DE2207261A1 - Verfahren zum Reinigen eines sauren, galvanischen Nickelbades - Google Patents
Verfahren zum Reinigen eines sauren, galvanischen NickelbadesInfo
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- B01J—CHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
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Description
ι- *
DIPL.-ING Λ. CFiUNr-KER - .. .-'<,' W^sftO-;-··! ?2 2 O 726
D R.-I NG. H. KINKELDtY :,1n>:m;!.ci,.»V:8c 43
DR-ING. W. STOCKMAIrt. Ae Ξ. ,. .-.:■ ,,- ,.„,. Uefcn 2ϊ7100·2Μ/44;ΗΜ91
OR. DIPL. CHEW. VV. FISCHER ϊ»ιβχO5-2SSSO
Patentanmeldung
16. !Februar 1972
KEVAlTEi; GIL GGIjFAITT
40 Morris Avenue
Βτύτ, IIav;r /Ponnnylvania
U. S. A.
"Verfahren zun Reinigen eines nauren, co^vonischen IIickel-
bades"
Seit vielen Jahren werden saure Nickelbäder zum Abscheiden
matter oder glänzender Platzierungen auf geeigneten metallischen oder nicht-metallischen Substraten verwendet.
Es gibt eine große Vielzahl, verschiedener derartiger saurer
Nickelbäder, u.a. Sulfat-, Chlorid-, Fluoroborat- und
Sulfamatbäder, die sich voneinander alle bezüglich ihrer
Grundzusammensetzung, der Betriebsbedingungen und der Eigenschaften der daraus abgeschiedenen Plattierungen
unterscheiden,- Diese sauren Bäder v;erden im allgemeinen
bei einem pH-Wert zwischen 2,5 und 5» 5» einer Temperatur
von über 37»8°C und einer Stromdichte im Bereich von
1,1 bis 16,2 A/dm betrieben. Eines der gebräuchlichsten
Bäder ist das sog. "Watts-Bad", das pro Liter 262,1 bis
BAD
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ΒοηΙΙ·>ηι#η: H Aufhouwr,/vViivTtn 1/™*33 · DTtIxJ . *3r·':, Mjn+an 14 75078 · Po^iti «. ^knnla MOnd«r<
·<έ2U
449,4- C Kickelsulfathcxcär/clrat, 30 bis 48,7 G Borsäure
und 37,5 b.is 89,9 G Kickelchloridhexahydrat enthält. ·
Dieses Bad wird bei einer Stromdichte von etwa 2,2 bis 10,2 A/dm und einem pH-Wert im Bereich von 4 bis 5
verwendet und liefert matte Oberflächen.
Die verschiedenen Eigenschaften von galvanischen Nickelbädern oder daraus erhaltenen Niederschlagen bzw. Plattierungen
lassen sich durch Versetzen des Bades mit verschiedenen Zusatzstoffen, wie Glanzmitteln oder Einebnungsraitteln
verbessern. Eine Gruppe verbreitete Anwendung findender Einebner besteht aus Coumarin und dessen Derivaten, deren
Verwendung aus der Patentschrift Nr. 2 635 076 bekannt ist.
Diese Patentschrift offenbart, daß Coumarin oder seine Derivate, wie 4—Methylcoumarin, 6-Chlorcumarin usw.,
wenn sie in Mengen von 0,05 bis 0,5 g/Ltr. verwendet werden, die Erzeugung einer gleichmäßigeren bzw. ebnereren
galvanischen Plattierung begünstigen, ohne die Duktilität, die Korrosionsbeständigkeit oder irgendeine andere physikalische
Eigenschaft der Plattierung zu beeinträchtigen.
Coumarin bzw. 1,2-Benzopyron weist folgende chemische
Strukturformel auf:
Bei der Elektrolyse des Bades wird etwas Coumarin
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elektrochemisch zu Hycirc causer in realisiert und ä~::::ü
zu Hydroc^umarinsäur:: l·--:,::» 2~E"?d;";ox^p:ieiv-rl3>iOpionsäi
der Formel . „v
I j
verseift. Wenn sich die Hydroe^im&rinsäure in Eacl
anreichert, nimmt die Qualität der daraus abgeschiedenen
Schicht, insbesondere in den Vertiefungen des plattierten Gegenstandes, v:o die Stromdichte niedrig ist vind -iie
Plattierung dazu neigt dunkel 'int Echwarnnig .au werden,
allmählich ab. Normalerweise können kleine Mengen Hyöroc^umarinsäure
von bis su 1,5 g/Ltr. galvanisches Bad geduldet werden. V/enn während sines GalvsrrJ-sisrvc-rgEiiges
die höchstzulässige Konzentration erreicht ist. "iiro.
die Plattierung unterbrechen und das 3ad mit idc-civkolile
in Berührung gebracht, um die Hyarce^umarinsaurs sus^inmei:
mit CMiaarin und anderen ±n Bad enthaltenen organischen
Stoffen zu entfernen, worauf die dabei anfallende verbrauchte Aktivkohle verworfen wird, da es schwierig ist.
Coumarin aus der Aktivkohle wiederzugewinnen. Durch den Verlust des Coumarins und anderer Stoffe aus dem Bad
muß man diese .Stoffe ersetzen, was die Kosten der galvanik
sehen Plattierung erhöht.
