DE2213913C3 - Verfahren zur Herstellung eines dichten hydratationsbeständigen feuerfesten Korns - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines dichten hydratationsbeständigen feuerfesten Korns

Info

Publication number
DE2213913C3
DE2213913C3 DE2213913A DE2213913A DE2213913C3 DE 2213913 C3 DE2213913 C3 DE 2213913C3 DE 2213913 A DE2213913 A DE 2213913A DE 2213913 A DE2213913 A DE 2213913A DE 2213913 C3 DE2213913 C3 DE 2213913C3
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
mgo
dolomite
refractory
magnesium
firing
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE2213913A
Other languages
English (en)
Other versions
DE2213913B2 (de
DE2213913A1 (de
Inventor
Ronald Staut
Joseph L. Stein
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
General Refractories Co
Original Assignee
General Refractories Co
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by General Refractories Co filed Critical General Refractories Co
Publication of DE2213913A1 publication Critical patent/DE2213913A1/de
Publication of DE2213913B2 publication Critical patent/DE2213913B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2213913C3 publication Critical patent/DE2213913C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B35/00Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products
    • C04B35/01Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on oxide ceramics
    • C04B35/03Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on oxide ceramics based on magnesium oxide, calcium oxide or oxide mixtures derived from dolomite

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Ceramic Engineering (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Compositions Of Oxide Ceramics (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines dichten hydratationsbeständigen, feuerfesten Korns, durch leichtes Brennen von Dolomit, Hydratisierung des gebrannten Dolomits und Zugabe von MgO oder einer Verbindung, die sich beim Brennen hierzu zersetzt, und Brennen des gemischten Materials.
Gebrannter Dolomit ist ein attraktives feuerfestes Material für die Herstellung von Stahl, was auf den hohen Schmelzpunkt des CaO-MgO-Gemisches zurückzuführen ist Die eutektische Temperatur für dieses System beträgt 24000C
Demgemäß werden feuerfeste Materialien auf der Basis von gebranntem oder gesintertem Dolomit, die durch einen Hochtemperaturbrand und Sinterung von dolomitischen Erzen hergestellt worden sind, in der Stahlindustrie in großem Ausmaß verwendet, und zwar um die Herde von basischen Elektroöfen und SM-Öfen zu reparieren.
Weiterhin dienen solche feuerfesten Produkte oftmals für die Arbeitsauskleidung von Konvertern beim Sauerstoff-Konverterprozeß zur Herstellung von Stahl. Dolomitische feuerfeste Materialien werden auch für die Auskleidungen von Drehofen in der Zement- und Kalkindustrie in weitern Ausmaß verwendet
Trotz des hohen Schmelzpunktes des CaO-MgO-Gemisches, das in dolomitischen feuerfesten Materialien1 vorhanden ist, ist der Gebrauch eingeschränkt, weil die Oxide, insbesondere Calciumoxid, die Neigung haben, sich in Hydroxide oder Carbonate umzuwandeln, wenn sie der Feuchtigkeit oder dem Kohlendioxid in der Atmosphäre ausgesetzt werden. Ein weiteres Problem ist die relativ geringe Beständigkeit solcher feuerfester Materialien gegenüber hocheisenhaitigen Schlacken. Es sind schon verschiedene Versuche angestellt worden. um die Hydratationsbeständigkeit von dolomitischen feuerfesten Materialien zu verbessern. Zur Verbesserung der Hydratationsbeständigkeit ist beispielsweise der Zusatz bestimmter Stoffe, wie Ton, Siliciumdioxid, Eisenoxid und anderer Flußmittel vorgeschlagen worden. Die Anwesenheit solcher Flußmittel übt aber auf die Feuerfestigkeit und insbesondere die Dichte des resultierenden Produkts eine nachteilige Wirkung aus. Demgemäß sind Flußmittel enthaltende dolomitische feuerfeste Materialien oftmals nicht in der Lage, den Anforderungen der derzeitigen Stahlherstellungsvenahren zu genügen. Dies trifft insbesondere für das Sauerstoff-Konverter-Verfahren zu, bei welchem zwecks größerer Schmelz- und Feinungsgeschwindigkeiten relativ höhere Temperaturen angewandt werden.
