DE219788C

DE219788C -

Info

Publication number: DE219788C
Application number: DENDAT219788D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 219788 KLASSE 75 d. GRUPPE

in BRIXTON-LONDON.

Scheibe zum Verschwinden gebracht werden kann.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 13. März 1909 ab.

Für diese Anmeldung ist bei der Prüfung gemäß dem Unionsvertrage vom

20. März 1883

14. Dezember 1900 auf Grund der Anmeldung in Großbritannien vom 26. Mai 1908 anerkannt.

die Priorität

Vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung scheinbar lebender Bilder. Die Erfindung geht von der optischen Erscheinung aus, daß eine Farbe durch Überdecken mit einer gleichgefärbten durchsichtigen Scheibe o. dgl. zum Verschwinden gebracht werden kann, eine Erscheinung, welche beispielsweise dazu benutzt ist, von zwei oder mehr in verschiedenen Farben gezeichneten Bildern das eine dieser

ίο Bilder beim Auflegen einer entsprechend gefärbten durchsichtigen Scheibe unsichtbar zu machen und ein anderes Bild dadurch zum Vorschein zu bringen.
Eine scheinbare Bewegung wird nach vorliegender Erfindung mit den beschriebenen Mit-· teln dadurch hervorgebracht, daß ein und dasselbe Bild in zwei Stellungen, und zwar in zwei Stellungen einer einfachen Bewegung in zwei verschiedenen Farben gedruckt und dann hinter einem Schieber angebracht ist, welcher zwei in den beiden Farben der Bilder gehaltene Fenster besitzt.

Vorteilhaft werden als Bilder photographische Bilder benutzt und wird dann das eine photographische Bild in der einen Bewegungsstellung beispielsweise in Rot und das andere photographische Bild in der zweiten Bewegungsstellung der zur Darstellung zu bringenden einfachen Bewegung in Grün gehalten und der Schieber dann mit einem oder mehreren grünen sowie einem oder mehreren roten Fenstern eines durchsichtigen Materials versehen.

Wird der Schieber bei dieser Anordnung hin und her bewegt, dann werden die beiden Bilder abwechselnd verdunkelt oder unsichtbar gemacht, und dadurch wird die Täuschung hervorgerufen, als ob sich der Bildgegenstand bewegt.

Eine Ausführungsweise der Erfindung besteht darin, daß die Teile der beiden Bilder, welche an der Bewegung nicht teilnehmen, in einer dritten Farbe oder in Schwarz oder Weiß gedruckt werden.

Auf der beiliegenden Zeichnung sollen Fig. 1 und 2 nach der Erfindung ausgeführte photographische Bilder darstellen. Fig. 3 ist eine Vorderansicht einer Ausführungsform der Schiebervorrichtung. Fig. 4 und 5 sind Schnitte nach den Linien 4-4 bzw. 5-5 der Fig. 3. Fig. 6 zeigt eine weitere Ausführungsform der Schiebervorrichtung, während Fig. 7 eine schematische Darstellung der Erfindung bei Verwendung derselben für stereoskopische Bilder veranschaulicht.

Nach Fig. 1 und 2, welche schaukelnde Kinder

bzw. einen hämmernden Handwerker darstellen, ist die eine einfache Bewegungsstellung eines photographischen Bildes durch volle Linien a und die andere Stellung derselben einfachen Bewegung durch punktierte Linien b veranschaulicht. Die Teile des Bildes, deren scheinbare Bewegung erhalten werden soll, werden in zwei verschiedenen Farben gedruckt, so daß nach Fig. ι und 2 die durch die Linien a dargestellte Photographie etwa in Rot und die durch die Linien b dargestellte Photographie in Grün gedruckt wird. Die übrigen Teile des zur Darstellung gelangenden Bildes, welche an der Bewegung nicht teilnehmen, können in Schwarz und Weiß oder auch Braun gedruckt werden. Die zusammengesetzten Bilder werden durch Übereinanderdrucken mittels zweier oder mehrerer Druckformen erlangt, welche von Photographien in der üblichen Weise erhalten sind.

Der in Fig. 3, 4 und 5 dargestellte Schauapparat besteht aus einem Gehäuse c, das mit Schaulöchern d versehen ist. In dem Gehäuse c ist ein Schieber β mit zwei Paaren von öffnungen f bzw. g vorgesehen, welche bei Hin- und Herbewegung des Schiebers e abwechselnd mit den öffnungen d in Übereinstimmung gebracht werden. Die öffnungen f und g sind mit durchsichtigen Scheiben, beispielsweise Gelatinescheiben, von verschiedener Farbe überdeckt. Bei Verwendung roter und grüner photographischer Bilder sind die Löcher /"und g entsprechend mit roten und grünen durchsichtigen Scheiben versehen. Zur Begrenzung der Bewegung des Schiebers e ist derselbe mit Anschlagen i versehen, wobei das eine Ende h dieses Schiebers als Handgriff benutzt werden kann.

Nach Fig. 6 ist eine mit einer Öffnung d versehene Scheibe c vorgesehen, auf welcher bei j ein Schieber e zwischen zwei Anschlägen k drehbar gelagert ist. Der Schieber ist wieder mit zwei Fenstern g' und f von verschiedener Farbe versehen.

Vorliegende Erfindung kann auch für Reklamezwecke benutzt werden. Es können beispielsweise Karten hergestellt werden, welche mit den zusammengesetzten photographischen Bildern bedruckt sind, und an welchen der Schieber leicht abreißbar befestigt ist.

Fig. 7 zeigt die Erfindung in Verbindung mit einem stereoskopischen Apparat m. Es werden in diesem Falle auf derselben Druckseite zwei der zusammengesetzten photographischen Bilder η und 0 gedruckt und der Schieberapparat p wird dann zwischen den Bildern und dem stereoskopischen Apparat in der mit Bezug auf Fig. 3 bis 5 beschriebenen Weise benutzt, wobei bei Bewegung des Schiebers ein Reliefbild etwa bei q sichtbar wird.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Vorrichtung zur Erzeugung scheinbar lebender Bilder unter Verwendung der optischen Erscheinung, daß eine Farbe durch Überdecken mit einer gleichgefärbten durchsichtigen Scheibe zum Verschwinden gebracht werden kann, gekennzeichnet durch ein in zwei Stellungen einer einfachen Bewegung in zwei verschiedenen Farben gedrucktes Bild und einen Schieber, welcher zwei in den Farben der Bilder gehaltene Fenster besitzt.

2. Vorrichtung zur Erzeugung scheinbar lebender Bilder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß diejenigen Teile der Bilder, welche an der Bewegung nicht teilnehmen, in einer von der Farbe der Fenster verschiedenen Farbe gedruckt sind.

3. Vorrichtung zur Erzeugung scheinbarer Bewegung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf derselben Karte zwei Paare von in verschiedenen Bewegungsstellungen gezeichneten stereoskopischen Bildern nebeneinander gedruckt sind, und der Schauapparat zwischen die Bilder und einen stereoskopischen Apparat gelegt ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.