Diese Nachteile werden durch die Erfindung über
der die Aufgabe zugrunde liegt, ein verbessertr-/Ohren
-mit BeharyJlu:::" oir..rr;,:r.':r^i"i. r-.lvsr-i :.che·:
bodes zwecks selektiver Abtrennung bzw. Es.velun
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Hydroc^uraarir.säure und insbesondere ein Verfahren
zu schaffen, das es gestattet, ein Bad kontinuierlich durch eine Wiedergewinnunr;seinheit im Kreislauf zu führen,
in der die Hydroc^umarinsöure aus dem Bad abgetrennt und
das Coumarin zur Wiederverwendung wiedergewonnen wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgeruäß gelöst durch ein Verfahren
zua Reinigen eines sauren galvanischen Nickelbades,
das als Zusatzstoff Coumarin und/oder ein oder mehrere Cwumarinderivat(e) sowie während des Betriebs des Nickelbades
aus einem Teil des Zusatzstoffes bzw. der Zusatzstoffe als Uiasetzungsprodukt gebildete Hydroc^umarinsäure
und/oder entsprechende Hydroc^umarinsäurederivatCe) enthält,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man aus dem galvanischen Nicekbad den bzw. die Zusatzstoff(e) und
das bzw. die Umsetzungsprodukt(e) mindestens zum Teil abtrennt und den bzw. die abgetrennten Zusatzstoff(e)
von dem bzw. den Umsetzungsprodukt(en) trennt.
Die vorstehende sowie weitere Aufgaben, Merkmale und Vor
teile der Erfindung werden in der nachfolgend noch im
einzelnen beschriebenen Weise gelöst bzw. erreicht, indem man ein eine störende Menge Hydrochurnerinsäure enthaltendes
galvanisches Bad durch ein oder mehrere Betten aus einem Material führt, das die Fähigkeit besitzt, aus dem Bad
das Coumarin und die Hydroc^uraarinsäure selektiv zu ent
fernen, und anschließend das Coumarin selektiv und im wesentlichen frei von"Verunreinigungen durch Hydrocjumarin-
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;,s , BAD ORIGINAL
säure wiedergewinnt.
Die schädliche Anreicherung von Hydroc^unarinsäure in
einem sauren, galvanischen Nickelbaö wird verhindert,
indem nan Teile des n;alvrniscr..en Bades Kit einen geeigneten
Material in innige Berührung bringt, das in eier Lage ist
das Coumarin und die Hydroc_uma:i'insäure aus dem Bad
zu entfernen und anschließend aus diesem Katerial das Coumarin und die Hydroc^uuaririsäure getrennt wiedergewinnt.
Im einzelnen wird Hyriroc^;^?rinßäure aus einem
sauren, galvanischen Nicke.Vba/1 entfernt^ indem man die
Badlösung durch ein oder mehrere Betten bsw. Säulen aus
eines Harz führt, das durch Sorption .an dem Harz aus dem Baä
das Coumarin und Hydroc^umarinsäure selektiv entfernt,
und anschließend das Ηείτ. behandelt, he die Hydroe^uinarin-säure
und das Coumarin getrennt bzw. jeweils für sich au entfernen und das Harz zii regenerieren.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
wird das Harz regeneriert, inders raau die Eyäroc^umarinsäure
daraus mit eineD alkalischen Material eluiert und
das Coumarin mit einem lösunginittel entfernt. Als alkalisches
Material wird vorsugsw-.iso eine wässrige Lösimg
eines basischen Salzes oder eines lijär^zzrjas mit einen
pH-Wert von etwa 10 bis 12 verwendet. Beispiele verwendbarer
alkalischer Salze sind Na2CO7, ITaHOO-,, KgOQ, und
NaBO2, v/ährend KOH, ITH^OH und KaOH typische für verwendbar
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befundene Hydroxyde sind. Zum Entfernen des Coumarins
vom Harz kann ein beliebiges organisches oder anorganisches
Lösungsmittel verv/endet werden, das das Coumarin leicht
bzw. gut löst, u.a. v/armes Wasser, geradkettige und verzweigte aliphatische Alkohole mit niederem Molekulargewicht, organische Äther, wie Äthyläther, Ketone, wie
Aceton und Methyläthylketon, Kohlenwasserstoffe, Glykole,
wie Cellosolv,und konzentrierte Schwefelsäure. Diese Lösungsmittel
sind vorzugsweise mit Wasser mischbar, um die Entfernung
von Coumarin aus dem in die Poren eingelagerten wässrigen galvanischen Bad zu erleichtern.
Obwohl sich die Erfindung in erster Linie auf Coumarin
und Hydroc^uinarinsäure bezieht, kann sie auch auf Coumarinderivate
angewandt werden, bei welchen ein oder mehrere der Wasserstoffatome der beiden Ringe durch eine Alkyl-, Acyl-,
Methoxy-, Ätboxy-, Hydroxymethyl-, Hydroxyäthyl-, Hydroxyl-
oder Carboxylgruppe oder Chlor ersetzt ist. Typische Beispiele solcher Derivate sind 4-Methylcoumarin, 3-Chlorc^umarin,
7j- Acetyl coumarin, 6-ChI1 or coumarin und 4-,6-Dimethylc^umarin.
Während der Elektrolyse des Bades erfährt «jede dieser chemischen Verbindungen eine chemische Reduktion,
bei der Hydroc^umarinsäure oder ein Derivat dieser Säure
entsteht.
Für die Zwecke der Erfindung bzw. zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung kenn jedes beliebige Katerial
verwendet werden, das sich durch die Fähigkeit, Coumarin
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und HydroC^1UiUarin.nüure selektiv aus einem galvanischen
Bad zu entfernen,auszeichnet und aus dem die beiden Verbindungen
wiedergewonnen werden können. Ein derartiges Material ist typischerweise hydrophob und im galvanischen
Bad vollständig unlöslich und sollte eine ausreichende strukturelle Festigkeit und Integrität aufweisen, um
Zusammenbacken in einer Säule oder einem Bett zu' verhindern.
Ein derartiges Material ist außerdem vorzugsweise nicht-ionisch und soll eine hochpcröse Struktur aufweisen.