Andere Arbeitsweisen, die bislang zur Herstellung von dolomitischen feuerfesten Materialien verwendet worden sind, haben die Vermischung des Dolomits mit Koksstücken und die Sinterung der Gemische in Schachtofen vorgesehen. Die Verbrennung des Koks ergibt die zum Sintern erforderliche Wärme. Die zurückbleibende Asche des Koks trägt jedoch in nachteiliger Weise zur Vermehrung der Verunreinigungen in dem fertigen, totgebrannten Produkt bei. Daher haben,
wie bei der Zufügung von Flußmitteln, auch die nach diesem Verfahren erhaltenen Produkte nur eine erniedrigte Feuerfestigkeit
Demgemäß wurde die Suche fortgesetzt um Verfahren ausfindig zu machen, mit deren Hilfe dolomitische, feuerfeste Materialien hergestellt werden können, ohne daß es notwendig ist. Verunreinigungen einer beliebigen Art einzubringen. Nach einem Vorschlag wird der Dolomit zunächst calciniert, um dolomitischen gebrannten Kalk, ein inniges Gemisch von Calciumoxid und Magnesiumoxid, herzustellen. Sodann wird der gebrannte Kalk unter Druck hydratisiert, bis die Calcium- und Magnesiumbestandteile vollkommen hydratisiert sind. Der völlig hydratisierte gebrannte Kalk wird in eine geeignete feuerfeste Form gebracht und gesintert oder totgebrannt, bis der gewünschte feuerfeste Ge genstand erhalten wird.
Dieses Verfahren ermöglicht es, dolomitische feuerfeste Materialien ohne die Zugabe von Flußmitteln herzustellen. Der Dolomit muß jedoch vollkommen hydratisiert werden, wobei eine solche Hydratisierung die Anwendung von Druck erfordert Daher erfordert dieses Verfahren die Verwendung von speziellen Einrichtungen und Maßnahmen, beispielsweise eine Autoklavenbehandlung, die teuer und zeitraubend sind und die die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens ungünstig gestalten. Den bei einer völligen Hydratisierung des gebrannten Kalks erhaltenen gebrannten dolomitischen feuerfesten Materialien ermangelt es auch im allgemeinen einer genügenden Dichte und Hydratationsbeständigkeit, als daß sie erfolgreich verwendet werden könnten.
Es ist auch schon vorgeschlagen worden. Kalk oder
Dolomit mit geringer Reinheit zu Magnesiumhydroxid zu geben und hierauf dieses Gemisch zu einem synthe-
Ll
kfhen Klinker zu brennen. Im allgemeinen ist es je- !fSi schwierig gewesen, feuerfeste Materialien mit ^*er gewünschten niedrigen Porosität aus syntheti- **? j^iinkem zu erhalten, die. nach diesem Verfahren hergestellt werden. Ferner ist, sofern man nicht für Steine, die aus solchen Klinkern hergestellt werden, wöbe Brenntemperaturen anwendet, der Heiß-Bruch-„,odu! zumeist unerwünscht niedrig.
Hn Versuch zur Stabilisierung von dolomitischen feuerfesten Körpern, der sich als erfolgreich erwiesen hat besteht darin, ein dichtes, hochreines Dolomiiknrn niit einer geringen Oberfläche herzustellen. Diese geringe Oberfläche macht die kinetischen Verhältnisse für die Umwandhingsreaktion des CaO in das Hydroxid oder das Carbonat weniger günstig. Ein derartiges V erfahren ist in der USA-Patentanmeldunfe Serial 28 040 13 April 1970 beschrieben. Das dort beschriebene Verfahren ist sehr günstig, da keine Flußmitlef zuged d fft Material seine ausge
unter Bildung von MgO zersetzt oder leicht gebranntes MgO mit dem leicht gebrannten Dolomit vermischt so daß eine Masse erhalten wird, die nach dem Brennen 45 bis 98% MgO enthält Hierbei ist es vorteilhaft daß die Menge der Magnesium enthaltenden Verbindung, die mit dem Gemisch der Oxide vermengt ist ausreichend ist, um eine feuerfeste Masse zu ergeben, die nach dem Brennen 65 bis 75 % MgO enthält
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der trtindung wird das Verfahren derart durchgeführt daß man das teilweise hydratisierte Gemisch durch Pressen verformt, trocknet und hierauf bei Temperaturen von 1500 bis 1700° C brennt .
