28
0,29
0,26
0,26
0,11
0,21
0,10
0,21
0,10
Rest Rest Rest Rest Rest Rest Diese AIuminiHm-L,egjerungen wurden in folgender
Weise hergestellt. Die Bezeichnung JIS ist die Abkürzung for Japanese Industrial Standard.
In einem Schmelztiegel mit Aluminium hoher Reinheit wurden die verschiedenen Legierungs-Elemente in den angegebenen Mengen eingegeben durch Verwendung entsprechender Mutter-Legierungen zu dem JIS Aluminium-Grundmetall, Jede der sich ergebenden Mischungen wurde geschmolzen un-Ί in
In einem Schmelztiegel mit Aluminium hoher Reinheit wurden die verschiedenen Legierungs-Elemente in den angegebenen Mengen eingegeben durch Verwendung entsprechender Mutter-Legierungen zu dem JIS Aluminium-Grundmetall, Jede der sich ergebenden Mischungen wurde geschmolzen un-Ί in
to eine Form für Zugfestigkeitsproben No. 4, JIS Z 2201
(Zugfestigkeitsproben für Metalle) gegossen.
Von jeder Legierung wurden Zugfestigkeitsproben No. 4 und Proben (jede 10 χ 10 χ 150 mm) für die
Untersuchung der elektrischen Leitfähigkeit hergestellt, und es wurden die Zugfestigkeit und die Leitfähigkeit
gemessen.
Ferner wurde jede Legierung zur Untersuchung der Gießeigenschaften in eine Graphitform für eine
Zentrifugal-Flüssigkeits-Untersuchung gegossen, und es wurde die FHeßlänge gemessen, indem die Legierung
bei einer Temperatur von 760°C vergossen wurde. Zusätzlich wurde jede Legierung einer Prüfung auf
Rißanfälligkeit unterzogen durch Anwendung des Ringgußverfahrens, und es wurde dann die Probe auf
das Auftreten von Rissen untersucht Jede Legierung wurde außerdem auf das äußere Aussehen hin
untersucht Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind in Tabelle 2 zusammengefaßt
Legierung
Leitfähigkeit
(% IACS)
Zugfestigkeit
(N/mm2)
Dehnung
Fließlänge
(mr.i)
Ergebnis
der Rißuntersuchung
15,6
16,3
17,0
27,0
31,2
35,8
16,3
17,0
27,0
31,2
35,8
12,0
12,5
11,6
11,0
10,5
9,8
12,5
11,6
11,0
10,5
9,8
8,5
14,0
10,0
36,0
38,0
38,0
14,0
10,0
36,0
38,0
38,0
500
460
430
940
980
960
460
430
940
980
960
gut
gut.
gut
gut
gut
gut
gut.
gut
gut
gut
gut
Die in Tabelle 2 gezeigten Ergebnisse lassen erkennen, daß die erfindungsgemäß zu verwendenden
Legierungen einen weiten Bereich der Leitfähigkeit einnehmen und ausgezeichnete mechanische Eigenschaften
aufweisen, wie es sich insbesondere aus den angegebenen Dehnungen ergibt, und daß die Legierungen
ebenfalls ausgezeichnete Gießeigenschaften auf' weisen, wie es sich aus den Ergebnissen der Untersuchung
für die FHeßlänge und der Rißuntersuchung ergibt.
Außerdem wurde eine Untersuchung der Korrosionsbeständigkeit bei den angegebenen Legierungen durchgeführt,
die ausgezeichnete Ergebnisse gezeigt hat, welche die Korrosionsfestigkeit von Hydronalium
übersteigen.
Es können also die erfindungsgemäß zu verwendenden gießfähigen Aluminiumlegierungen vorteilhaft in
der Herstellung von beispielsweise Rotorleitern von Käfigläufer-Induktionsmotoren verwendet werden und
ferner auch für Gußgegenstände, die in korrodierenden Atmosphären benutzt werden.
Claims (1)
- Patentanspruch;Verwendung von Aluminium-Gußlegierungen aus 0,1 bis 5% Mangan und 0,1 -1 % Titan und 0,1 -1 % Chrom und/oder 0,1 — 1% Zirkonium, Rest Aluminium für die Herstellung von Rotorleitern für Käfigläufer-Induktionsmotoren,
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP1891871A JPS5220926B1 (de) | 1971-03-30 | 1971-03-30 | |
JP5159471A JPS5221445B1 (de) | 1971-07-12 | 1971-07-12 | |
JP134572A JPS5713614B2 (de) | 1971-12-29 | 1971-12-29 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2214213A1 DE2214213A1 (de) | 1972-10-26 |
DE2214213C2 true DE2214213C2 (de) | 1983-03-10 |
Family
ID=27274888
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19722214213 Expired DE2214213C2 (de) | 1971-03-30 | 1972-03-23 | Verwendung einer Aluminium-Gußlegierung für Käfigläufer-Induktionsmotoren |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2214213C2 (de) |
FR (1) | FR2131646A5 (de) |
GB (1) | GB1338974A (de) |
Families Citing this family (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB1445181A (en) * | 1973-01-19 | 1976-08-04 | British Aluminium Co Ltd | Aluminium base alloys |
DE3376076D1 (en) * | 1982-09-03 | 1988-04-28 | Alcan Int Ltd | Aluminium alloys |
CA1302740C (en) * | 1987-08-18 | 1992-06-09 | Iljoon Jin | Aluminum alloys and a method of production |
GB8926404D0 (en) * | 1989-11-22 | 1990-01-10 | Alcan Int Ltd | Aluminium alloys suitable for lithographic printing plates |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1608198B2 (de) * | 1968-03-15 | 1976-04-29 | OUn Corp., New Haven, Conn. (V.St.A.) | Verwendung von aluminiumlegierungen fuer gegenstaende mit hoher festigkeit bei erhoehter temperatur |
-
1972
- 1972-03-23 DE DE19722214213 patent/DE2214213C2/de not_active Expired
- 1972-03-23 GB GB1369872A patent/GB1338974A/en not_active Expired
- 1972-03-27 FR FR7210629A patent/FR2131646A5/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2131646A5 (de) | 1972-11-10 |
GB1338974A (en) | 1973-11-28 |
DE2214213A1 (de) | 1972-10-26 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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D2 | Grant after examination | ||
8380 | Miscellaneous part iii |
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