Als für den fraglichen Zweck besonders geeignetes Harz erwies sich ein von Rohin und Haas unter der Bezeichnung
"A-XAD-2" vertriebenes Produkt. Dieses Material ist ein
synthetisches, vernetztes Copolymerharz, das aus einem
größeren Anteil Polystyrol und einem Heineren Anteil Divinylbenzol besteht. Dieses Harz liegt in !Form harter
kugeliger Körnchen mit einem wirksamen Durchmesser von
0,3 bis 0,4-5 mm vor, wobei sich jedes Korn aus einer
großen Zahl von Mikrokügelchen zusammensetzt. Die Körner
besitzen eine Porosität (ml Poren pro ml Korn) zwischen
0,4-0 und 0,^1-5 und eine spezifische Oberfläche im Bereich
von 290 bis 330 m /g. Sie sind sehr hydrophob, besitzen
gute physikalische Dauerhaftigkeit und ziehen sich weder im Gebrauch zusammen noch expandieren sie sioh im Gebrauch.
Typischerweise kann dieses A-XAD-2-Harz bis zu etwa 20 % seines Gewichts an Hydroc^umarinsäure und Coumarin
adsorbieren, wonach weitere Sorption nur noch schwer verläuft. Der hydrophobe Teil jedes der Moleküle der
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BAD ORIGINAL
Hydroc^urnarinsäure und des Coumarins wird von dein Harz
selektiv adsorbiert oder anders festgehalten, das, da e.s
als nicht-polares Lösungsmittel wirkt, bevorzugt, das Coumarin, statt der Plydroc umarinsäure absorbiert. Das
Harz kann in einer einzigen gefüllten Kolonne oder in einer Mehrzahl von in Reihe oder parallel angeordneten
Kolonnen bzw. Säulen verwendet werden, und wird so gefüllt bzw. gepackt, daß in jeder Kolonne tote Hohlräume,
Kanalbildung und Querdiffusion des durch die Säule geführten galvanischen Bades vermieden werden.
Bei der praktischen Durchführung des Verfahrens der Erfindung läßt man die galvanische Lösung bzw. das galvani
sche Bad,aus der die Hydroc^umarinsäure entfernt werden
soll,typischerweise durch ein gepacktes Bett oder eine
Säule des Harzes fließen, worauf sie entweder direkt zum Galvanisiertank zurückgeführt oder in einen eigenen
Behälter gebracht wird, in dem man sie zur Wiederverwendung
sammelt. Nach Vervollständigung des Zyklus wird das Bett mit kaltem Wasser gewaschen, um verbleibende
Spuren des galvanischen Bades zu entfernen, worauf eine wässrige Lösung von Natriumcarbonat oder eines anderen
alkalischen Materials, wie Natriumhydroxyd,durch das
Bett geführt wird. Dieses Material löst und entfernt bevorzugt die Hydroc^umarinsäure aus dem Bett, während
das Coumarin an der Oberfläche des Harzes sorbiert
zurückbleibt. Coumarin ist relativ unpolar, während Hydroc^umarinsäure bei einem pH-Wert von etwa 7 oder
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darüber, wo sie in οer Phenolform
.0H
vorliegt, polar ist und bei einem pH-Wert von 8,5 oder darüber aufgrund der Umv/andlir:g c.er Säure von der Phenolform
in die Phenolatform
sogar noch polarer wird. Die größere Polarität erhöht die Löslichkeit der Hydrcc^umarinsaure und führt dazu,
daß sie leicht in Lösung geht, während das Cumarin am
Harz adsorbiert zurückbleibt. Das Bett wird so lange weiter mit der alkalischen Lösung gewaschen, "bis die
Hydroc0umarinsäure wirksam vom Harz entfernt ist, was
durch geeignete Analyssnmethoden bestimmt werden kann.
Wenn zum Eluieren der Kydroc^umarinsaure aus dem Bett
Natriumcarbonat verwendet wird, so arbeitet man typischer weise mit Konzentrationen zwischen 0,1 und 10 % oder ge~
wünschtenfalls noch höheren Konzentrationen. Die Geschwindigkeit
mit der die Hydroc/aLiEX-insäure eluiert
wird, erhöht sich normalerweise bei Erhöhung der Oarbonat
konzentration. Es liegt jedoch !reim-.· lineare Abbängigkeit
vor und bei den höheren. Konzentrationen werden o.ie Kosten
des Carbonats zu einem Nachteil, Die höclistzitlässige
Konzentration ist durch die Lönlichlteit des Jiat..;iinii~
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-IO
curbonats (NapCO,) in Wasser vorgegeben, die eine
Funktion der Temperatur ist. Beispielsweise variiert die Löslichkeit des Salzes bei Temperaturen zwischen
0 und 1(Vl-0C von 7 Teilen bis 40 Teilen Salz auf 100
Teile Wasser.
Ein Hydroxyd, wie eine 0,025 %-ige Natriumhydroxydlösung
mit einem berechneten pH-Wert von 11,3 kann zur selektiven Entfernung der Hydroc^umarinsäure aus den Harzbett
ohne Entfernung von Coumarin verwendet werden. Bei einer Konzentration von 0,1 % beträgt der pH-Wert von Natronlauge
etwa 12,4 und das Coumarin isb schwach löslich.
