DE2202665B2 - Verfahren zur Herstellung von druckempfindlichen Klebefolien, insbesondere für den Schutz von Flächen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von druckempfindlichen Klebefolien, insbesondere für den Schutz von FlächenInfo
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Description
Es ist bekann?, daß es in zahlreichen Industrien notwendig
ist, die Oberfläche von Materialien am Ende ihrer Herstellung oder Fertigbearbeitung sowie vor
oder während ihrer Benutzung vorübergehend zu schützen. Zu diesem Zweck werden Folien verwendet,
die Schutzabdeckungen bilden und einen Träger aufwehen,
der auf der einen Seite mit einem druckempfindlichen Klebstoff versehen jst.
Hs ist ebenso bekannt, solche Folien dazu zu verwenden,
die Umwandlung von Materialien während lormungs-, Biege-, Bohr-, Zieh- und anderen Arbeitsvorgängen
zu erleichtern, indem die zwischen das Werkzeug und das zu bearbeitende Werkstück zwischengefügten
Folien die genannten Arbeitsvorgänge begünstigen.
Nun sind die /u schützenden Materialien natürlich von sehr verschiedener Art. Sie können insbesondere
;ius Metall, Kunststoff oder Glas bestehen und auch mil I arhcn oder Lacken von sehr unterschiedlichen
Zusammensetzungen überzogen sein.
Is ist daher zu verstehen, daß die zur Anwendung
kommenden Schutzfolien, bevor sie auf solche Materialien aufgebracht werden, gut angepaßte Eigenschaften
aufweisen müssen. Die Notwendigkeit dieser I igeiischaften ist um so größer, wenn man eine Folie
/Ii erhalten wünscht, die bei einer größeren Vielfältigkeit
viii Materialien angewendet werden kann.
Von den bisher bekannten druckempfindlichen Klebefolien zum Schutz von Flächen ist keine auf allen
(icbrauchsgcbictcn ohne Nachteil anwendbar.
Is sind insbesondere Klebefolien bekannt, die, wenn sie auf Materialien aufgebracht sind, welche
wahrend einer längeren Zeitdauer entweder auf einer erhöhten Temperatur gehalten oder der Atmosphäre
ausgesetzt werden, auf diesen Materialien nach ihrer Abnahme Spuren zurücklassen, die eine nachträgliche
Reinigung erfordern. Diese Spuren sind die Folge der Hbcrtragung von Klebstoff auf das Material auf
iiruml des Umstandes, daß der Klebstoff sich in der
/eit e-twcdcr von allein oder durch Reaktion mit der
Oberfläche des Materials oder auch unter den Benutzungsbedingungen fortschreitend verändert hat.
Andere bekannte Folien mit oder ohne Klebstoff, die auf mit Lack oder Farbe versehene Materialien
• aufgebracht sind, verschlechtern oder zerstören den Oberflächenzurtand dieser Materialien, wenn sie längere
Zeit auf ihnen verbleiben. Diese Verschlechterung ist auf Flächen besonders deutlich, die mit Farben
oder Lacken auf der Basis von plastifizierten oder ' nicht-plastifizierten Vinylderivaten überzogen sind.
Diese Verschlechterungen sind zurückzuführen entweder auf einen Angriff der Oberfläche durch den
Klebstoffoderauf ein leichtes Aufreißen der Oberfläche während des Entfernens der Folie, das durch eine
■ Erhöhung der Kohäsion oder durch ein Auswandern
wenigstens eines der vorhandenen Bestandteile der Materialien hervorgerufen wird.
Tatsächlich tritt im Verlauf des Alters stellenweise eine beträchtliche Erhöhung der Adhäsion Jurch Affinität
der beiden Flächen auf, wodurch an diesen Stellen ein Festhängen hervorgerufen wird, welches
wesentlich größer als das mittlere Festhängen ist und nachstehend mit »Blockier«-Effekt bezeichnet werden
soll.
Dieser »BIockier«-Effekt macht es erforderlich, während des Ablösens der Folie an diesen Stellen eine
viel größere Kraft anzulegen. Dies führt zu einem ruckartigen und damit ungleichmäßigen Ablösen und
kann sogar eine Beschädidung der zu schützenden Fläche der Klebstoffschicht und selbst des Klebstoffträgers
nach sich ziehen.