Nach der Erfindung wird «in feuerfestes Material erhalten, das die Vorteile eines feuerfesten Materials aut der Basis von Magnesiumoxid allein, d. h. eine gute Hydratationsbeständigkeit und eine gute Beständigkeit gegenüber einer stark eisenhaltigen Schlacke, besitzt.
werden und das feuerfeste Material seine ausge- D~o . _-
ten Hochtemperatureigenschaften beibehält. 20 Feuerfeste Materialien, die gernaU der ,Verfahren ergibt aber ein Produkt das immer gestellt werden, besitzen auch die hvdratationsanfällig ist doch erhöht die hohe schäften von dolomitischen feuerU des Produkts die Gebrauchsdauer, indem die niedrigem Flußmjttelgehalt nämlich eine Oberfläche, die durch die Feuchtigkeit an-
keit bei hohen Temperaturen und eine verminderte i Abl ch Schlackeninfiltration Die
Oberfläche, die durch die Feuchtigkeit an keit b p
werfen kann, vermindert wird. Daher kann .5 ^'^f^^^^^
dikihl Kt fur das neue Dolo
1. Die
40
INCIgUlIg £.11111 nupwuv.. .
Kosten für das neue Dolomit-Magnesit-Korn liegen zwischen denjenigen der teureren hochreinen Magnesitkörnungen und denjenigen von Dolomitkörnungen mit niedrigem Flußmittelgehalt.
Dolomitische feuerfeste Materialien können gemäß der Erfindung aus den meisten leicht gebrannten, inländischen, im Handel erhältlichen Dolomitmaterialien mit niedrigem Flußmittelgehalt hergestellt werden, d. h. aus Massen, die mindestens etwa 97 Gewichtsprozent Ca
wird jedoch bevor-Reinheit, d. h. eines, μ..v, ...fc~ enthält, zu verwen-.. Dolomite ergeben Produkte ,.vojgkeit als Dolomite, die höhere Verunreinigungen enthalten. Das in Nordwest-vjnio gefundene Dolomitgestein des Niagran-Typs ist ein besonders gutes Ausgangsmaterial für "" Λ τ vorliegenden Erfindung.
der Erfindung verwende-IM1 b«.^.^...... Das leichte Brennen er-
Calcinierung des DoIomits bei Tempe-
aas iiju·«« s- und Schlackenbeständigkeitsverhalten des in der US-Anmeldung S.N. 28 04ö beschriebenen Korns noch nicht befriedigen.
In der DL-PS 55 094 ist ein Verfahren zur Hersteilung feuerfesten dichten Dolomitsinters beschrieben, worin entsäuerter Dolomit durch Wasserzugabe zu Dolomithydrat hydratisiert, mit Magnesia vermischt und bei Temperaturen oberhalb 1200°C zu Sinterdolomit gebrannt wird. Dieser Druckschrift lassen sich jedoch keinerlei Hinweise auf eine partielle Hydratisierung von leicht vorgebranntem Dolomit auf einen spezifischen MgO-Gehalt und einen nachfolgendec Zusatz einer Magnesia liefernden Verbindung, damit ein definierter vorbestimmter MgO-Gehalt erzielt wird, entnehmen. Daher können die erzeugten Massen im Hinblick auf Dichte, Porosität und Schiackenbeständigkeitsverhalten noch nicht befriedigen.
Nach der in der US-PS 30 26 211 angegebenen Methodik wird gebrannter Dolomit nach dem Entsäuern
zu Calcium- und Magnesiumhydroxid hydratisiert, nach 45 te Dolomit isi
dem Austreiben des Wassers kompaktiert und zu folgt durch eine ^».»iiu!..^
einem feuerfesten Endprodukt bei 1400 bis 160O0C ge- raturen im Bereich von etwa 1000 bis 14000C. Die für sintert Eine definierte Hydratation unter Ausschluß das leichte Brennen erforderliche Zeit variiert mit der eines spezifischen MgO-Gehaltes und ein Zusatz einer angewendeten Temperatur. Sie liegt normalerweise im MgO liefernden Verbindung nach der Hydratation er- 50 Bereich von etwa einer halben bis zwei Stunden. Ein folgt bei diesem Verfahren nicht, weshalb sich keine leichtes Brennen zerstört die Carbonatstruktur des Do-MgO-Matrix in dem gebrannten Korn, die die lomits, bewirkt aber keine Agglomerierung des DoIo-CaO-Körner umgibt, ausbilden kann. mits zu großen Klumpen.
In Budηiko w, »Technologie der keramischen Er- Zum leichten Brennen des DoIomits kann jeder ge-
zeugnisse« 1950, S. 359, ist angegeben, daß die Hydra- 55 eignete Ofen, überlicherweise ein Schacht- oder Drehtation durch Verminderung des Gehaltes an freiem ofen, verwendet werden. Der in dem Ofen verwendete CaO im gebrannten Dolomit verzögert werden kann. Brennstoff sollte ein solcher sein, der keine überschüs-■ Nach dem bekannten Verfahren wird jedoch der sigen Mengen von Verunreinigungen in das calcinierte CaO-Gehalt durch Zusatz von »Flußmitteln«, wie FeO, Produkt hineinbringt. Bei Drehöfen werden am besten Ferth oder AI2O3 verringert, die die Feuerfestigkeitsei- 60 Kohle mit mäßigem oder niedrigem Aschegehalt oder genschaften des DoIomits verschlechtern. Gas oder Heizöle verwendet. Ein Typ eines Schaft-