Bei 1 %-iger NaOH-Lösung beträgt der berechnete pH-Wert
etwa 13»5 und das Coumarin ist in solcher Natronlauge
leicht löslich. Deaentsprechend sollte der pH-Wert nicht höher als etwa 12 sein und vorzugsweise in einem
Bereich zwischen etwa 10-und 12 liegen, uii die selektive
Entfernung der Hydroc^umarinsäure von Harz ohne Entfernung
von Coumarin sicherzustellen. Nachdem die Hydroc^umarinsäure
vollständig entfernt ist, wird das Harzbett mit kaltem Wasser gewaschen, um überschüssiges Alkali zu
entfernen, worauf man mit einem geeigneten Lösungsmittel, wie v/armem Wasser oder vorzugsweise einem aliphatischen
Alkohol mit niederem Molekulargewicht, wie Methyl- oder Ithylalkoho^ wäscht, um das Coumarin zu entfernen. Das
Coumarin ist in Alkohol ziemlich gut löslich, insbesondere dann, wenn der Alkohol in einer Konzentration von
80 % oder mehr verwendet wird, und kann aus dem Harzbett
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leicht entfernt \n.-v<len. D .-ig Eluct, cnn chs Lösungomittoi
und des G umsrin enthält, ist in eier Regel ausreichend
frei von Hydro c^Ui";,&r insaure, u;n direkt 211a Plattierbad
zurückgeführt vrerdcn ,;u können, v?o der größte ?eil des
Alkohols bei der Betriebstemperatur den Bades abgedampft
wird. Der Alkohol ist- zur Entfernung des Coumarins rms
dem Harzbett aus mindestens 2 Gründen ziemlich wirksam:
1) Der Alkohol konkurriert r.it "and. ersetzt das C^irjiarin
an den Adsorptionszentren des Horses und
2) der Alkohol neigt dazu das G^uraarin zu lösen.
Aus diesen Gründen wird die Adsorptionskraft zwischen dem
Harz und dem C_ um er in überv.'unden vaid das Coumarin vom
Harz desorbiert. IJacüäem das Coumarin vollständig oder
zum größten Teil aus dem Harz eluiert ist, wird das Harz wiederum nit V/asser geusschen, um den Zyklus zu
vollenden, worauf es zur Wiederverwendung bereit ist.
Es wurde gefunden, daß es unter bestimmten Umständen wünschenswert bzw. zweckmäßig ist, statt Alkohol warmes
Wasser zu verwenden, um das Cv>,uinprin vom Harz zu entfernen,
Die Löslichkeit von Coumarin in Wasser ist eine Funktion der Temperatur und in warmem Wasser hoch genug, um die
ο Verwendung von auf mindestens 60 G erwärmtem' Wasser zur
Entfernung des Coumarins von Harz zu .rechtfertigen,
Weiterhin 1st das C ui^nrin in Vssaor yeitsus lößlicher
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als in der Galvr.nicierlÖGung. Beispielsweise beträgt
die Löslichkeit bei Raumtemperatur in einer Watte-Lösung
etwa 0,6 g/Ltr., in Wasser jedoch etwa 2,0 g/Ltr.. Das Eluieren wird vorzugsweise durchgeführt, inden man das
V/asser durch das Harzbett in einer' zu derjenigen, in
der das galvanische Bad durch das Harzbett geführt wurde?, entgegengesetzten Richtung fließen läßt. Aufgrund der
großen V/assernengen, die erforderlich sind, um das . Coumarin aus dem Bett zu entfernen, wird das Eluat in
der Regel verworfen, da es gewöhnlich zu verdünnt ist, um direkt in die Galvanisiertanks zurückgeführt werden
zu können. Statt V/asser kann eine warme, verdünnte Alkohollösung zum Eluieren des Coumarins aus dem Harz verwendet
werden.
Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird zum Entfernen der Hydroc^unarinsäure und des Coumarins
aus dem galvanischen Bad eine Harzsäule oder ein Harzbett verwendet, worauf die Säule oder das Bett mit 2 alkalischen
Lösungen gewaschen wird, um die Hydrocwumarinsäure
und das Coumarin aus dem Harz zu eluieren. Zuerst wird das Harz |mit einer alkalischen Lösung mit einem pH-Wert
von weniger als 12 (z.B. 0,025 %-iger NaOH-Lösung) gewaschen.
Das Coumarin ist bei diesem pH-Wert ziemlich unlöslich und bleibt so auf dem Harz zurück, wenn die
Hydroc^umarihsäure entfernt wird. Dann wird das Harz mit
einer konzentrierteren alkalischen Lösung bei einem pH-Wert von über 12 (z.B. einer 1 %-igen NaOH-Löcung) gewaschen,
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um das Cumarin zu entfernen.
Bei einer weiteren Ausi'ührurissforin v/ird davon Gebrauch
gemacht, daß ein Harz, wie A-XAD-2, das ein nicht-ionisches
HaI1Z ist, vorzugsweise Coumarin statt Hydroc_umarinsäure
absorbiert. Es werden 2 Säulen oder Betten, die jeweils mit dem Harz gefüllt sind, niteinander in Reihe verbünden,
worauf man ein saures, galvanisches KickeIbad durch sie
führt. Wenn das Bad durch die erste Säule strömt, konkurrieren das Coumarin und die Hydrocjumarinsäure um die
Adsorptionszentren auf dem Harz, wobei jedoch das Coumarin ·
bevorzugt adsorbiert wird» Während das Bad weiter durch die erste Kolonne bzw. das erste Bett fließt und an
Coumarin verarmt, entfernt das Harz hierauf etwas Hydroc^umarinsäure aus den; Bad. Der Rest der Hydroc_umarinsäure
wird adsorbiert, wenn das Bad durch die zweite Säule geht. Wenn weiteres galvanisches Bad durch die erste
Säule geführt wird, so konkurriert aas Coumarin mit der
an dem Harz adsorbierten Hydroc_uraarinsäure und ersetzt
diese, worauf die Hydroc^umarinsäure in die zweite Säule
fließt und dort adsorbiert wird. Schließlich ist die erste Säule im wesentlichen mit Coumarin gesättigt, worauf
sie mittels einer der vorstehend erwähnten Methoden zur
Entfernung von Coumarin aus dem Harz, wie Rückwaschen mit Methylalkohol oder warmem Wasser, regeneriert werden
kann. Die zweite Kolonne kann mit verdünnten Alkalien behandelt werden, um die Hydrocjumarinsäure zu entfernen und
das Harz in der zweiten Säule zu regenerieren. Als weitere
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Alternative kann die zweite Säule bzw. das zweite Bett
ein Material, wie Alktivkohle, enthalten oder aus einem solchen Material bestehen, das nach seiner Sättigung mit
Hydroc_uniarinsäure verworfen werden kann.