Ferner tritt dieser »Blockier«-Effekt auch bei der Lagerung von Klebefolien auf, die in Form von Rollen
aufgewickelt sind, und er führt zu Unregelmäßigkeiten beim Abwickeln, die besonders nachteilig bei dem
mittels automatischer Maschinen erfolgenden Aufbringen der Schutzabdeckung auf die zu schützenden
Flächen sind.
Es ist andererseits bekannt, daß die Adhäsions- und Kohäsionsqualitäten von druckempfindlichen Klebstoffen
sich unabhängig von allen Alterungsvorgängen in der Zeit fortschreitend verändern. Insbesondere
bewirkt diese fortschreitende Veränderung, daß das Klebevermögen und/oder die Ablösekraft sich zu vergrößern
suchen.
Dies trifft auf die natürlichen Kautschuke zu, jedoch tritt es besonders in Erscheinung bei den Klebstoffen
auf der Basis von synthetischen Kautschuken oder auf der Basis von Vinyl- oder Acrylderivaten.
Die Erhöhung der Adhäsionseigenschaften, die bei gewissen Anwendungen erwünscht j^-in kann, ist besonders
nachteilig, wenn die Klebefolien vorübergehend auf Träger aufgebracht werden, wie im Fall des
Schutzes von Flächen.
Von den Klebstoffen auf der Basis von Acrylderivaten ist bekannt, daß sie einen hohen Widerstand
gegen Altern aufweisen. Tatsächlich ändern sich ihre Klebeeigenschaften nur wenig in der Zeit, jedoch weisen
sie dagegen einen deutlichen Nachteil zufolge des obengenannten »Blockier«-Effektes auf. Diese Blokkierung
ist einerseits auf die Zusammensetzung des Klebstoffs und andererseits darauf zurückzuführen,
daß während des Ablösevorgangs die Bindung zwischen dem Klebstoff und der Aufnahmefläche größer
als die Bindung zwischen dem Klebstoff und seinem Träger und/oder größer als die Kohäsion ist, die der
Klebstoff besitzt. Es kann sogar vorkommen, daß dadurch auf dem Material mehr oder wcnieer erhebliche
Klebstoffspuren erscheinen.
Ferner bedingt der »Blockiera-Effekt beim Entfernen der Folie das Anlegen einer Kraft, die um so höher
ist, je breiter die Folie ist.
Es sind druckempfindliche Klebstoffe bekannt, die auf der Basis von Polysiloxanen hergestellt sind, welche
ausgezeichnete Alterungsqualitäten besitzen. Jedoch sind diese Klebstoffe nicht voll zufriedenstellend
für den Schutz von Flächen, und zwar wegen der Schwierigkeit ihres Abwickeins von einer Rolle und
ihres Ablösens von bestimmten Flächen. Ferner erfolgt die Vernetzung dieser Polysiloxane bei sehr hohen
Temperaturen, die ihr Aufbringen auf wärmeempfindliche Träger ausschließen, obwohl solche
Träger technische Qualitäten aufweisen, die für ihre Benutzung zum Schutz von Flächen erwünscht sind,
und einen zufriedenstellenden Herstellungspreis haben.
Aufgabe der Erfindung ist, die oben angeführten Nachteile zu beheben und zu diesem Zweck ein Verfahren
zur Herstellung von Folien zu schaffen, die mit einem Klebstoff überzogen sind, der Eigenschaften
aufweist, die ihm außergewöhnliche Qualitäten verleihen, weiche den oben auseinandergesetzten Erfordernissen
entsprechen.
Erfindungsgegenstand ist das Verfahren gemäß Anspruch 1.
Gemäß einer vorteilhaften Ausiührungsform der
Erfindung werden den Polysiloxanen Elastomere zugesetzt, die aus der Gruppe der synthetischen Kautschuke,
der Acrylharze, der Polyvinylether und deren Mischungen ausgewählt werden können.
Versuche haben gezeigt, daß es auf diese Weise möglich ist, druckempfindliche KLbefolien mit ausgezeichneten
Alterungsqualitäten unter Verwendung von Trägern jeder Art und insbesonO re von wärmeempfindlichen
Trägern herzustellen.
Parallel dazu ist auch gefunden worden, daß die Modifikation von druckempfindlichen Klebstoffen auf
der Basis von Acryl- oder Vinylderivaten mit Hilfe von Polysiloxanen, die bei niedriger Temperatur mittels
der spezifischen Katalysatoren vernetzt sind, ermöglicht, Klebstoffe von verbesserter Qualität zu erhalten,
die insbesondere zur Herstellung von Klebefolien für den Schutz von Flächen geeignet sind.
