DE2202903C - Verfahren zur Beseitigung und Verwertung von Kraftfahrzeugreifen Alt material - Google Patents

Verfahren zur Beseitigung und Verwertung von Kraftfahrzeugreifen Alt material

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DE2202903C
DE2202903C DE19722202903 DE2202903A DE2202903C DE 2202903 C DE2202903 C DE 2202903C DE 19722202903 DE19722202903 DE 19722202903 DE 2202903 A DE2202903 A DE 2202903A DE 2202903 C DE2202903 C DE 2202903C
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recycling
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DE19722202903
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English (en)
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Der Anmelder Ist
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Karwat, Ernst, Dr Ing , 8023 Pullach
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Description

einer Ofenbaiterie \oruiegend oder ausschließ!!
mit zerkleinertem Reifen-Altmaterial beschickt. !■ züglich Abführung der gj-förmigen und fliissis
Die Vernichtung und Verwertung von Altreifen 30 Produkte gemeinsam mit den kokskohleführem!.
ist fin bisher ungelöstes Problem. In der Bundesre- Kammern betrieben, die aus Kokskohle und die ;·.
pub'ik Deutschland fallen jährlich etwa 30Millionen Altmaterial gewonnenen Kokssorten jedoch getn.-!>
Stück (3IK)OOOt) Reifen an. Ein Fünftel davon wird gewonnen werden.
zur Regeneratherstellung eingesetzt. Der Rest von An sich ist das Reifen-Altmaterial als Elastorr
25OOOO t muß beseitigt werden. 35 ein Fremdkörper in der Kokerei. Bei angenäher:
Das Ablagern im freien Land ist nur ein Hinaus- Elementaranalyse von Kohle und Kautschuk sr schieben der notwendigen Vernichtung. Offenes Ver- molekularer Aufbau und Struktur doch recht ve brennen ist wegen Umweltverschmutzung durch Ruß, schieden. Der Reifenkautschuk enthält nur ein Zwar SO., und übeler Gerüche kaum noch in Kleinstmen- zigrtel an Wasser im Vergleich zur Kohle, dafür argen zulässig. In Spezialverbrennungsanlagen werden 40 ein Vielfaches an Bestandteilen, die schon bei gen die Rauchgase zwar intensiv nachgereinigt, aber die ger Erwärmung flüchtig werden und die chemisch \ Kosten — es werden bis zu 100.- DM je Tonne ange- teressante Rohstoffe sind, geben — sind für allgemeine Anwendung prohibitiv. Soweit sie wie Benzol und Toluol im üblichen Ai
Der Gewinnung wertvoller Hilfs- oder Grund- beitsgang gewonnen und verwertet werden, sind s.:
stoffe für die chemische Industrie oder die Reifen- 45 als willkommene Nebenprodukte zu bewerten. Son
herstellung sind jüngst beschriebene Arbeitsweisen dermaßnahmen zur Gewinnung anderer Stoffe kön
gewidmet, das Reifen-Altmateriai durch behutsam nen ökonomisch interessieren, sind aber zum Errei
zwischen 500 und 900° C abgestufte Erhitzung, ge- chen des Verfahrensziels der Beseitigung der Altrei
gebenenfalls auch im Vakuum und Infrarotstrahlung fen nicht nötig.
chemisch zu zersetzen, die flüssigen Produkte frak- 50 Bei durchgeführter Verkokung ist die Ausbeute an tioniert zu destillieren und den rußförmigen Rück- flüchtigen Produkten (darunter Benzol, Toluol, Xystand als Reifenfüllmaterial zu verwenden. Den Bau lol) zwei bis dreimal so groß wie aus Kohle. Mit steider hierzu nötigen Anlagen läßt selbst die Notwen- gender Temperatur der Kammerwände wird ein erdigkeit, das Reifen-Altmaterial aus der Welt zu schaf- heblicher Teil der flüchtigen Produkte zu den stabifen, wegen des großen Aufwandes nicht attraktiv er- 55 len Molekülen, wie Methan und Was:?rstoft, gescheinen. krackt, welche dann die Hauptbestandteile der gas-
Was nottut, ist Einfachheit der Mittel 'id der förmigen Produkte sind. Durch die starke Verdün-