Die' nachfolgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung;
der Lehre der Erfindung, sollen sie jedoch in keiner Weise beschränken.
# ■
Ein Liter einer galvanischen Niekelsulfatlösung, die 0,223 G
Coumarin und 1,02 g Hydroc_umarinsäure enthält, wird mit
einer Geschwindigkeit von etwa 200 ml/h durch ein enges Glas-U-Rohr geführt, das ein Bett aus 9»2 g trockenem
A-XAD-2-Harz enthält. Der AbIaufstrom wird zur Bestimmung
der durch das Rohr gehenden Menge an Coumarin und Hydroc^umarinsäure
analysiert. Die Analysenergebnisse zeigen, daß das gesamte Coumarin und 80 % der ursprünglich im
Bad enthaltenen Hydroc^umarinsäure am Harz zurückgehalten werden. >
y
Das U-Rohr wird in der gleichen Strömungsrichtung mit/ 228 ml Wasser bei Raumtemperatur gewaschen, um die Nickelsalze
zu entfernen, worauf man mit 287 ml einer 1 %-igen Natriumcarbonatlösung (berechneter pH-Wert 11,4·) wäscht.
Es wird festgestellt, daß beide Waschungen selektiv die Hydroc^umarinsäure im wesentlichen vollständig vom Harz
entfernen. Dann wird das Natriumcarbonat mit kaltem Wasser
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aus der Säule auszuwaschen,, worauf nan 125 ^l reinen
Methylalkohol durch das U-Eohr fließen läßt und das Eluat auffängt und auf Coumarin analysiert. Dabei wirä
festgestellt, daß der Alkohol praktisch das gesamte Coumarin aus dem Harz entfernt.
Es wird eine pro Liter 0,686 g Cumarin enthaltende gesättigte Lösung von Cumarin in einem Watts-Bad, das
pro Liter 260 g Nickelsulfathexahydrat, 45 g.Nickelchloridhexahydrat
und 45 g Borsäure enthält, hergestellt. 200 ml dieses Watts-Bades v/erden durch 9 S
A-XAD~2-Harz, das sich im Bogen eines Glas-TJ-Rohrs befindet,
geführO1 wobei 0,137 ε Cumarin aufgefangen werden.
Dann führt man 141 ml Wasser mit einer iemperatur von
etwa 260C in entgegengesetzter Richtung durch das U-Eohr
und fängt das Eluat in Inkrementen von jsweils 3 ml auf,
die auf ihren Gehalt an Cumarin analysiert werden. Die Cumarinkonzentration erreicht mit 0,423 g/Ltr. im ...
achten Inkrement ihr Maximum. Dann wird der Bogen des U-Rohrs in siedendes Wasser eingetaucht, worauf man
250 ml Wasser in der gleichen Richtung wie zuerst durch das Rohr führt und das Eluat wiederum in Portionen von
jeweils 3 ml auffängt. Alle Portionen dea Eluats v/erden
auf Cumarin analysiert, wobei festgestellt wird, da£ die höchste Cuinarinkonzentration in der elften Portion
vorhanden ist und 0,894 t;/Lt-x% bet^ngt. Insgesamt vi^rden
86 % des Cumarine aus den U-Rohr durch Gegenstromdurohflufi.
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von V/asser durch das Rchr entfernt, wobei warmes Wasser
weitaus wirksamer als kaltes Wasser ist. Die Cumarin- ' .
konzentration im V/asser ist jedoch zu gering, um das Eluat dein galvanischen Bad zusetzen zu können.
Bei diesem Versuch wird zur Entfernung von Hydrocumarinsäure
und zum Wiedergewinnen von Cumarin aus einem in Betrieb befindlichen Watts-Nickelbad eine kontinuierliche
Methode angewandt. 2 vertikal angeordnete Glaskolonnen
mit einem Innendurchmesser von jeweils 15i88 ram und einer
Länge von jeweils 25»'·· cm werden parallel angeordnet und
zur kontinuierlichen Entfernung der Hydrocumarinsäure aus
einem 9 Liter enthaltenden galvanischen Bad verwendet. Jede Kolonne bzw. Säule enthält 21 g A-XAD-2-Harz. Während
des Versuchs wird eine Säule regeneriert, v/ährend die andere zur Reinigung des Bades verwendet wird. 9 Litern
des Watts-Bades von Beispiel 2 werden 1,80 g Cumarin zugesetzt
um' eine Konzentration von 0,20 g Cumarin pro Liter zu erzielen. Der pH-Wert der Lösung wird auf 4,0 eingestellt
und während des gesamten Versuches bzw. der ganzen Dauer der Galvanisierung bei diesem Wert gehalten, indem
man die dazu jeweils erforderliche Menge HpSO^ zugibt.
Die Temperatur des galvanischen Bades wird bei 51° gehalten.
Daß Bad wird mittels eines in das Bad unterhalb der Kathode
eindispergierten Luftströmen von etwa 4^0 ml pro Minute in
Bewegung gehalten. In da3 Bad wird eine Stahlplatte mit den
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Abmessungen 5,1 x 10,2 cm eingetaucht und galvanisch
plattiert bzw. vernickelt, wobei eine Stromstärke von 3 A angewandt und auf jecEer Seite der Stahlplatte eine
Nickelanode verwendet wiirö. Bas Plattieren wird 48 Stunden
ununterbrochen durchgeführt, wxarauf festzustellen ist,
daß die Lösung bzw. das Bad pars» Liter 0,051 g Cumarin
und 0,159 g HydrocumarinsSure enthält. Durch· Zusetzen
von frischem Cumarin wirxfi hierauf die Nickelkonzentration
wieder auf 0,20 g/Ltr. gebracht. Dann galvanisiert man
weitere 6 Stunden wobei man weiteres Cumarin zusetzt und die Lösung bzw. das Bad mdiit einer Geschwindigkeit
von 6 ml pro Minute durch die erste Säule führt und den Ablauf aus dieser Säule in cUbe galvanische Bad. zurückführt.
