DE2204830C3 - Spritzgießform zum Herstellen von Formkörpern aus Kunststoff - Google Patents
Spritzgießform zum Herstellen von Formkörpern aus KunststoffInfo
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Description
45 Brillenscheiben aus Kunststoff zwei Verfahren in Betracht
nämlich einmal das Spritzgießverfahren, bei dem thermoplastische und duroplastische Massen
verwendet werden, sowie andererseits das reine Gießverfahren, bei dem verschiedene wärmehärtende
Kunststoffe Verwendung finden, insbesondere solche
Jnatbasis
Gießverfahren, bei dem ein wärmehär- ^^ .^.^ Fonn gegossen wirdi bei der die
Füllraum begrenzenden Formteile aus an der ij^^chliffener und polierter Glasmasse beJfhin zur
Erzeugung der fertigen Brillen-
mehrstündige Polymerisation in der . {|hrt zwar zu Scheiben j
J^ HmSg der erforderlichen Glasformen
daß d« Herste S ist djeses Fmi
sehr Kostspielig i*i
E erfordert zwar die Her
: g Brillenscheibe wesentlich we-
daß s Verfahren
J /1^1111 von Brillenscheiben mil germ-
««η Kosten als das Gießverfahren gestattet, jedoch
gerer^ Koste routinemäßi kein b e Spritzgegosse-
lassen^^bisn ^ oberflächenqualität
nenScheiöen m daß ^-
emelen ^s 'S S
stetsAuer ο*«υ 8 Edelstahle zu ver-
die bpntzgiemormcu 1 J?, , pniiprhar,.p:t
50
Die Erfindung betrifft eine Spritzgießform zum Herstellen von Formkörpern aus Kunststoff. Diese
Spritzgießform dient insbesondere zum Herstellen von Brillenscheiben aus Kunststoff mit optischen Oberflächen,
die plan sein können oder eine vorbestimmte Krümmung aufweisen können.
Es ist bereits seit längerem bekannt, als Material für die Herstellung von Brillenscheibcn an Stelle von
Silikatglas Kunststoff zu verwenden. Kunststoffseilben haben gegenüber den üblicherweise verwendeten
Glas-Brillenschciben den Vorteil, daß sie bruchsicher
sind und außerdem auf verschiedenen Anwendung?;-gebieten, beispielsweise bei der Herstellung von
Schutzbrillen, den Vorteil größerer Unempfindlichkeit gegenüber mechanischen und chemischen Ein-Wirkungen
durch umherfliegende Partikeln haben.
Grundsätzlich kommen bei der Herstellung von scteT abnutzen. So.len im Wege der Massenproduktion
im Spritzgießverfahren Formkörper aus hochpolymerem Mater.al mit hoher Oberflächengüte hergestellt
werden, so müssen an die zum Herstellen
der Gießform verwendeten Edelstahle hohe Reinhe.tsförderung«»
gestellt werden. Infolgedessen werden m
aller Regel Edelstahle verwendet, die ™ Vakuumschmelzverfahren
hergestellt s.nd, wahrend Gießformen zur Herstellung von Kameralinsen und Lupen
teilweise sogar aus elektronenstrahlerschmolzenen Stählen gefertigt werden Dies ist deshalb erforderlich,
weil sich aus der möglichen Beanspruchung der Gießform sowie aus den Anforderungen an die Maßgenauigkeit
und Oberflächengute des fertigen Gießteiles eine Reihe von Forderungen an das Gießformmaterial
ableiten lassen: hohe Reinheit und Homogenität, gute Bearbeitbarkeit, Verzugsarmut bei der
Wärmebehandlung (geringer thermischer Ausdehnungsgrad), hohe Härte, hoher Verschleißwiderstand,
gute Polierbarkeit, hohe Warmfestigkeit, hohe Temperaturwechselbeständigkeit, ausreichende Kernfestigkeil,
hoher Korrosionswiderstand sowie niedrige Her-Stellungskosten.
