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Stahlkonstruktion mit Raumzellen Die Erfindung bezieht sich auf eine
Stahlkonstruktion mit Raumzellen, die aus leiterförmigen untereinander verbundenen
Rahmenwerken besteht und Befestigungsmittel für darin zu haltende Raumzellen aufweist.
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In bekannter Weise, so zum Beispiel nach Bauen und Wohnen", 1969,
Seiten X 1 bis X 4, werden derartige Stahlkonstruktionen aus horizontal und vertikal
untereinander im Verbund stehenden Rahmenwerken ausgeführt, wobei die einzelnen
Rahmenfelder noch durch Diagonalstäbe versteift sind. In ein derartiges Skeletwerden
dann bedarfsweise Raumzellen eingeschoben. Die das Skelett bildende Primärkonstruktion
stellt einen beträchtlichen Aufwand der Gesamtanlage dar. In ähnlicher Weise sind
nach "Baumeister", 1969, Seite 38, Wohntürme bekannt, bei denen die Rahmenwerke
untereinander durch Plattformen miteinander in Verbindung stehen, die der Aufnahme
der einzelnen Raumzellen dienen. Man kann auch auf die Primärkonstruktion verzichten
und die Raumzellen bei spezieller, unter dem Gesichtspunkt vertikaler Belastbarkeit
gewählter Konstruktion der-selben unmittelbar übereinander stapeln,
doch
werden hierbei Gesamthöhen von sechs Geschossen nicht überschritten. Dies hat zudem
den Nacnteil, daß sich die unterhalb der oberen Raumzelle befindlichen Raumzellen
nicht beziehungsweise nur mit sehr großem Aufwand austauschen lassen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Stahlkonstruktion mit
Raumzellen zu schaffen, bei welcher der Aufwand für die Primärkonstruktion erheblich
gesenkt werden kann. Zusätzlich soll die Primärkonstruktion leicht aufstellbar sein
und, wenn der Wohnungsbedarf zurückgeht, auch teilweise wieder entfernbar sein,
ohne damit die statische Sicherheit der Gesamtkonstruktion in Frage zu stellen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabestellung dadurch gelöst, daß die
Rahmenwerke jeweils für sich freistehend in zueinander parallelen Vertikalebenen
anzuordnen sind und ihre Verbindung untereinander aus den einzusetzenden Raumzellen
besteht, wobei die Vertikalstützen der Rahmenwerke an ihren unteren Enden lösbare
Verankerungen für ihre freistehende Anordnung auf Fundamenten besitzen.
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Auf diese Weise ist es möglich, bei der Primärkonstruktion auf eine
Verbindung der einzelnen, jeweils in zueinander parallelen Ebenen verlaufenden Rahmenwerke
vollständig zu verzichten. Es muß lediglich gewährleistet sein, daß die einzelnen
Rahmenwerke freistehend errichtet werden können. Da es der Primärkonstruktion demgemäß
an sie senkrecht zu ihren Standebenen verbindenden Bauteilen, wie zum Beispiel Plattformen,
fehlt, ist der Raum zwischen jeweils zwei Tragwerken vollständig frei und gewährleistet
auch bei nur teilweiser Besetzung mit Raumzellen stets einen ungehinderten Lichteinfall
von oben. Solange indes noch keine Raumzellen eingesetzt sind, genügt eine derartige
Stahlkonstruktion vollständig den statischen Anforderungen, da in diesem Zustand
die zu berücksichtigenden Windkräfte noch außerordentlich gering sind. Letztere
müssen erst dann berücksichtigt werden, wenn die Raumzellen eingebracht worden sind.
Fiit dem Einbringen der
Raumzellen erfolgt aber gleichzeitig die
windsteife Verbindung der einzelnen Rahmenwerke untereinander, so daß insgesamt
bei der neuen Stahlkonstruktion mit Raumzellen die iioriiontalaussteifungen der
Rahmenwerke untereinander immer nur in dem Umfang geschaffen wird, in welchem sie
tatsächlich durch die T.fa-ndflächen der Raumzellen bedingt erforderlich wird. Die
Raumzellen müssen dabei lediglich, was leicht erfüllbar ist, in horizontalen Ebenen
ausgesteift sein. Mithin läßt sich der Bauaufwand für die Erstellung von Raumzellentürmen
durch die sinnvolle Nutssarnacheng der Horizontalbelastbarkeit der einzelnen Raumzellen,
die untereinander fest verschraubt werden, erheblich verringern.
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In der erfindungsgemäßen Weise entstehen aus den Raumzellen steife
Deckenplatten, welche die auftretenden Horizontaikräfte zweckmäßig auf wenigstens
eine als Treppen- und Aufzugelenient ausvebildete Raumzelle übertragen, die ihrerseits
vorteilhaft an ihren Ecken mit je zwei sich gegenüberliegenden Vertikalstützen der
Rahmenwerke fest verbunden ist Die Montage wird außerordentlich erleichtert, wenn
die Raumzellen nängend zwischen den Rahmenwerken befestigt sind. Zu diesem Zwecke
tragen die Rahmenwerke wenigstens auf jeweils zwei einander zugekehrten Seiten horizontale
Winkelprofile, die der erwähnten hängenden Befestigung der Raumzellen dienen. Somit
lassen sich die Raumzellen, die nebeneinanderliegend eingefahren werden, auch bei
stirnseitisgem Aneinanderstoßen zuverlässig mit den Winkelprofilen verschrauben.