Hierauf wird^iie BadflSissigkeit analysiert, wobei
man feststellt, daß sie pro .Euter 0,30 g Cumarin und 0,234 g
Hydrocumarinsäure enthält.
Der Flattierbadstrom wir* hiesauf zur zweiten Säule umgeleitet
und seine Geschwindigkeit auf 25 ml pro Minute
erhöht. Bei nachfolgendesa weiteren Zyklen wird die Geschwindigkeit
des Badstraas »wischen 20 und 25 ml pro Minute
und die Gesamtdurchflußzeit dear jeweils im Einsatz befindlichen Säule zwischen 4 und 6 Stunden variiert.
Sie Säulen werden jeweils regeneriert, indem man zunächst
die Hydrocumarinsäure und dann- das Cumarin entfernt. Bei
der ersten Stufe der Regenerierung wird jev/eils das galva-%
nische Nickelbad durch Waschen mit Wasser aus der Kolonne
209851/1164 bad original
entfernt. Diese Lösung wird, solange sie dunkelgrün bleibt, ,.
was anzeigt, daß sie beträchtliche Mengen an Nickelsalzen enthält, in das Bad zurückgeführt. Dann wird die Säule je- Λ
weils mit 500 ml zusätzlichem Wasser gewaschen, das aufgefangen
und auf seinen Gehalt an Cumarin und Hydrocumarinsäure analysiert wird. Es enthält praktisch kein Cumarin,
jedoch pro Liter 0,5 G Hydrοcumarinsäure. Die restliche
Hydrocunarinsäure wird dann durch Waschen mit 1,0 Liter 1 9^-iger Natriumcarbonatlösung entfernt. Proben dieser
Lösung enthalten über 0,6 g Hydrocumarinsäure pro Liter.
Dann wird die Säule nochmals mit etwa 50 ml Wasser und
anschließend mit 150 ml 0,01 %-iger Schwefelsäure gewaschen
um restliches Alkali aus dem Harz zu entfernen.. Die vorstehend
aufgeführten Schritte werden mit einer mäßig hohen V Strömungsgeschwindigkeit von 25 bis 50 ml pro Minute durchgeführt.
Dann wird die Säule mit 100 ml unverdünntem Methanol, das in entgegengesetzter Richtung mit einer
Geschwindigkeit von etwa 10 ml pro Minute durchgeleitet
wird, gewaschen, um Cumarin vom Harz zu entfernen, worauf man mit 50 ml Wasser nachwäscht; um den Methylalkohol auszuwaschen.
Hierauf ist das Harz für den nächsten Zyklus einsatzbereit. .
Das galvanische Bad wird von Zeit zu Zeit bezüglich seines
Gehalts ah Cumarin und Hydrocumarinsäure analysiert. Dem
Bad wird Cumarin in solchen Mengen zugesetzt, daß die >
■ ■ y*
Cumarinkonzentration bei etwa 0,2 g pro Liter gehalten vird. ,
Außerdem werden die wiedergewonnenen Lösungen aus den
209861/1164 bad original
er et en fünf Hcgenericrungszykle.-i. auf ihr ei* Gehalt on
Cunnrin und Hydrocumarinsäure analysiert. Die Volumina
dieser Lösungen \ierden notiert, un die Ilassebilanz von
Zugaben und Wiedergewinnung zu ermitteln. Die Hethancllösungen
von wiedergewonnenem Cumarin werden zur Galvanisierlösung
zurückgeführt. Dann wird das Verfahren weitere 10 Zyklen lang fortgesetzt, . wobei lediglich periodische
Analysen der Galvanisier lösung durchgeführt v/erden. Das
wiedergewonnene Cumarin wirdjwie vorstehend beschrieben.,
zum galvanischen Bad zurückgeführt. Während dieses Yevsuchsabschnittes wird der Hydrocunarinsäuregehalt des
galvanischen Bades zwischen 0,18 und 0,2$ g pro Liter gehalten und beträgt an Ende des Versuches 0,192 g pro Liter·.
Bei einer anderen Ausführungsforrn der Erfindung werden
zwei Glaskolonnen, von denen die erste etwa 15 g trockenes A-XAD-2-Harz und die zweite etwa 50 g trockenes Harz
enthält, in Reihe geschaltet, worauf man etwa 8 Liter eines sauren, galvanischen Nickelbades, das pro Liter
etwa 0,33 6 Cumarin und etwa 0,65 g Hydrocumarinsäure
enthält, mit einer Geschwindigkeit von 6 ml pro Hinute
durch die beiden Säulen fließen läßt.
Während das galvanische Bad durch die erste Harzsäule
fließt konkurrieren das Cumarin und die Hydrocumarinsäure Ui:: die Corptioiiszentren on Harz. Das ni cht-ionische Ears
209851/1164
BAD ORIGINAL
sortiert bevorzugt d&s weniger polare Cumarin, vorauf
an den verbleibenden Adsorptionszentren die Hydro curaaririsäure
eorbiert wird. Dementsprechend ist während der ,Anfangsphase des Adsorptionszyklus die Cumarinkonzentration
am Harz in der Nähe des Einlasses hoch und fällt längs der Säule allmählich ab, während die Hydrocumarinsäurekonzentration
zum Auslaß der ersten Säule hin ansteigt. V/enn weitere galvanische Lösung durch die erste Kolonne
fließt, wird die Hydrocumarinsäure auf den Harz allmählich
durch Cumarin ersetzt bzw. verdrängt, bis das erste Bett bzw. die erste Säule mit Cumarin, gesättigt ist. Die zunächst
adsorbierte und dann wieder desorbierte Hydrocumarinsäure
gelangt in die zweite Säule, wo sie wiederum vom Harz adsorbiert wird.