Gemäß der Erfindung wird ein Verfahren der ein- ofens, der als Arnold-Ofen bekannt ist, wird mittels gangs genannten Art geschaffen, das dadurch gekenn- kohlenbeheizter Öfen erhitzt, die in den unteren Teil zeichnet ist, daß man des Ofens hineinreichen. Andererseits werden
a) den bei 1000 bis 14000C gebrannten Dolomit bis 65 Schachtöfen des Azbe-Typs vorzugsweise mit Generazu einem Gehalt von 3 bis 40 Gewichtsprozent torgas oder Naturgas beheizt.
MgO teilweise hydraiisiert. Die Stückgröße des zu calcinierenden Dolomitsteins
b) eine Magnesium enthaltende Verbindung, die sich wird im Hinblick auf den jeweilig verwendeten Ofen
ausgewählt, wobei die wirksamste und wirtschaftlichste Verwendung des Ofens das primäre Kriterium ist und anderen speziellen Prozeßtechniken vorangeht
Bekanntlich ergibt die Calcinierung des rohen Dolomitsteins ein Gemisch von Oxiden, .hauptsächlich von CaO und MgO, das überlicherweise als gebrannter Kalk bezeichnet wird. Gemäß der Erfindung wird nun der gebrannte Kalk mit Wasser gelöscht, bis er teiiweise hydratisiert ist Die hierin gebrauchte Bezeichnung »teilweise hydratisiert« soll bedeuten, daß der gebrannte Kalk zu einem Gemisch umgewandelt worden ist, das Calciumhydroxid, Magnesiumhydroxid und Magnesiumoxid umfaßt
Insbesondere enthält der gemäß der Erfindung teilweise hydratisierte gebrannte Kalk etwa 3 bis 40 Gewichtsprozent, vorzugsweise 5 bis 20 Gewichtsprozent Magnesiumoxid. Der Rest des teilweise hydratisierten gebrannten Kalks ist ein Gemisch von Calciumhydroxid und Magnesiumhydroxid.
Der gebrannte Kalk wird teilweise hydratisiert, indem der calcinierte Dolomit im Wasser bei Atmosphärendruck gelöscht wird. Mindestens 80 Gewichtsteile Wasser werden jeweils zu 100 Gewichtsteilen Dolomit in dieser Löschstufe zugesetzt. Vorzugsweise werden 100 bis 150 Gewichtsteile Wasser je 100 Gewichtsteile Dolomit verwendet.
Die teilweise Hydratisierung des gebrannten Kalks gemäß der Erfindung erfolgt überlicherweise in etwa Ία bis 72 Stunden, je nach der Teilchengröße der gemischten Oxide. Sie kann dadurch bewirkt werden, daß beispielsweise der calcinierte Dolomit und Wasser in einen Trommelmischer gegeben werden. Der gewünschte Hydratisierungsgrad wird in etwa einer halben bis zehn Stunden erreicht. Die Erreichung des gewünschten Hydratisierungsgrades kann durch routinemäßig durchgeführte chemische Analysen bestimmt werden.
Gemäß der Erfindung wird eine Magnesiumverbindung, die sich unter Bildung von MgO zersetzt, oder leicht gebranntes MgO mit den teilweise hydratisierten gemischten Oxiden vermischt, um den Magnesiumgehalt des Gemisches auf mindestens 45 Gewichtsprozent zu erhöhen. Vorzugsweise wird genügend von dem Magnesium enthaltenden Material zugesetzt, um nach dem Brennen des Gemisches eine kontinuierliche MgO-Phase zu erhalten. Obgleich schon eine verbesserte Hydratationsbeständigkeit und Absplitterungsbeständigkeit nach Schlackeninfiltration erhalten wird, wenn man genügend Magnesium enthaltendes Material zusetzt, um den MgO-Gehalt auf geringfügig weniger als 50 Volumprozent zu erhöhen, wird doch eine merkliche Verbesserung der Eigenschaften erhalten, wenn die MgO-Phase kontinuierlich ist. Die gewünschte kontinuierliche MgO-Phase wird immer gebildet, wenn die gebrannte Masse 65 bis 75% MgO enthält, was derzeit als die optimale Zusammensetzung angesehen wird.
Das Magnesium liefernde Material sollte MgO oder ein zersetzbares Magnesiumsalz sein, das sich beim Erhitzen in Gegenwart von Luft oder Sauerstoff ohne weiteres in die Oxidform zersetzt. Typische ohne weiteres zersetzbare Salze sind z. B. MgC03, Mg(0H)2 und Mg(NO3)2 sowie Magnesiumacetat und Magnesiumhydrogencarbonat.