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Die Monteure können sich dabei jeweils auf das Dach einer Raumzelle
steilen, um die Befestigungsarbeiten vorzunehmen, für welene/zwischen den stirnseitig
aneinander stoßenden Raumzellen nur schwierig der erforderliche Platz schaffen ließe.
Der Abstand zwischen den Stirnseiten der Raumzellen braucht nicht größer gewählt
zu werden, als es zur Aufnahme der Installationsleitungen und -rohre erforderlich
ist.
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Die erforderliche, horizontale Belastbarkeit der Raumzellen wird zweckmäßig
dadurch geschaffen, daß ihre Decken mit sich in deren Längsrichtung erstreckenden
Hauptträgern ausgebildet sind.
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Derartige Hauptträger können je nach Länge der Raumzellen, die beispielsweise
bis zu etwa 12 m betragen kann, eine beträchtliche Höhe aufweisen. Ihre Anordnung
in der Raumzellendecke ermöglicht es aber, daß sie sich teilweise frei nach unten
in die Raumzellen erstrecken können, ohne daß hierdurch das nutzbare Zellenvolumen
nennenswert verringert wird.
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Für die Montage und Demontage der Primärkonstruktion sind die Verankoerungen
der Rahmen werke mit den Fundamenten zweckmäßig lösbar fest geschraubte Stützfüße.
Es besteht dann lediglich bezüglich der Fundamente eine bleibende Verbindung mit
dem Erdreich, wohingegen sich die Primärkonstruktion dem jeweiligen Bedarf entsprechend
errichten oder nahezu spurlos wieder entfernen läßt.
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Die Erfindung sei weiterhin anhand der sich auf Ausführungsbeispiele
beziehenden Zeichnungen veranschaulicht. Darin zeigen: Figur 1 eine isometrische
Darstellung der in Errichtung befindlichen Gesamtkonstruktion, Figur 2 eine Grundrißdarstellung
und Figur 3 eine größere Wohnanlage in Aufriß und Grundriß.
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Nach Figur 1 finden leiterförmige Rahmenwerke Verwendung, die aus
den senkrechten Vertikalstüzen 1 und den horinzontal verlaufenden Winkelprofilen
2 bestehen. Die Vertikalstützen 1 sind an ihren unteren Enden noch mit zeichnerisch
nicht dargestellten, lösbar befestigten Stützfüßen versehen, so daß in der beschriebenen
Weise jedes Rahmenwerk für sich alleine standfähig ist. Die horizontalen Winkelprofile
2 nehmen in hängender Befestigung die Raumzellen 3 auf. Letztere werden, wie schematisch
erkennbar ist, an einem Kran hängend in Richtung des Pfeiles eingefahren. Der Abstand
jeweils zweier benachbarter Rahmenwerke entspricht der Länge der Raumzellen. Eine
vorteilhafte Längenaufteilung der Raumzellen ergibt sich durch ganzzahlige Vielfache
eines Längenmoduls, der zum Beispiel 2,40 m betragen kann.
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Wenigstens eine Raumzelle 4 ist alsTreppen- und Aufzugelement ausgebildet
und steht an ihren Ecken mit je zwei sich gegenüberliegenden Vertikalstützen der
Rahmenwerke in fester Verbindung.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die letztgenannte Raumzelle
4 von doppelter Breite wie die übrigen Raumzellen 3, so daß sie direkt an die Vertikalstützen
angeschossen werden kann.
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In der Grundrißdarstellung gemäß Figur 2 erkennt man wiederum die
Vertikalstützen 1 und die Winkelprofile 2, von denen lediglich die im rechten Teil
des Bildes liegenden mit Bezugszeichen versehen sind. Im zentralen Bereich ist die
als Treppen- und Aufzugelement ausgebildete Raumzelle 4 erkennbar. Wegen der besonderen
statischen Zweckbestimmung dieser Raumzelle sind deren Wand- und Deckenelemente
5 in Stahlbetonfertigbauweise hergestellt. Bei den einzelen Raumzellen 3 erkennt
man weiterhin in Nähe ihrer Längskanten gestrichelte Laien, welche die sich in Längsrichtung
erstreckenden Hauptträger veranschaulichen. Derartige Hauptträger brauchen nicht
nur in Nähe der oberen Längskanten der Raumzellen verlaufen, sondern können sich
parallel hierzu auch in Längsrichtung über den übrigen Deckenbereich erstrecken,
so daß sich im Innern der Raumzellen der Eindruck von Balkendecken ergibt.
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Figur 3 zeigt schließlich in Aufriß und Grundriß, wie sich eine größere
Wohnanlage unter Verwendung der neuen Stahlkonstruktion mit Raumzellen gestalten
läßt. Man erkennt eine beträchtliche Anpassungsfähigkeit auch an hügeliges Gelände
und an unterschiedliche Geschosszahlen. Der rechte Teil der Figur 3 zeigt ferner,
daß man auf diese Weise auch vorteilhaft Grundstücksecken bebauen kann, indem zwei
Gesamtanlagen senkrecht zueinander angeordnet sind.