Die erste Säule adsorbiert mehr als 90 % des Cumarins
und weniger als 20 % der Hydro cumar insäxire, während die
zweite Säule die Hydrocumarinsäurekonzentration auf etwa
0,20 g pro Liter, d.h. ein für alle Galvanisiervorgänge akzeptables Niveau herabsetzt und nahezu das gesamte
restliche Cumarin aus dem Bad entfernt.
Die kleinere erste Kolonne wird dann in umgekehrter Richtung mit 1734 ml nahe am Siedepunkt gehaltenem heißem V/asser gewaschen,
das mit einer Geschwindigkeit von 6 ml pro Minute durchgeleitet wird. Dabei werden etwa 85 % des Cumarins
aus dem Harz wiedergewonnen. Das Eluat wird zum galvanischen
BAD
209851/1164
End zurückgeleiteh ur, einen Teil dec· entformen bzv.
verbrauchten Cumarins zu einsetzen.
Die größere zweite Kolonne wird durch Waschen mit 1,0
%-iger Natronlauge regeneriert. Das Cunarin und Hydrocumarinsäure
enthaltende Eluat v;ird verworfen. Die vorstehenden
Ergebniese lassen erkennen, daß 1 g des hier verwendeten trockenen. Haraes (A-XAD-2) etwa 0,2 g
Cumarin und Hydrocumarinsäure adsorbieren kann« Wenn man
dies weiß und die verwendete Guriarinmenge sowie die höchstzulässige
Hydrocumarinsäurekonzeiitr ation in Bad kennt,
kann man die Größe der beiden Säulen ohne weiteres in geeigneter V/eise festlegen. Die erste Säule soll dabei
nur so groß sein, daß sie das gesamte oder fast das ganze Cumarin adsorbieren kann, während die zweite Säule in
erster Linie zur Entfernung von Hydroeunarinsäure verwendet
werden sollte. Innerhalb des vorstehend aufgezeigten Rahmens kann das in Beispiel 4- beschriebene Verfahren in
verschiedener Hinsicht abgewandelt v/erden, ohne von der Lehre der Erfindung abzuweichen. Beispielsweise kann:
a) die erste Säule mit einem beliebigen der vorstehend erwähnten organischen oder anorganischen Lösungsmittel,
z.B. warmem, " verdünnt ein He thyl alkohol oder 1 %-iger
Natronlauge, gewaschen werden, um das Gumarin aus dem
Harz wiederzugewinnen;
b) die zweite Säule in zv^ei Stufen gewaschen werden, um,
wie weiter oben beschrieben, die Hydrocumai'insäure und
2 0 9 8 5 1/118 4 BAD original
das Cumarin getrennt zu entfernen;
c) nur eine einzige lange Säule, die mit Einrichtungen
versehen ist, um aus ihrem oberen Teil das Cumarin durch Rückwaschen entfernen au können und den unteren
Teil zur Entfernung der Hydrocumarinsäure getrennt da\>On
waschen zu können, anstelle der beiden getrennten Säulen verwendet werden;
d) die zweite Säule statt mit den vorstehend geschilderten
Harz mit Aktivkohle, wie "CAl granular carbon" (Produkt der Pittsburgh Activated Carbon Division of Calgon Corp.),
gefüllt werden, um die Hydrocumarinsäure zu adsorbieren, worauf die Aktivkohle entweder in geeigneter Weise regeneriert
oder verworfen werden kann.
In einem weiteren Versuch werden 5 Liter eines galvanischen
Watts-Nickelbades durch eine einzige Säule geführt, die/'
etwa 20 g A-XAD-2-Harz enthält. Das Bad enthält ursprünglich pro Liter etwa 0,20 g Cumarin und etwa 0,4-5 g Hydrocumarinsäure,
wovon das meiste durch das Harz adsorbiert wird. Die Säule wird dann zur Entfernung der im galvanischen Bad enthaltenen
Salze mit kaltem Wasser gewaschen, worauf man etwa 100 ml
einer 0,025 %-igen Natronlauge in der gleichen Richtung wie
BAD ORIGINAL 209851/1 164
der; galvanische Bad durch die Säule führt, i:n die Hyärocumarinsäure
zu lösen und zu entfernen. Dann wird die Säule mit 150 ml einer 1 %-igen Katronlauge gewaschen,
u^a mehr als 95 % ctes Cumarins au entfernen.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform·der Erfindung wird
ein Harzbett, an den etv/a gleiche Hangen Cumarin und Hydrocumarinsäure adsorbiert sind, in Gleichstromricntung
mit 50 %-iger Kethanollösung gewaschen, um die Hydrocumsrinsäure
zu entfernen, worauf man das Bett mit unverdünnteκ,
4-2, 3°C warmem Methanol rückv/äscht, um über SO % des
Cumarins zusammen mit restlichen Spuren von Hydrocunarinsäure
zu entfernen. Dieses zweite Eiuat wird direkt zum galvanischen Bad zurückgeführt.
Es sei darauf hingewiesen, daß die Erfindung zwar vorstehend anhand der Verwendung eines speziellen nicht-ionischen
Harzes erläutert wurde, daß aber stattdessen auch ein beliebiges anderes Harz oder nicht-harzartiges Material,
das die Fähigkeit besitzt, Hydrocumarinsäure aus dem galvanischen Bad durch Ab- und/oder Adsorption zu entfernen
und. sich durch Desorption regenerieren zu lassen, verwendet werden kann. Beispielsweise kann man anstelle des Harzes
A-XAD-2 auch Amberlite XAD-4, ein von der Firma Rohm & Haas
vertriebenen Harz, das dein Harz A-XAD-2 chemisch ähnlich ist
ο und eine spezifische Oberfläche von etwa 759 mVg besitzt,
verwenden.