Zielsetzung, eine Arbeitsweise, die ohne großen Ka- nung der flüchtigen Verkokungsprodukte des Kau-
pitalaufwand den gesamten Anfall an Altreifen ko- tschuks beim erfindungsgemäßen Arbeiten wird die
stendeckend, zuverlässig, unter Ausschluß einer Be- 60 Neigung eines Teils derselben zur Repolymerisation
lästigung oder Schädigung der Umwelt zu beseitigen wirksam behindert.
gestattet. Das ist die Arbeitsweise der vorliegenden Die Ausbeute an Koks aus dem Elastomeren ist Erfindung : Sie ist ein Verfahren zum Beseitigen und wesentlich kleiner als aus Kokskohle. Der Veiko-Verwerten von Kraftfahrzeugreifen-Altmaterial kungsrückstand aus dem Elastomeren ist bei 900° C durch dessen thermische Zersetzung, dadurch ge- 65 Kammertemperatur ein krümeliges, kohlenstoffreikennzeichnet, daß das Reifen-Altmaterial gemeinsam ches Material, das bei höherer Garungstempcratur mit Kohle verkokt oder vergast w;.rd. jedoch gasarm, stückig und hart wird, ohne aller-
Der Sinn dieser Maßnahme ist, die Aufarbeitung dings an Stückgröße den Hochofenkoks zu erreichen.
Um diese Unterschiede der Koksbeschaffenheit möglichst wenig hervortreten zu lassen, sieht die Erfindung vor, das Altreifenmateriai nur als kleinen Anteil einem großen Überschuß an Kokskohle beizufügen. Der jährliche Anfall an Akrdicn (250 000 t) beträgt etwa 0,6° ο der verkokten Kohle (40 Millionen t). Geographische Lage, Fracht und Verteilungskosten lassen natürlich eine gleichmäßige Verteilung des Altmaterials auf die Kokereien nicht zu. sondern legen es nahe, die Verarbeitung des Altmaterials nur in einem kleinen Teil der Kokereien, beispielweise 10 0Zo, vorzunehmen, indem dann im Mittel eine Mischung von 94 0Zc Kokskohle und 6 ° ο Altreifen zu verarbeiten wäre. Auch hierbei ist der Verdünnuneseffekt ausreichend.
Soll jede Beeinträchtigung der Qualität des Hochofenkokses ausgeschlossen und trotzdem die Vorteile der gemeinsamen Verkokung von Altmaterial und Kohle wahrgenommen werden, so wird ein Teil der Kammern der Ofenbatterie, im Zahlenbeispiel 6°« der Kammern, vorwiegend oder ausschließlich mit Reifen-Altmaterial, der Rest, also 94 ° a der Kammern allein mit Kokskohle beschickt, alle Kammern bezüglich Beheizung, \bführung der gasförmigen und flüssigfiüchtigen Produkte gemeinsam betrieben, der anfallende Koks jedoch getrennt gewonnen.
Während im Fall der Vermischung von Kohle und Altmaterial dieses aut etwa gleiche Korngröße wie die Kohle unter 10 mm zerkleinert anzuliefern ist, können im Fall der Verkokung in getrennten Kammern wesentlich größere Stücke, z. B. aus der Decke geschnittene Streifen von etwa 100 mm Länge verarbjitet werden. Zum Schutz gegen Verbacken können sie in ein Magerungsmittel eingebettet werden, z. B. in Kokskohle, Magerkohle oder Sand.
im Vorstehenden wurde die Aufarbeitung des Altmaterials bei klassischer Verkokt, ng in üblichen ίο Kokskammeröfen behandelt. Der Erfindungsgedanke der gemeinsamen Verarbeitung von Reifen-Altmaterial und Kohle kann auch bei anderen Verkokungsverfahren und in anderen Vorrichtungen, z.B. auf Wanderrosten. Drehherden, Drehöfen, Spülgasretorten, Vertikal- und Schrägkammeröfen, wobei z. B. raucharme Hausbrand-Brennstoffe als Verkokungsrückstand anfallen und die Wärme durch Verbrennen der Verkokungsgase erzeugt wird, realisiert werden.
ϊο Weiterhin kann das Verfahren der Erfindung bei der Kohlevergasung mit Wasserstoff, mit oder ohne feste oder flüssige Wärmeträger oder mit Sauerstoff- und Wasserdampf zur Erzeugung von flüssigen und oder gasförmigen Produkten (synthetisches Erdgas) mit gleichem Vorteil angewandt werden, indem da1· zerkleinerte Reifen-Altmaterial der Einsaizkohle beigemengt und gemeinsam mit letzterer verarbeitet wird.