Das Magnesium enthaltende Material wird vorzugsweise zu den teilweise hydratisierten gemischten Oxiden in dem Trommelmischer, Schraubenförderer oder einer anderen Mischvorrichtung gegeben. Zweckmäßigerweise übersteigt nach dem Vermischen des Magnesium liefernden Materials mit den teilweise hydratisierten Oxiden in einer solchen Mühle die mittlere Teilchengröße des Gemisches den Wert von etwa 10 μ nicht Die Hydratisierung des leicht gebrannten DoIomits kann auch nach Zugabe des Magnesium enthaltenden Materials durchgeführt werden.
Wenn MgO oder ein sonstiges Magnesiummaterial mit Ausnahme von Mg(HO)2 zu den teilweise hydratisierten Oxiden gegeben wird, dann kann es zweckmäßig sein, mehr Wasser zuzugeben, um einen Teil des MgO teilweise zu hydratisieren, damit die Verarbeitung erleichtert wird, indem das Material bei einer plastischen Konsistenz gehalten wird.
Nach Zugabe der Magnesium enthaltenden Verbindung, wie oben angegeben, wird das resultierende Gemisch zu Körpern verformt, die für das Sintern (Totbrennen) geeignet sind, und hierauf gewöhnlich getrocknet !n manchen Fällen wird eine gesonderte Trocknungsstufe weggelassen, und das geringe Ausmaß der Trocknung, das erforderlich ist, um während des Brennens die Abriebbeständigkeit zu ergeben, findet in der Erhitzungsstufe des Brennverfahrens statt.
Das Gemisch kann agglomeriert, stranggepreßt oder zu Granalien oder Briketts verpreßt werden. Die Verformungsstufe umfaßt im allgemeinen einen Verdientungs- oder Preßvorgang, bei welchem herkömmliche Einrichtungen verwendet werden, die einen genügenden Druck ergeben, um eine zusammenhängende, dichte feuerfeste Form zu erzielen. Man kann entweder hydraulische oder mechanische Pressen verwenden. Drücke im Bereich von etwa 316 bis 703 kg/cm2 haben sich als zufriedenstellend erwiesen, obgleich man auch mit höheren Drücken arbeiten kann, die sich ungefähr bis zu 2110 kg/cm2 erstrecken. In manchen Fällen sind höhere Drücke zu bevorzugen, damit festere feuerfeste Formkörper erhalten werden können, die während des Gebrauchs eine bessere Abriebbeständigkeit aufweisen.
Es ist möglich, die Trocknungs- und Verformungsstufen des Verfahrens der vorliegenden Erfindung zu kombinieren, indem man strangpreßt oder auf einem Kettentrockner agglomeriert.
Die gebildeten feuerfesten Formkörper können gelagert oder unmittelbar gebrannt oder gesintert werden.
Es hat sich ergeben, daß die feuerfesten Formkörper zu einem Erhärten neigen, was auf die Bildung einer Carbonathaut zurückzuführen ist, und daß sie stärker abriebbeständig werden, wenn man sie nach dem Verformen und vor dem Sintern etwa 24 Stunden trocknen läßt.
Zur Erzielung der gewünschten feuerfesten Eigenschaften wird das dolomitische Material gemäß der Erfindung, das zugesetztes Magnesium enthält, gesintert oder totgebrannt. Die Sinterung oder das Totbrennen des geformten feuerfesten Körpers erfolgt in jedem beliebigen geeigneten Dreh- oder Schachtofen, der dazu imstande ist, die gewünschten hohen Temperaturen zu liefern. Als Brennstoff zum Beheizen des Ofens kann Naturgas, Brennöl, Kohlenstaub oder ein anderer geeigneter Brennstoff verwendet werden. Die Verwendung von Naturgas oder Brennöl wird bevorzugt, da diese Brennstoffe im Gegensatz zu Kohle in das Produkt keine weiteren Verunreinigungen einbringen.
Die Zeit zum Totbrennen oder Sintern variiert naturgemäß mit der angewendeten Temperatur. Erwartungsgemäß ist bei höheren Temperaturen eine kürzere Sinterungszeit erforderlich. So wurde z. B. gefunden, daß ein Brennen der feuerfesten Pnrmifirnor ,,„„„r^u_
20 bis 25 Minuten bei etwa 1700°C ein gesintertes dolomitisches feuerfestes Material ergibt, das eine relativ hohe Dichte besitzt. Im allgemeinen liegt die Sinterungstemperatur im Bereich von etwa 1300 bis 1800° C, vorzugsweise 1500 bis 1700° C. Das Verfahren der vorliegenden Erfindung gestattet die Herstellung von dichten feuerfesten Körnern mit hohem Magnesiumoxidanteil bei merklich geringeren Endbrenntemperaturen, als sie herkömmlich angewendet werden.