Andererseits ist es durch Variieren der Anteilverhältnisse
der Mischungen möglich, erwünschte Werte für die Adhäsionseigenschaften des Klebstoffs zu erzielen.
So kann unter Verwendung beliebiger Träger und insbesondere wärmeempfindlicher Träger ein
ganzer Bereich von Klebstoffen hergestellt werden, die erwünschte Klebeeigenschaften aufweisen.
Es kann auch gegebenenfalls in an sich bekannter Weise ein Weichmacher in die Klebstoffzusammensetzung
eingeschlossen werden.
Die für die Vernetzung der Polysiloxane bei niedriger Temperatur zu verwendenden spezifischen Katalysatoren
können aus metallorganischen Derivaten wie Zinnoctoat oder stabilisiertem Zinnoctoat oder
ähnlichen im Handel befindlichen metallorganischen Derivaten oder aus Aminen, wie den tertiären Aminen,
und/oder ihren Mischungen bestehen. Sie können in Mengen von 0,1 bis 10% in bezug auf die PoIysiloxyane
eingesetzt werden.
Gemäß der Erfindung hergestellte Schutzfolien weisen mehrfache Vorteile auf. Ein Vorteil besteht
insbesondere darin, daß die obengenannten Nachteile zufolge des »BIockier«-Effekts vollständig beseitigt
sind, so daß Schutzfolien erhalten werden können, die sich von ihren Vorratsrollen leicht und gleichmäßig
abwickeln lassen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die Folien gemäß der Erfindung ein leichtes und
gleichmäßiges Ablösen von den Flächen, auf die sie aufgebracht sind, ermöglichen, selbst nach einer längeren
Berührung mit den Flächen und unabhängig von ihrer Art. Noch ein anderer Vorteil besteht darin, daß
die Folien gemäß der Erfindung nach ihrer Abnahme von den Flächen auf diesen keinerlei Spur zuriicxlassen,
auch nicht auf den empfindlichsten Flächen, wie denjenigen, die mit Farben oder Lacken insbesondere
auf der Basis von Vinylderivaten überzogen sind, für die bisher keine Folie von zufriedenstellender Qualität
gefunden worden ist.
Überdies sind die Adhäsionseigenschaften des druckempfindlichen Klebstoffs stabilisiert, und die erhaltenen
Klebefolien weisen außergewöhnliche Alterungsqualitäten unter atmosphärischen Bedingungen
sowie bei niedrigen und hohen Temperaturen auf, und lassen auf den Flächen, auf die sie aufgebracht
sind, selbst nach einer langdauernden Berührung keinerlei Spur zurück.
Nachstehend werden einige Beispiele der Herstellung von Folien gemäß der Erfindung gegeben:
In einer Mischvorrichtung bekannter Art wurden bei Raumtemperatur zusammengemischt:
222 Teile eines vernetzbaren Acrylharzes in 45%iger Lösung,
40 Teile einer 10%igen alkoholischen Ätznatronlösung,
139 Teile einer 36%igen Polysiloxan-Lösung in Xylol für druckempfindliche Klebstoffe,
0,5 Teile eines im Handel befindlichen metallorganischen Derivats (Organozinnester),
510 Teile Äthylacetat,
so daß eine Klebstofflösung erhalten wurde, die einen Gehalt an Trockensubstan.- von iwa 18% hatte.
Nach der Homogenisierung wurde eine transparente Polyäthylenfolie einer Dicke von 70 Mikron in
bekannter Weise mit der erhaltenen Lösung derart überzogen, daß nach dem Entfernen der Lösungsmittel
ein Niederschlag von 5 g/m2 erhalten wurde. Nach dem Trocknen, durch welches die Lösungsmittel entfernt
wurden, wurde die Folie in bekannter Weise auf Vorratsrollen aufgewickelt.
Es wurde auf diese Weise eine druckempfindliche Schutzklebefolie erhalten, die ein geringes Klebvermögen
hatte, wie es bei der Verwendung zum Schutz von Flächen geeignet ist.
Dhse Klebefolie zeigte keinerlei »Blockier«-Effekt und ließ sich von ihrer Vorratsrolle leicht abwickeln.