Bisher war es nicht möglich, die letztgenannte Forderung,
daß nämlich die Herstellung der Gießform nur verhältnismäßig niedrige Kosten verursachen soll,
mit den übrigen Anforderungen in Einklang zu brin-
gen. ,
Auch war es bisher trotz aller Sorgfalt bei aer
Herstellung der Spritzgießformen prinzipiell nicht möglich, große Kunststoffflächen (größer als 10 cm-)
im Spritzgießverfahren so fehlerfrei herzustellen, daß sie einen spiegelnden Hochglanz ohne Unregelmaßigkeiten
zeigen. Dabei ist zu bedenken, daß die Oberflächengüte des herzustellenden Kunststoff^1 es in
erster Linie von der Beschaffenheit der den Fullraum begrenzenden Flächen der Spritzgießform bestimmt
wird, das Polieren von hochwertigen Edelstahlen je-
doch ein hohes Maß an handwerklichem Können und Sorgfalt voraussetzt, wodurch die Herstellungskosten
für die Gießform erheblich erhöht werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Spritzgießform der eingangs genannten Gattung zu
schaffen, welche sich insbesondere zum Herstellen optischer Teile mit hochwertiger Oberfläche, wie
Brillenscheiben eignet und bei der die Herstellungskosten gegenüber Formen aus hochwertigem Stahl
gering sind.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die mit der Gießmasse in Berührung kommenden,
den Formhohlraum begrenzenden Formteile aus Glaskeramik bestehen.
Versuchsweise wurde bereits Silikatglas als Formenmaterial in die Stammform einer Spritzgießmacchine
eingesetzt. Dies hatte den Zweck, sich die hervorragende Polierbarkeit des Glases junutze zu machen,
um so zu Formkörpem mit hoher Oberflächengüte zu kommen.
Diese Versuche waren jedoch bisher, außer bei kleinen Formkörpem (weniger als Wmm Durchmesser),
erfolglos. Vermutlich infolge der mangelnden Temperaturwechselbeständigkcit des verwendeten
Glases sowie der über die dünne Klebschicht, mit welcher die Glasteile mit der Stammform verbunden
worden sind, auf die Glas-Formteile übertragenen mechanischen Kräfte, durch welche die Glas-Formleile
ungleichförmig mit Druck- bzw. Zugspannungen belastet werden, zerbrechen die in die Stahl-Stammform
eingeklebten Glaseinsätze bei dem beschriebenen Verfahren bereits nach einigen Abformungen.
Außerdem hat die Klebverbindung der Glas-Formleile
mit der Stahl-Stammform den Nachteil, daß Jer
fius den Glas-Formteilen bestehende Einsatz weder ftusgew-echseli noch nachgestellt werden kann. Dabei
tind die Auswechselbarkeit und die Nachstellbarkcit des Einsatzes für das Spritzgießverfahren von außerordentlicher
Bedeutung.
Die für die mit der Spritzgießmaschine in Berührung stehenden Formteile verwendete Glaskeramik
zeichnet sich durch eine außergewöhnlich geringe Wärmeausdehnung aus, die noch um den Faktor 10
kleiner sein kann als die Wärmeausdehnung des in dieser Hinsicht als ausgesprochen günstig bekannten
Quarzglases.
Der Wärmeausdehnungskoeffizient von Glaskeramik liegt im Bereich von 20 bis 500° C bei 0 ± 1
(10"7/°C). Hieraus ergibt sich eine so gute Temperaturwechselbeständigkeit,
daß schroffe Temperaturwechsel bei der Kunststoffverarbeitung ohne Bruchgefahr durch die Formteile ertragen werden können.
Der Wärmeausdehnungskoeffizient ist im Verarbeitungsbereich thermoplastischer und duroplastischer
Kunststoffe praktisch Null.
Weiterhin hat Glaskeramik folgende Vorteile: Das Gefüge ist völlig porenfrei, die aus Glaskeramik hergestellten
Formteile sind ausgezeichnet polierbar, wobei die Polierbarkeit der Bearbeitbarkeit herkömmlicher
optischer Gläser nicht nachsieht, Glaskeramik zeichnet sich durch eine hohe Vickershiirte (HV 50 g
Belastung) von 950 ■>■ 80 kp/mm2 aus. Außerdem
verfügt Glaskeramik über eine hohe chemische Beständigkeit.
Infolgedessen lassen sich dadurch, daß die mit der Spritzgießmaschine in Berührung stehenden Formteile
aus Glaskeramik hergestellt werden, sämtliche an das Formenmaterial gestellten Anforderungen
nahezu ideal erfüllen. Von besonderem Vorteil ist es, daß jede Wärmebehandlung der aus Glaskeramik bestehenden
Formteile entfällt, einem Arbeitsgang, der auch bei Anwendung äußerster Sorgfalt bei Stählen
häufig zu Mißerfolgen führen kann.