Nach dem Sintern kann das feuerfeste Produkt direkt verwendet werden, oder es kann mit Pech zu Steinen verpreßt und diese auf die herkömmliche Weise getempert werden. Sehr häufig werden die dolomitischen feuerfesten Körner mit Pech überzogen, bevor sie zur endgültigen Form verpreßt werden. Naturgemaß kann das gesinterte feuerfeste Produkt auch zu einem geeigneten Steinformat gepreßt und hierauf auf die herkömmliche Weise gebrannt werden.
Die am meisten gewünschte MikroStruktur für das nach der Erfindung hergestellte feuerfeste Korn ist eine kontinuierliche MgO-Matrix, die isolierte Taschen von CaO enthält Diese MikroStruktur unterscheidet sich ausgeprägt von der MikroStruktur des natürlichen dolomitischen feuerfesten Korns mit allerhöchster Reinheit (< 1 % Verunreinigungen), das gewöhnlich etwa 40 % MgO und 60% CaO enthält und das eine kontinuierliche CaO-Matrix aufweist, die isolierte Taschen von MgO enthält.
Die Dichte des gemäß der Erfindung hergestellten Materials ist nach dem Sintern sehr hoch, nämlich oberhalb etwa 33 g/cm3. Die Porosität des Materials ist sehr gering.
Die Erfindung wird in den Beispielen erläutert. Darin sind sämtliche Angaben über Teile und Prozentmengen auf das Gewicht bezogen, falls nichts anderes angegeben wird.
Beispielelbis3
Ein Dolomit mit niedrigem Flußmittelgehalt (< 1 % Verunreinigungen) wurde etwa 2 Stunden in einem elektrischen Ofen bei 12000C calciniert Dieser Dolomit enthielt 40 Gewichtsprozent MgO und 60 Gewichtsprozent CaO.
Vier getrennte Proben des calcinierten Dolomits wurden teilweise hydratisiert indem etwa 150 Teile Wasser je 100 Teile des calcinierten Dolomits zugesetzt wurden, worauf dann etwa 2 Stunden in einem Trommelmischer durchgemischt wurde.
Zu drei von diesen Proben wurde sodann so viel I.4g(OH)2 zugesetzt, daß Massen erhalten wurden, die nach dem Brennen folgende Zusammensetzung hatten: Beispiel 1: MgO 48,8%, CaO 51,2%;
Beispiel 2: MgO 68,4%, CaO 31,4% und
Beispiel 3: MgO 74,4%, CaO 25,6%.
Zu der vierten Probe, die als Kontrollversuch diente, wurde kein MgO zugesetzt.
Hierauf wurden die vier Proben zu Tabletten ver-Ormt und etwa 2 Stunden bei 1600° C gebrannt.
Ein Ätzen mit Wasser der nach der oben beschriebenen Weise hergestellten feuerfesten Materialien zeigt, daß die MikroStruktur des Materials des Beispiels 1 und des Kontrollmaterials eine kontinuierliche CaO-Matrix enthält, während die feuerfesten Materialien der Beispiele 2 und 3 eine kontinuierliche MgO-Matrix besitzen.
Die vier erhaltenen feuerfesten Materialien wurden hinsichtlich der Hydratationsbeständigkeit untersucht. Eine Probe des jeweiligen feuerfesten Materials wird auf ein erhöhtes Gestell in einem geschlossenen Gefäß gebracht, dessen Bobenoberfläche mit Wasser bedeckt ist. Das Wasser wird bei einer Temperatur von 22,2° C gehalten, und der Wasserdampf sättigt die Atmosphäre im Inneren des Gefäßes. Im Kontrollversuch versagte ein feuerfestes Material mit niedrigem Flußmittelgehalt, das kein zugesetztes MgO enthielt, und das Material des Beispiels 1 nach 30 Tagen in dieser Umgebung, wobei die Kontrollprobe eine größere Hydratationsgeschwindigkeit zeigte. Das Dolomit-Magnesit-Korn des Beispiels 2 mit einer kontinuierlichen MgO-Matrix (68,4% MgO, 31,6% CaO) zeigte erst nach 78 Tagen in dem Gefäß eine Rißbildung. Das feuerfeste Korn des Beispiels 3 (74,4 % MgO, 25,6 % CaO) zeigte nach 80 Tagen in dem Gefäß nur eine geringe Staubbildung an der Oberfläche. Diese Ergebnisse zeigen eindringlich die verbesserte Hydratationsbeständigkeit, die durch die feuerfesten Materialien gemäß der Erfindung erzielt wird.
Die Materialien der Beispiele 1 bis 3 ergeben auch eine bessere Schlackenbeständigkeit als natürliche dolomitische feuerfeste Materialien mit niedrigem Flußmittelgehalt Sie zeigen schließlich auch höhere Festigkeitseigenschaften und eine bessere Beständigkeit gegen AbspJitterung nach Schlackeninfiltration, wenn sie mit reinen feuerfesten MgO-Materialien verglichen werden.
509646/3
»Aiii;

