DE2202359A1 - Verfahren und Einrichtung zum Transport von Werkstuecken mittels eines Stroemungsmittels - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zum Transport von Werkstuecken mittels eines StroemungsmittelsInfo
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Description
Böblingen, 17. Januar 1972 wi-fr
Anmelderin: International Business Machines
Corporation, Armonk, N.Y. 10504
Amtl. Aktenzeichen: Neuanmeldung
Aktenzeichen der Anmelderin: Docket BU 970 016
Verfahren und Einrichtung zum Transport von Werkstücken mittels eines StrömungsmitteIs
Bei der Herstellung kleiner und leichter Werkstücke, wie z.B.
Halbleiterplättchen (Chips), wird der Transport der Werkstücke üblicherweise durch geschlossene Transportkanäle mittels Druckluft
durchgeführt. Zur Überwindung der Haftreibung zwischen den Werkstücken und der Wandung des Transportkanals sind verhältnismäßig
hohe Luftdrücke und Strömungsgeschwindigkeiten erforderlich. Die dadurch bedingte starke Beschleunigung der Werkstücke
kann Beschädigungen beim Aufprallen am Ende des Transportkanals zur Folge haben. Verringert man den Luftdruck, um die Vorschubgeschwindigkeit
der Werkstücke zu beschränken, so bedarf es zusätzlich mechanischer Vibration, um die Werkstücke in Bewegung
zu setzen. Diese Vibration hat aber eine beträchtliche Beanspruchung der Transportanlage zur Folge, was sich insbesondere nachteilig
auf die Funktionssicherheit bestimmter empfindlicher Elemente auswirkt, wie z.B. elektrische Fühler und ähnliche
Steuerglleder.
Zur Vermeidung der zusätzlichen mechanischen Vibrationen hat man pneumatische Transportanlagen, vorzugsweise zum berührungsfreien
Fortbewegen von Werkstücken, gebaut, bei denen in regelmäßigen Abständen dem Transportweg Druckluft zugeführt wird, welche auf
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die Werkstücke unmittelbar einwirkt und indirekt auch eine vibrationsähnliche
Wirkung erzeugt. Eine derartige Einrichtung ist in der USA-Patentschrift 3 408 113 beschrieben. Eine ähnliche
Anordnung, bei der in Vorschubrichtung der Werkstücke ausgerichtete Düsen beiderseits der Transportbahn angeordnet sind, zeigt
die USA-Patentschrift 3 160 443. Dabei werden zur Erzeugung der Vorschubkraft für die Werkstücke über die Düsen Druckimpulse zugeführt.
Die bekannten Anordnungen erfordern durch die große Anzahl von Druckluftzuführungen bzw. Düsen einen hohen Aufwand und verbrauchen
viel Energie. Außerdem müssen die Druckverhältnisse sehr genau gesteuert werden, um die gewünschte Transportbewegung und
-geschwindigkeit der Werkstücke zu gewährleisten. Auch kann mit den bekannten Ausführungen die Vorschubrichtung der Werkstücke
in der Transportbahn nicht umgekehrt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Transport von in einem Kanal geführten Werkstücken mittels eines
Strömungsmittels zu schaffen, das gegenüber den bekannten Ausführungen eine wesentliche Verringerung des Energieverbrauchs
sowie des Bauaufwandes möglich macht, und bei dem darüber hinaus die Vorschubrichtung der Werkstücke auf einfachste Weise umgekehrt
werden kann. Das Verfahren gemäß der Erfindung, mit dem diese Aufgabe gelöst worden ist, ist dadurch gekennzeichnet, daß die
Werkstücke einer Wechselströmung ausgesetzt werden, deren Überdruck- und Unterdruckimpulse eine die Haftreibung im Transportweg
überwindende Vibration der Werkstücke erzeugen. Zur Wahl der Bewegungsrichtung und der Vorschubgeschwindigkeit der Werkstücke
können die Amplituden der Wechselimpulse bequem einzeln gesteuert werden, ebenso wie zur Änderung der Vorschubgeschwindigkeit der
Werkstücke erfindungsgemäß lediglich eine Veränderung der Frequenz
und/oder der zeitlichen Dauer der Wechselinipulse vorgenommen zu werden braucht.
Eine bevorzugte Einrichtung zur Durchführung des erfindungsqemäßen
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Docket BU 970 016
Verfahrens ist gekennzeichnet durch eine Drucksteuereinrichtung, welche aus einer kontinuierlich umlaufenden Steuerscheibe besteht,
die auf einer konzentrischen Ringbahn angeordnete axiale Bohrungen aufweist; diese sind einerseits mit der Druckleitung
und der gegen diese versetzt angeordneten Vakuumleitung und andererseits
mit den Einlaßöffnungen eines ausgangsseitig mit dem Transportkanal verbundenen Leitungssystems ausgerichtet.
