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Mantelartige Abschirmvorrichtungen zur Verhinderung systematischer
Peilfehler Die Erfindung bezieht sich auf die bekannten Peilfehler, die dann auftreten,
wenn die in der Regel rotationssymmetrischen Peilantennensysteme durch in ihrer
Umgebung unregelmäßig angeordnete Metallkörper gestört werden, und ihr Wesen besteht
darin, daß die störenden Körper entweder zu rotationssymmetrischen Gebilden ergänzt
oder durch zentralsymmetrische Metallkörper dem Primärfeld entzogen, also strahlungsunwirksam
gemacht werden.
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Es ist schon seit langem bekannt, daß Peilantennen auf Fahrzeugen,
z.B. auf Schiffen oder Kraftwagen, durch die stark rechteckige Form des Fahrzeugs
ungünstig beeinflußt werden.
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An solchen Aufstellungsorten zeigt dann z.B. die in Längsrichtung
des Fahrzeugs angeordnete Peilantenne (Rahmen oder H-Adcock-Element) infolge Rückstrahlung
des Fahrzeugkörpers eine erhöhte Aufnahme, und es kommt zu einem viertelkreisigen
Peilfehler, was besagt, daß die Peilung eines um 3600 auswandernden Senders zweimal
verzögert und zweimal beschleunigt erscheint, Ebenso schädlich wirken Rückstrahler
mit unipolarer Horizontalkennlinie, z.B. Schiffsmasten oder das Führerhaus eines
Kraftwagens. Hier wird. der Peilfehler dann halbkreisig, d.h. die Peilung eines
rundum wandernden Senders eilt je einmal vor und einmal nach. Außerdem verursachen
die erwähnten Rückstrahler auch Phasenfehler und ergeben damit eine sehr lästige
Trübung bzw. Aufspaltung der Peilanzeige.
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Während nun für Peilanlagen auf Schiffen, bei denen die Rückstrahlgebilde
im Vergleich zu den Peilantennen in der Regel sehr groß sind, schon seit längerem
Kompensationseinrichtungen bekannt sind, die teils als äußere Sekundärstrahler (z.B.
Kompensationsringe), teils durch innere schaltungstechnische Maßnahmen am Peilgerät
wirksam werden, fehlten bisher brauchbare Kompensationsmaßnahmen und -vorrichtungen
für Peilanlagen, die auf Kraftfahrzeugen montiert werden sollen. Für äußere Kompensationseinrichtungen
ist hier in der Regel kein hinreichender freier Raum vorhanden. Schaltungstechnische
(elektrische) Maßnahmen am Peilgerät können wohl getroffen werden und haben sich
auch in den Fällen bewährt, wo das Fahrzeug und die Peilkabine eine untrennbare
Einheit bilden.
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Nun hat sich jedoch in neuester Zeit eine neuartige, die sogenannte
Shelterbauweise für Peilfahrzeuge eingeführt, bei welcher die eigentliche Peilkabine
aus einem selbständigen würfelförmigen Metallkasten besteht, der sowohl für sich
allein auf vier Hilfsfüßen stehend, als auch auf einem beliebigen Plattformwagen
verladen, zum Peilbetrieb verwendet wird.
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Während der Shelter allein wegen seiner quadratischen Grundrißform
keine nennenswerte Funkbeschickung erfordert, erzeugen die verschiedenen Plattformwagen
beträchtliche und je nach Fahrzeugtyp auch unterschiedliche halb- und viertelkreisige
Peilfehler.
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Da somit auch nicht mehr mit einer gleichbleibenden und dem Wert nach
bekannten elektrischen Kompensation gepeilt werden kann, wird erfindungsgemäß so
vorgegangen, daß das Fahrzeug durch ein rotationssymmetrisches Metallgebilde dem
Primärfeld entzogen und auf diese Weise strahlungsunwirksam gemacht wird.
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Das völlig kreissymmetrisch aufgebaute Abschirmgebilde kann keine
Fehlpeilungen hervorrufen.
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Die beigegebene Figur zeigt in Ansicht und Grundriß ein Beispiel einer
erfindungsgemäßen Anordnung. Hierbei bedeutet 1 einen Kraftwagen mit ebener Ladeplattform,
auf welcher der Shelter 2 vertäut ist, der im Innern die Peilempfänger enthält und
auf dem Dach die Peilantenne 3 trägt, die beispielsweise als Ferritkreuzrahmen ausgebildet
sein kann. Sie kann jedoch auch aus einer Adcock-Antenne oder aus einer Kombination
verschiedener Antennen bestehen. Am oberen Rand des Shelters, aber unterhalb der
Peilantenne, wird abnehmbar das Abschirmnetz 4 befestigt. Es hat in ausgespanntem
Zustand etwa die Form eines Kegelstumpfes mit kreisförmigem Umriß und besteht entweder
aus radial verlaufenden Metalldrähten, die am oberen und unteren Ende durch horizontal
liegende metallische Säume zusammengefaßt sind oder in einer anderen Ausbildungsform
aus einem biegsamen Maschendrahtgeflecht von geeigneter Maschenweite. Die elektrisch
leitenden und daher auch abschirmenden Drähte sind in eine biegsame und durchsichtige
Plastikfolie eingebettet, die aus einem geeigneten Kunststoff, beispielsweise Polyäthylen,
besteht, Um das Abschirmnetz rasch an- und abmontieren zu können, wird es durch
zwei Reißverschlüsse 5 und 6 teilbar gemacht. Bei Bedarf können natürlich noch weitere
Reißverschlüsse vorgesehen werden Am oberen und unteren Rand besitzt das Netz eine
hinreichende Anzahl (z.B. acht) von ringförmigen Ösen, mit denen es einerseits in
Haken am oberen Rand des Shelters eingehängt und andererseits mit Zeltnägeln im
Erdboden befestigt werden kann. Die erwähnten Reißverschlüsse werden zweckmäßig
so ausgestaltet, daß sie von beiden Seiten her, d,h, sowohl vom Innern als auch
vom Äußern des Zeltes her, betätigt werden können Da es weiterhin häufig erwünscht
ist, eine Peilanlage der Sicht zu entziehen, soll in einer weiteren Ausbildungsform
des Erfindungsgedankens das Abschirmnetz zugleich als optisches Tarnnetz, z.B. durch
geeignete Farbgebung, verwendungsfähig gemacht werden.