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung eines dichten, hydratationsbeständigen feuerfesten Korns, durch leichtes Brennen von Dolomit, Hydratisierung des gebrannten Dolomits und Zugabe von MgO oder einer Verbindung, die sich beim Brennen hierzu zersetzt und Brennen des gemischten Materials, dadurch gekennzeichnet, daß man
a) den bei 1000 bis 14000C gebrannten Dolomit bis zu einem Gehalt von 3 bis 40 Gewichtsprozent MgO teilweise hydratisiert
b) eine Magnesium enthaltende Verbindung, die sich unter Bildung von MgO zersetzt, oder leicht gebranntes MgO mit dem leicht gebrannten Dolomit vermischt, so daß eine Masse erhalten wird, die nach dem Brennen 45 bis 98 °/o enthält
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine ausreichende einer Magnesium enthaltenden Verbindung, die mit dem Gemisch der Oxide vermengt ist, verwendet wird, um eine feuerfeste Masse, die nach dem Brennen 65 bis 75 % MgO enthält, herzustellen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das teilweise hydratisierte Gemisch durch Pressen verformt, trocknet und hier auf bei Temperaturen von 1500 bis 1700° C brennt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man genügend Magnesium enthaltende Verbindungen oder MgO zusetzt, um ein feuerfestes Korn zu erhalten, das eine kontinuierliche MgO-Matrix besitzt
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man den leicht gebrannten Dolomit teilweise hydratisiert indem man ihn je 100 Teile des Oxides mit mehr als 80 Teilen bis zu 150 Teilen Wasser vermischt
DE2213913A 1971-03-29 1972-03-22 Verfahren zur Herstellung eines dichten hydratationsbeständigen feuerfesten Korns Expired DE2213913C3 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US12920571A 1971-03-29 1971-03-29