Erfindungsgemäß wird somit durch abwechselnd auf die Werkstücke einwirkende Impulse von Überdruck und Unterdruck eine rein pneumatisch
verursachte Vibration der Werkstücke erzeugt, ohne daß die umliegenden Teile der Einrichtung Vibrationsbeanspruchungen
ausgesetzt werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Einrichtung
zum Transport von Werkstücken mittels eines Strömungsmittels,
Fig. 2 eine vereinfachte Ausführung der Drucksteuereinrichtung
und
Fig. 3 ein Zeit-ZDruckdiagramm zur Darstellung der
Wechselimpulse im Transportkanal der Werkstücke.
Gemäß Fig. 1 werden eine Anzahl Werkstücke 10 in einem Transportkanal
12 geführt, der rechteckigen oder runden Querschnitt hat und in einem Gehäuseblock 14 gebildet ist. Die Enden 16 und
18 des Transportkanals 12 bilden je nach der gewünschten Bewegungsrichtung der Werkstücke den Einlaß oder den Auslaß. Dem
Ende 16 des Transportkanals 12 gegenüber befindet sich eine Auslaßleitung 22 eines T-förmigen Leitungssystems 20 mit zwei
Einlaßleitungen 24 und 26. Diese sind gegeneinander um 180 versetzt,
bezüglich der Auslaßleitung 22 symmetrisch angeordnet
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und münden bei der Abzweigung 28 in diese.
Die Einlaßöffnungen 30 und 32 der Einlaßleitungen 24 bzw. 26 sind axial auf eine Steuerscheibe 34 gerichtet, die um die Achse
36 drehbar ist und den wesentlichen Bestandteil der Drucksteuereinrichtung 35 bildet. Die Achse 36 fluchtet mit der Auslaßleitung 22, so daß die Einlaßleitungen 24 und 26 auch zur Achse
36 symmetrisch angeordnet sind.
Die Steuerscheibe 34 wird von einem Motor 38 über eine Welle 40
in der in Fig. 1 durch einen Pfeil angedeuteten Antriebsrichtung angerrieben. Nahe dem Umfang der Steuerscheibe 34 sind auf einer
konzentrischen Kreisbahn in gleichmäßigen Abständen eine Mehrzahl axialer Bohrungen 42 angeordnet und mit den Einlaßöffnungen 30
und 32 der Einlaßleitungen 24 bzw. 26 ausgerichtet. Auf der entgegengesetzten Seite der Steuerscheibe 34 befinden sich die Mündung 52 einer Vakuumleitung 50 und die Mündung 58 einer Druckleitung 56, welche jeweils an eine Vakuumpumpe 48 bzw. an eine Druckpumpe 54 angeschlossen sind. Die Mündungen 52 und 58 sind mit den
zugeordneten Einlaßöffnungen 3O bzw. 32 ausgerichtet.
Bei der Drehbewegung der Steuerscheibe 34 wird die Verbindung zwischen der Vakuumleitung 50 und der Einlaßleitung 24 bzw. der
Druckleitung 56 und der Einlaßleitung 26 periodisch wechselweise geöffnet und geschlossen, so daß die Auslaßleitung 22 jeweils
wechselweise aufeinanderfolgend an die Vakuumpumpe 48 und sodann an die Druckpumpe 54 angeschlossen ist. Die somit in der Auslaßleitung 22 wechselweise auftretenden überdruck- und Unterdruckimpulse werden zum Transportkanal 12 übertragen und gleichzeitig
über eine Leitung 62 einem Manometer 60 zugeführt.
Die in Fig. 2 dargestellte Drucksteuereinrichtung 35 ist auf einer Grundplatte 64 aufgebaut, auf der ein U-förmiger Träger
66 befestigt ist, durch dessen Einschnitt 68 die umlaufende Steuerscheibe 34 ragt. Im unteren Bereich der Steuerscheibe 34
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passleren die axialen Bohrungen 42 die im Träger 66 geführte
Druckleitung 56 sowie die Einlaßleitung 26. Ein zweiter U-förmiger
Träger 70 ist ebenfalls auf der Grundplatte 64 gelagert, jedoch über ein, in Fig. 2 durch die Steuerscheibe 34 verdecktes,
mit der Achse 36 ausgerichtetes Gelenk. Dadurch kann der Träger 70 um die Achse 36 des Motors 38 und der Welle 40 geschwenkt werden,
wodurch eine zeitliche Versetzung des Wirksamwerdens der Vakuumimpulse gegenüber den Druckimpulsen erreicht wird. Denn im
Träger 70 sind die Vakuumleitung 50 und die Einlaßleitung 24 befestigt, welche sich, durch die Steuerscheibe 34 getrennt, gegenüberstehen.