209851/116A-.
Selbstverständlich sind auch weitere Modifikationen der
vorstehend geschilderten speziellen Arbeitsweisen in
Rahmen fler Erfindung möglich.
209851/1164
Claims (1)
- P 4518-50/111 16. Februar 1972Patentansprüche.) Verfahren zum Reinigen eines sauren, galvanischen Nickelbades, das als Zusatzstoff Cumarin und/oder ein oder mehrere Cumarinderivat(e), so"wie, während des Betriebs des Nickelbades aus einem Teil des Zusatzstoffes bzw. der Zusatzstoffe als Umsetzungsprodukt gebildete Hydrocumarinsäure und/oder entsprechende Hydrocumarin-' säurederivatee) enthält, dadurch gekennzeichnet, daß man aus dem galvanischen Nickelbad den bzw. die Zusatzstoff(e) und das bzw. die Umsetzungsprodukt (e) mindestens zum Teil abtrennt und den bzw. die abgetrennten Zusatzstoff(e) von dem bzw. den Umsetzungsprodukt(en) trennt.2· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Zusatzstoff(e) und sein(e) Umsetzungsprodukt(e) aus dem Nickelbad entfernt werden, indem man zumindest einen Teil des Bades mit einem entsprechenden Material in Berührung bringt.'3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß man das Nickelbad mit einem ein hydrophobes, harzartiges Copolymer, das einen größeren209851 / 1 1 6 Λ- fcAnteil Polystyroleiiiheiten und einen kleineren Anteil Divxnylbenzoleinheiten enthält, enthaltenden oder daraus bestehenden Material in Berührung bringt.4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch· gekennzeichnet, daß man den bzw. die Zusatzstoff(e) und das bzw. die Umsetzungsprodukt(e) abtrennt, indem. man das Nickelbad durch ein Bett führt, das das Copolymer enthält.5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß das Nickelbad durch eine längliche, mit dem Copolymer gefüllte Säule bzw. Kolonne geführt v/ird.6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß das Nickelbad nacheinander durch zwei in Reihe angeordnete Säulen geführt v/ird, die Jeweils das Copolymer enthalten.7. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß das bzwl die Umsetzungspi*odukt(e) vom Copolymer durch Waschen des Copolymers mit einer wässrigen Lösung eines alkalischen Materials entfernt wird.8. Verfahren nach Anspruch 7» dadurch gekennzeichnet , daß der bzw. die Zusatzstoff(e) anschließend durch Waschen des Copolymers mit einem209851/1164- 2*Lösungsmittel vom Copolymer entfernt wird.9. "Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß das Copolymer in der ersten Säule zur Entfernung einer wesentlichen Menge des Zusatzstoffs bzw. der Zusatzstoffe mit einem Lösungsmittel gewaschen und das Copolymer in der zweiten Säule zur Entfernung einer wesentlichen Menge des Umsetzungsprodukts "bzw. der Umsetzungsprodukte mit einem alkalischen Material behandelt wird.10. Verfahren zum Reinigen eines galvanischen Nickelbades, das als Zusatzstoff Cumarin und/oder ein oder mehrere Cumarinderivat(e) enthält, wobei zumindest ein Teil des Zusatzstoffes bzw. der Zusatzstoffe elektrochemisch reduziert und zu Hydrocumarinsäure bzw. entsprechenden Hydrocumarinsäurederivaten verseift ist, dadurch gekennzeichnet , daß man zumindest einen Teil des galvanischen Nickelbades mit einem Material in Berührung bringt, das in der Lage ist, den bzw. die Zusatzstoff(e) und dessen bzw. deren Umsetzungsprodukt(e) aus dem Nickelbad abzutrennen, und dann selektiv das bzw. die Umsetzungsprodukt(e) von dem Material entfernt und schließlich ebenfalls selektiv den bzw. die Zusatzstoffe e) von dem Material abtrennt.11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet , daß das Material mit einer209851/1.164alkalischen Lösung, deren pH-Y/ert zwischen 10,0 und 12,0 lie^t, gewaschen wird, um das bzv/. die Urasetzungsprodukt(e) selektiv zu entfernen.12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der bzw. die Zusatzstoffe) selektiv entfernt wird bzw. werden, indem man das Material mit einem den bzw. die Zusatzstoff(e) lösenden Lösungsmittel wäscht.13· Verfahren nach Anspruch 12, dadurch g e kennzei chnet , daß als Lösungsmittel aliphatische Alkohole mit niederem Molekulargewicht, Ketone, Ester, Glykole, anorganische Hydroxyde mit einer Konzentration von mehr als etwa 0,5 % und weniger als etwa 1 % sowie einem pH-Wert von über 12 und/oder Wasser mit einer Temperatur von mindestens 60 C verwendet werden.14. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet , daß ale alkalische Lösung wässrige, Natriumhydroxyd, Ammoniumhydroxyd, Natriumborat, Natriumcarbonat, Natriumbicarbonat und/oder Kaliumcarbonat enthaltende Lösungen verwendet werden.15· Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet , daß ein Material verwendet209851/1164wird, das ein hydrophobes, harziges Copolymer enthält bzw. daraus besteht, welches einen größeren Anteil Polystyrol und einen kleineren Anteil Divinylbenzol enthält und in Forn einzelner Körner mit einer Größe von 0,841 bis 0,297 mm (20 bis 50 mesh) vorlie-t, wobei jedes Korn aus einen porösen Agglomerat einer großen Zahl kleinerer Körnchen besteht.209851/1164BAD ORIGINAL
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