ίο Durch die Verwendung von Glaskeramik wird somit
in überraschender Weise die Voraussetzung dafür geschaffen, Kunststoffteile mi*, optisch einwandfreien
Oberflächen durch Spritzgießen wirtschaftlich herzustellen. Glaskeramik kann in vorteilhafter Weise auch
bei folgenden Werkzeugen zur Kunststoff- und Gummiverarbeitung zur Anwendung kommen: Pressenstempel
zur Verarbeitung härtbarer Kunstharz-Preßmassen, Formen für das Rotationsgießen von
Pasten, Formen für das Vakuum- und Tiefziehverfahren,
Walzen für Kalander sowie Einsätze in Preßwerkzeugen zur Vulkanisation von Gummi-Mischungen.
In allen diesen Fällen kommen die wesentlichen Eigenschaften der Glaskerainik-Formteile voll zur
Wirkung.
Durch die FR-PS 6 39 331 war es zwar schon bekannt, Formkörper unspezifischer Art in Formen aus
Glas oder Keramik herzustellen. Auf Grund dieser Druckschrift war es nicht vorauszusehen, daß man
mit Spritzgießformen, bei denen die mit Gießmasse
3Q in Berührung kommenden Formteile aus Glaskeramik
bestehen, Spritzlinge mit fehlerfreie'1 optischer Oberfläche
erhalten würde.
Bei piner bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ist eine aus Siahl bestehende Stammform vorgesehen, in welche die aus Glaskeramik bestehenden
Formteile lösbar eingesetzt sind. Dabei kann es vorgesehen sein, daß die aus Glaskeramik bestehenden
Formteile mit der Stammform durch eine Klemmhalterung verbunden sind.
Vorzugsweise sind zwei aus Glaskeramik bestehende Formteile vorgesehen, die zusammenwirkend
den Formhohlraum der Gießform begrenzen. Außerdem empfiehlt es sich, daß die Stammform aus zwei
Teilen besteht.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den restlichen Ansprüchen.
Die Erfindung wird durch ein Ausführungsbeispiel an Hand der Zeichnung näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Spritzgießform für die Fertigung
optisch einwandfreier, planer Kunststoffplatte^ Dabei
sind zwei Formteile 1 und 2 aus Glaskeramik, jeweils 15 mm dick, welche auf der dem Formhohlraum
der Gießform zugewandten Seite geschliffen und poliert sind, mittels je eines konischen Halteringes
3, 4 auf den Formenplattcn 5, 6 der Stahl-Stammform befestigt. Die Halteringe bestehen aus einer
Eiscn-Nickcl-Legierung.
Die Halteringe 3, 4 sind mittels Schrauben 7 mit
Ί» der Stammform 5, 6 fest, aber lösbar vcrbuiuii'ii. Wu1
die Zeichnung zeigt, ist der Formhohiiaum 8 dei
Spritzgießform, außer am Prunk, ausschließlich von den glaskeramischen, den Einsatz hldenden Formteilen
1, 2 begrenzt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentansprüche:1. Spritzgießform zum Herstellen von Formkörpern aus Kunststoff, dadurch ge kenn- ^ zeichnet, daß die mit der Gießmasse in Berunning kommenden, den Formhohlraum (8) begrenzenden Formteile (1, 2) aus Glaskeramik bestehen.2. Spritzgießform nach Anspruch 1 gekenn- *° zeichnet durch eine aus Stahl bestehende Stammform (5, 6), in welche die aus Glaskeramik bestehenden Formteile (1, 2) lösbar eingesetzt sind.3. Spritzgießform nach Anspruch ?, dadurch gekennzeichnet, daß die aus Glaskeramik bestehenden Formteile (1, 2) mit der Stammform (5,6) durch eine Klemmhalterung verbunden sind.4. Spritzgießform nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch zwei aus Glaskeramik bestehende Formteile (1, 2), die zu- >° sammenwirkend den Formhohlraum (8) der G.eßform begrenzen5 Spritzgießform nach einem Jr Ansprache 2 b,s 4 dadurch gekennzeichnet, daß die Stammform (5 6) aus zwei Teilen besteht. »56 Spritzgießform nach einem der Ansprüche 3, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils eines der aus Glaskeramik bestehenden Formteile (1, 2) von einem Haltering (3 4) gehalten ist.bt vmerbundeneiTtTei1 *" ^-"" ( ' ^7. SpriSgießform nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteringe (3, 4) aus einer Eisen-Nickel-Legierung mit mehr als 32 ·/. Nickel bestehen.8. Spritzgießform nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die aus Glaskeramik bestehenden Formteile (1, 2) sowie die Halteringe (3, 4) einander entsprechend konisch ausgebildet sind9. Spritzgießform nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteringe (3, 4) mit der Stammform (5, 6) verschraubt
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