Ferner konnte die ohne Schwierigkeit auf sehr verschiedene Materialien, wie rostfreies Blech, Aluminium
und mit Acryl- und Vinyllacken überzogene Bleche, aufgebrachte Folie von diesen selbst nach
langdauerndem Verweilen auf 'hnen leicht und gleichmäßig abgelöst werden, wobei die Oberfläche
dieser Materialien intakt gelassen wurde.
Unter den Bedingungen des Beispiels 1 wurden 164 Teile einer im Handel erhältlichen 25%igen Polyvinyläthylätherlösung
mit einer Viskosität von 5 Poise bei 20° C,
56 Teile einer im Handel erhältlichen 80%igen Polyvinyläthylätherlösung
mit einer Viskosität von 0,3 Poise bei 20° C,
55 Teile einer 36%igen Lösung von Polysiloxanklebstoff
in Xylol für druckempfindliche Klebstoffe, 0,2 Teile Zinnoctoat, und
200Teile Leichtbenzin mit einem Anfangsdestillationspunkt
von 70° C und einem Enddestiilationspunkt von 100° C, wobei 50 Vol-% des Destillats bei
75° C übergegangen sind (der Gehalt an aromatischen Produkten liegt dabei unter 1%)
zusammengemischt, so daß eine Klebstofflösung erhalten wurde, die einen Gehalt von Trockensubstanz von etwa 25% hatte.
zusammengemischt, so daß eine Klebstofflösung erhalten wurde, die einen Gehalt von Trockensubstanz von etwa 25% hatte.
Nach der Homogenisierung wurde die erhaltene Lösung in bekannter Weise auf eine Polyvinylchloridfolie
einer Dicke von 40 Mikron derart aufgebracht, daß mch dem Trocknen ein Überzug von 15 g/m2 erhalten
wurde.
Die so überzogene Folie wurde danach wie im Beispiel 1 behandelt.
Es wurde dann eine druckempfindliche Kiebeioiie
erhalten, die keinerlei »Blockier«-L:ifekt zeigte und
sich leicht und gleichmäßig abwickeln ließ.
Beispiel 3
Unter den Bedingungen der vorhergehenden Beispiele wurden
Unter den Bedingungen der vorhergehenden Beispiele wurden
222 Teile eines vernetzbaren Acrylherzes in 45?iiger Lösung,,
40 Teile einer 1 OTi igen alkoholischen Ätznatron-'
lösung,
125 Teile einer 80%igen Losung von Polysiloxan-Klebstoff,
2 Teile eines tertiären Amins, und
755 Teile Toluol
ι» zusammengemischt, so daß eine Klebstofflösung erhallen
wurde, die einen Gehalt an Trockensubstanz von etwa 18% hatte.
Nach der Homogenisierung wurde die erhaltene Lösung auf eine aus plastifiziertem Vinylchlorid be-'>
stehende Folie einer Dicke von 70 Mikron derart aufgebracht, daß nach dem Trocknen ein Überzug von
6 g/m2 erhalten wurde.
Die überzogene Folie wurde dann wie im Beispiel I behandelt.
-Ί' Es wurde auf diese Weise eine druckempfindliche
Klebefolie erhalten, die ein s..-<r geringes Klebvermögen hatte.
Diese Klebefolie wies ausgezeichnete Qualitäten
auf, welche mit denjenigen der gemäß den Beispie-
.·> len 1 und 2 erhaltenen Folien vergleichbar waren und
welche die Folie für die Verwendung zum Schutz von
Flächen geeignet machten.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von druckempfindlichen Klebefolien, bei dem auf den Träger
eine Lösung eines ein veinetzbares Polysiloxan enthaltenden Klebstoffs aufgebracht, vernetzt und
getrocknet wird, dadurch gekennzeichnet, daß man die Vernetzung in Gegenwart von metallorganischen
Verbindungen und/oder Aminen bei einer Temperatur unter 100° C ausführt.
2. Verfahren nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet,
daß der Katalysator in einer Menge von 0,1 bis 10%, mit Bezug auf Polysiloxan, angewendet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vernetzung bei Raumtemperatur
ausgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Polysiloxane verwendet werden,
denen Elastomere, nämlich synthetische Kautschukarten, Acrylharze oder Polyvinyläther
oder Mischungen davon, zugesetzt sind.
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