Die auf die beschriebene Weise in der Auslaßleitung 22 auftretenden
Wechselimpulse sind durch den Doppelpfeil 78 gekennzeichnet. Bei konstanter Drehzahl des Motors 38 bleibt auch die Frequenz
der Wechselimpulse in der Auslaßleitung 22 konstant, während durch Änderung der Drehzahl des Motors 38 sich auch die Frequenz der
Wechselimpulse ändert. Die' gleiche Wirkung kann aber auch durch die Verwendung einer Steuerscheibe 42 mit einer unterschiedlichen
Anzahl von Bohrungen 42 erreicht werden. Andererseits ist durch Wahl des Durchmessers der Bohrungen 42 die zeitliche Länge der
Impulse bestimmbar, und weiterhin ermöglicht es die Wahl unterschiedlicher
Druckwerte in der Vakuumleitung 50 und der Druckleitung 56 eine weitgehende Anpassung der Wechselströmungscharakteristik
in der Auslaßleitung 22. Auf diese Weise sind für bestimmte zu transportierende Werkstücke optimale Bedingungen einstellbar.
Die zwischen überdruck und Unterdruck wechselnden Strömungsimpulse
können anstelle der in Fig. 2 dargestellten Einrichtung auch mittels rein strömungsmechanisch arbeitender Anordnungen
erzielt werden.
Die in der Auslaßleitung 22 sowie im Transportkanal 12 auftretenden
Strömungsverhältnisse, wie sie in Fig. 2 durch den Doppelpfeil 78 dargestellt sind, zeigt anschaulich Fig. 3. Aus dem
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Kurvenverlauf für die Strömungsimpulse ist erkennbar, daß der
Druckwechsel sich über einen Bereich von -60 cm WS bis +90 cm WS erstreckt, wobei der Impulsabstand zwischen zwei überdruckimpulsen
0,012 Sekunden beträgt.
Der in Fig. 3 durch die gepunktete Linie a dargestellte Druck bezeichnet diejenige Druckhöhe, welche zur Überwindung der Gleitreibung
der Werkstücke erforderlich ist, während der zur Haftreibung nötige höhere Druck durch die gestrichelte Linie b
dargestellt ist. Da gemäß Fig. 3 die Überdruckimpulse eine höhere Amplitude erreichen als die negativen, Unterdruck darstellenden
Impulse, bewegen sich die Werkstücke im Transportkanal 12 vorwärts, d.h. in Fig. 1 von links nach rechts. Zur Umkehrung der
Vorschubrichtung der Werkstücke muß lediglich die Amplitude der Vakuumimpulse gegenüber derjenigen der Druckimpulse erhöht werden.
In diesem Fall dient das Ende 18 des Transportkanals 12 nicht, wie vorher, als Auslaß, sondern als Einlaß und entsprechend das
Ende 16 nunmehr als Auslaß für die Werkstücke 10.
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Claims (6)
- — "7 —
PATENTANSPRÜCHEVerfahren zum Transport von in einem Kanal geführten Werkstücken mittels eines Strömungsmittels, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkstücke einer Wechselströmung ausgesetzt werden, deren Überdruck- und Unterdruckimpulse eine die Haftreibung im Transportweg überwindende Vibration der Werkstücke erzeugen. - 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Wahl der Bewegungsrichtung und der Vorschubgeschwindigkeit der Werkstücke die Amplituden der Wechselimpulse einzeln gesteuert werden.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Änderung der Vorschubgeschwindigkeit der Werkstücke die Frequenz und/oder die zeitliche Dauer der Wechselimpulse verändert wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bestimmung der Vorschubrichtung der Werkstücke die Amplitude der Überdruckimpulse größer bzw. kleiner gewählt wird als die Amplitude der Unterdruckimpulse.
- 5. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine Drucksteuereinrichtung (35), bestehend aus einer kontinuierlich umlaufenden Steuerscheibe (34) mit auf einer konzentrischen Ringbahn angeordneten axialen Bohrungen (42), die einerseits mit der Druckleitung (56) und der gegen diese versetzten Vakuumleitung (50) und andererseits mit den Einlaßöffnungen (30, 32) eines ausgangsseitig mit dem Transportkanal (12) verbundenen Leitungssystems (20) ausgerichtet sind.
- 6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß209832/0779Docket BU 970 016mittels eines um die Drehachse (36) der Steuerscheibe (34) schwenkbaren, die Vakuumleitung (50) und die zugehörige Einlaßöffnung (30) führenden U-förmigen Trägers (70) der Versetzungswinkel der Druckleitung (56) und der Vakuumleitung (50) verstellbar ist.Docket BU 970 016209832/0779
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