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2213913A1 DE2213913A1 (de) 1972-10-26
DE2213913B2 DE2213913B2 (de) 1975-03-27
DE2213913C3 true DE2213913C3 (de) 1975-11-13

Family

ID=22438890

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE2213913A Expired DE2213913C3 (de) 1971-03-29 1972-03-22 Verfahren zur Herstellung eines dichten hydratationsbeständigen feuerfesten Korns

Country Status (6)

Country Link
US (1) US3736161A (de)
AT (1) AT317754B (de)
CA (1) CA975012A (de)
DE (1) DE2213913C3 (de)
GB (1) GB1348196A (de)
IT (1) IT950776B (de)

Families Citing this family (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN100504265C (zh) * 2005-04-30 2009-06-24 浙江湖州红鹰企业集团有限公司 电弧炉底电极区域的炉衬捣打料及其生产工艺
WO2009098786A1 (ja) * 2008-02-08 2009-08-13 Mochigase Co., Ltd. 抗ウイルス材、環境型抗ウイルス材及び包装材料に収容した抗ウイルス材

Also Published As

Publication number Publication date
CA975012A (en) 1975-09-23
DE2213913B2 (de) 1975-03-27
IT950776B (it) 1973-06-20
AT317754B (de) 1974-09-10
US3736161A (en) 1973-05-29
GB1348196A (en) 1974-03-13
DE2213913A1 (de) 1972-10-26

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE112007003441T5 (de) Zusammensetzung für Keramikerzeugnisse mit Kohlenstoffschicht und Verfahren zur Herstellung von Keramikerzeugnissen unter Verwendung derselben
DE2213913C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines dichten hydratationsbeständigen feuerfesten Korns
DE2050786A1 (de) Verbesserte Verschlackung im basi sehen Stahl Herstellungs Verfahren und dafür verwendete Gemische
EP0253957B1 (de) Feuerfeste, spritzfähige Massen oder feuerfeste ungebrannte Formkörper auf MgO-Basis
DE966136C (de) Verfahren zur Herstellung hochfeuerfester, basischer Isoliersteine
DE2055301A1 (de) Verfahren zur Herstellung von feuerfesten Gegenstanden mit hoher Dichte aus Magnesiumoxid
DE1571323A1 (de) Verfahren zum Totbrennen von Dolomit
DE2117033C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines gesinterten dolomitischen feuerfesten Stoffes
DE2754988C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Ferrochrom in einem Hochofen
DE1571301C3 (de) Verfahren zur Herstellung von halbfeuerfesten Isoliersteinen
DE1471012A1 (de) Mit Pech gebundene feuerfeste Massen
DE2117033B2 (de) Verfahren zur Herstellung eines gesinterten dolomitischen feuerfesten Stoffes
DE898269C (de) Verfahren zur Herstellung keramischer Waermeisolierkoerper
DE1471388C3 (de) Verfahren zum Herstellen hydraulischer Bindemittel von grauer Färbung
DE1471283C (de) Verfahren zum Herstellen feuerfester Dolomitziegel
DE2011805B2 (de) Verfahren zur herstellung von feuerfesten magnesiachromit-und chromitmagnesiasteinen
DE1272804B (de) Verfahren zur Herstellung von gebrannten keramischen Koerpern aus Steinkohlenschiefer
DE2709327A1 (de) Gebrannte eisenerz-pellets und verfahren zu deren herstellung
DE1191733B (de) Verfahren zur Herstellung von totgebranntem Magnesiumoxyd hoher Dichte
AT242048B (de) Verfahren zur Herstellung eines dolomitischen, feuerfesten Baustoffes
AT211216B (de) Verfahren zur Herstellung eines für die Erzeugung von Baumaterial geeigneten Stoffes
AT147816B (de) Verfahren zur Herstellung von Ziegeln aus gebranntem Kalk.
DE1059823B (de) Feuerfeste Massen und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE2255517A1 (de) Feuerfeste steine und verfahren zur herstellung von gebrannten feuerfesten steinen
SU927782A1 (ru) Сырьева смесь дл получени клинкера

Legal Events

Date Code Title Description
C3 Grant after two publication steps (3rd publication)
E77 Valid patent as to the heymanns-index 1977
8339 Ceased/non-payment of the annual fee