Claims (3)

des Altmaterials in einen schon bestehenden Arbeits- Pateniansnrüche- ablauf und in schon vorhandene und in Betrieb be- Patenianspruthc. f.ndliche Vorrichtungen ZQ verlegen, wodurch An-
1. Verfahren zum Beseitigen und Verwerten laee- und Personalkosten gespart werden.
\on Kraftfahrzeugreifen-Altmateriai durch des- 5 Zugunsten der Einfachheit der Verwertung wird sen thermische Zersetzung dadurch ge- auf die Gewinnung einer V lelfalt der bei der thermikennzeichnet, daß dar, Rcifen-Altrnaierial sehen Zersetzung entstehenden Produkte bewußt vergemeinsam mit Kohle verkokt oder vergast wird. ziehtet. Mü der vollendeten thermischen Zersetzung
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- gilt das Hauptziel, nämlich die Beseitung d?s Altmakennzeichnet, daß in einer Kokerei das auf pas- ίο terials. als erreicht.
sende Korngröße zerkleinerte Reifen-Altmaterial Eine bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens.
als kleiner Anteil einem großen Oberschuß von der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß das
Kokskohle zugemischt und eemeinsam mit dieser auf passende Korngröße zerkleinerte Reifen-Altma-
auf die Endprodukte Koks, flüssige Produkte und terial in einer Kokerei a's kleiner Anteil einem gn>Gas verarbeitet wird. " 15 Ben Überschuß von Kokskohle zugemischt und -
3. Verfahren nach Anspruch 1, daduieh gc- meinsam mit dieser auf die Endprodukte Koks, tu··-- kennzeichnet, daß ein kleiner Teil der Kammern sige Produkte und Gas verarbeitet v,.:d. Das Men einrr Üfenbatterie vorwiegend oder ausschließ- gen\evhäHnis großer Überschuß« wird gewählt, υπ: Hch mit zerkleinertem Reifen-AUmaterial be- die Individualität des Elastomeren im Ganzen ·.!.-schickt, bezüglich Abführung der gasförmigen 20 Kokserzeugung möglichst verschwinden zu lassen und flüssigen Produkte semeinsam mit den Koks- Die Vorteile der gemeinsamen Verkokung ■-· kohle fuhrenden Kammern betrieben, die aus Kohle und Altmaterial bei größerem Spielraum Kokskohle end die aus Altmaterial gewonnenen die Vorbehandlung des Altnuierials bei gesicher. Kokssorten jedoch getrennt gewonnen werden. Einhaltung der üblichen Koksqualität bietet e.
35 Ausführungsform der Erfindung, -Jie dadurch . kennzeichnet ist, daß ein kleiner Teil der Kamm·
DE19722202903 1972-01-21 1972-01-21 Verfahren zur Beseitigung und Verwertung von Kraftfahrzeugreifen Alt material Expired DE2202903C (de)

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DE19722202903D DE2202903B1 (de) 1972-01-21 1972-01-21 Verfahren zur Beseitigung und Verwertung von Kraftfahrzeugreifen-Altmaterial
FR7302146A FR2168596A1 (en) 1972-01-21 1973-01-22 Used tyre disposal - by mixing with coal and passing through coking plant

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DE2202903C true DE2202903C (de) 1973-06-20

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Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2404800A1 (de) * 1974-02-01 1975-08-07 Winfried Schaefer Verfahren und anordnung zur chemischen umsetzung und gewinnung destillierbarer gas- und oelbestandteile
DE2646729A1 (de) * 1975-10-16 1977-04-28 Sanyo Electric Co Verfahren und vorrichtung zum thermischen cracken von festen organischen abfallprodukten
DE3303360A1 (de) * 1983-02-02 1984-08-09 Hölter, Heinz, Dipl.-Ing., 4390 Gladbeck Pyrolysierung von muell unter zusatz von reststoffen aus der aufarbeitung von fossilen brennstoffen
DE4037490A1 (de) * 1990-11-26 1991-05-29 Deutsches Brennstoffinst Verfahren zur entsorgung von plaststoffen, insbesondere aus phenolformaldehydkondensaten mit baumwollanteilen

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